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Klonierung und Charakterisierung von reifungsassoziierten ...

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<strong>Klonierung</strong> <strong>und</strong> <strong>Charakterisierung</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>reifungsassoziierten</strong>,<br />

makrophagenspezifischen Proteinen<br />

Dissertation zur Erlangung des<br />

Doktorgrades der Naturwissenschaften (Dr. rer. nat.)<br />

der Naturwissenschaftlichen Fakultät IV<br />

- Chemie <strong>und</strong> Pharmazie -<br />

der Universität Regensburg<br />

vorgelegt <strong>von</strong><br />

Michael Rehli<br />

aus Regensburg<br />

1996


Promotionsgesuch wurde eingereicht am: 17. Mai 1996<br />

Die Arbeit wurde angeleitet <strong>von</strong> Prof. Dr. Andreesen<br />

Prüfungsausschuß:<br />

Vorsitzender: Prof. Dr. Buschauer<br />

1. Gutachter: Prof. Dr. Schönenberger<br />

2. Gutachter: Prof. Dr. Reinhard Andreesen<br />

3. Prüfer: Prof. Dr. Schneuwly<br />

Tag der mündlichen Prüfung: 15. Juli 1996


Die vorliegende Arbeit entstand in der Zeit <strong>von</strong> Februar 1993 bis April 1996 in der<br />

Abteilung für Hämatologie <strong>und</strong> Internistische Onkologie des Klinikums der Universität<br />

Regensburg. Die Arbeit wurde im Rahmen eines Forschungsprojektes <strong>von</strong> der DFG<br />

gefördert <strong>und</strong> war thematisch in das Graduiertenkolleg „Therapieforschung<br />

Onkologie" eingeb<strong>und</strong>en.<br />

Teile dieser Arbeit wurden veröffentlicht bzw. sind zur Veröffentlichung eingereicht:<br />

Rehli, M., Krause, S.W., Kreutz, M., Andreesen, R. (1995). Carboxypeptidase M is<br />

identical to MAX.1 antigen and its expression is associated with monocyte to<br />

macrophage differentiation. J. Biol. Chem. 270, 15644-15649.<br />

Rehli, M., Krause, S.W., Schwarzfischer, L., Kreutz, M., Andreesen, R. (1995).<br />

Molecular cloning of a novel macrophage maturation associated transcript encoding<br />

a protein with several potential transmembrane domains. Biochem. Biophys. Res<br />

Com. 217, 661-667.<br />

Krause, S.W., Rehli, M., Paulauskis, J., Schwarzfischer, L., Kreutz, M., Andreesen,<br />

R., (1996). Cloning of maturation-associated cDNAs of in vitro differentiated<br />

macrophages by differential-screening. J. Leuk. Biol. (angenommen).


Prof. Dr. Reinhard Andreesen danke ich für seine Unterstützung, für die Möglichkeit eigene<br />

Ideen zu verwirklichen <strong>und</strong> für den Freiraum zur Entfaltung meiner Persönlichkeit.<br />

Bei Prof. Dr. Schönenberger möchte ich mich für die Betreuung <strong>und</strong> Begutachtung der Arbeit<br />

bedanken.<br />

Mein Dank gilt ebenfalls Herrn Prof. Dr. Hofstädter für sein Engagement als Sprecher des<br />

Graduiertenkollegs. Seine großzügige Unterstützung ermöglichte den Gedankenaustausch<br />

mit anderen Wissenschaftlern auf Kongressen oder bei Laborbesuchen.<br />

Mein besonderer Dank gehört Dr. Stefan Krause, der mich mit viel Interesse <strong>und</strong> guten<br />

Ratschlägen <strong>und</strong> Anregungen bei dieser Arbeit begleitet hat.<br />

Dr. Marina Kreutz danke ich für ihre Anteilnahme am Verlauf meiner Arbeit, für ihr offenes<br />

Ohr <strong>und</strong> ihren engagierten Einsatz für alle Mitarbeiter des Labors.<br />

PD Dr. Werner Falk danke ich besonders für die vielen praktischen Tips <strong>und</strong> seine stetige<br />

Bereitschaft, mit mir über fachlichen Probleme zu diskutieren. Außerdem danke ich ihm <strong>und</strong><br />

Prof. Dr. Daniela Männel für die Durchführung des Journal Clubs. Ich habe viel dabei gelernt.<br />

Allen Mitarbeitern der Arbeitsgruppe möchte ich für die Hilfe bei Problemen, die<br />

Diskussionsbereitschaft <strong>und</strong> das außerordentlich gute Arbeitsklima danken. Mein Dank also<br />

an Ute Ackermann, Christoph Ammon, Jana Fritsche, Abdo Konur, Guido Meierhoff, Alice<br />

Peuker, Annegret Rehm, Heike Schindler <strong>und</strong> Harald Wagner. Ganz besonders möchte ich<br />

mich an dieser Stelle bei Lucia Schwarzfischer-Pfeilschifter für ihre sorgfältige <strong>und</strong><br />

selbstständige Mitarbeit, ihr Interesse <strong>und</strong> ihre Geduld bedanken. Auch Sven Heinz gilt mein<br />

besonderer Dank für sein Interesse <strong>und</strong> seinen Einsatz bei der Aufreinigung <strong>von</strong> Proteinen.<br />

Bei Herrn Prof. Dr. Erdös <strong>und</strong> Prof. Dr. Randal Skidgel bedanke ich mich für die fre<strong>und</strong>liche<br />

Aufnahme während meines Laborbesuchs in Chicago im März 1995, für ihre<br />

Kooperationsbereitschaft <strong>und</strong> ihr Vertrauen.<br />

Ferner gilt mein Dank vielen Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen aus anderen Arbeitsgruppen, die mir<br />

mit guten Ratschlägen weiterhalfen oder sich auch einfach mal für einen Kaffee oder einen<br />

netten Plausch Zeit nahmen: Anja Bosserhoff <strong>und</strong> Karin Jakob aus der Dermatologie, Günter<br />

Bruckschlegel <strong>und</strong> Thorsten Cornelius aus der Inneren Medizin II, Robert Hofmeister <strong>und</strong> Dr.<br />

Gerhard Rogler aus der Gastroenterologie, Dr. Thomas Dobner <strong>und</strong> Stefan Gabler aus der<br />

Mikrobiologie, PD Dr. Cara Aslanidis <strong>und</strong> Udo Schlosser aus der Klinischen Chemie, <strong>und</strong> PD<br />

Dr. Reinhard Büttner aus der Pathologie.<br />

Schließlich danke ich meinen Eltern, ohne deren Unterstützung weder Studium noch<br />

Dissertation möglich gewesen wären.<br />

Regensburg, im April 1996 Michael Rehli


für Martina


INHALTSVERZEICHNIS<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 EINLEITUNG.........................................................................................................................................1<br />

1.1 MAKROPHAGEN IM SYSTEM DER MONONUKLEÄREN PHAGOZYTEN...........................................................1<br />

1.1.1 Ontogenese - Von der myeloischen Stammzelle zum reifen Makrophagen ..............................1<br />

1.1.2 Biologische Funktionen...............................................................................................................3<br />

