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Liebe Leserinnen und Leser - Caritas Werkstätten

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INTEC-Betriebe<br />

Seite 5<br />

Arbeit <strong>und</strong> Förderung<br />

für Menschen mit<br />

psychischen Erkrankungen<br />

Radicula<br />

Seite 9<br />

Spazieren Sie mit uns durch den<br />

Laden für Kräuter & Kreatives<br />

<strong>Werkstätten</strong>:Tag<br />

Seite 17-18<br />

B<strong>und</strong>eskongress der <strong>Werkstätten</strong><br />

unter dem Motto Perspektive Mensch –<br />

Zukunft. Chance. Arbeitswelt<br />

Herbst/Winter 2008 AUSGABE 17<br />

JOURNAL<br />

Regelmäßige Information für K<strong>und</strong>en, Mitarbeiter <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e der <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong>


E d i t o r i a l<br />

EDITORIAL<br />

2 JOURNAL<br />

Andrea Briel<br />

<strong>Liebe</strong> <strong><strong>Leser</strong>innen</strong> <strong>und</strong> <strong>Leser</strong>,<br />

fast 300.000 Menschen arbeiten in Deutschlands <strong>Werkstätten</strong> für Menschen mit<br />

Behinderung, etwa doppelt so viele wie noch 1994. Der Anteil von Menschen mit<br />

psychischer Erkrankung steigt dabei ständig. Diese bringen zum Teil ganz andere<br />

Voraussetzungen <strong>und</strong> Erwartungen mit als Menschen mit geistiger Behinderung.<br />

Deshalb wurden in den letzten Jahren – neben den schon lange bestehenden <strong>Werkstätten</strong><br />

mit Schwerpunkt psychischer Behinderung – vielerorts neue Projekte gegründet,<br />

die genau auf diesen Personenkreis zugeschnitten sind.<br />

Viele dieser Menschen haben schon Jahre im Beruf gestanden <strong>und</strong> sind vielleicht<br />

gerade über die ständig steigernden Anforderungen am Arbeitsplatz krank geworden.<br />

Die früher üblichen Berufsbiographien – in der gleichen Firma die Lehre<br />

gemacht <strong>und</strong> in Rente gegangen – sind heute der Ausnahmefall. Eine unstete Berufsbiographie<br />

mit ihren immensen persönlichen Herausforderungen wird immer mehr<br />

zum Normalfall: häufige Wechsel, ständig neues Lernen <strong>und</strong> ungewollte Pausen.<br />

Nicht jeder kommt damit zurecht.<br />

Denn die moderne Wirtschaft ist so durchorganisiert, dass es keine Nischen mehr<br />

gibt. Konnte ein Betrieb vor zehn Jahren noch einen Elektriker-Gesellen beschäftigen,<br />

der wegen manisch-depressiver Schübe immer wieder ausfiel, so hat die aktuelle<br />

Wirtschaftsentwicklung viele Unternehmen dazu gezwungen, nur noch die stets<br />

perfekt funktionierenden Angestellten zu behalten.<br />

„Man kann die Probleme von heute nicht mit den Methoden lösen, die diese Probleme<br />

hervorgerufen haben“, formulierte Albert Schweitzer so treffend. Deshalb sind<br />

die <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> einen neuen Weg gegangen. Mit dem Unternehmensbereich<br />

INTEC-Betriebe an zwei Standorten wurde ein vielfältiges Angebot für Menschen mit<br />

psychischen Erkrankungen oder Behinderungen geschaffen, wohnortnah <strong>und</strong> abgestimmt<br />

auf die Bedürfnisse, die berufliche Ausbildung <strong>und</strong> die Berufserfahrungen des<br />

Einzelnen. Denn Arbeit bietet nicht nur Einkommen, sondern auch Struktur <strong>und</strong> soziale<br />

Kontakte <strong>und</strong> sollte sinnstiftend wirken.<br />

Neben dem großen Themenbereich INTEC erwarten Sie in dieser Ausgabe unter anderem<br />

Berichte über die Special Olympics <strong>und</strong> den <strong>Werkstätten</strong>tag in Bremen.<br />

Einen Moment Pause zum Lesen dieses JOURNALs wünscht Ihnen<br />

Ihre<br />

Andrea Briel<br />

Redaktionsleitung JOURNAL


4 AKUT<br />

4<br />

5-9 TITEL<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10-11<br />

10<br />

12-14<br />

12<br />

13<br />

14<br />

Unterstützte Beschäftigung kommt<br />

INTEC steht für INTegration & TEChnik<br />

Vielfalt der INTEC-Betriebe wächst stetig<br />

Einsegnung der INTEC-Betriebe Sinzig<br />

Tag der offenen Tür<br />

Radicula – Laden für Kräuter & Kreatives<br />

NACHGEFRAGT<br />

Berufliche Bildung für psychisch erkrankte Menschen<br />

FOCUS PRODUKTION<br />

Controlling in den <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong><br />

Ein moderner Cateringservice<br />

Ortswechsel<br />

15-18 NAH DRAN<br />

15<br />

16<br />

17-18<br />

18<br />

Reger Austausch auf dem Fortbildungstag 2008<br />

SAMOCCA – das etwas andere Lifestyle-Café<br />

<strong>Werkstätten</strong>tag in Bremen<br />

Persönliches Budget in den <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong><br />

19-21 REHABILITATION<br />

19<br />

20<br />

21<br />

22-28 NEWS<br />

22<br />

23<br />

23<br />

24<br />

24<br />

25<br />

26<br />

27<br />

28<br />

28<br />

29<br />

Der Ball ist r<strong>und</strong> <strong>und</strong> aus Stahl<br />

Olympisches Feuer brennt in den Herzen der Athleten<br />

Fürsorger, Verwaltungsmensch oder Therapeut<br />

Neue Mitarbeiter<br />

Termine<br />

Wir trauern um…<br />

Auszubildende freuen sich über bestandene Prüfungen<br />

Zertifikatsübergabe: 10-jähriges Jubiläum<br />

Auf die Plätze, fertig, los<br />

Danke für Ihren Einsatz!<br />

XTERN <strong>und</strong> die <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> am Start bei der b2d-Messe<br />

Patronatsfest in den <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> Mayen<br />

FAB-Prüfung bestanden<br />

29 IN FORM<br />

Organisationsentwicklung in der sicherheitstechnischen Betreuung<br />

30-31 KUNST & KULTUR<br />

30<br />

31<br />

Unmöglich denkst du?<br />

Finnischer Tango<br />

I n h a l t<br />

JOURNAL<br />

3<br />

INHALT


A k u t<br />

AKUT<br />

Gesetzliche Gr<strong>und</strong>lage wird geschaffen<br />

Unterstützte Beschäftigung kommt<br />

Im Job fit werden für den Job: Das ist „Unterstützte Beschäftigung“ von Menschen mit Behinderung. Das<br />

B<strong>und</strong>eskabinett hat den Gesetzesentwurf zur Einführung dieses neuen, flächendeckenden Instruments<br />

beschlossen. Es zielt auf Integration in die Mitte von Gesellschaft <strong>und</strong> Arbeitswelt, als Gleiche unter Gleichen;<br />

die besonderen Erfordernisse, Wünsche <strong>und</strong> Bedürfnisse immer im Blick.<br />

Im Koalitionsvertrag vom 11. November<br />

2005 wurde festgelegt,<br />

dass mehr Menschen mit Behinderung<br />

die Möglichkeit haben sollen,<br />

ihren Lebensunterhalt außerhalb<br />

von <strong>Werkstätten</strong> auf dem allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt erarbeiten zu können.<br />

In einem Bericht der B<strong>und</strong>esregierung<br />

wird allerdings deutlich,<br />

dass es für schwerbehinderte Menschen,<br />

deren Leistungsfähigkeit an<br />

der Grenze zur Werkstattbedürftigkeit<br />

liegt <strong>und</strong> die einen besonderen<br />

Unterstützungsbedarf haben, lediglich<br />

in den Integrationsprojekten<br />

eine b<strong>und</strong>esweit einheitliche Förderstruktur<br />

mit einem betrieblichen<br />

Ansatz gibt. In dem Bericht werden<br />

einzelne Modelle der so genannten<br />

Unterstützten Beschäftigung dargestellt,<br />

die zeigen, dass betriebliche<br />

Maßnahmen zu hohen Eingliederungserfolgen<br />

führen, wenn die<br />

Menschen mit Behinderung<br />

die dafür erforderliche<br />

individuelle <strong>und</strong> be-<br />

trieblich orientierte<br />

Unterstützung<br />

bekommen.<br />

Deswegen<br />

soll die UnterstützteBeschäftigung<br />

auf<br />

eine gesetzliche<br />

Gr<strong>und</strong>lage ge-<br />

stellt werden. Damit<br />

wird die erkannerkannte Lücke Lücke geschlossen<br />

<strong>und</strong> gleichzeitig gleichzeitig der Auftrag<br />

aus dem Koalitionsvertrag erfüllt.<br />

Am 30. Juli hat das B<strong>und</strong>eskabinett<br />

den intensiv diskutierten Gesetzesentwurf<br />

zur Unterstützten Beschäftigung<br />

beschlossen. Die Anforderungen<br />

an die Träger des Angebots<br />

wurden sehr konkret festgehalten<br />

4 JOURNAL<br />

Unterstützte Beschäftigung umfasst<br />

die individuelle Unterstützung bei der<br />

beruflichen Zukunftsplanung, Arbeitsplatzsuche,<br />

Arbeitsplatzanpassung,<br />

Qualifizierung <strong>und</strong> bei Problemen<br />

am Arbeitsplatz, aber z. B. auch ein<br />

Fahrtraining für den Arbeitsweg. Das<br />

Ziel ist eine langfristige sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigung auf<br />

dem allgemeinen, regulären Arbeitsmarkt.<br />

Durch Unterstützte Beschäftigung<br />

soll die Integration in allen Be-<br />

<strong>und</strong> damit ein Schritt zur Sicherstellung<br />

von Qualität vollzogen. Auch<br />

eine Verlängerung der Maßnahme<br />

von ursprünglich zwei auf bis zu drei<br />

Jahren ist möglich.<br />

Unterstützte Beschäftigung bedeutet,<br />

dass für den Menschen mit<br />

Behinderung gezielt ein Arbeitsplatz<br />

in einem Unternehmen<br />

gesucht<br />

wird, der seinen<br />

Fähigkeiten entspricht<br />

<strong>und</strong> mit<br />

seiner Behinderung<br />

vereinbar<br />

ist. Unterstützte<br />

Beschäftigung<br />

ist eine Leistung<br />

zur Teilhabe von<br />

Menschen mit Behinderung<br />

am Arbeitsleben.<br />

Sie umfasst<br />

eine individuelle, berufsprak-berufsprak-<br />

tische Qualifizierung <strong>und</strong> Betreuung<br />

bei der Einarbeitung auf einem<br />

konkreten Arbeitsplatz. Es gilt der<br />

Gr<strong>und</strong>satz: „Erst platzieren, dann<br />

qualifizieren“.<br />

Aufgabe des Trägers der Unterstützten<br />

Beschäftigung ist, den<br />

reichen des Arbeitsalltags gefördert<br />

werden. Dazu gehören neben der gemeinsamen<br />

Arbeitstätigkeit auch Pausen,<br />

Feiern im Betrieb, die Fahrt von<br />

<strong>und</strong> zu der Arbeit sowie außerbetriebliche<br />

Aktivitäten unter Kollegen. Während<br />

des gesamten Unterstützungsprozesses<br />

soll die Selbstbestimmung<br />

gefördert <strong>und</strong> geachtet werden, so<br />

z. B. bei der Auswahl eines Arbeitsplatzes<br />

<strong>und</strong> der Ausgestaltung der Unterstützung<br />

am Arbeitsplatz.<br />

Menschen mit Behinderung in allen<br />

einzelnen Arbeitsschritten solange<br />

anzuleiten <strong>und</strong> zu qualifizieren, bis<br />

er ohne Unterstützung auskommt.<br />

Das Ziel ist – nach erfolgreicher Einarbeitung<br />

– der Abschluss eines Arbeitsvertrags.<br />

Die Unterstützung<br />

sollte im Lauf der Zeit abnehmen,<br />

so dass der Mensch mit Behinderung<br />

möglichst ohne Unterstützung<br />

auskommt <strong>und</strong> nur noch in Ausnahmefällen<br />

Hilfe benötigt.<br />

Die B<strong>und</strong>esarbeitsgemeinschaft<br />

Integrationsfirmen (BAG IF) begrüßte<br />

den Gesetzesentwurf <strong>und</strong><br />

seine Intention, die Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

von Menschen mit<br />

Behinderung auf dem allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt weiter zu verbessern.<br />

Die BAG IF weist allerdings darauf<br />

hin, dass die langfristige Finanzierung<br />

der Unterstützten Beschäftigung<br />

nach wie vor aus Mitteln der<br />

Ausgleichsabgabe – die bereits jetzt<br />

schon am Ende ihrer Leistungsmöglichkeiten<br />

steht – erfolgen soll<br />

<strong>und</strong> bemängelt, dass diese Problematik<br />

mit dem Gesetzesvorhaben<br />

nicht gelöst wird.<br />

Text: Andrea Briel


INTEC-Betriebe der <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong><br />

INTEC steht für INTegration & TEChnik<br />

Die INTEC-Betriebe der <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> schließen für Menschen<br />

mit psychischen Behinderungen <strong>und</strong> Erkrankungen die Lücken zum<br />

allgemeinen Arbeitsmarkt.<br />

Mit dem Landesgesetz für psychisch<br />

kranke Personen (Psych-<br />

KG) vom 17. November 1995 wurde<br />

die gesetzliche Gr<strong>und</strong>lage zur<br />

Entwicklung der Gemeindepsychiatrie<br />

in Rheinland-Pfalz geschaffen.<br />

Gemeindepsychiatrie bedeutet,<br />

psychisch kranken Menschen<br />

individuelle <strong>und</strong> institutionelle Hilfen<br />

dort anzubieten, wo sie wohnen.<br />

Während in der Vergangenheit<br />

Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen<br />

<strong>und</strong> Behinderungen in<br />

entfernt liegenden Krankenhäusern<br />

behandelt wurden, wird ihnen durch<br />

die Entwicklung gemeindenaher<br />

Hilfen die Möglichkeit gegeben, in<br />

der gewohnten Umgebung zu bleiben.<br />

Die Gemeindepsychiatrie hat<br />

es sich außerdem zum Ziel gesetzt,<br />

durch wohnortnahe Hilfen die sozialen<br />

Netzwerke des einzelnen Menschen<br />

zu stützen <strong>und</strong> zu fördern, um<br />

der sozialen Ausgrenzung entgegenzuwirken.<br />

Die gesellschaftliche Integration<br />

am Arbeitsmarkt <strong>und</strong> die Schaffung<br />

neuer, vielseitiger <strong>und</strong> qualitativer<br />

Die Angebote der INTEC-Betriebe:<br />

• Garten- <strong>und</strong> Landschaftspflege<br />

• Gewächshausbetrieb<br />

• Mailing <strong>und</strong> Lettershop<br />

• Verpackung <strong>und</strong><br />

Montagedienstleistungen<br />

• Entsorgungsfachbetrieb für<br />

Elektro-Altgeräte<br />

• Lager <strong>und</strong> Logistik<br />

• Außenarbeitsplätze in<br />

Kooperationsbetrieben<br />

• Übergangsbegleitung auf den<br />

allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

Arbeitsplätze ist Ausdruck der Philosophie<br />

der <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong>. Deshalb<br />

bieten die <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> in<br />

dem Unternehmensbereich INTEC-<br />

Betriebe seit elf Jahren wohnortnahe<br />

Werkstattarbeitsplätze für psychisch<br />

kranke <strong>und</strong> behinderte Menschen an<br />

eigenständigen Betriebsstätten. Im<br />

Dezember 1997 öffneten die INTEC-<br />

Betriebe in Cochem mit acht Beschäftigten.<br />

Heute haben die INTEC-<br />

Betriebe in Cochem <strong>und</strong> Sinzig 101<br />

Werkstattbeschäftigte. In den <strong>Caritas</strong><br />

<strong>Werkstätten</strong> werden Menschen mit<br />

psychischen Behinderungen <strong>und</strong> Erkrankungen<br />

in ihrer Ganzheitlichkeit<br />

wahrgenommen: Normalisierung, Individualisierung<br />

<strong>und</strong> Anerkennung<br />

der Selbstbestimmung sind Gr<strong>und</strong>prinzipien<br />

der Arbeit.<br />

„Wir sind davon überzeugt, dass<br />

es wichtig ist, jedem Menschen die<br />

Chance zu geben, ein möglichst<br />

selbst bestimmtes Leben zu führen<br />

<strong>und</strong> seinen Alltag eigenständig zu<br />

bestreiten. Für Menschen mit psychischen<br />

Behinderungen <strong>und</strong> Erkrankungen<br />

bieten wir vielfältige Angebote<br />

zur beruflichen Integration<br />

<strong>und</strong> Rehabilitation. Jeder Mensch ist<br />

anders <strong>und</strong> hat andere Interessen,<br />

Fähigkeiten <strong>und</strong> Kenntnisse, aber<br />

auch Defizite <strong>und</strong> Handicaps. Ebenso<br />

wenig, wie es genormte Verhaltensmuster<br />

gibt, existiert ein<br />

Patent rezept für die Hilfe. Deshalb<br />

entwickeln wir Teilhabemöglichkeiten<br />

am Arbeitsleben, die auf die individuellen<br />

Bedürfnisse eingehen <strong>und</strong> zu einer<br />

beruflichen Selbstverwirk lichung<br />

beitragen,“ so Michael Kröselberg,<br />

Direktor der <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong>.<br />

Kurze Wege zwischen Arbeiten<br />

<strong>und</strong> Wohnen <strong>und</strong> die Unterstützung<br />

durch den starken <strong>Caritas</strong>-Werkstät-<br />

tenverb<strong>und</strong> in unmittelbarer Nähe,<br />

z. B. bei Fahrdiensten, Mittagessen<br />

<strong>und</strong> der Nutzung der Lager-Logistik<br />

sind wesentliche Vorteile. Die beruflichen<br />

<strong>und</strong> sozialen Fähigkeiten von<br />

psychisch behinderten Menschen<br />

aufzubauen, zu erhalten <strong>und</strong> zu<br />

erweitern, ist Auftrag <strong>und</strong> Ziel der<br />

INTEC-Betriebe der <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong>.<br />

