Senioren-Info 2'12 - Stadt Wolfratshausen
Senioren-Info 2'12 - Stadt Wolfratshausen
Senioren-Info 2'12 - Stadt Wolfratshausen
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Veranstaltungen <strong>Info</strong>rmationen<br />
<strong>Senioren</strong><strong>Info</strong><br />
Mitteilungen des <strong>Senioren</strong>beirates im<br />
Landkreis Bad Tölz – <strong>Wolfratshausen</strong><br />
Juli-September 2012 - Nr.3<br />
Ihr Exemplar kostenlos<br />
zum Mitnehmen
Zentrumsnah im Grünen umsorgt...<br />
Zentrumsnah und eingebettet in ein großzügiges Waldgrundstück bietet das<br />
Caritas-<strong>Senioren</strong>heim St. Hedwig über 100 rüstigen und hilfebedürftigen<br />
älteren Menschen ein neues Zuhause.<br />
Allen Bewohnern stehen schöne helle Einzelzimmer zur Verfügung.<br />
Zu unseren Mitarbeitern gehört seit vielen Jahren die Ordensgemeinschaft<br />
der „Dienerinnen vom Kinde Jesu“ Kroatien.<br />
Kommen Sie uns doch mal besuchen und überzeugen Sie sich selbst.<br />
Caritas <strong>Senioren</strong>heim St. Hedwig<br />
Geretsried<br />
Adalbert-Stifter-Straße 56, 82538 Geretsried<br />
Telefon 08171/386 18-0 oder 386 18-12<br />
Fax 08171/386 18-27, E-Mail: st-hedwig@caritasmuenchen.de
Inhaltsverzeichnis<br />
Wichtige Telefon-Nummern 2<br />
Vorwort 3<br />
<strong>Senioren</strong>beirat aktuell 4<br />
Wissenswertes zum Thema Pflege “3. Pflege-Qualitätsbericht der Kassen” 6<br />
Die Verordnung zur Ausführung des Pflege- und Wohnqualitätsgesetzes 10<br />
Beschäftigung osteuropäischer Haushaltshilfen 13<br />
Vorsorge durch Vollmacht, Betreuungs- und Patientenverfügung 15<br />
Zuzahlungen im Gesundheitsbereich “Wie viel wofür?” 16<br />
2. <strong>Senioren</strong>messe in <strong>Wolfratshausen</strong> “Das Leben leben”<br />
Aus sozialen Organisationen...<br />
20<br />
o Caritas: Die Kontaktstelle”Alt und Selbstständig” 22<br />
o Malteser: Finanzielle Unterstützung für alte Menschen... 23<br />
o Die <strong>Senioren</strong>-Sicherheitsberater 25<br />
o VdK: “Wer nichts für andere tut...” 26<br />
Termine 27<br />
Wandervorschlag: Jochberg 28<br />
Buchvorstellung: Altern wie ein Gentleman 30<br />
Impressum 32<br />
� mitten im Grünen gelegen<br />
��geräumige Einzel- und Doppelzimmer<br />
� eigene moderne Pflegeabteilung<br />
� umfangreiches Betreuungsangebot<br />
durch unser eigenes Ergotherapieteam<br />
<strong>Senioren</strong>- und Pflegeheim Gut Schwaigwall . Schwaigwall 1 . 82538 Geretsried<br />
Telefon 08171/ 176 10 . info@schwaigwall.de . www.schwaigwall.de<br />
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� abwechslungsreicher Menueplan<br />
aus unserer hauseigenen Küche<br />
(... offen für Sonderwünsche)
Wichtige Telefon-Nummern<br />
Polizei 110 Rettungsdienst/Notarzt 112<br />
Feuerwehr 112 Krankenbeförderung 1 92 22<br />
Bayr. Rotes Kreuz 08041-76550 Bad Tölz, Schützenstraße 7<br />
Caritas - Bad Tölz 08041-79316100 Bad Tölz, Klosterweg 2<br />
- Geretsried 08171-98300 Geretsried, Graslitzer Straße 13<br />
Malteser Hilfsdienst 08171-43630 <strong>Wolfratshausen</strong>, Hans-Urmiller-Ring 24<br />
VdK 08041-761253 Kreisverband Bad Tölz-<strong>Wolfratshausen</strong>-<br />
Miesbach: Bad Tölz, Karwendelstraße 5<br />
<strong>Senioren</strong>beirat des Landkreises Frau Bäumler 08041-505 280<br />
<strong>Senioren</strong>-<strong>Info</strong>-Telefon Frau Bäumler 08041-505 280<br />
<strong>Senioren</strong>beratung des Landkreises<br />
Mobile <strong>Senioren</strong>hilfe Frau Frick 08041-505 366<br />
Frau Müller-Jansse 08041-505 236<br />
Selbsthilfe-Kontaktstelle Frau Erlacher 08041-505 121<br />
Engagementförderung Frau Weiß 08041-505 307<br />
Betreuungsstelle Frau Schuth 08041-505 405<br />
Essen auf Rädern (Warm- und Tiefkühlkost)<br />
Bayerisches Rotes Kreuz 08171-934525<br />
Malteser Hilfsdienst 08171-43630<br />
Hausnotruf Bayerisches Rotes Kreuz 08041-76550<br />
Malteser Hilfsdienst 08171-43630<br />
Mobile Soziale Dienste – Einkaufshilfen, Haushaltshilfen<br />
Arbeiterwohlfahrt 08041-8456<br />
Bayerisches Rotes Kreuz 08171-43060<br />
Caritas Kontaktstelle „Alt und Selbständig“ 08041-79316101<br />
Malteser-Hilfsdienst 08171-43630<br />
Palliativpflege, ambulant<br />
Christophorus Hospizverein 08171-999155<br />
Pflege, ambulant<br />
Bayerisches Rotes Kreuz 08171-93450<br />
Ambulanter Dienst Isarwinkel 0800-12 70 270<br />
Ambulanter Pflegedienst Grötsch & Kollmeier 08041-8084838<br />
Caritas-Sozialstation Bad Tölz 08041-793 16 110<br />
Wohnraumberatung<br />
Frau Bäumler, LRA <strong>Senioren</strong>beratung 08041-505 280<br />
Weitere hilfreiche <strong>Info</strong>rmationen finden Sie auch im <strong>Senioren</strong>kompass,<br />
kostenlos erhältlich bei jeder <strong>Stadt</strong>- und Gemeindeverwaltung des Landkreises<br />
2
Vorwort<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
die Ergebnisse des kürzlich in Berlin vorgelegten 3. Pflegequalitätsberichtes,<br />
das Ende April in den Bundestag eingebrachte<br />
Pflege-Neuausrichtungsgesetz (PNG) und die nun<br />
in Kraft getretenen Ausführungsbestimmungen zum<br />
„Bayerisches Pflege- und Wohnqualitätsgesetz“ sind Anlass<br />
für einige Autorenbeiträge in dieser Ausgabe.<br />
Sie werden von Absichten, echten Verbesserungen, guten Pflegenoten unserer Heime, aber<br />
auch von Defiziten z.B. bei der Betreuung Pflegebedürftiger und der Ausstattung in stationären<br />
Einrichtungen lesen. Wir werden für sie den Kostenwirrwarr bei den Zuzahlungen<br />
verständlich ordnen und berichten, wie man legal eine Haushaltshilfe auch für Betreuung<br />
und leichte pflegerische Tätigkeiten zu Hause beschäftigen kann. Dass nicht alle Mitmenschen<br />
im Alter finanziell ausreichend abgesichert sind beweist die Notwendigkeit<br />
der Sozialpatenschaft des Malteser Hilfsdienstes.<br />
Freuen sie sich auf die Lektüre dieser Ausgabe, finden sie darin wichtige Antworten zur<br />
möglichen Betreuung und Pflege. Orientieren Sie sich an den aufgezeigten Fortschritten,<br />
Verbesserungen und den vielfältigen offenen, ambulanten und stationären Hilfsangeboten.<br />
Erfreulich viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sowie professionelle Fachkräfte<br />
in allen Kommunen, Organisationen, Nachbarschaftshilfen oder örtlichen Initiativen werden<br />
zusammen mit Ihren Angehörigen Ihnen gerne beistehen. Die „Caritas Kontaktstelle<br />
Alt und Selbständig“ die Sicherheitsberater und Ehrenamtliche des VdK werden hierzu<br />
stellvertretend vorgestellt.<br />
Eine gute Möglichkeit,s um noch lange fit zu bleiben, ist Bewegung im Alter. Ich empfehle<br />
deshalb unsere regelmäßigen Wandervorschläge und die Teilnahme am <strong>Senioren</strong>sport.<br />
Sven Kuntze, ehemaliger ARD-Moderator und Auslandskorrespondent will „Altern wie ein<br />
Gentleman“ - näheres finden Sie dazu in der Buchbesprechung von Apotheker Dieter Höflich.<br />
Gleichzeitig wünsche ich Ihnen im Sinne von Pater Anselm Grün, in guter Weise älter<br />
zu werden - und getreu dem Motto der 2. <strong>Senioren</strong>messe <strong>Wolfratshausen</strong> – Ihr Leben zu<br />
leben.<br />
Ihr Gerd Huber, <strong>Senioren</strong>beirat<br />
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3<br />
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<strong>Senioren</strong>beirat Aktuell<br />
In diesem Jahr tagte der dreizehn Personen<br />
umfassende <strong>Senioren</strong>beirat des<br />
Landkreises Bad Tölz-<strong>Wolfratshausen</strong> im<br />
Januar und März im Landratsamt und zuletzt<br />
am 24. April im Rathaus Icking. Zu<br />
vier Themen, die eingehend behandelt<br />
wurden, möchte ich hier berichten:<br />
• <strong>Senioren</strong>politisches Gesamtkonzept<br />
des Landkreises,<br />
• Generationen übergreifender Dialog,<br />
• Situation von <strong>Senioren</strong> mit Migration<br />
hintergrund,<br />
• Satzungsergänzung für verbesserte<br />
<strong>Info</strong>rmation und Mitwirkung<br />
des <strong>Senioren</strong>beirates.<br />
1. <strong>Senioren</strong>politisches Gesamtkonzept<br />
des Landkreises:<br />
In mehreren Sitzungen berieten die Beiräte<br />
die einzelnen Handlungsfelder und<br />
machten über die Vertreter des <strong>Senioren</strong>beirates<br />
in der Expertenkommission konkrete<br />
Vorschläge für die Ausgestaltung<br />
und Umsetzung. Landrat Josef Niedermeier<br />
betont in seinem Vorwort „ Es ist<br />
neben der Politik auf Landes- und Bundesebene<br />
Aufgabe des Landkreises und der<br />
Kommunen, die Lebensbedingungen und<br />
Lebensräume so zu gestalten, dass sie den<br />
Bedürfnissen der immer älter werdenden<br />
Seniorinnen und <strong>Senioren</strong> entsprechen<br />
und somit zu einem möglichst langen Verbleib<br />
in der gewohnten Umgebung verhelfen<br />
sollen.“<br />
Im März 2012 ist die 216 Seiten und 11<br />
Handlungsfelder umfassende Endversion<br />
vom Kreistag ohne Beschluss zur Kenntnis<br />
genommen worden. Über die Internet-<br />
Homepage des Landratsamtes Bad Tölz<br />
und den Link „<strong>Senioren</strong>“ ist das öffentlich<br />
zugängliche Konzept für jeden Mitbürger<br />
einseh- und herunterladbar.<br />
2. Generationen übergreifender Dialog:<br />
Ein nachdenklicher <strong>Senioren</strong>beirat (Autor)<br />
sah durch Veröffentlichungen, beispiel-<br />
4<br />
von <strong>Senioren</strong>beirat Gerd Huber<br />
weise des Buches „Methusalem Komplott“<br />
von FAZ-Mitherausgeber Frank Schirmacher<br />
oder die Äußerungen von Jungpolitikern<br />
unter anderem des Bundestagsabgeordneten<br />
Philipp Missfelder, der eine<br />
Begrenzung medizinischer Leistungen für<br />
ältere <strong>Senioren</strong> forderte, zwar noch keinen<br />
Krieg der Generationen heraufziehen,<br />
aber Handlungsbedarf für einen Dialog<br />
mit der jüngeren Generation. Die Mehrheit<br />
des Gremiums sah dies anders, war<br />
sich jedoch einig, dass man nicht nur mit<br />
der jungen, sondern mit allen Generationen<br />
im freundschaftlichen Dialog und solidarischen<br />
Miteinander sein sollte, um<br />
dadurch einen „win&win“ Effekt bzw.<br />
Nutzen für die gesamte Gesellschaft zu<br />
haben. Der Generationenvertrag ist nach<br />
Auffassung des <strong>Senioren</strong>beirates nicht gefährdet!<br />
Meinung des Gremiums: die<br />
große Mehrheit der Jugend ist charakterlich<br />
gefestigt und in Familie, Schule, Vereinen<br />
oder sozialen Netzwerken beheimatet<br />
und engagiert. Hierbei findet auch der<br />
notwendige Dialog Jugendlicher mit Erwachsenen<br />
oder älteren Mitbürgern statt.<br />
Die Geschäftsführerin des Kreisjugendringes,<br />
Barbara Oberhofer, hält nichts von<br />
Diskussionsforen oder Generationen übergreifenden<br />
Arbeitskreisen, weil dies die<br />
jungen Menschen langweilt. Für gesellschaftliche<br />
Themen sei die Jugend nur<br />
über neue Medien und Konzepte erreichbar.<br />
Deshalb werden sich <strong>Senioren</strong> als Interview-Partner<br />
für Jugendliche anlässlich<br />
der diesjährigen Handyclips-Aktion für 12<br />
