Jubiläumsflugschau in Müllheim

122 JETS FMT 10 | 08 Ralph loseMann, FoTos: Daniel JusT
Müllheim hatte einiges an spektakulären Flugszenen zu bieten –
hier eine J-10 vom Elster-Jet-Team beim Torquen
Jubiläumsflugschau in Müllheim
Es kommt mir vor wie gestern...
1999 streife ich mit meinen Kollegen
durch die Messe Dortmund und
höre die Ankündigung einer besonderen
Präsentation. Eine vollautomatisch
selbststartende Turbine
JetCat P-80! Mehrfach schaue
ich mir die Demonstration fasziniert
an. Irgendwann werde ich auch
mal ein Modell mit Turbine fliegen...
Marc Haus mit seinem Segler im
tiefen Rückenüberflug
Schauen und staunen: Zuschauer und Piloten verfolgen
gespannt das hochkarätige Programm
Mittlerweile sind einige Jahre ins Land gegangen
und die Firma JetCat hat zur Jubiläumsflugschau
auf den Flugplatz Müllheim
eingeladen. Zehn Jahre sind, gerade in der
schnelllebigen Modellbaubranche, kein Pappenstiel.
Deshalb waren die über 750 km Anreise
kein Problem sondern ein willkommener
Anlass. Da die Turbinen mittlerweile auch mit
heißem Wetter gut zurechtkommen, sorgte
der Wettergott für einen wirklich langen roten
Strich auf dem Thermometer. Bei der Anfahrt
zum Flugplatz durch all den Mais glaubt man
Einer der vielen Scale-Helis mit Turbinenantrieb
Gefragter Gesprächspartner:
JetCat-Chef Markus Zipperer (rechts)
bis zum letzten Moment gar nicht an solch
eine schöne Modellflugoase. Glücklicherweise
stand noch ein zusätzliches Feld zum Campen
zur Verfügung und schnell wurde klar: Hier ist
richtig was los!
Eine bunte Modellparty,
eingerahmt in Mais
Bei einhundert Piloten wird schnell der größte
Modellflugplatz zu klein. Die Zahl ist es nicht
allein. Hier kam alles an Modellen zum Vorschein
was schnell, groß, speziell, detailliert,

Wurden im Verband geflogen:
Super Tucano mit Turboprop-Antrieb
Die J-10 des Autors in
„Jubiläumslackierung“
besonders oder wie auch immer war. Das
ganze Programm beschränkte sich nicht nur
auf die Jetflieger. Ich hoffe die Besucher aus
Müllheim und Umgebung haben bemerkt, was
für ein Top-Niveau ihnen hier geboten wurde.
Und für die Würze in der Suppe sorgen die
Piloten dann selbst. Stellen Sie sich folgendes
Szenario vor: An der großen Me 109 von Roland
Sabatschus fährt nur ein Fahrwerksbein
aus. Der Pilot zaubert das Modell, mit einer
Fläche hängend, perfekt auf den Platz und zur
Belohnung fährt das zweite Fahrwerksbein
im Moment des Aufsetzens aus. Der beste
Krimi kommt nicht auf solch ein Ende und
die Massen jubelten! Oder Marc Haus, der
Verrückte Idee: dieses
Bobby-Car wird von einer
P-200 beschleunigt –
bremsen muss der „Pilot“
mit den Schuhsohlen
mit seinem übergroßen Segler die Loopings
in einer Höhe fliegt wo mancher sich mit dem
Slowflyer nicht mehr traut und dabei mit Leidenschaft
jede Figur durch mehrere Schritte
am Boden hin- und her nachzeichnet. Wenn
der Mais schon mal da ist, dann kann man
auch schon mal eine riesige Piper für einige
Sekunden rückwärts darin versenken oder
wie Horst Lenerz versuchen die Maiskolben
mit Vollgas von oben zu kürzen.
Und die Jets? F-Schlepp mit Jets, Turbinenhelis,
Turboprops, Formationsteams, Scalemodelle.
Ich habe noch nicht vergessen wie
meine Anfänge in der Jetfliegerei aussahen,
um diese wirklich sehr beeindruckende Funk-
Daniel Brüssow bei der
Bodenakrobatik
mit einer riesigen Piper
www.fmt-rc.de
tionssicherheit zu würdigen. Die Firma JetCat
hat die Modellturbine nicht selbst erfunden
aber mit Sicherheit sind sie Vorreiter in der
Entwicklung von „Rundumsorglospaketen“,
angefangen von der Bedienungsanleitung
bis zum Servicetelefon. Und da kann man nur
sagen: Herzlichen Glückwunsch zum 10-jährigen
Jubiläum!
Sexy Preise
Am Abend ging es dann ins Bierzelt zur Verlosung
der vielen Preise. Das Moderatorenteam
um Marc Fröhn und Reto Senn war nicht nur
am Tag „Weltklasse“, sondern sie heizten in den
einzelnen Disziplinen am Abend die Probanden
gehörig an. Schließlich ging es um zwei
JetCat-Turbinen und einen Eurosport. Das
wiederum führte zu wahrlich schrägen Ergebnissen
beim Singen, Dichten und Basteln. Und
ob die beiden Opfer der Stripperinnen heißer
als ihre Turbinen gelaufen sind, das war im
Nachhinein nicht zu erfahren.
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Weitere Bilder sind auf
der FMT-Homepage
(www.fmt-rc.de, Menüpunkt
Veranstaltungen) sowie bei
Daniel Just (www.danieljust.de)
und Tobias Schnurr
(www.tobischnurr.de/fotos/)
zu finden.
gratuliert der Firma JetCat

