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Senioren-Info 2'12 - Stadt Wolfratshausen

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Veranstaltungen <strong>Info</strong>rmationen<br />

<strong>Senioren</strong><strong>Info</strong><br />

Mitteilungen des <strong>Senioren</strong>beirates im<br />

Landkreis Bad Tölz – <strong>Wolfratshausen</strong><br />

Juli-September 2012 - Nr.3<br />

Ihr Exemplar kostenlos<br />

zum Mitnehmen


Zentrumsnah im Grünen umsorgt...<br />

Zentrumsnah und eingebettet in ein großzügiges Waldgrundstück bietet das<br />

Caritas-<strong>Senioren</strong>heim St. Hedwig über 100 rüstigen und hilfebedürftigen<br />

älteren Menschen ein neues Zuhause.<br />

Allen Bewohnern stehen schöne helle Einzelzimmer zur Verfügung.<br />

Zu unseren Mitarbeitern gehört seit vielen Jahren die Ordensgemeinschaft<br />

der „Dienerinnen vom Kinde Jesu“ Kroatien.<br />

Kommen Sie uns doch mal besuchen und überzeugen Sie sich selbst.<br />

Caritas <strong>Senioren</strong>heim St. Hedwig<br />

Geretsried<br />

Adalbert-Stifter-Straße 56, 82538 Geretsried<br />

Telefon 08171/386 18-0 oder 386 18-12<br />

Fax 08171/386 18-27, E-Mail: st-hedwig@caritasmuenchen.de


Inhaltsverzeichnis<br />

Wichtige Telefon-Nummern 2<br />

Vorwort 3<br />

<strong>Senioren</strong>beirat aktuell 4<br />

Wissenswertes zum Thema Pflege “3. Pflege-Qualitätsbericht der Kassen” 6<br />

Die Verordnung zur Ausführung des Pflege- und Wohnqualitätsgesetzes 10<br />

Beschäftigung osteuropäischer Haushaltshilfen 13<br />

Vorsorge durch Vollmacht, Betreuungs- und Patientenverfügung 15<br />

Zuzahlungen im Gesundheitsbereich “Wie viel wofür?” 16<br />

2. <strong>Senioren</strong>messe in <strong>Wolfratshausen</strong> “Das Leben leben”<br />

Aus sozialen Organisationen...<br />

20<br />

o Caritas: Die Kontaktstelle”Alt und Selbstständig” 22<br />

o Malteser: Finanzielle Unterstützung für alte Menschen... 23<br />

o Die <strong>Senioren</strong>-Sicherheitsberater 25<br />

o VdK: “Wer nichts für andere tut...” 26<br />

Termine 27<br />

Wandervorschlag: Jochberg 28<br />

Buchvorstellung: Altern wie ein Gentleman 30<br />

Impressum 32<br />

� mitten im Grünen gelegen<br />

��geräumige Einzel- und Doppelzimmer<br />

� eigene moderne Pflegeabteilung<br />

� umfangreiches Betreuungsangebot<br />

durch unser eigenes Ergotherapieteam<br />

<strong>Senioren</strong>- und Pflegeheim Gut Schwaigwall . Schwaigwall 1 . 82538 Geretsried<br />

Telefon 08171/ 176 10 . info@schwaigwall.de . www.schwaigwall.de<br />

1<br />

Ihr familiäres Zuhause<br />

im Herzen des Voralpenlandes...<br />

� viele Gemeinschaftseinrichtungen<br />

��schöne Gartenanlage mit Gebirgsblick<br />

� abwechslungsreicher Menueplan<br />

aus unserer hauseigenen Küche<br />

(... offen für Sonderwünsche)


Wichtige Telefon-Nummern<br />

Polizei 110 Rettungsdienst/Notarzt 112<br />

Feuerwehr 112 Krankenbeförderung 1 92 22<br />

Bayr. Rotes Kreuz 08041-76550 Bad Tölz, Schützenstraße 7<br />

Caritas - Bad Tölz 08041-79316100 Bad Tölz, Klosterweg 2<br />

- Geretsried 08171-98300 Geretsried, Graslitzer Straße 13<br />

Malteser Hilfsdienst 08171-43630 <strong>Wolfratshausen</strong>, Hans-Urmiller-Ring 24<br />

VdK 08041-761253 Kreisverband Bad Tölz-<strong>Wolfratshausen</strong>-<br />

Miesbach: Bad Tölz, Karwendelstraße 5<br />

<strong>Senioren</strong>beirat des Landkreises Frau Bäumler 08041-505 280<br />

<strong>Senioren</strong>-<strong>Info</strong>-Telefon Frau Bäumler 08041-505 280<br />

<strong>Senioren</strong>beratung des Landkreises<br />

Mobile <strong>Senioren</strong>hilfe Frau Frick 08041-505 366<br />

Frau Müller-Jansse 08041-505 236<br />

Selbsthilfe-Kontaktstelle Frau Erlacher 08041-505 121<br />

Engagementförderung Frau Weiß 08041-505 307<br />

Betreuungsstelle Frau Schuth 08041-505 405<br />

Essen auf Rädern (Warm- und Tiefkühlkost)<br />

Bayerisches Rotes Kreuz 08171-934525<br />

Malteser Hilfsdienst 08171-43630<br />

Hausnotruf Bayerisches Rotes Kreuz 08041-76550<br />

Malteser Hilfsdienst 08171-43630<br />

Mobile Soziale Dienste – Einkaufshilfen, Haushaltshilfen<br />

Arbeiterwohlfahrt 08041-8456<br />

Bayerisches Rotes Kreuz 08171-43060<br />

Caritas Kontaktstelle „Alt und Selbständig“ 08041-79316101<br />

Malteser-Hilfsdienst 08171-43630<br />

Palliativpflege, ambulant<br />

Christophorus Hospizverein 08171-999155<br />

Pflege, ambulant<br />

Bayerisches Rotes Kreuz 08171-93450<br />

Ambulanter Dienst Isarwinkel 0800-12 70 270<br />

Ambulanter Pflegedienst Grötsch & Kollmeier 08041-8084838<br />

Caritas-Sozialstation Bad Tölz 08041-793 16 110<br />

Wohnraumberatung<br />

Frau Bäumler, LRA <strong>Senioren</strong>beratung 08041-505 280<br />

Weitere hilfreiche <strong>Info</strong>rmationen finden Sie auch im <strong>Senioren</strong>kompass,<br />

kostenlos erhältlich bei jeder <strong>Stadt</strong>- und Gemeindeverwaltung des Landkreises<br />

2


Vorwort<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

die Ergebnisse des kürzlich in Berlin vorgelegten 3. Pflegequalitätsberichtes,<br />

das Ende April in den Bundestag eingebrachte<br />

Pflege-Neuausrichtungsgesetz (PNG) und die nun<br />

in Kraft getretenen Ausführungsbestimmungen zum<br />

„Bayerisches Pflege- und Wohnqualitätsgesetz“ sind Anlass<br />

für einige Autorenbeiträge in dieser Ausgabe.<br />

Sie werden von Absichten, echten Verbesserungen, guten Pflegenoten unserer Heime, aber<br />

auch von Defiziten z.B. bei der Betreuung Pflegebedürftiger und der Ausstattung in stationären<br />

Einrichtungen lesen. Wir werden für sie den Kostenwirrwarr bei den Zuzahlungen<br />

verständlich ordnen und berichten, wie man legal eine Haushaltshilfe auch für Betreuung<br />

und leichte pflegerische Tätigkeiten zu Hause beschäftigen kann. Dass nicht alle Mitmenschen<br />

im Alter finanziell ausreichend abgesichert sind beweist die Notwendigkeit<br />

der Sozialpatenschaft des Malteser Hilfsdienstes.<br />

Freuen sie sich auf die Lektüre dieser Ausgabe, finden sie darin wichtige Antworten zur<br />

möglichen Betreuung und Pflege. Orientieren Sie sich an den aufgezeigten Fortschritten,<br />

Verbesserungen und den vielfältigen offenen, ambulanten und stationären Hilfsangeboten.<br />

Erfreulich viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sowie professionelle Fachkräfte<br />

in allen Kommunen, Organisationen, Nachbarschaftshilfen oder örtlichen Initiativen werden<br />

zusammen mit Ihren Angehörigen Ihnen gerne beistehen. Die „Caritas Kontaktstelle<br />

Alt und Selbständig“ die Sicherheitsberater und Ehrenamtliche des VdK werden hierzu<br />

stellvertretend vorgestellt.<br />

Eine gute Möglichkeit,s um noch lange fit zu bleiben, ist Bewegung im Alter. Ich empfehle<br />

deshalb unsere regelmäßigen Wandervorschläge und die Teilnahme am <strong>Senioren</strong>sport.<br />

Sven Kuntze, ehemaliger ARD-Moderator und Auslandskorrespondent will „Altern wie ein<br />

Gentleman“ - näheres finden Sie dazu in der Buchbesprechung von Apotheker Dieter Höflich.<br />

Gleichzeitig wünsche ich Ihnen im Sinne von Pater Anselm Grün, in guter Weise älter<br />

zu werden - und getreu dem Motto der 2. <strong>Senioren</strong>messe <strong>Wolfratshausen</strong> – Ihr Leben zu<br />