bis 27-jährige „Ein- und Mitwirken“ zur<br />
Verfügung stellen.<br />
3. Situation von <strong>Senioren</strong> mit Migration-<br />
hintergrund:<br />
Vom Vorsitzenden Rupert Englbrecht angeregt<br />
und bereits in der Delegiertenversammlung<br />
2011 angekündigt, befasste sich<br />
der <strong>Senioren</strong>beirat in zwei Sitzungen mit<br />
diesem Thema. In der Beratung wurde<br />
schnell festgestellt, dass zuerst Licht in die
<strong>Senioren</strong>beirat Aktuell<br />
komplizierte Vielfalt der nationalen Herkunftsländer<br />
und hiesigen Lebensstrukturen<br />
gebracht und die Anzahl der älteren<br />
Migranten im Landkreis erst festgestellt<br />
werden muss. Deshalb haben im Auftrag<br />
des <strong>Senioren</strong>beirates der stellvertretende<br />
Vorsitzende August Möller und die Leiterin<br />
des Fachbereiches <strong>Senioren</strong> im Landratsamt,<br />
Frau Christiane Bäumler, einen<br />
Befragungsbogen für die örtlichen <strong>Senioren</strong>beauftragten<br />
kreiert, um mit deren<br />
Hilfe und den örtlichen Meldeämtern notwendige<br />
Daten und Fakten für die dann<br />
letztlich zu treffende Entscheidung zu<br />
sammeln: „Besteht überhaupt ein Handlungsbedarf<br />
für den <strong>Senioren</strong>beirat?“<br />
Auch in der Delegiertenversammlung der<br />
Landkreisseniorenvertretung am 15. Juni<br />
2012 im Landratsamt steht dieses Thema<br />
auf der Tagesordnung. (Diese Versammlung<br />
findet jedoch nach Redaktionsschluss<br />
statt, wir berichten deshalb in der <strong>Senioren</strong><strong>Info</strong><br />
Nr. 4-2012)<br />
4. Satzungsergänzung:<br />
Seit Juli 1998 regelt die Aufgaben und die<br />
Zusammensetzung des Landkreisseniorenbeirates<br />
eine vom Kreistag auf der Grundlage<br />
von Artikel 14a und 17 der<br />
Landkreisordnung des Freistaates Bayern<br />
beschlossene Satzung. Um die Effizienz<br />
des <strong>Info</strong>rmationsflusses zu verbessern,<br />
wurde am 17.01.2012 ein Satzungsergänzungsantrag<br />
zu den beiden folgenden<br />
Punkten an Landrat Josef Niedermeier mit<br />
der Bitte um Beschlussfassung im Kreistag<br />
gestellt.<br />
1. (§ 9.6) Der/die Vorsitzende des <strong>Senioren</strong>beirates<br />
erhält die Tagesordnung aller<br />
Kreisausschüsse und des Kreistages, um<br />
rechtzeitige Stellungnahmen des <strong>Senioren</strong>beirates<br />
zu seniorenrelevanten Angelegenheiten<br />
zu ermöglichen. Über ein<br />
Vortragsrecht der/des Vorsitzenden in den<br />
vorgenannten Gremien entscheiden diese<br />
im Einzelfall.<br />
5<br />
2. (§ 8.1) Der <strong>Senioren</strong>beirat besteht aus<br />
dem Vorstand, 10 Beisitzer/innen, der/dem<br />
Landkreis-Behindertenbeauftragten oder<br />
einer von ihm benannten Vertreter/in<br />
sowie einer Vertreter/in des Landratsamtes,<br />
beide ohne Stimmrecht.<br />
Damit kann der <strong>Senioren</strong>beirat sich noch<br />
besser für die älteren Mitbürgerinnen und<br />
Mitbürger und in enger Zusammenarbeit<br />
mit dem Behindertenbeauftragten und<br />
dem Arbeitskreis für „Menschen mit Behinderungen“<br />
koordiniert einsetzen.<br />
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Josefistift<br />
...im Heim Daheim!<br />
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Wissenswertes zum Thema Pflege<br />
Dritter Pflege-Qualitätsbericht<br />
der Krankenkassen<br />
Fortschritte JA – aber weiterhin Defizite<br />
in der stationären und ambulanten<br />
Pflege<br />
Am 24. April 2012 haben in Berlin der<br />
Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen<br />
und der Medizinische Dienst<br />
Bund gemeinsam diesen Bericht veröffentlicht.<br />
Er sieht gegenüber 2007 nun<br />
Fortschritte vor bei der Ernährung und<br />
Flüssigkeitszufuhr sowie im Umgang mit<br />
Menschen mit Demenz. Dem Bericht zufolge<br />
hat sich die Qualität der Pflege in<br />
Teilbereichen positiv weiterentwickelt.<br />
Aber das heißt nicht, dass es überall gut<br />
ist, so Gernot Kiefer, Vorstand des GKV-<br />
Spitzenverbandes.<br />
Für Bundesgesundheitsminister Daniel<br />
Bahr (FDP) ist alarmierend, dass in<br />
Deutschland rund 140.000 Menschen fixiert<br />
werden, aber bei jedem Zehnten<br />
die erforderliche richterliche Genehmigung<br />
fehlt. Eine große Herausforderung<br />
für ihn ist der Umgang mit Demenz,<br />
denn 61 % der Pflegebedürftigen leiden<br />
an dieser Krankheit. Demenzkranke und<br />
deren Angehörige sollen deshalb nach<br />
dem Willen des Bundesgesundheitsministers<br />
ab 2013 bessere Leistungen erhalten.<br />
Dass auch in Bayerischen Pflegeheimen<br />
Fixierungen ohne richterliche Genehmigung,<br />
mangelnde Hilfe und wenig Zuwendung<br />
vorkommen, ist das Ergebnis<br />
einer Studie des Medizinischen Dienstes<br />
der Krankenkassen (MDK). Er wertete<br />
im Zeitraum 2009-2010 die Daten von<br />
972 Heimen mit knapp 11.000 Bewohnern<br />
und von 1175 ambulanten Pflegediensten<br />
mit knapp 7000 Patienten aus.<br />
Laut Winfried Fischer vom MDK-Bayern<br />
gibt es Nachhohlbedarf in wesentlichen<br />
Kompetenzbereichen der Pflege. Zum<br />
Beispiel: SCHMERZEN: Nur bei jedem<br />
6<br />
von <strong>Senioren</strong>beirat Gerd Huber<br />
zweiten Pflegebedürftigen mit chronischen<br />
Schmerzen werden die Beschwerden<br />
systematisch abgefragt und<br />
entsprechend reagiert. WUNDLIEGEN:<br />
Rund 5,4 % der Heimbewohner und 4,3<br />
% der ambulant betreuten Patienten<br />
weisen einen Dekubitus auf. Erfasst wird<br />
nicht, wo dieser entstanden und wer<br />
dafür verantwortlich ist. Hier wurden im<br />
Vergleich zum 2. Pflegebericht 2007 leider<br />
keine Fortschritte erreicht. FIXIE-<br />
RUNG: Leider sind Fixierungen nicht<br />
vermeidbar, aber nur bei 87% lag die<br />
hierzu notwendige richterliche Genehmigung<br />
vor.<br />
Anmerkung des Autor: In den Heimen<br />
des Landkreises Bad Tölz-<strong>Wolfratshausen</strong><br />
und Garmisch-Partenkirchen wird durch<br />
die Umsetzung des „Werdenfelser Weg“<br />
versucht, Fixierungen auf ein Mindestmaß<br />
zu reduzieren.<br />
(siehe Ruth Pirschel, Kreispflegeheim<br />
Lenggries in <strong>Senioren</strong><strong>Info</strong> Nr.02-2012, S.10)<br />
UMGANG MIT DEMENZ: Fast jeder dritte<br />
Demenzkranke in Bayern erhält kein geeignetes<br />
psychosoziales Angebot, Pflegekräfte<br />
achten nicht ausreichend auf<br />
dessen Wohlbefinden. Gerade für die<br />
Bewohner oder Patienten wäre Zuwendung<br />
und Rücksicht auf Vorlieben und<br />
Gewohnheiten besonders wichtig, um<br />
den Verlauf der Krankheit nicht zu beschleunigen.<br />
ERNÄHRUNG UND TRIN-<br />
KEN: Laut MDK-Bayern ergab sich hier<br />
zwar eine „deutliche Verbesserung“, jedoch<br />
bei einem Viertel der Gepflegten<br />
werden nicht die erforderlichen Maßnahmen<br />
zur Ernährung und Flüssigkeitsversorgung<br />
erbracht. Im Klartext heißt<br />
das, dass Menschen mit Schluckbeschwerden<br />
keine geeignete Kost bekamen,<br />
individuelle Speisevorlieben keine<br />
Berücksichtigung fanden oder nicht darauf<br />
geachtet wurde, dass der Pflegebe
Wissenswertes zum Thema Pflege<br />
dürftige ausreichend Flüssigkeit zu sich<br />
nimmt oder bekommt.<br />
Caritas und Innere Mission kritisieren die<br />
negative Darstellung der in Heimen geleisteten<br />
Arbeit und fordern „Mehr<br />
Wertschätzung für Altenpflege“ sowie<br />
eine Verbesserung der Rahmenbedingungen<br />
durch die Politik. Die Innere<br />
Mission übt daher auch scharfe Kritik an<br />
Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr.<br />
Seine „Pflegereform“ ist für Vorstand<br />
Günther Bauer das Papier nicht wert,<br />
auf dem sie gedruckt ist. Seit Einführung<br />
der Pflegeversicherung im Jahre 1995<br />
hätten die Leistungen durch Inflation<br />
um 25% an Wert verloren, einen Ausgleich<br />
habe es nie gegeben. Dass sich<br />
trotz dieser widrigen Bedingungen die<br />
Qualität der Pflege in Heimen und ambulanten<br />
Pflegediensten verbessert<br />
habe, aber in der öffentlichen Berichterstattung<br />
zum Qualitätsbericht unerwähnt<br />
blieb, sei ein „Schlag ins Gesicht<br />
der Pflegekräfte, die gute Arbeit leisten.“<br />
Wenn unter diesen unzureichenden<br />
Bedingungen bei gleich bleibendem<br />
Pflegeschlüssel die Qualität der<br />
Pflege in Teilbereichen verbessert<br />
wurde, müsse dies auch als positive Leistung<br />
gesehen und anerkannt werden.<br />
Pflegekritiker Claus Fussek sieht sich jedoch<br />
durch den dritten Qualitätsbericht<br />
in seinen Aussagen und Forderungen<br />
bestätigt. In wesentlichen Kernbereichen<br />
der Pflege habe es zu früher keine<br />
Verbesserungen gegeben. Es werden<br />
immer noch zu viele Menschen fixiert,<br />
zwangsernährt oder durch Psychopharmaka<br />
ruhig gestellt. Das MDK-Benotungssystem<br />
ist für ihn absurd und<br />
gehöre in die Mülltonne, weil alles nur<br />
auf eine gute Dokumentation ausgerichtet<br />
ist. Die Kunden/Patientenbefragungen<br />
sind der reinste Zynismus, weil<br />
sich die befragten Bewohner in einem<br />
7<br />
massiven Abhängigkeitsverhältnis befinden.<br />
Wenn nur das dokumentiert wird,<br />
was auch mit dem vorhandenen Pflegepersonal<br />
geleistet werden kann, dann<br />
würde für die Pflegekassen sehr rasch<br />
und glaubhaft deutlich, dass nur mit zusätzlichen,<br />
motivierten Pflegekräften<br />
die geforderte gute Pflege möglich ist.<br />
Nur mit mehr Ehrlichkeit und Zivilcourage<br />
der Pflegekräfte und einer Allianz<br />
der gemeinsamen Verantwortung mit<br />
transparenter Diskussion der Schwachstellen,<br />
sind laut Fussek Verbesserungen<br />
der Rahmenbedingungen durch die Politik<br />
möglich. Deutschland braucht einen<br />
„Rettungsschirm PFLEGE“. (Siehe auch<br />
Interview mit Claus Fussek in der <strong>Senioren</strong>-<strong>Info</strong><br />
Nr. 2-2012, Seiten 4-9)<br />
Übrigens, eine von mir gegenwärtig ehrenamtlich<br />
begleitete, sehr pflegebedürftige<br />
84-jährige Dame wird in einem<br />
südlichen Pflegeheim vorbildlich gepflegt,<br />
betreut und deren Verfügungen<br />
in der Patientenverfügung vom Hausarzt<br />
und Pflegepersonal beachtet. Bei<br />
meinen Besuchen in mehreren Pflegeheimen<br />
sehe ich das stete Bemühen des<br />
Pflegepersonals, aber auch die zeitliche<br />
Begrenztheit, sich mehr und individuell<br />
um die anvertrauten Menschen zu kümmern.<br />
Hier sind auch der Angehörige,<br />
die Verwandten, Nachbarn oder Mitbürger,<br />
also die Gesellschaft vor Ort gefordert,<br />
den pflegebedürftigen Mitmenschen<br />
die gebotene Aufmerksamkeit<br />
und erhoffte Zuwendung durch Besuche<br />
und entlastende Hilfen angedeihen zu<br />
lassen.<br />
Nachstehend veröffentlichen wir für unsere<br />
Leser, trotz häufiger Kritik am<br />
MDK-Bewertungssystem, die Pflegenoten<br />
und Tageskosten, ohne Investitionskostenpauschale<br />
(Pflegestufe 1) aller<br />
stationären Pflegeeinrichtungen im<br />
Landkreis Bad Tölz-<strong>Wolfratshausen</strong>.
