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JEWISH FILM NOIR Filmschau - Filmarchiv Austria

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<strong>FILM</strong>ARCHIV AUSTRIA PROGRAMM APRIL 2011<br />

<strong>Filmschau</strong> | <strong>JEWISH</strong> <strong>FILM</strong> <strong>NOIR</strong><br />

3. bis 7. April 2011, Metro Kino<br />

PRESSEINFORMATION<br />

<strong>Filmschau</strong> | SHOOTING WOMEN mit Special: Margareta Heinrich<br />

Präsentation Taschenkino # 1 Margareta Heinrich<br />

8. April bis 1. Mai 2011, Metro Kino<br />

<strong>Filmschau</strong> | ZWISCHEN GRAUEN UND GELÄCHTER:<br />

ALFRED BRENDEL GEHT INS KINO<br />

16. bis 22. April 2011, Metro Kino<br />

CinemaSessions im WUK<br />

Filmvorführungen 12. bis 16. April 2011, 20:00, WUK Projektraum<br />

Mit Live-Musik von Ulrich Troyer und Jürgen Berlakovich<br />

Präsentation DVD CinemaSessions #1, DIE WÜRGHAND<br />

Archiv | Premiere: GADO BRAVO<br />

11. April 2011, 20:30, Metro Kino<br />

Österreich | Re-Release: UNSICHTBARE GEGNER<br />

10.4, 20:30 | 13.4., 18:30 | 15.4., 20:30 | 23.4., 18:30 | 25.4., 20:45 | 27.4., 20:30 | 1.5., 20:45, Metro Kino<br />

Österreich | Contemporary Day: OCEANUL MARE<br />

20. April 2011, 20:30, Metro Kino<br />

Weltkino | Das iranische Wien: Salve & Hayedeh<br />

SALVE 14.4., 20:00, Metro Kino; HAYEDEH 17.4., 16:00, Metro Kino<br />

Weltkino | Cineclub Latino: La Zona<br />

29. April 2011, 20:00, Metro Kino<br />

METRO KINO<br />

Johannesgasse 4, 1010 Wien<br />

Ticketpreis: EUR 7,50 Ermäßigt: EUR 5,00<br />

Reservierung: tickets@filmarchiv.at<br />

www.filmarchiv.at<br />

FAA Presse-Kontakt:<br />

Mag. Thomas Ballhausen<br />

01 216 13 00/252, t.ballhausen@filmarchiv.at<br />

Mag. Karin Moser<br />

01 216 13 00/203, k.moser@filmarchiv.at


<strong>Filmschau</strong> | <strong>JEWISH</strong> <strong>FILM</strong> <strong>NOIR</strong><br />

3. bis 7. April 2011, Metro Kino<br />

Die <strong>Filmschau</strong> des Jüdischen Filmclubs Wien widmet sich heuer einer ›filmischen Bewegung‹: dem Film<br />

Noir. Eine Handvoll äußerst sehenswerte, spannende Filme werden gezeigt – Entdeckungen ebenso wie<br />

Kontextverschiebungen –, die im Ensemble möglicherweise Überraschendes zutage fördern; Belege einer<br />

Kurskorrektur aktueller Debatten sind sie allemal: denn es gibt ihn, den Jewish Film Noir.<br />

Gibt es überhaupt jüdischen Film Noir? Schaut man in die vorhandene und ständig wachsendeLiteratur<br />

zum Film Noir – gibt es ihn nicht. Schaut man sich Spielfilme an, die in der Tradition des Film Noir der<br />

1940er- und 1950er-Jahre stehen, so sieht es anders aus.<br />

Es gibt eine Reihe von Filmen, die in unterschiedlicher Herangehensweise jüdische Themen aufnehmen,<br />

gestalten, in die Spielfilmhandlung integrieren oder sogar ins Zentrum des Films stellen. Einige dieser Filme<br />

sind nie im deutschsprachigen Raum gezeigt worden. Wahrscheinlich waren sie den Verleihern gesellschaftspolitisch<br />

zu heiß, entsprachen nicht dem, was als Publikumsgeschmack in den 1940er- und 1950er-<br />