1.1.2.1 Phagozytose <strong>und</strong> Zytotoxizität ............................................................................................................4<br />

1.1.2.2 Antigenpräsentation ............................................................................................................................4<br />

1.1.2.3 Sekretion löslicher Faktoren................................................................................................................5<br />

1.1.3 <strong>Charakterisierung</strong> <strong>von</strong> Zellen des mononukleären Phagozytensystems....................................5<br />

1.1.3.1 Morphologie ........................................................................................................................................6<br />

1.1.3.2 Transkriptionelle Veränderungen während der Differenzierung ..........................................................6<br />

1.1.3.3 Funktionalität <strong>und</strong> Differenzierungsgrad..............................................................................................8<br />

1.1.3.4 Expression <strong>von</strong> Oberflächenantigenen................................................................................................9<br />

1.1.3.5 Die monoklonalen Antikörper MAX.1, 3 <strong>und</strong> 11 als phänotypische Marker für reife Makrophagen .....9<br />

1.1.4 Modellsysteme für die Makrophagendifferenzierung............................................................... 11<br />

1.1.4.1 In-vitro-Differenzierung <strong>von</strong> humanen Blutmonozyten.......................................................................11<br />

1.1.4.2 Differenzierung <strong>von</strong> myeloiden Leukämiezellinien.............................................................................12<br />

2 ZIELSETZUNG................................................................................................................................... 14<br />

3 MATERIAL UND METHODEN .......................................................................................................... 15<br />

3.1 MATERIALIEN UND GERÄTE ................................................................................................................ 15<br />

3.1.1 Geräte ...................................................................................................................................... 15<br />

3.1.2 Verbrauchsmaterialien <strong>und</strong> Plastikartikel................................................................................. 15<br />

3.1.3 Chemikalien ............................................................................................................................. 16<br />

3.1.4 Antikörper <strong>und</strong> Kopplungsreagenzien...................................................................................... 16<br />

3.1.5 Enzyme, Inhibitoren <strong>und</strong> molekularbiologische Kits ................................................................ 16<br />

3.1.6 Molekulargewichtsstandards.................................................................................................... 17<br />

3.1.7 Vektoren................................................................................................................................... 17<br />

3.1.8 Primersequenzen..................................................................................................................... 17<br />

3.1.9 Bakterien <strong>und</strong> Zellinien ............................................................................................................ 18<br />

3.2 ZELLBIOLOGISCHE METHODEN........................................................................................................... 18<br />

3.2.1 Kultur der Zellinien ................................................................................................................... 18<br />

3.2.1.1 Kulturbedingungen <strong>und</strong> Passagierung ..............................................................................................18<br />

3.2.1.2 Zellzahl- <strong>und</strong> Vitalitätsbestimmung....................................................................................................19<br />

3.2.1.3 Einfrieren <strong>und</strong> Auftauen <strong>von</strong> Zellen ...................................................................................................19<br />

3.2.1.4 Nachweis <strong>von</strong> Mykoplasmen.............................................................................................................19<br />

3.2.2 Monozytenisolierung durch Gegenstromelutriation ................................................................. 20<br />

3.2.3 Kultivierung <strong>von</strong> Monozyten..................................................................................................... 21<br />

3.2.4 Gewinnung <strong>von</strong> humanen Thrombozyten................................................................................ 21<br />

3.3 IMMUNOLOGISCHE METHODEN............................................................................................................ 22<br />

3.3.1 Reinigung <strong>von</strong> Antikörpern aus Hybridomüberständen ........................................................... 22<br />

3.3.1.1 Reinigung <strong>von</strong> Antikörpern über thiophile Agarose ...........................................................................22<br />

3.3.1.2 Reinigung <strong>von</strong> Antikörpern über Protein G Sepharose......................................................................23


Inhaltsverzeichnis<br />

3.3.2 Phänotypische <strong>Charakterisierung</strong> <strong>von</strong> Zellen .......................................................................... 23<br />

3.3.2.1 Zell-ELISA.........................................................................................................................................24<br />

3.3.2.2 Durchflußzytometrie - Färbung für Oberflächenantigene ..................................................................25<br />

3.4 PROTEINCHEMISCHE METHODEN ........................................................................................................ 26<br />

3.4.1 Solubilisierung <strong>von</strong> zellulären Proteinen.................................................................................. 26<br />

3.4.1.1 Präparation <strong>von</strong> Zellmembranen zur Messung membrangeb<strong>und</strong>ener Enzymaktivität.......................26<br />

3.4.1.2 Präparation <strong>von</strong> Zelloberflächenproteine durch Nonidet P-40 Lyse ..................................................26<br />

3.4.2 Bestimmung der Proteinkonzentration mit BCA ...................................................................... 27<br />

3.4.3 Präparative Methoden zur Proteinfällung ................................................................................ 28<br />

3.4.3.1 Chloroformextraktion <strong>von</strong> Proteinen..................................................................................................28<br />

3.4.3.2 Ammoniumsulfat-Fällung (für Hybridomüberstände) .........................................................................28<br />

3.4.4 Isolierung <strong>von</strong> Proteinen über Antikörperbindung ................................................................... 29<br />

3.4.4.1 Immunaffinitätschromatographie .......................................................................................................29<br />

3.4.4.2 Immunpräzipitation <strong>von</strong> Oberflächenantigenen .................................................................................30<br />

3.4.5 Chemische oder enzymatische Veränderungen an Proteinen ................................................ 30<br />

3.4.5.1 Biotinylierung <strong>von</strong> Oberflächenproteinen...........................................................................................30<br />

3.4.5.2 Abspaltung <strong>von</strong> Proteinen über Phosphoinosit-spezifische Phospholipase C ...................................31<br />

3.4.5.3 Enzymatische Deglykosylierungen....................................................................................................31<br />

3.4.5.3.1 Neuraminidase- <strong>und</strong> β-Galactosidase-Verdau...........................................................................31<br />

3.4.5.3.2 Freisetzung <strong>von</strong> N-Glykanen durch N-Glykosidase F................................................................31<br />

3.4.6 Elektrophoretische Auftrennung <strong>von</strong> Proteinen durch SDS-PAGE ......................................... 32<br />

3.4.7 Western-Blotting (Semi-dry-Technik)....................................................................................... 33<br />

3.4.8 Nachweis <strong>und</strong> <strong>Charakterisierung</strong> <strong>von</strong> Proteinen ..................................................................... 34<br />

3.4.8.1 Färbung <strong>von</strong> Proteinen in Gelen .......................................................................................................34<br />

3.4.8.1.1 Coomassiefärbung ....................................................................................................................34<br />

3.4.8.1.2 Silberfärbung .............................................................................................................................35<br />

3.4.8.2 Immunofärbung <strong>von</strong> Proteinblots ......................................................................................................36<br />

3.4.8.3 ECL-Färbung <strong>von</strong> biotinylierten Proteinen.........................................................................................36<br />

3.4.8.4 Mikrosequenzanalyse........................................................................................................................37<br />

3.4.9 Enzymassay für Carboxypeptidase M ..................................................................................... 37<br />

