GELDERN WIR in - LFS – Liebfrauenschule Geldern
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konnte mir hier <strong>in</strong> Indien, da Englisch e<strong>in</strong>e der 26 Amtssprachen ist, ja nichts passieren,<br />
dachte ich. Der erste Sari sollte gekauft werden und ich sprach die Verkäufer an. Doch sie<br />
verstanden mich nicht. Erneut versuchte ich me<strong>in</strong> Glück, bis me<strong>in</strong> Freund mir zu Hilfe kam,<br />
und ihn verstanden sie plötzlich, obwohl auch er Englisch sprach. Ich brauchte e<strong>in</strong>e Weile,<br />
bis ich verstand, dass ich leichtere Vokabeln verwenden musste, und ab da klappte es dann<br />
sehr gut mit der Verständigung. Nachdem ich nach e<strong>in</strong>iger Zeit auch e<strong>in</strong>ige Vokabeln und<br />
Phrasen <strong>in</strong> Tamil, der Landessprache von Tamil Nadu, beherrschte, wurde es sehr e<strong>in</strong>fach.<br />
Jedoch war ich sehr froh, dass ich sowohl Englisch als auch Tamil sprach, denn sonst wären<br />
bestimmt viele D<strong>in</strong>ge schief gelaufen und ich hätte auch den kulturellen H<strong>in</strong>tergrund nicht so<br />
gut verstanden. So aber konnten mir me<strong>in</strong>e Freunde immer schnell etwas erklären. Füße<br />
und Hände wurden natürlich auch bei den Erklärungen h<strong>in</strong>zugezogen.<br />
Die Arbeit bei DEEPAM (DEEPAM ist Sanskrit und bedeutet Licht) hat mir sehr viel bedeutet<br />
und auch viel Spaß gemacht. Zu Beg<strong>in</strong>n me<strong>in</strong>es Praktikums wurde ich herzlich<br />
aufgenommen und schnell wurde ich nicht nur <strong>in</strong> den Alltag, sondern auch <strong>in</strong> typische<br />
kulturelle Gegebenheiten <strong>in</strong>tegriert. Zum Essen wird <strong>in</strong> Süd<strong>in</strong>dien zum Beispiel ke<strong>in</strong> Besteck<br />
benötigt, sondern simplerweise die zuvor gere<strong>in</strong>igte rechte Hand h<strong>in</strong>zugezogen. Sehr<br />
praktisch, hat man diese doch gewöhnlicherweise immer dabei. Nach me<strong>in</strong>em Geschmack<br />
schmeckt das <strong>in</strong>dische Essen so auch besser.<br />
Auch lernte ich <strong>in</strong> dem Projekt recht schnell die Farben und Zahlen sowie die Wochentage<br />
auf Tamil und konnte so <strong>in</strong> die Therapien der K<strong>in</strong>der <strong>in</strong>tegriert werden. Dort brachten mir die<br />
K<strong>in</strong>der bei, dass die Tiere <strong>in</strong> Indien ganz andere Geräusche machen als <strong>in</strong> Deutschland. Der<br />
Hahn schreit am Morgen zum Beispiel nicht „Kikeriki“ sondern „Kokerikoko“, und die Kuh<br />
macht nicht „Muh“, sondern „Mah“.<br />
Me<strong>in</strong>e sieben Monate <strong>in</strong> Asien haben mir sehr<br />
gut gefallen, und ich habe bei me<strong>in</strong>em<br />
Aufenthalt viel lernen können, zum Beispiel,<br />
dass nicht alles mit der deutschen<br />
Pünktlichkeit geregelt werden muss, sondern<br />
es gut tut, auch e<strong>in</strong>fach mal zur Busstation zu<br />
gehen, ohne zu wissen, wann der nächste<br />
Bus kommt, denn e<strong>in</strong>s ist gewiss, es wird<br />
bestimmt etwas kommen, und meistens muss<br />
man auch gar nicht so lange warten.<br />
Wenn man sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Land länger aufhält<br />
und nicht nur die typischen touristischen<br />
D<strong>in</strong>ge macht, kann man sicher se<strong>in</strong>, dass<br />
man das Land und vor allem auch die Leute<br />
so kennen lernt, wie es und sie wirklich s<strong>in</strong>d.<br />
Die süd<strong>in</strong>dische Kultur mit ihrem H<strong>in</strong>duismus<br />
ist mir so viel verständlicher und<br />
anschaulicher geworden, wie es mir sonst<br />
nicht möglich gewesen wäre. Ich habe sie<br />
lieben gelernt und es ist durchaus möglich,<br />
dass me<strong>in</strong> Freund und ich schon bald<br />
wieder zurück fahren, um dort wieder zu<br />
arbeiten. Indien, es lohnt sich!<br />
Diejenigen, die sich für e<strong>in</strong>en staatlich<br />
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E<strong>in</strong>er geht noch, e<strong>in</strong>er geht noch re<strong>in</strong>… Egal wie viele<br />
Leute <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bus s<strong>in</strong>d, man kann sich immer noch<br />
dazu gesellen.<br />
geförderten Auslandsdienst <strong>in</strong>teressieren, können sich mal auf der Internetseite<br />
http://www.weltwaerts.de/ erkundigen. Mehr Informationen über Auroville gibt es hier:<br />
http://www.auroville.de/ oder hier http://www.auroville.org/<br />
Wer mehr über DEEPAM erfahren möchte, ist bei http://www.deepam-auroville.de/ oder bei<br />
http://www.deepam-auroville.<strong>in</strong>/ gut aufgehoben.<br />
Birgit Kersjes