leben.<br />

Ihr Gerd Huber, <strong>Senioren</strong>beirat<br />

Hier könnte Ihre Werbung stehen! Für nur 89,- 3<br />

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3<br />

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Telefon 08176-998558<br />

info@freese-werbung.de


<strong>Senioren</strong>beirat Aktuell<br />

In diesem Jahr tagte der dreizehn Personen<br />

umfassende <strong>Senioren</strong>beirat des<br />

Landkreises Bad Tölz-<strong>Wolfratshausen</strong> im<br />

Januar und März im Landratsamt und zuletzt<br />

am 24. April im Rathaus Icking. Zu<br />

vier Themen, die eingehend behandelt<br />

wurden, möchte ich hier berichten:<br />

• <strong>Senioren</strong>politisches Gesamtkonzept<br />

des Landkreises,<br />

• Generationen übergreifender Dialog,<br />

• Situation von <strong>Senioren</strong> mit Migration<br />

hintergrund,<br />

• Satzungsergänzung für verbesserte<br />

<strong>Info</strong>rmation und Mitwirkung<br />

des <strong>Senioren</strong>beirates.<br />

1. <strong>Senioren</strong>politisches Gesamtkonzept<br />

des Landkreises:<br />

In mehreren Sitzungen berieten die Beiräte<br />

die einzelnen Handlungsfelder und<br />

machten über die Vertreter des <strong>Senioren</strong>beirates<br />

in der Expertenkommission konkrete<br />

Vorschläge für die Ausgestaltung<br />

und Umsetzung. Landrat Josef Niedermeier<br />

betont in seinem Vorwort „ Es ist<br />

neben der Politik auf Landes- und Bundesebene<br />

Aufgabe des Landkreises und der<br />

Kommunen, die Lebensbedingungen und<br />

Lebensräume so zu gestalten, dass sie den<br />

Bedürfnissen der immer älter werdenden<br />

Seniorinnen und <strong>Senioren</strong> entsprechen<br />

und somit zu einem möglichst langen Verbleib<br />

in der gewohnten Umgebung verhelfen<br />

sollen.“<br />

Im März 2012 ist die 216 Seiten und 11<br />

Handlungsfelder umfassende Endversion<br />

vom Kreistag ohne Beschluss zur Kenntnis<br />

genommen worden. Über die Internet-<br />

Homepage des Landratsamtes Bad Tölz<br />

und den Link „<strong>Senioren</strong>“ ist das öffentlich<br />

zugängliche Konzept für jeden Mitbürger<br />

einseh- und herunterladbar.<br />

2. Generationen übergreifender Dialog:<br />

Ein nachdenklicher <strong>Senioren</strong>beirat (Autor)<br />

sah durch Veröffentlichungen, beispiel-<br />

4<br />

von <strong>Senioren</strong>beirat Gerd Huber<br />

weise des Buches „Methusalem Komplott“<br />

von FAZ-Mitherausgeber Frank Schirmacher<br />

oder die Äußerungen von Jungpolitikern<br />

unter anderem des Bundestagsabgeordneten<br />

Philipp Missfelder, der eine<br />

Begrenzung medizinischer Leistungen für<br />

ältere <strong>Senioren</strong> forderte, zwar noch keinen<br />

Krieg der Generationen heraufziehen,<br />

aber Handlungsbedarf für einen Dialog<br />

mit der jüngeren Generation. Die Mehrheit<br />

des Gremiums sah dies anders, war<br />

sich jedoch einig, dass man nicht nur mit<br />

der jungen, sondern mit allen Generationen<br />

im freundschaftlichen Dialog und solidarischen<br />

Miteinander sein sollte, um<br />

dadurch einen „win&win“ Effekt bzw.<br />

Nutzen für die gesamte Gesellschaft zu<br />

haben. Der Generationenvertrag ist nach<br />

Auffassung des <strong>Senioren</strong>beirates nicht gefährdet!<br />

Meinung des Gremiums: die<br />

große Mehrheit der Jugend ist charakterlich<br />

gefestigt und in Familie, Schule, Vereinen<br />

oder sozialen Netzwerken beheimatet<br />

und engagiert. Hierbei findet auch der<br />

notwendige Dialog Jugendlicher mit Erwachsenen<br />

oder älteren Mitbürgern statt.<br />

Die Geschäftsführerin des Kreisjugendringes,<br />

Barbara Oberhofer, hält nichts von<br />

Diskussionsforen oder Generationen übergreifenden<br />

Arbeitskreisen, weil dies die<br />

jungen Menschen langweilt. Für gesellschaftliche<br />

Themen sei die Jugend nur<br />

über neue Medien und Konzepte erreichbar.<br />

Deshalb werden sich <strong>Senioren</strong> als Interview-Partner<br />

für Jugendliche anlässlich<br />

der diesjährigen Handyclips-Aktion für 12<br />

bis 27-jährige „Ein- und Mitwirken“ zur<br />

Verfügung stellen.<br />

3. Situation von <strong>Senioren</strong> mit Migration-<br />

hintergrund:<br />

Vom Vorsitzenden Rupert Englbrecht angeregt<br />

und bereits in der Delegiertenversammlung<br />

2011 angekündigt, befasste sich<br />

der <strong>Senioren</strong>beirat in zwei Sitzungen mit<br />

diesem Thema. In der Beratung wurde<br />

schnell festgestellt, dass zuerst Licht in die


<strong>Senioren</strong>beirat Aktuell<br />

komplizierte Vielfalt der nationalen Herkunftsländer<br />

und hiesigen Lebensstrukturen<br />

gebracht und die Anzahl der älteren<br />

Migranten im Landkreis erst festgestellt<br />

werden muss. Deshalb haben im Auftrag<br />

des <strong>Senioren</strong>beirates der stellvertretende<br />

Vorsitzende August Möller und die Leiterin<br />

des Fachbereiches <strong>Senioren</strong> im Landratsamt,<br />

Frau Christiane Bäumler, einen<br />

Befragungsbogen für die örtlichen <strong>Senioren</strong>beauftragten<br />

kreiert, um mit deren<br />

Hilfe und den örtlichen Meldeämtern notwendige<br />

Daten und Fakten für die dann<br />

letztlich zu treffende Entscheidung zu<br />

sammeln: „Besteht überhaupt ein Handlungsbedarf<br />

für den <strong>Senioren</strong>beirat?“<br />

Auch in der Delegiertenversammlung der<br />

Landkreisseniorenvertretung am 15. Juni<br />

2012 im Landratsamt steht dieses Thema<br />

auf der Tagesordnung. (Diese Versammlung<br />

findet jedoch nach Redaktionsschluss<br />

statt, wir berichten deshalb in der <strong>Senioren</strong><strong>Info</strong><br />

Nr. 4-2012)<br />

4. Satzungsergänzung:<br />

Seit Juli 1998 regelt die Aufgaben und die<br />

Zusammensetzung des Landkreisseniorenbeirates<br />

eine vom Kreistag auf der Grundlage<br />

von Artikel 14a und 17 der<br />

Landkreisordnung des Freistaates Bayern<br />

beschlossene Satzung. Um die Effizienz<br />

des <strong>Info</strong>rmationsflusses zu verbessern,<br />

wurde am 17.01.2012 ein Satzungsergänzungsantrag<br />

zu den beiden folgenden<br />

Punkten an Landrat Josef Niedermeier mit<br />

der Bitte um Beschlussfassung im Kreistag<br />

gestellt.<br />

1. (§ 9.6) Der/die Vorsitzende des <strong>Senioren</strong>beirates<br />

erhält die Tagesordnung aller<br />

Kreisausschüsse und des Kreistages, um<br />

rechtzeitige Stellungnahmen des <strong>Senioren</strong>beirates<br />

zu seniorenrelevanten Angelegenheiten<br />

zu ermöglichen. Über ein<br />

Vortragsrecht der/des Vorsitzenden in den<br />

vorgenannten Gremien entscheiden diese<br />

im Einzelfall.<br />

5<br />

2. (§ 8.1) Der <strong>Senioren</strong>beirat besteht aus<br />

dem Vorstand, 10 Beisitzer/innen, der/dem<br />

Landkreis-Behindertenbeauftragten oder<br />

einer von ihm benannten Vertreter/in<br />

sowie einer Vertreter/in des Landratsamtes,<br />

beide ohne Stimmrecht.<br />

Damit kann der <strong>Senioren</strong>beirat sich noch<br />

besser für die älteren Mitbürgerinnen und<br />

Mitbürger und in enger Zusammenarbeit<br />

mit dem Behindertenbeauftragten und<br />

dem Arbeitskreis für „Menschen mit Behinderungen“<br />

koordiniert einsetzen.<br />

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Josefistift<br />

...im Heim Daheim!<br />

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Wissenswertes zum Thema Pflege<br />

Dritter Pflege-Qualitätsbericht<br />

der Krankenkassen<br />

Fortschritte JA – aber weiterhin Defizite<br />

in der stationären und ambulanten<br />

Pflege<br />

Am 24. April 2012 haben in Berlin der<br />

Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen<br />

und der Medizinische Dienst<br />

Bund gemeinsam diesen Bericht veröffentlicht.<br />

Er sieht gegenüber 2007 nun<br />

Fortschritte vor bei der Ernährung und<br />

Flüssigkeitszufuhr sowie im Umgang mit<br />

Menschen mit Demenz. Dem Bericht zufolge<br />

hat sich die Qualität der Pflege in<br />

Teilbereichen positiv weiterentwickelt.<br />

Aber das heißt nicht, dass es überall gut<br />

ist, so Gernot Kiefer, Vorstand des GKV-<br />

Spitzenverbandes.<br />

Für Bundesgesundheitsminister Daniel<br />

Bahr (FDP) ist alarmierend, dass in<br />

Deutschland rund 140.000 Menschen fixiert<br />

werden, aber bei jedem Zehnten<br />

die erforderliche richterliche Genehmigung<br />

fehlt. Eine große Herausforderung<br />

für ihn ist der Umgang mit Demenz,<br />

denn 61 % der Pflegebedürftigen leiden<br />

an dieser Krankheit. Demenzkranke und<br />

deren Angehörige sollen deshalb nach<br />

dem Willen des Bundesgesundheitsministers<br />

ab 2013 bessere Leistungen erhalten.<br />

Dass auch in Bayerischen Pflegeheimen<br />

Fixierungen ohne richterliche Genehmigung,<br />

mangelnde Hilfe und wenig Zuwendung<br />

vorkommen, ist das Ergebnis<br />

einer Studie des Medizinischen Dienstes<br />

der Krankenkassen (MDK). Er wertete<br />

im Zeitraum 2009-2010 die Daten von<br />

972 Heimen mit knapp 11.000 Bewohnern<br />

und von 1175 ambulanten Pflegediensten<br />

mit knapp 7000 Patienten aus.<br />

Laut Winfried Fischer vom MDK-Bayern<br />

gibt es Nachhohlbedarf in wesentlichen<br />

Kompetenzbereichen der Pflege. Zum<br />

Beispiel: SCHMERZEN: Nur bei jedem<br />

6<br />

von <strong>Senioren</strong>beirat Gerd Huber<br />

zweiten Pflegebedürftigen mit chronischen<br />

Schmerzen werden die Beschwerden<br />

systematisch abgefragt und<br />

entsprechend reagiert. WUNDLIEGEN:<br />

Rund 5,4 % der Heimbewohner und 4,3<br />

% der ambulant betreuten Patienten<br />

weisen einen Dekubitus auf. Erfasst wird<br />

nicht, wo dieser entstanden und wer<br />

dafür verantwortlich ist. Hier wurden im<br />

Vergleich zum 2. Pflegebericht 2007 leider<br />

keine Fortschritte erreicht. FIXIE-<br />

RUNG: Leider sind Fixierungen nicht<br />

vermeidbar, aber nur bei 87% lag die<br />

hierzu notwendige richterliche Genehmigung<br />

vor.<br />

Anmerkung des Autor: In den Heimen<br />

des Landkreises Bad Tölz-<strong>Wolfratshausen</strong><br />

und Garmisch-Partenkirchen wird durch<br />

die Umsetzung des „Werdenfelser Weg“<br />

versucht, Fixierungen auf ein Mindestmaß<br />

zu reduzieren.<br />

(siehe Ruth Pirschel, Kreispflegeheim<br />

Lenggries in <strong>Senioren</strong><strong>Info</strong> Nr.02-2012, S.10)<br />

UMGANG MIT DEMENZ: Fast jeder dritte<br />

Demenzkranke in Bayern erhält kein geeignetes<br />

psychosoziales Angebot, Pflegekräfte<br />

achten nicht ausreichend auf<br />

dessen Wohlbefinden. Gerade für die<br />

Bewohner oder Patienten wäre Zuwendung<br />

und Rücksicht auf Vorlieben und<br />

Gewohnheiten besonders wichtig, um<br />

den Verlauf der Krankheit nicht zu beschleunigen.<br />

ERNÄHRUNG UND TRIN-<br />

KEN: Laut MDK-Bayern ergab sich hier<br />

zwar eine „deutliche Verbesserung“, jedoch<br />

bei einem Viertel der Gepflegten<br />

werden nicht die erforderlichen Maßnahmen<br />

zur Ernährung und Flüssigkeitsversorgung<br />

erbracht. Im Klartext heißt<br />

das, dass Menschen mit Schluckbeschwerden<br />

keine geeignete Kost bekamen,<br />

individuelle Speisevorlieben keine<br />

Berücksichtigung fanden oder nicht darauf<br />

geachtet wurde, dass der Pflegebe


Wissenswertes zum Thema Pflege<br />

dürftige ausreichend Flüssigkeit zu sich<br />

nimmt oder bekommt.<br />

Caritas und Innere Mission kritisieren die<br />

negative Darstellung der in Heimen geleisteten<br />

Arbeit und fordern „Mehr<br />

Wertschätzung für Altenpflege“ sowie<br />

eine Verbesserung der Rahmenbedingungen<br />

durch die Politik. Die Innere<br />

Mission übt daher auch scharfe Kritik an<br />

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr.<br />

Seine „Pflegereform“ ist für Vorstand<br />

Günther Bauer das Papier nicht wert,<br />

auf dem sie gedruckt ist. Seit Einführung<br />

der Pflegeversicherung im Jahre 1995<br />

hätten die Leistungen durch Inflation<br />

um 25% an Wert verloren, einen Ausgleich<br />

habe es nie gegeben. Dass sich<br />

trotz dieser widrigen Bedingungen die<br />

Qualität der Pflege in Heimen und ambulanten<br />

Pflegediensten verbessert<br />

habe, aber in der öffentlichen Berichterstattung<br />

zum Qualitätsbericht unerwähnt<br />

blieb, sei ein „Schlag ins Gesicht<br />

der Pflegekräfte, die gute Arbeit leisten.“<br />

Wenn unter diesen unzureichenden<br />

Bedingungen bei gleich bleibendem<br />

Pflegeschlüssel die Qualität der<br />

Pflege in Teilbereichen verbessert<br />

wurde, müsse dies auch als positive Leistung<br />

gesehen und anerkannt werden.<br />

Pflegekritiker Claus Fussek sieht sich jedoch<br />

durch den dritten Qualitätsbericht<br />

in seinen Aussagen und Forderungen<br />

bestätigt. In wesentlichen Kernbereichen<br />

der Pflege habe es zu früher keine<br />

Verbesserungen gegeben. Es werden<br />

immer noch zu viele Menschen fixiert,<br />

zwangsernährt oder durch Psychopharmaka<br />

ruhig gestellt. Das MDK-Benotungssystem<br />

ist für ihn absurd und<br />

gehöre in die Mülltonne, weil alles nur<br />

auf eine gute Dokumentation ausgerichtet<br />

ist. Die Kunden/Patientenbefragungen<br />

sind der reinste Zynismus, weil<br />

sich die befragten Bewohner in einem<br />

7<br />

massiven Abhängigkeitsverhältnis befinden.<br />

Wenn nur das dokumentiert wird,<br />

was auch mit dem vorhandenen Pflegepersonal<br />

geleistet werden kann, dann<br />

würde für die Pflegekassen sehr rasch<br />

und glaubhaft deutlich, dass nur mit zusätzlichen,<br />

motivierten Pflegekräften<br />

die geforderte gute Pflege möglich ist.<br />

Nur mit mehr Ehrlichkeit und Zivilcourage<br />

der Pflegekräfte und einer Allianz<br />

der gemeinsamen Verantwortung mit<br />

transparenter Diskussion der Schwachstellen,<br />

sind laut Fussek Verbesserungen<br />

der Rahmenbedingungen durch die Politik<br />

möglich. Deutschland braucht einen<br />

„Rettungsschirm PFLEGE“. (Siehe auch<br />

Interview mit Claus Fussek in der <strong>Senioren</strong>-<strong>Info</strong><br />

Nr. 2-2012, Seiten 4-9)<br />

Übrigens, eine von mir gegenwärtig ehrenamtlich<br />

begleitete, sehr pflegebedürftige<br />

84-jährige Dame wird in einem<br />

südlichen Pflegeheim vorbildlich gepflegt,<br />

betreut und deren Verfügungen<br />

in der Patientenverfügung vom Hausarzt<br />

und Pflegepersonal beachtet. Bei<br />

meinen Besuchen in mehreren Pflegeheimen<br />

sehe ich das stete Bemühen des<br />

Pflegepersonals, aber auch die zeitliche<br />

Begrenztheit, sich mehr und individuell<br />

um die anvertrauten Menschen zu kümmern.<br />

Hier sind auch der Angehörige,<br />

die Verwandten, Nachbarn oder Mitbürger,<br />

also die Gesellschaft vor Ort gefordert,<br />

den pflegebedürftigen Mitmenschen<br />

die gebotene Aufmerksamkeit<br />

und erhoffte Zuwendung durch Besuche<br />

und entlastende Hilfen angedeihen zu<br />

lassen.<br />

Nachstehend veröffentlichen wir für unsere<br />

Leser, trotz häufiger Kritik am<br />

MDK-Bewertungssystem, die Pflegenoten<br />

und Tageskosten, ohne Investitionskostenpauschale<br />

(Pflegestufe 1) aller<br />

stationären Pflegeeinrichtungen im<br />

Landkreis Bad Tölz-<strong>Wolfratshausen</strong>.