Jahren vermutet wurde.<br />

Die <strong>Filmschau</strong> »Jewish Film Noir« entzieht sieben Werke einem solchen Zusammenhang. Die Filme sollen<br />

neu und in einem komplexeren Zusammenhang gesehen werden, was dem Filmvergnügen keinen Abbruch<br />

tut – eher im Gegenteil. Billy Wilder, Fred Zinnemann, Max Ophüls, Anatole Litvak, Robert Siodmak, Edgar G.<br />

Ulmer, Curtis Bernhardt oder Otto Preminger sind die herausragenden jüdischen Exilanten und Meister des<br />

Film Noir neben Jacques Tourneur oder Fritz Lang.<br />

Der Film Noir ist eine filmische Bewegung und gleichermaßen ein visueller Stil, der vor dem Hintergrund<br />

des europäischen Films der Zwischenkriegszeit und des in der amerikanischen Literatur verwurzelten Thrillers<br />

bis in das aktuelle Filmschaffen hineinwirkt. In diesem Zusammenhang ist der Jewish Film Noir eine<br />

cineastische Entdeckung.<br />

Kuratoren<br />

Klaus Davidowicz und Frank Stern<br />

<strong>Filmschau</strong> | SHOOTING WOMEN<br />

Special: Margareta Heinrich<br />

Präsentation Taschenkino # 1 Margareta Heinrich<br />

8. April bis 1. Mai 2011, Metro Kino<br />

SHOOTING WOMEN widmet sich, aufbauend auf einem historischen Special im Rahmen der diesjährigen<br />

DIAGONALE, den weiblichen Positionen österreichischen Filmschaffens vor 1999, dem Jahr als NORDRAND<br />

den Erfolg einer jungen heimischen Autorenfilmerin dokumentiert. 1970, im Jahr als dessen Regisseurin<br />

Barbara Albert geboren wird, sammelt die Filmemacherin Margareta Heinrich (1951 - 1994) erste Erfahrungen<br />

im Metier. Ihren Arbeiten ist ein Special gewidmet, zu dem auch eine Publikation in der neuen<br />

<strong>Filmarchiv</strong>-Edition Taschenkino erscheint.<br />

1985 lobt das Filmfestival von Leipzig Heinrich als »Profilierte Filmemacherin, erfolgreich, anerkannt,<br />

faszinierend«. — Faszinierend, facettenreich und vielstimmig ist auch die Auswahl wiederzuentdeckender<br />

Arbeiten, die nun endlich wieder einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden. Die Retrospektive<br />

ist der erste Schritt zu einer neuen, umfassenden Auseinandersetzung mit der weiblichen Seite des österreichischen<br />

Films und seiner Kontexte. Viele der gezeigten Arbeiten werden im Zuge der Retrospektive<br />

erstmals nach vielen Jahren wieder zugänglich gemacht, darunter REFLEXION (Edith Hirsch), ZWIELICHT<br />

(Margareta Heinrich) oder PETUNIA (Penelope Georgiou).<br />

Gemeinsam mit der DIAGONALE und der ADA <strong>Austria</strong>n Directors Association wird in SHOOTING WOMEN<br />

der Auftakt zur Bearbeitung eines bislang unterbelichteten Teils der österreichischen Filmgeschichte unternommen.<br />

Fortsetzung folgt.


Taschenkino # 1 Margareta Heinrich präsentiert eine längst fällige Werkbiographie der viel zu früh<br />

verstorbenen Margareta Heinrich. Die Filme der politisch engagierten Regisseurin markieren wesentliche<br />