Die (Wieder-)Eingliederung in<br />

das Arbeitsleben durch ein Arbeitsangebot,<br />

das dem individuellen Leistungsvermögen<br />

jedes Einzelnen<br />

angepasst ist, ist Basis aller Maßnahmen.<br />

Das Arbeitsangebot umfasst<br />

vielseitige Dienstleistungs- <strong>und</strong><br />

Fertigungsaufgaben, abgestimmt auf<br />

die Bedürfnisse <strong>und</strong> die berufliche<br />

Ausbildung <strong>und</strong> Berufserfahrungen<br />

von Menschen mit psychischen Behinderungen<br />

<strong>und</strong> Erkrankungen. So<br />

ist ein gestuftes <strong>und</strong> differenziertes<br />

Qualifizierungs- <strong>und</strong> Arbeitsangebot<br />

vorhanden, das in andere Betreuungs-<br />

<strong>und</strong> Versorgungsangebote integriert<br />

ist.<br />

2006 wurde in Sinzig im Kreis Ahrweiler<br />

der Gr<strong>und</strong>stein für einen weiteren<br />

INTEC-Betrieb gelegt. Bei der<br />

Gr<strong>und</strong>steinlegung im April 2006<br />

erinnerte sich Landrat Jürgen Pföhler:<br />

„Zehn Jahre sind vergangen von<br />

der Idee bis zur Realisierung“. Um<br />

neue Arbeits- <strong>und</strong> Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

für Menschen mit psychischer<br />

Erkrankung zu erschließen,<br />

wurde der Bau einer neuen Werkstatt<br />

<strong>und</strong> eines Gewächshausbetriebes<br />

begonnen. Im Herbst 2008 war es<br />

dann soweit. Die r<strong>und</strong> 1000 Quadratmeter<br />

wurden feierlich eingeweiht<br />

(siehe Bericht Seite 7).<br />

T i t e l<br />

TITEL<br />

Text: Karin Kohlhaas<br />

JOURNAL<br />

5


T i t e l<br />

TITEL<br />

Arbeit stiftet Identität <strong>und</strong> stabilisiert<br />

Vielfalt der INTEC-Betriebe wächst stetig<br />

Die INTEC-Betriebe in Cochem bieten verschiedene Arbeitsbereiche, in denen Menschen mit<br />

psychischen Erkrankungen Arbeit <strong>und</strong> Förderung finden.<br />

Vor vier Jahren kam als neue Arbeits-<br />

<strong>und</strong> Fördermöglichkeit der<br />

Gartenbau zum Entsorgungsfachbetrieb<br />

<strong>und</strong> zur Montage dazu. Schnell<br />

entwickelte sich dieser Bereich<br />

zu einem der nachgefragtesten<br />

Arbeitsangebote. So sind aus einer<br />

Arbeitsgruppe nunmehr drei Arbeitsgruppen<br />

geworden, die allmorgendlich<br />

zu unseren K<strong>und</strong>en hinausfahren<br />

<strong>und</strong> Neuanlagen von Gärten<br />

<strong>und</strong> Jahrespflege von Grünanlagen<br />

durchführen. Trotz der oft ungünstigen<br />

Witterungsbedingungen <strong>und</strong><br />

der körperlich anspruchsvollen Tätigkeit<br />

ist der Bereich Garten- <strong>und</strong><br />

Landschaftsbau sehr beliebt <strong>und</strong><br />

die Tage, an denen „Innendienst<br />

in der Arbeitsgruppe“ verrichtet<br />

wird, absolut überschaubar. Viele<br />

INTEC-Betriebe in Sinzig<br />

Das Arbeitsangebot der INTEC<br />

bietet jedem Beschäftigten die Möglichkeit<br />

zur individuellen Förderung.<br />

So ist der Mailing- <strong>und</strong> Lettershop<br />

mit seiner technisch hochwertigen<br />

Kuvertier- <strong>und</strong> Frankier maschine<br />

ein qualifizierter <strong>und</strong> verantwortungsvoller<br />

Arbeitsplatz. Großer<br />

Beliebtheit erfreuen sich auch die<br />

EDV-Arbeitsplätze mit ihren unterschiedlichen<br />

Anforderungen. Verschiedene<br />

Versand- <strong>und</strong> Bestandslisten<br />

werden fast eigenständig von<br />

den Werkstattbeschäftigten geführt.<br />

Mit Unterstützung der Firma Lufapak,<br />

einem langjährigen Koopera-<br />

6 JOURNAL<br />

Beschäftigte schätzen die Freiheit<br />

im Gartenbau <strong>und</strong> nehmen gerne<br />

Wind <strong>und</strong> Wetter in Kauf.<br />

Der Entsorgungsfachbetrieb hat<br />

durch die erneute Vergabe der Annahmestelle<br />

für Elektroaltgeräte des<br />

Landkreises Cochem-Zell an die<br />

INTEC-Betriebe im Jahr 2007<br />

deutlich an Fahrt aufgenommen.<br />

Täglich lassen zahlreiche Bürger<br />

des Kreises ihre Elektroaltgeräte hier<br />

fachgerecht entsorgen. So ist der<br />

Kontakt gewährleistet <strong>und</strong> die Entsorgungswilligen<br />

freuen sich über die<br />

Hilfe beim Ausladen der Geräte. Auch<br />

für ein paar nette Worte ist meist Zeit.<br />

Mehrmals wöchentlich sind unsere<br />

LKWs im Landkreis unterwegs, um<br />

Elektroaltgeräte einzusammeln.<br />

Jüngstes Kind der INTEC-Betriebe<br />

Cochem ist die Aufbaugruppe.<br />

Hier können Beschäftigte die Teilnahme<br />

am Arbeitsleben in einem geschützteren<br />

Rahmen wieder erlernen<br />

<strong>und</strong> erleben. Es wird sehr individuell<br />

auf die Beschäftigten eingegangen,<br />

auch krisenhafte Lebensphasen werden<br />

professionell begleitet. Meist gelingt<br />

dann der Übergang in eine der<br />

anderen Arbeitsgruppen, die sich<br />

stets über neue Kollegen freuen.<br />

So wurde das Bild der INTEC-Betriebe<br />

Cochem weiter abger<strong>und</strong>et<br />

<strong>und</strong> zur Umsetzung des Gesamtkonzeptes<br />

der INTEC-Betriebe der<br />

<strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> beigetragen.<br />

Text: George Koldewey<br />

Seit März 2007 bieten die INTEC-Betriebe in Sinzig Menschen mit psychischer Behinderung Arbeit.<br />

tionspartner, wurde das ohnehin<br />

schon vielfältige Angebot im Verpackungs-<br />

<strong>und</strong> Montagebereich um<br />

eine Skinmaschine erweitert. Damit<br />

werden Produkte mittels Vakuum<br />

auf einen individuell bedruckten<br />

Karton aufgeschweißt <strong>und</strong> anschließend<br />

für den Verkauf vorbereitet.<br />

Den mittlerweile größten Anteil stellt<br />

der Garten- <strong>und</strong> Landschaftsbau<br />

mit dem hochmodernen Gewächshausbetrieb.<br />

Bei jedem Wetter sind<br />

die Werkstattbeschäftigten dabei,<br />

ob beim Umgang mit Rasenmähern<br />

<strong>und</strong> Freischneidern oder beim Jäten<br />

von Unkraut <strong>und</strong> Zusammenrechen<br />

von Laub. Im vergangenen Jahr<br />

wurde ein Hakotrac angeschafft.<br />

Dieser Traktor verfügt über ein leistungsstarkes<br />

Mähwerk <strong>und</strong> einen<br />

Schneeschieber <strong>und</strong> ist somit auch<br />

im Winterdienst einsetzbar. Das Gewächshaus<br />

ist ganz auf den Anbau<br />

von Topfkräutern spezialisiert. Hier<br />

bestimmen die filigranen Arbeiten,<br />

wie die exakt zu bestimmende Aussaatmenge<br />

oder der spätere Ernteschnitt,<br />

den Tagesablauf.<br />

Dabei den Blick für den Menschen<br />

nicht zu verlieren <strong>und</strong> das Ziel<br />

vor Augen zu halten, ist die tägliche<br />

Herausforderung. Text: Britta Lott


Einsegnung der INTEC-Betriebe Sinzig<br />

Herzlich willkommen!<br />

Am 19. September 2008 feierten die INTEC-Betriebe in Sinzig ihre offizielle Einweihung.<br />

875 Tage nach der Gr<strong>und</strong>steinlegung<br />

wurde ein innovatives Bauvorhaben<br />

im Landkreis Ahrweiler zur<br />

Erweiterung der Teilhabechancen<br />

für Menschen mit psychischer Behinderung<br />

seiner Bestimmung übergeben.<br />

Michael Kröselberg, Direktor<br />

der <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong>, begrüßte<br />

bei strahlendem Sonnenschein die<br />

zahlreich erschienenen Ehrengäste,<br />

Beschäftigten <strong>und</strong> Mitarbeiter zur<br />

feierlichen Einweihung der INTEC-<br />

Betriebe. 2,8 Millionen Euro wurden<br />

investiert, um eine 3500 Quadratmeter<br />

große Baulücke mit einem<br />

architektonisch beeindruckenden<br />

Neu bau <strong>und</strong> einer attraktiven Außenanlage<br />

zu schließen. Eine zusätzliche<br />

Bereicherung ist der neu<br />

entstandene Gewächshausbetrieb<br />

mit seinem angrenzenden Verkaufsbereich.<br />

Unter der Marke „Radicula<br />

Kräuter & Kreatives“ werden hier<br />

Kräuter gezüchtet. Im angrenzenden<br />

Ladenlokal finden sich neben den<br />

Kräutern schöne Accessoires <strong>und</strong><br />

Geschenkideen.<br />

Der Vorsitzende des <strong>Caritas</strong>verbandes<br />

für die Diözese Trier e.V.,<br />

Prälat Franz Josef Gebert, übernahm<br />

die feierliche Einsegnung der<br />

neuen Betriebsstätte. Auf dem Betriebsgelände<br />

wurde ein Ginkgobaum<br />

gepflanzt, der Wachstum <strong>und</strong><br />

Leben symbolisieren soll. Grußworte<br />

an die Gäste richteten anschließend<br />

auch Rainer Uhl als Mitglied des<br />

Werkstattrates, Ottmar Miles-Paul<br />

als Landesbeauftragter für die Belange<br />

behinderter Menschen sowie<br />

Klaus Serger als Vorsitzender der<br />

Mitarbeitervertretung. Die Kreisabgeordnete<br />

Charlotte Hager überbrachte<br />

in Vertretung von Landrat<br />

Dr. Jürgen Pföhler die Glückwünsche<br />

des Landkreises. Dem schloss<br />

sich der Bürgermeister der Stadt<br />

Sinzig, Wolfgang Kroeger, an, der<br />

zudem die gute Zusammenarbeit<br />

lobte. Musikalisch umrahmt wurde<br />

die Veranstaltung durch die Hamburger<br />

Musikgruppe „The Living<br />

Music Box“. Im Anschluss an den<br />

offiziellen Festakt konnten sich die<br />

Gäste bei einer Besichtigung von<br />

der gelungenen Ausstattung der<br />

neuen Gebäude in fre<strong>und</strong>licher <strong>und</strong><br />

heller Atmosphäre überzeugen.<br />

Text: Britta Lott<br />

T i t e l<br />

TITEL<br />

JOURNAL<br />

7


T i t e l<br />

TITEL<br />

INTEC-Betriebe Sinzig am 21.09.2008<br />

Tag der offenen Tür<br />

Ein Tag der offenen Tür bei den <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> ist mehr als nur ein Blick hinter die Kulissen.<br />