Wissenswertes zum Thema Pflege<br />

Benotungen aller stationären Pflegeeinrichtungen<br />

im Landkreis auf einen Blick. (Stichtag 01.03.2012)<br />

AOK - Pflegenavigator Tagessatz ohne Investitionskostenpauschale<br />

Nr. Standort Name des Heimes<br />

8<br />

MDK-<br />

Note<br />

Gesamt<br />

Prüfung Note Tagessatz<br />

Pflegestufe I<br />

01 Bad Heilbrunn Pflegezentrum Alpenhof 3,2 1,7 68,40 €<br />

02 Bad Tölz Haus am Park Pflegestation 1,1 1,0 72,84 €<br />

03 Bad Tölz Pater-Rupert-Mayer Heim 1,1 1,0 75,90 €<br />

04 Bad Tölz Pflegezentrum Isarwinkel 1,4 1,3 73,12 €<br />

05 Bad Tölz Städt. Pflegeheim Josefistift 1,6 1,0 77,88 €<br />

06 Benediktbeuern AWO-Pflegeheim 1,8 1,2 77,04 €<br />

07 Egling Pflegeheim Riedhof 1,6 1,0 73,45 €<br />

08 Geretsried Caritas-Heim St.Hedwig 1,0 1,1 78,99 €<br />

09 Geretsried Domizil Haus Elisabeth 1,2 1,3 69,37 €<br />

10 Geretsried St. Ursula Pflegeheim GmbH 1,2 1,2 73,50€<br />

11 Geretsried Haus Gartenberg *) 1,3 1,2 78,88 €<br />

12 Geretsried Pflegeheim Schwaigwall 1,5 1,0 72,39 €<br />

13 Kochel am See Seehof, <strong>Senioren</strong>wohnheim 1,1 1,0 73,61 €<br />

14 Lenggries Kreispflegeheim 1,3 1,0 75,29 €<br />

15 Lenggries Fachklinik-Pflegezentrum 2,2 1,1 71,57 €<br />

16 Schlehdorf Wohn- und Pflegeheim 2,1 1,1 64,34 €<br />

17 <strong>Wolfratshausen</strong> AWO-Zentrum *) 1,1 1,0 85,15 €<br />

18 <strong>Wolfratshausen</strong> <strong>Senioren</strong>wohnpark Isar-Loisach 1,4 1,0 70,90 €<br />

*) Schwerpunkteinrichtung für die Pflege Demenzerkrankter<br />

Beachtenswert ist, dass zwölf von achtzehn<br />

Pflegeheimen im Landkreis = 67 %<br />

durch den Medizinischen Dienst der<br />

Krankenkassen (MDK) besser bewertet<br />

wurden als die mit 1,5 schon sehr gute<br />

Landesdurchschnitt-Gesamtnote.<br />

Das gegenwärtige Benotungssystem<br />

wird aber nicht nur bei Heimträgern, Experten,<br />

Sozialpolitikern und dem MDK<br />

selbst kritisch gesehen, weil einer optimalen<br />

Dokumentation und anderen Kriterien<br />

mehr Gewicht als pflegerelevanten<br />

Prozessen beigemessen wird. Leider<br />

scheiterten die bisherigen Bemühungen<br />

auf Bundesebene, ein besseres<br />

und verständlicheres Prüfverfahren auf<br />

den Weg zu bringen, am Veto eines kleinen<br />

Interessenverbandes privater


Wissenswertes zum Thema Pflege<br />

Pflegeanbieter (5%). Die Politik ist nun<br />

gefordert, Voraussetzungen zu schaffen,<br />

die Mehrheitsbeschlüsse in den zuständigen<br />

Gremien zuzulassen. Dies ist im Interesse<br />

der Kunden und Anbieter<br />

dringend indiziert.<br />

Ich rate aber den Angehörigen oder künftigen<br />

Kunden, sich nicht nur an diesem<br />

Den Pflegekräften, Pflegedienst- und Heimleitungen, aber besonders auch ehrenamtlich<br />

engagierten Personen vor Ort, die in die Heime gehen und im Sinne von<br />

mehr Menschlichkeit und Zuwendung für ihre Angehörigen und andere Bewohner<br />

der stationären Einrichtungen die professionellen Kräfte entlasten, gebührt<br />

Anerkennung und Dank für meist vorbildliches und aufopferungsvolles Handeln.!<br />

Fair.<br />

Menschlich.<br />

Nah.<br />

9<br />

Notenspiegel zu orientieren, sondern sich<br />

selbst in den wohnortnahen Einrichtungen<br />

umzusehen. Sich ein Bild von der Ausstattung,<br />

den Angeboten, der Sauberkeit und<br />

besonders dem menschlichen Klima in den<br />

jeweiligen Einrichtungen zu machen, ist<br />

eine gute Möglichkeit und Lösung bei der<br />

Auswahl einer Pflegeeinrichtung.<br />

� Sparkasse<br />

Bad Tölz-<strong>Wolfratshausen</strong><br />

Ihre Bank vor Ort - seit über 150 Jahren


Wissenswertes zum Thema Pflege<br />

Die Verordnung zur Ausführung des Pflege- und<br />

Wohnqualitätsgesetzes (AVPfleWoqG) gültig seit 01.09.2011<br />

Bauliche Mindestanforderungen<br />

Mindestens 14 qm für ein Einzelzimmer<br />

im Pflegeheim schreibt die neue Verordnung<br />

vor!<br />

Mit Inkrafttreten der Föderalismusreform<br />

2006 wurde die Gesetzgebungszuständigkeit<br />

des Bundes im Heimrecht,<br />

trotz heftiger Proteste von vielen Fachstellen,<br />

auf die Bundesländer übertragen.<br />

Solange noch kein neues<br />

Länder-Heimrecht verabschiedet wurde,<br />

gilt weiterhin das Bundes-Heimrecht.<br />

Am 1. Oktober 2009 hat bundesweit das<br />

Wohn- und Betreuungsvertragsgesetz<br />

(BGBl. 2009 I S. 2319) die §§ 5-9 HeimG<br />

abgelöst. So wurde für den Freistaat<br />

Bayern mit Wirkung ab 1.8.2008 ein<br />

neues Heimgesetz mit dem etwas sperrigen<br />

Namen: Pflege-Wohnqualitätsgesetz<br />

(PfleWoqG) beschlossen.<br />

Die bundesweit geltenden Regelungen:<br />

Heimmitwirkungsverordnung, Heimpersonalverordnung,Heimmindestbauverordnung<br />

und Heimsicherungsverordnung<br />

wurden mit Wirkung ab 01.09.2011<br />

durch die umfangreichen Ausführungsbestimmungen<br />

zum Pflege-Wohnqualitätsgesetz<br />

ersetzt, wobei die neuen<br />

Ausführungsbestimmungen zusätzlich<br />

Kriterien zur Qualitätsprüfung enthalten<br />

z. B. bauliche und personelle Mindestanforderungen,<br />

Mitwirkung und<br />

Teilhabe sowie Prüfungsvorschriften.<br />

Die Heimmindestbauverordnung vom<br />

27.01.1978 schrieb in § 19 als Mindestgröße<br />

für Wohnschlafräume 12 qm für<br />

Einzelzimmer und 18 qm für Doppelzimmer<br />

vor.<br />

In der neuen Verordnung zur Ausfüh-<br />

10<br />

kommentiert von August Möller<br />

<strong>Senioren</strong>beirat und stellv. Vorsitzender<br />

rung des Pflege-Wohnqualitätsgesetzes<br />

für Bayern vom 27. Juli 2011 ist zu lesen:<br />

§ 4 Wohnplätze<br />

(1) Wohnplätze dienen sowohl dem<br />

dauerhaften Wohnen der Bewohnerinnen<br />

und Bewohner als auch ihrer Betreuung<br />

und Versorgung.<br />

(2) Der Wohnplatz für eine Person muss<br />

mindestens einen Wohn-Schlaf-Raum<br />

mit einer Wohnfläche von 14 qm, der<br />

Wohnplatz für zwei Personen mindestens<br />

einen Wohn-Schlaf-Raum mit einer<br />

Wohnfläche von 20 qm umfassen. Hierbei<br />

nicht enthalten sind ein zugehöriger<br />

Sanitärraum sowie ein etwaiger Vorraum,<br />

auch wenn er nicht baulich abgetrennt<br />

ist.<br />

3) In den stationären Einrichtungen<br />

muss ein angemessener Anteil der<br />

Wohnplätze als Einzelwohnplätze ausgestaltet<br />

sein. Wohnplätze für mehr als<br />

zwei Personen sind unzulässig.<br />

(4) In einer stationären Einrichtung, die<br />

Wohnplätze für zwei Personen vorhält,<br />

muss mindestens ein zusätzlicher Wohn-<br />

Schlaf-Raum für eine Person zur vorübergehenden<br />

Nutzung vorhanden sein.<br />

(5) Die Wohnplätze müssen unmittelbar<br />

von einem Flur oder einem gruppenbezogenen<br />

Gemeinschaftsraum erreichbar<br />

sein, der den Bewohnerinnen und Bewohnern,<br />

dem Personal und den Besuchern<br />

allgemein zugänglich ist.<br />

(6) Die Türen zu den Wohnplätzen müssen<br />

abschließbar und im Notfall von<br />

außen zu entriegeln sein.<br />

Im Vergleich dazu ist aus der Verordnung<br />

des Sozialministeriums zur bauli


Wissenswertes zum Thema Pflege<br />

chen Gestaltung von Heimen und zur<br />

Verbesserung der Wohnqualität in den<br />

Heimen Baden-Württembergs vom 18.<br />

April 2011 zu entnehmen:<br />

§ 2 Standort und Einrichtungsgröße<br />

(1) Die Weiterentwicklung der stationären<br />

Infrastruktur soll grundsätzlich durch<br />

wohnortnahe, gemeinde- und stadtteil<br />

bezogene Angebote mit überschaubaren<br />

Einrichtungsgrößen erfolgen.<br />

(2) Die Einrichtungsgrößen sollen sich<br />

an dem in Absatz 1 formulierten Grundsatz<br />

orientieren und an einem Standort<br />

100 Heimplätze nicht überschreiten.<br />

(3) Die Standorte stationärer Einrichtungen<br />

sollen möglichst zentral in der Gemeinde<br />

oder im <strong>Stadt</strong>teil liegen, sicher<br />

und barrierefrei erreichbar und gut an<br />

den öffentlichen Nahverkehr angebunden<br />

sein.<br />

§ 3 Individuelle Wohnbereiche<br />

(1) Soweit Heime keine Wohnungen zur<br />

individuellen Nutzung bereitstellen,<br />

muss für alle Bewohnerinnen und Bewohner<br />

ein Einzelzimmer zur Verfügung<br />

stehen. Um Wünschen nach<br />

räumlicher Nähe im Individualbereich<br />

entsprechen zu können, soll ein möglichst<br />

hoher Anteil der Einzelzimmer so<br />

gestaltet werden, dass jeweils zwei nebeneinander<br />

liegende Zimmer zu einer<br />

Nutzungseinheit zusammen geschlossen<br />

und von zwei Personen gemeinsam genutzt<br />

werden können.<br />

(2) Bei den Bewohnerzimmern in Wohngruppen<br />

muss die Zimmerfläche ohne<br />

Vorraum mindestens 14qm oder einschließlich<br />

Vorraum mindestens 16qm<br />

sowie die lichte Raumbreite mindestens<br />

3,2 m betragen. Vorflure und Sanitärbereiche<br />

zählen nicht zur notwendigen<br />

Zimmerfläche im Sinne von Satz 1.<br />

(3) Vorflure umfassen abgegrenzte Flächen<br />

zwischen den Gemeinschafts- und<br />

Individualbereichen und dienen in der<br />

Regel der Erschließung von zwei Zim-<br />

11<br />

mern und eines gemeinsamen Sanitärbereiches.<br />

Vorräume umfassen die<br />

Durchgangsfläche zwischen Zimmerzugang<br />

und Hauptwohnfläche der Zimmer<br />

und bilden in der Regel gleichzeitig<br />

auch die notwendige Bewegungsfläche<br />

vor den von den Zimmern direkt zugänglichen<br />

Sanitärräumen.<br />

(4) In Wohngruppen in bestehenden<br />

Heimen muss jeweils bis zu zwei Bewohnerzimmern<br />

und in neu errichteten Heimen<br />

jedem Bewohnerzimmer direkt ein<br />

Sanitärbereich mit Waschtisch, Dusche<br />

und WC zugeordnet sein, sofern nicht<br />

zwei Zimmer zu einer Einheit im Sinne<br />

des Absatz 1 durch einen Vorflur miteinander<br />

verbunden sind. Bei Heimen, die<br />

in Wohnungen untergliedert sind, müssen<br />

in den Wohnungen für jeweils bis zu<br />

4 Personen ein Waschtisch, eine Dusche<br />

und ein WC verfügbar sein.<br />

(5) Bei der Gestaltung der Individualbereiche<br />

soll den Wünschen und Bedürfnissen<br />

der Bewohnerinnen und<br />

Bewohner soweit wie möglich entsprochen<br />

werden. Dies gilt auch für die Verwendung<br />

eigener Möbel und sonstiger<br />

persönlicher Ausstattungsgegenstände.<br />

§ 8 der neuen Verordnung zur Ausführung<br />

des Pflege-Wohnqualitätsgesetzes<br />

für Bayern bringt wesentliche Verbesserungen!!!:<br />

Sanitäre Anlagen<br />

(1) Jeder Wohn-Schlaf-Raum muss einen<br />

direkten Zugang oder einen Zugang<br />

über einen Vorraum zu einem Sanitärraum<br />

haben.<br />

(2) Bei Badewannen-, Dusch- und<br />

Waschtischarmaturen ist ein Verbrühungsschutz<br />

erforderlich. Alle sanitären<br />

Anlagen müssen über geeignete Haltegriffe<br />

verfügen.<br />

3) In stationären Einrichtungen der<br />

Pflege muss für jeweils bis zu 40 Bewohnerinnen<br />

und Bewohner mindestens ein<br />

Pflegebad zur Verfügung stehen.