3.5 MOLEKULARBIOLOGISCHE METHODEN................................................................................................ 38<br />

3.5.1 Kultivierung <strong>von</strong> Bakterien ....................................................................................................... 39<br />

3.5.2 Plasmidvektoren....................................................................................................................... 39<br />

3.5.2.1 Plasmid MiniPrep (alkalische Lyse)...................................................................................................39<br />

3.5.2.2 Präparation <strong>von</strong> kompetenten E.Coli.................................................................................................40<br />

3.5.2.3 Transformation <strong>von</strong> E.Coli.................................................................................................................41<br />

3.5.3 Präparation, Enzymatische Manipulationen, Analyse <strong>und</strong> Sequenzierung <strong>von</strong> DNA ............. 41<br />

3.5.3.1 Gelelektrophoresen...........................................................................................................................41<br />

3.5.3.1.1 Agarose-Gel für DNA.................................................................................................................41<br />

3.5.3.1.2 alkalisches Agarosegel für einzelsträngige DNA .......................................................................42<br />

3.5.3.2 Präparation <strong>von</strong> DNA Fragmenten ....................................................................................................42<br />

3.5.3.3 <strong>Klonierung</strong> <strong>von</strong> DNA-Fragmenten .....................................................................................................43<br />

3.5.3.4 Kontrollierte, stufenweise Verkürzung <strong>von</strong> Plasmidkonstrukten ("Nested Deletion").........................43<br />

3.5.3.5 Sequenzierung <strong>von</strong> Plasmid DNA <strong>und</strong> computergestützte Sequenzanalysen...................................44<br />

3.5.3.6 Markierung <strong>von</strong> cDNA-Fragmenten <strong>und</strong> Oligonukleotiden ................................................................44<br />

3.5.4 Präparation <strong>und</strong> Analyse <strong>von</strong> RNA .......................................................................................... 44<br />

3.5.4.1 RNA Extraktion mit Guanidin-Phenol-Chloroform .............................................................................44<br />

3.5.4.2 DNA-Verdau in RNA-Präperationen..................................................................................................46<br />

3.5.4.3 Isolation vom poly(A)-RNA................................................................................................................46<br />

3.5.4.4 1% Agarose-Gel für RNA ..................................................................................................................47<br />

3.5.4.5 Northern-Blotting - RNA-Transfer......................................................................................................48<br />

3.5.4.6 Hybridisierung <strong>von</strong> Northern Blots.....................................................................................................48


Inhaltsverzeichnis<br />

3.5.4.7 Primer Extension...............................................................................................................................49<br />

3.5.5 Phagenscreening zur <strong>Klonierung</strong> <strong>von</strong> cDNA Sequenzen........................................................ 50<br />

3.5.5.1 Infektion mit Lambda ZAP II <strong>und</strong> Plattieren der Bakterien.................................................................50<br />

3.5.5.2 Präparation der Filterabdrücke..........................................................................................................51<br />

3.5.5.3 Hybridisierung mit radioaktiv markierten Sonden ..............................................................................51<br />

3.5.6 Polymerase Ketten Reaktion (PCR) ........................................................................................ 52<br />

3.5.6.1 Differential Display ............................................................................................................................53<br />

3.5.6.2 RACE ("rapid amplification of cDNA ends") - PCR............................................................................53<br />

3.5.6.3 Bedingungen für weitere verwendete PCR-Amplifikationen ..............................................................53<br />

4 ERGEBNISSE .................................................................................................................................... 55<br />

4.1 CHARAKTERISIERUNG UND IDENTIFIZIERUNG VON CARBOXYPEPTIDASE M AUF MAKROPHAGEN............. 55<br />

4.1.1 Biotinylierung als Alternative zur radioaktiven Markierung ...................................................... 55<br />

4.1.2 Biochemische <strong>Charakterisierung</strong> der <strong>von</strong> den Antikörpern MAX.1 <strong>und</strong> MAX.11 erkannten<br />

Antigene ................................................................................................................................... 56<br />

4.1.3 Reinigung <strong>und</strong> Identifizierung des MAX.1/11-Antigens ........................................................... 59<br />

4.1.4 Expression <strong>und</strong> enzymatische Aktivität der Carboxypeptidase M während der<br />

Makrophagenreifung ................................................................................................................ 60<br />

4.1.5 7A2-Antigen ............................................................................................................................. 62<br />

4.1.6 Molekularbiologische Vorarbeiten zur <strong>Klonierung</strong> des humanen CPM-Gens ......................... 63<br />

4.1.6.1 <strong>Charakterisierung</strong> des 5´-Endes der CPM-mRNA.............................................................................63<br />

4.1.6.2 <strong>Charakterisierung</strong> <strong>und</strong> <strong>Klonierung</strong> des 3´-Endes der CPM-mRNA ....................................................64<br />

4.2 CHARAKTERISIERUNG VON WEITEREN OBERFLÄCHENANTIGENEN......................................................... 65<br />

4.2.1 MAX.3-Antigen ......................................................................................................................... 65<br />

4.2.1.1 Biochemische <strong>Charakterisierung</strong> des vom Antikörper MAX.3 erkannten Antigens............................65<br />

4.2.1.2 Affinitätschromatographische Aufreinigung .......................................................................................66<br />

4.2.2 8H8-Antigen - Identität mit Komplementrezeptor CR4 ............................................................ 68<br />

4.3 KLONIERUNG VON REIFUNGSASSOZIIERT EXPRIMIERTEN GENEN ÜBER DIFFERENTIELLES SCREENING ... 70<br />

4.3.1 Differenzielles Screening - Monozyten versus Makrophagen ................................................. 70<br />

4.3.2 Sequenzanalysen <strong>und</strong> Northern Blot Analysen ....................................................................... 70<br />

4.3.3 <strong>Charakterisierung</strong> der reifungsabhängigen Expression <strong>von</strong> HC-gp39 .................................... 74<br />

4.3.3.1 Expression <strong>von</strong> HC-gp39 bei Kurzzeitstimulationen..........................................................................75<br />

4.3.3.2 Expression <strong>von</strong> HC-gp39 in dendritenähnlichen Zellen.....................................................................75<br />

4.3.4 Molekularbiologische <strong>Charakterisierung</strong> des humanen HC-gp39 -Gens - Bestimmung der<br />

HC-gp39 mRNA Initiationsstelle .............................................................................................. 76<br />

4.4 KLONIERUNG UND CHARAKTERISIERUNG EINES REIFUNGSASSOZIIERT EXPRIMIERTEN GENS ÜBER<br />

DIFFERENTIELLES DISPLAY ............................................................................................................... 79<br />

4.4.1 <strong>Klonierung</strong> <strong>und</strong> Sequenzierung eines <strong>reifungsassoziierten</strong> Transkripts ................................. 79<br />

4.4.2 <strong>Charakterisierung</strong> des <strong>reifungsassoziierten</strong> Transkripts dd3f ................................................. 81<br />

5 DISKUSSION ..................................................................................................................................... 86<br />

5.1 CHARAKTERISIERUNG VON REIFUNGSASSOZIIERTEN OBERFLÄCHENANTIGENEN AUF MAKROPHAGEN .... 86<br />

5.1.1 Identifizierung <strong>von</strong> Carboxypeptidase M auf Makrophagen .................................................... 86<br />