Der Tag begann mit einem Gottesdienst<br />

auf dem Gelände der <strong>Caritas</strong><br />

<strong>Werkstätten</strong>. Anschließend konnten<br />

die Besucher in den neuen Räumen<br />

der INTEC-Betriebe das Leistungsspektrum<br />

von Menschen mit psychischer<br />

Erkrankung kennen lernen.<br />

Die 35 neuen Arbeitsplätze ermöglichen<br />

Qualifizierung <strong>und</strong> Beschäftigung<br />

sowie Chancen auf eine Wiedereingliederung<br />

in das normale<br />

Arbeitsleben. Die INTEC-Betriebe<br />

Sinzig bieten Berufsbildungs- <strong>und</strong><br />

Arbeitsmöglichkeiten in den Bereichen<br />

Garten- <strong>und</strong> Landschaftspflege,<br />

Mailing, Montage/Verpackungen,<br />

Lager <strong>und</strong> Logistik an.<br />

Ergänzt wird das Arbeitsangebot<br />

durch einen modernen Gewächshausbetrieb<br />

<strong>und</strong> das angegliederte<br />

Ladenlokal „Radicula Kräuter & Kreatives“.<br />

„Radicula“ ist nicht nur am<br />

Tag der offenen Tür ein Anziehungspunkt<br />

für die Besucher. Auch zu<br />

den regulären Öffnungszeiten lohnt<br />

sich ein Besuch. Hier findet sich bestimmt<br />

das passende Accessoire<br />

für die Küche oder das richtige<br />

Geschenk für einen besonderen<br />

Anlass.<br />

Auch die Kinder fühlten sich am<br />

Tag der offenen Tür im Kinderparadies<br />

bestens aufgehoben. Ob beim<br />

XXL-Mensch-ärgere-Dich-nicht,<br />

Mikado in XXL oder beim Kinder-<br />

Gabelstaplerfahren auf einem speziellen<br />

Parcours: Hier war für alle<br />

8 JOURNAL<br />

etwas dabei. Klassiker wie Sackhüpfen,<br />

Fahrt mit dem historischen<br />

Feuerwehrauto <strong>und</strong><br />

Kinderschminken durften<br />

natürlich auch nicht feh- fehlen.<br />

Das musikalische<br />

Highlight war die<br />

Band „The Living<br />

Music Box“ aus<br />

Hamburg. Hier<br />

rockte ein Duo<br />

der besonderen<br />

Art. Die<br />

beiden Musiker<br />

sind<br />

blind, <strong>und</strong><br />

die Musik ist<br />

nicht nur ihr<br />

Job, sondern<br />

ihr Leben. Die<br />

Band „The<br />

Living Music<br />

Box“ gehört<br />

zu dem Projekt<br />

„Barner 16“, in<br />

dem behinderte<br />

<strong>und</strong> nichtbehinderte<br />

Künstler zusam- zusammenarbeiten.<br />

Text: Karin Kohlhaas


Radicula Kräuter & Kreatives<br />

Ein Würzelchen will hoch hinaus<br />

Mit der Einweihung der INTEC-Betriebe in Sinzig fiel auch der Start-<br />

schuss für das Projekt „Radicula Kräuter & Kreatives“.<br />

Radicula kommt aus dem Lateinischen <strong>und</strong><br />

bedeutet Würzelchen.<br />

Hinter dem Namen „Radicula<br />

Kräuter & Kreatives“ verbirgt<br />

sich ein hochmoderner Gewächshausbetrieb<br />

sowie<br />

ein ansprechender angrenzenderVerkaufsVerkaufsbereich.<br />

Auf r<strong>und</strong> 700 700<br />

Quadtratmeter Gewächshausfläche<br />

verteilen sich 22<br />

Pflanztische, auf<br />

denen zwei Mitarbeiter<br />

<strong>und</strong><br />

derzeit derzeit fünf<br />

Werkstattbe<br />

schäftigte bekannte<br />

<strong>und</strong><br />

weniger bekanntekannte<br />

Topf-<br />

kräuter anbauen.<br />

Hiermit wurde<br />

ein weiteres<br />

qualifiziertes<br />

<strong>und</strong> attraktives<br />

Arbeitsfeld für<br />

Menschen mit<br />

psychischer Behinderunggeschaffen.<br />

Sich von<br />

der Aussaat bis zum<br />

Verkauf aktiv in alle<br />

Produktionsabläufe einbringen<br />

zu können, zeichnet<br />

diese die se Arbeitsplätze aus.<br />

Unterstützt wird die tägliche<br />

Arbeit durch durch einen Berater des<br />

Kontakt · Öffnungszeiten<br />

Radicula · Kripper Straße 26 · 53489 Sinzig<br />

Tel. 0 26 42/97 02 30 · radicula@cwfb.de<br />

Montag bis Freitag 9.30 - 12.30 Uhr<br />

13.30 - 18.00 Uhr<br />

Samstag 9.00 - 13.00 Uhr<br />

Landschaftsverbandes Rheinland-<br />

Pfalz. Ein hochmoderner Klimacomputer<br />

leistet unverzichtbare<br />

Dienste bei der Einstellung von<br />

Licht, Schatten oder Wärme <strong>und</strong><br />

der richtigen Dosierung des Düngers.<br />

Zwei große Wassertanks, die<br />

für eine automatische Bewässerung<br />

der Pflanztische sorgen, werden bei<br />

Bedarf durch einen eigens für diesen<br />

Zweck gebohrten Brunnen befüllt.<br />

Neben den gängigen Kräutern<br />

wie Basilikum, Petersilie oder Dill<br />

sollen zukünftig auch alte Gemüsesorten<br />

<strong>und</strong> seltene Kräuter ihren<br />

Platz im Gewächshaus finden. Im<br />

Fokus steht natürlich auch der Aufbau<br />

einer stabilen Vertriebsstruktur.<br />

Erste Kontakte zu regionalen<br />

Lebensmittelmärkten, die sich begeistert<br />

von der Idee zeigten, konnten<br />

bereits geknüpft werden. Aber<br />

auch die hiesige Gastronomie,<br />

allen voran Jean-Marie Dumaine,<br />

Inhaber des Restaurants Vieux Sinzig,<br />

ein weit über die Landesgrenzen<br />

hinaus bekannter Experte in Sachen<br />

Kräuter <strong>und</strong> Trüffel, hat seine<br />

Unterstützung zugesagt. Eine zusätzliche<br />

Bereicherung ist der angeschlossene<br />

Verkaufsbereich.<br />

„Radicula Kräuter & Kreatives“ bietet<br />

in einem rustikalen Ambiente alles<br />

r<strong>und</strong> um das Thema Kräuter.<br />

Neben Pesto, Ölen <strong>und</strong> Gewürzen<br />

findet man auch viele ausgefallene<br />

Geschenkideen für Haus <strong>und</strong> Garten.<br />

100 Quadratmeter Verkaufserlebnis,<br />

die Lust auf mehr machen.<br />

Text: Britta Lott<br />

T i t e l<br />

TITEL<br />

JOURNAL<br />

9


N a c h g e f r a g t<br />

NACHGEFRAGT<br />

Neue Chance in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung<br />

Berufliche Bildung für<br />

psychisch erkrankte Menschen<br />

Dr. Irmgard Plößl, Diplom-Psychologin <strong>und</strong> Abteilungsleitung im Fachbereich Berufliche Teilhabe <strong>und</strong> Rehabilitation<br />

des Rudolf-Sophien-Stifts, setzt sich mit den Anforderungen <strong>und</strong> Wegen der Beruflichen Bildung<br />

für den Personenkreis psychisch behinderter Menschen auseinander.<br />

Immer mehr Menschen leiden unter<br />

einer psychischen Erkrankung<br />

<strong>und</strong> sind von Ausgliederung aus<br />

dem Arbeitsleben bedroht oder<br />

bereits betroffen. Der Anteil psychischer<br />

Erkrankungen an den Frühberentungen<br />

hat sich seit 1985 auf<br />

29,2 Prozent nahezu verdreifacht.<br />

Psychische Krankheiten sind mittlerweile<br />

die wichtigste Ursache von<br />

Erwerbsunfähigkeit. Auch <strong>Werkstätten</strong><br />

für behinderte Menschen (WfbM)<br />

sind von dieser Entwicklung betroffen,<br />

da die Aufnahmeanfragen von<br />

psychisch erkrankten Menschen<br />

stetig steigen. Viele Werkstattträger<br />

sind bemüht, ihr Angebot an<br />

die Bedürfnisse der Zielgruppe anzupassen.<br />

Doch worin bestehen die<br />

spezifischen Anforderungen an Berufliche<br />

Bildung bei psychisch erkrankten<br />

Menschen?<br />

Gemeinsam ist allen Betroffenen,<br />

dass sie neben der Erfahrung der<br />

Erkrankung <strong>und</strong> Behandlung auch<br />

die Erfahrung des Verlusts <strong>und</strong> teilweise<br />

auch der Stigmatisierung gemacht<br />

haben. Diese Erfahrungen<br />

gilt es zu verarbeiten. Psychisch erkrankte<br />

Mitarbeiter müssen sich mit<br />

ihrer veränderten Leistungsfähigkeit<br />

auseinander setzen. Sie müssen<br />

sich erarbeiten, welches Maß an<br />

Stress <strong>und</strong> Belastung sie noch bewältigen<br />

können, welche Frühwarnzeichen<br />

auf einen drohenden Rückfall<br />

hinweisen <strong>und</strong> durch welche<br />

Maßnahmen sie einer beginnenden<br />

Krise begegnen können. Es gilt, berufliche<br />

Pläne <strong>und</strong> Ziele neu zu definieren,<br />

sich teilweise von früheren<br />

Wünschen <strong>und</strong> Zielen zu verabschieden,<br />

häufig verb<strong>und</strong>en mit erheblichen<br />

finanziellen Einbußen. All<br />

diese Prozesse können verb<strong>und</strong>en<br />

10 JOURNAL<br />

Dr. Irmgard Plößl, Diplom-Psychologin<br />

sein mit Gefühlen der Trauer <strong>und</strong><br />

mit Ängsten. Vorrangiges Ziel der<br />

Beruflichen Bildung in WfbM muss<br />

es daher sein, Menschen auf diesem<br />

Weg zu begleiten <strong>und</strong> zu unterstützen.<br />

Eine wesentliche Aufgabe<br />

besteht darin, in diesen Prozess<br />

das Element der Hoffnung <strong>und</strong> Zuversicht<br />

wieder zu integrieren, Motivation<br />

aufrecht zu erhalten oder<br />

wieder zu entwickeln <strong>und</strong> die Fähigkeiten<br />

<strong>und</strong> Ressourcen eines jeden<br />

Menschen in den Mittelpunkt<br />

der Arbeit zu stellen. Dabei sollte<br />

das Selbstverständnis der professionellen<br />

Begleiter in der Rolle des<br />

Coaches begründet sein, der Menschen<br />

mit psychischen Erkrankungen<br />

dabei unterstützt, Experten<br />

in eigener Sache zu werden.<br />

Ganz wesentlich für einen gelingenden<br />

Prozess ist der Aufbau einer<br />

kontinuierlichen tragfähigen<br />

Beziehung zwischen psychisch erkranktem<br />

Mitarbeiter <strong>und</strong> professionellem<br />

Helfer. Wechsel zwischen<br />

Bezugspersonen <strong>und</strong> unterschied-<br />

lichen Maßnahmen sollten nach<br />

Möglichkeit vermieden werden.<br />

WfbM bieten in dieser Hinsicht besonders<br />

gute Möglichkeiten für psychisch<br />

erkrankte Menschen, da sie<br />

Unterstützung <strong>und</strong> Begleitung über<br />

einen längeren Zeitraum hinweg anbieten<br />

können, bei Bedarf auch unbefristet.<br />

Zudem erlaubt die <strong>Werkstätten</strong>verordnung<br />

die konsequente<br />

Orientierung am individuellen Bedarf<br />

<strong>und</strong> somit eine personenzentrierte<br />

Ausrichtung.<br />

Berufspraktische Bildungsangebote<br />

sind auch für psychisch erkrankte<br />

Menschen wichtig. Zwar<br />

bringen sie nicht selten bereits<br />

eine abgeschlossene Ausbildung<br />

<strong>und</strong> qualifizierte Berufserfahrung<br />

mit, auch dieses Fachwissen bedarf<br />

jedoch der Auffrischung. Hinzu<br />

kommt, dass häufig auch bisher<br />

fachfremde berufliche Tätigkeiten<br />

übernommen werden müssen <strong>und</strong><br />

die technische Entwicklung eine<br />

Anpassungs- <strong>und</strong> Erhaltungsqualifizierung<br />

erforderlich macht. Dabei<br />

ist sowohl eine getrennte, als auch<br />

eine in den Arbeitsbereich integrierte<br />

Gestaltung des Berufsbildungsbereichs<br />

denkbar. Entscheidend sind<br />

die konsequente Ausrichtung am<br />

individuellen Bildungsbedarf <strong>und</strong><br />

die personenbezogene Organisation<br />

der Beruflichen Bildung. Neben<br />

den berufsbildenden Inhalten stehen<br />

im Berufsbildungsbereich für<br />

psychisch erkrankte Menschen jedoch<br />

mindestens gleichrangig die<br />

krankheits- <strong>und</strong> bewältigungsbezogenen<br />

Inhalte. Zur Bearbeitung<br />

dieser Themen hat sich das Gruppentrainingsprogramm<br />

ZERA seit<br />

Jahren sehr bewährt. ZERA bedeutet<br />

„Zusammenhang zwischen


Erkrankung, Rehabilitation <strong>und</strong> Arbeit“.<br />

Das Programm wurde speziell<br />

für die Anwendung im Rahmen der<br />

beruflichen Rehabilitation konzipiert<br />

<strong>und</strong> stellt eine wichtige Ergänzung<br />

zu den bestehenden Gruppenangeboten<br />

dar. Insbesondere zur Strukturierung<br />

des Berufsbildungsbereichs<br />

in WfbM ist es gut geeignet<br />

<strong>und</strong> wird auch von der BAG:WfbM<br />

(B<strong>und</strong>esarbeitsgemeinschaft der<br />

<strong>Werkstätten</strong> für behinderte Menschen)<br />

empfohlen. Gerade um eine<br />

personenzentrierte Hilfeplanung im<br />

beruflichen Bereich zu gewährleisten,<br />

bietet ZERA den Teilnehmern<br />

die Möglichkeit, sich über ihre beruflichen<br />

Wünsche, ihre Stärken<br />

<strong>und</strong> Schwächen <strong>und</strong> das geeignete<br />

Hilfesystem klar zu werden <strong>und</strong> realistische,<br />

sinnhafte berufliche Ziele<br />

zu formulieren. Das schrittweise<br />

Vorgehen <strong>und</strong> die gemeinsame Erarbeitung<br />

in der Gruppe fördern die<br />

Selbstbefähigung <strong>und</strong> fordern die<br />

Selbsthilfepotentiale. Durch die Bewusstmachung<br />

persönlicher <strong>und</strong><br />

externer Ressourcen <strong>und</strong> die Klärung<br />

beruflicher Ziele wird der Prozess<br />

der Krankheitsbewältigung<br />

<strong>und</strong> der beruflichen Neuorientierung<br />

positiv unterstützt.<br />

Für psychisch erkrankte Menschen,<br />

die in der Regel viele Jahre<br />

ihres Lebens zunächst ohne Erkrankung<br />

<strong>und</strong> Behinderung verbracht<br />

<strong>und</strong> hier auch berufliche Erfahrungen<br />

gesammelt haben, spielt der<br />

Realitätsbezug der Beruflichen Bildung<br />

eine wesentliche Rolle. Auch<br />

im geschützten Rahmen der WfbM<br />

sollten möglichst realitätsnahe Tätigkeiten<br />

angeboten <strong>und</strong> Zugang<br />

zu echten Aufträgen <strong>und</strong> Produktionsabläufen<br />

ermöglicht werden.<br />

Wo immer möglich <strong>und</strong> vom Mitarbeiter<br />

gewünscht, sollte eine gesellschaftlich<br />

integrierte Beschäftigung<br />

auf einem ausgelagerten Trainings-<br />

oder Arbeitsplatz erprobt werden.<br />

Ansätze aus den USA, in denen<br />

die Förderung psychisch erkrankter<br />

Menschen auf dem Arbeitsmarkt<br />

bereits seit langem gängige Praxis<br />

ist, zeigen, dass eine möglichst<br />

schnelle Platzierung auf einem sozial<br />

integrierten Arbeitsplatz außerhalb<br />

von Sondereinrichtungen die<br />

Chancen auf eine Steigerung des<br />

N a c h g e f r a g t<br />

NACHGEFRAGT<br />

Die Autorin ist Diplom-Psychologin<br />

<strong>und</strong> in der Abteilungsleitung für die<br />

<strong>Werkstätten</strong> des Rehabilitationszentrums<br />

Rudolf-Sophien-Stift in Stuttgart<br />

tätig. Dr. Plößl hat das ZERA-Schulungsprogramm<br />

maßgeblich mitentwickelt.<br />

Angaben zu Literatur bei der<br />

Verfasserin:<br />

Dr. Irmgard Plößl (Dipl. Psych.)<br />

Abteilungsleitung Fachbereich<br />

Berufliche Teilhabe <strong>und</strong> Rehabilitation<br />

Werkstattleiterin<br />

Rehabilitationszentrum Rudolf-Sophien-Stift<br />

Schockenriedstraße 40<br />

70565 Stuttgart<br />

Telefon 07 11/169 3150<br />

ploessl@rrss.de<br />

www.rrss.de<br />

Integrationspotenzials <strong>und</strong> somit<br />

auf eine längerfristige Integration in<br />

den allgemeinen Arbeitsmarkt beträchtlich<br />

erhöht. Auch wenn Untersuchungen<br />

aus Deutschland bislang<br />

zeigen, dass diese Ergebnisse<br />

auf hiesige Verhältnisse nicht uneingeschränkt<br />

übertragbar sind,<br />

so sollten doch Wahlmöglichkeiten<br />

zwischen geschützter <strong>und</strong> sozial integrierter<br />

Förderung <strong>und</strong> Beschäftigung<br />

in WfbM angeboten werden.<br />

Dieser Ansatz entspricht dem<br />

Bedürfnis vieler Betroffener, unter<br />

möglichst normalen Bedingungen<br />

zu leben <strong>und</strong> zu arbeiten. Ein ganz<br />

wesentlicher Punkt für den Erfolg<br />

der integrierten Platzierung <strong>und</strong> Unterstützung<br />

ist die kontinuierliche<br />

<strong>und</strong> zeitlich nicht befristete Betreuung<br />

am Arbeitsplatz in personeller<br />

Kontinuität durch einen Job-<br />

Coach. Wichtig ist aber auch die<br />

Durchlässigkeit zwischen beiden<br />

Bereichen, da in Krisenzeiten eine<br />

vorübergehende Beschäftigung im<br />

geschützten Rahmen als entlastend<br />

<strong>und</strong> hilfreich erlebt werden kann.<br />

Text: Dr. Irmgard Plößl<br />

JOURNAL<br />

11


Focus Produktion<br />

FOCUS PRODUKTION<br />

Controlling in den <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong><br />

