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CASTING FÜR DIE BÜTT - dance company tkk

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ackstage_hr3-musik<br />

Das Ohr am Trend<br />

Wie kommt das „Beste aus Pop und Rock“ ins hr3-Programm?<br />

Das wollen Hörer immer wieder wissen. Die Antwort ist einfach:<br />

hr3 hat eine Vollblut-Musikredaktion.<br />

Hey, das klingt ja richtig gut!“<br />

hr3-Musikredakteur Till Hofmeister<br />

probte mit seiner<br />

Band im Gebäude der Kulturinitiative<br />

Gießen, als nebenan Eva Briegel<br />

mit ihrer Band „Juli“ ein Stück einstudierte.<br />

Hofmeister ging neugierig<br />

einen Raum weiter und fragte<br />

nach, ob es das auch auf CD gibt. Ein<br />

paar Wochen später war es soweit,<br />

und seither rotiert die „Perfekte Welle“<br />

heftig im Musikprogramm von hr3.<br />

Inzwischen sind Single und Album<br />

von Juli vergoldet – und die Musikredaktion<br />

von hr3 hat ihren Ruf als<br />

Talentscout mal wieder bewiesen.<br />

Bis zu 1000 Titel pro Woche<br />

Im Trends-Setzen ist hr3 richtig gut.<br />

In der Musikredaktion prangen<br />

schillernde Auszeichnungen an den<br />

Wänden: Da bedanken sich „Die<br />

Ärzte“, „Laith Al Deen“ oder „Sarah<br />

Connor“ für den Mut von hr3, neue<br />

Songs schnell in die Playlist aufzunehmen<br />

– ohne sie, wie die meisten<br />

privaten Sender, erst umfangreich<br />

auf Publikumswirkung zu testen.<br />

„Als öffentlich-rechtlicher Sender<br />

wollen wir auch mal besondere Titel<br />

spielen, ohne ausschließlich auf<br />

Hörerquoten und Werbeeinnahmen<br />

zu schielen“, erklärt hr3-Programmchef<br />

Jörg Bombach.<br />

05 | JANUAR/FEBRUAR | 2005<br />

Gleichzeitig macht hr3 ein Musikprogramm<br />

für ein großes Publikum.<br />

Von den etwa 50.000 Titeln im hr-<br />

Archiv werden 700 bis 1000 jede<br />

Woche gespielt. Aktuelle Hits kann<br />

man zwei- bis dreimal am Tag<br />

hören, andere nur alle paar Tage<br />

mal. CDs oder Platten werden im<br />

Studio schon lange nicht mehr aufgelegt,<br />

die Musik kommt aus dem<br />

Computer. Doch was sich so einfach<br />

anhört, ist hoch kompliziert.<br />

Die hr3-Musikredaktion mit Till<br />

Hofmeister, Lidia Antonini und Peter<br />

Maith diskutiert, häufig gemeinsam<br />

mit hr3-Programmchef Jörg<br />

Bombach, jede Woche zig neue Titel.<br />

Wegen steigender Qualität sind<br />

in letzter Zeit immer häufiger deutsche<br />

Stücke dabei: „Eine Musikquote<br />

ist der falsche Weg“, so Hofmeister,<br />

„wenn die Musik aus Deutschland<br />

gut gemacht ist, spielen wir sie<br />

auch gern.“ Ist die Auswahl getroffen,<br />

müssen die Titel beschrieben<br />

werden: synthetisch oder handgemacht,<br />

langsam oder schnell, traurig<br />

oder fröhlich, leicht oder intensiv<br />

–15 Kategorien gibt es hier.<br />

Dann werden die Stücke so genannten<br />

„Pools“ zugeordnet, beispielsweise<br />

dem Männer- oder dem<br />

Frauen-Pool. Ja, die Geschlechter<br />

unterscheiden sich auch im Musik-<br />

Reden nicht nur über Musik: hr3-Chef Jörg Bombach (links) und Musikredakteur Peter Maith<br />