Wissenswertes zum Thema Pflege<br />

In der <strong>Senioren</strong>beiratsitzung vom<br />

30.11.2009 wurde das vorliegende Eckpunktepapier<br />

für die Endwicklung einer<br />

Verordnung zur Ausführung des Pflegeund<br />

Wohnqualitätsgesetzes diskutiert.<br />

Darin war eine Mindestgröße der Einzelzimmer<br />

von 14 qm vorgesehen mit<br />

einem Zuschlag für Rollstuhlfahrer von<br />

2 qm. Es wurde vorgeschlagen die Mindestgröße<br />

gleich auf 16 qm anzuheben,<br />

da viele ältere Menschen ohne Gehbehinderung<br />

ins Heim kommen und erst<br />

nach einer Zeit einen Rollator oder Rollstuhl<br />

benötigten; das Zimmer könne<br />

dann nicht um 2 qm vergrößert werden.<br />

Für ein Doppelzimmer wurden entsprechend<br />

22 qm empfohlen.<br />

Dem Vorschlag von <strong>Senioren</strong>beirat Möller,<br />

entsprechend der Regelung von<br />

Baden-Württemberg, generell nur Einzelzimmer<br />

zu verlangen, konnte das<br />

Gremium sich nicht anschließen und<br />

meinte mehrheitlich, 85% Einzelzimmer<br />

seien bedarfsorientiert.<br />

Die nun vorliegende Fassung der Verordnung<br />

legt die Mindestgröße des Einzelzimmers<br />

auf 14 qm fest. Von einem<br />

Zuschlag für Rollstuhlfahrer ist nicht<br />

mehr die Rede. Lediglich wird festgelegt,<br />

dass Vorflure und Sanitärbereiche<br />

nicht zur erforderlichen Zimmergröße<br />

gehören.<br />

Zum Anteil der Einzelzimmer in einem<br />

Pflegeheim bleibt nur noch die wachsweiche<br />

Bestimmung:<br />

§ 4 In den stationären Einrichtungen<br />

muss ein angemessener Anteil der<br />

Wohnplätze als Einzelwohnplätze ausgestaltet<br />

sein. 2 Wohnplätze für mehr<br />

als zwei Personen sind unzulässig.<br />

Der <strong>Senioren</strong>beirat schrieb am 12.12.2009<br />

an die Landtagsabgeordneten Martin<br />

Bachhuber und Florian Streibl mit der<br />

Bitte, die Position des <strong>Senioren</strong>beirates<br />

12<br />

des Landkreises Bad Tölz-<strong>Wolfratshausen</strong><br />

zu vertreten.<br />

In einem Artikel der SZ vertrat Herr Martin<br />

Bachhuber ausdrücklich die Position<br />

des <strong>Senioren</strong>beirates. In der vorliegenden<br />

Verordnung ist nichts davon geblieben.<br />

Offensichtlich haben sich in Bayern die<br />

Heimträger und deren Interessenvertreter<br />

durchgesetzt: Es kann alles beim<br />

Alten bleiben: größere Neu- und Umbauten<br />

sind nicht zu befürchten.<br />

Auch vergleichbare Vorschriften zu<br />

Baden-Württemberg fehlen in der Bayerischen<br />

Verordnung.<br />

Die in §10 festgelegten Fristen für Angleichungen<br />

sind mit 5 Jahren zwar relativ<br />

kurz, können auf Antrag aber bis<br />

zu 25 Jahre(!) hinaus geschoben werden.<br />

Dabei wurde die Chance vertan, die<br />

Wohnsituation pflegebedürftiger <strong>Senioren</strong><br />

im Heim langfristig wesentlich zu<br />

verbessern.<br />

Es ist heute, wo wir alle in größeren<br />

Räumen leben, kaum vorstellbar als<br />

Pflegefall im hohen Alter in einem solch<br />

kleinen Raum leben zu müssen. Noch<br />

weniger vorstellbar: ich müsste dann<br />

noch mit einer fremden Person in einem<br />

Raum von 20 qm Tag und Nacht leben.<br />

Da ist die Äußerung einer 90jährigen<br />

Frau nur zu verständlich, die gegenüber<br />

der Reporterin sagte, das größte Geschenk<br />

zu ihrem Geburtstag sei, dass sie<br />

jetzt nach drei Jahren im Heim endlich<br />

ein Einzelzimmer bekommen hätte. Die<br />

Frau hatte vor ihrem Unfall in einem eigenen<br />

Haus gelebt.<br />

Gott sei Dank, haben viele Heimträger<br />

auch bisher schon größere Einzelzimmer<br />

und Doppelzimmer gebaut und wissen<br />

es zu schätzen, wenn die Bewohner in<br />

ihrer letzten Wohnung sich wohl fühlen<br />

können.


Wissenswertes zum Thema Pflege<br />

Das übrige muss der Markt regeln. Viele<br />

Pflegeheime sind auch jetzt schon nur<br />

zu 90% ausgelastet. Im vergangenen<br />

Jahr mussten in der Bundesrepublik 16<br />

Pflegeheime Konkurs anmelden, eins<br />

auch in Bayern. Da wird für die Wahl des<br />

Pflegeheimes die individuelle Wohnsituation<br />

sicher eine Rolle spielen.<br />

Sicherheit rund um die Uhr<br />

Der Malteser Hausnotruf –<br />

schnelle Hilfe mit K(n)öpfchen.<br />

13<br />

Den Kommentar zu Teil 3 der Verordnung<br />

zur Ausführung des Pflege- und<br />

Wohnqualitätsgesetzes vom 27.07.11,<br />

Mitwirkung und Teilhabe, werden wir<br />

in der Ausgabe 04-12 der <strong>Senioren</strong>-<br />

<strong>Info</strong> veröffentlichen.<br />

Beschäftigung osteuropäischer Haushaltshilfen<br />

Sei Mai 2011 dürfen osteuropäische<br />

Haushaltshilfen in Haushalten von Pflegebedürftigen<br />

hauswirtschaftliche Tätigkeiten<br />

und pflegerische Alltagshilfen<br />

übernehmen. Dazu gehören z. B. die Unterstützung<br />

bei der Körperpflege oder<br />

Ernährung; ausgeschlossen sind Maßnahmen<br />

der Behandlungspflege wie z.<br />

B. Wunden versorgen. Es ist daher ratsam,<br />

zusätzlich einen ambulanten Pflegedienst<br />

einzubeziehen, der mit<br />

fachlicher Unterstützung die Qualität in<br />

der häuslichen Betreuung sichert.<br />

Voraussetzungen:<br />

Der oder die Pflegebedürftige als Auf-<br />

traggeber bezahlt der Haushaltshilfe<br />

ein dem ortsüblichen Tarifvertrag entsprechendes<br />

Gehalt und sorgt außerdem<br />

für eine angemessene Unterkunft<br />

und geregelte Arbeitszeit. Außerdem<br />

besteht Versicherungspflicht in der<br />

Kranken-, Pflege-, Renten-, Unfall- und<br />

Arbeitslosenversicherung.<br />

Vermittlung:<br />

Zentrale Auslands- und Fachvermittlung<br />

(ZAV), Haushaltshilfenvermittlung,<br />

Villemombler M Straße 76,<br />

53123 Bonn,<br />

Telefon 0228 / 713-1414, www.zav.de<br />

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Hausnotrufdienst<br />

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Fahrdienste<br />

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Besuchs- und Betreuungsdienst<br />

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Ausbildung<br />

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Noch Fragen? Rufen Sie uns an:<br />

Malteser <strong>Wolfratshausen</strong><br />

08171/43 63 0<br />

Wir freuen uns<br />

wenn DU kommst!!<br />

Hans-Urmiller-Ring 24<br />

82515 <strong>Wolfratshausen</strong>


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Wir, das Soziale Netzwerk, kämpfen für Sie bei allen zuständigen Behörden,<br />

Institutionen, Ärzten, Pflegekassen etc., denn unser Motto ist<br />

„ambulant vor stationär“. Suchen Sie Hilfe in der Rundum-Organisation<br />

Ihrer häuslichen Pflege? Der Mensch soll selber die Entscheidung<br />

treffen können, wie und wo er sein Leben verbringen möchte.<br />

Brauchen Sie Unterstützung bei:<br />

� Verbesserung der häuslichen Pflegesituation<br />

� Pflegeeinstufungen (MDK)<br />

� Gesprächen mit Ärzten oder mit Kranken-<br />

und Pflegekassen<br />

� Anträge bei Kranken- und Pflegekassen<br />

(z.B. Verhinderungspflege)<br />

� Anträge beim Versorgungsamt, Rententrägern,<br />

Sozialhilfe, Bezirk Oberbayern etc.<br />

� Organisation von Hausnotruf, Essen auf Rä-<br />

dern, Pflegemitteln, Inkontinenzartikeln,<br />

Haushaltshilfen und Pflegediensten etc.<br />

� Behinderten- oder pflegegerechte Umgestaltung<br />

der Wohnräume und Beantragung<br />

der erforderlichen Zuschüsse<br />

� Verbesserung der Lebensqualität bei Pflege,<br />

sozialer und psychologischer Probleme,<br />

Analyse der Familien- bzw. Pflegesituation<br />

Sprechstunden: nach telefonischer Vereinbarung<br />

Sie erreichen uns tagsüber im Büro von 8.00 - 17.00 Uhr<br />

Elfi Blank-Böckl . Kapellenweg 22 . 82544 Egling-Neufahrn<br />

Telefon 08171/99 89 475 . Fax 08171/99 89 476<br />

eMail: soziales_netzwerk@web.de<br />

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Sind Sie behindert oder fühlen Sie sich<br />

benachteiligt? Wir...<br />

� stellen Anträge für betreutes Einzelwohnen<br />

oder das Budget beim Bezirk Oberbayern<br />

� helfen Ihnen bei der Pflegeeinstufung<br />

� organisieren und überwachen Haushaltshilfen<br />

im Rahmen eines niederschwelligen<br />

Angebotes<br />

� organisieren und koordinieren verordnete<br />

Therapien im und außer Haus von Ärzten,<br />

Therapeuten und anderen Fachkräften<br />

Dies organisieren und überwachen wir<br />

im Sozialen Netzwerk.<br />

Wir helfen Ihnen und freuen uns<br />

auf Ihren Anruf!


