Jahresbericht 1998/99 - Index of - Zentrum für Europäische ...
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Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement <strong>Jahresbericht</strong> ZEW <strong>1<strong>99</strong>8</strong>/<strong>99</strong><br />
untersuchte die Frage, wie Absicherungsstrategien<br />
bewertet werden können, wenn wie<br />
im Falle der Metallgesellschaft eine langfristige<br />
Verpflichtung mit rollierenden kurzfristigen<br />
Instrumenten abgesichert werden soll.<br />
Die Ergebnisse zeigten unter anderem, dass<br />
die von der Metallgesellschaft gewählte<br />
ständige Absicherung sehr risikoreich war.<br />
Der Beinahe-Konkurs stellt somit keinen Betriebsunfall<br />
dar, sondern war a priori ein<br />
durchaus zu erwartender Ausgang der gewählten<br />
Vorgehensweise. Ein völliger Verzicht<br />
auf Absicherung des Basisgeschäftes<br />
hätte dagegen insgesamt ein deutlich geringeres<br />
Risiko aufgewiesen.<br />
Aufbauend auf einem vor einigen Jahren<br />
durchgeführten Projekt zur Verbesserung der<br />
Zugangsmöglichkeiten kleiner und mittlerer<br />
Unternehmen zum Kapitalmarkt beschäftigt<br />
sich der Forschungsbereich erneut mit dem<br />
Thema Venture Capital. Im Vordergrund steht<br />
eine Bestandsaufnahme der Praxis und der<br />
Methoden des Portfolio-Managements von<br />
Venture-Capital-Fonds. Die hier gewonnenen<br />
Ergebnisse sollen als Basis <strong>für</strong> ein neues Projekt<br />
dienen, das Fragestellungen von Venture-<br />
Capital-Finanzierungen aufgreift, die im Zusammenhang<br />
mit der <strong>Europäische</strong>n Währungsunion<br />
und der Osterweiterung der EU<br />
stehen. Ansatzpunkte bilden dabei einerseits<br />
die Verbreiterung des Venture-Capital-<br />
Marktes durch die EWU und andererseits die<br />
Nutzung von Risikokapital in osteuropäischen<br />
Unternehmen, die zu einer Verbesserung<br />
der Finanzierungsbedingungen beitragen<br />
könnte.<br />
Die anstehende Reform der Alterssicherungssysteme<br />
in den meisten Industrieländern<br />
dürfte zu einer erheblichen Steigerung<br />
der Bedeutung führen, die Kapitalmärkte in<br />
Zukunft <strong>für</strong> die Volkswirtschaften weltweit<br />
haben werden. Ein Anfang wurde in diesem<br />
neuen Themengebiet mit der CD-ROM „Altersvorsorge<br />
KOMPETENT“ gemacht, zu der<br />
der Forschungsbereich wesentliche Beiträge<br />
lieferte. Weitere Projekte werden von den ge-<br />
änderten Rahmenbedingungen z. B. in der<br />
staatlichen Vermögenspolitik ausgehen und<br />
insbesondere die Eignung bestimmter Anlageformen<br />
<strong>für</strong> die Altersvorsorge untersuchen.<br />
Neben den methodischen und anwendungsorientierten<br />
Forschungsaufgaben zur<br />
Performancemessung von Kapitalanlagen<br />
bietet sich hier auch die Untersuchung bislang<br />
im Finanzmarktbereich eher vernachlässigter<br />
Anlageformen wie der Immobilien an.<br />
Ein konkreter Ansatzpunkt wird zunächst das<br />
klassische Bausparen sein und die Möglichkeit,<br />
Bausparen mit Hilfe von Finanzinnovationen<br />
zu replizieren. Daran anschließend<br />
soll die optimale Gestaltung neuer Finanzprodukte<br />
aus Sicht der Nachfrager untersucht<br />
werden.<br />
Ausblick<br />
In der näheren Zukunft werden einige Forschungsgebiete,<br />
die durch die Schlagworte<br />
„Strombörse“ und „Altersvorsorge“ kurz benannt<br />
werden können, neu aufgenommen<br />
und in konkreten Forschungsprojekten bearbeitet<br />
werden. Schon bestehende Forschungsgebiete<br />
wie z. B. die Analyse der Effekte<br />
der Osterweiterung der <strong>Europäische</strong>n<br />
Union werden weiter an Gewicht gewinnen.<br />
Unverändert stark bleibt die Ausrichtung<br />
des Forschungsbereichs auf Themen, die einen<br />
deutlichen Europabezug aufweisen.<br />
Auch die bislang schon vorhandene weitgehende<br />
Verknüpfung von mikro- und makroökonomischen<br />
Fragestellungen und Lösungsansätzen<br />
wird weiterhin betont werden. Bei<br />
vielen Themen bieten sich aus fachlicher<br />
Sicht Kooperationen mit anderen ZEW-Forschungsbereichen<br />
an. Davon wird auch in<br />
Zukunft häufig Gebrauch gemacht werden.<br />
Der Forschungsbereich bietet zahlreiche<br />
Weiterbildungsseminare <strong>für</strong> Praktiker an, die<br />
dem beiderseitigen Wissenstransfer zwischen<br />
Forschung und Praxis dienen, und veranstaltet<br />
wissenschaftliche Workshops, in<br />
denen aktuelle Forschungsergebnisse vorgestellt<br />
und diskutiert werden.<br />
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