ch • TB 2007 0 - Children for a better world

aus, für Kinder verläuft diese Erkrankung oft tödlich. Die
Universität Oxford (GB) hat in einer Klinik in Saigon eine
eigene Abteilung mit Forschungsstelle für tropische
Krankheiten eingerichtet. In Zusammenarbeit mit der
Leiterin, Dr. Bridget Wills, unterstützen wir auch einzelne
junge Patienten, wie den 12-jährigen Nguyen aus der
Gegend von My Tho im Mekong Delta. Er ist an einer
ebenfalls neuerdings häufigen Krankheit, der Japanischen
Enzephalitis erkrankt, die für Kinder in den meisten
Fällen tödlich verläuft. Als einer der ersten Fälle hat
Nguyen durch die intensiven Bemühungen von Dr. Wills
überlebt und wird vielleicht sogar in der Lage sein, ohne
schwere Behinderungen ein normales Leben zu führen.
Sein Fall wird auch ein Beispiel für das künftige Programm
der Behandlung dieser Krankheit bei Kindern
sein. Aus diesem Grund hat CHILDREN die Behandlung
von Nguyen finanziert, da wir ja nur in Ausnahmefällen
einzelne Kinder mit größeren Summen unterstützen. Die
Behandlung von Nguyen hat bis jetzt ca. 1.000 Euro
gekostet.
Über die Spätfolgen der Entlaubungsmittel, die in Millionen
Tonnen während des Krieges von 1965 bis 1975 über
dem Land versprüht wurden, haben wir bereits öfters
berichtet. Seit fast zehn Jahren hat CHILDREN sich für
die Kinder eingesetzt, die nun bereits in der dritten Generation
durch Erbschäden teils schwere körperliche und
mentale Schäden erlitten haben.
Da unsere für diese Hilfsprogramme unentbehrliche Mitarbeiterin,
Frau Kim Hoang aus gesundheitlichen Gründen
ausscheiden musste, können wir diese Aktivitäten
nicht mehr aus eigener Kraft weiterführen. An Frau
Loc Vinh (Prov. Hue) – alter,
beschädigter Kindergarten
Neubau des Kindergartens – Loc Vinh
Hoang ergeht hiermit unser herzlicher Dank dafür, dass
sie diese Aktivitäten über etliche Jahre hinweg sehr
selbstlos betreut hat!
Neuere Erfahrungen haben uns gezeigt, dass die
Behörden in Vietnam rasch dazu neigen, sämtliche
Defekte bei Kindern auf „Agent Orange“ zurückzuführen.
Damit wird unfreiwillig verhindert, dass man sich
mit den vielfältigen übrigen Ursachen, die besonders in
einem armen Land in den Tropen sehr zahlreich sind,
hinreichend beschäftigt.
Mit dieser Erkenntnis sind wir auf die Organisation Handicap
International gestoßen, die sich in Bezug auf Kinder
mit der Aufklärung und der gezielten Bearbeitung solcher
Defekte und ihrer Ursachen beschäftigt. Wir haben daher
zunächst in erster Linie Informationsmaterial finanziert,
das von Handicap International in Zusammenarbeit mit
den vietnamesischen Gesundheitsbehörden entwickelt
wurde. Dabei handelt es sich um Probleme, die vor, während
und nach der Geburt häufig auftreten und zu
schweren Schäden führen können.
Die so entstandenen Broschüren und Lehrfilme werden
in den regionalen Gesundheitszentren verwendet und
über die Mütterberatungsstellen verteilt. Handicap International
ist eine weltweit tätige Organisation, die ihren
Ursprung in Belgien und Frankreich hat. Die Zusammenarbeit
hat sich bereits im ersten Jahr als hervorragend
erwiesen, so dass wir diese Aktivitäten auch weiterhin
fortsetzen werden.
Christoph Schwingenstein, CHILDREN-Mitglied
Engagierte Mitglieder
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Dr. Bridget
Wills mit
Nguyen,
seinem Vater
und Christoph
Schwingenstein