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TITELGESCHICHTE Der Glurnser - Juni 2012 - Ausgabe 2/2012 7<br />

trieb zu beteiligen. Detaillierte Marketingstrategien<br />

würden zwar erst<br />

im Zuge der Realisierung des Projekts<br />

geplant, eine Mitarbeit bereits<br />

im Vorfeld wäre aber auf jeden Fall<br />

sinnvoll.<br />

Da die Golfanlage auf dem Gebiet<br />

der Gemeinden Mals und Glurns<br />

errichtet wird, seien die direkten<br />

„Nutznießer“ der Anlage letztlich<br />

aber beide Gemeinden – die Golfanlage<br />

würde grundsätzlich für den<br />

gesamten Vinschgau errichtet.<br />

Befragt zur persönlichen Einschätzung<br />

der Tragweite des Projekt,<br />

meint Oberthaler, dass in der<br />

Realisierung dieses Projektes seiner<br />

Meinung nach eine einmalige Chance<br />

für die Stadt Glurns bestünde. Er<br />

ist überzeugt davon, dass die Stadt<br />

Glurns vom Image einer gut funktionierenden<br />

Anlage mit profitiert.<br />

Es wäre dies laut Oberthaler weiter<br />

eine konkrete Umsetzung des<br />

so oft propagierten Qualitätstourismus.<br />

Die Lebensqualität für die<br />

Bürger würde sich erhöhen, da eine<br />

zusätzliche Freizeitinfrastruktur geschaffen<br />

wird. Entgegen der landläufigen<br />

Meinung sei Golf eine sehr<br />

anspruchsvolle Sportart, die von<br />

Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen<br />

bis ins hohe Alter gespielt<br />

werden könne. Die Spesen für die<br />

Ausübung seien vergleichbar mit<br />

anderen Sportarten. Die Golfanlage<br />

passe sich perfekt dem Landschaftsbild<br />

um die Stadt Glurns an.<br />

Jede Golfanlage weise parkähnlichen<br />

Charakter auf und hätte in keiner<br />

Weise etwas mit Landschafts-<br />

zerstörung zu tun. Das Ziel sei es ja<br />

einen naturnahen Platz zu schaffen.<br />

Mit der Umweltschutzgruppe<br />

Vinschgau sei in diesem Zusammenhang<br />

schon vor längerer Zeit<br />

Kontakt aufgenommen worden,<br />

ebenfalls hat man mit dem Heimatpflegeverband<br />

gesprochen. Beide<br />

Organisationen hätten sich positiv<br />

geäußert.<br />

Auf die Frage hin ob nicht die Gefahr<br />

bestehe, dass im Sommer<br />

in Glurns noch mehr Chaos (Verkehr)<br />

entstehen könnte und im<br />

Winter wie bisher nichts los sei,<br />

antwortet Oberthaler:<br />

Da die Zufahrt, wie bereits gesagt,<br />

nicht über den Fahrradweg sondern<br />

über den Bereich zweiter Bunker<br />

führt, sei die erste Frage bereits<br />

beantwortet. Laut Oberthaler sei<br />

der einzige Wirtschaftssektor, der<br />

im Obervinschgau Entwicklungsmöglichkeiten<br />

habe, der Tourismus.<br />

Es würde immer gepredigt, dass<br />

man keinen Massentourismus haben<br />

möchte, sondern Qualitätstourismus.<br />

Das bedeutet, dass man<br />

Gäste einer bestimmten Schicht ansprechen<br />

möchte. Diesen Gästen<br />

muss jedoch auch etwas geboten<br />

werden. Ohne entsprechende Investitionen<br />

würde es daher keine<br />

Entwicklung in diese Richtung geben.<br />

Es sei ein Irrglaube zu meinen, dass<br />

Tourismusbetriebe ohne Einrichtungen<br />

von alleine entstehen. Die<br />

„eierlegende Wollmilchsau“ habe<br />

noch niemand erfunden, welche<br />

alle Probleme im Obervinschgau<br />

lösen könne. Der Golfplatz sei dazu<br />

sicher auch nicht in der Lage. Er sei<br />

aber EIN Schritt in die richtige Richtung.<br />

Die Hauptsaison in Glurns würde<br />

sich laut Oberthaler immer von<br />

Frühjahr bis Herbst abspielen (wir<br />

haben kaum Schnee im Winter und<br />

keine direkte Anbindung an ein Skigebiet).<br />

Durch einen Golfplatz habe<br />

man aber die Möglichkeit, auch in<br />

den Nebensaisonen Gäste anzusprechen<br />

und die Auslastung der<br />

Tourismusbetriebe zu erhöhen.<br />

Abschließend, vielleicht als Hinweis<br />

darauf, dass die einstige „Snob<br />

Sportart“ Golf auch sehr bodenständige<br />

Wurzeln hat, nochmals<br />

Oberthaler: In unserer Gegend wurde<br />

bereits im 16. Jahrhundert „gegolft“.<br />

Nicht wie heute, aber dennoch<br />

so, dass man eindeutig von<br />

einer Frühform des Golfens sprechen<br />

kann. Dieses vor allem im<br />

oberen Vinschgau überaus beliebte<br />

Spiel nannte sich „Kolbnen“. Das<br />

„Kolbnen“ erfreute sich vor allem in<br />

Taufers im Münstertal größter Beliebtheit.<br />

Im Dorfbuch von Stilfs<br />

wurde das „Kolbnen“ bereits im<br />

Jahr 1555 erwähnt. Es galt, eine ungefähr<br />

drei Kilometer lange Strecke<br />

mit einer Kugel zu überwinden.<br />

Es ist uns allen zu wünschen, dass<br />

das Projekt „Golfplatz in Glurns“ gelingen<br />

möge. Als Autor dieses Beitrags<br />

wünsche ich der Initiative alles<br />

Gute und erinnere daran, dass<br />

es letztlich an uns allen liegen wird,<br />

die Sachen ins Rollen zu bringen.<br />

cp

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