Notizen<br />

Veranstaltungen zum Thema<br />

„Vorsorge durch Vollmacht, Betreuungsverfügung und<br />

Patientenverfügung“<br />

Die Betreuungsstelle beim Landratsamt Bad Tölz – <strong>Wolfratshausen</strong> bietet ehrenamtlichen,<br />

rechtlichen Betreuern, Bevollmächtigten und an dieser Tätigkeit interessierten<br />

Bürgern eine Veranstaltungsreihe:<br />

19.07.2012 Wohn-, Betreuungs- und Freizeitangebote<br />

für Menschen mit Behinderungen<br />

26.09.2012 Rechtliche Betreuung als Ehrenamt<br />

25.10.2012 Demenz – Krankheitsbilder – Behandlungsmöglichkeiten<br />

> Nähere <strong>Info</strong>rmationen finden Sie im „Terminkalender“.<br />

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15


Zuzahlungen im Gesundheitsbereich<br />

Wie viel wofür?<br />

Als Bayerns Seehofer noch Bundesgesundheitsminister<br />

war stellte er fest,<br />

dass höchstens drei Personen im ganzen<br />

Land unser Gesundheitssystem verstünden,<br />

er gehöre nicht dazu. - All die schönen,<br />

ernsten Worte einschlägiger<br />

Politiker, komplizierte Konzepte und<br />

reichliches Fachchinesisch können nicht<br />

verdecken, dass es hier um einen riesigen,<br />

lukrativen 300 Milliarden Wirtschaftszweig<br />

geht, wovon ein großer<br />

Teil staatlich kontrolliert wird. Das<br />

weckt Begehrlichkeiten. Die Gesundheitsindustrie<br />

stellt die meisten Lobbyisten<br />

in Berlin. Wir selbst geben dafür im<br />

Schnitt über 3000 Euro jährlich aus.<br />

Ständig ändert sich was, das ganze System<br />

schaut verwirrend wie ein riesiger<br />

Fleckerlteppich aus. Ein Gefühl der ungerechten<br />

Verteilung entsteht, wenn<br />

man von massiven Überschüssen der<br />

Krankenkassen hört, die Praxisgebühr<br />

nicht gestrichen wird und zur gleichen<br />

Zeit die Kliniken 350 Mio Euro Extrazahlung<br />

erhalten, wohl um die Kosten der<br />

jüngsten Tarifabschlüsse auszugleichen.<br />

Und doch: Unser modernes Gesundheitssystem<br />

zielt darauf ab, Gesundheit<br />

zu erhalten. Vergessen wir nie: Es liegt<br />

an uns, wie wir mit unserem wertvollsten<br />

Gut, der Gesundheit, umgehen. So,<br />

wie wir es als selbstverständlich akzeptieren,<br />

dass ein PKW nach 100.000 km<br />

Schwächen zeigt, die dicker ausfallen,<br />

wenn wir rücksichtslos und ohne Service<br />

herumräubern, so erstaunter sind wir<br />

über unsere körperliche Verfassung, die<br />

bei Raubbau frühzeitig Mängel aufweist.<br />

Schnell sind wir bei der Hand mit<br />

allerlei Erklärungen, die gerne eigene<br />

Versäumnisse ausklammern. Klar ist,<br />

dass unsere Marktwirtschaft mit all den<br />

täglichen Verführungen eine vernünftige<br />

Lebensführung erschwert.<br />

16<br />

von Apotheker D. Höflich, <strong>Senioren</strong>beirat<br />

Auf der anderen Seite schaffen kostspielige,<br />

manchmal unverständlich überteuerte<br />

Produkte, die mit aller Macht<br />

verkauft sein wollen, eine ständige finanzielle<br />

Belastung des Systems. Hier<br />

setzen gesetzliche Zuzahlungen und<br />

Leistungskürzungen ein, die immer vielfältiger<br />

werden.<br />

Wie soll da der Normalbürger den<br />

Durchblick haben?<br />

Wo kann man Hilfe bekommen?<br />

Die Krankenkassen haben recht gut verständliches<br />

<strong>Info</strong>-Material und helfen im<br />

persönlichen Gespräch. Auch Arzt und<br />

Apotheker kennen sich aus. Wer kann,<br />

informiert sich im Internet. Doch es wird<br />

schnell verwirrend, gar unmöglich, eine<br />

umfassende Übersicht zu bekommen.<br />

Hier einige wesentliche Punkte:<br />

Arztbesuch<br />

Versicherte zahlen 10 Euro Praxisgebühr<br />

je Quartal für jede erste Inanspruchnahme<br />

eines Arztes, Zahnarztes oder<br />

Psychotherapeuten. Alle weiteren Behandlungen<br />

beim selben Arzt sind im<br />

gleichen Quartal zuzahlungsfrei. Wer zu<br />

einem anderen Arzt geht, muss aber in<br />

dessen Praxis wieder 10 Euro für die Behandlung<br />

zahlen, sofern diese nicht auf<br />

Überweisung aus demselben Quartal erfolgt.<br />

Die Praxisgebühr ist übrigens bei<br />

Untersuchungen zur Früherkennung<br />

von Krankheiten, bei zahnärztlichen<br />

Vorsorgeuntersuchungen, bei der<br />

Durchführung von Schutzimpfungen<br />

oder bei der Vorsorge für schwangere<br />

Frauen nicht zu leisten.<br />

Medikamente<br />

Für verschreibungspflichtige Medikamente<br />

zahlen Sie 10 Prozent des Preises<br />

hinzu, mindestens 5 und höchstens 10<br />

Euro, jedoch nicht mehr als die tatsächlichen<br />

Kosten des Mittels. Durch das Arzneimittelspargesetz<br />

sind manche be


Zuzahlungen im Gesundheitsbereich<br />

sonders preisgünstigen Arzneimittel von<br />

der Zuzahlung befreit. Die kann man im<br />

Internet einsehen.<br />

Rezeptfreie Medikamente müssen<br />

grundsätzlich selbst bezahlt werden. Zur<br />

Behandlung schwerwiegender Erkrankungen<br />

kann der Arzt bestimmte rezeptfreie<br />

Arzneimittel verordnen, die<br />

dann die Kasse übernimmt. Dann gelten<br />

dieselben Zuzahlungen wie bei verschreibungspflichtigen<br />

Medikamenten.<br />

Hilfsmittel<br />

10% der Kosten müssen selbst bezahlt<br />

werden, mindestens € 5, max. € 10 pro<br />

Mittel. Ohne Altersbegrenzung werden<br />

Sehhilfen (einschl. Kontaktlinsen, Leselupen,<br />

Fernrohrbrillen usw.) bezahlt,<br />

wenn schwere Sehbeeinträchtigungen,<br />

Augenverletzungen oder Augenerkrankungen<br />

vorliegen. Zusatzleistungen<br />

(z. B. Entspiegelung, Brillengestell) trägt<br />

der Versicherte selbst.<br />

Maßgebend für die Kostenübernahme<br />

sind Festbeträge bzw. Vertragspreis.<br />

Krankenhausbehandlung<br />

Für jeden Tag im Krankenhaus zahlen<br />

Sie 10 Euro zu. Das gilt aber höchstens<br />

für 28 Tage im Kalenderjahr.<br />

Reha-Maßnahmen und stationäre<br />

Vorsorgeuntersuchungen<br />

€ 10 pro Kalendertag werden hier fällig.<br />

Heilmittel / Häusliche Krankenpflege<br />

Für Leistungen wie Krankengymnastik,<br />

Massagen oder häusliche Krankenpflege<br />

ist eine Zuzahlung von 10 Prozent zu<br />

entrichten. Außerdem fällt in diesem<br />

Bereich eine Zuzahlung von 10 Euro je<br />

Verordnung an. Die prozentuale Zuzahlung<br />

für die häusliche Krankenpflege ist<br />

auf die ersten 28 Tage der Inanspruchnahme<br />

je Kalenderjahr begrenzt.<br />

Fahrkosten<br />

Fahrtkosten zu einer ambulanten Behandlung<br />

können nur noch in besonde-<br />

17<br />

ren Ausnahmefällen, bei zwingender<br />

medizinischer Notwendigkeit und nach<br />

vorheriger Genehmigung von den Krankenkassen<br />

übernommen werden.<br />

Derartige Ausnahmeregelungen gelten<br />

für Dialysepatienten und Fahrten zur<br />

onkologischen Strahlen- oder Chemotherapie,<br />

ebenso für Schwerbehinderte<br />

mit den Merkzeichen „aG“,„Bl“ oder<br />

„H“ im Schwerbehindertenausweis und<br />

Pflegebedürftige, die in Pflegestufe 2<br />

oder 3 eingestuft wurden. Darüber hinaus<br />

ist eine Verordnung bei vergleichbaren<br />

Erkrankungen bzw. Mobilitätseinschränkungen<br />

mit lang andauerndem<br />

Behandlungsbedarf möglich.<br />

In all diesen Fällen ist, wie z. B. auch bei<br />

Fahrten zur stationären Behandlung,<br />

eine Zuzahlung von 10 Prozent, mindestens<br />

5 Euro jedoch nicht mehr als 10<br />

Euro je einfache Fahrt zu bezahlen. Kinder<br />

und Jugendliche bis zum vollendeten<br />

18. Lebensjahr sind generell von der<br />

Zuzahlung befreit.<br />

Zahnersatzkosten<br />

werden zu 50% einer Regelversorgung<br />

übernommen. Je nach Vorsorgeverhalten<br />

(Bonusregelung) verringert sich die<br />

Zuzahlung auf 40% bzw. 35%.<br />

Belastungsgrenze<br />

Um eine finanzielle Überforderung zu<br />

vermeiden, sind Zuzahlungen nicht unbegrenzt<br />

zu leisten. Bei der Berechnung<br />

des Eigenanteils helfen die Krankenkassen.<br />

Egal ob Medikamente, Arztbesuch<br />

oder Krankenhausbehandlung: Für fast<br />

alle Leistungen müssen, so will es der<br />

Gesetzgeber, Zuzahlungen geleistet<br />

werden. Damit dadurch niemand übermäßig<br />

belastet wird, sind diese Zuzahlungen<br />

aber begrenzt. Pro Jahr muss<br />

niemand mehr als zwei Prozent seiner<br />

jährlichen Bruttoeinnahmen zuzahlen.<br />

Für chronisch Kranke, die wegen derselben<br />

schwerwiegenden Krankheit in


Zuzahlungen im Gesundheitsbereich<br />

Dauerbehandlung sind, ist die Belastungsgrenze<br />

niedriger angesetzt: auf<br />

ein Prozent. Diesen Anspruch haben ab<br />

2008 allerdings nur noch chronisch<br />

Kranke, die sich, so steht es im Gesetz,<br />

„therapiegerecht“ verhalten. Als therapiegerechtes<br />

Verhalten gilt beispielsweise,<br />

wenn chronisch Kranke den<br />

Empfehlungen ihres Arztes folgen oder<br />

an einem Behandlungsprogramm teilnehmen.<br />

Dazu gehören auch die Krankheits-Management-Programme<br />

(DMP).<br />

Jährliche Bruttoeinnahmen entscheiden<br />

Zu den Bruttoeinnahmen zählen sämtliche<br />

Einnahmen der Familie, mit denen<br />

Sie Ihren Lebensunterhalt finanzieren,<br />

zum Beispiel Arbeitseinkommen, Renten,<br />

Versorgungsbezüge, Zinsen aus Kapitalvermögen<br />

oder Mieteinnahmen.<br />

Befreiung im laufenden Jahr<br />

Wer seine Belastungsgrenze von zwei<br />

beziehungsweise einem Prozent erreicht<br />

hat, kann bei seiner Krankenkasse<br />

einen Antrag auf Befreiung von Zuzahlungen<br />

stellen. Diese Befreiung gilt<br />

dann für den Rest des Kalenderjahres.<br />

Auch der Befreiungsausweis, den Sie anschließend<br />

bekommen, gilt immer nur<br />

für das laufende Kalenderjahr. Die Belastungsgrenze<br />

wird jedes Jahr neu ermittelt.<br />

Nicht alles wird angerechnet<br />

Wer seine Belastungsgrenze erreicht,<br />

kann einen Antrag auf Befreiung stellen.<br />

Doch nicht alles, was man selbst bezahlen<br />

oder zuzahlen muss, kann bei<br />

der Belastungsgrenze berücksichtigt<br />

werden. Nicht angerechnet werden<br />

z.B.: Aufwendungen für Mittel, die<br />

komplett selbst bezahlt werden müssen,<br />

weil die Krankenkasse die Kosten nicht<br />

übernehmen darf, zum Beispiel die<br />

meisten nicht verschreibungspflichtigen<br />

Medikamente, Eigenanteile, die beim<br />

Zahnersatz zu zahlen sind, Eigenanteile<br />

18<br />

für Hilfsmittel, die gleichzeitig Gebrauchsgegenstände<br />

des täglichen Lebens<br />

sind, wie orthopädische Schuhe,<br />

Kosten für Leistungen, die ohne ärztliche<br />

Verordnung in Anspruch genommen<br />

wurden, Abschläge, etwa für<br />

Verwaltungskosten, die Versicherte zahlen<br />

müssen, die das Prinzip der Kostenerstattung<br />

gewählt haben.<br />

Steuererleichterung<br />

Kosten, die durch Krankheit oder Behinderung<br />

entstehen und nicht erstattet<br />

werden, können als „Außergewöhnliche<br />

Belastungen“ in der Steuererklärung<br />

geltend gemacht werden. Es<br />

werden jedoch „zumutbare Belastungen“<br />

abgezogen, z.B. bei Alleinstehenden<br />

bis zu € 15.340 Gesamteinkommen<br />

5%. Das bedeutet Belege sammeln,<br />

denn das Finanzamt braucht Nachweise.<br />

Ohne Fachberatung geht es wohl nicht.<br />