Wissenswertes zum Thema Pflege<br />
Benotungen aller stationären Pflegeeinrichtungen<br />
im Landkreis auf einen Blick. (Stichtag 01.03.2012)<br />
AOK - Pflegenavigator Tagessatz ohne Investitionskostenpauschale<br />
Nr. Standort Name des Heimes<br />
8<br />
MDK-<br />
Note<br />
Gesamt<br />
Prüfung Note Tagessatz<br />
Pflegestufe I<br />
01 Bad Heilbrunn Pflegezentrum Alpenhof 3,2 1,7 68,40 €<br />
02 Bad Tölz Haus am Park Pflegestation 1,1 1,0 72,84 €<br />
03 Bad Tölz Pater-Rupert-Mayer Heim 1,1 1,0 75,90 €<br />
04 Bad Tölz Pflegezentrum Isarwinkel 1,4 1,3 73,12 €<br />
05 Bad Tölz Städt. Pflegeheim Josefistift 1,6 1,0 77,88 €<br />
06 Benediktbeuern AWO-Pflegeheim 1,8 1,2 77,04 €<br />
07 Egling Pflegeheim Riedhof 1,6 1,0 73,45 €<br />
08 Geretsried Caritas-Heim St.Hedwig 1,0 1,1 78,99 €<br />
09 Geretsried Domizil Haus Elisabeth 1,2 1,3 69,37 €<br />
10 Geretsried St. Ursula Pflegeheim GmbH 1,2 1,2 73,50€<br />
11 Geretsried Haus Gartenberg *) 1,3 1,2 78,88 €<br />
12 Geretsried Pflegeheim Schwaigwall 1,5 1,0 72,39 €<br />
13 Kochel am See Seehof, <strong>Senioren</strong>wohnheim 1,1 1,0 73,61 €<br />
14 Lenggries Kreispflegeheim 1,3 1,0 75,29 €<br />
15 Lenggries Fachklinik-Pflegezentrum 2,2 1,1 71,57 €<br />
16 Schlehdorf Wohn- und Pflegeheim 2,1 1,1 64,34 €<br />
17 <strong>Wolfratshausen</strong> AWO-Zentrum *) 1,1 1,0 85,15 €<br />
18 <strong>Wolfratshausen</strong> <strong>Senioren</strong>wohnpark Isar-Loisach 1,4 1,0 70,90 €<br />
*) Schwerpunkteinrichtung für die Pflege Demenzerkrankter<br />
Beachtenswert ist, dass zwölf von achtzehn<br />
Pflegeheimen im Landkreis = 67 %<br />
durch den Medizinischen Dienst der<br />
Krankenkassen (MDK) besser bewertet<br />
wurden als die mit 1,5 schon sehr gute<br />
Landesdurchschnitt-Gesamtnote.<br />
Das gegenwärtige Benotungssystem<br />
wird aber nicht nur bei Heimträgern, Experten,<br />
Sozialpolitikern und dem MDK<br />
selbst kritisch gesehen, weil einer optimalen<br />
Dokumentation und anderen Kriterien<br />
mehr Gewicht als pflegerelevanten<br />
Prozessen beigemessen wird. Leider<br />
scheiterten die bisherigen Bemühungen<br />
auf Bundesebene, ein besseres<br />
und verständlicheres Prüfverfahren auf<br />
den Weg zu bringen, am Veto eines kleinen<br />
Interessenverbandes privater
Wissenswertes zum Thema Pflege<br />
Pflegeanbieter (5%). Die Politik ist nun<br />
gefordert, Voraussetzungen zu schaffen,<br />
die Mehrheitsbeschlüsse in den zuständigen<br />
Gremien zuzulassen. Dies ist im Interesse<br />
der Kunden und Anbieter<br />
dringend indiziert.<br />
Ich rate aber den Angehörigen oder künftigen<br />
Kunden, sich nicht nur an diesem<br />
Den Pflegekräften, Pflegedienst- und Heimleitungen, aber besonders auch ehrenamtlich<br />
engagierten Personen vor Ort, die in die Heime gehen und im Sinne von<br />
mehr Menschlichkeit und Zuwendung für ihre Angehörigen und andere Bewohner<br />
der stationären Einrichtungen die professionellen Kräfte entlasten, gebührt<br />
Anerkennung und Dank für meist vorbildliches und aufopferungsvolles Handeln.!<br />
Fair.<br />
Menschlich.<br />
Nah.<br />
9<br />
Notenspiegel zu orientieren, sondern sich<br />
selbst in den wohnortnahen Einrichtungen<br />
umzusehen. Sich ein Bild von der Ausstattung,<br />
den Angeboten, der Sauberkeit und<br />
besonders dem menschlichen Klima in den<br />
jeweiligen Einrichtungen zu machen, ist<br />
eine gute Möglichkeit und Lösung bei der<br />
Auswahl einer Pflegeeinrichtung.<br />
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Wissenswertes zum Thema Pflege<br />
Die Verordnung zur Ausführung des Pflege- und<br />
Wohnqualitätsgesetzes (AVPfleWoqG) gültig seit 01.09.2011<br />
Bauliche Mindestanforderungen<br />
Mindestens 14 qm für ein Einzelzimmer<br />
im Pflegeheim schreibt die neue Verordnung<br />
vor!<br />
Mit Inkrafttreten der Föderalismusreform<br />
2006 wurde die Gesetzgebungszuständigkeit<br />
des Bundes im Heimrecht,<br />
trotz heftiger Proteste von vielen Fachstellen,<br />
auf die Bundesländer übertragen.<br />
Solange noch kein neues<br />
Länder-Heimrecht verabschiedet wurde,<br />
gilt weiterhin das Bundes-Heimrecht.<br />
Am 1. Oktober 2009 hat bundesweit das<br />
Wohn- und Betreuungsvertragsgesetz<br />
(BGBl. 2009 I S. 2319) die §§ 5-9 HeimG<br />
abgelöst. So wurde für den Freistaat<br />
Bayern mit Wirkung ab 1.8.2008 ein<br />
neues Heimgesetz mit dem etwas sperrigen<br />
Namen: Pflege-Wohnqualitätsgesetz<br />
(PfleWoqG) beschlossen.<br />
Die bundesweit geltenden Regelungen:<br />
Heimmitwirkungsverordnung, Heimpersonalverordnung,Heimmindestbauverordnung<br />
und Heimsicherungsverordnung<br />
wurden mit Wirkung ab 01.09.2011<br />
durch die umfangreichen Ausführungsbestimmungen<br />
zum Pflege-Wohnqualitätsgesetz<br />
ersetzt, wobei die neuen<br />
Ausführungsbestimmungen zusätzlich<br />
Kriterien zur Qualitätsprüfung enthalten<br />
z. B. bauliche und personelle Mindestanforderungen,<br />
Mitwirkung und<br />
Teilhabe sowie Prüfungsvorschriften.<br />
Die Heimmindestbauverordnung vom<br />
27.01.1978 schrieb in § 19 als Mindestgröße<br />
für Wohnschlafräume 12 qm für<br />
Einzelzimmer und 18 qm für Doppelzimmer<br />
vor.<br />
In der neuen Verordnung zur Ausfüh-<br />
10<br />
kommentiert von August Möller<br />
<strong>Senioren</strong>beirat und stellv. Vorsitzender<br />
rung des Pflege-Wohnqualitätsgesetzes<br />
für Bayern vom 27. Juli 2011 ist zu lesen:<br />
§ 4 Wohnplätze<br />
(1) Wohnplätze dienen sowohl dem<br />
dauerhaften Wohnen der Bewohnerinnen<br />
und Bewohner als auch ihrer Betreuung<br />
und Versorgung.<br />
(2) Der Wohnplatz für eine Person muss<br />
mindestens einen Wohn-Schlaf-Raum<br />
mit einer Wohnfläche von 14 qm, der<br />
Wohnplatz für zwei Personen mindestens<br />
einen Wohn-Schlaf-Raum mit einer<br />
Wohnfläche von 20 qm umfassen. Hierbei<br />
nicht enthalten sind ein zugehöriger<br />
Sanitärraum sowie ein etwaiger Vorraum,<br />
auch wenn er nicht baulich abgetrennt<br />
ist.<br />
3) In den stationären Einrichtungen<br />
muss ein angemessener Anteil der<br />
Wohnplätze als Einzelwohnplätze ausgestaltet<br />
sein. Wohnplätze für mehr als<br />
zwei Personen sind unzulässig.<br />
(4) In einer stationären Einrichtung, die<br />
Wohnplätze für zwei Personen vorhält,<br />
muss mindestens ein zusätzlicher Wohn-<br />
Schlaf-Raum für eine Person zur vorübergehenden<br />
Nutzung vorhanden sein.<br />
(5) Die Wohnplätze müssen unmittelbar<br />
von einem Flur oder einem gruppenbezogenen<br />
Gemeinschaftsraum erreichbar<br />
sein, der den Bewohnerinnen und Bewohnern,<br />
dem Personal und den Besuchern<br />
allgemein zugänglich ist.<br />
(6) Die Türen zu den Wohnplätzen müssen<br />
abschließbar und im Notfall von<br />
außen zu entriegeln sein.<br />
Im Vergleich dazu ist aus der Verordnung<br />
des Sozialministeriums zur bauli
Wissenswertes zum Thema Pflege<br />
chen Gestaltung von Heimen und zur<br />
Verbesserung der Wohnqualität in den<br />
Heimen Baden-Württembergs vom 18.<br />
April 2011 zu entnehmen:<br />
§ 2 Standort und Einrichtungsgröße<br />
(1) Die Weiterentwicklung der stationären<br />
Infrastruktur soll grundsätzlich durch<br />
wohnortnahe, gemeinde- und stadtteil<br />
bezogene Angebote mit überschaubaren<br />
Einrichtungsgrößen erfolgen.<br />
(2) Die Einrichtungsgrößen sollen sich<br />
an dem in Absatz 1 formulierten Grundsatz<br />
orientieren und an einem Standort<br />
100 Heimplätze nicht überschreiten.<br />
(3) Die Standorte stationärer Einrichtungen<br />
sollen möglichst zentral in der Gemeinde<br />
oder im <strong>Stadt</strong>teil liegen, sicher<br />
und barrierefrei erreichbar und gut an<br />
den öffentlichen Nahverkehr angebunden<br />
sein.<br />
§ 3 Individuelle Wohnbereiche<br />
(1) Soweit Heime keine Wohnungen zur<br />
individuellen Nutzung bereitstellen,<br />
muss für alle Bewohnerinnen und Bewohner<br />
ein Einzelzimmer zur Verfügung<br />
stehen. Um Wünschen nach<br />
räumlicher Nähe im Individualbereich<br />
entsprechen zu können, soll ein möglichst<br />
hoher Anteil der Einzelzimmer so<br />
gestaltet werden, dass jeweils zwei nebeneinander<br />
liegende Zimmer zu einer<br />
Nutzungseinheit zusammen geschlossen<br />
und von zwei Personen gemeinsam genutzt<br />
werden können.<br />
(2) Bei den Bewohnerzimmern in Wohngruppen<br />
muss die Zimmerfläche ohne<br />
Vorraum mindestens 14qm oder einschließlich<br />
Vorraum mindestens 16qm<br />
sowie die lichte Raumbreite mindestens<br />
3,2 m betragen. Vorflure und Sanitärbereiche<br />
zählen nicht zur notwendigen<br />
Zimmerfläche im Sinne von Satz 1.<br />
(3) Vorflure umfassen abgegrenzte Flächen<br />
zwischen den Gemeinschafts- und<br />
Individualbereichen und dienen in der<br />
Regel der Erschließung von zwei Zim-<br />
11<br />
mern und eines gemeinsamen Sanitärbereiches.<br />
Vorräume umfassen die<br />
Durchgangsfläche zwischen Zimmerzugang<br />
und Hauptwohnfläche der Zimmer<br />
und bilden in der Regel gleichzeitig<br />
auch die notwendige Bewegungsfläche<br />
vor den von den Zimmern direkt zugänglichen<br />
Sanitärräumen.<br />
(4) In Wohngruppen in bestehenden<br />
Heimen muss jeweils bis zu zwei Bewohnerzimmern<br />
und in neu errichteten Heimen<br />
jedem Bewohnerzimmer direkt ein<br />
Sanitärbereich mit Waschtisch, Dusche<br />
und WC zugeordnet sein, sofern nicht<br />
zwei Zimmer zu einer Einheit im Sinne<br />
des Absatz 1 durch einen Vorflur miteinander<br />
verbunden sind. Bei Heimen, die<br />
in Wohnungen untergliedert sind, müssen<br />
in den Wohnungen für jeweils bis zu<br />
4 Personen ein Waschtisch, eine Dusche<br />
und ein WC verfügbar sein.<br />
(5) Bei der Gestaltung der Individualbereiche<br />
soll den Wünschen und Bedürfnissen<br />
der Bewohnerinnen und<br />
Bewohner soweit wie möglich entsprochen<br />
werden. Dies gilt auch für die Verwendung<br />
eigener Möbel und sonstiger<br />
persönlicher Ausstattungsgegenstände.<br />
§ 8 der neuen Verordnung zur Ausführung<br />
des Pflege-Wohnqualitätsgesetzes<br />
für Bayern bringt wesentliche Verbesserungen!!!:<br />
Sanitäre Anlagen<br />
(1) Jeder Wohn-Schlaf-Raum muss einen<br />
direkten Zugang oder einen Zugang<br />
über einen Vorraum zu einem Sanitärraum<br />
haben.<br />
(2) Bei Badewannen-, Dusch- und<br />
Waschtischarmaturen ist ein Verbrühungsschutz<br />
erforderlich. Alle sanitären<br />
Anlagen müssen über geeignete Haltegriffe<br />
verfügen.<br />
3) In stationären Einrichtungen der<br />
Pflege muss für jeweils bis zu 40 Bewohnerinnen<br />
und Bewohner mindestens ein<br />
Pflegebad zur Verfügung stehen.
