19.08.2012 Aufrufe

Ultra Micro F4U Corsair BNF von Parkzone/Horizon

Ultra Micro F4U Corsair BNF von Parkzone/Horizon

Ultra Micro F4U Corsair BNF von Parkzone/Horizon

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

96 PARK- & E-FLYER FMT 08 | 11 LuTz NäkeL<br />

Maßstab 1:32, das lässt eher die Plastikmodellbauer<br />

als uns Modellflieger aufhorchen. Und als ich<br />

den Karton mit der <strong>Micro</strong>-<strong>Corsair</strong> zum ersten Mal<br />

öffne, habe ich auch für einen Moment den Eindruck,<br />

ein Standmodell auszupacken. Ganz behutsam<br />

nehme ich das Modellchen aus dem Karton,<br />

doch allzu große Vorsicht ist gar nicht notwendig.<br />

Die kleine <strong>Corsair</strong> kann einiges wegstecken,<br />

da steht sie dem großen Original in nichts nach.<br />

Familienzuwachs<br />

Die <strong>Corsair</strong> ist ein weiteres Mitglied der<br />

stetig wachsenden <strong>Ultra</strong>-<strong>Micro</strong>-Serie <strong>von</strong><br />

<strong>Parkzone</strong>. Bei den meisten dieser Zwerge<br />

setzt <strong>Parkzone</strong> nicht auf Brushless-<br />

Antriebe, sondern auf eine Kombination<br />

aus Glockenanker-Motor und Getriebe.<br />

Okay, senkrechtes Steigen ist<br />

mit dieser Antriebsart nicht<br />

ganz drin, aber wie sich<br />

zeigen wird, kann man die<br />

<strong>Corsair</strong> durchaus „Warbirdlike“<br />

durch die Luft bewegen.<br />

Darüber hinaus geht der Antrieb sehr<br />

ökonomisch mit dem Strom um, Betriebszeiten<br />

um die acht Minuten sind auch<br />

bei dynamischem Flugstil durchaus drin.<br />

Kleiner<br />

<strong>Ultra</strong> <strong>Micro</strong> <strong>F4U</strong> <strong>Corsair</strong> <strong>BNF</strong> <strong>von</strong> <strong>Parkzone</strong>/<strong>Horizon</strong><br />

Jedes Querruder wird <strong>von</strong> einem eigenen<br />

Servo angesteuert. Die Fahrwerksbeine<br />

lassen sich einfach ausclipsen.<br />

RTF in Reinkultur<br />

„Ready to fly“, das Attribut trifft auf die<br />

kleine <strong>Corsair</strong> zu wie kaum auf ein anderes<br />

Modell. Es gibt wirklich nicht mehr<br />

zu tun, als die Kleine aus ihrer Schachtel<br />

zu befreien. Das beiliegende Ladegerät<br />

muss ich noch mit den ebenfalls mitgelieferten<br />

Batterien bestücken, dann kann<br />

der winzige 150-mAh-Lipo zum ersten<br />

Mal aufgeladen werden – wenn er in den<br />

Ladeschacht passen würde. Das funktioniert<br />

leider nicht auf Anhieb, selbst mit<br />

sanftem Druck schaffe ich es nicht, den<br />

Stecker des Akkus mit der Ladebuchse zu<br />

verbinden. Schuld ist der am Lipo angebrachte<br />

Streifen Klettband, der bewirkt,<br />

dass man den Akku verkantet ins Gerät<br />

schiebt. Wenn man den entfernt, klappt’s<br />

mit dem Laden. Das mir zur Verfügung<br />

stehende Modell entstammt allerdings<br />

einer Vorserie, bis zur endgültigen Version<br />

soll dieser kleine Mangel beseitigt sein.


