Liebe Leserinnen und Leser - Caritas Werkstätten
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Erkrankung, Rehabilitation <strong>und</strong> Arbeit“.<br />
Das Programm wurde speziell<br />
für die Anwendung im Rahmen der<br />
beruflichen Rehabilitation konzipiert<br />
<strong>und</strong> stellt eine wichtige Ergänzung<br />
zu den bestehenden Gruppenangeboten<br />
dar. Insbesondere zur Strukturierung<br />
des Berufsbildungsbereichs<br />
in WfbM ist es gut geeignet<br />
<strong>und</strong> wird auch von der BAG:WfbM<br />
(B<strong>und</strong>esarbeitsgemeinschaft der<br />
<strong>Werkstätten</strong> für behinderte Menschen)<br />
empfohlen. Gerade um eine<br />
personenzentrierte Hilfeplanung im<br />
beruflichen Bereich zu gewährleisten,<br />
bietet ZERA den Teilnehmern<br />
die Möglichkeit, sich über ihre beruflichen<br />
Wünsche, ihre Stärken<br />
<strong>und</strong> Schwächen <strong>und</strong> das geeignete<br />
Hilfesystem klar zu werden <strong>und</strong> realistische,<br />
sinnhafte berufliche Ziele<br />
zu formulieren. Das schrittweise<br />
Vorgehen <strong>und</strong> die gemeinsame Erarbeitung<br />
in der Gruppe fördern die<br />
Selbstbefähigung <strong>und</strong> fordern die<br />
Selbsthilfepotentiale. Durch die Bewusstmachung<br />
persönlicher <strong>und</strong><br />
externer Ressourcen <strong>und</strong> die Klärung<br />
beruflicher Ziele wird der Prozess<br />
der Krankheitsbewältigung<br />
<strong>und</strong> der beruflichen Neuorientierung<br />
positiv unterstützt.<br />
Für psychisch erkrankte Menschen,<br />
die in der Regel viele Jahre<br />
ihres Lebens zunächst ohne Erkrankung<br />
<strong>und</strong> Behinderung verbracht<br />
<strong>und</strong> hier auch berufliche Erfahrungen<br />
gesammelt haben, spielt der<br />
Realitätsbezug der Beruflichen Bildung<br />
eine wesentliche Rolle. Auch<br />
im geschützten Rahmen der WfbM<br />
sollten möglichst realitätsnahe Tätigkeiten<br />
angeboten <strong>und</strong> Zugang<br />
zu echten Aufträgen <strong>und</strong> Produktionsabläufen<br />
ermöglicht werden.<br />
Wo immer möglich <strong>und</strong> vom Mitarbeiter<br />
gewünscht, sollte eine gesellschaftlich<br />
integrierte Beschäftigung<br />
auf einem ausgelagerten Trainings-<br />
oder Arbeitsplatz erprobt werden.<br />
Ansätze aus den USA, in denen<br />
die Förderung psychisch erkrankter<br />
Menschen auf dem Arbeitsmarkt<br />
bereits seit langem gängige Praxis<br />
ist, zeigen, dass eine möglichst<br />
schnelle Platzierung auf einem sozial<br />
integrierten Arbeitsplatz außerhalb<br />
von Sondereinrichtungen die<br />
Chancen auf eine Steigerung des<br />
N a c h g e f r a g t<br />
NACHGEFRAGT<br />
Die Autorin ist Diplom-Psychologin<br />
<strong>und</strong> in der Abteilungsleitung für die<br />
<strong>Werkstätten</strong> des Rehabilitationszentrums<br />
Rudolf-Sophien-Stift in Stuttgart<br />
tätig. Dr. Plößl hat das ZERA-Schulungsprogramm<br />
maßgeblich mitentwickelt.<br />
Angaben zu Literatur bei der<br />
Verfasserin:<br />
Dr. Irmgard Plößl (Dipl. Psych.)<br />
Abteilungsleitung Fachbereich<br />
Berufliche Teilhabe <strong>und</strong> Rehabilitation<br />
Werkstattleiterin<br />
Rehabilitationszentrum Rudolf-Sophien-Stift<br />
Schockenriedstraße 40<br />
70565 Stuttgart<br />
Telefon 07 11/169 3150<br />
ploessl@rrss.de<br />
www.rrss.de<br />
Integrationspotenzials <strong>und</strong> somit<br />
auf eine längerfristige Integration in<br />
den allgemeinen Arbeitsmarkt beträchtlich<br />
erhöht. Auch wenn Untersuchungen<br />
aus Deutschland bislang<br />
zeigen, dass diese Ergebnisse<br />
auf hiesige Verhältnisse nicht uneingeschränkt<br />
übertragbar sind,<br />
so sollten doch Wahlmöglichkeiten<br />
zwischen geschützter <strong>und</strong> sozial integrierter<br />
Förderung <strong>und</strong> Beschäftigung<br />
in WfbM angeboten werden.<br />
Dieser Ansatz entspricht dem<br />
Bedürfnis vieler Betroffener, unter<br />
möglichst normalen Bedingungen<br />
zu leben <strong>und</strong> zu arbeiten. Ein ganz<br />
wesentlicher Punkt für den Erfolg<br />
der integrierten Platzierung <strong>und</strong> Unterstützung<br />
ist die kontinuierliche<br />
<strong>und</strong> zeitlich nicht befristete Betreuung<br />
am Arbeitsplatz in personeller<br />
Kontinuität durch einen Job-<br />
Coach. Wichtig ist aber auch die<br />
Durchlässigkeit zwischen beiden<br />
Bereichen, da in Krisenzeiten eine<br />
vorübergehende Beschäftigung im<br />
geschützten Rahmen als entlastend<br />
<strong>und</strong> hilfreich erlebt werden kann.<br />
Text: Dr. Irmgard Plößl<br />
JOURNAL<br />
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