5.1.1.1 Carboxypeptidase M (<strong>und</strong> D) auf Makrophagen - Mögliche Funktionen <strong>und</strong> Substrate....................91<br />

5.1.1.2 Biologisch aktive Peptide - Regulationsmechanismen <strong>und</strong> die Rolle der basischen<br />

Carboxypeptidasen ...........................................................................................................................93


Inhaltsverzeichnis<br />

5.1.1.2.1 Makrophagen <strong>und</strong> der Metabolismus <strong>von</strong> neuroendokrinen Peptidhormonen <strong>und</strong><br />

Neurotransmittern......................................................................................................................94<br />

5.1.1.2.2 Makrophagen <strong>und</strong> der Metabolismus <strong>von</strong> Kininen.....................................................................95<br />

5.1.1.2.3 Makrophagen <strong>und</strong> der Metabolismus <strong>von</strong> Anaphylatoxinen ......................................................98<br />

5.1.1.2.4 Makrophagen <strong>und</strong> der Metabolismus <strong>von</strong> L-Arginin ..................................................................98<br />

5.1.2 Molekularbiologische <strong>Charakterisierung</strong> <strong>von</strong> Carboxypeptidase M auf Makrophagen ......... 100<br />

5.1.3 <strong>Charakterisierung</strong> weiterer reifungsassoziierter Oberflächenantigene ................................. 101<br />

5.1.3.1 Identifizierung eines weiteren Antikörpers gegen Carboxypeptidase M <strong>und</strong> eines Antikörpers<br />

gegen den Komplementrezeptor CR4..............................................................................................101<br />

5.1.3.2 <strong>Charakterisierung</strong> des vom Antikörper MAX.3 detektierten Antigens ..............................................102<br />

5.2 MOLEKULARBIOLOGISCHE IDENTIFIZIERUNG VON REIFUNGSASSOZIIERT EXPRIMIERTEN GENEN ........... 104<br />

5.2.1 Identifizierung <strong>von</strong> genetischen Markern der Makrophagenreifung durch Differentielles<br />

Screening ............................................................................................................................... 104<br />

5.2.2 <strong>Klonierung</strong> eines reifungsassoziiert exprimierten Gens über Differentielles Display ............ 107<br />

6 ZUSAMMENFASSUNG ................................................................................................................... 109<br />

7 LITERATUR ..................................................................................................................................... 111<br />

8 ANHANG.......................................................................................................................................... 121<br />

LEBENSLAUF................................................................................................................................. 121


