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STADT IM - Wirtschaftsregion Heilbronn - Franken

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Besondere HILFEN<br />

Geistig Behinderte sind Teil der Gesellschaft. Institutionen wie<br />

der Sonnenhof ermöglichen ihnen die Teilhabe am gesellschaftlichen<br />

Leben. | Von Sonnenhof-Vorstand Rudolf Schmid<br />

Noch vor 50 Jahren kam es vor,<br />

dass Eltern ihre Kinder mit geistiger<br />

Behinderung aus Scham<br />

oder Ohnmacht in einer Dachkammer<br />

versteckt hielten. Eltern, die Hilfe benötigten,<br />

mussten ihre Kinder zur Anstalt<br />

Stetten im Remstal oder zu den<br />

Johannes-Anstalten nach<br />

Mosbach bringen. Erst die<br />

Initiativen der Pfarrer<br />

Gerhard Schubert,<br />

Gründer des Sonnenhof<br />

Schwäbisch Hall,<br />

und Gotthold Betsch,<br />

Leiter der Diakonissenanstalt<br />

in Hall,<br />

brachten Abhilfe.<br />

Mit Unterstützung<br />

des Landeswohlfahrtsverbandes<br />

und der Landratsämter<br />

der Region entstand<br />

von 1968 an ein differenziertes Unterstützungsangebot.<br />

Pfarrer Heinz Schüle<br />

entwickelte als Vorstand des Sonnenhofs<br />

dieses konsequent weiter, und auch die<br />

Stiftung Lichtenstern wandte sich ab<br />

1970 der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen<br />

zu. Dort entstanden Wohnangebote<br />

und eine Schule.<br />

Heute bietet der Verein Sonnenhof<br />

als regionaler Dienstleister mit über 650<br />

Mitarbeitern Kindern und Jugendlichen<br />

die Unterstützung, die ihrem Alter, ihrer<br />

Lebenslage und ihren Entwicklungsmöglichkeiten<br />

am besten entspricht. Die Angebote<br />

begleiten alle Phasen der Entwicklung<br />

vom Säugling bis zur Schulentlassung<br />

und Berufswahl mit dem Ziel größtmöglicher<br />

Teilhabe an der Gesellschaft.<br />

Das beginnt mit der interdisziplinären<br />

Frühförderstelle in Schwäbisch Hall und<br />

Crailsheim. Zurzeit werden dort rund<br />

300 Kinder begleitet. Der Kindergartenintegrationsdienst<br />

ermöglicht durch<br />

Beratung und pädagogische Maßnahmen<br />

15 Kindern den Besuch in einem Regelkindergarten.<br />

Die ambulant begleitenden<br />

Dienste der Offenen Hilfen bieten viele<br />

Sport-, Bewegungs- und Bildungsveranstaltungen<br />

für Behinderte an, ebenso<br />

Clubs, Treffs, Urlaubs- und Reiseangebote.<br />

Über 500 Menschen unterschiedlichen<br />

Alters nutzen diese Angebote, die der Isolation<br />

entgegenwirken. Auch das Betreute<br />

Wohnen in den derzeit 13 Gastfamilien,<br />

die auch fachliche Begleitung erhalten,<br />

sorgt für positive Lernerfahrungen<br />

und Normalität.<br />

An drei Kindergärten<br />

in Schwäbisch Hall und<br />

Gaildorf werden integrative<br />

Gruppen angeboten,<br />

in denen Kinder<br />

mit besonderem<br />

Förderbedarf individuell<br />

betreut werden<br />

und ein natürliches<br />

Zusammenleben von<br />

Menschen mit und ohne<br />

Behinderung gepflegt und<br />

gefördert wird.<br />

Jeder Landkreis in der Region <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong><br />

hält auch Sonder- und<br />

Förderschulen vor. Wenn Eltern oder Angehörige<br />

ihren Kindern mit Behinderung<br />

nicht mehr die notwendige Betreuung<br />

und Pflege geben können, bietet das vollstationäre<br />

Wohnen Hilfe. Ein interdisziplinärer<br />

Fachdienst mit Psychologischem<br />

Dienst, Heilpädagogik, Musiktherapie<br />

und Gesundheitsdienst fördert gezielt die<br />

Kommunikationsfähigkeit und das soziale<br />

Verhalten. Mit diesem differenzierten Angebot<br />

arbeiten die Einrichtungen in der<br />

Region daran, dass Menschen mit Behinderung<br />

dort wohnen, leben und arbeiten<br />

können, wo auch andere wohnen, leben<br />

und arbeiten.<br />

INFO: www.sonnenhof-sha.de<br />

Der Autor Rudolf<br />

Schmid ist Diplom-<br />

Psychologe und<br />

Pfarrer und leitet<br />

den Sonnenhof als<br />

Theologisch-pädagogischer<br />

Vorstand gemeinsam<br />

mit Heinz<br />

Schüle.<br />

PRO-MAGAZIN 8/2011 59

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