geschmack. „Frauen sind eher für<br />

sentimentale Momente zu haben“,<br />

erklärt Lidia Antonini. „Männer finden<br />

das schnell kitschig, mögen gerne<br />

auch mal was Härteres. Frauen<br />

wiederum schalten bei synthetischen<br />

Titeln sofort ab.“<br />

Wenn die neuen Titel endlich in<br />

den diversen Pools schwimmen,<br />

werden diese Pools nach bestimmten<br />

Regeln angeordnet. Zum Beispiel<br />

steigt Hofmeister mit einem<br />

aktuellen, schnellen Hit in eine<br />

Stunde ein, darauf folgt ein Schmusetitel<br />

aus den Achtzigern, und danach<br />

darf es was Rockiges aus den<br />

Neunzigern sein.<br />

Mal soft, mal heftig<br />

Abwechslung lautet die Devise. „Bei<br />

der Musikzusammenstellung orientieren<br />

wir uns auch am Tagesablauf<br />

unserer Hörer“, erklärt er. „Morgens<br />

muss man die Leute schon wach machen,<br />

danach darf es ruhig etwas entspannt<br />

sein, aber in der Zeit der Mittagsmüdigkeit<br />

geben wir Gas. Nachmittags,<br />

wenn viele Hörer im Stau<br />

stehen, heißt es: beruhigen. Abends<br />

in der Sendung ‚Madhouse‘ geht’s<br />

dann wieder etwas heftiger zu.“<br />

Die Hörer sollen wissen, welche<br />

Art von Musik sie bei hr3 hören<br />

können. Aber sie wollen sich auch<br />

mal überraschen lassen. Im Herbst<br />

bot hr3 an seinem Aktionstag „100<br />

pro Deutsch“ von früh bis spät nur<br />

deutschsprachige Musik. Das Ergebnis:<br />

5.000 E-Mails begeisterter Hörer.<br />

Jörg Bombach sieht sich bestätigt:<br />

„Wir müssen auch mal was wagen.“<br />

[Bettina Kübler] ■<br />

Foto: hr/Vincenzo Mancuso<br />

5 FRAGEN AN …<br />

Martina Regel<br />

Martina Regel ist Moderatorin der<br />

Sendung „hr3 – Life“ (hr3, montags bis<br />

freitags, 10 bis 16 Uhr)<br />

Welche Rolle spielt Musik in Ihrem<br />

Leben?<br />

Musik ist mein Leben – mein Leben ist<br />

Musik. Ich singe den ganzen Tag – leider<br />

grottenschlecht ...<br />

Mit welchem Song können Sie sich<br />

am besten identifizieren?<br />

Ich liebe Musik, wenn sie schwarz und<br />

sexy daherkommt – das kann Alicia<br />

Keys sein, Bob Marley, Joss Stone … Aber<br />

ich hör mir auch gern mal so eine schöne<br />

deutsche Schnulze an wie die neue<br />

Single von Max „Schwarz auf Weiß“.<br />

Seit über zwanzig Jahren sind Sie bei<br />

hr3. Was ist Ihr schönstes, peinlichstes<br />

oder lustigstes Erlebnis bisher?<br />

Ach, diese besonderen Erlebnisse habe<br />

ich eigentlich fast jeden Tag hier im Sender<br />

– da gibt’s sooo viele Highlights – ich<br />

hab schon Tränen gelacht und kein<br />

einziges Wort mehr rausgebracht, weil<br />

ich mich am Mikro so dermaßen verquatscht<br />

habe. Oder Herzklopfen. Das<br />

habe ich immer, wenn irgendwelche Superstars<br />

zum Interview kommen. Aber<br />

peinlich? Nee, so richtig, richtig peinlich<br />

ist mir eigentlich gar nix!<br />

Was sind Ihre guten Vorsätze fürs<br />

neue Jahr?<br />

Ich wünsche mir Jahr für Jahr dasselbe:<br />

Dass ich hibbelige Tussi endlich mal ein<br />

bisschen ruhiger und gelassener werde,<br />

halt ab und zu mal so ein bisschen von<br />

dieser „Egal“-Einstellung kriege.<br />

Stellen Sie sich vor, Sie gewinnen eine<br />

Million Euro. Was machen Sie damit?<br />

Ich würde mir die Kohle bar und in kleinen<br />

Scheinchen auszahlen lassen – dann<br />

alles in Aldi-Tüten packen und rumprotzen<br />

bei Mama und Papa: „Wollt ihr mal<br />

wissen, wie ‘ne Million riecht?“ Und<br />

dann darf jeder reingreifen und davon<br />

Geschenke kaufen gehen. (Lacht) Für<br />

mich natürlich. ■<br />

7<br />

Foto: hr/Andreas Frommknecht

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