ABKÜRZUNGEN<br />

AA Acrylamid<br />

ACE „angiotensin converting enzyme“<br />

ADP Adenosindiphosphat<br />

AEI Antigen Expressionsindex<br />

AMP Ampizillin<br />

AP Ammoniumpersulfat<br />

APN Aminopeptidase N<br />

ATP Adenosintriphosphat<br />

BCA Bicinchoninsäure<br />

BCIP 5-Brom-4-chlorindolylphosphat p-<br />

Toluidinsalz<br />

BIS N, N´-Methylenbisacrylamid<br />

bp Basenpaare<br />

BSA Rinderserumalbumin<br />

CD „cluster of differentiation“<br />

cDNA „copy DNA“<br />

CFU-GM „Colony forming Unit Granulocyte-<br />

Macrophage“<br />

CFU-Mix „Colony forming Unit Mix“<br />

ConA Concalvalin A<br />

CPB Carboxypeptidase B<br />

CPD Carboxypeptidase D<br />

CPE Carboxypeptidase E<br />

CPH Carboxypeptidase H<br />

CPM Carboxypeptidase M<br />

DAB Diaminobenzidintetrahydrochlorid<br />

Dansyl 5-Dimethylaminonaphtalin-1sulphonyl-Rest<br />

DAPI 4´,6-Diamidin-2-phenylindoldihydrochlorid<br />

DEAE Diaminoacetyl<br />

DEPC Diethylpyrocarbonat<br />

DMSO Dimethylsulfoxid<br />

DNA Desoxyribonukeinsäure<br />

dNTP Desoxynukleotid Triphosphat<br />

DPPIV Dipeptidyl Peptidase<br />

DTT Dithiotreitol<br />

ECL „enhanced chemiluminescence“<br />

EDTA Ethylendiamintetraacetat<br />

EGF „epidermal growth factor“<br />

ELISA „enzyme linked immunosorbent<br />

assay“<br />

EtBr Ethidiumbromid<br />

FACS „fluorescence-activated cell sorting“<br />

FCS Fötales Kälberserum<br />

FITC Fluoreszeinisothiozyanat<br />

GAR Ziege-anti-Kaninchen (anti-Serum)<br />

GM-CSF Granulozyten/Makrophagen<br />

Kolonie-stimulierender Faktor<br />

gp Glykoprotein<br />

HANKS „Balanced Salt Solution“ (nach<br />

Hank)<br />

HC-gp39 „human cartilage glycoprotein“<br />

Hepes N-2-Hydroxyethylpiperazin-Nethansulfonsäure<br />

Abkürzungen<br />

HNET Hochsalz NET-Puffer<br />

HRP Meerrettichperoxidase<br />

IFN Interferon<br />

Ig Immunglobulin<br />

IL Interleukin<br />

kDa Kilodalton<br />

LBP LPS bindendes Protein<br />

LPS Lipopolysaccharid<br />

M-CSF Makrophagen Koloniestimulierender<br />

Faktor<br />

MAK Makrophagen<br />

MB Monoblast<br />

MCF „mean channel fluorescence“<br />

MEM „Modified Eagle’s Medium“<br />

(Zellkulturmedium)<br />

MHC Haupthistokompatibilitätskomplex<br />

MNC mononukleäre Zellen<br />

MO Monozyten<br />

MOPS 3-(N-Morpholino)propansulphonsäure<br />

mRNA „messenger RNA“<br />

MSA mittlere spezifische Aktivität<br />

MW Molekulargewicht<br />

NAG Natrium-Albumin-Gelatine Puffer<br />

NEP Neutrale Endopeptidase<br />

NET Natriumchlorid-EDTA-Tris-Puffer<br />

NGF N-Glykosidase F<br />

NHSS-Biotin D-Biotinoyl-ε-aminocapronsäure-<br />

N-hydroxysulfosuccinimidester<br />

Natriumsalz<br />

NKH Natrium-Kalium-Hepes Puffer<br />

NP-40 Nonidet P40<br />

OD optische Dichte<br />

OPD Ortho-Phenyldiamindihydrochlorid<br />

PAGE Polyacrylamidgelelektrophorese<br />

PaP Peroxidase-anti-Peroxidase<br />

PBS Phosphat gepufferte<br />

Kochsalzlösung<br />

PCR Polymerase Kettenreaktion<br />

PDA Piperazindiacrylamid<br />

PDGF „platelet derived growth factor“<br />

PEG Polyethylenglykol<br />

pfu „plaque forming unit“<br />

PI-PLC Phosphoinosit-spezifische<br />

Phospholipase C<br />

PM Promonozyt<br />

PMA Phorbolmyristylacetat<br />

PMSF Phenylmethylsulfonsäure<br />

PP Probenpuffer<br />

PVDF Polyvinyldifluorid<br />

RACE „rapid amplification of cDNA ends"<br />

RAM Kaninchen-anti-Maus (anti-Serum)<br />

RPMI Roswell Park Memorial Institut<br />

(RPMI 1640: Zellkulturmedium)<br />

rRNA ribosomale RNA


RT Raumtemperatur<br />

RT-PCR Reverse Transkriptase PCR<br />

SAR Schwein-anti-Kaninchen (anti-<br />

Serum)<br />

SDS Natriumdodecylsulfat<br />

SEC size exclusion chromatography<br />

(Größenausschlußchromatographie)<br />

TAE Tris-Essigsäurepuffer<br />

Taq Thermophilus aquaticus (DNA-<br />

Polymerase<br />

TBS Tris gepufferte Kochsalzlösung<br />

Abkürzungen<br />

TEMED N,N,N’,N’-Tetramethylethylendiamin<br />

TGF „transforming growth factor“<br />

TNF-α Tumor Nekrose Faktor-alpha<br />

TP Tripuffer<br />

Tris Tris(hydroxymethyl)-Aminoethan<br />

tRNA „transfer RNA“<br />

TSS Tris/Kochsalz-Lösung<br />

Upm Umdrehungen pro Minute<br />

WGL Weizenkeim Agglutinin<br />

Xaa Aminosäure (nicht bestimmt)


1 EINLEITUNG<br />

Einleitung<br />

1.1 Makrophagen im System der mononukleären Phagozyten<br />

Makrophagen stellen (zusammen mit ihren Vorläufern) entwicklungsgeschichtlich das<br />

älteste körpereigene Abwehrsystem dar <strong>und</strong> sind über den gesamten Körper verteilt.<br />

Ernst Haeckel beschrieb bereits 1868 diese großen mononukleären phagozytischen<br />

Zellen <strong>und</strong> Elie Metchnikoff gab ihnen im Jahre 1880 ihren Namen (Karnovsky,<br />

1981). Metchnikoff spekulierte schon damals, daß Makrophagen eine große Rolle bei<br />

der Immunabwehr spielen müßten.<br />

Zusammen mit Endothelzellen, Fibroblasten, Granulozyten <strong>und</strong> Retikulumzellen<br />

wurden sie 1924 <strong>von</strong> Aschoff in das Retikuloendotheliale System (RES) eingeordnet<br />

(Aschoff, 1924). Das RES enthielt allerdings Zellen, die nicht der Makrophagenlinie<br />

zugeordnet werden konnten. Aufgr<strong>und</strong> des gemeinsamen Ursprungs der<br />

unterschiedlichen Makrophagentypen <strong>und</strong> ihrem ähnlichen funktionellen Repertoire<br />

wurde der Begriff RES 1969 durch „mononukleäres Phagozytensystem" ersetzt.<br />

Dieses System umfasst Makrophagen, Monozyten <strong>und</strong> ihre Vorläuferzellen (van<br />

Furth et al., 1972).<br />

1.1.1 Ontogenese - Von der myeloischen Stammzelle zum reifen<br />

Makrophagen<br />

Die Zellen des mononuklären Phagozytensystems leiten sich, wie alle Blutzellen, <strong>von</strong><br />

pluripotenten Stammzellen ab. Aus diesen Stammzellen entwickeln sich im<br />

Knochenmark myeloische Vorläuferzellen bis hin zu Monozyten.<br />

Die erste bekannte Differenzierungsstufe der myeloischen Linie ist eine mit<br />

Granulozyten, Megakaryozyten <strong>und</strong> Erythrozyten gemeinsamen Stammzelle (CFU-<br />

Mix). Aus ihr entsteht eine Vorläuferzelle, die noch die Fähigkeit besitzt, in<br />

Granulozyten zu differenzieren (CFU-GM). Aus dieser Stammzelle geht der<br />

Monoblast hervor, eine weitere Vorläuferzelle mit hoher Selbsterneuerungskapazität.<br />

Diese ersten Abschnitte der Differenzierung werden wahrscheinlich hauptsächlich<br />

durch die Kolonie-stimulierende Faktoren (CSF) Interleukin-3 (IL-3), Granulozyten-<br />

Makrophagen CSF (GM-CSF) <strong>und</strong> Makrophagen CSF (M-CSF) reguliert (Metcalf,<br />

1991). IL-6 scheint die Differenzierung <strong>von</strong> Stammzellen in Richtung Granulozyten-<br />

1


myeloische<br />

Stammzelle<br />

(CFU-Mix)<br />

Monoblast<br />

Promonozyt<br />

Knochenmark peripheres<br />

Blut<br />

CFU-GM<br />

Monozyt<br />

Gewebe<br />

Einleitung<br />

Makropagen Linie zu unterstützen (Jansen et al., 1992), auch Tumor Nekrose Faktor<br />

α scheint auf einer späteren Stufe die Entwicklung <strong>von</strong> mononukleären Phagozyten<br />

zu fördern (Horiguchi et al., 1989; Srivastava et al., 1991; Witsell <strong>und</strong> Schook, 1992).<br />

Aus Monoblasten entwickeln sich, über eine weitere Zwischenstufe, dem sog.<br />

Promonozyten, die Monozyten, die das Knochenmark verlassen <strong>und</strong> in den<br />

Blutkreislauf eindringen. Im Menschen zirkulieren sie dort mit einer Halbwertszeit <strong>von</strong><br />

ca. 3 Tagen (Abbildung 1-1).<br />

Auf noch unbekannte Signale hin adhärieren die Monozyten auf dem Endothel der<br />

Blutgefäße <strong>und</strong> wandern in die verschiedenen Gewebe <strong>und</strong> Körperhöhlen aus. Dort<br />

entwickeln sich die verschiedenen Makrophagentypen (Abbildung 1-1, Tabelle 1-1)<br />

mit ihrem unterschiedlichen Funktionsspektrum (Dougherty et al., 1985; Gordon et al,<br />

1992; Rutherford et al 1993).<br />

Makrophage<br />

Abbildung 1-1 Verschiedenen Entwicklungsstufen der myeloiden Linie.<br />

Vereinfachende schematische Darstellung der für die Myelopoese<br />

wichtigen Differenzierungsorte <strong>und</strong> die dort anzutreffenden Zelltypen<br />

der myeloiden Linie.<br />

Welche Faktoren letztendlich für die Vielfalt an Makrophagentypen im Körper<br />

verantwortlich sind, ist nicht geklärt.<br />

Verschiedene Monozytensubpopulationen sind z.B. anhand ihrer Größe, ihres<br />

Phänotyps <strong>und</strong> ihrer Zytokinsekretion unterschieden worden. Solche<br />

Subpopulationen könnten eine Voraussetzung für die Heterogenität innerhalb der<br />

Makrophagen sein (Arenson et al., 1980; Zembala et al., 1984; Passlick et al., 1989).<br />

