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Zu Beginn jedes Coaching-Prozesses stehen Coachee und Coach ...

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CoACHing DuRCH Kunst<br />

[Peter Paul Rubens l Die Mantuaner Fre<strong>und</strong>e]<br />

Verwalter: Köln, Wallraf-Richartz-Museum & Fo<strong>und</strong>ation Corboud, WRM Dep. 0248 Foto: © Rheinisches Bildarchiv Köln, rba_c002373<br />

An einem realen Beispiel versuche ich deutlich<br />

zu machen, wie das im Austausch mit einem<br />

Kunstwerk möglich ist.<br />

Ich arbeite mit einem Klienten, einem Manager<br />

Mitte 50, im Kölner Wallraf-Richartz-Museum. Eine<br />

gute Viertelst<strong>und</strong>e betrachtet er einen 400 Jahre<br />

alten Rubens. Ich habe ihn gebeten, sich kurz<br />

Notizen zu machen über das, was während der<br />

Bildbetrachtung in ihm vorgeht. Das Wichtigste<br />

ist die Wie-Frage:<br />

„Wie erleben Sie das?“<br />

„Da sind Männer, die sich auf Augenhöhe begegnen.<br />

Kein Gefälle zwischen den unterschiedlichen<br />

Personen. Die schätzen sich ab. Nein, es sind zwei<br />

Gruppen, zwei Parteien. Jeweils ein Vater mit zwei<br />

Söhnen. Diese beiden Parteien prüfen sich gegenseitig,<br />

kritisch abwartend. Wollen irgendetwas<br />

aushandeln. Eine Person ist herausgehoben <strong>und</strong><br />

wirkt einladend. Im Hintergr<strong>und</strong> fällt eine Kirche<br />

auf, mit einem Priester. Die Gruppe im Vordergr<strong>und</strong><br />

ist davon durch einen Flusslauf getrennt. Ein Fährmann<br />

kann übersetzen. Der Priester wartet. Es sind<br />

keine Frauen auf dem Bild.<br />

Alles an dem Bild wirkt düster <strong>und</strong> dunkel, auch<br />

der Rahmen ist grob <strong>und</strong> krude. Der Herausgehobene<br />

ist im Licht, prächtig gekleidet. Er ist der<br />

Jüngste, hat auch noch etwas Weiches. Zwischen<br />

den Gruppenmitgliedern gibt es Interaktionen.<br />

Der ganz links <strong>und</strong> der Vierte von links kennen sich<br />

gut. Es gibt aber auch Bereiche im Bild, in denen<br />

nicht interagiert wird. Der Dritte von links, der wirkt<br />

abwesend. Wohin schaut er?“<br />

Die linke Gruppe ärgert unseren Betrachter. Das<br />

ist ihm zu düster. Da will er mehr sehen <strong>und</strong> erkennen<br />

können. Irgendwie kann er die Gruppe nicht<br />

ver<strong>stehen</strong>. Er möchte wissen, woran er ist. Er fühlt<br />

sich außen vor, hat das Gefühl, etwas nicht zu ver<strong>stehen</strong>.<br />

Am liebsten möchte er die linke Gruppe<br />

aus dem Bild verbannen. „Die haben in meinem<br />

Bild nichts verloren.“<br />

03 04

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