Positionen des weiblichen Kinos in Österreich. Vrääth Öhners Essay wird von Interviews mit Weggefährtinnen<br />

der Regisseurin sowie einer DVD, auf der erstmals die Filme TOTSCHWEIGEN und GENOSSINNEN<br />

veröffentlicht werden, begleitet.<br />

Kuratoren: Thomas Ballhausen, Paul Poet, Kathrin Wojtowicz.<br />

Mit Unterstützung von Barbara Pichler (DIAGONALE)<br />

In Kooperation mit<br />

<strong>Filmschau</strong> | ZWISCHEN GRAUEN UND GELÄCHTER:<br />

ALFRED BRENDEL GEHT INS KINO<br />

16. bis 22. April 2011, Metro Kino<br />

In der Woche zwischen dem 16. und 22. April zeigen <strong>Filmarchiv</strong> <strong>Austria</strong> und Viennale ein außergewöhnliches<br />

Filmprogramm, das dem großen Musiker und Autor Alfred Brendel gewidmet ist. Alfred Brendel, der<br />

sich vor einiger Zeit aus dem internationalen Konzertbetrieb zurückgezogen hat, erstellte eigens für Wien<br />

seine persönliche Hommage an das Kino. In 14 ausgewählten Programmen hat er unter dem Titel »Zwischen<br />

Grauen und Gelächter« eine Anzahl von filmischen Arbeiten versammelt, von denen er sagt: »Sie<br />

zeigen, dass die Welt absurd ist und finden diese Absurdität nach Kräften komisch. Sie wollen nicht darstellen,<br />

wie die Welt sein könnte oder sein sollte, sondern – so scheint es wenigstens mir – wie sie ist. «<br />

Von Buster Keaton bis Luis Buñuel, von Alfred Hitchcock bis Marco Ferreri - und dazwischen wenig bekannte<br />

Arbeiten von Karel Reisz, Victor Erice oder Jan Švankmajer - entwirft Alfred Brendel seine subjektive<br />

und originelle Sicht auf ein Kino, das frei nach Schillers berühmtem Satz »mit Entsetzen Scherz treibt«.<br />

Alfred Brendel wird aus Anlass dieser <strong>Filmschau</strong> persönlich in Wien zu Gast sein. Die von Alfred Brendel<br />

ausgewählte und kommentierte Schau ist zugleich Beginn einer neuen Programmserie. In unregelmäßiger<br />

Folge werden Persönlichkeiten, die in ihrer Arbeit nicht vom Film herkommen, aber dem Kino verbunden<br />

sind, eingeladen, ihre höchst eigenen Kinoerfahrungen darzustellen und zu kommentieren. Den mehr als<br />

würdigen Beginn macht Mitte April im Metro Kino der große Alfred Brendel.<br />

Kurator: Alfred Brendel<br />

In Kooperation mit der<br />

CinemaSessions im WUK<br />

Filmvorführungen 12. bis 16. April 2011, 20:00, WUK Projektraum<br />

Mit Live-Musik von Ulrich Troyer und Jürgen Berlakovich<br />

Präsentation DVD CinemaSessions #1, DIE WÜRGHAND<br />

Restaurierte Stummfilme erstrahlen in der Symbiose mit zeitgenössischer Musik im neuen Glanz und mutieren<br />

zur vitalen Gegenwartskunst. Mit der DVD-Edition »CinemaSessions« wird die einzigartige Atmosphäre<br />

der gleichnamigen Veranstaltungsreihe einem breiteren Publikum zugänglich gemacht. Die erste<br />

Ausgabe präsentiert die bei der Viennale 2010 aufgeführte Session DIE WÜRGHAND mit der Live-Musik von<br />

Ulrich Troyer und Juergen Berlakovich. Im WUK wird nun diese erfolgreiche Aufführung wiederholt und mit<br />

Live- Performances kombiniert.


CinemaSessions im WUK, Part 1<br />

DI 12. und MI 13.4.2011, 20:00, WUK Projektraum<br />

BEIM JOHANNESFALL IN DEN RADSTÄTTER TAUERN IM WINTER A 1917<br />

PRODUKTION Sascha-Film (Wien) FORMAT Digi-Beta, s/w, viragiert, stumm, 8 Min.<br />