2


Gewebe Makrophagentyp<br />

Einleitung<br />

Ebenso wahrscheinlich ist der Einfluß vom Mikromilieu der einzelnen Gewebe <strong>und</strong><br />

<strong>von</strong> gewebespezifischen Faktoren (Rutherford et al. 1993).<br />

Im Verlaufe krankhafter Vorgänge im Körper kann sich ein verändertes Mikromilieu<br />

entwickeln, oder es können Faktoren freigesetzt werden, die zur Entstehung <strong>von</strong><br />

speziellen pathophysiologischen Differenzierungsformen führen. Beispiele hierfür<br />

sind z.B. die Schaumzellen in arteriosklerotischen Plaques (Ross, 1993) oder Tumorassoziierte<br />

Makrophagen (Mantovani et al., 1992), denen jeweils auch eine<br />

besondere Bedeutung in der Progression des jeweiligen Krankheitsbildes zukommen<br />

kann.<br />

Gastrointestinaltrakt Mukosamakrophagen<br />

Knochen Osteoklasten<br />

Leber Kupffersche Sternzellen<br />

Körperhöhlen Exudatmakrophagen (Pleura-, Peritonealmakrophagen)<br />

Bindegewebe Histiozyten<br />

Synovia Typ A Zellen<br />

Gehirn Mikroglia Zellen<br />

Lunge Alveolarmakrophagen<br />

Knochenmark Knochenmarksmakrophagen<br />

Plazenta Hofbauer Zellen<br />

Tumorgewebe Tumor-assoziierte Makrophagen<br />

Entzündliches Gewebe Reaktive Makrophagen<br />

Granulom Mehrkernige Makrophagen<br />

Tabelle 1-1 Verschiedene Gewebe <strong>und</strong> ihre Makrophagentypen<br />

1.1.2 Biologische Funktionen<br />

Makrophagen, wie auch ihre Vorläufer die Blutmonozyten, sind sowohl an der<br />

spezifischen, als auch an der unspezifischen Immunantwort beteiligt. Zu ihrem<br />

Funktionsspektrum gehören Phagozytose, Mikrobizidie, Antigenpräsentation, die<br />

Sekretion biologisch aktiver Moleküle <strong>und</strong> Zytotoxizität gegenüber entarteten Zellen.<br />

Daneben spielen sie bei der W<strong>und</strong>heilung <strong>und</strong> Gewebeerneuerung eine wichtige<br />

Rolle (van Furth, 1982; Rappolee et al., 1988).<br />

3


1.1.2.1 Phagozytose <strong>und</strong> Zytotoxizität<br />

Einleitung<br />

Eine Kernfunktion bei der unspezifischen Immunantwort ist die Phagozytose, die<br />

Aufnahme <strong>und</strong> intrazelluläre Zerstörung <strong>von</strong> Krankheitserregern <strong>und</strong> alternden<br />

Zellen. Körperfremdes <strong>und</strong> verändertes körpereigenes Material werden<br />

„unspezifisch" geb<strong>und</strong>en, eingeschlossen, als Phagosom internalisiert <strong>und</strong> nach<br />

Verschmelzung des Phagosoms mit einem Lysosom durch darin enthaltene<br />

hydrolytische Enzyme verdaut. Unterstützend für die Bindung <strong>und</strong> Internalisierung<br />

wirkt die Maskierung des Materials durch sog. Opsonine (Immunglobuline,<br />

Komplementfaktor C3b), die wiederum <strong>von</strong> entsprechenden Rezeptoren auf der<br />

Makrophagenoberfläche erkannt werden (Johnston and Zucker-Franklin, 1988).<br />

Virusinfizierte Zellen, Tumorzellen oder Parasiten, die sich aufgr<strong>und</strong> ihrer Größe nicht<br />

phagozytieren lassen, werden extrazellulär abgetötet. Diese Zytotoxizität kann<br />

entweder antikörperabhängig oder ohne Beteiligung <strong>von</strong> Antikörpern ablaufen, wobei<br />

die im zweiten Fall erkannten Strukturen noch nicht bekannt sind (Fanger et al.,<br />

1989; Andreesen et al. 1983a). Die Bindung <strong>von</strong> Makrophagen an eine Zielzelle<br />

bewirkt die Freisetzung <strong>von</strong> zytolytischen Faktoren, Enzymen <strong>und</strong><br />

Sauerstoffradikalen, was schließlich zu einer Lyse der Zielzelle führt (Bonta and Ben-<br />

Efraim, 1993).<br />

1.1.2.2 Antigenpräsentation<br />

Die Phagozytose spielt außerdem eine wichtige Rolle bei der Induktion einer<br />

spezifischen Immunantwort. Das aufgenommene <strong>und</strong> in kleine Fragmente zerlegte<br />

Material wird zusammen mit Klasse II Molekülen des Haupthistokompatibilitätskomplexes<br />

(MHC) auf der Zelloberfläche präsentiert. Durch Erkennung <strong>und</strong> Bindung<br />

des T-Zell-Rezeptors <strong>von</strong> T-Zellen an den MHC-Antigen-Komplex werden<br />

T-Zellsubpopulationen aktiviert <strong>und</strong> die spezifische Immunantwort initialisiert. Die<br />

akzessorische Funktion der Monozyten <strong>und</strong> Makrophagen wird unterstützt durch die<br />

Sekretion <strong>von</strong> Zytokinen wie z.B. IL-1 <strong>und</strong> IL-6 (Auger <strong>und</strong> Ross, 1992).<br />

4


1.1.2.3 Sekretion löslicher Faktoren<br />

Einleitung<br />

Makrophagen gehören zu den sekretorisch aktivsten Zellen des menschlichen<br />

Körpers. Sie sind sowohl im ruhenden als auch im aktivierten Zustand in der Lage,<br />

eine Fülle <strong>von</strong> unterschiedlichsten, zum Teil antagonistisch wirkenden Substanzen zu<br />

sezernieren <strong>und</strong> können damit in alle Stadien der Entzündung eingreifen. Neben<br />

Zytokinen (IL-1α/β, IL-6, Tumor-Nekrose-Faktor-α (TNF-α), "transforming growth<br />

factor"-β (TGF-β), Interferon-α (IFN-α), "platelet derived growth factor" (PDGF), GM-<br />

CSF, M-CSF, Granulozyten-CSF (G-CSF)) können Makrophagen Enzyme (z.B.<br />

Elastase, Kollagenase, Arginase), Enzyminhibitoren (z.B. α1-Antitrypsin, α2-<br />

Makroglobulin), extrazelluläre Matrixproteine (z.B. Fibronektin, Osteopontin),<br />

Arachidonsäure-Metabolite (z.B. Prostaglandine, Leukotriene), Komplementfaktoren,<br />

reaktive Sauerstoffverbindungen (Superoxid, H2O2) <strong>und</strong> eine Reihe anderer<br />

Substanzen freisetzen (Nathan, 1987).<br />

1.1.3 <strong>Charakterisierung</strong> <strong>von</strong> Zellen des mononukleären<br />

Phagozytensystems<br />

Die Untersuchung des Reifungsprozesses in normalen <strong>und</strong> pathophysiologischen<br />