Wissenswertes zum Thema Pflege<br />
In der <strong>Senioren</strong>beiratsitzung vom<br />
30.11.2009 wurde das vorliegende Eckpunktepapier<br />
für die Endwicklung einer<br />
Verordnung zur Ausführung des Pflegeund<br />
Wohnqualitätsgesetzes diskutiert.<br />
Darin war eine Mindestgröße der Einzelzimmer<br />
von 14 qm vorgesehen mit<br />
einem Zuschlag für Rollstuhlfahrer von<br />
2 qm. Es wurde vorgeschlagen die Mindestgröße<br />
gleich auf 16 qm anzuheben,<br />
da viele ältere Menschen ohne Gehbehinderung<br />
ins Heim kommen und erst<br />
nach einer Zeit einen Rollator oder Rollstuhl<br />
benötigten; das Zimmer könne<br />
dann nicht um 2 qm vergrößert werden.<br />
Für ein Doppelzimmer wurden entsprechend<br />
22 qm empfohlen.<br />
Dem Vorschlag von <strong>Senioren</strong>beirat Möller,<br />
entsprechend der Regelung von<br />
Baden-Württemberg, generell nur Einzelzimmer<br />
zu verlangen, konnte das<br />
Gremium sich nicht anschließen und<br />
meinte mehrheitlich, 85% Einzelzimmer<br />
seien bedarfsorientiert.<br />
Die nun vorliegende Fassung der Verordnung<br />
legt die Mindestgröße des Einzelzimmers<br />
auf 14 qm fest. Von einem<br />
Zuschlag für Rollstuhlfahrer ist nicht<br />
mehr die Rede. Lediglich wird festgelegt,<br />
dass Vorflure und Sanitärbereiche<br />
nicht zur erforderlichen Zimmergröße<br />
gehören.<br />
Zum Anteil der Einzelzimmer in einem<br />
Pflegeheim bleibt nur noch die wachsweiche<br />
Bestimmung:<br />
§ 4 In den stationären Einrichtungen<br />
muss ein angemessener Anteil der<br />
Wohnplätze als Einzelwohnplätze ausgestaltet<br />
sein. 2 Wohnplätze für mehr<br />
als zwei Personen sind unzulässig.<br />
Der <strong>Senioren</strong>beirat schrieb am 12.12.2009<br />
an die Landtagsabgeordneten Martin<br />
Bachhuber und Florian Streibl mit der<br />
Bitte, die Position des <strong>Senioren</strong>beirates<br />
12<br />
des Landkreises Bad Tölz-<strong>Wolfratshausen</strong><br />
zu vertreten.<br />
In einem Artikel der SZ vertrat Herr Martin<br />
Bachhuber ausdrücklich die Position<br />
des <strong>Senioren</strong>beirates. In der vorliegenden<br />
Verordnung ist nichts davon geblieben.<br />
Offensichtlich haben sich in Bayern die<br />
Heimträger und deren Interessenvertreter<br />
durchgesetzt: Es kann alles beim<br />
Alten bleiben: größere Neu- und Umbauten<br />
sind nicht zu befürchten.<br />
Auch vergleichbare Vorschriften zu<br />
Baden-Württemberg fehlen in der Bayerischen<br />
Verordnung.<br />
Die in §10 festgelegten Fristen für Angleichungen<br />
sind mit 5 Jahren zwar relativ<br />
kurz, können auf Antrag aber bis<br />
zu 25 Jahre(!) hinaus geschoben werden.<br />
Dabei wurde die Chance vertan, die<br />
Wohnsituation pflegebedürftiger <strong>Senioren</strong><br />
im Heim langfristig wesentlich zu<br />
verbessern.<br />
Es ist heute, wo wir alle in größeren<br />
Räumen leben, kaum vorstellbar als<br />
Pflegefall im hohen Alter in einem solch<br />
kleinen Raum leben zu müssen. Noch<br />
weniger vorstellbar: ich müsste dann<br />
noch mit einer fremden Person in einem<br />
Raum von 20 qm Tag und Nacht leben.<br />
Da ist die Äußerung einer 90jährigen<br />
Frau nur zu verständlich, die gegenüber<br />
der Reporterin sagte, das größte Geschenk<br />
zu ihrem Geburtstag sei, dass sie<br />
jetzt nach drei Jahren im Heim endlich<br />
ein Einzelzimmer bekommen hätte. Die<br />
Frau hatte vor ihrem Unfall in einem eigenen<br />
Haus gelebt.<br />
Gott sei Dank, haben viele Heimträger<br />
auch bisher schon größere Einzelzimmer<br />
und Doppelzimmer gebaut und wissen<br />
es zu schätzen, wenn die Bewohner in<br />
ihrer letzten Wohnung sich wohl fühlen<br />
können.
Wissenswertes zum Thema Pflege<br />
Das übrige muss der Markt regeln. Viele<br />
Pflegeheime sind auch jetzt schon nur<br />
zu 90% ausgelastet. Im vergangenen<br />
Jahr mussten in der Bundesrepublik 16<br />
Pflegeheime Konkurs anmelden, eins<br />
auch in Bayern. Da wird für die Wahl des<br />
Pflegeheimes die individuelle Wohnsituation<br />
sicher eine Rolle spielen.<br />
Sicherheit rund um die Uhr<br />
Der Malteser Hausnotruf –<br />
schnelle Hilfe mit K(n)öpfchen.<br />
13<br />
Den Kommentar zu Teil 3 der Verordnung<br />
zur Ausführung des Pflege- und<br />
Wohnqualitätsgesetzes vom 27.07.11,<br />
Mitwirkung und Teilhabe, werden wir<br />
in der Ausgabe 04-12 der <strong>Senioren</strong>-<br />
<strong>Info</strong> veröffentlichen.<br />
Beschäftigung osteuropäischer Haushaltshilfen<br />
Sei Mai 2011 dürfen osteuropäische<br />
Haushaltshilfen in Haushalten von Pflegebedürftigen<br />
hauswirtschaftliche Tätigkeiten<br />
und pflegerische Alltagshilfen<br />
übernehmen. Dazu gehören z. B. die Unterstützung<br />
bei der Körperpflege oder<br />
Ernährung; ausgeschlossen sind Maßnahmen<br />
der Behandlungspflege wie z.<br />
B. Wunden versorgen. Es ist daher ratsam,<br />
zusätzlich einen ambulanten Pflegedienst<br />
einzubeziehen, der mit<br />
fachlicher Unterstützung die Qualität in<br />
der häuslichen Betreuung sichert.<br />
Voraussetzungen:<br />
Der oder die Pflegebedürftige als Auf-<br />
traggeber bezahlt der Haushaltshilfe<br />
ein dem ortsüblichen Tarifvertrag entsprechendes<br />
Gehalt und sorgt außerdem<br />
für eine angemessene Unterkunft<br />
und geregelte Arbeitszeit. Außerdem<br />
besteht Versicherungspflicht in der<br />
Kranken-, Pflege-, Renten-, Unfall- und<br />
Arbeitslosenversicherung.<br />
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„ambulant vor stationär“. Suchen Sie Hilfe in der Rundum-Organisation<br />
Ihrer häuslichen Pflege? Der Mensch soll selber die Entscheidung<br />
treffen können, wie und wo er sein Leben verbringen möchte.<br />
Brauchen Sie Unterstützung bei:<br />
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� Pflegeeinstufungen (MDK)<br />
� Gesprächen mit Ärzten oder mit Kranken-<br />
und Pflegekassen<br />
� Anträge bei Kranken- und Pflegekassen<br />
(z.B. Verhinderungspflege)<br />
� Anträge beim Versorgungsamt, Rententrägern,<br />
Sozialhilfe, Bezirk Oberbayern etc.<br />
� Organisation von Hausnotruf, Essen auf Rä-<br />
dern, Pflegemitteln, Inkontinenzartikeln,<br />
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� Behinderten- oder pflegegerechte Umgestaltung<br />
der Wohnräume und Beantragung<br />
der erforderlichen Zuschüsse<br />
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Notizen<br />
Veranstaltungen zum Thema<br />
„Vorsorge durch Vollmacht, Betreuungsverfügung und<br />
Patientenverfügung“<br />
Die Betreuungsstelle beim Landratsamt Bad Tölz – <strong>Wolfratshausen</strong> bietet ehrenamtlichen,<br />
rechtlichen Betreuern, Bevollmächtigten und an dieser Tätigkeit interessierten<br />
Bürgern eine Veranstaltungsreihe:<br />
19.07.2012 Wohn-, Betreuungs- und Freizeitangebote<br />
für Menschen mit Behinderungen<br />
26.09.2012 Rechtliche Betreuung als Ehrenamt<br />
25.10.2012 Demenz – Krankheitsbilder – Behandlungsmöglichkeiten<br />
> Nähere <strong>Info</strong>rmationen finden Sie im „Terminkalender“.<br />
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15
Zuzahlungen im Gesundheitsbereich<br />
Wie viel wofür?<br />
Als Bayerns Seehofer noch Bundesgesundheitsminister<br />
war stellte er fest,<br />
dass höchstens drei Personen im ganzen<br />
Land unser Gesundheitssystem verstünden,<br />
er gehöre nicht dazu. - All die schönen,<br />
ernsten Worte einschlägiger<br />
Politiker, komplizierte Konzepte und<br />
reichliches Fachchinesisch können nicht<br />
verdecken, dass es hier um einen riesigen,<br />
lukrativen 300 Milliarden Wirtschaftszweig<br />
geht, wovon ein großer<br />
Teil staatlich kontrolliert wird. Das<br />
weckt Begehrlichkeiten. Die Gesundheitsindustrie<br />
stellt die meisten Lobbyisten<br />
in Berlin. Wir selbst geben dafür im<br />
Schnitt über 3000 Euro jährlich aus.<br />
Ständig ändert sich was, das ganze System<br />
schaut verwirrend wie ein riesiger<br />
Fleckerlteppich aus. Ein Gefühl der ungerechten<br />
Verteilung entsteht, wenn<br />
man von massiven Überschüssen der<br />
Krankenkassen hört, die Praxisgebühr<br />
nicht gestrichen wird und zur gleichen<br />
Zeit die Kliniken 350 Mio Euro Extrazahlung<br />
erhalten, wohl um die Kosten der<br />
jüngsten Tarifabschlüsse auszugleichen.<br />
Und doch: Unser modernes Gesundheitssystem<br />
zielt darauf ab, Gesundheit<br />
zu erhalten. Vergessen wir nie: Es liegt<br />
an uns, wie wir mit unserem wertvollsten<br />
Gut, der Gesundheit, umgehen. So,<br />
wie wir es als selbstverständlich akzeptieren,<br />
dass ein PKW nach 100.000 km<br />
Schwächen zeigt, die dicker ausfallen,<br />
wenn wir rücksichtslos und ohne Service<br />
herumräubern, so erstaunter sind wir<br />
über unsere körperliche Verfassung, die<br />
bei Raubbau frühzeitig Mängel aufweist.<br />
Schnell sind wir bei der Hand mit<br />
allerlei Erklärungen, die gerne eigene<br />
Versäumnisse ausklammern. Klar ist,<br />
dass unsere Marktwirtschaft mit all den<br />
täglichen Verführungen eine vernünftige<br />
Lebensführung erschwert.<br />
16<br />
von Apotheker D. Höflich, <strong>Senioren</strong>beirat<br />
Auf der anderen Seite schaffen kostspielige,<br />
manchmal unverständlich überteuerte<br />
Produkte, die mit aller Macht<br />
verkauft sein wollen, eine ständige finanzielle<br />
Belastung des Systems. Hier<br />
setzen gesetzliche Zuzahlungen und<br />