… <strong>und</strong> wer oder was wird jetzt kontrolliert?<br />

Neu ist das Thema Controlling in den <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> nicht. Schon vor Jahren wurde eine leistungsstarke<br />

Software angeschafft, um dem gestiegenen Informationsbedürfnis Rechnung zu tragen. Neu war<br />

aber die Einrichtung der Stabsstelle Controlling Ende des Jahres 2007.<br />

Dass auch ein Sozialunternehmen<br />

in der heutigen Zeit ein gutes Marketing<br />

braucht, darüber w<strong>und</strong>ert<br />

sich keiner mehr. Aber Controlling?<br />

Um diese Frage zu beantworten,<br />

sollte man sich den Begriff Controlling<br />

näher ansehen. „To control“<br />

(engl.) heißt ins Deutsche übersetzt<br />

unter anderem „steuern“, was doch<br />

ungleich positiver klingt als „kontrollieren“!<br />

Und so ist das Ganze auch<br />

gedacht. Auf der Gr<strong>und</strong>lage ausgesuchter<br />

<strong>und</strong> aufbereiteter Informationen<br />

können wichtige Steuerungsprozesse<br />

initiiert werden.<br />

„Bei zunehmend schwieriger werdenden<br />

wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

ist es umso wichtiger,<br />

zeitnahe <strong>und</strong> umfassende<br />

Informationen über die wirtschaftlichen<br />

Zusammenhänge im Unternehmen<br />

zu haben. Nur so haben wir<br />

12 JOURNAL<br />

eine Gr<strong>und</strong>lage, um gute <strong>und</strong> richtige<br />

Entscheidungen zu treffen“, so<br />

Franz Josef Bell, stellvertretender<br />

Geschäftsführer der <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong>.<br />

Controlling in den <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong><br />

bedient sich dabei verschiedener<br />

klassischer Instrumentarien<br />

wie z. B. der ABC-Analyse oder den<br />

Abweichungsanalysen. Durch so<br />

genannte Bereichsvergleiche kann<br />

man standortübergreifend voneinander<br />

lernen. Es gibt ein Berichtswesen,<br />

in dem u. a. für jeden Arbeitsbereich<br />

an jedem Standort ein<br />

Betriebsabrechnungsbogen (BAB)<br />

vorliegt. Es werden ausgewählte<br />

Kennzahlen erhoben. Diese dienen<br />

der Überwachung <strong>und</strong> Steuerung<br />

wichtiger Unternehmensprozesse.<br />

Die Daten hierfür kommen sowohl<br />

aus der Kostenrechnung als auch<br />

aus der STEP, der Strategischen<br />

Entwicklungsplanung, <strong>und</strong> werden<br />

mit Hilfe der Software Corporate<br />

Planner zusammengeführt <strong>und</strong><br />

ausgewertet. Der Blick richtet sich<br />

in die Vergangenheit <strong>und</strong> in die Zukunft.<br />

So können Kosten <strong>und</strong> Erträge<br />

jedem einzelnen Arbeitsbereich<br />

der jeweiligen Werkstatt zugeordnet<br />

werden, aber auch standortübergreifende<br />

Analysen der Geschäftsfelder<br />

sind möglich. Diese<br />

bieten dann die Basis für genauere<br />

Betrachtungen auf Geschäftsführungs-<br />

<strong>und</strong> Werkstattleiter-/Abteilungsleiterebene.<br />

Controlling – eine Dienstleistung!<br />

Sie soll helfen, die Produktionsprozesse<br />

in den <strong>Werkstätten</strong> im Sinne<br />

einer langfristigen Zukunftssicherung<br />

zu unterstützen.<br />

Text: Sabine Weisbender


Focus Produktion<br />

FOCUS PRODUKTION<br />

Von der Eigenversorgung zum modernen Cateringservice<br />

Guten Appetit!<br />

Mit dem Umzug in die neue Werkstatt in Mayen begann im Jahr 1977<br />

die Erfolgsgeschichte der Küchen in den <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong>.<br />

Schon bald nach Betriebsaufnahme<br />

konnten wir Mitarbeiter umliegender<br />

Betriebe in unserer Kantine<br />

begrüßen, die sich freuten, ein qualitativ<br />

hochwertiges Essen zu einem<br />

günstigen Preis zu erhalten. Auch<br />

an den entstandenen neuen Standorten<br />

sprach es sich schnell herum,<br />

dass externe Gäste zum Essen herzlich<br />

willkommen sind. Dann kamen<br />

die ersten K<strong>und</strong>en hinzu, die ihr Mittagessen<br />

in Gebinden von unseren<br />

Küchen erhielten. So etwa Einrichtungen<br />

der Lebenshilfe, die damalige<br />

Sonderschule G in Door <strong>und</strong><br />

auch die ersten Kindertagesstätten.<br />

Umsatzanteile in der Mittagsverpflegung<br />

im Jahr 2007<br />

Schulen <strong>und</strong><br />

Kindertagessttätten<br />

35%<br />

Eigenverpflegung<br />

41%<br />

Sonstige K<strong>und</strong>en<br />

24%<br />

1999 wurde dann ein neues Kapitel<br />

in der Kantinengeschichte aufgeschlagen.<br />

In der Firma „Weig“ in<br />

Mayen bewirteten wir auch in der<br />

Kantine. So konnten erstmalig ausgelagerte<br />

Arbeitsplätze für Beschäftigte<br />

aus dem Küchenbereich geschaffen<br />

werden. Mit dem Beginn<br />

des neuen Jahrzehntes begann der<br />

Trend hin zu den freiwilligen Ganztagsschulen.<br />

Frühzeitig erkannte die<br />

damalige Hauswirtschaftsleitung die<br />

Möglichkeiten, die sich für unsere<br />

Küchen daraus ergaben. Die Hauptschule<br />

Hinter Burg in Mayen <strong>und</strong><br />

die Janusz-Korczak-Schule in Sinzig<br />

werden seit 2002 vom ersten Tag<br />

an durch uns verpflegt. Im Lauf der<br />

Jahre kamen immer mehr Schulen<br />

hinzu. Mit dem Are-Gymnasium in<br />

Bad Neuenahr, der Gr<strong>und</strong>schule in<br />

Polch <strong>und</strong> der Integrierten Gesamtschule<br />

in Zell konnten auch 2008<br />

weitere Schulen als K<strong>und</strong>en gewonnen<br />

werden. Ähnlich verlief<br />

die Entwicklung bei den Kindertagesstätten.<br />

Heute beliefern wir 11<br />

Schulen, über 20 Kindertagesstätten<br />

sowie mehrere<br />

Firmen <strong>und</strong> soziale Einrichtungen.<br />

Für zehn K<strong>und</strong>en<br />

stellen wir darüber hinaus<br />

auch die Verteilung unseres<br />

Essens vor Ort sicher. Viele<br />

Beschäftigte haben so die<br />

Möglichkeit, außerhalb der<br />

Werkstatt zu arbeiten. Wir<br />

kochen derzeit weit über<br />

2000 Portionen am Tag her<br />

<strong>und</strong> werden im Jahr 2008<br />

erstmalig die Umsatzgrenze<br />

von 1.000.000 Euro überschreiten.<br />

Hauptaufgabe für die Zukunft wird<br />

es sein, die räumlichen <strong>und</strong> personellen<br />

Kapazitäten der Küchen an<br />

den weiter wachsenden Markt anzupassen<br />

<strong>und</strong> so auch weiterhin eine<br />

abwechslungsreiche <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>e<br />

Verpflegung zu garantieren.<br />

Text: Peter Wagner<br />

Die fre<strong>und</strong>lichen Damen der Essensausgabe des Are-Gymnasiums<br />

Essen fassen in der IGS Zell<br />

JOURNAL<br />

13


Focus Produktion<br />

FOCUS PRODUKTION<br />

Mehr Platz <strong>und</strong> höhere Kapazitäten<br />

Ortswechsel<br />

Der Entsorgungsfachbetrieb der <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> Mayen ist nun<br />

an neuer Stelle, zentral an der A48 im Industriepark Osteifel bei Mayen<br />

gelegen, gut zu erreichen. So wurde der Service für die K<strong>und</strong>en<br />

weiter verbessert <strong>und</strong> neue Arbeitsplätze geschaffen.<br />

Vor einem guten Jahr berichteten<br />

wir im JOURNAL Nr. 15 von unserer<br />

Beteiligung an der europaweiten<br />

Ausschreibung zum Betrieb einer<br />

Annahmestelle für Elektroaltgeräte<br />

nach „ElektroG“. Dieses Gesetz regelt<br />

das Inverkehrbringen, die Rücknahme<br />

<strong>und</strong> die umweltverträgliche<br />

Entsorgung von Elektro- <strong>und</strong> Elektronikgeräten.<br />

In diesem Jahr konnten<br />

wir uns freuen, die Ausschreibung<br />

für uns entschieden zu haben.<br />

Seit Februar betreiben wir – neu beauftragt<br />

– die Annahmestelle für den<br />

Kreis Mayen-Koblenz.<br />

Nötig wurde der Umzug an einen<br />

neuen Standort durch zusätzliche<br />

Anforderungen <strong>und</strong> die Entscheidung,<br />

mehr Arbeitsplätze im Bereich<br />

der Elektroaltgeräteentsorgung<br />

<strong>und</strong> -recycling anzubieten. Dem war<br />

der bisherige Standort nicht mehr<br />

gewachsen. Parallel zum Ausschreibungsverfahren<br />

wurde deshalb nach<br />

einem geeigneten neuen Standort<br />

gesucht. Gef<strong>und</strong>en wurde er in<br />

unmittelbarer Nähe des Service-<br />

<strong>und</strong> Logistikzentrums der <strong>Caritas</strong><br />

<strong>Werkstätten</strong> Mayen in der Ludwig-<br />

Erhard-Straße. Etwa 300 m weiter<br />

fand sich ein Mietobjekt, bei<br />

dem unsere Anforderungen mit den<br />

14 JOURNAL<br />

Möglichkeiten nahezu übereinstimmten.<br />

Sofort nach Abschluss<br />

des Mietvertrages begannen die<br />

Umbauarbeiten für unsere Zwecke.<br />

Wichtig waren uns verbesserte Bedingungen<br />

für die K<strong>und</strong>en, aber auch<br />

für die Beschäftigten <strong>und</strong> Mitarbeiter.<br />

Der neue Standort liegt zentral<br />

in unmittelbarer Nähe der A48. Er ist<br />

so für alle Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger<br />

gut zu erreichen, hat gute Park- <strong>und</strong><br />

Verkehrsflächen <strong>und</strong> transparente<br />

Strukturen im Betriebsablauf <strong>und</strong><br />

in der Annahmepraxis. Auch unsere<br />

gewerblichen K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Logistikpartner<br />

profitieren von den vergrößerten<br />

Stellflächen für Container<br />

<strong>und</strong> Fahrzeuge sowie von der stark<br />

gewachsenen Kapazität.<br />

Die Annahmestelle am neuen<br />

Standort ist seit Juni in Betrieb. Sie<br />

steht in der Ludwig-Erhard-Straße 14<br />

allen Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürgern des<br />

Kreises zur Abgabe von Elektroaltgeräten<br />

offen. Die Umbauarbeiten<br />

für den zukünftigen Zerlege- <strong>und</strong><br />

Recyclingbereich stehen kurz vor<br />

der Vollendung <strong>und</strong> werden demnächstabgeschlossen.<br />

Als zertifizierter Entsorgungsfachbetrieb<br />

befinden wir uns aktuell<br />

in der Genehmigungsphase nach<br />

B<strong>und</strong>esimmissionsschutzgesetz,<br />

weil wir unsere behandelten Mengen<br />

auf mehr als eine Tonne am<br />

Tag ausbauen wollen. Nach positivem<br />

Abschluss des Verfahrens,<br />

mit dem wir bis zum Jahresende<br />

rechnen, können unsere gewerblichen<br />

K<strong>und</strong>en durch die Ausweitung<br />

der Kapazitäten die neuen <strong>und</strong><br />

leistungs fähigeren Angebote in der<br />

Lohnzerlegung nutzen.<br />

Gerne bieten wir unsere Zusammenarbeit<br />

bei der Entsorgung von<br />

Elektroaltgeräten auch Ihnen an,<br />

auf Wunsch stellen wir Ihnen Gebinde<br />

zur Sammlung im gewerblichen<br />

Bereich zur Verfügung oder holen<br />

Elektroaltgeräte bei Ihnen zu Hause<br />

ab. Fordern Sie unser Angebot an.<br />

Wir freuen uns darauf! Ihr Ansprechpartner<br />

ist unser Entsorgungsfachbetriebverantwortlicher,<br />

Marko Hillen.<br />

Sie erreichen ihn unter Telefon<br />

0 26 51/7 05 2155. Text: Dirk Rein


Persönliches Budget<br />

Der diesjährige Fortbildungstag<br />

am 12. September 2008 fand in<br />

den <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> in Polch<br />

statt. Die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

setzten sich mit dem seit<br />

Januar 2008 als Pflichtleistung der<br />

Kostenträger eingeführten Persönlichen<br />

Budget nach §17 SGB IX<br />

auseinander. Michael Kröselberg,<br />

Direktor der <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong>,<br />

stellte in seiner Begrüßung die Verknüpfung<br />

mit den Themen Selbstbestimmung<br />

<strong>und</strong> dem im Mai 2008<br />

gestarteten Projekt „Mach Mit!“ heraus.<br />

Danach gab Joachim Speicher,<br />

Geschäftsführer der Lebenshilfe<br />

Worms, eine gelungene<br />

thematische Einführung. Joachim<br />

Speicher stellte eine Verbindung zur<br />

Pflegeversicherung her. Dort ist die<br />

Wahl zwischen Geld- <strong>und</strong> Sachleistung<br />

bereits seit 12 Jahren möglich.<br />

Er betonte, dass die mögliche<br />

Umstellung eine höhere Flexibilität<br />

bestehender Einrichtungen der<br />

Behindertenhilfe nach sich ziehen<br />

wird.<br />

In den anschließend stattfindenden<br />

zweistündigen Arbeitsgruppen wurde<br />

das Thema Persönliches Budget<br />

mit unserem Unternehmen verknüpft.<br />

Erarbeitet wurden zunächst<br />

mögliche Konsequenzen für die einzelnen<br />

Mitarbeiter der <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong>.<br />

Anschließend fand in den Arbeitsgruppen<br />

ein Perspektivwechsel<br />

statt. Gesammelt wurden Chancen<br />

N a h d r a n<br />

NAH DRAN<br />

Reger Austausch auf dem Fortbildungstag 2008<br />

Auf dem Fortbildungstag der <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> stand das Persönliche Budget im Mittelpunkt. Wir<br />

fragten uns: Was ist das? Was bedeutet das? Welche Chancen <strong>und</strong> Risiken sind damit verb<strong>und</strong>en?<br />