DIE BESTEIGUNG DES GROSSVENEDIGERS VON KRIMML AUS A um 1928<br />

FORMAT Digi-Beta, s/w, viragiert, stumm, 6 Min.<br />

CinemaSessions im WUK, Part 2<br />

FR 15. UND SA 16.4.2001, 20:00, WUK Projektraum<br />

DIE WÜRGHAND A 1920<br />

REGIE, BUCH Cornelius Hintner MIT Carmen Cartellieri, Viktor Kutschera, Hugo Werner-Kahle, Adolf Weisse,<br />

Hans Rhoden, Eugen Preiss PRODUKTION Cartellieri-Film, Wien FORMAT Digi-Beta, viragiert, 69 Minuten<br />

DVD-Präsentation CinemaSessions: DIE WÜRGHAND<br />

DIE WÜRGHAND liefert eine ideale Projektionsfläche zur Manifestation einer Filmdiva als Femme fatale:<br />

Eine schöne, skrupellose Frau (gespielt von Carmen Cartellieri), inmitten eines mysteriösen Familiengeheimnisses,<br />

konfrontiert mit Morden und übernatürlichen Todesfällen. DIE WÜRGHAND kann als österreichischer<br />

Prototyp des trashigen B-Movies gelesen werden und fasziniert noch heute durch Farbenpracht<br />

und einen Überschwall an Mimik und Gestik. Die Musik zur DVD wurde im Rahmen der Viennale am<br />

23.10.2010 live eingespielt und zeigt auf eindrucksvolle Weise das kongeniale Zusammenfließen von technoiden<br />

Klängen und stummen Filmbildern. Im WUK bietet sich noch zwei Mal die Gelegenheit, diesem Erlebnis<br />

live beizuwohnen.<br />

Kuratoren: Georg Blaschke und Karl Wratschko<br />

In Kooperation mit<br />

Archiv | Premiere: GADO BRAVO<br />

(Portugal 1934, R: António Lopes Ribeiro)<br />

Filmvorführung: 11. April 2011, 20:30, Metro Kino<br />

Portugal liegt am äußersten westlichen Rand des Kontinents, abgeschieden vom Rest Europas, politisch<br />

und kulturell nahezu eine Terra incognita. Das heimische Filmschaffen blieb lange Zeit unterentwickelt,<br />

bestenfalls kennen Cineasten die wenigen international agierenden Filmemacher Portugals. Das Buch Geschichte<br />

des portugiesischen Kinos ist die erste auf Deutsch erschienene Gesamtdarstellung des portugiesischen<br />

Filmschaffens von 1896 bis 2010. Anlässlich der Buchpräsentation zeigt das <strong>Filmarchiv</strong> <strong>Austria</strong> als<br />

Österreichpremiere den Emigrantenfilm GADO BRAVO aus 1934.<br />

GADO BRAVO – zu Deutsch »Wildes Vieh« – lebt, wie zahlreiche portugiesische Filme dieser Zeit, vom<br />

Spannungsverhältnis zwischen Stadt (moralische Verdorbenheit) und Land (moralische Reinheit). Als 1933<br />

in Deutschland die Nazis an die Macht kamen und politisch oppositionelle und jüdische Künstler mit Arbeitsverbot<br />

konfrontiert waren, mussten sie im Ausland ihr Glück versuchen. Spanien und Portugal waren<br />

Länder, die sich um die Etablierung einer eigenen Filmproduktion bemühten und Möglichkeiten boten.<br />

Dreh- und Angelpunkt bei den Engagements zu GADO BRAVO war der portugiesische Schauspieler Arthur<br />

Duarte. Er vermittelte dem portugiesischen Filmproduzenten Hamílcar da Costa Emigranten, gesuchtes<br />

Know-how für seine Produktion. Als Koregisseur verpflichtete dieser den deutschen Regisseur Max Nosseck.<br />

Mit ihm reiste seine Frau, die österreichische Schauspielerin Olly Gebauer, nach Lissabon. Sie gab<br />

in GADO BRAVO die blonde Femme fatale; neben ihr der aus Hamburg stammende Starkomiker Siegfried<br />

Arno. Für das Drehbuch wurde Nossecks Partner, der Berliner Herbert Lippschitz, engagiert, die Musik<br />

schrieb der Wiener Komponist Hans May und die Kamera führte der ebenfalls aus Deutschland abgewanderte<br />