Mitarbeiter der Finanzämter dürfen<br />

zwar nicht im Einzelfall beraten, geben<br />

aber allgemeine und gut verständliche<br />

Erklärungen.<br />

Wie auch sonst in unserer hoch industrialisierten,<br />

nicht immer leicht durchschaubaren<br />

Welt sind wir als aktive,<br />

autonome Bürger gefordert, Manager<br />

unserer eigenen Gesundheit zu sein. Wir<br />

werden durch vielfältige Programme<br />

der Krankenkassen unterstützt, z.B. für<br />

chronisch Kranke, zum Abnehmen, zur<br />

Raucherentwöhnung, zur besseren<br />

Stressbewältigung, um nur einige zu<br />

nennen. Vielfältige Vorsorgeuntersuchungen<br />

helfen in der Frühphase verschiedener<br />

schwerwiegender Erkrankungen.<br />

Und doch scheinen die ständigen Kostensteigerungen,<br />

Kürzungen und die<br />

Verständlichkeit dafür weder beherrschbar<br />

noch immer verständlich.<br />

Quelle: AOK Bayern, Steuertipps für <strong>Senioren</strong><br />

des Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen


Notizen<br />

„Das Leben leben“<br />

2. <strong>Senioren</strong>messe<br />

am 21. September 2012, 11 – 19 Uhr und<br />

22. September 2012, 10 – 19 Uhr<br />

in der Loisachhalle <strong>Wolfratshausen</strong>.<br />

Nach dem großen Erfolg der ersten<br />

Messe heißen wir Sie am 21. und<br />

22.09.2012 wieder herzlich willkommen<br />

zur zweiten <strong>Senioren</strong>messe „Das Leben<br />

leben“ in <strong>Wolfratshausen</strong>.<br />

Bei freiem Eintritt bieten über 40 Aussteller<br />

eine geballte Ladung an <strong>Info</strong>rmationen<br />

und Angeboten für ein gesundes<br />

und aktives Älterwerden. Aber auch Hilfen<br />

bei Krankheit und Pflegebedürftigkeit<br />

werden umfassend präsentiert. Ein<br />

interessantes Vortragsprogramm zu verschiedenen<br />

Themen wird die Ausstellung<br />

an beiden Messetagen abrunden.<br />

Gut versorgt und betreut<br />

in den eigenen Wänden<br />

“Wir bleiben so lange<br />

wie möglich aktiv und<br />

selbstständig. Die<br />

attraktiven Angebote<br />

vom Roten Kreuz<br />

machen es möglich!<br />

Dort sind wir rundum<br />

bestens versorgt.”<br />

� ���������������<br />

� Hausnotruf<br />

� Fahrdienst<br />

� Essen auf Rädern<br />

� Betreutes Wohnen zuhause<br />

Bayerisches Rotes Kreuz<br />

Kreisverband Bad Tölz - <strong>Wolfratshausen</strong><br />

08041-7655-0 oder 08171-4306-0<br />

20<br />

Die Messe „Das Leben leben“ soll insbesondere<br />

die Möglichkeit bieten, ohne<br />

Zeitdruck und Termine viele <strong>Info</strong>rmationen<br />

an einem Platz zu finden und sich<br />

von kompetenten Gesprächspartnerinnen<br />

und Gesprächspartnern vor Ort beraten<br />

zu lassen.<br />

Ganz gleich, ob Sie sich zur Gruppe der<br />

<strong>Senioren</strong> zählen, ob Sie ältere oder pflegebedürftige<br />

Angehörige haben oder<br />

selbst gut vorbereitet und informiert<br />

älter werden möchten...<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!


Wohnen im Herzen von Geretsried<br />

Das <strong>Senioren</strong>domizil Haus Elisabeth<br />

liegt im Herzen von Geretsried, einer jungen<br />

<strong>Stadt</strong> in einer der schönsten Regionen Bayerns.<br />

Das neu gebaute Haus umgibt eine<br />

weitläufige Grünanlage mit alten Bäumen,<br />

Spazierwegen und Bänken zum Verweilen.<br />

Die zentrale Lage bietet seinen Bewohnern<br />

Abwechslung und eine hohe Lebensqualität.<br />

Ein begrünter Innenhof und Terrassen verleihen<br />

dem Ende 2009 eröffneten Haus eine<br />

ruhige und erholsame Atmosphäre. Zimmer<br />

mit Ausblick zum begrünten Innenhof bieten<br />

Rückzugsmöglichkeit und ein Ort zum Verweilen.<br />

135 Bewohner finden im <strong>Senioren</strong>domizil<br />

Haus Elisabeth Platz, überwiegend Einzelzimmer<br />

mit Dusche und WC. Das Haus bietet<br />

Dauerpflege und Kurzzeitpflege an. Maßstab<br />

der pflegerischen Arbeit sind hier die individuellen<br />

Bedürfnisse jedes Hausgastes.<br />

Dabei werden Eigenständigkeit und Selbstbestimmung<br />

gefördert, Hilfe und Unterstützung<br />

überall dort gewährt, wo sie<br />

notwendig ist. Durch regelmäßige Prüfung<br />

aller Dienstleistungen und kontinuierliche<br />

Verbesserung wird das Haus Elisabeth höchsten<br />

Qualitätsansprüchen gerecht. Die hohe<br />

Motivation aller Mitarbeiter sorgt für ein angenehmes<br />

Betriebsklima.<br />

Ehrenamtliche Helfer bereichern das Angebot<br />

mit Vorlesen, Spaziergängen und anderen<br />

Diensten. Dem <strong>Senioren</strong>domizil Haus<br />

Elisabeth ist die Teilhabe seiner Bewohner<br />

am öffentlichen Leben ein wichtiges Anliegen.<br />

Daher steht es allen Interessierten offen<br />

und pflegt gute, intensive Kontakte zu Einrichtungen<br />

des Gemeinwesens: Religiösen<br />

Glaubensgemeinschaften, Kindergärten und<br />

Schulen, Gruppen, Vereinen und Verbänden.<br />

Für ein lebendiges Miteinander sorgt auch<br />

das abwechslungsreiche kulturelle Veranstaltungsprogramm.<br />

21<br />

Zum Wohlbefinden trägt die angenehme Architektur<br />

des Domizils bei. Die Zimmer sind<br />

hell, großzügig und lichtdurchflutet, eigene<br />

Möbel und Erinnerungsstücke vermitteln Geborgenheit.<br />

Auf Wunsch können Haustiere<br />

mitgebracht werden; beliebt bei allen ist der<br />

Hasen-Streichelzoo. Menschen mit demenzieller<br />

Erkrankung bietet das Haus Elisabeth<br />

einen beschützenden Bereich mit Wohnküche<br />

sowie eine abwechslungsreiche, natürliche<br />

Erlebniswelt im eigenen Garten.<br />

Die hauseigene Küche und das Cafè-Restaurant<br />

verwöhnen die Gäste mit täglich zwei<br />

wechselnden Drei-Gänge-Mittagsmenüs.<br />

Zwischenmahlzeiten, Nachmittagskaffee und<br />

Sonderverpflegung nach dem individuellen<br />

Bedarf runden das Angebot ab. Kulinarische<br />

Themenwochen kommen auch beim offenen<br />

Mittagstisch sehr gut an.<br />

<strong>Senioren</strong>domizil Haus Elisabeth<br />

Johann-Sebastian-Bach Straße 16<br />

Telefon 08171/9081-0<br />

haus-elisabeth@compassio.de<br />

www.compassio.de<br />

Anzeige


Aus sozialen Organisation, Vereinen, Arbeitskreisen<br />

und Gruppen<br />

Caritas-Zentrum Bad Tölz – <strong>Wolfratshausen</strong><br />

Franziskuszentrum<br />

83646 Bad Tölz, Klosterweg 2,<br />

Tel: 08041/79316100<br />

Die Kontaktstelle<br />

Alt und Selbständig –<br />

Beratungsangebote<br />

Die Kontaktstelle “Alt und Selbständig”<br />

als Fachstelle für pflegende Angehörige<br />

und <strong>Senioren</strong>beratungsstelle unterstützt<br />

sowohl ältere Menschen in allen<br />

Fragen des Lebens als auch pflegende<br />

Angehörige, die Hilfe und Entlastung<br />

suchen.<br />

Ziel ist es, die Situation ältere Menschen<br />

zu verbessern, Selbständigkeit und Integration<br />

in Familie und Gemeinde zu fördern<br />

und so lange wie möglich zu<br />

erhalten.<br />

Dabei wird die individuelle Situation des<br />

Einzelnen in den Blick genommen und<br />

mit den betroffenen Personen zusammen<br />

nach Lösungsmöglichkeiten gesucht<br />

und praktische Hilfe angeboten.<br />

Die Kontaktaufnahme kann telefonisch<br />

oder zu den Öffnungszeiten persönlich<br />

erfolgen. Ebenso werden gerne, wenn<br />

gewünscht, Hausbesuche durchgeführt.<br />

Ursula Stiegler, Caritas Ellen Wagner, Caritas<br />

22<br />

Die Beratung ist kostenlos.<br />

Die Kontaktstelle Alt und Selbständig<br />

gehört zur Caritas und befindet sich im<br />

Franziskuszentrum, Klosterweg 2 in Bad<br />

Tölz. Sie ist für alle Nationalitäten und<br />

Konfessionen offen.<br />

Ursula Stiegler 08041/79316 101<br />

Ellen Wagner 08041/79316 103<br />

Öffnungszeiten: Mo – Do: 09.00-12.00<br />

Di: 13.00-16.00


Aus sozialen Organisation, Vereinen, Arbeitskreisen<br />

und Gruppen<br />

Malteser Hilfsdienst gem. GmbH<br />

Hans-Urmiller-Ring 24,<br />

82515 <strong>Wolfratshausen</strong><br />

Telefon 08171-43630<br />

Leitung: Tim Kaufmann<br />

Immer mehr alte Menschen<br />

brauchen finanzielle<br />

Unterstützung<br />

Malteser suchen dringend Spender<br />

für Sozialpatenschaft<br />

Wenn die 83-jährige Maria H. Hunger<br />

hat, weiß sie heute, dass jeden Tag ein<br />

warmes Essen auf dem Tisch steht. Das<br />

war nicht immer so. Es gab Tage, da<br />

hatte die gelernte Verkäuferin fast nichts<br />

zu essen, nur Brot und mal ein Stück<br />

Obst. Seit einem Unfall ist die alte Dame<br />

auf zwei Krücken angewiesen. Den Weg<br />

zur Tafel, bei der kostenlos Lebensmittel<br />

für Bedürftige ausgegeben werden,<br />

konnte sie nur an guten Tagen gehen.<br />

Doch die guten Tage sind in den letzten<br />

Jahren immer rarer geworden. „Alt werden<br />

ist nicht schön“, sagt Maria H., „auch<br />

wenn das immer wieder gesagt wird.“<br />

Seit über zwei Jahren bekommt die allein<br />

stehende Dame jetzt jeden Tag Besuch<br />

von einem Mitarbeiter des Malteser<br />

Hilfsdienstes, der ihr ein Mittagsmenü in<br />

den dritten Stock ihrer Altbauwohnung<br />

bringt. Die Wohnung hat keinen Lift und<br />

im Treppenhaus ist sie schon einmal gestürzt.<br />

Damit Frau H. im Notfall auch<br />

Hilfe rufen kann, hat ihr der Malteser<br />

Hilfsdienst erst vor kurzem ein kostenloses<br />

Hausnotrufgerät installiert. Dass sich<br />

in ihrem Leben so viel zum Guten verändert<br />

hat, verdankt Maria H. vielen Menschen,<br />

die für das Malteser Projekt<br />

„Sozialpatenschaft“ Geld spenden.<br />

23<br />

Der Fall von Maria H. ist kein Einzelfall.<br />

Auch Gabriele F. ist seit einer schweren<br />

Kopferkrankung erwerbsunfähig und<br />

bezieht Grundsicherung. Heute ist das<br />

buchstäblich zum Leben zu wenig und<br />

zum Sterben zu viel. Oder Franz E. (62).<br />

Vor 17 Jahren setzte ein Schlaganfall seinem<br />

bis dahin gewohnten Leben ein<br />

jähes Ende. Seitdem ist der ehemals<br />

selbstständige Maurer auf staatliche Unterstützung<br />

angewiesen. „Die Liste ließe<br />

sich endlos fortsetzen“, sagt Tim Kaufmann,<br />

Dienststellenleiter der Malteser in<br />

<strong>Wolfratshausen</strong>. „Arm zu sein bedeutet<br />

für viele sozial Bedürftige leider auch<br />

oft ausgeschlossen zu sein vom gesellschaftlichen<br />

Leben“, weiß Kaufmann.<br />

„Wer für eine Sozialpatenschaft spendet,<br />

gibt bedürftigen Bürgern ein Stück<br />

ihrer Würde zurück.“<br />

Immer mehr Menschen - wie Maria H. –<br />

werden in Zukunft auf staatliche Unterstützung<br />

angewiesen sein. Auch bei den<br />

Maltesern treffen täglich Anträge auf<br />

eine Sozialpatenschaft ein. „Wir müssen<br />

heute etwas tun, um für morgen Vorsorge<br />

zu treffen!“, mahnt der Dienststellenleiter.<br />

„Wir Malteser helfen getreu<br />

unserem Leitsatz seit jeher den Bedürftigen<br />

und ich wende mich jetzt mit<br />

einem dringenden Appell an die Öffentlichkeit:<br />

Der Spendentopf für die Sozialpatenschaft<br />

ist fast leer. Wir brauchen<br />

ganz dringend neue Spendengelder -<br />

sonst wird es bei vielen alten Menschen<br />

wieder nur Brot und Suppe geben“, prophezeit<br />

Kaufmann.