<strong>und</strong> Risiken, die sich für Menschen<br />

mit geistiger Behinderung, Menschen<br />

mit psychischer Erkrankung, Angehörige,<br />

Rehabilitationsträger <strong>und</strong> die<br />

<strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> als Organisation<br />

ergeben können. Nach der Mittagspause<br />

stellten die Moderatoren der<br />

einzelnen Arbeitsgruppen die Ergebnisse<br />

vor. Anhand einer Brücke der<br />

Chancen <strong>und</strong> einer Brücke der Risiken<br />

erfolgte eine Zusammenstellung<br />

der wichtigsten Ergebnisse der<br />

verschiedenen Perspektiven. Der<br />

Dank für die erfolgreiche Gestaltung<br />

des Fortbildungstages gilt neben<br />

Joachim Speicher insbesondere den<br />

13 Moderatorinnen <strong>und</strong> Moderatoren<br />

<strong>und</strong> drei Co-Moderatoren sowie<br />

den Mitarbeitern aus Polch für die<br />

organisatorische Vorbereitung.<br />

Text: Andreas Rieß<br />

Speicher stellte eine Verbindung zur den Mitarbeitern aus Polch für die<br />

JOURNAL<br />

15


N a h d r a n<br />

NAH DRAN<br />

Qualität <strong>und</strong> Design<br />

SAMOCCA –<br />

das etwas andere Lifestyle-Café<br />

Wir besuchten das Samocca-Café in Aalen/Baden-Württemberg. Das schön gestaltete Stadtcafé<br />

verbindet erfolgreiches Unternehmertum <strong>und</strong> erfolgreiche Integration.<br />

Menschen mit Behinderung können<br />

im Rahmen ihrer Fähigkeiten<br />

Großartiges leisten. Und das nicht<br />

nur in beschützenden <strong>Werkstätten</strong>,<br />

sondern auch im hochwertigen<br />

Dienstleistungsbereich. Der<br />

Erfolg des Cafés Samocca bestätigt<br />

diese Aussage jeden Tag aufs<br />

Neue. Samocca ist ein Projekt des<br />

Samariterstifts Neresheim. Samocca<br />

ist ein Ort zum Wohlfühlen, der<br />

Raum zur Entspannung sowie zur<br />

Kommunikation bietet. Bemerkenswert<br />

an Samocca ist, dass hier im<br />

Sinne der beruflichen Rehabilitation<br />

<strong>und</strong> Integration ausgelagerte Werkstattarbeitsplätze<br />

entstanden <strong>und</strong><br />

zahlreiche neue Arbeitsbereiche<br />

für Menschen mit Behinderung geschaffen<br />

wurden. Das Samocca<br />

ist ein vorbildlicher Versuch, Menschen<br />

mit <strong>und</strong> ohne Behinderung in<br />

Kontakt zu bringen.<br />

Aber ins Samocca geht man nicht<br />

aus Mitleid, sondern aus Freude am<br />

Genuss. Im Samocca Aalen sitzt<br />

man bei sonnigem Wetter in bester<br />

Innenstadtlage an einem idyllisch<br />

gelegen Bächlein auf gemütlichen<br />

Stühlen oder Bänken <strong>und</strong> kreuzt<br />

16 JOURNAL<br />

auf dem Bestellzettel seine Wünsche<br />

an, die von den fre<strong>und</strong>lichen<br />

<strong>und</strong> besonders aufmerksamen Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern abgeholt<br />

<strong>und</strong> selbstverständlich auch<br />

serviert werden. Neben köstlichen<br />

Kaffeespezialitäten bietet die Karte<br />

auch verschiedenste trendige Kaltgetränke<br />

sowie kleine Snacks bis<br />

hin zu Kuchen <strong>und</strong> variierenden,<br />

nicht alltäglichen Tagesgerichten.<br />

Damit die Gerichte alle frisch zubereitet<br />

werden können, gehen<br />

die Menschen mit Behinderung<br />

jeden Morgen vor Ladenöffnung<br />

zum Markt, Bäcker <strong>und</strong> Metzger, die<br />

frischen Zutaten einkaufen. Somit<br />

gehören die Mitarbeiter wie selbstverständlich<br />

zum Stadtbild von<br />

Aalen. Wenn die Zeit zum Aufbrechen<br />

gekommen ist, zahlt man<br />

im Laden lokal an der Kasse, wo<br />

man auch den frisch gerösteten<br />

Kaffee oder die leckere Schokolade<br />

kaufen kann.<br />

Auch das Ladenlokal ist ein echter<br />

Hingucker. In der Röstmaschine im<br />

Mittelpunkt kühlen gerade frisch<br />

geröstete Bohnen aus. Die schicken<br />

schwarzen Barhocker <strong>und</strong> die<br />

zitronengelben Wände bilden einen<br />

schönen Kontrast. Das Samocca<br />

bietet auch an mehreren Abenden<br />

im Monat kulturelle Veranstaltungen<br />

wie Lesungen, Ausstellungen <strong>und</strong><br />

musikalische Events an. Unser Besuch<br />

hat uns überzeugt <strong>und</strong> vor<br />

allem deutlich gemacht, dass sich<br />

ganz ohne Mitleidbonus, mit Qualität<br />

<strong>und</strong> Design, erfolgreiche Integration<br />

verwirklichen lässt.<br />

Text: Kerstin Franzen


„<strong>Werkstätten</strong>:Tag“ 2008 in Bremen<br />

Perspektive Mensch –<br />

Zukunft. Chance. Arbeitswelt<br />

N a h d r a n<br />

NAH DRAN<br />

Unter diesem Motto trafen sich in Bremen 2500 Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer zu dem alle vier<br />

Jahre stattfindenden „<strong>Werkstätten</strong>:Tag“ der B<strong>und</strong>esarbeitsgemeinschaft der <strong>Werkstätten</strong> für behinderte<br />

Menschen (BAG:WfbM).<br />

Der „<strong>Werkstätten</strong>:Tag“ ist der<br />

B<strong>und</strong>eskongress der <strong>Werkstätten</strong>,<br />

zu dem zahlreiche Fachkräfte <strong>und</strong><br />

Geschäftsführer der Einrichtungen,<br />

Werkstattleitungen, Werkstatträte<br />

als Vertreter der Werkstattbeschäftigten<br />

<strong>und</strong> Gäste aus der Europäischen<br />

Union anreisten. Mit mehr<br />

als 2500 Teilnehmerinnen <strong>und</strong><br />

Teilnehmern war der Bremer Kongress<br />

sicherlich der bedeutendste<br />

seiner Art innerhalb der Europäischen<br />

Union.<br />

Am ersten Tag wurde in den Reden<br />

auf das Schwerpunktthema: „Persönlichkeitsförderung<br />

durch Teilhabe<br />

am Arbeitsleben“ eingegangen.<br />

Es wurde deutlich, dass Beruf <strong>und</strong><br />

Arbeit für Menschen mit Behinderung<br />

die Gr<strong>und</strong>lage für ein selbstbestimmtes<br />

Leben schaffen. Dabei<br />

steht nicht allein die Unabhängigkeit<br />

durch ein eigenes Einkommen<br />

im Vordergr<strong>und</strong>. Genauso wichtig<br />

ist es, über die Arbeit soziale Kontakte<br />

zu bekommen, das Selbstwertgefühl<br />

zu stärken, einen sinn-<br />

vollen Tagesablauf zu gestalten <strong>und</strong><br />

so seinen Platz in der Gesellschaft<br />

einzunehmen.<br />

Bremens Oberbürgermeister Jens<br />

Böhrnsen unterstrich, dass es ein<br />

Kernanliegen jeder solidarischen<br />

Gesellschaft sein muss, Menschen<br />

mit Behinderung die Teilhabe an<br />

Gesellschaft <strong>und</strong> Arbeitsleben zu ermöglichen.<br />

Günter Mosen, der Vorsitzende<br />

der BAG:WfbM wies in seiner<br />

Eröffnungsrede darauf hin, dass<br />

in den Berufsbildungsbereichen<br />

der <strong>Werkstätten</strong> jährlich ca. 20.000<br />

Menschen qualifiziert werden. Diese<br />

berufliche Qualifizierung <strong>und</strong> Bildung<br />

ist die Basis, um einen angemessenen<br />

Arbeitsplatz anbieten zu<br />

können <strong>und</strong> letztlich natürlich für<br />

eine gelingende Produktion.<br />

378 Werkstatträte als Vertreter der<br />

Werkstattbeschäftigten waren in<br />

Bremen angereist. Deren B<strong>und</strong>esvorsitzender,<br />

Andreas Bollmer, berichtete<br />

über die 2004 begonnene<br />

b<strong>und</strong>esweite Vernetzung der Werk-<br />

statträte. Er wünscht sich echte Integration.<br />

„Nicht über uns, sondern<br />

mit uns“, sollte das Motto sein. Die<br />

Werkstatträte trafen sich am zweiten<br />

Kongresstag zu Beratungen<br />

<strong>und</strong> Gedankenaustausch. Anders<br />

als noch vor wenigen Jahren, so<br />

BAG-Sprecher Roepke, treten die<br />

Beschäftigten heute mit Selbstbewusstsein<br />

auf. Ein schönes Beispiel<br />

für Persönlichkeitsförderung.<br />

„Die Beschäftigten sagen: Wir sind<br />

wichtig.“ Sie fordern Mitwirkung<br />

<strong>und</strong> wollen „Mitwirkung zur Mitbestimmung<br />

werden lassen“.<br />

Ein besonderer Vortrag erwartete<br />

die Teilnehmer am Nachmittag:<br />

Prof. Götz Werner warb für die<br />

Idee des bedingungslosen Gr<strong>und</strong>einkommens.<br />

Götz Werner ist<br />

Gründer, Gesellschafter <strong>und</strong> Aufsichtsratsmitglied<br />

von dm-drogerie<br />

markt, dessen Geschäftsführer<br />

er 35 Jahre lang war. „Einkommen<br />

ist ein Bürgerrecht, Vollbeschäftigung<br />

eine Illusion. Also müssen<br />

JOURNAL<br />

17


N a h d r a n<br />

NAH DRAN<br />

wir Arbeit <strong>und</strong> Einkommen trennen.“<br />

Das bedingungslose Gr<strong>und</strong>einkommen<br />

ist ein Betrag, der an<br />

jeden Bürger vom Staat ausbezahlt<br />

wird, ohne von ihm eine Gegenleistung<br />

dafür zu erwarten. Das<br />

bedingungslose Gr<strong>und</strong>einkommen<br />

sieht Götz Werner als die Gr<strong>und</strong>sicherung,<br />

die dem Menschen seine<br />

Würde lässt. Menschen, die Bedenken<br />

haben, dass dann niemand<br />

mehr arbeiten wolle, entgegnet er:<br />

„Was würden Sie arbeiten, wenn<br />

für Ihr Einkommen gesorgt wäre?“<br />

Und mit dem Satz: „Das Neue entsteht<br />

nicht durch Zustimmung, sondern<br />

durch Denken,“ fordert er alle<br />

auf, sich ihr eigenes Urteil zu bilden.<br />

Denn: „Wer das Zukünftige nicht<br />

träumen kann, nicht denken kann,<br />

kann nicht mitgestalten.“ Seine abschließenden<br />

Fragen wie: „In was<br />

für einer Gesellschaft wollen wir leben?“<br />

<strong>und</strong> „Wollen wir uns leisten,<br />

dass ein Teil der Gesellschaft nicht<br />

Die Umsetzung wird konkret<br />

Die Projektgruppe hat das Ziel,<br />

bis zum Jahresende die Voraussetzungen<br />

für eine Umsetzung der<br />

Leistungen der <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong><br />

im Rahmen des Persönlichen Budgets<br />

zu schaffen. Im Entwurf liegen<br />

die bereits auf dem Fortbildungstag<br />

2008 vorgestellten Leistungskategorien<br />

vor. Im Einzelnen werden die<br />

<strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> Leistungen aus<br />

folgenden Kategorien anbieten:<br />

1. Fallmanagement<br />

2. Arbeit<br />

3. Integrationsmanagement<br />

4. Berufliche Qualifizierung<br />

5. Arbeitsbegleitende Maßnahmen<br />

6. Therapeutische Leistungen<br />

7. Tagesstrukturierende<br />

Maßnahmen<br />

8. Serviceleistungen<br />

18 JOURNAL<br />

teilhaben kann?“ klingen im Umfeld<br />

eines Kongresses der <strong>Werkstätten</strong><br />

für Menschen mit Behinderung sehr<br />

vertraut. Wer mehr über das bedingungslose<br />

Gr<strong>und</strong>einkommen <strong>und</strong><br />

dessen Finanzierung wissen möchte,<br />

kann sich in Büchern von Prof.<br />

Götz Werner oder im Internet (www.<br />

unternimm-die-zukunft.de) informieren<br />

<strong>und</strong> eine eigene Meinung<br />

bilden.<br />

An der Bremer Universität traf man<br />

sich am zweiten Tag zu Arbeitsgruppen,<br />

bei denen sich meist rege<br />

<strong>und</strong> intensive Diskussionen an die<br />

Vorträge anschlossen. Genauso<br />

wichtig wie Vorträge <strong>und</strong> Arbeitsgruppen<br />

war das „Netzwerken“, all<br />

die interessanten Gespräche <strong>und</strong><br />

der Austausch zwischendrin mit<br />

Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen aus den<br />

anderen <strong>Werkstätten</strong>. Viele neue<br />

Kontakte wurden geknüpft <strong>und</strong> bestehende<br />

Kontakte vertieft.<br />

Diese einzelnen Kategorien werden<br />

durch ein vielseitiges Modulsystem<br />

aufgeschlüsselt. Auf Gr<strong>und</strong>lage<br />

dieses Kataloges können sich<br />

Menschen mit Behinderung dann<br />

ihr persönliches Leistungspaket<br />

zusammenstellen lassen. Die entstehenden<br />

Kosten werden genau<br />

aufgelistet. Speziell geschulte Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter beraten<br />

individuell. Eine schriftliche Vereinbarung<br />

regelt schließlich Art, Umfang<br />

sowie Rechte <strong>und</strong> Pflichten der<br />

Vertragsparteien. Mit diesem Angebot<br />

gehen die <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong><br />

einen weiteren Schritt auf dem<br />

Weg zur Umsetzung der Selbstbestimmung<br />

für Menschen mit Behinderung.<br />

Für Budgetnehmer, die<br />

individuell vereinbarte Leistungen<br />

Der Sprecher der BAG:WfbM, Burkhard<br />

Roepke, ist froh, dass der<br />

Bremer „<strong>Werkstätten</strong>:Tag“ überregional<br />

in den Medien Beachtung fand<br />

Dies könne helfen auf dem Weg zu<br />

einem Ziel, das er so formulierte:<br />

„Ein selbstverständlicher Umgang<br />

mit Menschen, die heute noch Behinderte<br />

genannt werden.“ Denn:<br />

„Barrieren beruhen ausschließlich<br />

auf Unkenntnis.“ Ein Aspekt, dem<br />

sich am letzten Kongresstag auch<br />

Professor Paul Kirchhof, Verfassungsrichter<br />

a. D., widmete. „Behinderte<br />

<strong>und</strong> Nichtbehinderte“, so<br />

forderte er, sollten „im Alltag zusammenleben,<br />

damit jeder vom<br />

anderen lernt.“<br />

Alles in allem ein sehr erfolgreicher<br />

Kongress! Vielleicht werden in vier<br />

Jahren in Freiburg die Teilnehmerzahlen<br />

ja sogar noch übertroffen.<br />

Text: Andrea Briel<br />

Persönliches Budget in den <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong><br />

Seit Januar 2008 zählt das Persönliche Budget gemäß §17 SGB IX zu den Pflichtleistungen. Deshalb<br />

haben die <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> eine Projektgruppe mit der entsprechenden Umsetzung betraut.<br />

in Anspruch nehmen, greift die<br />

<strong>Werkstätten</strong>verordnung nicht mehr.<br />

Als Vorteil ergibt sich insbesondere<br />

ein hohes Maß an persönlichen<br />

Leistungen <strong>und</strong> Wahlmöglichkeiten.<br />

Allerdings entstehen durch diese<br />

Vereinbarung auf Gr<strong>und</strong>lage des<br />

Bürgerlichen Gesetzbuches veränderte<br />

Rahmenbedingungen in Bezug<br />

auf Rechte <strong>und</strong> Pflichten der<br />

Vertragspartner. Mit der Umsetzung<br />

der Konzeption „Persönliches Budget<br />

in den <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong>“ wird<br />

es neben einem entsprechenden<br />

Flyer auch Informationsveranstaltungen<br />

für Angehörige <strong>und</strong> Beschäftigte<br />

der <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong><br />

geben. In 2009 wird außerdem eine<br />

eigene Homepage zu diesem Thema<br />

erstellt. Text: Andreas Rieß


R e h a b i l i t a t i o n<br />

REHABILITATION<br />

Ein Stück französische Lebensart<br />

Der Ball ist r<strong>und</strong> <strong>und</strong> aus Stahl<br />

Boule als arbeitsbegleitende Maßnahme mit integrativen Aspekten<br />

für die Beschäftigten bei LISA, dem „Laden für Integration <strong>und</strong> Soziales<br />