Situationen erfordert eine genaue <strong>Charakterisierung</strong> der Zellen des mononukleären<br />

Phagozytensystems. Man weiß inzwischen, daß Blutmonozyten <strong>und</strong><br />

Gewebemakrophagen sich in ihrem Funktionsspektrum unterscheiden. Auch treten<br />

im Laufe der Reifung deutliche morphologische <strong>und</strong> phänotypische Veränderungen<br />

auf.<br />

Gr<strong>und</strong>lage für die meisten differenzierungsabhängigen Veränderungen sind<br />

Vorgänge, die sich auf der Ebene der Transkription abspielen. Ausgelöst durch einen<br />

Differenzierungsstimulus wird die Expression <strong>von</strong> bestimmten Genen reguliert, was<br />

dann normalerweise auch in einer veränderten Expression der Genprodukte (z.B.<br />

eines Enzyms, Zytokins, Rezeptors,...) resultiert. Diese Prozesse führen dann zu<br />

Veränderungen der Zellmorphologie, des Phänotyps, des funktionellen Spektrums<br />

<strong>und</strong> der metabolischen Aktivität der Zelle.<br />

5


1.1.3.1 Morphologie<br />

Einleitung<br />

Während der Reifung vom Monozyten zum Makrophagen wächst die Zelle auf ein bis<br />

zu zehnfaches der ursprünglichen Größe an <strong>und</strong> das Kern/Zytoplasma-Verhältnis<br />

nimmt ab (s. Abbildung 1-2). Außerdem bilden Makrophagen im Gegensatz zu<br />

Monozyten typische Ausläufer (Pseudopodien), die zur Fortbewegung <strong>und</strong> zur<br />

Phagozytose genützt werden (Lohmann-Matthes, 1981).<br />

B<br />

Abbildung 1-2 Morphologie frisch isolierter Monozyten (A) <strong>und</strong> in vitro differenzierter<br />

Makrophagen (B) im Vergleich. A. Dargestellt sind frisch isolierte<br />

mononukleäre Zellen. Die Monozyten (weißer Pfeil) sind durch den<br />

typisch hufeisenförmigen Kern <strong>von</strong> den Lymphozyten (schwarzer<br />

Pfeil) unterscheidbar. B. In vitro differenzierte Makrophagen mit<br />

deutlich vergrößertem Zytoplasma. Die Makrophagen wurden für 7<br />

Tage unter Zusatz <strong>von</strong> Humanserum kultiviert. (Die Zellen wurden mit<br />

May-Grünwald/Giemsa gefärbt, Vergrößerung 1:600.) (Aus<br />

Andreesen et al., 1983a).<br />

1.1.3.2 Transkriptionelle Veränderungen während der<br />

Differenzierung<br />

Die Entwicklung der molekularbiologischen Arbeitstechniken der letzten zwei<br />

Jahrzehnte machte es möglich, die Differenzierungsprozesse auch auf der Ebene der<br />

mRNA-Expression zu untersuchen <strong>und</strong> die an der Transkriptionsregulation beteiligten<br />

Transkriptionsfaktoren zu studieren.<br />

A<br />

6


Einleitung<br />

Die Differenzierung <strong>von</strong> hämatopoetischen Stammzellen zu reifen Makrophagen<br />

wurde in dieser Hinsicht vor allem an verschiedenen myeloiden Leukämiezellinien<br />

untersucht, die frühe Vorläuferstadien der myeloiden Linie repräsentieren. Anhand<br />

dieser Differenzierungsmodelle konnten einige Transkriptionsfaktoren charakterisiert<br />

werden, die im Differenzierungsprozess der mononukleären Phagozyten eine Rolle<br />

spielen. Vorläuferzellen, die prinzipiell noch in Granulozyten oder Monozyten<br />

ausreifen könnten, werden durch den Transkriptionsfaktor Egr-1 an der<br />

Differenzierung in Granulozyten gehindert (Nguyen et al., 1993; Krishnaraju et al,<br />

1995). Auch der Transkriptionsfaktor PU.1, der lediglich <strong>von</strong> B-Zellen <strong>und</strong> Zellen der<br />

mononukleären Phagozytenlinie exprimiert wird, scheint auf dieser Entwicklungsstufe<br />

<strong>von</strong> Bedeutung zu sein. PU.1 reguliert z.B. die Expression des Rezeptors für M-CSF<br />

(CSF-1) (Klemsz et al., 1993; Ross et al, 1994; Zhang et al, 1994). Zusätzlich wurde<br />

auch eine Rolle der beiden Transkriptionsfaktoren NF-IL6 <strong>und</strong> AP-1 diskutiert. NF-IL6<br />

wird bei der Differenzierung in Richtung monozytärer Linie verstärkt exprimiert, bei<br />

der Granulopoese jedoch nicht induziert (Natsuka et al., 1992). Ein ähnliches<br />

Verhalten wurde für die Expression <strong>von</strong> c-fos <strong>und</strong> jun B beschrieben, auch die<br />

Bindungsaktivität des aus diesen beiden Untereinheiten zusammengesetzten<br />

Transkriptionsfaktors AP-1 scheint bei der Differenzierung in Richtung monozytärer<br />

Linie verstärkt zu sein (Mollinedo et al., 1993).<br />

Transkriptionsfaktoren, die speziell die Differenzierung vom Blutmonozyten zum<br />

reifen Gewebsmakrophagen regulieren, sind bis jetzt noch nicht bekannt.<br />

Es konnten allerdings eine Reihe <strong>von</strong> Genen identifiziert werden, die im Laufe dieses<br />

Differenzierungsprozesses unterschiedlich exprimiert werden. Anhand solcher<br />

Markergene lassen sich verschiedene Differenzierungsstadien der mononukleären<br />

Phagozyten <strong>von</strong>einander abgrenzen. Apolipoprotein E (Zannis et al., 1985), α2-<br />

Makroglobulin, Ferritin (Ganter et al. 1989) oder c-sis Protoonkogen (Sariban and<br />

Kufe, 1988) sind Beispiele für Gene, deren Expression im Laufe der Differenzierung<br />

hochreguliert wird. Für andere Gene, wie z. B. α1-Antitrypsin (Ganter et al. 1989)<br />

oder den M-CSF-Rezeptor (Horiguchi et al., 1986) wurde eine verringerte Expression<br />

während der Differenzierung vom Monozyten zum Makrophagen beschrieben.<br />

7


1.1.3.3 Funktionalität <strong>und</strong> Differenzierungsgrad<br />

Einleitung<br />

Neben der Morphologie <strong>und</strong> dem Expressionsmuster verschiedener Gene sind auch<br />

die meisten Funktionen <strong>von</strong> Zellen des mononukleären Phagozytensystems vom<br />

Aktivierungs- <strong>und</strong> Differenzierungszustand der Zellen abhängig. Monozyten <strong>und</strong> reife<br />

