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Bibliographie 2011 (2,6 MB) - VG Wort

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Helmut Koopmann<br />

Buch und Wissenschaft<br />

Was fördern? Wie fördern? Wen fördern?<br />

Was ein Buch sei, ist oft genug definiert worden, und wir alle wissen, wie<br />

groß die Spannweite dieser Definitionen ist: was den einen nichts anderes<br />

als eine Buchbindersynthese ist, ist anderen so etwas wie die materialisierte<br />

Seite von etwas Ausgedachtem oder Herbeiphantasiertem, noch<br />

anderen so etwas wie das Herz der Welt oder zumindest ein Schlüssel zur<br />

Welt. Wir kennen solche Äußerungen – sie alle sind irgendwie, irgendwo<br />

unzureichend. Doch wir wissen auch: Bücher wollen gelesen werden, das<br />

ungelesene Buch ist nichts anderes als Materie am falschen Platz. Doch<br />

bevor der Leser tätig werden kann, muß ein Buch gedruckt werden.<br />

Es druckt sich nicht von selbst. Und gerade die, die den Druck vor<br />

allem verdienen, würden häufig nicht erscheinen können, wenn nicht<br />

Druckbeihilfen gewährt würden, die das schwierige Geschäft der Drucklegung<br />

überhaupt erst ermöglichen. Die <strong>VG</strong> WORT versucht, das Ihrige<br />

beizutragen, damit aus einem Manuskript, einer Druckvorlage, einer Diskette<br />

das wird, was man schließlich als Buch in Händen halten kann.<br />

»Lesen ist gelenkte Produktivität«, hat Martin Walser einmal gesagt.<br />

Das ist zweifellos richtig, gilt aber natürlich nur für aufmerksame, aufnahmewillige<br />

Leser. Ob eines der von der <strong>VG</strong> WORT geförderten<br />

Bücher solche Leser findet – es ist zu hoffen, wenngleich wir wissen, daß<br />

deren Zahl sich in Grenzen zu halten pflegt. Denn es sind ja häufig Produkte<br />

höchst ausdifferenzierter Wissenschaften und oft Antworten auf<br />

sehr spezielle Fragestellungen, die den Weg zur <strong>VG</strong> WORT finden und<br />

von ihr gefördert werden, und in Abwandlung eines <strong>Wort</strong>es von Botho<br />

Strauß, der einmal gesagt hat: »Kunst ist nicht für alle da«, ließe sich<br />

hier feststellen: Wissenschaft ist erst recht nicht für alle da; sie selektiert,<br />

sie vereinzelt. Zwar ist der Spezialist im imaginären Gespräch mit einem<br />

einzigen anderen Spezialisten eine Schreckensvorstellung jeden Autors.<br />

Doch eine Chance für die <strong>VG</strong> WORT: da kann gefördert werden, damit<br />

der Spezialist mit dem Spezialisten ins Gespräch treten kann. Globalisierung<br />

der Wissenschaft? Das wäre an sich zu wünschen. Aber die Titel der<br />

geförderten Bücher lassen erkennen: wirkliche Wissenschaft präsentiert

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