Stadtblatt Altötting - Stadt Altötting
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Seite 18<br />
<strong>Altötting</strong>er erleben den Papst<br />
in Loreto<br />
Benedikt XVI. feierte zum 50. Jubiläum der Pilgerreise von<br />
Papst Johannes XXIII. eine Messe vor der Basilika - Loretoclub<br />
auf Schmankerlreise in den Marken<br />
<strong>Altötting</strong>/Loreto. Mit dem Besuch einer Messe, die Papst Benedikt<br />
XVI. auf dem Platz vor der Basilika in der Partnerstadt Loreto feierte,<br />
erlebte eine Gruppe des <strong>Altötting</strong>er - Loretoclubs ein ganz besonderes<br />
Schmankerl. Im Zeichen von „Kultur und Kulinarischem“<br />
stand die einwöchige Reise in die Provinz Marken.<br />
Anlass für den Besuch des Heiligen Vaters in der Partnerstadt war<br />
ein Jubiläum: Genau vor 50 Jahren kam der damalige Papst Johannes<br />
XXIII. als Pilger nach Loreto und reiste von dort aus weiter nach<br />
Assisi. Schon bei der Anfahrt über den Platz im Papamobil konnte<br />
der Heilige Vater die Gruppe aus seiner Heimat unschwer erkennen,<br />
da die Damen in Dirndl und die Herren in Tracht gekleidet waren<br />
und ihm mit weißblauen Fähnchen zuwinkten. Auch als er am<br />
Hauptaltar seinen Platz eingenommen und unter den Ehrengästen<br />
in der ersten Reihe den <strong>Altötting</strong>er Bürgermeister und seine Frau<br />
Ganz nah erlebten die Teilnehmer der Schmankerl-Reise des Loretoclubs<br />
Papst Benedikt XVI. und winkten ihm mit weißblauen Fähnchen zu.<br />
(Foto: Vogl-Reichenspurner)<br />
Geli erspäht hatte, hob er grüßend die Hand. Die folgende, festlich<br />
gestaltete Messe, bewerteten die Reiseteilnehmer als ein „einmalig<br />
schönes, unvergessliches Erlebnis“.<br />
Zweifellos gehörte die Zeremonie vor der mächtigen Basilika zu<br />
den bleibenden Eindrücken der „Schmankerl-Reise“ des Loretoclubs.<br />
Aber auch die Ausflüge von dem herrlich gelegenen Hotel „Bel Sit“<br />
in Senegallia brachten viele schöne Erlebnisse. Schon bei der Anreise<br />
sah man die prächtigen Mosaiken der byzantinischen Basilika<br />
Sant `Appollinare in Classe und am Tag darauf die mittelalterliche<br />
Festung und den alten <strong>Stadt</strong>kern Senigallias. Mit Ersilia Tenti, einer<br />
in der Nähe wohnenden Deutsch-Lehrerin, hatte der Club eine<br />
äußerst kompetente Führerin gefunden. Die Freundschaft mit ihr<br />
resultiert aus dem Besuch einer Delegation aus dem Nachbarort<br />
Loretos, Campocavallo. Ersilia Tenti war dabei, als vor drei Jahren<br />
die Nachbildung der <strong>Altötting</strong>er Gnadenkapelle aus Weizenstroh in<br />
<strong><strong>Stadt</strong>blatt</strong> <strong>Altötting</strong><br />
November 2012<br />
<strong>Altötting</strong> präsentiert wurde und bot schon damals ihre Dienste an.<br />
Unter ihrer Führung ging es in die mittelalterliche <strong>Stadt</strong> Corinaldo<br />
mit der am besten erhaltenen <strong>Stadt</strong>mauer Italiens und in das<br />
wunderbare Naturschutzgebiet „Parco del Furlo“ mit der berühmten<br />
Schlucht.<br />
Zwischendurch gab es Gelegenheit, Wein, Marmeladen, Kräuterliköre<br />
und Trüffelprodukte zu verkosten. Als absolutes Highlight<br />
empfanden die Reiseteilnehmer den Besuch auf einem Landsitz vor<br />