Leistungskürzungen ein, die immer vielfältiger<br />
werden.<br />
Wie soll da der Normalbürger den<br />
Durchblick haben?<br />
Wo kann man Hilfe bekommen?<br />
Die Krankenkassen haben recht gut verständliches<br />
<strong>Info</strong>-Material und helfen im<br />
persönlichen Gespräch. Auch Arzt und<br />
Apotheker kennen sich aus. Wer kann,<br />
informiert sich im Internet. Doch es wird<br />
schnell verwirrend, gar unmöglich, eine<br />
umfassende Übersicht zu bekommen.<br />
Hier einige wesentliche Punkte:<br />
Arztbesuch<br />
Versicherte zahlen 10 Euro Praxisgebühr<br />
je Quartal für jede erste Inanspruchnahme<br />
eines Arztes, Zahnarztes oder<br />
Psychotherapeuten. Alle weiteren Behandlungen<br />
beim selben Arzt sind im<br />
gleichen Quartal zuzahlungsfrei. Wer zu<br />
einem anderen Arzt geht, muss aber in<br />
dessen Praxis wieder 10 Euro für die Behandlung<br />
zahlen, sofern diese nicht auf<br />
Überweisung aus demselben Quartal erfolgt.<br />
Die Praxisgebühr ist übrigens bei<br />
Untersuchungen zur Früherkennung<br />
von Krankheiten, bei zahnärztlichen<br />
Vorsorgeuntersuchungen, bei der<br />
Durchführung von Schutzimpfungen<br />
oder bei der Vorsorge für schwangere<br />
Frauen nicht zu leisten.<br />
Medikamente<br />
Für verschreibungspflichtige Medikamente<br />
zahlen Sie 10 Prozent des Preises<br />
hinzu, mindestens 5 und höchstens 10<br />
Euro, jedoch nicht mehr als die tatsächlichen<br />
Kosten des Mittels. Durch das Arzneimittelspargesetz<br />
sind manche be
Zuzahlungen im Gesundheitsbereich<br />
sonders preisgünstigen Arzneimittel von<br />
der Zuzahlung befreit. Die kann man im<br />
Internet einsehen.<br />
Rezeptfreie Medikamente müssen<br />
grundsätzlich selbst bezahlt werden. Zur<br />
Behandlung schwerwiegender Erkrankungen<br />
kann der Arzt bestimmte rezeptfreie<br />
Arzneimittel verordnen, die<br />
dann die Kasse übernimmt. Dann gelten<br />
dieselben Zuzahlungen wie bei verschreibungspflichtigen<br />
Medikamenten.<br />
Hilfsmittel<br />
10% der Kosten müssen selbst bezahlt<br />
werden, mindestens € 5, max. € 10 pro<br />
Mittel. Ohne Altersbegrenzung werden<br />
Sehhilfen (einschl. Kontaktlinsen, Leselupen,<br />
Fernrohrbrillen usw.) bezahlt,<br />
wenn schwere Sehbeeinträchtigungen,<br />
Augenverletzungen oder Augenerkrankungen<br />
vorliegen. Zusatzleistungen<br />
(z. B. Entspiegelung, Brillengestell) trägt<br />
der Versicherte selbst.<br />
Maßgebend für die Kostenübernahme<br />
sind Festbeträge bzw. Vertragspreis.<br />
Krankenhausbehandlung<br />
Für jeden Tag im Krankenhaus zahlen<br />
Sie 10 Euro zu. Das gilt aber höchstens<br />
für 28 Tage im Kalenderjahr.<br />
Reha-Maßnahmen und stationäre<br />
Vorsorgeuntersuchungen<br />
€ 10 pro Kalendertag werden hier fällig.<br />
Heilmittel / Häusliche Krankenpflege<br />
Für Leistungen wie Krankengymnastik,<br />
Massagen oder häusliche Krankenpflege<br />
ist eine Zuzahlung von 10 Prozent zu<br />
entrichten. Außerdem fällt in diesem<br />
Bereich eine Zuzahlung von 10 Euro je<br />
Verordnung an. Die prozentuale Zuzahlung<br />
für die häusliche Krankenpflege ist<br />
auf die ersten 28 Tage der Inanspruchnahme<br />
je Kalenderjahr begrenzt.<br />
Fahrkosten<br />
Fahrtkosten zu einer ambulanten Behandlung<br />
können nur noch in besonde-<br />
17<br />
ren Ausnahmefällen, bei zwingender<br />
medizinischer Notwendigkeit und nach<br />
vorheriger Genehmigung von den Krankenkassen<br />
übernommen werden.<br />
Derartige Ausnahmeregelungen gelten<br />
für Dialysepatienten und Fahrten zur<br />
onkologischen Strahlen- oder Chemotherapie,<br />
ebenso für Schwerbehinderte<br />
mit den Merkzeichen „aG“,„Bl“ oder<br />
„H“ im Schwerbehindertenausweis und<br />
Pflegebedürftige, die in Pflegestufe 2<br />
oder 3 eingestuft wurden. Darüber hinaus<br />
ist eine Verordnung bei vergleichbaren<br />
Erkrankungen bzw. Mobilitätseinschränkungen<br />
mit lang andauerndem<br />
Behandlungsbedarf möglich.<br />
In all diesen Fällen ist, wie z. B. auch bei<br />
Fahrten zur stationären Behandlung,<br />
eine Zuzahlung von 10 Prozent, mindestens<br />
5 Euro jedoch nicht mehr als 10<br />
Euro je einfache Fahrt zu bezahlen. Kinder<br />
und Jugendliche bis zum vollendeten<br />
18. Lebensjahr sind generell von der<br />
Zuzahlung befreit.<br />
Zahnersatzkosten<br />
werden zu 50% einer Regelversorgung<br />
übernommen. Je nach Vorsorgeverhalten<br />
(Bonusregelung) verringert sich die<br />
Zuzahlung auf 40% bzw. 35%.<br />
Belastungsgrenze<br />
Um eine finanzielle Überforderung zu<br />
vermeiden, sind Zuzahlungen nicht unbegrenzt<br />
zu leisten. Bei der Berechnung<br />
des Eigenanteils helfen die Krankenkassen.<br />
Egal ob Medikamente, Arztbesuch<br />
oder Krankenhausbehandlung: Für fast<br />
alle Leistungen müssen, so will es der<br />
Gesetzgeber, Zuzahlungen geleistet<br />
werden. Damit dadurch niemand übermäßig<br />
belastet wird, sind diese Zuzahlungen<br />
aber begrenzt. Pro Jahr muss<br />
niemand mehr als zwei Prozent seiner<br />
jährlichen Bruttoeinnahmen zuzahlen.<br />
Für chronisch Kranke, die wegen derselben<br />
schwerwiegenden Krankheit in
Zuzahlungen im Gesundheitsbereich<br />
Dauerbehandlung sind, ist die Belastungsgrenze<br />
niedriger angesetzt: auf<br />
ein Prozent. Diesen Anspruch haben ab<br />
2008 allerdings nur noch chronisch<br />
Kranke, die sich, so steht es im Gesetz,<br />
„therapiegerecht“ verhalten. Als therapiegerechtes<br />
Verhalten gilt beispielsweise,<br />
wenn chronisch Kranke den<br />
Empfehlungen ihres Arztes folgen oder<br />
an einem Behandlungsprogramm teilnehmen.<br />
Dazu gehören auch die Krankheits-Management-Programme<br />
(DMP).<br />
Jährliche Bruttoeinnahmen entscheiden<br />
Zu den Bruttoeinnahmen zählen sämtliche<br />
Einnahmen der Familie, mit denen<br />
Sie Ihren Lebensunterhalt finanzieren,<br />
zum Beispiel Arbeitseinkommen, Renten,<br />
Versorgungsbezüge, Zinsen aus Kapitalvermögen<br />
oder Mieteinnahmen.<br />
Befreiung im laufenden Jahr<br />
Wer seine Belastungsgrenze von zwei<br />
beziehungsweise einem Prozent erreicht<br />
hat, kann bei seiner Krankenkasse<br />
einen Antrag auf Befreiung von Zuzahlungen<br />
stellen. Diese Befreiung gilt<br />
dann für den Rest des Kalenderjahres.<br />
Auch der Befreiungsausweis, den Sie anschließend<br />
bekommen, gilt immer nur<br />
für das laufende Kalenderjahr. Die Belastungsgrenze<br />
wird jedes Jahr neu ermittelt.<br />
Nicht alles wird angerechnet<br />
Wer seine Belastungsgrenze erreicht,<br />
kann einen Antrag auf Befreiung stellen.<br />
Doch nicht alles, was man selbst bezahlen<br />
oder zuzahlen muss, kann bei<br />
der Belastungsgrenze berücksichtigt<br />
werden. Nicht angerechnet werden<br />
z.B.: Aufwendungen für Mittel, die<br />
komplett selbst bezahlt werden müssen,<br />
weil die Krankenkasse die Kosten nicht<br />
übernehmen darf, zum Beispiel die<br />
meisten nicht verschreibungspflichtigen<br />
Medikamente, Eigenanteile, die beim<br />
Zahnersatz zu zahlen sind, Eigenanteile<br />
18<br />
für Hilfsmittel, die gleichzeitig Gebrauchsgegenstände<br />
des täglichen Lebens<br />
sind, wie orthopädische Schuhe,<br />
Kosten für Leistungen, die ohne ärztliche<br />
Verordnung in Anspruch genommen<br />
wurden, Abschläge, etwa für<br />
Verwaltungskosten, die Versicherte zahlen<br />
müssen, die das Prinzip der Kostenerstattung<br />
gewählt haben.<br />
Steuererleichterung<br />
Kosten, die durch Krankheit oder Behinderung<br />
entstehen und nicht erstattet<br />
werden, können als „Außergewöhnliche<br />
Belastungen“ in der Steuererklärung<br />
geltend gemacht werden. Es<br />
werden jedoch „zumutbare Belastungen“<br />
abgezogen, z.B. bei Alleinstehenden<br />
bis zu € 15.340 Gesamteinkommen<br />
5%. Das bedeutet Belege sammeln,<br />
denn das Finanzamt braucht Nachweise.<br />
Ohne Fachberatung geht es wohl nicht.<br />
Mitarbeiter der Finanzämter dürfen<br />
zwar nicht im Einzelfall beraten, geben<br />
aber allgemeine und gut verständliche<br />
Erklärungen.<br />
Wie auch sonst in unserer hoch industrialisierten,<br />
nicht immer leicht durchschaubaren<br />
Welt sind wir als aktive,<br />
autonome Bürger gefordert, Manager<br />
unserer eigenen Gesundheit zu sein. Wir<br />
werden durch vielfältige Programme<br />
der Krankenkassen unterstützt, z.B. für<br />
chronisch Kranke, zum Abnehmen, zur<br />
Raucherentwöhnung, zur besseren<br />
Stressbewältigung, um nur einige zu<br />
nennen. Vielfältige Vorsorgeuntersuchungen<br />
helfen in der Frühphase verschiedener<br />
schwerwiegender Erkrankungen.<br />
Und doch scheinen die ständigen Kostensteigerungen,<br />
Kürzungen und die<br />
Verständlichkeit dafür weder beherrschbar<br />
noch immer verständlich.<br />
Quelle: AOK Bayern, Steuertipps für <strong>Senioren</strong><br />
des Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen
Notizen<br />
„Das Leben leben“<br />
2. <strong>Senioren</strong>messe<br />
am 21. September 2012, 11 – 19 Uhr und<br />
22. September 2012, 10 – 19 Uhr<br />
in der Loisachhalle <strong>Wolfratshausen</strong>.<br />
Nach dem großen Erfolg der ersten<br />
Messe heißen wir Sie am 21. und<br />
22.09.2012 wieder herzlich willkommen<br />
zur zweiten <strong>Senioren</strong>messe „Das Leben<br />
leben“ in <strong>Wolfratshausen</strong>.<br />
Bei freiem Eintritt bieten über 40 Aussteller<br />