Aus sozialen Organisation, Vereinen, Arbeitskreisen<br />

und Gruppen<br />

Helfen ist ganz einfach:<br />

Wer eine Sozialpatenschaft übernehmen<br />

möchte, kann einen beliebigen Betrag<br />

unter dem Stichwort „Sozialpatenschaft,<br />

Liefergebiet „gewünschter Ort“<br />

spenden (Malteser Hilfsdienst e.V., Kontonummer:<br />

120 120 120, BLZ 700 205 00,<br />

Bank für Sozialwirtschaft München). Die<br />

Spenden werden für Bedürftige im gleichen<br />

Landkreis verwendet. Nach einer<br />

strengen Prüfung der Voraussetzungen<br />

gewähren die Verantwortlichen der<br />

Malteser die Hilfe jeweils für ein Jahr.<br />

Weitere <strong>Info</strong>rmationen für Spender<br />

oder für Interessenten, die eine Sozialpatenschaft<br />

beantragen möchten, gibt<br />

es bei der Dienststelle in <strong>Wolfratshausen</strong><br />

unter der Tel. 08171-4363-0 oder der Bezirksgeschäftsstelle<br />

des Malteser Hilfsdienstes,<br />

Telefon 089 / 85 80 80-0 und unter<br />

www.sozialpatenschaften.de.<br />

<strong>Senioren</strong>zentrum<br />

<strong>Wolfratshausen</strong><br />

Kompetenz-Zentrum Demenz<br />

Wir betreuen, fördern und pflegen<br />

demenziell erkrankte Menschen<br />

Paradiesweg 18<br />

82515 <strong>Wolfratshausen</strong><br />

Tel. 08171/4325-0<br />

Fax 08171/4325-11<br />

e-mail: info@sz-wor.awo-obb.de<br />

24<br />

Mehr über die Malteser Sozialpatenschaft<br />

Viele bedürftige <strong>Senioren</strong> leben heute<br />

alleine und können sich nicht auf die<br />

Hilfe und Unterstützung von Familienangehörigen<br />

oder Nachbarn verlassen.<br />

Zur prekären finanziellen Lage vieler<br />

alter Menschen kommen oft körperliche<br />

Gebrechen und Krankheiten hinzu. Der<br />

tägliche Einkauf und das tägliche Kochen<br />

gestalten sich zunehmend mühsamer.<br />

Gerade dieser Personenkreis ist auf<br />

die Dienste von Hilfsorganisationen angewiesen.<br />

Doch für viele ist das nicht bezahlbar.<br />

Bedürftigkeit oder Altersarmut<br />

kann sich aufgrund einer Krankheit oder<br />

Behinderung über Jahre hinweg entwickeln<br />

oder aber unverschuldet und ganz<br />

plötzlich wie aus heiterem Himmel über<br />

die Betroffenen hereinbrechen. Mit<br />

einer Malteser Sozialpatenschaft helfen<br />

die Malteser bedürftigen <strong>Senioren</strong> in<br />

persönlicher und finanzieller Not und<br />

geben ihnen die Möglichkeit, täglich ein<br />

warmes und gesundes Mittagsmenü zu<br />

beziehen und in Notsituationen mit dem<br />

Malteser Hausnotruf schnell und verlässlich<br />

Hilfe zu rufen. Die Patenschaften<br />

wird über Spenden finanziert, greift<br />

aber auch auf lokale Zuschüsse und<br />

eventuelle Eigenbeiträge zurück.<br />

Übrigens: Die Malteser heben die Einkommensgrenzen<br />

für die Bewilligung<br />

einer Sozialpatenschaft jetzt um 50 Euro<br />

an und machen damit einem größeren<br />

Personenkreis ihre spendenfinanzierten<br />

sozialen Leistungen zugänglich. Ab sofort<br />

können bedürftige Bürger, die nach<br />

Abzug der Miete über ein persönliches<br />

Einkommen von maximal 450 Euro im<br />

Monat verfügen, bei den Maltesern eine<br />

Sozialpatenschaft beantragen.


Sicherheit für <strong>Senioren</strong><br />

Die <strong>Senioren</strong>-<br />

Sicherheitsberater<br />

Um was geht’s?<br />

Nahezu jeder Erwachsene ist schon mal<br />

mit zweifelhaften Geschäftemachern in<br />

Berührung gekommen. Sei es am Telefon,<br />

an der Haustüre oder im Internet.<br />

Trickdiebe suchen sich als Opfer gezielt<br />

ältere oder vermeintlich schwächere<br />

Menschen aus, um deren Hilfsbereitschaft,<br />

Gutmütigkeit und Einsamkeit<br />

auszunutzen. Die Maschen der Trickdiebe<br />

sind variantenreich, ähneln sich jedoch<br />

stark. Sie verschaffen sich unter<br />

einem Vorwand Zutritt zur Wohnung<br />

und lenken dann das Opfer geschickt<br />

ab, damit sie selbst oder ihre Komplizen<br />

Geld und Wertsachen aus der Wohnung<br />

stehlen können. Daneben bietet die<br />

hoch entwickelte Computer- und Elektrotechnik<br />

Gaunern und Betrügern unglaubliche<br />

Möglichkeiten. Gerade ältere<br />

Menschen durchschauen entsprechende<br />

Aktionen häufig schwer.<br />

Wer sind wir?<br />

Um Betrügereien in unserem Raum<br />

etwas Einhalt zu gebieten, wurden auf<br />

Initiative von Landratsamt, Polizei und<br />

Weissem Ring die <strong>Senioren</strong>-Sicherheitsberater<br />

in’s Leben gerufen. Diese wur-<br />

G e p f l e g t W o h n e n i m A l t e r !<br />

� <strong>Senioren</strong>wohnen � Pflegeplätze � Tagesbetreuung<br />

Moosbauerweg 7a � 08171 - 348860<br />

82515 <strong>Wolfratshausen</strong> www.swp-isar-loisach.de<br />

25<br />

von Christoph Fuchs<br />

<strong>Senioren</strong>-Sicherheitsberater<br />

den von Polizeibeamten geschult mit<br />

dem Auftrag, ihr erworbenes Wissen<br />

einem möglichst großen Kreis der Landkreisbevölkerung<br />

weiterzugeben. Denn<br />

je mehr man über die angewandten<br />

Tricks weiß, desto weniger läuft man<br />

Gefahr, selbst Opfer zu werden.<br />

Was machen wir?<br />

Die ehrenamtlich tätigen Berater informieren<br />

– nicht nur ältere – Mitbürger in<br />

lockerer Atmosphäre über gängige Vorgehensweisen<br />

von Trickbetrügern. Auf<br />

Wunsch werden anhand verschiedener<br />

Kurzfilme die beliebtesten Tricks realitätsnah<br />

aufgezeigt. Filmbeiträge stehen<br />

u. a. zu folgenden Themen zur Verfügung:<br />

Zetteltrick, Handwerkertrick, Bankentrick,<br />

Teppichtrick, Enkeltrick,<br />

Taschendiebe, Kreditkartendiebe, Gewonnen<br />

- Betrogen, Falsche Amtspersonen,<br />

Gewaltverbrechen<br />

Zweck des Ganzen<br />

Sinn der Vortragsreihe ist, die Bevölkerung<br />

vorsichtiger und sensibler zu machen<br />

sowie Opfern zweckmäßige<br />

Gegenmaßnahmen aufzuzeigen. Haben<br />

Sie Interesse an einem Vortrag, so wenden<br />

Sie sich bitte an Frau Karin Weiss,<br />

Landratsamt Bad Tölz-<strong>Wolfratshausen</strong><br />

Telefon 08041/505-307


Aus sozialen Organisation, Vereinen, Arbeitskreisen<br />

und Gruppen<br />

OV-GERETSRIED<br />

Anlässlich der Dankeschön-Veranstaltung<br />

am 29.04.2012 wurde die Bedeutung<br />

des Ehrenamtes im Sozialverband<br />

VdK besonders unterstrichen. Mehr als<br />

210 Mitglieder im Kreisverband Miesbach<br />

/ Bad Tölz sind unentgeltlich und<br />

ehrenamtlich tätig. Ihnen galt der Dank<br />

der Kreisvorsitzenden Christl Denk und<br />

der Kreisgeschäftsführerin Anita Reindl-<br />

Prochnau.<br />

Ehrenamtliche des VdK-Ortsverein Geretsried<br />

kümmern sich um die sozialen<br />

Belange der Mitglieder. Sie machen beispielsweise<br />

Krankenbesuche, organisieren<br />

gesellige Stammtische, stützen und<br />

begleiten pflegende Angehörige, richten<br />

Ausflüge und Besichtigungsfahrten<br />

aus, gestalten ein Mitteilungsblatt und<br />

verteilen es bei den Mitgliedern. Sie<br />

gehen einmal im Jahr von Haus zu Haus<br />

“Wer nichts für andere tut,<br />

tut nichts für sich.” Johann Wolfgang von Goethe<br />

26<br />

und sammeln für bedürftige Familien<br />

und <strong>Senioren</strong>. Sie sind einfach da, wenn<br />

man sie braucht.<br />

Der Ortsvorstand will<br />

das Ehrenamt stärken<br />

und auch in Zukunft<br />

Menschen gewinnen,<br />

die sich in die große<br />

Gemeinschaft helfend<br />

einbringen.<br />

Wer sich für andere engagiert,<br />

gewinnt auch<br />

etwas für sich!<br />

Ihre Gisela Lucht<br />

Vorsitzende des VdK-Ortsverein Geretsried


Termine:<br />

07.07.2012, 14.30 Uhr Monatstreffen der Ortsgruppe des Bayer. Blindenund<br />

Sehbehindertenbundes<br />

im Posthotel Kolberbräu, Magdalenenstüberl,<br />

Marktstraße 29, Bad Tölz, Cäcilie Orterer, Telefon 08041/505-287<br />

18.07.2012, 14.00 Uhr Sommerfest im Garten des Franziskuszentrums<br />

Treffpunkt <strong>Senioren</strong> Pfarrei “Maria Himmelfahrt” Bad Tölz<br />

zusammen mit der Caritas Kontaktstelle “Alt und Selbstständig”<br />

und der kath. Kirchengemeinde “Heilige Familie”<br />

19.07.2012, 18.30 Uhr Wohn-, Betreuungs- und Freizeitangebote<br />

für Menschen mit Behinderungen<br />

<strong>Info</strong>rmationsveranstaltung der Betreuungsstelle<br />

des Landratsamtes. Referentin: Frau Schulz,<br />

Lebenshilfe Bad Tölz-<strong>Wolfratshausen</strong><br />

Sitzungssaal im Landratsamt, Bad Tölz<br />

26.07.2011, 15.00 Uhr Almtreff - Sommerfest<br />

Pfarrsaal der kath. Kirchengemeinde „Heilige Familie“<br />

Christel Kien, Tel. 08041-5217<br />

04.08.2012, 14.30 Uhr Monatstreffen der Ortsgruppe des Bayer. Blinden- und<br />

Sehbehindertenbundes<br />

im Posthotel Kolberbräu, Magdalenenstüberl,<br />

Marktstraße 29, Bad Tölz, Cäcilie Orterer, Telefon 08041/505-287<br />

01.09.2012, 14.30 Uhr Monatstreffen der Ortsgruppe des Bayer. Blinden- und<br />

Sehbehindertenbundes<br />

im Posthotel Kolberbräu, Magdalenenstüberl,<br />

Marktstraße 29, Bad Tölz, Cäcilie Orterer, Telefon 08041/505-287<br />

18.09.2012, 18.00 Uhr Demenzielle Erkrankung aus hausärztlicher Sicht<br />

Dr. Christine Gess, Ärztin für Allgemeinmedizin<br />

Dr. Ludwig Gess, Facharzt für Innere Mediziin und Psychotherapie,<br />

<strong>Wolfratshausen</strong><br />

AWO <strong>Senioren</strong>zentrum <strong>Wolfratshausen</strong>, Paradiesweg 18<br />

Dieter Käufer, Tel. 08171-4320, Eintritt frei<br />

26.09.2012, 18.30 Uhr Rechtliche Betreuung als Ehrenamt vor allem für neu bestellte<br />

Betreuer/innen und Interessierte an diesem Ehrenamt<br />

Referent: Herr Schöttl, Betreuungsstelle LRA Bad Tölz-<br />

<strong>Wolfratshausen</strong> Geretsried, Karl-Lederer-Platz 1,<br />

Rathaus, Sitzungssaal<br />

25.10.2012, 18.30 Uhr Demenz – Krankheitsbilder und Behandlungsmöglichkeiten<br />