Souverän<br />

Mal sehen…<br />

So, der Akku lädt, derweil kann ich mich<br />

der Betriebsanleitung widmen, aber<br />

wirklich Interessantes hat die für den<br />

einigermaßen erfahrenen Modellbauer<br />

nicht zu bieten. Wie Seiten-, Höhen- und<br />

Querruder funktionieren, sollte man<br />

eigentlich schon wissen. Für blutige<br />

Anfänger ist die <strong>Micro</strong>-<strong>Corsair</strong> sowieso<br />

nicht zu empfehlen, die wären mit dem<br />

agilen Fliegerchen überfordert.<br />

Also schaue ich mir in der Wartezeit<br />

den Winz-Warbird mal etwas genauer<br />

an. Die Zelle ist aus zwei unterschiedlichen<br />

Hartschäumen gefertigt. Während<br />

der Rumpf aus einem styroporähnlichen<br />

Material besteht, scheinen Flügel und<br />

Leitwerke aus Depron tiefgezogen zu sein.<br />

Die Lackierung ist sauber mit der Airbrush<br />

aufgebracht, leider trübt ein weniger<br />

schönes Detail das Gesamtbild:<br />

Die Scharniere der Querruder sind mit<br />

Klebeband-Streifen verstärkt, das wirkt<br />

etwas provisorisch und entspricht nicht<br />

ganz dem ansonsten hohen Qualitätsniveau<br />

des Modells. Laut <strong>Horizon</strong> sind diese<br />

Klebeband-Streifen aber wichtig für die<br />

dauerhafte Stabilität und Funktionalität<br />

der Querruderscharniere. Unter der Kabinenhaube<br />

entdecke ich auf der linken<br />

Rumpfseite einen Kleberfaden, der sich<br />

aber mit etwas Waschbenzin rückstandslos<br />

entfernen lässt.<br />

Pre-Flight-Check<br />

Okay, der Akku ist voll, jetzt muss ich<br />

noch das Modell an meinen Spektrum<br />

DX8-Sender binden. Das geht völlig problemlos,<br />

und der Funktionscheck zeigt,<br />

dass alle Ruder seitenrichtig laufen und<br />

perfekt zentriert sind, so bin ich es <strong>von</strong><br />

<strong>Parkzone</strong> RTF-Modellen auch gewöhnt.<br />

Jedes Querruder wird <strong>von</strong> einem eigenen<br />

Servo betätigt, bei einem so kleinen<br />

Modell mag das übertrieben erscheinen,<br />

aber wegen des <strong>Corsair</strong> typischen Knickflügels<br />

ist die Anlenkung mit einem zentralen<br />

Querruder-Servo schlecht zu machen.<br />

Der erste Rolltest im Wohnzimmer<br />

macht dann schon richtig Spaß: Die kleine<br />

<strong>Corsair</strong> lässt sich ganz präzise über<br />

das Parkett steuern, denn das Heckrad<br />

ist angelenkt. Der Antrieb hinterlässt subjektiv<br />

gesehen einen guten Eindruck, die<br />

www.fmt-rc.de FMT-TEST 97<br />

97<br />

Das Spornrad ist angelenkt. Besonders auf glattem Hallenboden<br />

lässt sich die <strong>Corsair</strong> so zielgenau dirigieren.<br />

Der mitgelieferte Lipo wird mit Klettband am Rumpf befestigt.<br />

Er liefert Energie für bis zu acht Minuten Flugzeit.<br />

Dreiblatt-Luftschraube macht ordentlich<br />

„Dampf“ und der Sound des Getriebes ist<br />

angenehm, ganz im Gegensatz zu manchen<br />

kleinen Brushless-Antrieben mit<br />

ihrem nervigen Pfeifen.<br />

Auf ins Freie!<br />

Die kleine <strong>Corsair</strong> ist mit ihrer geringen<br />

Flächenbelastung <strong>von</strong> knapp 14 g/dm²<br />

durchaus indoor-tauglich, trotzdem ziehe<br />

ich bei schönem Wetter immer einen<br />

Erstflug im Freien vor, in diesem Fall auf<br />

unserem Vereinsflugplatz. Der Wind weht<br />

Klebeband-<br />

Streifen stabilisieren<br />

die<br />

Ruderscharniere<br />

an den<br />

Querrudern.


98 PARK- & E-FLYER FMT 08 | 11<br />

Datenblatt PaRK- & e-FlyeR<br />

Modellname: <strong>Ultra</strong> <strong>Micro</strong> <strong>F4U</strong> <strong>Corsair</strong> <strong>BNF</strong><br />

Verwendungszweck: <strong>Micro</strong>-Warbird, indoor/outdoor<br />

Hersteller/ Vertrieb: <strong>Parkzone</strong>/ <strong>Horizon</strong> Hobby<br />