eine geballte Ladung an <strong>Info</strong>rmationen<br />
und Angeboten für ein gesundes<br />
und aktives Älterwerden. Aber auch Hilfen<br />
bei Krankheit und Pflegebedürftigkeit<br />
werden umfassend präsentiert. Ein<br />
interessantes Vortragsprogramm zu verschiedenen<br />
Themen wird die Ausstellung<br />
an beiden Messetagen abrunden.<br />
Gut versorgt und betreut<br />
in den eigenen Wänden<br />
“Wir bleiben so lange<br />
wie möglich aktiv und<br />
selbstständig. Die<br />
attraktiven Angebote<br />
vom Roten Kreuz<br />
machen es möglich!<br />
Dort sind wir rundum<br />
bestens versorgt.”<br />
� ���������������<br />
� Hausnotruf<br />
� Fahrdienst<br />
� Essen auf Rädern<br />
� Betreutes Wohnen zuhause<br />
Bayerisches Rotes Kreuz<br />
Kreisverband Bad Tölz - <strong>Wolfratshausen</strong><br />
08041-7655-0 oder 08171-4306-0<br />
20<br />
Die Messe „Das Leben leben“ soll insbesondere<br />
die Möglichkeit bieten, ohne<br />
Zeitdruck und Termine viele <strong>Info</strong>rmationen<br />
an einem Platz zu finden und sich<br />
von kompetenten Gesprächspartnerinnen<br />
und Gesprächspartnern vor Ort beraten<br />
zu lassen.<br />
Ganz gleich, ob Sie sich zur Gruppe der<br />
<strong>Senioren</strong> zählen, ob Sie ältere oder pflegebedürftige<br />
Angehörige haben oder<br />
selbst gut vorbereitet und informiert<br />
älter werden möchten...<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Wohnen im Herzen von Geretsried<br />
Das <strong>Senioren</strong>domizil Haus Elisabeth<br />
liegt im Herzen von Geretsried, einer jungen<br />
<strong>Stadt</strong> in einer der schönsten Regionen Bayerns.<br />
Das neu gebaute Haus umgibt eine<br />
weitläufige Grünanlage mit alten Bäumen,<br />
Spazierwegen und Bänken zum Verweilen.<br />
Die zentrale Lage bietet seinen Bewohnern<br />
Abwechslung und eine hohe Lebensqualität.<br />
Ein begrünter Innenhof und Terrassen verleihen<br />
dem Ende 2009 eröffneten Haus eine<br />
ruhige und erholsame Atmosphäre. Zimmer<br />
mit Ausblick zum begrünten Innenhof bieten<br />
Rückzugsmöglichkeit und ein Ort zum Verweilen.<br />
135 Bewohner finden im <strong>Senioren</strong>domizil<br />
Haus Elisabeth Platz, überwiegend Einzelzimmer<br />
mit Dusche und WC. Das Haus bietet<br />
Dauerpflege und Kurzzeitpflege an. Maßstab<br />
der pflegerischen Arbeit sind hier die individuellen<br />
Bedürfnisse jedes Hausgastes.<br />
Dabei werden Eigenständigkeit und Selbstbestimmung<br />
gefördert, Hilfe und Unterstützung<br />
überall dort gewährt, wo sie<br />
notwendig ist. Durch regelmäßige Prüfung<br />
aller Dienstleistungen und kontinuierliche<br />
Verbesserung wird das Haus Elisabeth höchsten<br />
Qualitätsansprüchen gerecht. Die hohe<br />
Motivation aller Mitarbeiter sorgt für ein angenehmes<br />
Betriebsklima.<br />
Ehrenamtliche Helfer bereichern das Angebot<br />
mit Vorlesen, Spaziergängen und anderen<br />
Diensten. Dem <strong>Senioren</strong>domizil Haus<br />
Elisabeth ist die Teilhabe seiner Bewohner<br />
am öffentlichen Leben ein wichtiges Anliegen.<br />
Daher steht es allen Interessierten offen<br />
und pflegt gute, intensive Kontakte zu Einrichtungen<br />
des Gemeinwesens: Religiösen<br />
Glaubensgemeinschaften, Kindergärten und<br />
Schulen, Gruppen, Vereinen und Verbänden.<br />
Für ein lebendiges Miteinander sorgt auch<br />
das abwechslungsreiche kulturelle Veranstaltungsprogramm.<br />
21<br />
Zum Wohlbefinden trägt die angenehme Architektur<br />
des Domizils bei. Die Zimmer sind<br />
hell, großzügig und lichtdurchflutet, eigene<br />
Möbel und Erinnerungsstücke vermitteln Geborgenheit.<br />
Auf Wunsch können Haustiere<br />
mitgebracht werden; beliebt bei allen ist der<br />
Hasen-Streichelzoo. Menschen mit demenzieller<br />
Erkrankung bietet das Haus Elisabeth<br />
einen beschützenden Bereich mit Wohnküche<br />
sowie eine abwechslungsreiche, natürliche<br />
Erlebniswelt im eigenen Garten.<br />
Die hauseigene Küche und das Cafè-Restaurant<br />
verwöhnen die Gäste mit täglich zwei<br />
wechselnden Drei-Gänge-Mittagsmenüs.<br />
Zwischenmahlzeiten, Nachmittagskaffee und<br />
Sonderverpflegung nach dem individuellen<br />
Bedarf runden das Angebot ab. Kulinarische<br />
Themenwochen kommen auch beim offenen<br />
Mittagstisch sehr gut an.<br />
<strong>Senioren</strong>domizil Haus Elisabeth<br />
Johann-Sebastian-Bach Straße 16<br />
Telefon 08171/9081-0<br />
haus-elisabeth@compassio.de<br />
www.compassio.de<br />
Anzeige
Aus sozialen Organisation, Vereinen, Arbeitskreisen<br />
und Gruppen<br />
Caritas-Zentrum Bad Tölz – <strong>Wolfratshausen</strong><br />
Franziskuszentrum<br />
83646 Bad Tölz, Klosterweg 2,<br />
Tel: 08041/79316100<br />
Die Kontaktstelle<br />
Alt und Selbständig –<br />
Beratungsangebote<br />
Die Kontaktstelle “Alt und Selbständig”<br />
als Fachstelle für pflegende Angehörige<br />
und <strong>Senioren</strong>beratungsstelle unterstützt<br />
sowohl ältere Menschen in allen<br />
Fragen des Lebens als auch pflegende<br />
Angehörige, die Hilfe und Entlastung<br />
suchen.<br />
Ziel ist es, die Situation ältere Menschen<br />
zu verbessern, Selbständigkeit und Integration<br />
in Familie und Gemeinde zu fördern<br />
und so lange wie möglich zu<br />
erhalten.<br />
Dabei wird die individuelle Situation des<br />
Einzelnen in den Blick genommen und<br />
mit den betroffenen Personen zusammen<br />
nach Lösungsmöglichkeiten gesucht<br />
und praktische Hilfe angeboten.<br />
Die Kontaktaufnahme kann telefonisch<br />
oder zu den Öffnungszeiten persönlich<br />
erfolgen. Ebenso werden gerne, wenn<br />
gewünscht, Hausbesuche durchgeführt.<br />
Ursula Stiegler, Caritas Ellen Wagner, Caritas<br />
22<br />
Die Beratung ist kostenlos.<br />
Die Kontaktstelle Alt und Selbständig<br />
gehört zur Caritas und befindet sich im<br />
Franziskuszentrum, Klosterweg 2 in Bad<br />
Tölz. Sie ist für alle Nationalitäten und<br />
Konfessionen offen.<br />
Ursula Stiegler 08041/79316 101<br />
Ellen Wagner 08041/79316 103<br />
Öffnungszeiten: Mo – Do: 09.00-12.00<br />
Di: 13.00-16.00
Aus sozialen Organisation, Vereinen, Arbeitskreisen<br />
und Gruppen<br />
Malteser Hilfsdienst gem. GmbH<br />
Hans-Urmiller-Ring 24,<br />
82515 <strong>Wolfratshausen</strong><br />
Telefon 08171-43630<br />
Leitung: Tim Kaufmann<br />
Immer mehr alte Menschen<br />
brauchen finanzielle<br />
Unterstützung<br />
Malteser suchen dringend Spender<br />
für Sozialpatenschaft<br />
Wenn die 83-jährige Maria H. Hunger<br />
hat, weiß sie heute, dass jeden Tag ein<br />
warmes Essen auf dem Tisch steht. Das<br />
war nicht immer so. Es gab Tage, da<br />
hatte die gelernte Verkäuferin fast nichts<br />
zu essen, nur Brot und mal ein Stück<br />
Obst. Seit einem Unfall ist die alte Dame<br />
auf zwei Krücken angewiesen. Den Weg<br />
zur Tafel, bei der kostenlos Lebensmittel<br />
für Bedürftige ausgegeben werden,<br />
konnte sie nur an guten Tagen gehen.<br />
Doch die guten Tage sind in den letzten<br />
Jahren immer rarer geworden. „Alt werden<br />
ist nicht schön“, sagt Maria H., „auch<br />
wenn das immer wieder gesagt wird.“<br />
Seit über zwei Jahren bekommt die allein<br />
stehende Dame jetzt jeden Tag Besuch<br />
von einem Mitarbeiter des Malteser<br />
Hilfsdienstes, der ihr ein Mittagsmenü in<br />
den dritten Stock ihrer Altbauwohnung<br />
bringt. Die Wohnung hat keinen Lift und<br />
im Treppenhaus ist sie schon einmal gestürzt.<br />
Damit Frau H. im Notfall auch<br />
Hilfe rufen kann, hat ihr der Malteser<br />
Hilfsdienst erst vor kurzem ein kostenloses<br />
Hausnotrufgerät installiert. Dass sich<br />
in ihrem Leben so viel zum Guten verändert<br />
hat, verdankt Maria H. vielen Menschen,<br />
die für das Malteser Projekt<br />
„Sozialpatenschaft“ Geld spenden.<br />
23<br />
Der Fall von Maria H. ist kein Einzelfall.<br />
Auch Gabriele F. ist seit einer schweren<br />
Kopferkrankung erwerbsunfähig und<br />
bezieht Grundsicherung. Heute ist das<br />
buchstäblich zum Leben zu wenig und<br />
zum Sterben zu viel. Oder Franz E. (62).<br />
Vor 17 Jahren setzte ein Schlaganfall seinem<br />
bis dahin gewohnten Leben ein<br />
jähes Ende. Seitdem ist der ehemals<br />
selbstständige Maurer auf staatliche Unterstützung<br />
angewiesen. „Die Liste ließe<br />
sich endlos fortsetzen“, sagt Tim Kaufmann,<br />
Dienststellenleiter der Malteser in<br />
<strong>Wolfratshausen</strong>. „Arm zu sein bedeutet<br />
für viele sozial Bedürftige leider auch<br />
oft ausgeschlossen zu sein vom gesellschaftlichen<br />
Leben“, weiß Kaufmann.<br />
„Wer für eine Sozialpatenschaft spendet,<br />
gibt bedürftigen Bürgern ein Stück<br />
ihrer Würde zurück.“<br />
Immer mehr Menschen - wie Maria H. –<br />
werden in Zukunft auf staatliche Unterstützung<br />
angewiesen sein. Auch bei den<br />
Maltesern treffen täglich Anträge auf<br />
eine Sozialpatenschaft ein. „Wir müssen<br />
heute etwas tun, um für morgen Vorsorge<br />
zu treffen!“, mahnt der Dienststellenleiter.<br />
„Wir Malteser helfen getreu<br />
unserem Leitsatz seit jeher den Bedürftigen<br />
und ich wende mich jetzt mit<br />
einem dringenden Appell an die Öffentlichkeit:<br />
Der Spendentopf für die Sozialpatenschaft<br />
ist fast leer. Wir brauchen<br />
ganz dringend neue Spendengelder -<br />
sonst wird es bei vielen alten Menschen<br />
wieder nur Brot und Suppe geben“, prophezeit<br />
Kaufmann.
