Gemeindeanzeiger 2-07 - Schneizlreuth
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Georg Egger (Rinnerauer). Mit dem Neubau entsteht,<br />
auf dem alten Standort, ein neues Kleinod am Rande<br />
der ehemaligen Salzstraße über den Jochberg.<br />
Direkt gegenüber der Kapelle sind noch die Überreste<br />
des „Unterkastner“ Anwesens zu sehen, zu dem die<br />
Kapelle offensichtlich gehört hat. Besitzer des Hofes<br />
war das Kloster St. Zeno. Das „Bauernsach“ wurde<br />
den Bewohnern als Erbgut zur Bewirtschaftung zur<br />
Verfügung gestellt. Sabine Eckharter wird als<br />
Besitzerin um 1600 genannt. Nahe liegend erscheint,<br />
dass der Hof auch als so genannte „Relaisstation“,<br />
zum Unterstellen und wechseln der Pferde, für die<br />
Salzfahrer genutzt wurde. Wann die Kapelle<br />
gegenüber des Hofes wirklich erbaut wurde, kann<br />
nicht sicher datiert werden. Fest steht, dass die<br />
Besitzer Johann Götsch und Rosina Eckharter, 1816<br />
und 1821 sehr jung gestorben sind. Da die Kinder<br />
noch zu jung waren, wurde der Hof 1821 versteigert.<br />
Auch in der amtlichen Ausschreibung zur<br />
Versteigerung ist die Kapelle nicht erwähnt.<br />
Entweder wurde sie also erst später gebaut oder<br />
gehört einen anderen Besitzer. Nach der<br />
Versteigerung des Hofes wechselten noch zwei Mal<br />
die Besitzer. Georg Dießbacher, Wirt im Mauthäusl,<br />
veräußerte das Anwesen schließlich an das<br />
„Forsterar“ die staatliche Forstverwaltung. Aus einer<br />
Rechnungsaufstellung des Pfarramtes Inzell geht<br />
hervor, dass 1955 Reparaturen am Fundament und im<br />
Innenraum durchgeführt wurden. 1983 erfolgte eine<br />
größere Sanierung, bei der auch das Dach erneuert<br />
wurde. Trotz dieser Maßnahmen konnte nicht<br />
verhindert werden, dass der bauliche Zustand sich<br />
verschlechterte und sich starke Risse im Fundament<br />
und im Mauerwerk zeigten. Bereits vor einigen<br />
Jahren wurde mit der Gemeinde und dem damaligen<br />
Vertretern des Forstamtes Berchtesgaden Peter<br />
Renoth sowie dem Revierförster Robert Fuß eine<br />
Bestandsaufnahme gemacht. Die Entscheidung das<br />
Bauwerk abzureißen und neu zu bauen oder das<br />
Fundament zu erneuern, scheiterte an den Kosten.<br />
Um das Kleinod nicht dem Verfall preisgeben zu<br />
müssen, bildete sich eine Unterstützungsgemeinschaft<br />
aus den Nachbarn der Kapelle den<br />
Jochberger Bewohnern, unter Federführung von<br />
Hubert Steinbacher. Als sich diese bereit erklärten,<br />
die handwerklichen Arbeiten zu übernehmen und die<br />
Planung kostenlos durchzuführen, leitete die<br />
Forstbehörde, heute Forstbetrieb Berchtesgaden, das<br />
Genehmigungsverfahren ein. Der Forstbetrieb kommt<br />
auch für die gesamten Materialkosten auf. Die<br />
Nikolausgruppe Weißbach leistete letztes Jahr einen<br />
ersten finanziellen Anschub durch eine Geldspende.<br />
Noch im April diesen Jahres wurde die alte Kapelle<br />
abgerissen. Anstelle dieser entsteht nun ein neues<br />
Bauwerk in den Maßen 3 x 5 m. Der Georgsaltar<br />
wird in der Zwischenzeit ebenfalls renoviert. Peter<br />
Renoth würdigte, in Funktion als stellvertretender<br />
Leiter des Forstberiebes, die Bereitschaft der<br />
Jochberger hier tatkräftig anzupacken, in einer kurzen<br />
Ansprache. Ohne die Zusage wäre der Neubau<br />
vermutlich nie zustande gekommen. Als kleines<br />
Dankeschön lud er die Anwesenden im Anschluss zu<br />
einer Brotzeit ein. Bürgermeister Klaus Bauregger<br />
wertete dies als wichtigen Beitrag für eine<br />
funktionierende Dorfgemeinschaft, entstanden aus<br />
Heimatverbundenheit, Liebe zur Natur und verwurzelt<br />
im christlichen Glauben. Er bedankte sich<br />
insbesondere beim Forstbetrieb Berchtesgaden für<br />
das nicht selbstverständliche Engagement in dieser<br />
Sache. Pfarrer Hans Krämmer segnete das Bauwerk,<br />
das nun auf sicherem, tragfähigem Fundament gesetzt<br />
sei. Er, und wie alle Verantwortlichen, wünschten<br />
den Ausführenden einen unfallfreien Bauverlauf und<br />
sicherten die uneingeschränkte Unterstützung zu. Die<br />
Einweihung des neuen Gotteshauses ist für den 2.<br />
September geplant.<br />
Schautafeln – Gletschergarten<br />
Beim Parkplatz Gletschergarten wurde der Vorplatz<br />
sowie der Aufgang zum Gletschergarten vom Maier<br />
Sepp sowie von Aushilfen, renoviert.<br />
Gleichzeitig wurden zwei neue Schautafeln<br />
aufgestellt. Eine zum Thema „Natur genießen“ sowie