gratuliert der Firma JetCat
124 JETS FMT 10 | 08
Die neue A-4 Skyhawk von C-ARF wurde
von Wolfgang Klühr präsentiert
Die C-ARF-Corsair:
nach der Landung werden
die Flächen per
Fernsteuerung originalgetreu
hochgeklappt
Der Sonntag
Wenn viel Luft nach oben steigt, dann kommt
sie auch irgendwann wieder runter. So war
am Sonntag mit Regen zu rechnen, was der
Flugschau jedoch keinen Abbruch tat. Die
JetCat-Jungs hatten über den Tag verteilt noch
kurze Überraschungen mit manntragenden
Flugzeugen organisiert. Besonders die Yak-3
hat es mir dabei angetan.
Nach ganz kurzer Zeit war die riesige Flug-
Anmeldeliste völlig überfüllt. Gerade dieser
sensible Punkt einer Flugschau wurde von den
Flugleitern und Max Reinhardt, Mitarbeiter
der Firma JetCat, perfekt gemanagt. Wer hier
so cool bleibt, wird sein ganzes Leben wohl
nie eine Tablette gegen Bluthochdruck brauchen.
Für die Zuschauer wurde an diesem Tag
nachmittags ein Programmblock zusammen-
gestellt. Einzig der dann etwas zu früh einsetzende
Regen störte den Ablauf am Sonntag.
Hier gab es auch den einzigen großen Modellverlust
der Veranstaltung- Lothar Heinrich
verlor leider seine vierstrahlige C-17.
Mit dem einsetzenden Regen hatte ich
endlich mal Gelegenheit den JetCat Stand
zu besichtigen. Es ist ja nicht zu fassen, was
mittlerweile mit Modellturbinen gemacht
wird. Turbinen am Bobby-Car, Turbinen an
Skatern und auch in Booten. Eindeutiger Star
war jedoch Yves Rossy, auch unter „The Wingman“
bekannt. Mit einem kleinen Flügel und
vier JetCat P-200-Turbinen auf dem Rücken
wird er im September versuchen, den Ärmelkanal
zu überqueren. Beim Anblick der Videos
bekommt man unmittelbar Gänsehaut nur
vom Zuschauen.
Die Me-109 von
Roland Sabatschus kurz
vor dem Aufsetzen
Auch diese moderne PC-21
wird von einem JetCat-
Turboprop angetrieben
Die JetCat-Jungs
Wenn einer einen Geburtstag feiert, dann hat
er meistens selber Stress. Nein, sie haben sich
nicht feiern lassen. Sie haben dafür gesorgt,
dass es den Gästen gut geht. Und das haben
wir, die Piloten, auch mitbekommen! Da ist
sich selbst der Firmenchef, Markus Zipperer,
nicht zu schade, Bier einzuschenken. Andy
Maier, frisch verheiratet, flitzte den ganzen
Tag umher um Probleme zu lösen, die so zahlreich
auf solch einem Event auftreten. Deshalb
zum Abschluss im Namen aller Piloten
ein herzliches Dankeschön für die tollen Tage!
Die 1.500 km waren jeden Meter wert.