Aus sozialen Organisation, Vereinen, Arbeitskreisen<br />
und Gruppen<br />
Helfen ist ganz einfach:<br />
Wer eine Sozialpatenschaft übernehmen<br />
möchte, kann einen beliebigen Betrag<br />
unter dem Stichwort „Sozialpatenschaft,<br />
Liefergebiet „gewünschter Ort“<br />
spenden (Malteser Hilfsdienst e.V., Kontonummer:<br />
120 120 120, BLZ 700 205 00,<br />
Bank für Sozialwirtschaft München). Die<br />
Spenden werden für Bedürftige im gleichen<br />
Landkreis verwendet. Nach einer<br />
strengen Prüfung der Voraussetzungen<br />
gewähren die Verantwortlichen der<br />
Malteser die Hilfe jeweils für ein Jahr.<br />
Weitere <strong>Info</strong>rmationen für Spender<br />
oder für Interessenten, die eine Sozialpatenschaft<br />
beantragen möchten, gibt<br />
es bei der Dienststelle in <strong>Wolfratshausen</strong><br />
unter der Tel. 08171-4363-0 oder der Bezirksgeschäftsstelle<br />
des Malteser Hilfsdienstes,<br />
Telefon 089 / 85 80 80-0 und unter<br />
www.sozialpatenschaften.de.<br />
<strong>Senioren</strong>zentrum<br />
<strong>Wolfratshausen</strong><br />
Kompetenz-Zentrum Demenz<br />
Wir betreuen, fördern und pflegen<br />
demenziell erkrankte Menschen<br />
Paradiesweg 18<br />
82515 <strong>Wolfratshausen</strong><br />
Tel. 08171/4325-0<br />
Fax 08171/4325-11<br />
e-mail: info@sz-wor.awo-obb.de<br />
24<br />
Mehr über die Malteser Sozialpatenschaft<br />
Viele bedürftige <strong>Senioren</strong> leben heute<br />
alleine und können sich nicht auf die<br />
Hilfe und Unterstützung von Familienangehörigen<br />
oder Nachbarn verlassen.<br />
Zur prekären finanziellen Lage vieler<br />
alter Menschen kommen oft körperliche<br />
Gebrechen und Krankheiten hinzu. Der<br />
tägliche Einkauf und das tägliche Kochen<br />
gestalten sich zunehmend mühsamer.<br />
Gerade dieser Personenkreis ist auf<br />
die Dienste von Hilfsorganisationen angewiesen.<br />
Doch für viele ist das nicht bezahlbar.<br />
Bedürftigkeit oder Altersarmut<br />
kann sich aufgrund einer Krankheit oder<br />
Behinderung über Jahre hinweg entwickeln<br />
oder aber unverschuldet und ganz<br />
plötzlich wie aus heiterem Himmel über<br />
die Betroffenen hereinbrechen. Mit<br />
einer Malteser Sozialpatenschaft helfen<br />
die Malteser bedürftigen <strong>Senioren</strong> in<br />
persönlicher und finanzieller Not und<br />
geben ihnen die Möglichkeit, täglich ein<br />
warmes und gesundes Mittagsmenü zu<br />
beziehen und in Notsituationen mit dem<br />
Malteser Hausnotruf schnell und verlässlich<br />
Hilfe zu rufen. Die Patenschaften<br />
wird über Spenden finanziert, greift<br />
aber auch auf lokale Zuschüsse und<br />
eventuelle Eigenbeiträge zurück.<br />
Übrigens: Die Malteser heben die Einkommensgrenzen<br />
für die Bewilligung<br />
einer Sozialpatenschaft jetzt um 50 Euro<br />
an und machen damit einem größeren<br />
Personenkreis ihre spendenfinanzierten<br />
sozialen Leistungen zugänglich. Ab sofort<br />
können bedürftige Bürger, die nach<br />
Abzug der Miete über ein persönliches<br />
Einkommen von maximal 450 Euro im<br />
Monat verfügen, bei den Maltesern eine<br />
Sozialpatenschaft beantragen.
Sicherheit für <strong>Senioren</strong><br />
Die <strong>Senioren</strong>-<br />
Sicherheitsberater<br />
Um was geht’s?<br />
Nahezu jeder Erwachsene ist schon mal<br />
mit zweifelhaften Geschäftemachern in<br />
Berührung gekommen. Sei es am Telefon,<br />
an der Haustüre oder im Internet.<br />
Trickdiebe suchen sich als Opfer gezielt<br />
ältere oder vermeintlich schwächere<br />
Menschen aus, um deren Hilfsbereitschaft,<br />
Gutmütigkeit und Einsamkeit<br />
auszunutzen. Die Maschen der Trickdiebe<br />
sind variantenreich, ähneln sich jedoch<br />
stark. Sie verschaffen sich unter<br />
einem Vorwand Zutritt zur Wohnung<br />
und lenken dann das Opfer geschickt<br />
ab, damit sie selbst oder ihre Komplizen<br />
Geld und Wertsachen aus der Wohnung<br />
stehlen können. Daneben bietet die<br />
hoch entwickelte Computer- und Elektrotechnik<br />
Gaunern und Betrügern unglaubliche<br />
Möglichkeiten. Gerade ältere<br />
Menschen durchschauen entsprechende<br />
Aktionen häufig schwer.<br />
Wer sind wir?<br />
Um Betrügereien in unserem Raum<br />
etwas Einhalt zu gebieten, wurden auf<br />
Initiative von Landratsamt, Polizei und<br />
Weissem Ring die <strong>Senioren</strong>-Sicherheitsberater<br />
in’s Leben gerufen. Diese wur-<br />
G e p f l e g t W o h n e n i m A l t e r !<br />
� <strong>Senioren</strong>wohnen � Pflegeplätze � Tagesbetreuung<br />
Moosbauerweg 7a � 08171 - 348860<br />
82515 <strong>Wolfratshausen</strong> www.swp-isar-loisach.de<br />
25<br />
von Christoph Fuchs<br />
<strong>Senioren</strong>-Sicherheitsberater<br />
den von Polizeibeamten geschult mit<br />
dem Auftrag, ihr erworbenes Wissen<br />
einem möglichst großen Kreis der Landkreisbevölkerung<br />
weiterzugeben. Denn<br />
je mehr man über die angewandten<br />
Tricks weiß, desto weniger läuft man<br />
Gefahr, selbst Opfer zu werden.<br />
Was machen wir?<br />
Die ehrenamtlich tätigen Berater informieren<br />
– nicht nur ältere – Mitbürger in<br />
lockerer Atmosphäre über gängige Vorgehensweisen<br />
von Trickbetrügern. Auf<br />
Wunsch werden anhand verschiedener<br />
Kurzfilme die beliebtesten Tricks realitätsnah<br />
aufgezeigt. Filmbeiträge stehen<br />
u. a. zu folgenden Themen zur Verfügung:<br />
Zetteltrick, Handwerkertrick, Bankentrick,<br />
Teppichtrick, Enkeltrick,<br />
Taschendiebe, Kreditkartendiebe, Gewonnen<br />
- Betrogen, Falsche Amtspersonen,<br />
Gewaltverbrechen<br />
Zweck des Ganzen<br />
Sinn der Vortragsreihe ist, die Bevölkerung<br />
vorsichtiger und sensibler zu machen<br />
sowie Opfern zweckmäßige<br />
Gegenmaßnahmen aufzuzeigen. Haben<br />
Sie Interesse an einem Vortrag, so wenden<br />
Sie sich bitte an Frau Karin Weiss,<br />
Landratsamt Bad Tölz-<strong>Wolfratshausen</strong><br />
Telefon 08041/505-307
Aus sozialen Organisation, Vereinen, Arbeitskreisen<br />
und Gruppen<br />
OV-GERETSRIED<br />
Anlässlich der Dankeschön-Veranstaltung<br />
am 29.04.2012 wurde die Bedeutung<br />
des Ehrenamtes im Sozialverband<br />
VdK besonders unterstrichen. Mehr als<br />
210 Mitglieder im Kreisverband Miesbach<br />
/ Bad Tölz sind unentgeltlich und<br />
ehrenamtlich tätig. Ihnen galt der Dank<br />
der Kreisvorsitzenden Christl Denk und<br />
der Kreisgeschäftsführerin Anita Reindl-<br />
Prochnau.<br />
Ehrenamtliche des VdK-Ortsverein Geretsried<br />
kümmern sich um die sozialen<br />
Belange der Mitglieder. Sie machen beispielsweise<br />
Krankenbesuche, organisieren<br />
gesellige Stammtische, stützen und<br />
begleiten pflegende Angehörige, richten<br />
Ausflüge und Besichtigungsfahrten<br />
aus, gestalten ein Mitteilungsblatt und<br />
verteilen es bei den Mitgliedern. Sie<br />
gehen einmal im Jahr von Haus zu Haus<br />
“Wer nichts für andere tut,<br />
tut nichts für sich.” Johann Wolfgang von Goethe<br />
26<br />
und sammeln für bedürftige Familien<br />
und <strong>Senioren</strong>. Sie sind einfach da, wenn<br />
man sie braucht.<br />
Der Ortsvorstand will<br />
das Ehrenamt stärken<br />
und auch in Zukunft<br />
Menschen gewinnen,<br />
die sich in die große<br />
Gemeinschaft helfend<br />
einbringen.<br />
Wer sich für andere engagiert,<br />
gewinnt auch<br />
etwas für sich!<br />
Ihre Gisela Lucht<br />
Vorsitzende des VdK-Ortsverein Geretsried
Termine:<br />
07.07.2012, 14.30 Uhr Monatstreffen der Ortsgruppe des Bayer. Blindenund<br />
Sehbehindertenbundes<br />
im Posthotel Kolberbräu, Magdalenenstüberl,<br />
Marktstraße 29, Bad Tölz, Cäcilie Orterer, Telefon 08041/505-287<br />
18.07.2012, 14.00 Uhr Sommerfest im Garten des Franziskuszentrums<br />
Treffpunkt <strong>Senioren</strong> Pfarrei “Maria Himmelfahrt” Bad Tölz<br />
zusammen mit der Caritas Kontaktstelle “Alt und Selbstständig”<br />
und der kath. Kirchengemeinde “Heilige Familie”<br />
19.07.2012, 18.30 Uhr Wohn-, Betreuungs- und Freizeitangebote<br />
für Menschen mit Behinderungen<br />
<strong>Info</strong>rmationsveranstaltung der Betreuungsstelle<br />
des Landratsamtes. Referentin: Frau Schulz,<br />
Lebenshilfe Bad Tölz-<strong>Wolfratshausen</strong><br />
Sitzungssaal im Landratsamt, Bad Tölz<br />
26.07.2011, 15.00 Uhr Almtreff - Sommerfest<br />
Pfarrsaal der kath. Kirchengemeinde „Heilige Familie“<br />
Christel Kien, Tel. 08041-5217<br />
04.08.2012, 14.30 Uhr Monatstreffen der Ortsgruppe des Bayer. Blinden- und<br />
Sehbehindertenbundes<br />
im Posthotel Kolberbräu, Magdalenenstüberl,<br />
Marktstraße 29, Bad Tölz, Cäcilie Orterer, Telefon 08041/505-287<br />
01.09.2012, 14.30 Uhr Monatstreffen der Ortsgruppe des Bayer. Blinden- und<br />
Sehbehindertenbundes<br />
im Posthotel Kolberbräu, Magdalenenstüberl,<br />
Marktstraße 29, Bad Tölz, Cäcilie Orterer, Telefon 08041/505-287<br />
18.09.2012, 18.00 Uhr Demenzielle Erkrankung aus hausärztlicher Sicht<br />
Dr. Christine Gess, Ärztin für Allgemeinmedizin<br />
Dr. Ludwig Gess, Facharzt für Innere Mediziin und Psychotherapie,<br />
<strong>Wolfratshausen</strong><br />
AWO <strong>Senioren</strong>zentrum <strong>Wolfratshausen</strong>, Paradiesweg 18<br />
Dieter Käufer, Tel. 08171-4320, Eintritt frei<br />
26.09.2012, 18.30 Uhr Rechtliche Betreuung als Ehrenamt vor allem für neu bestellte<br />
Betreuer/innen und Interessierte an diesem Ehrenamt<br />
Referent: Herr Schöttl, Betreuungsstelle LRA Bad Tölz-<br />
<strong>Wolfratshausen</strong> Geretsried, Karl-Lederer-Platz 1,<br />
Rathaus, Sitzungssaal<br />
25.10.2012, 18.30 Uhr Demenz – Krankheitsbilder und Behandlungsmöglichkeiten<br />
<strong>Info</strong>rmationsveranstaltung der Betreuungsstelle<br />
des Landratsamtes.<br />
Referentin: Frau Dr. Singer, kbo Lech-Mangfall-Klinik Agatharied<br />
Landratsamt, Sitzungssaal, Prof.-Max-Lange-Platz 1, Bad Tölz<br />
27
Wandervorschlag<br />
Jochberg, 1565 m<br />
Ein richtiger “Renner”<br />
Kesselberg – Jochberg<br />
Talort: Kochel am See (605 m), beliebter<br />
Ferienort am Ostufer des gleichnamigen<br />
Sees. Bahnverbindung mit München;<br />
Buslinien nach Bad Tölz, <strong>Wolfratshausen</strong>.<br />
Ausgangspunkt: Passhöhe am Kesselberg<br />
(850 m); Bushaltestelle. Parkmöglichkeit<br />
unmittelbar südlich der<br />
Scheitelhöhe in den Kehren der Kesselberg-Straße.<br />
Gehzeiten: Kesselberg – Jochberg 2<br />
Std., Abstieg auf dem gleichen Weg 1¼<br />
Std.; insgesamt 3¼ Std. – Abstieg vom<br />
Jochberg über die Kotalm nach Kochel<br />
2½ Std.<br />
Anforderungen: Leichte Gipfelwanderung.<br />
Höhenunterschied: 720 m.<br />
Einkehrmöglichkeit: Jocher Alm (1381<br />
m), im Sommer einfach bewirtschaftet.<br />
Dass der Jochberg zu den beliebtesten<br />
Gipfelzielen des Isarwinkels gehört,<br />
zeigt sich besonders deutlich jeweils an<br />
Schönwetter-Wochenenden: Parknot<br />
am Kesselberg! Da ist dann gut beraten,<br />
wer ab Kochel den Linienbus nimmt; so<br />
kann man alternativ auch über die Kotalm<br />
(1133 m) zum Kochelsee absteigen.<br />
Doch erst einmal geht’s gipfelwärts, und<br />
dazu reiht man sich halt ein in den<br />
»Wander-Tatzelwurm«, der sich über die<br />
Westflanke in die Höhe windet, dann<br />
dem Grat entlangläuft und sich schließlich<br />
am steinigen Südhang unter dem<br />
Gipfelkreuz verteilt.<br />
Zu sehen gibt es zunächst nicht viel,<br />
außer Bäume, die den Blick in die Ferne,<br />
auch hinab zum Walchensee, verstellen.<br />
Etwa auf der Höhe des Desselkopfs<br />
zweigt rechts der direkte Zugang zur Jocher<br />
Alm ab; der Gipfelweg nähert sich<br />
nun dem Westgrat des Jochberges. Un-<br />
aus dem Rother-Wanderführer<br />
„Isarwinkel“ von Eugen E. Hüsler<br />
erschienen im Bergverlag Rother<br />
München, Preis 11,90 3<br />
28<br />
vermittelt tritt man aus dem Wald, wird<br />
der Blick nach Süden, auf die Karwendelketten,<br />
frei. Zur Linken bricht der<br />
Grat steil, felsig (und brüchig) ab. Tief<br />
unten windet sich die Kesselbergstraße<br />
wie eine graue Riesenschlange durch’s<br />
Grün, hinab zur weiten Wasserfläche<br />
des Kochelsees. Natürlich gehört auch<br />
der Walchensee ins farbenfrohe Bild,<br />
und am südlichen Horizont spannt sich<br />
ein weites Alpenpanorama, vom Wendelstein<br />
im Osten bis zur Zugspitze.<br />
Am Fuß der Gipfelschräge liegt die Jocher<br />
Alm (1381 m), beliebte Anlaufstelle<br />
für Jochberg-Besteiger. Vom Westgrat<br />
verläuft ein markierter Weg schräg hinunter<br />
zur Almwirtschaft; bitte nicht direkt<br />
über die stark erosionsgefährdeten<br />
Hänge absteigen (Hinweis am Gipfel).<br />
Im Rücken des Desselkopfs kann man<br />
dann wieder in den Anstiegsweg einfädeln;<br />
wer weiter Richtung Kochel will,<br />
folgt dem Wegweiser Kotalm.