UVP: 99,99 €<br />

Lieferumfang: flugfertiges Modell inkl. Lipo und Ladegerät, ohne Sender<br />

Betriebsanleitung: 18 Seiten, deutsch<br />

Aufbau:<br />

Rumpf: Hartschaum, zweifarbig lackiert<br />

Tragfläche: Hartschaum, zweifarbig lackiert<br />

Leitwerk: Hartschaum, lackiert<br />

Kabinenhaube: Tiefziehteil<br />

Einbau Flugakku: Akkufach im Rumpfboden<br />

Technische Daten:<br />

Spannweite: 405 mm<br />

Länge: 326 mm<br />

Spannweite HLW: 168 mm<br />

Flächentiefe an der Wurzel: 89 mm<br />

Flächentiefe am Randbogen: 68 mm<br />

Flächeninhalt: 3,2 dm²<br />

Flächenbelastung: 13,7 g/dm²<br />

Tragflächenprofil Wurzel: gewölbte Platte<br />

Tragflächenprofil Rand: gewölbte Platte<br />

Profil HLW: ebene Platte<br />

Gewicht Herstellerangabe: 41,8 g<br />

Gewicht Testmodell o. Flugakku: 38,1 g<br />

Fluggewicht: 42,7 g<br />

Antrieb:<br />

Motor: Glockenanker-Bürstenmotor mit Getriebe (eingebaut)<br />

Akku: E-Flite 1s 150 mAh (mitgeliefert)<br />

Regler: in der Steuerplatine integriert<br />

Propeller: 3-Blatt 4,5 Zoll (montiert)<br />

RC-Funktionen und Komponenten:<br />

Empfänger: Spektrum AR 6400 mit Empfänger, Höhen- und<br />

Seitenruderservo, Drehzahlsteller (eingebaut)<br />

Querruder: 2× Spindelservo (eingebaut)<br />

Verwendete Mischer: keine<br />

Fernsteueranlage: Spektrum DX8<br />

Empf.-Akku: BEC des Reglers<br />

Geeignet für: Fortgeschrittene<br />

Bezug: Fachhandel<br />

Ganz schön angriffslustig die Kleine!<br />

Auch bei etwas auffischendem<br />

Wind macht <strong>Corsair</strong>-Fliegen Spaß.<br />

mäßig, längs zur Startbahn, und so wage<br />

ich einen Bodenstart. Alternativ kann man<br />

auch die Fahrwerksbeine mit einem Griff<br />

„ausclipsen“ und das Fliegerchen per<br />

Handstart in die Luft befördern und auf<br />

dem Bauch landen.<br />

Nach zwei Metern Rollstrecke ist die<br />

<strong>Corsair</strong> in der Luft und fliegt vom ersten<br />

Moment an völlig neutral und unproblematisch.<br />

Auf zehn Metern Höhe (das ist<br />

für den Zwerg schon richtig hoch!) fange<br />

ich an zu turnen: Rolle, Loop und Turn<br />

klappen perfekt, selbst Rückenflug geht<br />

ganz gut, trotz des Hohlprofils. Besonders<br />

toll sieht die Cuban-8 aus, ich kann kaum<br />

glauben, dass da ein Fliegerchen mit nur<br />

knapp über 40 Gramm unterwegs ist. Die<br />

<strong>Micro</strong>-<strong>Corsair</strong> fliegt wie eine Große! Selbst<br />

die Landung klappt perfekt, sauber setzt<br />

sie sich mit dem Hauptfahrwerk auf den<br />

Asphalt und rollt schön gerade aus.<br />

Dann montiere ich das Fahrwerk ab<br />

und befördere die <strong>Micro</strong>-<strong>Corsair</strong> per Handstart<br />

in ihr Element. Der Wind hat inzwischen<br />

aufgefrischt, trotzdem behauptet<br />

sich der Westentaschen-Warbird tapfer,<br />

und es macht einen Mordsspaß, das kleine<br />

Ding in engen Kreisen um sich herum zu<br />

scheuchen. Ich habe ja schon viele Eigenbauten<br />

in dieser Größe realisiert, aber ich<br />

muss neidlos eingestehen, dass mir noch<br />

kein <strong>Micro</strong>-Semi-Scale-Modell gelungen<br />

ist, das derart souverän fliegt.<br />

Tuning-Tipps<br />

Nach den ersten Flügen habe ich versuchsweise<br />

einen anderen Akku eingesetzt,<br />

einen 130-mAh-Lipo mit 25C <strong>von</strong><br />

Hyperion. Der wirkt bei der <strong>Corsair</strong> wie ein<br />

Turbo-Lader, sie legt noch mal mächtig an<br />

Power zu und geht jetzt locker aus dem<br />

Geradeausflug in einen richtig schönen<br />

großen Looping über. Eine tolle Empfehlung<br />

für alle, die aus ihren Mikrofliegern<br />

das Letzte herausholen wollen.<br />

Die Klebestreifen auf dem Modell (an<br />

den Querrudern) ließen mir auch keine<br />

Ruhe, ich habe sie dann unter Einsatz<br />

eines Haarföhns entfernt. Das ging auf<br />

den Tragflächen problemlos, und es hat<br />

sich gezeigt, dass die darunter liegenden<br />

Schaumstoffscharniere stabil genug sind,<br />

bis jetzt haben sie jedenfalls auch manche<br />

raue Landung überstanden.<br />

Noch ein Tipp für die Scale-Freaks: Es<br />

gibt tatsächlich auch 1:32-Plastikmodelle<br />

der <strong>Corsair</strong>, <strong>von</strong> der Firma Trumpeter und<br />

ein älteres Revell-Modell. Mit den beiliegenden<br />

Abziehbild-Bögen müsste sich<br />

das <strong>Parkzone</strong>- Modell fantastisch „supern“<br />

lassen – ich schaue mich auf jeden Fall<br />

nach so einem Bausatz um.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!