dorfleben Wächter des Weihers Ein Dorf wird nicht allein dadurch schöner, dass man auf den Grünpfleger wartet. Vielerorts greifen die Bürger selbst zu Schaufel und Besen – so wie die Nachbarschaft des Dorfweihers in Reichshof-Hunsheim. Björn Hombach ist ein zupackender Typ – und heimatverbunden: Ausbildung zum Netzmonteur Gas und Wasser bei der AggerEnergie, mit 26 Jahren seinen Meister gemacht, geheiratet, Familie gegründet und in seinem Geburtsort Hunsheim ein Häuschen am alten Dorfweiher gekauft. Mit der parkähnlichen Grünanlage drumherum ist der Löschwasserteich so etwas wie der Dorfmittelpunkt in dem Ortsteil von Reichshof. Gehegt und gepflegt wird das gut 2.000 m 2 große Grundstück, das der Gemeinde gehört, von den Hombachs und fünf weiteren Ihr <strong>Gemeinschaftsstadtwerk</strong> in Reichshof 1975 schloss die AggerEnergie (damals Gasgesellschaft Aggertal) den ersten langfristigen Konzessionsvertrag mit Reichshof und hat seitdem das Gasversorgungsnetz in der größten Flächengemeinde Oberbergs auf heute 170 Kilometer, inklusive Hausanschlussleitungen, ausgebaut. Mit der Denklinger Verwaltung schloss der Energiedienstleister bereits 1999 sein erstes kommunales Wärme-Contracting. Die AggerEnergie übernahm die Investition in die neue energieeffiziente Heizungsanlage im Rathaus und sorgt für eine einwandfreie Betriebsführung rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr. 2009 spendete die Agger Energie statt Weihnachtspräsenten 1.500 Euro für das erste Kinder-in-Not-Haus in Oberberg, das von der Caritas-Jugendhilfe-Gesellschaft St. Josefshaus Reichshof-Eckenhagen betreut wird. <strong>Das</strong> Haus nimmt Kinder in seine Obhut, die wegen akuter Not und Bedrohung für Leib und Leben aus ihren Familien geholt werden müssen. 12 Anrainern in ehrenamtlicher Arbeit. Vor vielen Jahren hat die Nachbarschaft einen Verein zum Erhalt ihres dörflichen Idylls gegründet: die Weihergemeinschaft. Für Björn Hombach, der im Haus seiner Eltern schräg gegenüber aufgewachsen ist und die Tradition seit Kindesbeinen kennt, war es selbstverständlich, dass er mit dem Hauskauf auch die Pflichten vom Vorbesitzer übernahm. „So ein Teich ist was fürs Herz – wie Urlaub“, sagt der Familienvater. Und auch die Söhne, drei und viereinhalb Jahre alt, lieben es, am Weiher im Gras herum zutollen und Fußball zu spielen. Alle zwei bis drei Wochen braucht der „Fußballrasen“ einen frischen Schnitt, und auch Sträucher und Bäume müssen gestutzt werden. Bei gutem Wetter verbringen Björn Hombach und seine Frau Sandra nach Feierabend und am Wochenende oft Stunden mit Gartenpflege. Auch für die Teichbewohner sorgt die Weihergemeinschaft: die acht stattlichen Karpfen, die Forellen und die Wildenten, die gelegentlich in ihrem hölzernen Teichdomizil vorbeischauen. Bei einem Großeinsatz der Feuerwehr vor zwei Jahren, als eine Reithalle im Dorf in Flammen stand, kam der amtliche Löschteich zu neuen Ehren. Björn Hombach blieb fast die ganze Nacht wach, weil es draußen zu laut war, um zu schlafen, aber auch, um sicher zu gehen, dass keine Fische beim Pumpen des Löschwassers zu Schaden kommen. „Die Karpfen sind unser Heiligtum“, sagt er augenzwinkernd.
Nachbarn „Ich bin in diesem Dorf aufgewachsen und fühle mich hier sehr zu Hause. Es gibt bei uns eine funktionierende Nachbarschaft. Man kennt und hilft sich. Unsere Weiher-Gemeinschaft ist ein gutes Beispiel dafür.“ Björn Hombach, Rohrleitungs baumeister Gas und Wasser, arbeitet im Netzvertrieb der AggerEnergie und wohnt in Reichshof-Hunsheim. 13