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Stochastisches Denken als Voraussetzung für statistisches Handeln

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32 1 <strong>Stochastisches</strong> <strong>Denken</strong><br />

Beurteilende Statistik. Erste Hinweise über die der Zufallsstichprobe zugrundeliegende<br />

Grundgesamtheit, über die man Aussagen anstrebt, gewinnt man aus<br />

der tabellarischen und graphischen Darstellung der Daten der Zufallsstichprobe.<br />

Durch sogenannte Vertrauensbereiche und statistische Tests, die man dann<br />

aufgrund der Kennwerte berechnet, erhält man bei nicht zu kleinem Umfang<br />

n der Zufallsstichprobe Aufschluß über die (d. h. eine Beschreibung<br />

der) Grundgesamtheit, deren Umfang N man häufig <strong>als</strong> sehr groß, <strong>als</strong> unendlich<br />

groß, auffaßt.<br />

Der Prozeß der Verallgemeinerung der Resultate einer Zufallsstichprobe des<br />

Umfanges n auf die entsprechende Grundgesamtheit des Umfanges N, hier eine<br />

Normalverteilung [13] (vgl. [40]) mit den unbekannten Parametern mü (μ) und<br />

sigma (σ) –dassindfeste Zahlen, die Modelleigenschaften beschreiben –<br />

wird statistischer Rückschluß (auf Parameter; „statistical inference“) genannt.<br />

Er umfaßt drei Bereiche:<br />

• die Punktschätzung, hier die Berechnung des arithmetischen Mittels ¯x<br />

(x-quer) und der Standardabweichnung s (vgl. [30: (1),(2)]).<br />

• die Bereichsschätzung, die anhand von ¯x und s (beide werden sich rein<br />

zufällig von μ und σ unterscheiden, vgl. [13]) Grenzwerte festlegt, zwischen<br />

denen μ und σ mit vorgewählter Wahrscheinlichkeit (<strong>für</strong> die langfristig angewandte<br />

Methodik, nicht aber <strong>für</strong> den konkreten Einzelfall) liegen werden<br />

(vgl. Kapitel 5) und<br />

• den Hypothesentest, d. h. die Prüfung von Annahmen oder Hypothesen<br />

meist über unbekannte Parameter anhand eines statistischen Tests.<br />

Hierauf wird in Kapitel 5 näher eingegangen. Wesentlich ist, daß ¯x und s die<br />

Parameter μ (Erwartungswert genannt) und σ einer Normalverteilung, knapp<br />

<strong>als</strong> „N(μ; σ)“ symbolisiert, schätzen; und zwar mit einem Zufallsfehler, der anhand<br />

einer Bereichsschätzung erfaßt wird. Ein Hypothesentest wird z. B. dann<br />

erforderlich, wenn μ und/oder σ mit Sollwerten zu vergleichen sind (vgl. [60]<br />

und [61]) oder wenn mehrere Normalverteilungen auf eine mögliche Gleichheit<br />

ihrer Parameter geprüft werden sollen (vgl. [78] bis [83]).<br />

Alle diese Vergleiche werden rechnerisch mit den sogenannten empirischen Mittelwerten<br />

¯x1, ¯x2 und den empirischen Standardabweichungen s1,s2 durchgeführt<br />

(vgl. [30], wenn z. B. N(μ1,σ1) mit N(μ2,σ2) zu vergleichen ist). Mehrere Mittelwerte<br />

¯xi werden in (6.10) und (6.11) verglichen. Weiterführende Details bietet<br />

das 5. Kapitel mit [63].<br />

Fassen wir zusammen und modifizieren wir das eingangs über den Statistiker<br />

Gesagte. Ziel der Beurteilenden Statistik (vgl. [8]) istes:<br />

• das Problemfeld zu charakterisieren und

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