<strong>Info</strong>rmationsveranstaltung der Betreuungsstelle<br />

des Landratsamtes.<br />

Referentin: Frau Dr. Singer, kbo Lech-Mangfall-Klinik Agatharied<br />

Landratsamt, Sitzungssaal, Prof.-Max-Lange-Platz 1, Bad Tölz<br />

27


Wandervorschlag<br />

Jochberg, 1565 m<br />

Ein richtiger “Renner”<br />

Kesselberg – Jochberg<br />

Talort: Kochel am See (605 m), beliebter<br />

Ferienort am Ostufer des gleichnamigen<br />

Sees. Bahnverbindung mit München;<br />

Buslinien nach Bad Tölz, <strong>Wolfratshausen</strong>.<br />

Ausgangspunkt: Passhöhe am Kesselberg<br />

(850 m); Bushaltestelle. Parkmöglichkeit<br />

unmittelbar südlich der<br />

Scheitelhöhe in den Kehren der Kesselberg-Straße.<br />

Gehzeiten: Kesselberg – Jochberg 2<br />

Std., Abstieg auf dem gleichen Weg 1¼<br />

Std.; insgesamt 3¼ Std. – Abstieg vom<br />

Jochberg über die Kotalm nach Kochel<br />

2½ Std.<br />

Anforderungen: Leichte Gipfelwanderung.<br />

Höhenunterschied: 720 m.<br />

Einkehrmöglichkeit: Jocher Alm (1381<br />

m), im Sommer einfach bewirtschaftet.<br />

Dass der Jochberg zu den beliebtesten<br />

Gipfelzielen des Isarwinkels gehört,<br />

zeigt sich besonders deutlich jeweils an<br />

Schönwetter-Wochenenden: Parknot<br />

am Kesselberg! Da ist dann gut beraten,<br />

wer ab Kochel den Linienbus nimmt; so<br />

kann man alternativ auch über die Kotalm<br />

(1133 m) zum Kochelsee absteigen.<br />

Doch erst einmal geht’s gipfelwärts, und<br />

dazu reiht man sich halt ein in den<br />

»Wander-Tatzelwurm«, der sich über die<br />

Westflanke in die Höhe windet, dann<br />

dem Grat entlangläuft und sich schließlich<br />

am steinigen Südhang unter dem<br />

Gipfelkreuz verteilt.<br />

Zu sehen gibt es zunächst nicht viel,<br />

außer Bäume, die den Blick in die Ferne,<br />

auch hinab zum Walchensee, verstellen.<br />

Etwa auf der Höhe des Desselkopfs<br />

zweigt rechts der direkte Zugang zur Jocher<br />

Alm ab; der Gipfelweg nähert sich<br />

nun dem Westgrat des Jochberges. Un-<br />

aus dem Rother-Wanderführer<br />

„Isarwinkel“ von Eugen E. Hüsler<br />

erschienen im Bergverlag Rother<br />

München, Preis 11,90 3<br />

28<br />

vermittelt tritt man aus dem Wald, wird<br />

der Blick nach Süden, auf die Karwendelketten,<br />

frei. Zur Linken bricht der<br />

Grat steil, felsig (und brüchig) ab. Tief<br />

unten windet sich die Kesselbergstraße<br />

wie eine graue Riesenschlange durch’s<br />

Grün, hinab zur weiten Wasserfläche<br />

des Kochelsees. Natürlich gehört auch<br />

der Walchensee ins farbenfrohe Bild,<br />

und am südlichen Horizont spannt sich<br />

ein weites Alpenpanorama, vom Wendelstein<br />

im Osten bis zur Zugspitze.<br />

Am Fuß der Gipfelschräge liegt die Jocher<br />

Alm (1381 m), beliebte Anlaufstelle<br />

für Jochberg-Besteiger. Vom Westgrat<br />

verläuft ein markierter Weg schräg hinunter<br />

zur Almwirtschaft; bitte nicht direkt<br />

über die stark erosionsgefährdeten<br />

Hänge absteigen (Hinweis am Gipfel).<br />

Im Rücken des Desselkopfs kann man<br />

dann wieder in den Anstiegsweg einfädeln;<br />

wer weiter Richtung Kochel will,<br />

folgt dem Wegweiser Kotalm.


Betreuung mit Herz –<br />

im Herzen von Bad Tölz<br />

29<br />

Wohnen & Pflege<br />

im Alter<br />

Wohnen und Pflege in modernisierten Appartments.<br />

geprüft<br />

Schöne Garten- und Parkanlage.<br />

Pater-Rupert-Mayer-Heim<br />

Königsdorfer Str. 69, 83646 Bad Tölz<br />

Telefon 08041/7659-0, www.marienstift-toelz.de�MDK<br />

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Selbständigkeit – soweit möglich –erhalten und fördern, den<br />

Menschen als Ganzes wahrnehmen, ihn in seiner Einzigartigkeit<br />

achten, seine Angehörigen/ Bezugspersonen mit einbeziehen,<br />

auch mal Zeit haben zum Zuhören, Aufklären und Beraten,<br />

was versprochen wird auch halten, auch am Lebensende nicht<br />

alleine lassen, mit Fachkräften arbeiten.<br />

� aktivierende Alten- und Krankenpflege durch Fachkräfte<br />

� Betreuung bei demenziellen Fähigkeitsstörungen nach §45*<br />

� kompetente Beratung und Hauskrankenpflegekurs<br />

� Pflegekontrollbesuche nach §37* *(Pflegeversicherungsgesetz)<br />

� hauswirtschaftliche Hilfen und vieles mehr...<br />

Caritas Sozialstation Pflegefachstelle Bad Tölz-<strong>Wolfratshausen</strong>-Geretsried<br />

Graslitzer Straße 13, 82538 Geretsried, Telefon 08171/98 30 10<br />

eMail: cs-geretsried@caritasmuenchen.de<br />

Sprechzeiten: Montag - Donnerstag von 8 - 16 Uhr<br />

Klosterweg 2/EG li., 83646 Bad Tölz, Telefon 08041/793 16 110<br />

Sprechzeiten: Dienstag/Freitag von 8 - 13 Uhr und nach Vereinbarung


Buchvorstellung<br />

von <strong>Senioren</strong>beirat Dieter Höflich, Apotheker<br />

Altern wie ein Gentleman<br />

von Sven Kuntze<br />

Verlag C. Bertelsmann<br />

ISBN: 978-3-570-10091-2<br />

Preis 19,99 €<br />

Es ist wohl die Regel: Altern findet zwar<br />

statt, das Thema und die ganze Problematik<br />

hält man sich aber besser vom Leib. So<br />

ist es auch dem Autor, einem bekannten<br />

Fernsehjournalisten, gegangen, doch mit<br />

seiner ersten Rentenzahlung wurde ihm<br />

klar, wie sehr er vom Arbeitsleben beeinflusst<br />

war, wie stark dieses jetzt noch sein<br />

tägliches Bewusstsein prägte. Aber nun<br />

gehörte er als Angehöriger der 68er Generation<br />

plötzlich zum großen, grauen Heer<br />

der Alten. Die 68er beschreibt er als eine<br />

ich-bezogene, selbstsüchtige Spezies, die<br />

der Nachwelt vor allem zwei Dinge hinterlässt:<br />

viel zu hohe Schulden und deutlich<br />

zu wenig Kinder.<br />

Wie fühlt man sich in der neuen Liga als<br />

jemand, der sich für die heutigen sozialen<br />

Schwierigkeiten auch ein bisschen verantwortlich<br />

fühlt? Seine Meinung: das Versagen<br />

in jungen und mittleren Jahren sollen<br />

diese Ichlinge im Alter halbwegs wieder<br />

gutmachen und sich gegenseitig helfen.<br />

Als <strong>Senioren</strong>-Zivis könnten sie die weniger<br />

Rüstigen umsorgen, sie pflegen, in den<br />

Tod begleiten, um so die finanziellen Lasten,<br />

die sie den nachwachsenden Generationen<br />

durch ihren Egoismus aufgehalst<br />

haben, zumindest indirekt zurückzuerstatten.<br />

Das ist angesichts der Überforderung der<br />

Sozialsysteme zwar sehr im Geiste der ehrenamtlichen,<br />

zusammenführenden Tätigkeit,<br />

wird aber angesichts des tief<br />

verwurzelten Anspruchsdenkens wohl<br />

eher ein frommer Wunsch bleiben.<br />

Er scheut sich nicht, weitere originelle<br />

Gedanken zu formulieren: Weg mit den<br />

Alters-Wohngemeinschaften a la Scherf,<br />

weg mit den Mehrgenerationenhäusern,<br />

die er als Nötigung sieht, die Tomate auf<br />

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der Dachterrasse ist ihm<br />

wichtiger als die alle<br />

Aufmerksamkeit verschlingende<br />

Tagespolitik.<br />

Reflektiert wird über Themen,<br />

die ihm jetzt bedeutsam sind: die<br />

Suche nach Weisheit, Gelassenheit,<br />

Freundschaft, Einsamkeit, Sexualität, das<br />

Verhältnis zu Jüngeren und deren geänderte<br />

Wahrnehmung seiner Person,<br />

seine Erlebnisse als Leihopa, die Entdeckung<br />

des Müßigganges, die neue Lust<br />

an der Natur und seinen Balkonpflanzen,<br />

der Umgang mit Genuss und Genussmittel,<br />

die Bedeutung von Sport und Bewegung<br />

und schließlich die Umstände, unter<br />

denen er sein Leben beschließen möchte.<br />

Die vorläufige Bilanz seines neuen Lebens<br />

(ab S. 245) ist vielleicht der beste Teil des<br />

255seitigen Buches. Er hat es mit einem<br />

Rilke Zitat überschrieben: Wer spricht von<br />

Siegen? Übersteh’n ist alles. Das Zurücklassen<br />

ist das bestimmende Thema geworden.<br />

Man möchte ein anderes Zitat<br />

anfügen, das mir dieser Tage ins Auge fiel:<br />

Die Einsamkeit ist die einzige Gefängniszelle,<br />

die nur von innen zu öffnen ist. Er<br />

weiß jetzt um die vielfältigen Formen des<br />

Verfalls und die damit verbundenen Leiden.<br />

Das war der Preis seiner Überlegungen<br />

und Nachforschungen. Wäre er nicht<br />

besser mit einem Bruchteil der wenig erfreulichen<br />

Erkenntnisse gefahren, derweil<br />

seine Alterskollegen vorläufig damit beschäftigt<br />

sind nicht alt zu sein?<br />

Sollte man also nicht zu tief in die Altersprobleme<br />

eindringen? Das mag jeder für<br />

sich beantworten, jedenfalls ist uns die<br />

Gabe der Verdrängung, des Vergessens<br />

und der Hoffnung gegeben.<br />

Fazit: der professionelle Journalist hat<br />

einen unterhaltenden, kurzweiligen Stil,<br />

nie wird einem langweilig, die Aussagen<br />

sind frisch und flott geschrieben. Ich habe<br />

mich nie gelangweilt.<br />

Empfehlenswert!


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Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Senioren</strong>beirat des Landkreises Bad Tölz-<strong>Wolfratshausen</strong><br />

Redaktion: Münchner Straße 23, 83623 Dietramszell<br />

Telefon 08027-7741, e-mail: waltraud.bauhof@t-online.de<br />

Anzeigen/ Werbeagentur Freese<br />

Gestaltung: Eglinger Strasse 18b, 82544 Egling/Moosham<br />

Telefon 08176-99 85 58, Fax 08176-99 89 303<br />

e-mail: info@freese-werbung.de www.freese-werbung.de<br />

Auflage: 5.000 Exemplare, Erscheinungsweise vierteljährlich<br />

Sie erhalten die <strong>Senioren</strong>-<strong>Info</strong> kostenlos bei allen <strong>Stadt</strong>- und Gemeindeverwaltungen<br />

des Landkreises sowie bei Apotheken, Ärzten und Banken.<br />

Titelbild: Aquarell von Hedi Freese, Künstlerin – gibt auch Malkurse<br />

Redaktionsschluss für die Ausgabe 4-2012, Oktober-Dezember 01. Sept. 2012<br />

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Wir, die Alzheimer Gesellschaft Bad Tölz-<strong>Wolfratshausen</strong> e.V., stehen Ihnen als Ansprechpartner<br />

zur Verfügung und informieren pflegende Angehörige und an Demenz erkrankte Menschen, Interessierte<br />

sowie Fachpersonal zu allen Fragen um die zahlreichen Formen von Demenzerkrankungen.<br />

Vom Ehrenamt geprägt verbindet uns Erfahrungswissen und Fachkompetenz der verschiedenen<br />

Berufsgruppen. Dieses Miteinander garantiert, dass wir so „sehr nah am Betroffenen“ sind.<br />

Wir finanzieren uns eigenständig als gemeinnützige Organisation aus Mitgliedsbeiträgen,<br />

Spenden, Geldern der öffentlichen Hand und zweckgebundenen Fördermitteln.<br />

� Hilfe zur Erhaltung der selbständigen Wohn- und Lebensgestaltung<br />

� Häusliche Pflege ermöglichen und erleichtern<br />

� Überforderung der Leistungskraft der Pflegenden verhindern<br />

� Wiederherstellen einer möglichst selbständigen Lebensführung des Pflegebedürftigen<br />

� Wohnumfeld verbessernde Maßnahmen<br />

� Begleitung bei Pflegeeinstufungen<br />

� Beratung von Angehörigen und Pflegekräften<br />

Alzheimer Gesellschaft Bad Tölz-<strong>Wolfratshausen</strong> e.V.<br />

– Selbsthilfe Demenz –<br />

Kapellenweg 22, 82544 Egling-Neufahrn<br />

Telefon (mobil) 0152-259 555 90<br />

eMail: alzheimer-wor-toel@web.de<br />

Rufen Sie uns doch mal an...<br />

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Pflege ist Dienst von<br />

Menschen für Menschen<br />

In unserem Kompetenz-Zentrum erhalten wir die<br />

Selbständigkeit und körperlichen Kräfte unserer<br />

<strong>Senioren</strong> so lange wie möglich.<br />

Fester Bestandteil ist die Einbindung der Angehörigen<br />

mit intensiver Beratung.<br />

Alle Angebote berücksichtigen auch die individuellen<br />

Bedürfnisse von Demenzkranken<br />

im offenen und beschützten Bereich.<br />

Wir bieten aus einer Hand:<br />

l Vollstationäre Pflege<br />

l Kurzzeitpflege<br />

l Tages- Nachtpflege<br />

l Ambulanter Dienst<br />

l Pflege-<strong>Info</strong>-Kiosk<br />

Nutzen Sie für den Ambulanten Dienst<br />

(Tel. 0800 1 270 270) und den Pflege-<strong>Info</strong>-Kiosk<br />

(Tel. 0800 3 22 55 33) die kostenlose Service-Nr.<br />

Kompetenz-Zentrum für Pflege<br />

Isarwinkel Bad Tölz<br />

Kompetenz-Zentrum für Pflege<br />

Alpenhof Bad Heilbrunn<br />

Krankenhausstrasse 37, 83646 Bad Tölz<br />

Tel. 08041/766 1426<br />

www. rehazentrum-isarwinkel.de

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