Engagement gegen Armut“. LISA bietet ein breites Sortiment an<br />

ausgesuchter Second-Hand-Ware.<br />

In Bad Breisig freuen sich die bei<br />

LISA beschäftigten Menschen mit<br />

Behinderung über eine besondere<br />

arbeitsbegleitende Maßnahme. Der<br />

ortsansässige Bouleverein „Boule-<br />

Treff Bad Breisig e. V.“ stellt uneigennützig<br />

seine Boulebahnen sowie<br />

die Boulekugeln zur Verfügung.<br />

Die Vereinsmitglieder stehen dabei<br />

mit Rat <strong>und</strong> Tat zur Seite, wenn die<br />

Beschäftigten sich mit ihrer Anleiterin<br />

<strong>und</strong> Sportlehrerin in dem französischen<br />

Spiel üben. Die Boulebahnen<br />

liegen w<strong>und</strong>erschön im<br />

Park vor den Römer-Thermen, in<br />

wenigen Minuten zu Fuß von LISA<br />

zu erreichen. Die Beschäftigten wurden<br />

sehr herzlich <strong>und</strong> offen von den<br />

Mitgliedern des Boulevereins aufgenommen.<br />

Ein schönes Beispiel,<br />

wie Integration wirklich umgesetzt<br />

werden kann <strong>und</strong> für alle Beteiligten<br />

eine Bereicherung darstellen. Die<br />

<strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> werden weiter<br />

Augen <strong>und</strong> Ohren offen halten, um<br />

solche Angebote zu ermöglichen<br />

<strong>und</strong> zu fördern.<br />

Neben Boule werden in Bad Breisig<br />

noch andere arbeitsbegleitende<br />

Maßnahmen wie Schwimmen, Nordic<br />

Walking, Kegeln, Rückenschule<br />

oder Stretching direkt vor Ort angeboten.<br />

Denn die in der Vergangenheit<br />

praktizierte Variante, die Beschäftigten<br />

jeweils einzeln zu den<br />

Maßnahmen in die <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong><br />

Sinzig zu fahren, war keine<br />

zufriedenstellende Lösung.<br />

Die <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> freuen<br />

sich, dass die beschäftigten Menschen<br />

mit Behinderung so der<br />

sozialen Eingliederung <strong>und</strong> der<br />

gesellschaftlichen Teilhabe wieder<br />

ein Stück näher kommen.<br />

Text: Thomas Hoffmann<br />

JOURNAL<br />

19


R e h a b i l i t a t i o n<br />

REHABILITATION<br />

Special Olympics – Das bewegt!<br />

Olympisches Feuer brennt<br />

in den Herzen der Athleten<br />

Vom 16. bis zum 20. Juni fanden die sechsten nationalen Sommerspiele für Menschen mit geistiger<br />

Behinderung in Karlsruhe statt.<br />

Über 3600 Athletinnen <strong>und</strong> Athleten<br />

aus dem B<strong>und</strong>esgebiet <strong>und</strong><br />

Delegationen aus fünf europäischen<br />

Ländern beteiligten sich an<br />

den sportlichen Wettkämpfen in<br />

17 olympischen Disziplinen <strong>und</strong><br />

nahmen am umfangreichen wettbewerbsfreien<br />

Angebot teil.<br />

Als bei der Eröffnungsfeier in der<br />

dm-Arena tausende von bunten<br />

Fähnchen geschwenkt <strong>und</strong> feierlich<br />

der olympische Eid „Lass mich<br />

gewinnen, <strong>und</strong> wenn ich nicht gewinnen<br />

kann, lass mich mutig mein<br />

Bestes geben“ gesprochen wurde,<br />

loderte die olympische Flamme<br />

nicht nur auf der Bühne, sondern<br />

auch in den Herzen der Sportler <strong>und</strong><br />

Betreuer.<br />

„Ich bin so froh, dass ich hier dabei<br />

sein darf!“ freute sich Thomas Diehl,<br />

dessen Familie das Angebot von<br />

Special Olympics nutzte, das große<br />

Ereignis live mitzuerleben. Eine Woche<br />

lang stand Karlsruhe ganz im<br />

Zeichen der Special Olympics National<br />

Games 2008 <strong>und</strong> wurde von<br />

der Fröhlichkeit <strong>und</strong> dem Enthusiasmus<br />

der Sportlerinnen <strong>und</strong> Sportler<br />

angesteckt.<br />

Dass auch diesmal wieder eine<br />

Delegation der <strong>Caritas</strong> Werk-<br />

20 JOURNAL<br />

stätten an den Start ging, hat bereits<br />

Tradition. Die 26 Teilnehmerinnen<br />

<strong>und</strong> Teilnehmer hatten<br />

sich in den letzten Monaten gründlich<br />

auf die vierte Teilnahme an den<br />

National Summer Games vorbereitet.<br />

In regelmäßigen Trainingseinheiten<br />

waren 16 Sportler zu vier<br />

Bowling Teams zusammengewachsen.<br />

Darüber hinaus freuten sich<br />

weitere drei Teilnehmende darauf,<br />

an den wettbewerbsfreien Spielen<br />

teilzunehmen. Begleitet von ihren<br />

Coaches waren sie nach Karlsruhe<br />

gereist, voller Hoffnung auf<br />

eine gute sportliche Leistung <strong>und</strong><br />

voller Vorfreude auf das angekündigte<br />

Rahmenprogramm <strong>und</strong> das<br />

Zusammentreffen mit Sportlerinnen<br />

<strong>und</strong> Sportlern der anderen Mannschaften<br />

<strong>und</strong> mit den Zuschauern<br />

aus der Bevölkerung. Unsere Athletinnen<br />

<strong>und</strong> Athleten waren mit großer<br />

Begeisterung dabei <strong>und</strong> konnten<br />

sich im Vergleich zu den Trainingsergebnissen<br />

sogar noch steigern. Sie<br />

erreichten in ihren Leistungsklassen<br />

Gold <strong>und</strong> Bronze sowie den vierten<br />

Platz in der Mannschaftswertung,<br />

Silber im Doppel sowie einen<br />

7. Platz in der Einzelwertung.<br />

Dass die National Games keine<br />

reine Sportveranstaltung, sondern<br />

ganzheitliche Lebenshilfe für<br />

die Athleten sind, zeigt vor allem<br />

das Programm Healthy Athletes ® .<br />

„Einige unserer Sportler haben das<br />

kostenlose Ges<strong>und</strong>heitsprogramm<br />

absolviert <strong>und</strong> dabei viele Hinweise<br />

für eine ges<strong>und</strong>e Lebensweise<br />

im Alltag erhalten“, so Carmen<br />

Rein, Delegationsleiterin der <strong>Caritas</strong><br />

<strong>Werkstätten</strong>.<br />

Bei der Abschlussveranstaltung,<br />

die im Rahmen des<br />

Stadtgeburtstags stattfand,<br />

waren sich alle einig: Das<br />

waren tolle Spiele ganz<br />

im Sinne des diesjährigen<br />

Mottos „Special<br />

Olympics – Das bewegt!“<br />

Text: Carmen Rein


R e h a b i l i t a t i o n<br />

REHABILITATION<br />

Neuorientierung der Begleitenden Fachdienste<br />

Fürsorger, Verwaltungsmensch oder Therapeut<br />

Die <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> legen die zukünftige Rolle der Begleitenden<br />

Dienste fest.<br />

Die gesetzlich festgeschriebene<br />

Rolle <strong>und</strong> die daraus resultierenden<br />

Aufgabengebiete der Begleitenden<br />

Dienste ist so alt wie die <strong>Werkstätten</strong>ordnung<br />

selbst (1980) <strong>und</strong> mittlerweile<br />

etwas „angestaubt“.<br />

Waren es früher die klassischen Sozialdiensttätigkeiten,<br />

die eher einen<br />

fürsorgerischen Charakter hatten,<br />

hat sich im Laufe der Jahre doch<br />

ein ganz verändertes Anforderungsprofil<br />

an die vage gesetzliche Vorgabe<br />

ergeben.<br />

Deshalb wurde vor kurzem ein zukunftsweisender<br />

Schritt im Reha-<br />

Bereich der <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> abgeschlossen.<br />

Nach gut zweijähriger<br />

Projektzeit wurde die Neustrukturierung<br />

der Begleitenden Dienste entschieden<br />

<strong>und</strong> inhaltlich abgeschlossen.<br />

Über einen längeren Zeitraum<br />

wurde zunächst erhoben, wie intensiv<br />

die einzelnen Aufgaben an<br />

welcher Stelle zu Buche schlagen.<br />

Anschließend wurden Aufgaben zusammengefasst<br />

<strong>und</strong> drei einzelnen<br />

Fachbereichen zugeordnet.<br />

Aus der Erhebung <strong>und</strong> der Einschätzung<br />

ergab sich eine Dreiteilung,<br />

die so aussieht:<br />

Unter dem Fachdienst Reha-Planung<br />

werden vorrangig die administrativen<br />

Aufgabenbereiche zusammengefasst.<br />

Teilhabeplanung,<br />

Beratung in rechtlichen Fragestellungen<br />

sowie generelle Reha-Planung<br />

sind beispielsweise Schwerpunkte,<br />

die zukünftig hierunter<br />

fallen werden.<br />

Der Fachdienst Arbeitsbegleitende<br />

Maßnahmen zielt auf die Arbeit<br />

direkt mit dem Menschen in der<br />

Werkstatt im Sinne von optimaler<br />

Persönlichkeitsförderung ab.<br />

Die klassischen arbeitsbegleitenden<br />

Maßnahmen, aber auch die Durchführung<br />

von Ferienfreizeiten sind<br />

Beispiele für diesen Bereich.<br />

Beim Fachdienst Therapeutische<br />

Leistungen handelt es sich in der<br />

Ausrichtung um sehr spezielle individuelle<br />

Leistungen, die im Rahmen<br />

des Werkstattkontextes erbracht<br />

werden können <strong>und</strong> die meist auf<br />

einem besonderen individuellen Hilfebedarf<br />

beruhen.<br />

Für alle drei Fachdienste wurden<br />

neue Stellenschlüssel errechnet, die<br />

zukünftig die Gr<strong>und</strong>lage für die per-<br />

Mit der Neuorganisation des Begleitenden<br />

Dienstes wird das Ziel<br />

verfolgt, die fachlichen <strong>und</strong> personellen<br />

Ressourcen den veränderten<br />

Anforderungen anzupassen <strong>und</strong><br />

auf erkennbare zukünftige Entwicklungen<br />

vorbereitet zu sein:<br />

• Konsequente Ausrichtung der eigenen<br />

fachlichen Ressourcen an<br />

den K<strong>und</strong>enanforderungen<br />

• Professionalisierung im Sinne spezifischer<br />

Qualifikation für die Tätigkeit/en<br />

im Begleitenden Dienst<br />

• Ressourcengerechter Einsatz der<br />

Mitarbeiter <strong>und</strong> Mitarbeiterinnen<br />

im Begleitenden Dienst durch Aufteilung<br />

der Kernaufgaben in unterschiedliche<br />

Fachgebiete<br />

• Sicherstellung eines umfassenden<br />

Qualitätsverständnisses in den<br />

Unternehmensprozessen rehabilitativer<br />

Leistungsplanung <strong>und</strong> Leistungserbringung<br />

sonelle Absicherung der einzelnen<br />

Bereiche darstellen. Der ganze Prozess<br />

wurde in enger Zusammenarbeit<br />

zwischen den Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern des Begleitenden<br />

Fachdienstes <strong>und</strong> der Geschäftsführung<br />

gestaltet <strong>und</strong> diskutiert. Die<br />

konkrete Umsetzung wird im Jahr<br />

2009 vorbereitet <strong>und</strong> ab 2010 umgesetzt.<br />

Text: Reiner Plehwe<br />

§ 10 <strong>Werkstätten</strong>verordnung<br />

1) 1 Die Werkstatt muss zur pädagogischen, sozialen <strong>und</strong> medizinischen<br />

Betreuung der behinderten Menschen über begleitende<br />

Dienste verfügen, die den Bedürfnissen der behinderten Menschen<br />

gerecht werden.<br />

2 Eine erforderliche psychologische Betreuung ist sicherzustellen.<br />

2) Für je 120/90 behinderte Menschen sollen in der Regel ein Sozialpädagoge<br />

oder ein Sozialarbeiter zur Verfügung stehen, darüber<br />

hinaus im Einvernehmen mit den zuständigen Rehabilitationsträgern<br />

pflegerische, therapeutische <strong>und</strong> nach Art <strong>und</strong> Schwere der Behinderung<br />

