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Sozialreport 2010 - Volkssolidarität Bundesverband e.V.

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2. Einheit2.8 Regionale VerbundenheitDie gefühlsmäßige Verbundenheit der Bürger ist nach wie vor stark sozialisationsbedingt. Ostdeutschlandist für die Bürger der neuen Bundesländer, die Bundesrepublik für Bürger des früherenBundesgebietes der Bezugspunkt. Insbesondere ältere Bürger haben eine eindeutigere Identifikation.Das neue Europa wird in Ost wie West weitaus weniger angenommen.Tabelle 2.8:"Wie stark fühlen Sie sich verbunden mit...?" - neue Länder und Berlin-Ost - 1992 bis<strong>2010</strong> - (<strong>2010</strong> Vergleich zu dem früheren Bundesgebiet und Berlin-West sowieDeutschland insgesamt) - in Prozent - (nur Antworten: "stark"/"ziemlich stark")neue Länder und Berlin-OstfrüheresBundesgebietDeutschland1992 1997 2000 2005 <strong>2010</strong>Ihrer Gemeinde 74 73 74 61 63 65 64Ihrem Bundesland 67 67 63 53 54 51 52Ostdeutschland n. e. 80 77 67 72 46* -Bundesrepublik 65 45 45 39 46 68 63Europäische Union 25 20 16 18 16 31 28* Verbundenheit mit früherem Bundesgebietn. e. = nicht erhobenDatenbasis: sfz/leben 1992-<strong>2010</strong> (gew.)Es ist ein charakteristisches Merkmal der Einheit, dass sich die Verbundenheit mehr am örtlichen Gemeinwesen,an der die Menschen verbindenden relativen Gleichheit der Lebensverhältnisse und am(regional) gemeinsam verbrachten Leben orientiert als an übergreifenden politischen Strukturen (Bundesrepublik,Europa). Dabei gilt für westdeutsche Bürger, dass für sie der grundlegende Bezug die"Bundesrepublik" ist, und nicht "Westdeutschland", sie sind in der Bundesrepublik groß geworden undnicht im Westen, während für den Bürger der neuen Länder der Bezug zu Ostdeutschland die Regionist, in der man groß geworden ist, gelernt, gearbeitet, geheiratet usw. hat.Die Bürger in den neuen Bundesländern fühlen sich - fasst man "stark verbunden" und "ziemlich verbunden"zusammen - nach wie vor insbesondere mit Ostdeutschland verbunden (72 % aller Befragtenab 18. Lebensjahr) - in etwa deckungsgleich mit den Bürgern der alten Bundesländer, die sich zu 68 %mit der Bundesrepublik verbunden fühlen. Die Verbundenheit zum "Sozialisationsgebiet" ist im Prinzipgleich und liegt in Ost wie West an vorderster Stelle. Wenn das Verhältnis der Ostdeutschen zurBundesrepublik mit 46 %iger Verbundenheit geringer ausfällt, reflektiert das aus spezifischer Sicht dienoch nicht durchgängig erreichte Integration und Identifikation.In Ost wie West hat die "gefühlte" Nähe zur jeweiligen Gemeinde einen hohen Stellenwert. So geben63 % der Ostdeutschen und 65 % der Westdeutschen an, sich mit ihrer Gemeinde/Stadt stark verbundenzu fühlen. Auch mit dem jeweiligen Bundesland gibt es noch eine starke Verbundenheit (54 %Ostdeutschland/51 % Westdeutschland). Die Verbundenheit mit Europa ist im Vergleich dazu deutlichniedriger - wenn auch im Westen mit 31 % höher als im Osten (16 %) - auch Ergebnis der fehlendenEinbindung in den Entstehungsprozess im Osten und damit Reflexion der historischen Entwicklung.Es ist als "normal" zu werten, dass die jeweilige Verbundenheit zur anderen Region gering ausfällt - sofühlen sich Ostdeutsche zu 22 % mit Westdeutschland und Westdeutsche zu 19 % mit Ostdeutschlandverbunden.Altersabhängigkeiten bestimmen vor allem die Verbundenheit der Ostdeutschen mit ihrer Region.Während 80 % der ab 70-Jährigen sich mit Ostdeutschland stark verbunden fühlen (<strong>2010</strong>), geben das32

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