19.08.2012 Aufrufe

Stochastisches Denken als Voraussetzung für statistisches Handeln

Stochastisches Denken als Voraussetzung für statistisches Handeln

Stochastisches Denken als Voraussetzung für statistisches Handeln

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Übersicht über die Stochastik 25<br />

Sachverhalt hat mehrere Ursachen und mehrere Auswirkungen. Außerdem<br />

ist stets zu bedenken: Zu welchen anderen Ereignissen trägt ein Sachverhalt<br />

bei und von welchen anderen Bedingungen hängen Auswirkungen dieses<br />

Sachverhaltes ab. Hier ist auch „common sense“ hilfreich, Kritikfähigkeit ohne<br />

besonderes Sachwissen. Andererseits wächst der Abstand zwischen dem in unserem<br />

Fachgebiet Möglichen und dem allgemein Verständlichen: Formalisierung,<br />

Professionalisierung und Internationalisierung (vgl. die Anmerkungen A3<br />

bis A5) dominieren die Wissenschaften. Hinzu kommen interdisziplinäre Arbeitsgemeinschaften<br />

und die enge Zusammenarbeit mit der Industrie.<br />

Übersicht über die Stochastik [6] mit der<br />

Sonderstellung der Beurteilenden Statistik<br />

Wir werden uns nun punktuell mit einigen Aspekten des riesigen Gebietes „Stochastik“<br />

befassen, die in den folgenden Kapiteln durch ausgewählte, besonders<br />

charakteristische Themen der „Beurteilenden Statistik“ ergänzt werden. Ein Blick<br />

auf [6] zeigt, daß die „Beschreibende Statistik“ (vgl. [Burkschat und Mitarbeiter<br />

2004]) zur Stochastik gerechnet werden kann. Ihre Aufgaben werden in<br />

[6], [7], [9] bis [11] knapp umrissen, sie werden durch die der Beurteilenden<br />

Statistik [6] und [8] bis [13] ergänzt.<br />

Die in [6] rechts unten genannten „Stochastischen Prozesse“ behandeln Modelle<br />

<strong>für</strong> den zeitlichen Ablauf zufälliger Vorgänge. Beispiele hier<strong>für</strong> sind Populationsprozesse:<br />

Wachstumsmodelle, Modelle <strong>für</strong> Kettenreaktionen, Diffusionsprozesse<br />

sowie Warteschlangen: Telefonsysteme, Verkehrssteuerungen.<br />

Näheres ist [Beichelt und Montgomery 2003] sowie Nr. 19 und 21 in [19] zu entnehmen.<br />

Dieses Gebiet gehört in [16] zu Nr. 4.<br />

Der sich mit der mathematischen Behandlung von Zufallserscheinungen befassende<br />

Wissenschaftsbereich, der durch Wahrscheinlichkeitsrechnung, Beurteilende<br />

Statistik und deren Anwendungsgebiete gekennzeichnet ist, wird <strong>als</strong> Stochastik<br />

bezeichnet (Spezialliteratur: siehe [19]).<br />

Die Wahrscheinlichkeitsrechnung, ein Teilgebiet der Mathematik, ist die<br />

Theorie zufälliger Ereignisse und der Verteilung aller mit Zufallsvariablen zusammenhängenden<br />

möglichen Ereignissen, d. h. es werden Modelle <strong>für</strong> die Entstehung<br />

von Daten beschrieben. Sie entstand im 17. Jahrhundert mit dem Ziel,<br />

Zufallsmechanismen von Glücksspielen zu analysieren. Hierher gehören Würfelspiele,<br />

Kartenspiele und Roulette (vgl. auch (3.4)). Im Jahr 1933 erschien das<br />

grundlegende Werk zum axiomatischen Aufbau der Wahrscheinlichkeitstheorie<br />

von Andrej Nikolajewitsch Kolmogoroff (1903–1987).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!