sonst erforderliche Fachkräfte<br />

JOURNAL<br />

21


N e w s<br />

NEWS<br />

Personaländerungen<br />

Neue Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

22 JOURNAL<br />

Jörg Kretz<br />

Frachkraft im<br />

Arbeitsbereich<br />

Werkstatt Ulmen<br />

seit 15.01.2008<br />

Doris Zimmermann<br />

Küchenmitarbeiterin<br />

Werkstatt Cochem<br />

seit 15.02.2008<br />

Jörg Kilian<br />

Fachkraft im<br />

Arbeitsbereich<br />

Werkstatt Sinzig<br />

seit 15.06.2008<br />

Uwe Schönwald<br />

Kraftfahrer<br />

Werkstatt Cochem<br />

seit 01.07.2008<br />

Irina Dubs<br />

Auszubildende<br />

Werkstatt Cochem<br />

seit 01.08.2008<br />

Michaela Einig<br />

Integrationsassistentin<br />

Virtuelle Werkstatt XTERN<br />

seit 01.08.2008<br />

Désirée Hoffmann<br />

Verkaufsmitarbeiterin<br />

Werkstatt Sinzig<br />

seit 01.08.2008<br />

Julia Schmidt<br />

Hauswirtschafterin<br />

Werkstatt Polch<br />

seit 01.02.2008<br />

Mirko Vogeler<br />

Fachkraft im<br />

Arbeitsbereich<br />

Werkstatt Ulmen<br />

seit 01.06.2008<br />

Lidija Seltenreich<br />

Wäschereimitarbeiterin<br />

Werkstatt Cochem<br />

seit 01.07.2008<br />

Marion Zindorf<br />

Fachkraft im<br />

Arbeitsbereich<br />

Werkstatt Sinzig<br />

seit 01.08.2008<br />

Andreas Niederländer<br />

Auszubildender<br />

Werkstatt Sinzig<br />

seit 01.08.2008<br />

Renate Gaber<br />

Mitarbeiterin im<br />

Begleitenden Dienst<br />

Werkstatt Ulmen<br />

seit 01.08.2008<br />

Hans-Josef Kelter<br />

Hausmeister<br />

Werkstatt Sinzig<br />

seit 01.08.2008<br />

Tanja Lippmeyer<br />

Hauswirtschafterin<br />

Werkstatt Polch<br />

seit 15.02.2008<br />

Markus Wagner<br />

Verwaltungsinformatiker<br />

Hauptverwaltung<br />

seit 01.05.2008<br />

Kerstin<br />

Buchholz-Mayer<br />

Fachkraft im<br />

Arbeitsbereich<br />

Werkstatt Sinzig<br />

seit 01.07.2008<br />

Alexander Chan<br />

Auszubildender<br />

Werkstatt Sinzig<br />

seit 01.08.2008<br />

Cynthia Wagner<br />

Auszubildende<br />

Hauptverwaltung<br />

seit 01.08.2008<br />

Marc Graf<br />

Produktionshelfer<br />

Werkstatt Ulmen<br />

seit 01.08.2008<br />

Gloria Mosch<br />

Fachkraft im<br />

Arbeitsbereich<br />

Werkstatt Sinzig<br />

seit 01.08.2008


Aktuelles<br />

Termine<br />

Eltern- <strong>und</strong> Angehörigenversammlungen<br />

• Dienstag, den 18.11.2008<br />

in Ulmen für die Werkstatt Ulmen<br />

• Mittwoch, den 19.11.2008<br />

in Mayen für die Werkstatt Mayen <strong>und</strong><br />

das Service- <strong>und</strong> Logistikzentrum<br />

• Donnerstag, den 20.11.2008<br />

in Sinzig für die Werkstatt Sinzig,<br />

das Dienstleistungs- <strong>und</strong> Betreuungszentrum<br />

<strong>und</strong> die INTEC-Betriebe Sinzig<br />

• Mittwoch, den 26.11.2008<br />

in Polch für die Werkstatt Polch<br />

• Donnerstag, den 27.11.2008<br />

in Cochem für die Werkstatt Cochem<br />

<strong>und</strong> die INTEC-Betriebe Cochem<br />

Beginn in den <strong>Werkstätten</strong> ist jeweils um 18 Uhr.<br />

Beginn im DBZ Sinzig ist um 16.30 Uhr.<br />

Verstorbene<br />

Wir trauern um…<br />

Helene Bartz<br />

] 12.04.1927 = 10.04.2008<br />

1977 bis 1992 als Gruppenleiterin<br />

in den <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> Mayen<br />

Wir trauern um langjährige<br />

Werkstattbeschäftigte<br />

Wolfgang Diederich<br />

] 19.07.1956 = 13.01.2008<br />

<strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> Cochem<br />

Weihnachtsfeier <strong>und</strong> Schließtage<br />

zum Jahreswechsel<br />

Letzter Arbeitstag mit Weihnachtsfeier<br />

für die Beschäftigten in den<br />

jeweiligen <strong>Werkstätten</strong> ist der<br />

19. Dezember 2008<br />

Vom 22.12.2008 bis<br />

02.01.2009 sind alle<br />

Einrichtungen geschlossen.<br />

Erster Arbeitstag für das Jahr 2009<br />

ist Montag, der 05.01.2009.<br />

Ernst Oster<br />

] 04.03.1955 = 12.02.2008<br />

<strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> Mayen<br />

Alfred Fiebig<br />

] 06.09.1948 = 09.10.2008<br />

<strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> Sinzig<br />

Jürgen Bung<br />

] 15.11.1964 = 07.11.2008<br />

<strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> Mayen/SLZ<br />

N e w s<br />

NEWS<br />

JOURNAL<br />

23


N e w s<br />

NEWS<br />

Azubis<br />

Auszubildende freuen sich<br />

über bestandene Prüfungen<br />

Seit vielen Jahren wird in den <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> ausgebildet. Zurzeit sind es insgesamt 14 junge Menschen,<br />

die überwiegend im Bereich Heilerziehungspflege aber auch zum Drucker, zur Mediengestalterin, zur Bürokauffrau<br />

<strong>und</strong> zum Koch ausgebildet werden.<br />

Wie in jedem Jahr, so haben auch<br />

dieses Jahr wieder einige Auszubildende<br />

ihre Ausbildung erfolgreich<br />

beendet <strong>und</strong> wurden zum Teil übernommen<br />

oder in ihr weiteres Berufsleben<br />

entlassen. Im Rahmen<br />

der Zertifikatsübergabe in unserer<br />

Einrichtung in Sinzig konnte Jennifer<br />

Lauterbach, die in der Haupt-<br />

Zertifikatsübergabe in den <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong><br />

10-jähriges Jubiläum<br />

Am 05. Juni 2008 fand die jährliche Zertifikatsübergabe für die Absolventen des Berufsbildungsbereichs in<br />

den <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> Sinzig statt.<br />

Wie in den Jahren zuvor wurden<br />

auch in diesem Jahr die erfolgreichen<br />

Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer<br />

des Berufsbildungsbereichs<br />

in einer kleinen Feierst<strong>und</strong>e geehrt.<br />

Die strahlenden Absolventen wurden<br />

im festlichen Rahmen durch<br />

die Geschäftsführung mit Zertifikat<br />

<strong>und</strong> einem kleinen Geschenk ausgezeichnet.<br />

Die Veranstaltung fand<br />

24 JOURNAL<br />

verwaltung ihre Ausbildung zur Bürokauffrau<br />

durchlaufen hat, die<br />

Glückwünsche der Geschäftsleitung<br />

entgegennehmen.<br />

Ebenso Kathrin Hochscheid, die<br />

ihre Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin<br />

in der Werkstatt Cochem<br />

absolviert hat <strong>und</strong> der für ihre besonderen<br />

schulischen Leistungen<br />

nunmehr zum zehnten Male statt<br />

<strong>und</strong> feierte somit ein kleines Jubiläum.<br />

Der Direktor der <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong>,<br />

Michael Kröselberg, der<br />

1999 selbst Initiator der Veranstaltung<br />

war, ging in seiner Begrüßung<br />

auf die vergangenen zehn Jahre<br />

ein.<br />

Insgesamt weit über 400 Teilnehmerinnen<br />

<strong>und</strong> Teilnehmer wurden<br />

<strong>und</strong> das Erreichen des besten Abschlusses<br />

der Fachschule Heilerziehungspflege<br />

eine Anerkennung der<br />

Schule ausgesprochen wurde. Mit<br />

sehr gutem Ergebnis beendete auch<br />

Alexandra Niepel ihre Ausbildung in<br />

Sinzig. Sie nahm die Glückwünsche<br />

des Werkstattleiters <strong>und</strong> des Praxisleiters<br />

entgegen. Text: Ellen Coltro<br />

seit der ersten Feierst<strong>und</strong>e vor zehn<br />

Jahren auf diesem Wege geehrt <strong>und</strong><br />

ausgezeichnet. Längst ist die Zertifikatsübergabe<br />

nicht nur im Jahreskalender<br />

der <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong><br />

fester Bestandteil. Auch die<br />

Vertreter der Kostenträger <strong>und</strong> verschiedener<br />

Gremien der <strong>Caritas</strong><br />

<strong>Werkstätten</strong> sind Stammgäste der<br />

Veranstaltung. Text: Reiner Plehwe


<strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> ganz sportlich<br />

Auf die Plätze, fertig, los<br />

Die <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> waren mit dabei beim großen „münz firmenlauf“ in Koblenz. Start war vor dem<br />

Kurfürstlichen Schloss. Der 5-km-Parcours führte durch die schöne Koblenzer Altstadt.<br />

Am 07. Juli nahmen die <strong>Caritas</strong><br />

<strong>Werkstätten</strong> zum ersten Mal beim<br />

größten Firmenlauf in Rheinland-<br />

Pfalz teil. 10780 Läuferinnen <strong>und</strong><br />

Läufer liefen beim vierten „münz firmenlauf“<br />

einen fünf Kilometer langen<br />

R<strong>und</strong>kurs durch Koblenz.<br />

Mit 56 aktiven Sportlerinnen <strong>und</strong><br />

Sportlern gingen die <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong><br />

an den Start. Das besonde-<br />

re Flair einer w<strong>und</strong>erschönen Strecke<br />

bei angenehmen sommerlichen<br />

Temperaturen entlang von Rhein<br />

<strong>und</strong> Mosel war ein tolles Erlebnis.<br />

Das Gemeinschaftsgefühl zeichnete<br />

diese Veranstaltung aus. Alle<br />

Beteiligten waren sich sicher, dass<br />

sie nächstes Jahr wieder dabei sein<br />

möchten.<br />

Text: Carmen Rein<br />

N e w s<br />

NEWS<br />

JOURNAL<br />

25


N e w s<br />

NEWS<br />

Danke für Ihren Einsatz!<br />

Mitarbeiter <strong>und</strong> Mitarbeiterinnen<br />

10 Jahre 15 Jahre 20 Jahre<br />

Breitbach, Mathilde ......Polch<br />

Brust, Anja .............Cochem<br />

Frittmann, Hans .........Sinzig<br />

Hürter, Jürgen ...........Cochem<br />

Lohoff, Martina ..........Sinzig<br />

Meid, Theresia ..........Sinzig<br />

Mertens, Klaus ..........Ulmen<br />

Michels, Ute ............Sinzig<br />

Mies, Britta .............Sinzig<br />

Mohr, Andrea ...........Mayen<br />

Müller, Rita .............Sinzig<br />

Rein, Carmen ...........Polch<br />

Danke für Ihren Einsatz!<br />

Werkstattbeschäftigte<br />

26 JOURNAL<br />

Hackenbruch, Lothar .....Mayen<br />

Mies, Markus ...........Sinzig<br />

Scharbach, Brigitte ......Mayen<br />

Scharbach, Joachim .....Sinzig<br />

Wannemacher, Karl-Heinz . .Mayen<br />

Wassenberg, Werner von . . Polch<br />

Dohr, Bernd ............Polch<br />

Göderz, Helga ..........Mayen<br />

Netz, Heike .............Sinzig<br />

Netz, Peter .............Sinzig<br />

25 Jahre 30 Jahre 35 Jahre<br />

Bobzien, Gudrun<br />

Dohm, Peter<br />

Hartmann, Hans-Peter<br />

Neideck, Judith<br />

Ullrich, Heinz-Josef<br />

Ahlbrand, Susanne<br />

Böckling, Marita<br />

Böhr, Helene<br />

Geiermann, Wolfgang<br />

Gerth, Klaus-Dieter<br />

Göbel, Robert<br />

Hille, Michael<br />

Huppert, Rita<br />

Kölzer, Beate<br />

Kreutz, Detlev<br />

Lenzen, Hans<br />

Marx, Eberhard<br />

Mayer, Annelore<br />

Mayer, Jürgen<br />

Michels, Georg<br />

Müller, Norbert<br />

Rein, Angelika<br />

Schmitz, Werner<br />

Schneider, Franz<br />

Urmersbach, Josef<br />

Wassenburger, Angela<br />

Zenzen, Gunhilde<br />

Bartz, Gisela<br />

Becker, Peter<br />

Becker, Friedhelm<br />

Hilger, Johannes<br />

Korb, Ingrid<br />

Spies, Ilse<br />

Weber, Bernhard<br />

35 30 25


<strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> im Dialog<br />

XTERN <strong>und</strong> die <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong><br />

am Start bei der b2d-Messe<br />

Business to Dialogue „b2d“ ist ein Messekonzept, bei dem Unternehmen für Unternehmen ausstellen. Die<br />

<strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> Mayen waren zum zweiten Mal mit ihrem Messeauftritt im Renndesign dabei. Zum ersten<br />

Mal stellte die Virtuelle Werkstatt XTERN ihre Leistungen einem interessierten Publikum vor.<br />

Nach den sehr guten Erfahrungen<br />

2007 beim ersten b2d-Messeauftritt<br />

in Mülheim-Kährlich, bei dem<br />

die <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> Mayen die<br />

Besucher mit einer Carrera-Bahn<br />

überraschten, gingen die Rennen in<br />

2008 weiter. Eine gute Gelegenheit,<br />

sich mit K<strong>und</strong>en in entspannter Atmosphäre<br />

zu treffen <strong>und</strong> kurzweilige<br />

Momente bei fesselnder Rennbahnatmosphäre<br />

zu erleben. Eine noch<br />

bessere Gelegenheit, potentielle Interessenten<br />

auf unsere Leistungen<br />

aufmerksam zu machen, mögliche<br />

K<strong>und</strong>en oder auch Kooperationspartner<br />

kennen zu lernen.<br />

Das neue Werkstattkonzept XTERN<br />

zog viel Aufmerksamkeit auf sich.<br />

Bei XTERN findet die berufliche Rehabilitation<br />

von Menschen mit Behinderung<br />

vor Ort beim K<strong>und</strong>en<br />

statt, intensiv begleitet <strong>und</strong> unterstützt<br />

durch die entsprechenden<br />

Fachkräfte. Ziel ist neben der arbeitsmarktnahen<br />

Qualifizierung eine<br />

mögliche sozialversicherungspflichtige<br />

Tätigkeit nach dem Abschluss<br />

der zweijährigen Bildungsmaßnahme<br />

<strong>und</strong> nach einer erfolgreichen<br />

Integration in die Belegschaft des<br />

Unternehmens.<br />

Auch die vielfältigen Dienstleistungen<br />

der <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong><br />

Mayen überraschten <strong>und</strong> interes-<br />

sierten viele Besucher. Die Dienstleistungen<br />

standen „Pate“ für verschiedene<br />

Rennteams, die von den<br />

Besuchern in den Carrera-Bahnrennen<br />

ausgewählt <strong>und</strong> in spannende<br />

Wettbewerbe geführt wurden.<br />

Insgesamt wurden an den beiden<br />

Messetagen ca. 17 Kilometer<br />

auf der Carrera-Bahn zurückgelegt.<br />

17 Kilometer spannende Rennen,<br />

17 Kilometer anregende Gespräche,<br />

17 Kilometer <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong><br />

Mayen im Dialog mit Unternehmen<br />

der Region.<br />

Text: Dirk Rein<br />

N e w s<br />

JOURNAL<br />

27<br />

NEWS


N e w s<br />

NEWS<br />

Johanni in Mayen<br />

Patronatsfest in den<br />

<strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> Mayen<br />

Auch wenn die Werkstatt in Mayen die Älteste der mittlerweile sechs <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> ist, feierten<br />

die Mayener in diesem Juni zum ersten Mal ein Patronatsfest unter dem Namen „<strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong><br />

St. Johannes“.<br />

Im Jahr 2007 wurde anlässlich des<br />

Tages der offenen Tür St. Johannes<br />

der Täufer zum Patron <strong>und</strong> Namensgeber<br />

der <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> Mayen<br />

ernannt. Am 24. Juni 2008 fand<br />

nun das erste Patronatsfest zu Ehren<br />

des Heiligen Johannes statt.<br />

Bei Sonnenschein <strong>und</strong> sommerlichen<br />

Temperaturen wurde auf dem<br />

Sportplatz gegrillt <strong>und</strong> gefeiert. Um<br />

28 JOURNAL<br />

die Geschichte <strong>und</strong> das Wirken des<br />

heiligen Johannes besser kennen<br />

zu lernen <strong>und</strong> mit dem noch neuen<br />

Patron „warm“ zu werden, bereitete<br />

jede Gruppe einen Teil eines Bildmosaiks<br />

für den anschließenden<br />

Gottesdienst vor.<br />

Der Wortgottesdienst im Speisesaal<br />

nahm diesen Faden auf <strong>und</strong><br />

erzählte mehr über das Leben des<br />

Fabelhaft<br />

FAB-Prüfung bestanden<br />

Heiligen. Die Bildmosaike wurden<br />

zusammengeführt <strong>und</strong> stehen nun<br />

als Erinnerung an dieses erste Patronatsfest<br />

in der Werkstatt <strong>und</strong> der<br />

Zweigstelle Service- <strong>und</strong> Logistikzentrum.<br />

Werkstattbeschäftigte <strong>und</strong><br />

Mitarbeiter genossen den Tag sehr<br />

<strong>und</strong> freuen sich, nun auch in jedem<br />

Jahr den Tag „ihres“ Namenspatrons<br />

feiern zu können.<br />

Text: Heike Paul<br />

Zwei Fachkräfte aus dem Arbeitsbereich der <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> Cochem legten die Prüfung zur „Fachkraft<br />

für Arbeits- <strong>und</strong> Berufsförderung in <strong>Werkstätten</strong> für behinderte Menschen“ (FAB) ab.<br />

Am 16. Juni 2008 übergab Werner<br />

Keggenhoff, der Präsident des<br />

Landesamt für Soziales, Jugend<br />

<strong>und</strong> Versorgung in Mainz, die<br />

Zeugnisse zur „Geprüften Fachkraft<br />

für Arbeits- <strong>und</strong> Berufsförderung<br />

in <strong>Werkstätten</strong> für behinderte<br />

Menschen“ an 24 erfolgreiche Teilnehmerinnen<br />

<strong>und</strong> Teilnehmer der<br />

Fortbildung.<br />

Auch zwei Fachkräfte der <strong>Caritas</strong><br />

<strong>Werkstätten</strong> Cochem hatten über<br />

zwei Jahre berufsbegleitend an<br />

dieser Fortbildung der Lebenshilfe<br />

Rheinland Pfalz e.V. in Mainz teilgenommen.<br />

Cordula Mertens-Dunkel,<br />

Fachkraft in der Wäscherei, <strong>und</strong><br />

Benno Scheid, Fachkraft im Gartenbau<br />

der INTEC-Betriebe, legten die<br />

Prüfung mit gutem Erfolg ab.<br />

Cordula Mertens-Dunkel <strong>und</strong><br />

Benno Scheid freuen sich.


