Protokoll E105 - rolandkrueppel.de
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1.2.4 Ein Wort zu Randbedingungen...<br />
An einer Grenzschicht zwischen zwei nichtleiten<strong>de</strong>n und ladungsfreien Materialien gilt: Die<br />
Normalkomponenten von B und D und die Tangentialkomponenten von H und E an bei<strong>de</strong>n<br />
Seiten <strong>de</strong>r Grenzschicht sind gleich. An einer Grenzschicht zwischen Vakuum/Luft und<br />
einem i<strong>de</strong>alen Leiter, wie wir sie hier annehmen gilt: Die Tangentialkomponente von E im<br />
i<strong>de</strong>alen Leiter muss 0, da sonst Verschiebungsströme aufträten, die diesen Zustand wie<strong>de</strong>r<br />
herbeiführen wür<strong>de</strong>n. Die Normalkomponente von H im i<strong>de</strong>alen Leiter ist 0.<br />
1.2.5 ...und ihre Auswirkungen auf <strong>de</strong>n Rechteckhohlleiter<br />
Wir legen die Ausbreitungsrichtung <strong>de</strong>r Welle parallel zur z-Achse, die breite Seite <strong>de</strong>s Hohlleiter<br />
auf die x-Achse und die schmale Seite parallel zur y-Achse. Der Rechteckhohlleiter gibt<br />
i<strong>de</strong>al leiten<strong>de</strong> Flächen als Randbedingungen vor, die Welle breitet sich innerhalb dieser Berandung<br />
aus und ist von allen Vorgängen außerhalb unbeeinflusst.<br />
Man erhält für die z-Komponente <strong>de</strong>r Fel<strong>de</strong>r<br />
Ez = E0 sin mπx<br />
a<br />
nπy<br />
sin<br />
b ei(ωt−βz)<br />
nπy<br />
cos<br />
Hz = H0 cos mπx<br />
a b ei(ωt−βz)<br />
(13)<br />
mit β = ω √ µɛ. Die an<strong>de</strong>ren Komponenten <strong>de</strong>r Fel<strong>de</strong>r sind von Ez und Hz abhängig. Beachte<br />
das Ez und Hz voneinan<strong>de</strong>r unabhängige Ausbreitungsarten <strong>de</strong>r Hohlleiterwelle darstellen,<br />
die man als E- bzw. H-Welle bezeichnet. Aus <strong>de</strong>n Nebenbedingungen ergibt sich weiterhin,<br />
daß es eine kritische Grenzwellenlänge <strong>de</strong>r Wellen gibt, unter <strong>de</strong>r es keine Lösung für die<br />
Ausbreitung im Hohlleiter gibt (siehe auch quasioptische Einführung):<br />
λc =<br />
1<br />
�<br />
� �<br />
m 2 �<br />
n<br />
2a + 2b<br />
1.2.6 Ausbreitungsarten <strong>de</strong>r Hohlleiterwellen<br />
Im Gegensatz zur ebenen (Leitungs-)welle haben Hohlleiterwellen rein transversale elektrische<br />
o<strong>de</strong>r rein transversale magnetische Fel<strong>de</strong>r. Man nennt <strong>de</strong>swegen die E-Welle auch TM-Welle,<br />
die H-Welle TE-Welle.<br />
Da die Koeffizienten m und n frei wählbar sind, gibt es unendlich viele mögliche Eigenwellen.<br />
Die Grenzfrequenzen <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Eigenwellen sind jedoch Funktionen von m und n.<br />
Daher kann sich die Welle mit <strong>de</strong>n kleinstmöglichen Werten von m und n bei <strong>de</strong>r niedrigsten<br />
Frequenz ausbreiten und es gibt ein Frequenzband, in <strong>de</strong>m diese und nur diese Eigenwelle<br />
existiert. Diese Welle wird Haupt- o<strong>de</strong>r Grundwelle genannt. Die Grundwellen sind H10 und<br />
E11 (mit höherer Grenzfrequenz!). Rechteckhohlleiter wer<strong>de</strong>n normalerweise in einem Frequenzbereich<br />
betrieben, in <strong>de</strong>m nur die Grundwelle existiert. Also ist die Ausbreitungsform<br />
von Wellen im Rechteckhohlleiter eine H10-Welle (s. Abb. 2).<br />
1.2.7 Kreishohlleiter<br />
Eine äquivalente Rechnung wie oben in Zylin<strong>de</strong>rkoordinaten führt zu folgen<strong>de</strong>n Feldverteilungen<br />
(s. Abb. 3). Die Grenzfrequenz einer Emn- bzw. Hmn-Welle ist<br />
λc = 2πa<br />
x<br />
5<br />
� 2<br />
(12)<br />
(14)<br />
(15)