Österreicher Heinrich Gärtner.<br />

Veranstaltung bei freiem Eintritt!<br />

Kuratoren: Armin Loacker und Igor Metzelin


Österreich | Re-Release:<br />

UNSICHTBARE GEGNER (A 1976, R: Valie Export und Peter Weibel)<br />

Filmvorführungen: 10.4, 20:30 | 13.4., 18:30 | 15.4., 20:30 | 23.4., 18:30 | 25.4., 20:45 | 27.4., 20:30 | 1.5.,<br />

20:45, Metro Kino<br />

Re-Release präsentiert im April, angelehnt an die Retrospektive »Shooting Women«, VALIE EXPORTS viel<br />

zitierten, doch viel zu selten gezeigten Spielfilm UNSICHTBARE GEGNER. In ihrer Umschrift des Science-<br />

Fiction-Genres betreibt EXPORT mit dem Zusammenlegen des Außerirdischen und des Menschlichen die<br />

Entlarvung gelebter gesellschaftlicher Missverhältnisse. Ein Kippen aus der Norm, der Normalität ist für<br />

VALIE EXPORTS UNSICHTBARE GEGNER bestimmend. Die Protagonistin Anna, von Beruf Fotografin, hört<br />

in den Nachrichten von der Invasion durch die Hyksos, die echten Menschen täuschend ähnlich seien. Erneut<br />

wird im Figureninventar das Außerirdische und das Humane zusammengelegt, eine Überlagerung, die<br />

freilich auch eine politische Komponente enthält. Die Protagonistin beginnt, ganz eingenommen von der<br />

Botschaft der stattfindenden Invasion, ihrer Umwelt mit einem neuen, kritischeren Blick zu begegnen.<br />

Das Ergebnis ist die Entlarvung einer Gesellschaft und des sie dominierenden Systems, die Missverhältnisse<br />

zwischen den Menschen im Allgemeinen und zwischen den Geschlechtern im Speziellen. EXPORT erzählt<br />

eindringlich – in ihrer eigenwilligen, halluzinatorischen<br />

Bildsprache – von einer Invasion, die längst stattgefunden hat, einer Übernahme, die auch eine Reflexion<br />

über die Programmatik (weiblicher) selbstbestimmter künstlerischer Aneignungstaktiken fördert.<br />

Kuratoren: Thomas Ballhausen und Lukas Maurer<br />

In Kooperation mit<br />

Österreich | Contemporary Day:<br />

OCEANUL MARE (A/D 2008, Regie, Buch, Produktion: Katharina Copony)<br />

Filmvorführung: 20. April 2011, 20:30, Metro Kino<br />

Alltagsbewegungen am Scheitelpunkt von Okzident und Orient. C-Day zeigt im April Katharina Coponys preisgekrönten<br />

Dokumentarfilm OCEANUL MARE, der um drei in Rumänien lebende Chinesen kreist, die zu Beginn<br />

der neunziger Jahre in ein Land emigrierten, in dem geschäftlicher Erfolg noch schwer abzuschätzen war. Ein<br />

ebenso behutsam gestaltetes wie hervorragend fotografiertes Gesellschafts-Porträt. Come and C!<br />

In den Jahren nach der Revolution 1989 kamen mehr und mehr Chinesen nach Rumänien. Viele sahen in<br />

dem ruinösen, postkommunistischen Land nicht viel mehr als eine Zwischenstation, ein Tor in den Westen,<br />

viele erkannten darin aber auch eine Chance für ihre Geschäftstüchtigkeit. So entstand an der Peripherie<br />

von Bukarest der wohl größte China-Markt Europas. Die Filmemacherin Katharina Copony porträtiert in<br />

ihrem episodenhaft angelegten Dokumentarfilm OCEANUL MARE drei chinesische Einwanderer, deren<br />

berufliche und private Wege sie immer wieder auf das weitläufige Marktgelände führen. Mit respektvollem<br />

Abstand, aber auch mit viel Empathie folgt sie ihnen durch den Alltag.<br />

Katharina Copony, geb. 1972 in Graz. Filmemacherin und Fotografin. Studium der visuellen<br />