In eigener Sache<br />

Organisationsentwicklung in der<br />

sicherheitstechnischen Betreuung<br />

Die <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich<br />

gewachsen. Und es wurde in die Professionalisierung der Arbeitsbereiche<br />

investiert. Die Zahl der Einrichtungen <strong>und</strong> damit auch der Aufwand<br />

im Arbeits- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz sind dadurch erheblich gestiegen.<br />

Die Weiterentwicklung der<br />

Arbeits bereiche zu professionellen<br />

Produzenten <strong>und</strong> Dienstleistern<br />

schreitet stetig fort. Neue<br />

Unternehmens bereiche wie die neu<br />

bezogene Sammelstelle für Elektroaltgeräte<br />

in Mayen, die INTEC-Betriebe,<br />

Radicula <strong>und</strong> das Gewächshaus in<br />

Sinzig sowie das Sozialkaufhaus<br />

LISA in Bad Breisig wurden geschaffen<br />

<strong>und</strong> der Standort <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong><br />

Ulmen erweitert. Zusätzliche<br />

Bau- <strong>und</strong> Entwicklungsmaßnahmen<br />

an bestehenden Standorten wurden<br />

durchgeführt <strong>und</strong> stehen noch umfänglich<br />

bevor. Der hiermit verb<strong>und</strong>ene<br />

Aufwand für Frank Schmitt, unsere<br />

Sicherheitsfachkraft, musste neu<br />

organisiert werden. Frank Schmitt<br />

wurde beauftragt, ein Konzept für die<br />

sicherheitstechnische Betreuung der<br />

Gesamteinrichtung zu erstellen. Das<br />

mittlerweile genehmigte Konzept befindet<br />

sich in der Umsetzung. Es ist<br />

im wesentlichen durch Dezentralisierung<br />

gekennzeichnet. Die Betreuung<br />

soll durch vier zusätzliche, qualifizierte<br />

Sicherheitsfachkräfte an den<br />

Standorten Mayen, Cochem, Sinzig<br />

<strong>und</strong> Polch gewährleistet werden. Um<br />

den bisherigen Standard zu halten<br />

<strong>und</strong> Unterstützung für die neu ausgebildeten<br />

Fachkräfte zu gewährlei-<br />

sten, wird eine fachlich leitende Sicherheitsfachkraft<br />

bestellt.<br />

Dazu wurden an den jeweiligen<br />

Standorten Interessenten aus der<br />

Mitarbeiterschaft gewonnen. Sie<br />

wurden bereits zur Schulung bei<br />

der Berufsgenossenschaft für Ges<strong>und</strong>heitsdienst<br />

<strong>und</strong> Wohlfahrtspflege<br />

(BGW) angemeldet. Die BGW ist<br />

die gesetzliche Unfallversicherung<br />

für nicht-staatliche Einrichtungen im<br />

Ges<strong>und</strong>heitsdienst <strong>und</strong> der Wohlfahrtspflege.<br />

Nach Abschluss der<br />

Ausbildung bei der BGW, die etwa<br />

bis Mitte 2010 dauert, sollen die<br />

neuen Sicherheitsfachkräfte an den<br />

verschiedenen Standorten für diese<br />

Aufgabe freigestellt werden. Sie werden<br />

zentral durch Frank Schmitt als<br />

leitende Sicherheitsfachkraft unterstützt.<br />

Wir erwarten hierdurch eine wesentliche<br />

Verbesserung der sicherheitstechnischen<br />

Betreuung. Durch<br />

die nahezu eigenständige Abwicklung<br />

am jeweiligen Standort wird ein<br />

höheres Maß an Akzeptanz erreicht.<br />

Die zeitnahe Erledigung der vielfältigen<br />

<strong>und</strong> anspruchsvollen Aufgaben<br />

wird sichergestellt.<br />

Text: Frank Schmitt<br />

Impressum<br />

I n F o r m<br />

IN FORM<br />

Andreas Heucher (WfbM, Efb <strong>und</strong> S&L in Mayen)<br />

Dirk Konz (WfbM, INTEC-Betriebe, Efb Cochem)<br />

Peter Hartmann (WfbM, INTEC, DBZ in Sinzig<br />

sowie LISA in Bad Breisig)<br />

Marco Johann (WfbM Polch)<br />

Frank Schmitt (HV, WfbM <strong>und</strong> Intec&Reha Ulmen)<br />

JOURNAL der <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> Mayen, Cochem, Sinzig, Polch, Ulmen <strong>und</strong> XTERN<br />

Redaktion: Karin Kohlhaas, Ellen Coltro, Heike Paul, Hans-Werner Allard, Werner von Wassenberg, Thomas Hoffmann, Danny Weber<br />

Redaktionsleitung: Andrea Briel<br />

Konzeption & Design: <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> St. Anna, Ulmen<br />

Fotografie: Karin Kohlhaas, Ellen Coltro, Heike Paul, Hans-Werner Allard, Bernd Bojanowski, Andreas Rieß, Werner von Wassenberg,<br />

Danny Weber, Thomas Hoffmann, Tina Braunschädel, Reiner Plehwe, Carmen Rein, Kerstin Franzen, Foto Schwarz,<br />

Impulslabor Frankfurt, Andreas Reeg/BAG:WfbM, privat<br />

Druck: <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> St. Anna, Ulmen<br />

Das JOURNAL erscheint zweimal im Jahr. Veröffentlichte Beiträge <strong>und</strong> Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, Vervielfältigung oder<br />

Übersetzung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung der Herausgeberin. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht in jedem Fall die Meinung der<br />

Redaktionsleitung wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte <strong>und</strong> Fotos kann keine Gewähr übernommen werden.<br />

Das JOURNAL ist umweltfre<strong>und</strong>lich auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.<br />

Anschrift <strong>und</strong> Vertrieb: <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong>, JOURNAL, Ludwig-Erhard-Straße 17, 56727 Mayen, Telefon: 0 26 51 / 49 68-1 00, www.caritas-werkstaetten.de<br />

Herausgeberin: <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> Mayen, Cochem, Sinzig, Polch, Ulmen <strong>und</strong> XTERN im <strong>Caritas</strong>verband für die Diözese Trier e.V.<br />

JOURNAL<br />

29


K u n s t & K u l t u r<br />

KUNST & KULTUR<br />

Werbekampagne der B<strong>und</strong>esarbeitsgemeinschaft der <strong>Werkstätten</strong><br />

Unmöglich denkst du?<br />

In diesem Sommer machte die B<strong>und</strong>esarbeitsgemeinschaft der <strong>Werkstätten</strong> für Menschen mit Behinderung<br />

mit einer ungewöhnlichen Werbekampagne auf das Thema Arbeit <strong>und</strong> Behinderung aufmerksam.<br />

Ein<br />

Bericht<br />

über eine Werbekampagne auf den<br />

Kunst & Kultur-Seiten? Ist denn Werbung<br />

Kunst? Ist Werbung Kultur?<br />

Die Diskussion darum ist so alt wie<br />

30 JOURNAL<br />

die Werbung selbst.<br />

Dabei fällt es uns<br />

auf den ersten<br />

Blick scheinbar<br />

leicht zu<br />

sagen, was<br />

Werbung<br />

<strong>und</strong> was<br />

Kunst ist.<br />

Doch der<br />

Kunstb<br />

e -<br />

griff wird<br />

heute<br />

auf vieles<br />

ausgedehnt.<br />

Manch einer<br />

fragt sich<br />

beim Anblick<br />

moderner Kunst:<br />

Und das soll Kunst<br />

sein? Andererseits beschäftigen<br />

sich auch Museen<br />

mit Werbung, präsentieren<br />

Sonderausstellungen <strong>und</strong><br />

Bildbände.<br />

Eine besondere Werbekampagne<br />

startete die B<strong>und</strong>esarbeitsgemeinschaft<br />

der <strong>Werkstätten</strong> für Menschen<br />

mit Behinderung (BAG:WfbM)<br />

in diesem Sommer. Die Leitidee der<br />

Kampagne „unmöglich denkst du“<br />

war, Werkstattbeschäftigte einer<br />

breiten Öffentlichkeit stolz, selbstbewusst<br />

<strong>und</strong> authentisch zu präsentieren.<br />

Und genau das hat der<br />

Fotograf Andreas Reeg mit seinen<br />

schönen Porträts, die er in der integra<br />

gGmbH für Soziale Arbeit im<br />

Odenwald gemacht hat, erreicht.<br />

Um sich aus der Masse der Anzeigen<br />

in Zeitschriften <strong>und</strong> Magazinen<br />

hervorzuheben, sollte das<br />

Bild auffallen, irritieren. So ent-<br />

stand die Idee, Werkstattbeschäftigte<br />

in Arbeitskleidung von Berufen<br />

zu zeigen, die meist nicht mit Behinderung<br />

in Verbindung gebracht werden.<br />

Die Bilder sollen die Frage aufwerfen,<br />

ob der Richter, Apotheker,<br />

Koch oder Feuerwehrmann wirklich<br />

behindert ist <strong>und</strong> ob diese Person<br />

vielleicht tatsächlich in diesem<br />

Beruf tätig sein könnte. Da gerade<br />

auch Entscheider aus der Wirtschaft<br />

neugierig auf eine Zusammenarbeit<br />

mit <strong>Werkstätten</strong> gemacht werden<br />

sollten, hat sich die Kampagne auf<br />

entsprechende Zeitschriften konzentriert.<br />

Das Motto „unmöglich<br />

denkst du“ sollte dazu anregen, bestehende<br />

Denkmuster zu verlassen.<br />

Vielleicht hinterfragt der ein oder andere<br />

Betrachter seine Einschätzung<br />

der Leistungsfähigkeit von Menschen<br />

mit Behinderung. Vielleicht<br />

können diese Menschen ja mehr,<br />

als allgemein angenommen wurde.<br />

Sicher scheint es unrealistisch,<br />

dass behinderte Menschen bei der<br />

Polizei arbeiten. Aber auch ein Café,<br />

das von Menschen mit Behinderung<br />

betrieben wird, war vor 20 Jahren<br />

noch <strong>und</strong>enkbar <strong>und</strong> findet sich<br />

heute in vielen Städten.<br />

Begleitend zu den Anzeigen wurde<br />

auch bei der Internetseite www.<br />

denkst-du.de besonderer Wert auf<br />

die Gestaltung gelegt. Dort finden<br />

sich alle Fotos <strong>und</strong> viele Fragen, die<br />

zum Weiterdenken anregen.<br />

So muss am Ende jeder die Frage<br />

für sich selbst beantworten, ob so<br />

eine interessante <strong>und</strong> gestalterisch<br />

gut gemachte Kampagne nur Werbung<br />

oder vielleicht doch bei Kunst<br />

& Kultur gut aufgehoben ist.<br />

Text: Andrea Briel


Filmtipp<br />

K u n s t & K u l t u r<br />

Finnischer Tango<br />

KUNST & KULTUR<br />

Im Herbst lief der Kinofilm „Finnischer Tango“ an. Es ist die Geschichte von Alex, der immer den leichtesten<br />

Weg sucht. Als er plötzlich allein <strong>und</strong> ohne Geld da steht, trifft er auf eine Behindertentheatergruppe. Er erfindet<br />

kurzerhand eine Behinderung <strong>und</strong> wird ins Ensemble <strong>und</strong> die dazugehörige<br />

Wohngemeinschaft aufgenommen. Dabei lernt er Fre<strong>und</strong>schaft kennen<br />

<strong>und</strong> beschließt, Verantwortung zu übernehmen.<br />

Die Geschichte: Alex hat keine<br />

Fre<strong>und</strong>in, keine netten Eltern <strong>und</strong><br />

keinen Bausparvertrag. Dafür hat<br />

er den Finnischen Tango. Sein Akkordeon<br />

ist ihm wichtiger als seine<br />

Kumpels, mit denen er erfolglos<br />

durch Deutschland tourt – bis sich<br />

einer der beiden das Leben nimmt<br />

<strong>und</strong> der andere Band <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>schaft<br />

aufkündigt. Alex steht plötzlich<br />

allein da. Auf der Flucht vor<br />

Schulden <strong>und</strong> Einsamkeit erfährt er<br />

von einer Behindertentheatergruppe,<br />

die noch einen Mitspieler sucht.<br />

Kurzerhand erfindet sich Alex eine<br />

Behinderung, ein Rollstuhlfahrer<br />

wird um den Behindertenausweis<br />

erleichtert <strong>und</strong> Alex kann in das<br />

Wohnprojekt der Theaterleute einziehen.<br />

Doch die Fre<strong>und</strong>schaftsangebote<br />

<strong>und</strong> die <strong>Liebe</strong>nswürdigkeit<br />

der behinderten Mitbewohner fordern<br />

Alex heraus. Er kommt nicht<br />

darum herum, seine Einstellung<br />

zu Gemeinschaft <strong>und</strong><br />

Verantwortung zu hinterfragen.<br />

Einmal in die Gruppe<br />

aufgenommen, wird von ihm erwartet,<br />

die Grenze zwischen Behindert<br />

<strong>und</strong> Nicht-Behindert zu überschreiten.<br />

Regisseurin Buket Alakus<br />

(»Eine andere Liga«) gelang eine<br />

temporeiche <strong>und</strong> unverblümte Komödie,<br />

die den Zuschauer in eine<br />

Welt der Fre<strong>und</strong>schaft eintauchen<br />

lässt. Jenseits gesellschaftlicher Tabus<br />

inszenierte sie ihre Geschich-<br />

te. Es entstand eine ungewöhn-<br />

ungewöhn-<br />

liche Erzählung über Vertrauen<br />

<strong>und</strong> Zusammenhalt.<br />

Die Regisseurin: Buket Alakus<br />

wurde in Istanbul geboren<br />

<strong>und</strong> wuchs ab dem dritten Lebensjahr<br />

in Hamburg auf. Sie studierte<br />

an der Hochschule für Bildende<br />

Künste in Berlin. Nach ihrem Abschluss<br />

ging sie zurück nach Hamburg,<br />

wo sie ein Aufbaustudium<br />

Film bei Hark Bohm absolvierte.<br />

Seit 1995 ist Buket Alakus als Regisseurin<br />

<strong>und</strong> Drehbuchautorin tätig.<br />

Sie hat Kinofilme <strong>und</strong> zahlreiche<br />

Fernsehfilme produziert.<br />

D e r<br />

Produzent:<br />

Hinter dem Filmprojekt<br />

steht der Produzent Eike Besuden,<br />

der vor fünf Jahren mit „Verrückt<br />

nach Paris“ Erfolg hatte. Im<br />

Mittelpunkt von „Verrückt nach Paris“<br />

standen Menschen, die mit angeborenen<br />

oder irgendwie erworbenen<br />

Handicaps durchs Leben<br />

gehen. Sie spielten drei Heimbewohner,<br />

die von ihrem bisherigen<br />

Alltag die Nase voll haben <strong>und</strong> sich<br />

auf eine ganz eigene Reise machen.<br />

„Unsere besonderen Schauspieler“<br />

Schauspieler“<br />

nennt Eike Besuden liebevoll seine<br />

Darsteller.<br />

Mehr über den Film erfahren Sie<br />

im Internet unter<br />

www.finnischer-tango.de<br />

JOURNAL<br />

31


Gute<br />

Geschenkidee!<br />

Der neue Laden in Sinzig!<br />

Unsere<br />

Öffnungszeiten<br />

<strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> . Intec Betriebe . Kripper Str. 26<br />

53489 Sinzig . Telefon 0 26 42 / 97 02 30<br />

radicula@cwfb.de . www.caritas-werkstaetten.de<br />

Mo. – Fr. 9:30 – 12:30 Uhr . 13:30 – 18:00 Uhr<br />

Samstags 9:00 – 13:00 Uhr

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