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Liebe Leserinnen und Leser - Caritas Werkstätten

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N a h d r a n<br />

NAH DRAN<br />

wir Arbeit <strong>und</strong> Einkommen trennen.“<br />

Das bedingungslose Gr<strong>und</strong>einkommen<br />

ist ein Betrag, der an<br />

jeden Bürger vom Staat ausbezahlt<br />

wird, ohne von ihm eine Gegenleistung<br />

dafür zu erwarten. Das<br />

bedingungslose Gr<strong>und</strong>einkommen<br />

sieht Götz Werner als die Gr<strong>und</strong>sicherung,<br />

die dem Menschen seine<br />

Würde lässt. Menschen, die Bedenken<br />

haben, dass dann niemand<br />

mehr arbeiten wolle, entgegnet er:<br />

„Was würden Sie arbeiten, wenn<br />

für Ihr Einkommen gesorgt wäre?“<br />

Und mit dem Satz: „Das Neue entsteht<br />

nicht durch Zustimmung, sondern<br />

durch Denken,“ fordert er alle<br />

auf, sich ihr eigenes Urteil zu bilden.<br />

Denn: „Wer das Zukünftige nicht<br />

träumen kann, nicht denken kann,<br />

kann nicht mitgestalten.“ Seine abschließenden<br />

Fragen wie: „In was<br />

für einer Gesellschaft wollen wir leben?“<br />

<strong>und</strong> „Wollen wir uns leisten,<br />

dass ein Teil der Gesellschaft nicht<br />

Die Umsetzung wird konkret<br />

Die Projektgruppe hat das Ziel,<br />

bis zum Jahresende die Voraussetzungen<br />

für eine Umsetzung der<br />

Leistungen der <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong><br />

im Rahmen des Persönlichen Budgets<br />

zu schaffen. Im Entwurf liegen<br />

die bereits auf dem Fortbildungstag<br />

2008 vorgestellten Leistungskategorien<br />

vor. Im Einzelnen werden die<br />

<strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> Leistungen aus<br />

folgenden Kategorien anbieten:<br />

1. Fallmanagement<br />

2. Arbeit<br />

3. Integrationsmanagement<br />

4. Berufliche Qualifizierung<br />

5. Arbeitsbegleitende Maßnahmen<br />

6. Therapeutische Leistungen<br />

7. Tagesstrukturierende<br />

Maßnahmen<br />

8. Serviceleistungen<br />

18 JOURNAL<br />

teilhaben kann?“ klingen im Umfeld<br />

eines Kongresses der <strong>Werkstätten</strong><br />

für Menschen mit Behinderung sehr<br />

vertraut. Wer mehr über das bedingungslose<br />

Gr<strong>und</strong>einkommen <strong>und</strong><br />

dessen Finanzierung wissen möchte,<br />

kann sich in Büchern von Prof.<br />

Götz Werner oder im Internet (www.<br />

unternimm-die-zukunft.de) informieren<br />

<strong>und</strong> eine eigene Meinung<br />

bilden.<br />

An der Bremer Universität traf man<br />

sich am zweiten Tag zu Arbeitsgruppen,<br />

bei denen sich meist rege<br />

<strong>und</strong> intensive Diskussionen an die<br />

Vorträge anschlossen. Genauso<br />

wichtig wie Vorträge <strong>und</strong> Arbeitsgruppen<br />

war das „Netzwerken“, all<br />

die interessanten Gespräche <strong>und</strong><br />

der Austausch zwischendrin mit<br />

Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen aus den<br />

anderen <strong>Werkstätten</strong>. Viele neue<br />

Kontakte wurden geknüpft <strong>und</strong> bestehende<br />

Kontakte vertieft.<br />

Diese einzelnen Kategorien werden<br />

durch ein vielseitiges Modulsystem<br />

aufgeschlüsselt. Auf Gr<strong>und</strong>lage<br />

dieses Kataloges können sich<br />

Menschen mit Behinderung dann<br />

ihr persönliches Leistungspaket<br />

zusammenstellen lassen. Die entstehenden<br />

Kosten werden genau<br />

aufgelistet. Speziell geschulte Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter beraten<br />

individuell. Eine schriftliche Vereinbarung<br />

regelt schließlich Art, Umfang<br />

sowie Rechte <strong>und</strong> Pflichten der<br />

Vertragsparteien. Mit diesem Angebot<br />

gehen die <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong><br />

einen weiteren Schritt auf dem<br />

Weg zur Umsetzung der Selbstbestimmung<br />

für Menschen mit Behinderung.<br />

Für Budgetnehmer, die<br />

individuell vereinbarte Leistungen<br />

Der Sprecher der BAG:WfbM, Burkhard<br />

Roepke, ist froh, dass der<br />

Bremer „<strong>Werkstätten</strong>:Tag“ überregional<br />

in den Medien Beachtung fand<br />

Dies könne helfen auf dem Weg zu<br />

einem Ziel, das er so formulierte:<br />

„Ein selbstverständlicher Umgang<br />

mit Menschen, die heute noch Behinderte<br />

genannt werden.“ Denn:<br />

„Barrieren beruhen ausschließlich<br />

auf Unkenntnis.“ Ein Aspekt, dem<br />

sich am letzten Kongresstag auch<br />

Professor Paul Kirchhof, Verfassungsrichter<br />

a. D., widmete. „Behinderte<br />

<strong>und</strong> Nichtbehinderte“, so<br />

forderte er, sollten „im Alltag zusammenleben,<br />

damit jeder vom<br />

anderen lernt.“<br />

Alles in allem ein sehr erfolgreicher<br />

Kongress! Vielleicht werden in vier<br />

Jahren in Freiburg die Teilnehmerzahlen<br />

ja sogar noch übertroffen.<br />

Text: Andrea Briel<br />

Persönliches Budget in den <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong><br />

Seit Januar 2008 zählt das Persönliche Budget gemäß §17 SGB IX zu den Pflichtleistungen. Deshalb<br />

haben die <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong> eine Projektgruppe mit der entsprechenden Umsetzung betraut.<br />

in Anspruch nehmen, greift die<br />

<strong>Werkstätten</strong>verordnung nicht mehr.<br />

Als Vorteil ergibt sich insbesondere<br />

ein hohes Maß an persönlichen<br />

Leistungen <strong>und</strong> Wahlmöglichkeiten.<br />

Allerdings entstehen durch diese<br />

Vereinbarung auf Gr<strong>und</strong>lage des<br />

Bürgerlichen Gesetzbuches veränderte<br />

Rahmenbedingungen in Bezug<br />

auf Rechte <strong>und</strong> Pflichten der<br />

Vertragspartner. Mit der Umsetzung<br />

der Konzeption „Persönliches Budget<br />

in den <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong>“ wird<br />

es neben einem entsprechenden<br />

Flyer auch Informationsveranstaltungen<br />

für Angehörige <strong>und</strong> Beschäftigte<br />

der <strong>Caritas</strong> <strong>Werkstätten</strong><br />

geben. In 2009 wird außerdem eine<br />

eigene Homepage zu diesem Thema<br />

erstellt. Text: Andreas Rieß

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