Mediengestaltung an der Universität für angewandte Kunst. Seit 1996 zahlreiche Ausstellungsbeteiligungen.<br />

Lebt in Wien und Berlin. – Filme, u. a.: KANEGRA (2004), IL PALAZZO (2006) – Für OCEANUL<br />

MARE wurde sie auf der Duisburger Filmwoche 2009 mit dem 3sat-Dokumentarfilmpreis ausgezeichnet.<br />

Im Anschluss diskutieren Katharina Copony und Georg Tscholl.<br />

Kurator Lukas Maurer<br />

In Kooperation mit


Weltkino | Das iranische Wien:<br />

Salve & Hayedeh<br />

Filmvorführung SALVE 14.4., 20:00, Metro Kino<br />

Filmvorführung HAYEDEH 17.4., 16:00, Metro Kino<br />

Das Iranische Wien im April zeigt einen Spielfilm aus dem Unterbelichteten, dem Innersten der iranischen<br />

Gesellschaft: dem Untergrund in Teheran – und einen Dokumentarfilm zum Überbelichteten: die Lebensgeschichte<br />

der gefeierten und viel zu früh verstorbenen Ikone der iranischen Musik, Hayedeh.<br />

SALVE ist der 14. Regiefilm von Alireza Davoodnejad, der, heute 57-jährig, mit 17 Drehbücher zu schreiben<br />

begann. In fast surrealen Bildern zeigt er mit betörender Kamera seine Stadt, Teheran, und ihre Kehrseite:<br />

den Untergrund. Und mittendrin ein ganz und gar ungleiches Paar – eine Großmutter, Aziz, als Schatten<br />

ihrer drogenabhängigen Enkeltochter, Maryam. Die persönliche Situation ist wie oft in iranischen Filmen<br />

auch ein Spiegel der Gesellschaft.<br />

Pejman Akbarzadeh, der Autor des Filmes HAYEDEH, ist eigentlich Musiker und lebt im holländischen Exil.<br />

Wie viele Iraner verehrt auch er die Diva Hayedeh. In seinem international viel beachteten Dokumentarfilm<br />

setzt er sich allerdings auch mit Hayedehs Schattenseiten auseinander und bettet seine gelungene bildliche<br />

Erzählung über sie in Ereignisse der Revolution 1979 im Iran und danach.<br />

Kuratorin<br />

Jaleh Lackner-Gohari<br />

Weltkino | Cineclub Latino:<br />

La Zona<br />

Filmvorführung: 29. April 2011, 20:00, Metro Kino<br />

Zehn Jahre nach der legendären Augarten-Sommerkinoschau »Cine Latino« eröffnet das <strong>Filmarchiv</strong><br />

<strong>Austria</strong> in Kooperation mit Papaya Media Association eine neue Reihe im Rahmen der Programmschiene<br />

WELTKINO mit Spielfilmen und Dokumentationen des an Filmtraditionen so reichen Subkontinents Lateinamerika.<br />

Ein monatlicher Filmabend wird aktuelle Werke, auch in Form von Wien-Premieren, ebenso wie<br />

Spielfilmklassiker aus zahlreichen Ländern vorstellen, fallweise ergänzt durch Gäste, Gesprächsrunden,<br />

Einführungen, Lesungen oder Musikerauftritte.<br />

LA ZONA greift ein gesellschaftlich heißes Eisen an: Im Villenviertel der Neureichen von Mexico City hat<br />

man sich vorausblickend von der Außenwelt abgeschottet durch Stacheldraht und hohe Mauern, in deren<br />

Nischen Kameras über den »inneren Frieden« wachen und ungebetene Gäste fernhalten sollen. Drei jungen<br />

Dieben aus den Armenvierteln gelingt es, in diese »Idylle« einzudringen. Die Konfrontation mit der High<br />

Society gerät außer Kontrolle und artet in eine gnadenlose Menschenjagd aus...<br />

Kuratoren: Enrique Bedoya und Helmut Pflügl

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