Betreuung mit Herz –<br />
im Herzen von Bad Tölz<br />
29<br />
Wohnen & Pflege<br />
im Alter<br />
Wohnen und Pflege in modernisierten Appartments.<br />
geprüft<br />
Schöne Garten- und Parkanlage.<br />
Pater-Rupert-Mayer-Heim<br />
Königsdorfer Str. 69, 83646 Bad Tölz<br />
Telefon 08041/7659-0, www.marienstift-toelz.de�MDK<br />
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Selbständigkeit – soweit möglich –erhalten und fördern, den<br />
Menschen als Ganzes wahrnehmen, ihn in seiner Einzigartigkeit<br />
achten, seine Angehörigen/ Bezugspersonen mit einbeziehen,<br />
auch mal Zeit haben zum Zuhören, Aufklären und Beraten,<br />
was versprochen wird auch halten, auch am Lebensende nicht<br />
alleine lassen, mit Fachkräften arbeiten.<br />
� aktivierende Alten- und Krankenpflege durch Fachkräfte<br />
� Betreuung bei demenziellen Fähigkeitsstörungen nach §45*<br />
� kompetente Beratung und Hauskrankenpflegekurs<br />
� Pflegekontrollbesuche nach §37* *(Pflegeversicherungsgesetz)<br />
� hauswirtschaftliche Hilfen und vieles mehr...<br />
Caritas Sozialstation Pflegefachstelle Bad Tölz-<strong>Wolfratshausen</strong>-Geretsried<br />
Graslitzer Straße 13, 82538 Geretsried, Telefon 08171/98 30 10<br />
eMail: cs-geretsried@caritasmuenchen.de<br />
Sprechzeiten: Montag - Donnerstag von 8 - 16 Uhr<br />
Klosterweg 2/EG li., 83646 Bad Tölz, Telefon 08041/793 16 110<br />
Sprechzeiten: Dienstag/Freitag von 8 - 13 Uhr und nach Vereinbarung
Buchvorstellung<br />
von <strong>Senioren</strong>beirat Dieter Höflich, Apotheker<br />
Altern wie ein Gentleman<br />
von Sven Kuntze<br />
Verlag C. Bertelsmann<br />
ISBN: 978-3-570-10091-2<br />
Preis 19,99 €<br />
Es ist wohl die Regel: Altern findet zwar<br />
statt, das Thema und die ganze Problematik<br />
hält man sich aber besser vom Leib. So<br />
ist es auch dem Autor, einem bekannten<br />
Fernsehjournalisten, gegangen, doch mit<br />
seiner ersten Rentenzahlung wurde ihm<br />
klar, wie sehr er vom Arbeitsleben beeinflusst<br />
war, wie stark dieses jetzt noch sein<br />
tägliches Bewusstsein prägte. Aber nun<br />
gehörte er als Angehöriger der 68er Generation<br />
plötzlich zum großen, grauen Heer<br />
der Alten. Die 68er beschreibt er als eine<br />
ich-bezogene, selbstsüchtige Spezies, die<br />
der Nachwelt vor allem zwei Dinge hinterlässt:<br />
viel zu hohe Schulden und deutlich<br />
zu wenig Kinder.<br />
Wie fühlt man sich in der neuen Liga als<br />
jemand, der sich für die heutigen sozialen<br />
Schwierigkeiten auch ein bisschen verantwortlich<br />
fühlt? Seine Meinung: das Versagen<br />
in jungen und mittleren Jahren sollen<br />
diese Ichlinge im Alter halbwegs wieder<br />
gutmachen und sich gegenseitig helfen.<br />
Als <strong>Senioren</strong>-Zivis könnten sie die weniger<br />
Rüstigen umsorgen, sie pflegen, in den<br />
Tod begleiten, um so die finanziellen Lasten,<br />
die sie den nachwachsenden Generationen<br />
durch ihren Egoismus aufgehalst<br />
haben, zumindest indirekt zurückzuerstatten.<br />
Das ist angesichts der Überforderung der<br />
Sozialsysteme zwar sehr im Geiste der ehrenamtlichen,<br />
zusammenführenden Tätigkeit,<br />
wird aber angesichts des tief<br />
verwurzelten Anspruchsdenkens wohl<br />
eher ein frommer Wunsch bleiben.<br />
Er scheut sich nicht, weitere originelle<br />
Gedanken zu formulieren: Weg mit den<br />
Alters-Wohngemeinschaften a la Scherf,<br />
weg mit den Mehrgenerationenhäusern,<br />
die er als Nötigung sieht, die Tomate auf<br />
30<br />
der Dachterrasse ist ihm<br />
wichtiger als die alle<br />
Aufmerksamkeit verschlingende<br />
Tagespolitik.<br />
Reflektiert wird über Themen,<br />
die ihm jetzt bedeutsam sind: die<br />
Suche nach Weisheit, Gelassenheit,<br />
Freundschaft, Einsamkeit, Sexualität, das<br />
Verhältnis zu Jüngeren und deren geänderte<br />
Wahrnehmung seiner Person,<br />
seine Erlebnisse als Leihopa, die Entdeckung<br />
des Müßigganges, die neue Lust<br />
an der Natur und seinen Balkonpflanzen,<br />
der Umgang mit Genuss und Genussmittel,<br />
die Bedeutung von Sport und Bewegung<br />
und schließlich die Umstände, unter<br />
denen er sein Leben beschließen möchte.<br />
Die vorläufige Bilanz seines neuen Lebens<br />
(ab S. 245) ist vielleicht der beste Teil des<br />
255seitigen Buches. Er hat es mit einem<br />
Rilke Zitat überschrieben: Wer spricht von<br />
Siegen? Übersteh’n ist alles. Das Zurücklassen<br />
ist das bestimmende Thema geworden.<br />
Man möchte ein anderes Zitat<br />
anfügen, das mir dieser Tage ins Auge fiel:<br />
Die Einsamkeit ist die einzige Gefängniszelle,<br />
die nur von innen zu öffnen ist. Er<br />
weiß jetzt um die vielfältigen Formen des<br />
Verfalls und die damit verbundenen Leiden.<br />
Das war der Preis seiner Überlegungen<br />
und Nachforschungen. Wäre er nicht<br />
besser mit einem Bruchteil der wenig erfreulichen<br />
Erkenntnisse gefahren, derweil<br />
seine Alterskollegen vorläufig damit beschäftigt<br />
sind nicht alt zu sein?<br />
Sollte man also nicht zu tief in die Altersprobleme<br />
eindringen? Das mag jeder für<br />
sich beantworten, jedenfalls ist uns die<br />
Gabe der Verdrängung, des Vergessens<br />
und der Hoffnung gegeben.<br />
Fazit: der professionelle Journalist hat<br />
einen unterhaltenden, kurzweiligen Stil,<br />
nie wird einem langweilig, die Aussagen<br />
sind frisch und flott geschrieben. Ich habe<br />
mich nie gelangweilt.<br />
Empfehlenswert!
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Impressum<br />
Herausgeber: <strong>Senioren</strong>beirat des Landkreises Bad Tölz-<strong>Wolfratshausen</strong><br />
Redaktion: Münchner Straße 23, 83623 Dietramszell<br />
Telefon 08027-7741, e-mail: waltraud.bauhof@t-online.de<br />
Anzeigen/ Werbeagentur Freese<br />
Gestaltung: Eglinger Strasse 18b, 82544 Egling/Moosham<br />
Telefon 08176-99 85 58, Fax 08176-99 89 303<br />
e-mail: info@freese-werbung.de www.freese-werbung.de<br />
Auflage: 5.000 Exemplare, Erscheinungsweise vierteljährlich<br />
Sie erhalten die <strong>Senioren</strong>-<strong>Info</strong> kostenlos bei allen <strong>Stadt</strong>- und Gemeindeverwaltungen<br />
des Landkreises sowie bei Apotheken, Ärzten und Banken.<br />
Titelbild: Aquarell von Hedi Freese, Künstlerin – gibt auch Malkurse<br />
Redaktionsschluss für die Ausgabe 4-2012, Oktober-Dezember 01. Sept. 2012<br />
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Wir, die Alzheimer Gesellschaft Bad Tölz-<strong>Wolfratshausen</strong> e.V., stehen Ihnen als Ansprechpartner<br />
zur Verfügung und informieren pflegende Angehörige und an Demenz erkrankte Menschen, Interessierte<br />
sowie Fachpersonal zu allen Fragen um die zahlreichen Formen von Demenzerkrankungen.<br />
Vom Ehrenamt geprägt verbindet uns Erfahrungswissen und Fachkompetenz der verschiedenen<br />
Berufsgruppen. Dieses Miteinander garantiert, dass wir so „sehr nah am Betroffenen“ sind.<br />
Wir finanzieren uns eigenständig als gemeinnützige Organisation aus Mitgliedsbeiträgen,<br />
Spenden, Geldern der öffentlichen Hand und zweckgebundenen Fördermitteln.<br />
� Hilfe zur Erhaltung der selbständigen Wohn- und Lebensgestaltung<br />
� Häusliche Pflege ermöglichen und erleichtern<br />
� Überforderung der Leistungskraft der Pflegenden verhindern<br />
� Wiederherstellen einer möglichst selbständigen Lebensführung des Pflegebedürftigen<br />
� Wohnumfeld verbessernde Maßnahmen<br />
� Begleitung bei Pflegeeinstufungen<br />
� Beratung von Angehörigen und Pflegekräften<br />
Alzheimer Gesellschaft Bad Tölz-<strong>Wolfratshausen</strong> e.V.<br />
– Selbsthilfe Demenz –<br />
Kapellenweg 22, 82544 Egling-Neufahrn<br />
Telefon (mobil) 0152-259 555 90<br />
eMail: alzheimer-wor-toel@web.de<br />
Rufen Sie uns doch mal an...<br />
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Pflege ist Dienst von<br />
Menschen für Menschen<br />
In unserem Kompetenz-Zentrum erhalten wir die<br />
Selbständigkeit und körperlichen Kräfte unserer<br />
<strong>Senioren</strong> so lange wie möglich.<br />
Fester Bestandteil ist die Einbindung der Angehörigen<br />
mit intensiver Beratung.<br />
Alle Angebote berücksichtigen auch die individuellen<br />
Bedürfnisse von Demenzkranken<br />
im offenen und beschützten Bereich.<br />
Wir bieten aus einer Hand:<br />
l Vollstationäre Pflege<br />
l Kurzzeitpflege<br />
l Tages- Nachtpflege<br />
l Ambulanter Dienst<br />
l Pflege-<strong>Info</strong>-Kiosk<br />
Nutzen Sie für den Ambulanten Dienst<br />
(Tel. 0800 1 270 270) und den Pflege-<strong>Info</strong>-Kiosk<br />
(Tel. 0800 3 22 55 33) die kostenlose Service-Nr.<br />
Kompetenz-Zentrum für Pflege<br />
Isarwinkel Bad Tölz<br />
Kompetenz-Zentrum für Pflege<br />
Alpenhof Bad Heilbrunn<br />
Krankenhausstrasse 37, 83646 Bad Tölz<br />
Tel. 08041/766 1426<br />
www. rehazentrum-isarwinkel.de