September 2007 - NEULAND
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03 <strong>September</strong> 01 März <strong>2007</strong><br />
weltraum<br />
Magazin der <strong>NEULAND</strong> Wohnungsgesellschaft mbH<br />
Zwischen Balance<br />
und Körperkult<br />
Im täglichen Sprachgebrauch verwenden wir<br />
den Begriff „fit“ (englisch: passend) für gute<br />
körperliche und seelische Verfassung sowie für eine<br />
optimale Leistungs- und Widerstandsfähigkeit. Ganzheitliche<br />
Fitness senkt nach wissenschaftlichen Erkenntnissen das Risiko<br />
von Zivilisationskrankheiten und erhöht die Chancen auch sonst<br />
gesünder und länger zu leben. Ob Leistungs- oder Freizeitsport,<br />
Krankengymnastik oder Rehamaßnahmen: Das effektive Fitness-<br />
training spielt eine wichtige Rolle.<br />
Ursprünge des modernen Fitnessgedankens finden sich bereits<br />
in der Antike. In Deutschland lässt sich diese Idee auf das Ende<br />
des vorletzten Jahrhunderts zurückführen. Damals entstanden<br />
so genannte Licht- und Luftbäder, in denen streng getrennt nach<br />
Geschlecht trainiert wurde. Ab den 1960er Jahren schwappte eine<br />
Fitnesswelle nach der anderen von den USA nach Deutschland. Zu<br />
den erfolgreichsten Vorreitern gehörten Arnold Schwarzenegger<br />
(Bodybuilding) und Jane Fonda (Aerobic). Dass<br />
Bewegung besonders in freier Natur<br />
die Gesundheit fördert, wurde in<br />
den 1970er Jahren praktisch<br />
umgesetzt: Im ganzen Land<br />
legte man Trimm-Pfade<br />
an. Einer davon entstand<br />
im Wolfsburger<br />
Stadtwald am<br />
Klinikum. Auch<br />
heute geht es<br />
wieder darum, mög-<br />
lichst viele Menschen<br />
zu aktivieren. Unter dem<br />
Motto „Mit dem Rad zur Arbeit“ ließen 132 städtische Angestellte<br />
im Sommer das Auto stehen und radelten zum Arbeit. Daneben<br />
unterstützt die Stadt Wolfsburg besonders Gesundheits- und Fit-<br />
ness-Projekte für die Kleinsten: „Gesundheit von klein auf“, zählt<br />
zu diesen Programmen, ebenso: „Fit für die Schule“, ein Ernäh-<br />
rung-, Bewegungs- und Sprachangebot einzelner Wolfsburger<br />
Kindertagesstätten.<br />
Während in Deutschland 5,5 Millionen Frauen und<br />
Männer regelmäßig in deutsche Fitness-Studios gehen, sind in<br />
Wolfsburg viele tausend Menschen aktiv. Ob in Sportstudios,<br />
zahlreichen Vereinen, beim Joggen oder Walken: offensichtlich<br />
steigt die Zahl der Bewegungsfreunde. Immer häufiger wird da-<br />
bei Wert auf ein bewusstes Training gelegt – mit Rücksicht<br />
auf Rücken, Gelenke und Herzfrequenz. Zunehmend set-<br />
zen sich Elemente der asiatischen Körperbeherrschung<br />
durch, weil sie den gesamten Körper, also auch die<br />
geistige Ebene, einbeziehen. Leider gibt es auch<br />
die entgegengesetzte Tendenz. Allzu häufig führt<br />
ein übersteigerter Anspruch zu einem absurden<br />
Körperkult mit schädlichen Nebenwirkungen.<br />
Das allerdings steht im krassen Widerspruch zu<br />
einem gesunden Bewusstsein, bei dem sich Kör-<br />
per und Geist in guter Balance befinden und ein<br />
entscheidendes Kriterium den Ausschlag gibt: der<br />
Wohlfühlfaktor.