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Materialien für den Unterricht 33 Konservierung von Lellensmitteln ...

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-36 <strong>Konservierung</strong>sverfahren - ÜbersichtBehandeln mit Ameisensäure und ihren SalzenDie erste Darstellung <strong>von</strong> Ameisensäure (E 236 - 238) gelang 1670 Marggraj,der diese mit Wasserdampf aus Ameisen destillierte (etwa 20 % des Körpergewichtsder Ameise Formica rufa bestehen aus Ameisensäure). Ihre konservierendeWirkung wurde erst knapp einhundert Jahre später (1865) <strong>von</strong> Jodinentdeckt.Das Vorkommen der Ameisensäure im Honig wurde 1882 <strong>von</strong> Vogel entdecktund es wurde lange angenommen, daß sie "im Honig eine Hauptrolle spiele,weil die Biene sie als <strong>Konservierung</strong>smittel zusetze". Der Säuregehalt desHonigs wurde aufgrund dieser Rollenzuschreibung oft in 'Prozent Ameisensäure'angegeben. Neuere Untersuchungen haben jedoch gezeigt, daß Gluconsäure<strong>den</strong> Hauptteil Säure in Honig bildet. Sie wird über ein säureerzeugendesEnzymsystem, welches <strong>von</strong> der Biene mit ihrem KopfdfÜsensaft zugegebenwird, aus Traubenzucker, Luftsauerstoff und Wasser über das Gluconolactongebildet.Ameisensäure gelangt auf drei Wegen in <strong>den</strong> Honig:1. Sie ist im Drüsensaft der Bienen enthalten.2. Sie gehört zu der Gruppe der Aromastoffe, die <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>artigen Duftder Blüten und damit des Nektars und Honigs ergeben. Ihre Bildung wirdwie folgt angenommen:". .. besitzt jede Pflanze eine bestimmte Matrize zur Bildung <strong>von</strong> verschie<strong>den</strong>enAminosäuren . ... Dieses Aminosäurengemisch wird durch Fermentein die dazugehörigen Alkohole umgewandelt, die dann weiter Jermentativ zu<strong>den</strong> Aldehy<strong>den</strong> oder Ketonen und weiter zu organischen Säuren oxidiertwer<strong>den</strong>. "*)3. Wahrscheinlich spalten sich während des Reifungsprozesses unter Einflußder pH-Wert-Erhöhung aus Hexosen drei Moleküle Wasser ab und esbildet sich dabei Hydroxymethylfurfural, welches unter Wasseraufnahme inLävulinsäure und Ameisensäure zerfällt. **)Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Einsatz <strong>von</strong> Ameisensäure als <strong>Konservierung</strong>smittel<strong>von</strong> verschie<strong>den</strong>en Wissenschaftlern untersucht. Als Beispiel sollder <strong>von</strong> F eyerabendt 1877 veröffentlichte B~richt über die Erfolge seiner <strong>Konservierung</strong>sversuchestehen:"Ameisensäure in saurer Lösung übertrifft Carbolsäure an Wirkungund ist ganz besonders geeignet zur <strong>Konservierung</strong> <strong>von</strong> Fruchtsäften.Versuche, die ich seit 2 Jahren in meiner Haushaltung angestellthabe, sind ohne Ausnahme <strong>von</strong> Erfolg gewesen. Zwei Gläser ausdem Jahre 1875, Gurkenzucker und Essiggurken, nur mit lose auf-*) Vgl. E. Zander, A. Maurizio: Der Honig. Stuttgart 1975, S. 97**) V gl. E. Lehnartz: Chemische Physiologie. Berlin 1959

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