dem Panorama der Furlo-Schlucht, auf dem schwarze Trüffel gezüchtet<br />
werden. Der Senior der Familie Giorgio nahm die Gruppe<br />
mit ins Gelände und führte vor, wie sein Trüffelhund „Tom“, ein<br />
Hund der Rasse „Deutsche Bracke“ die wertvollen Knollen unter<br />
Eichen und Haselnussstauden im Boden aufspürt. Biobäuerin Anna<br />
Troll aus Neukirchen/Alz weihte der Nonno der Familie gar in die<br />
Geheimnisse der Bodenbeschaffenheit und der Sämereien ein.<br />
Nachdem er ihr vorbereitete Erde und Saatgut samt einer kleinen<br />
Eiche schenkte, besteht berechtigte Hoffnung auf den Anbau von<br />
Trüffeln im Alztal.<br />
Zu den weiteren kulturellen Höhepunkten zählte die Führung in<br />
der Weltkulturerbe-<strong>Stadt</strong> Urbino durch Dr. Nazzareno Vasapollo,<br />
mit dem der <strong>Altötting</strong>-Loretoclub bereits in verschiedenen EU-Projekten<br />
zusammengearbeitet hat. Nicht nur mit der <strong>Stadt</strong> und ihren<br />
vielen Sehenswürdigkeiten, sondern auch mit dem Konzert seiner<br />
Tochter Giulia war eine weitere Besonderheit geboten. Die 22-Jährige<br />
spielte meisterhaft die keltische Harfe. Speziell für diesen Anlass<br />
war das von den Gebrüdern Lorenzo und Jacopo Salimbene im<br />
Jahr 1416 reich mit Fresken ausgestattete „Oratorio San Giovanni“<br />
geöffnet worden und bot einen ganz besonderen Rahmen für dieses<br />
Konzert.<br />
Sehr abenteuerlich gestaltete sich die Fahrt zu dem Agritourismo-<br />
Betrieb „Pietra Rosa“, wo Dr. Vasapollo das Abendessen geordert<br />
hatte. Weil das Restaurant nur über eine schmale, sehr steile Sandstraße<br />
zu erreichen ist, war Busfahrer Robert sehr gefordert. Weit<br />
weniger spektakulär dagegen verlief die Fahrt zur hoch gelegenen<br />
Festung San Leo, von wo der Blick in die grandiose Landschaft der<br />
Sibllini und hinein in die Emilia Romagna schweifen kann. Auch<br />
die Fahrt in das abgelegene Gebirgsdorf Monte Cerignone, wo die<br />
Röstung des berühmten Pascucci-Kaffees bestaunt werden und das<br />
köstliche Gebräu probiert werden konnte, bot zauberhafte Ausblicke<br />
auf die Hügellandschaft der Marken.<br />
Zwei Tage Aufenthalt in der Partnerstadt bildeten den Abschluss<br />
der Reise. Auf Einladung des Partnerclubs nahm die Gruppe an einer<br />
feierlichen Andacht in der Pfarrei Villa Costantina teil. Pater Egidio<br />
Albertin, der für diesen <strong>Stadt</strong>teil von Loreto als Pfarrer zuständig<br />
ist, segnete die Bronzefigur, die der <strong>Altötting</strong>er Club zum zehnjährigen<br />
Clubjubiläum gestiftet hatte. An der stark frequentierten Via<br />
Graziosi hatten fleißige Helfer eine Art Marterl für die Statue errichtet.<br />
An der feierlichen Installation nahmen auch Bürgermeister<br />
Dr. Paolo Nicoletti und seine Frau teil. Wie sehr das <strong>Stadt</strong>oberhaupt<br />
von Loreto hinter der Städtepartnerschaft steht, zeigte sich in den<br />
warmherzigen Worten, mit denen er sich an die Gäste richtete. Mit<br />
einem gemütlichen Beisammensein im Pfarrsaal von Villa Musone<br />
endete die Schmankerlreise in die Marken. Wie schon so oft überboten<br />
sich die Damen des Partnerclubs dabei in ihren Kochkünsten<br />
und servierten leckere Pasta sowie Truthahn im Salzmantel und ein<br />
Nachspeisenbuffet.