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EINES TAGES … ANNEGRET HOLLENHORST Ihr Partner für erfolgreiche Werbemittel! Fon: 0 52 41 61 28 Fax: 0 52 41 68 027 Mobil: 0175 41 15 074 50| Bonewie · Juni 2010 Bildung statt Waffen Brot statt Soldaten Brüderlichkeit statt Hass Menschlichkeit Mitmenschlichkeit Miteinander teilen Verantwortung übernehmen Jeder für sich Alle füreinander … Eines Tages aber wäre es vielleicht doch möglich forum-werbegaben Münsterlandstraße 63 33334 Gütersloh www.forum-werbegaben.de info@forum-werbegaben.de Gleichstellungsstelle hilft Frauen aufs Rad Das Fahrrad ist aus dem Alltag vieler Gütersloher nicht mehr weg zu denken. Doch nicht jede(r) hatte Gelegenheit, es zu lernen. Um besonders Frauen die Chance zu bieten, durch Radfahren im Alltag mobil zu werden, bieten die Gleichstellungsstelle für Frau und Mann und die Arbeitslosenselbsthilfe Gütersloh regelmäßig Kurse rund ums Rad an. An vier Terminen von jeweils zwei Stunden konnten auch dieses Mal wieder fünf Frauen Beweglichkeit auf zwei Rädern trainieren. Mit Tretroller und Dreirad werden zuerst die Grundlagen des Radfahrens erklärt, ehe sie das Fahren dann selbst auf einem Rad ausprobieren können – natürlich mit Helm. „Ich will es unbedingt lernen“, begründet Fehime Altun ihren Entschluss und fährt eisern ihre Runden auf dem Gelände. In der Türkei hatte sie nie die Möglichkeit dazu, Familie und Kinder gingen vor. Jetzt endlich, nachdem ihre Kinder groß sind, hat sie Zeit für sich. „Meine Tochter hat mir den Kurs geschenkt“, erzählt sie mit lachendem Gesicht und steigt schnell wieder aufs Rad. Die auf Mauritius geborene Chamely Adamietz hat das Fahren mit Hilfe ihres Mannes gelernt, doch nach einem Fahrradunfall traute sie sich nicht mehr aufs Rad. „Nils Härtel hat mir nun die Angst genommen, die ich nach dem Unfall hatte“ erzählt sie strahlend. „Er hatte so viel Geduld mit uns“. Aber auch nach Ende des Kurses ist nicht Schluss: Für alle, die weiter trainieren wollen, bietet die Arbeitslosenselbsthilfe bis 16 Uhr kostenloses Üben auf ihrem Gelände. Ein weiterer Fahrrad- Lern-Kurs findet am Dienstag, 1. Juni, am Mittwoch, 2. Juni, am Dienstag, 8. Juni. und am Mittwoch 9. Juni, jeweils von 14 bis 16 Uhr statt. Interessierte melden sich bei der Gleichstellungsstelle der Stadt unter Telefon 82-2126.
Auf Spurensuche in Avenwedde VON STEFAN ALTEWISCHER Der folgende Aufsatz bezieht sich auf die kürzlich erschienene Bonewie-Artikelserie „Musikzentrum Stiftung Altewischer – Wie alles begann“ und nimmt insbesondere Bezug auf die auslaufende „Ära Eusterfelhaus“ und die sich daran anschließende „Ära Altewischer“ der alten Avenwedder Besitzung Nr. 3. Zur auslaufenden Ära Eusterfelhaus, Avenwedde Nr. 3 Die Historie Avenwedder Bauernhöfe aufzuarbeiten, ist gewiss sehr mühselig. Dieses hatte sich auch bei der Erforschung der jüngeren Geschichte des Hofes Eusterfelhaus bis hin zum „Musikzentrum Stiftung Altewischer“ herausgestellt. Was bei der Forschungsarbeit der Herren Felderhoff und zum Stickling zum Vorschein kam, war interessant und teilweise brisant zugleich. Insbesondere die zahlreichen zwischenzeitlichen jüdischen Gläubiger und Besitzer des Hofes Eusterfelhaus wie Levi Selig Porta und Salomon Porta aus Neuenkirchen, Abraham Stern aus Gütersloh, Jacob Grundmann, David Weinberg und L. Oswald aus Herford stimmen noch heute nach so vielen Jahren sehr nachdenklich. – Waren dies also jene Personen des 19. Jahrhunderts, die sich einst als „gewissenlose Wucherer“ … „in der Gemeinde breitgemacht“ hatten und aus deren „Klauen“ die Landbevölkerung zu befreien war, wie es noch in den 1950er Jahren in Avenwedde zu lesen war? Im Jahre 1936, als die Avenwedder Spar- und Darlehnskasse ihr 50jähri-ges Jubiläum feierte, war es in der Gütersloher Presse noch deutlicher formuliert worden: Das erste Ziel der Kassengründung im Jahre 1886 sei die „Befreiung der Avenwedder Bevölkerung aus Judenhand“ gewesen. Und weiter hatte es geheißen: „Ein typisches Beispiel jüdischer Methode lässt sich an dem Besitztum Otto Altewischer (jetzige Brennerei Schulte) nachweisen.“ Der Hof sei „in die Hände eines Herforder Juden“ gelangt, und bei der parzellenweisen Versteigerung einiger Flächen des Hofes habe dieser – wie er selbst beklagt habe – einen erheblichen Verlust erlitten, woraufhin ihm ein Auktionsteilnehmer unter dem Gelächter der Umstehenden zugerufen habe: „Davor bis du Dunnerschlag ock lange genog Bonnewiesker Buer wärn!“ Wie wir heute wissen, war nicht nur der Avenwedder Hof Eusterfelhaus, sondern waren mit ihm auch viele andere Höfe in die Schuldenfalle hineingeraten. An der Verarmung der Bauern im 19. Jahrhundert waren aber nicht die jüdischen Kaufleute schuld ge- Logo der Brennerei Otto Altewischer aus den 1950er Jahren. wesen, sondern es hatte vielerlei Ursachen dafür gegeben, wie beispielsweise die Folgen des französischen Überfalls auf Europa unter Napoleon, die ungenutzten Ödflächen der Landwirtschaft, die veralteten Anbaumethoden, die Ernteausfälle und Hungerkrisen insbesondere der Jahre 1816/17, 1830/31 und 1846/47 und die sogenannte Bauernbefreiung mit ihren Folgen. Zudem fehlte es vor allem an geeigneten Kreditinstituten im Agrarbereich, so dass jüdische Geschäftsleute – aus welchen Motiven auch immer – in die Bresche springen konnten. Im Laufe der Zeit sind ja dann zahlreiche „Konsumvereine“ und Raiffeisensche Genossenschaftsbanken gegründet worden. Anfang der 1880er Jahre, wahrscheinlich 1884, war der gebürtige Gütersloher bzw. Sunderaner Otto Altewischer (1845-1932), der schon zuvor in Dortmund an der Rheinischen Straße 17 eine Destillation betrieben hatte, in den Besitz des Eusterfelhaus’schen Hofes gelangt. Mit etlichen Angestellten und insbesondere den Heuerlingsfamilien Eusterfelhaus, Wittenbrink und Heinrich Altewischer hatte er den Gesamtkomplex in Avenwedde Nr. 3 bewirtschaftet. Im Brennereibetrieb waren Max Winkelmann (1862-1935) und Heinrich Altewischer (1862-1917) seine engsten Mitarbeiter. Fortsetzung folgt Bonewie · Juni 2010|51
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