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Stochastisches Denken als Voraussetzung für statistisches Handeln

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34 1 <strong>Stochastisches</strong> <strong>Denken</strong><br />

verknüpfen [14], ist unerläßlich, um statistische Befunde über unsere reale Welt<br />

zu verstehen und kritisch zu interpretieren (im englischen Sprachraum<br />

wird diese Fähigkeit „Statistical Literacy“ genannt).<br />

14<br />

Statistische Kompetenz (Statistical Literacy) bedeutet Vertrautheit<br />

mit<br />

• statistischen Begriffen, Konzepten und Modellen,<br />

• der Planung und Realisierung wissenschaftlicher Studien,<br />

• der Gewinnung, Strukturierung, Darstellung und Analyse von Daten<br />

sowie<br />

• der Fähigkeit hierüber kritisch, elegant und nachdrücklich schriftlich<br />

und mündlich zu kommunizieren.<br />

H. A. David [David und Edwards 2001] hat sich die Mühe gemacht, den Quellen zahlreicher<br />

statistischer Begriffe nachzuspüren und die Fundstellen anzugeben.<br />

Besonders aktuell sind jetzt stochastische Ansätze in Gentechnik und Immunologie,<br />

zentrale Gebiete der Lebenswissenschaften; aber auch in den Natur-,<br />

Ingenieur-, Sozial-, Geistes- und Rechtswissenschaften ist die Nutzung und praktische<br />

Umsetzung hier dargestellter Ideen <strong>als</strong> Schlüsselkompetenz aufzufassen,<br />

die es zu schärfen gilt.<br />

Die folgende Übersicht [15] berücksichtigt auch die Amtliche Statistik, die Multivariate<br />

Statistik und die erkundende oder explorative Datenanalyse, die die<br />

Beschreibende Statistik ergänzt.<br />

∗ Statistisches Bundesamt, D-65189 Wiesbaden, Gustav-Stresemann-Ring 11 mit der<br />

Website: www.destatis.de. Sie bietet tagesaktuelle Statistiknachrichten, Basis- und Wirtschaftsdaten,<br />

internationale Übersichten, methodisches Hintergrundwissen, Ansprechpartner<br />

und zahlreiche Links.<br />

In [15: (1) bis (3)] dominiert im konkreten Fall ein spezielles Problem, das gelöst<br />

werden soll. Demgegenüber sammelt die Amtliche Statistik [15: (4)] routinemäßig<br />

demographische, soziale, die Wirtschaft betreffende und andere Daten<br />

<strong>als</strong> richtungsweisende Indikatoren. Erstellt werden gesellschaftlich relevante<br />

Basisdaten, stark bestimmt von den Wünschen des Gesetzgebers und den staatlichen<br />

Verwaltungen.<br />

Da sehr umfangreiche Datenkörper anfallen, sind Zerlegungen in überschaubare<br />

Kategorien die Regel. Wertgrößen werden in eine Preis- und eine Mengenkomponente,<br />

Zeitreihen in eine Trend-, eine Saison- und eine Restkomponente,<br />

Produktivitätsmaßzahlen in eine Struktur- und eine Sachkomponente zerlegt.<br />

Häufig wird bei einer Untersuchung der zeitlichen Entwicklung eine der Kompo-

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