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flohmarkt - Bonewie

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BolidenundBenzingespräche<br />

Alfa Romeo Nuova Giulia Super<br />

1600 – die letzte Ausgabe des vor<br />

mehr als 30 Jahren so beliebten<br />

sportlichen Familien-Alfa.<br />

Die meisten italienischen<br />

Autos lösen bei vielen Zeitgenossen<br />

allein schon durch die<br />

Nennung ihrer Namen Begeisterung<br />

aus. Marken wie Ferrari,<br />

Maserati, Lamborghini, Lancia<br />

und sicherlich auch Alfa Romeo<br />

gehören hierzu. Die wohl bekanntesten<br />

Typen der Marke mit<br />

dem Sarazenen und der Schlange<br />

im Logo sind Giulietta, Spider,<br />

Montreal und nicht zuletzt die bis<br />

1978 gebaute Giulia. Sie sind mit<br />

dem Namen Alfa Romeo untrennbar<br />

verbunden und nicht nur<br />

Kennern sowie Liebhabern der<br />

Marke ein Begriff. Da die norditalienische<br />

Automobilschmiede<br />

Alfa Romeo am 24. Juni ihr 100jähriges<br />

Firmenjubiläum feiert,<br />

sei in diesem Monat an die letzte<br />

Ausbaustufe der Giulia-Reihe,<br />

die Nuova Giulia Super 1600, erinnert,<br />

die für den Autor bis heute<br />

eines der interessantesten Alfa-<br />

Modelle darstellt.<br />

Wie ihr Schwestermodell, das<br />

Bertone-Coupé, hatte die Giulia<br />

schon damals in Italien wie auch<br />

in Deutschland eine Art Kult-<br />

Status, denn sie war nicht nur<br />

schön und schnell, sondern dar-<br />

10| <strong>Bonewie</strong> · Juni 2010<br />

über hinaus sogar praktisch und<br />

damit auch familientauglich; als<br />

Limousine bot sie nämlich vier<br />

Türen und einen üppigen Kofferraum.<br />

Vor allem aber war sie gewissermaßen<br />

technische Avantgarde,<br />

denn in Zeiten als diese<br />

Dinge vor allem für deutsche<br />

Mittelklasseautos noch Fremdwörter<br />

zu sein schienen, verfügte<br />

sie bereits serienmäßig über<br />

Scheibenbremsen, Doppelvergaser,<br />

5-Ganggetriebe, Tourenzähler<br />

und Co. Bis heute unvergessen<br />

ist der Motorsound der<br />

Giulia, den ihr oben gesteuerter<br />

Doppelnockenweller vor allem<br />

beim beherzten Tritt aufs Gas<br />

produzierte. Sonor brummend<br />

untermalte er akustisch jeden Beschleunigungsvorgang,<br />

um im<br />

Schiebebetrieb nicht minder<br />

kernig grummelnd immer von<br />

seiner Existenz zu künden; ein<br />

Klang, der süchtig machen<br />

konnte. Nicht wenige Giulia-<br />

Fahrer, so hörte man oft, durchfuhren<br />

deshalb immer wieder<br />

Tunnel und Unterführungen; vorzugsweise<br />

mit geöffnetem Fenster.<br />

Auch optisch konnte die Giulia<br />

begeistern. Da war zunächst das<br />

Armaturenbrett aus Echtholz, das<br />

somit im wahrsten Sinne des<br />

Wortes eines war. Weiterhin<br />

waren in diesem Modell bereits<br />

damals die Instrumente zum<br />

Fahrer hin ausgerichtet; das betraf<br />

auch diejenigen in der Mittelkonsole<br />

oberhalb des Kardantunnels<br />

bzw. Schalthebels. Der<br />

Fahrerplatz war ergonomisch<br />

schlicht perfekt. Alles lag griffgünstig<br />

in problemloser Reichweite,<br />

und vor allem das Schalten<br />

konnte quasi aus dem Handgelenk<br />

geschehen. Neben dem damals<br />

üblichen Choke – die Giulia<br />

hatte schließlich noch keine elektronische<br />

Einspritzung – gab es<br />

serienmäßig ein Handgas; quasi<br />

ein Vorläufer der heutigen Geschwindigkeitsregelanlage.<br />

Ein weiterer Beweis für die bereits<br />

angesprochene avantgardistische<br />

Technik der Giulia war<br />

die Tatsache, dass Alfa Romeo<br />

für dieses bereits seit 1962 gebaute<br />

Modell das erste Serienblechkleid<br />

fertigte, das im Windkanal<br />

entwickelt worden war,<br />

was zu einem cw-Wert von immerhin<br />

0,34 führte, der selbst<br />

nach heutigen Kriterien als respektabel<br />

zu bezeichnen ist. Außerdem<br />

hatte die Giulia schon vor<br />

mehr als 30 Jahren eine Pionierrolle<br />

in Sachen Crash-Struktur<br />

inne. Über die Leistungsdaten<br />

der Nuova Giulia Super 1600,<br />

speziell ihre 103 PS, mag heute<br />

ein frischgebackener Führerscheinbesitzer<br />

vielleicht nur<br />

müde lächeln; damals jedoch<br />

fuhren ihre Eigner weit vor den<br />

unzähligen VW Käfern und nur<br />

unwesentlich hinter den potenten<br />

Modellen von Porsche und Mercedes.<br />

Dies lag u.a. am geringen<br />

„Kampfgewicht“ von gerade<br />

einmal 1040 kg, und so war eine<br />

Spitzengeschwindigkeit von<br />

mindestens 175 km/h ein Wert,<br />

der im Autoquartett nur von<br />

reinen Sportwagen überboten<br />

wurde.<br />

Die Nuova Super war, wie bereits<br />

gesagt, das letzte Modell der<br />

Giulia- Reihe. Nach 16 Jahren

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