11Ausgabe - LIV Baden- Württemberg
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11/2010 48. Landesinnungsverbandstag in Bad Boll<br />
neue Zeitrechnung begonnen. Am<br />
27. Juni 2008 hat der Bundestag in<br />
der 2. und 3. Lesung das neue Schornsteinfegerhandwerkergesetzverabschiedet.<br />
Der Bundesrat hat bei der Sitzung am<br />
19. September 2008 diesem Gesetz<br />
zugestimmt. Die Änderungen traten<br />
zum 28. November 2008 in Kraft und<br />
gelten in der vorliegenden Form bis<br />
zum 31. Dezember 2012.<br />
Offen ist aber immer noch die Frage<br />
der Altersversorgung in unserem<br />
Handwerk.<br />
Da auch hier die bisherigen gesetzlichen<br />
Regelungen zum 31. Dezember<br />
2012 außer Kraft gesetzt werden, ist<br />
hierzu eine Neuregelung unbedingt<br />
erforderlich.<br />
Mittlerweile haben wir schon einige<br />
Erfahrungen unter diesen geänderten<br />
Randbedingungen sammeln<br />
können.<br />
Nachdem bis Ende vergangenen Jahres<br />
nur unselbständige Bewerber, sogenannte<br />
B-Bewerber, bestellt wurden,<br />
werden seit dem 01. Januar 2010 alle<br />
zu besetzenden Kehrbezirke entsprechend<br />
den gesetzlichen Vorgaben ausgeschrieben.<br />
Bewerben kann sich jeder,<br />
der die handwerksrechtlichen Voraussetzungen<br />
erfüllt.<br />
Als Grundlage für die Bewerbung<br />
dient das vom Wirtschaftsministerium<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> erarbeitete Ausschreibungsverfahren.<br />
Die Auswertung der einzelnen Bewerbungen<br />
erfolgt beim Regierungspräsidium<br />
Stuttgart und die Bestellung erfolgt<br />
auf 7 Jahre durch die untere Verwaltungsbehörde.<br />
Für alle schon bestellten Kehrbezirksinhaber,<br />
welche sich bis zum 31. Dezember<br />
2014 nicht versetzen lassen,<br />
läuft die Bestellung zu diesem Termin<br />
aus.<br />
Jeder bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger,<br />
so die ab dem 01. Januar<br />
2013 geänderte Bezeichnung für einen<br />
bisherigen Bezirksschornsteinfegermeister,<br />
kann sich dann um seinen<br />
oder einen anderen Kehrbezirk bewerben.<br />
Bei einem entsprechenden Erfolg<br />
erfolgt die Bestellung dann auch für<br />
7 Jahre.<br />
Das Nebenerwerbsverbot ist mit<br />
Inkrafttreten des neuen Gesetzes<br />
entfallen.<br />
Das bedeutet, dass der Bezirksschornsteinfegermeister<br />
auch Tätigkeiten außerhalb<br />
seines Handwerks ausführen<br />
darf, wenn die entsprechende Qualifikation<br />
vorhanden ist. Wir erklären<br />
hier ausdrücklich, dass der überwiegende<br />
Teil unserer Kollegen keine<br />
Wartung und Installation von Feuerungsanlagen<br />
ausführen will.<br />
Zwischen dem Bundesverband des<br />
Schornsteinfegerhandwerks und dem<br />
Fachverband Sanitär Heizung Klima<br />
wurde zur Regelung der Eintragung<br />
nach § 7a der Handwerksordnung eine<br />
Verbändevereinbarung getroffen.<br />
Darin sind die Rahmenbedingungen<br />
festgeschrieben, unter denen die beiden<br />
Verbände die Qualifikation ihrer<br />
Mitglieder mit der Tätigkeit der Gegenseite<br />
sieht.<br />
Es ist erklärtes Ziel beider baden-württembergischen<br />
Verbände die Umsetzung<br />
gemeinsam und einheitlich zu<br />
vollziehen. Es ist uns schon klar, dass<br />
die Handwerkskammern bei der Eintragung<br />
in die Handwerksrolle an solche<br />
Vereinbarungen nicht gebunden<br />
sind. Wir hoffen hier aber, trotz des<br />
unbefriedigenden Starts, auf das Verständnis<br />
der Kammern.<br />
Bedingt durch die Änderungen der<br />
Gesetze muss jedem Eigentümer, der<br />
eine nach der Kehr- und Überprüfungsordnung<br />
zu überwachende Feuerungsanlage<br />
besitzt, im Zuge der Feuerstättenschau<br />
ein Feuerstättenbescheid<br />
ausgestellt werden. Darin vermerkt<br />
sind nicht nur die kehr- und<br />
überprüfungspflichtigen Anlagen oder<br />
Anlagenteile sondern auch die Anzahl<br />
der vorgeschriebenen Begehungen<br />
und die einzuhaltenden Termine. Der<br />
Feuerstättenbescheid ist demnach<br />
sinngemäß das Leistungsverzeichnis<br />
der vorgeschriebenen Tätigkeiten an<br />
den Anlagen im Gebäude.<br />
Auf Grund der Änderungen hat der Eigentümer<br />
einer kehr-, überprüfungsoder<br />
messpflichtigen Anlage bis zum<br />
31. Dezember 2012 alle Tätigkeiten<br />
vom zuständigen Bezirksschornsteinfegermeister<br />
ausführen zu lassen.<br />
Diese Ausführungsverpflichtung besteht<br />
nur dort nicht, wo der Eigentümer<br />
sich eines qualifizierten Betriebs<br />
bedient, der die §§ 7 bis 9 der EU/<br />
EWR-Handwerks-Verordnung erfüllt.<br />
Seit unserem Verbandstag im Oktober<br />
2009 in Offenburg gab es einige wesentliche<br />
Veränderungen in weiteren<br />
Rahmenbedingungen, auf die sich unser<br />
Handwerk einstellen und deren<br />
Umsetzung gewährleisten musste.<br />
Die Verwaltungsvorschrift für die Ausschreibung<br />
der Kehrbezirke, eine bundesweit<br />
gültige Kehr- und Überprüfungsordnung,<br />
eine Ergänzungs-Kehr-<br />
und Überprüfungsordnung nur für <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>,<br />
eine neue Landesbauordnung,<br />
das Erneuerbare-Wärme-<br />
Gesetz, die novellierte 1. BImSchV, eineVerwaltungsvorschrift-Schornsteinfeger<br />
sind nur einige der Neuerungen<br />
welche unsere Tätigkeiten zusammen<br />
mit den Änderungen im Schornsteinfegergesetz<br />
und dem Schornsteinfeger-<br />
Handwerksgesetz wesentlich beeinflussen<br />
und verändern.<br />
Werden in diese Betrachtung noch die<br />
Veränderungen, welche zum 01. Januar<br />
2013 in Kraft treten, in die Betrachtung<br />
noch mit einbezogen, dann haben<br />
wir ein komplett verändertes<br />
Handwerk.<br />
Tätigkeiten, die dem Schornsteinfegerhandwerk<br />
vorbehalten waren, sind ab<br />
dem 01. Januar 2013 im freien Wettbewerb<br />
zu erbringen.<br />
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Bad Boll<br />
05. bis 07. Oktober 2010