Stadtblatt Altötting - Stadt Altötting
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Seite 22<br />
Unser Öko-Tipp:<br />
Die Kompostierung des Herbstlaubs<br />
<strong><strong>Stadt</strong>blatt</strong> <strong>Altötting</strong><br />
November 2012<br />
Alljährlich im Herbst oder spätestens im darauf folgenden Frühjahr stellt sich die Frage für viele Gartenbesitzer, was sie mit dem Laub<br />
ihrer Sträucher, Hecken oder Obst- und Zierbäume machen. Am einfachsten wäre es, das Laub mit einem Rasenmäher oder Häcksler zur<br />
schnelleren Verrottung zu zerkleinern und als Mulchmaterial wieder unter Bäumen oder anderen Kulturen auszubreiten. Besteht diese<br />
Möglichkeit nicht oder nicht in ausreichendem Maße, weil sich z.B. unter einem Baum eine Rasenfläche befindet, bietet sich die Kompostierung<br />
des Laubs an. Dabei könnte es jedoch zu Problemen kommen, da das Laub zum Teil rotteverzögernde Stoffe enthält. Am Institut<br />
für Bodenkunde und Pflanzenernährung der FH Weihenstephan wurde deshalb geprüft, ob sich die Zersetzung von Laub durch Zusatz von<br />
frischem Grasschnitt fördern lässt. Grasschnitt eignet sich sehr gut für diesen Zweck, weil er, wie Laub, meist in großen Mengen anfällt<br />
und seine Entsorgung ebenfalls oft schwierig ist. Zudem enthält er viel Stickstoff, den die Mikroorganismen benötigen, um das stickstoffarme<br />
Laub rasch zersetzen zu können. Für den Versuch wurden drei Laubarten ausgewählt, die angeblich schlecht verrotten und außerdem<br />
Thujenschnitt, der allgemein als ungeeignet für die Kompostierung angesehen wird. Diese wurden jeweils im Verhältnis 1 : 1 mit frischen<br />
Grasschnitt gemischt und mit je 500 Liter dieser Mischungen wurden Komposter aus Recyclingkunststoff gefüllt. Die Komposter waren<br />
gelocht, mit einem Deckel versehen, hatten aber keinen Boden.<br />
In der fünften Variante wurde einer<br />
Laub-Gras-Mischung 50 Liter reifer<br />
Kompost zugesetzt, um zu testen, ob<br />
sich die Rotte nochmals verbessern<br />
lässt. Nach 11 Monaten wurde der Versuch<br />
beendet, wobei die Komposte abgesiebt<br />
wurden. Das Resultat der Absiebung<br />
war erstaunlich. Der höchste<br />
Feinanteil war im Kompost aus Thujenschnitt,<br />
wobei zu berücksichtigen ist,<br />
dass allein der sperrige Thujenschnitt<br />
zu Versuchsbeginn gehäckselt wurde.<br />
Weniger stark zersetzt waren die Komposte<br />
mit Walnusslaub und Mischlaub,<br />
am schlechtesten verrottet war Eichenlaub<br />
und Gras, wobei die Verrottung<br />
sicherlich durch vorheriges Häckseln<br />
des Eichenlaubes beschleunigt<br />
werden könnte. Zusammenfassend<br />
kam man zum Ergebnis, dass durch<br />
Beimischung von frischem Grasschnitt<br />
bei der Kompostierung von Laub eine<br />
schnellere und gleichmäßigere Verrottung<br />
gewährleistet wird, die durch<br />
Häckseln des Laubes begünstigt werden<br />
kann. Laub und Grasschnitt sind<br />
„Gartenabfälle“, welche Sie Ihrem Garten<br />
durch Mulchen von Bäumen und<br />
Sträuchern oder als Kompostbeigabe<br />
im Gemüsebeet wieder zurückgeben<br />
sollten. Für weitere Tipps steht Ihnen<br />
Ihr Gartenbauverein <strong>Altötting</strong> gerne<br />
zur Verfügung.<br />
Richard Unterreiter<br />
Gartenbauverein <strong>Altötting</strong> e.V.