Makrophagen besitzen entsprechend ihrer unterschiedlichen Einsatzorte im Körper<br />

ein unterschiedliches funktionelles Repertoire.<br />

Funktion Monozyt Makrophage<br />

Zytotoxizität + +++<br />

Phagozytose + +++<br />

Antigenpräsentation ++ +<br />

Sekretion <strong>von</strong>: IL-1β +++ (+)<br />

PGE2 +++ +<br />

IL-6 +++ ++<br />

TNF-α + +++<br />

M-CSF + +++<br />

GM-CSF + +++<br />

Neopterin + +++<br />

Enzymaktivitäten: Lysozym + +++<br />

TRAP - +++<br />

Peroxidase +++ -<br />

Tabelle 1-2 Übersicht über differenzierungsabhängige funktionelle Unterschiede<br />

in Monozyten/Makrophagen.<br />

Makrophagen sind z.B. stärker zytotoxisch als Monozyten (Andreesen et al., 1988a;<br />

Munn and Cheung, 1989) <strong>und</strong> bessere Phagozyten (Jungi <strong>und</strong> Hafner, 1986),<br />

während die Fähigkeit der Antigenpräsentation im Laufe der Differenzierung abnimmt<br />

(Peters et al., 1987; Ettensohn et al., 1989; Schlesier et al., 1994). Die Peroxidase-<br />

Aktivität nimmt während der Differenzierung ab, die Aktivität der Tartrat-resistenten<br />

sauren Phosphatase (TRAP) steigt dagegen an (Musson, 1983; Andreesen et al.,<br />

1983a). Der Makrophage sezerniert mehr Lysozym (Andreesen et al., 1983b),<br />

Neopterin (Andreesen et al., 1990a) <strong>und</strong> Apolipoprotein E (Zannis et al., 1985).<br />

Makrophagen besitzen im Vergleich zu Monozyten die Fähigkeit, größere Mengen an<br />

TNF-α oder Kolonie-stimulierenden Faktoren zu produzieren, dafür sezernieren sie<br />

8


Einleitung<br />

im Gegensatz zu Monozyten kein IL-1β <strong>und</strong> weniger IL-6 (Wevers <strong>und</strong> Herzyk, 1989;<br />

Scheibenbogen et al., 1990; Scheibenbogen and Andreesen, 1991; Krause et al.,<br />

1992).<br />

1.1.3.4 Expression <strong>von</strong> Oberflächenantigenen<br />

Antikörper gegen Oberflächenantigene haben sich als wertvolles Werkzeug zur<br />

phänotypischen <strong>Charakterisierung</strong> hämatopoetischer Zellen erwiesen. Nicht nur<br />

unterschiedliche Linien innerhalb der Blutzellen, auch verschiedene<br />

Differenzierungsgrade lassen sich anhand der Expression bestimmter<br />

Oberflächenantigene unterscheiden.<br />

Tabelle 1-3 zeigt eine Aufstellung <strong>von</strong> wichtigen <strong>und</strong> zum Teil differenzierungsassoziierten<br />

Oberflächenantigenen auf Zellen des mononukleären<br />

Phagozytensystems.<br />

Die meisten der aufgeführten Oberflächenantigene lassen sich auch auf anderen<br />

Zelltypen nachweisen, sind also nicht linienspezifisch. CD 14 ist eines der wenigen<br />

linienspezifischen Differenzierungsantigene innerhalb der hämatopoetischen Zellen,<br />

das ausschließlich <strong>von</strong> Zellen der myeloiden Linie, in Bezug auf Monozyten <strong>und</strong><br />

Makrophagen jedoch nicht reifungsassoziiert exprimiert wird. Es wird häufig zur<br />

Identifizierung <strong>von</strong> Monozyten <strong>und</strong> Makrophagen verwendet. Beispiele für<br />

weitgehend linienspezifische <strong>und</strong> reifungsassoziierte Oberflächenantigene sind die<br />

Proteine, die <strong>von</strong> den Antikörpern der MAX-Serie erkannt werden (Andreesen et al.,<br />

1986).<br />

1.1.3.5 Die monoklonalen Antikörper MAX.1, 3 <strong>und</strong> 11 als<br />

phänotypische Marker für reife Makrophagen<br />

Drei der <strong>von</strong> Andreesen et al. bereits 1986 beschriebenen Antikörper der MAX-Serie,<br />

die monoklonalen Antikörper MAX.1, 3 <strong>und</strong> 11, sind wegen ihrer weitgehenden<br />

Linienspezifität innerhalb der Blutzellen <strong>und</strong> der <strong>reifungsassoziierten</strong> Expression ihrer<br />

Antigene auf Makrophagen besonders interessant. In allen drei Fällen ist das<br />

9


Antigen CD Differnzierungsstadium<br />

M G M P M M<br />

I M B M O A<br />

X K<br />

Einleitung<br />

MHC-Klasse II Andreesen et al., 1990b<br />

Stammzell-Marker CD 34 Buhring et al., 1989<br />

gp 67 CD 33 * Peiper et al., 1989<br />

Buhring et al., 1989<br />

LFA-1 (α-Kette) CD 11a Prieto et al., 1994<br />

Komplement Rezeptor Typ 3 (α-Kette) CD 11b Prieto et al., 1994<br />

Komplement Rezeptor Typ 4 (α-Kette) CD 11c Prieto et al., 1994<br />

Aminopeptidase N CD 13 Griffin et al., 1981, 1983<br />

LBP/LPS-Rezeptor (gp55) CD 14 Todd et al. 1981<br />

Lewis x CD 15 * Prieto et al., 1994<br />

Fc-Rezeptor III (gp50-65) CD 16 * Clarkson and Ory, 1988<br />

Andreesen et al., 1990b<br />

VLA-3 (α-Kette) CD 49c * Prieto et al., 1994<br />

VLA-4 (α-Kette) CD 49d * Prieto et al., 1994<br />

VLA-6 (α-Kette) CD 49f Prieto et al., 1994<br />

Vitronektin-Rezeptor<br />

(α-Kette)<br />

Interzelluläres Adhäsions-molekül - 1<br />

(ICAM-1)<br />

CD 51 * Andreesen et al., 1990b<br />

Krissansen et al., 1990<br />

CD 54 * Prieto et al., 1994<br />

L-Selektin CD 62L * Prieto et al., 1994<br />

Transferrin-Rezeptor CD 71 Andreesen et al., 1990b<br />

CD 82 Lebel-Binay et al. 1994<br />

α2-Makroglobulin-Rezeptor Munck-Petersen et al., 1987<br />

Interzelluläres Adhäsions-molekül - 2<br />

(ICAM-2)<br />

CD 102 * Prieto et al., 1994<br />

Endoglin CD 105 * Lastres et al., 1992<br />

Mannose-Rezeptor - Ezekowitz and Stahl, 1988<br />

Adenosin A1-Rezeptor - Salmon et al., 1993<br />

PAM-1 (peptidylglycine alpha-amidating<br />

monooxygenase)<br />

- Poli et al. 1993<br />

M130 - Law et al., 1993<br />

gp 86 (25F9-Antigen) * Zwadlo et al., 1985<br />

gp 58-64 (MAX.1) - * Andreesen et al., 1986<br />

gp 58-64 (MAX.11) - * Andreesen et al., 1986<br />

gp 60-80 (MAX.3) - Andreesen et al., 1986<br />

B148.4 - * Anegon et al., 1993<br />

Tabelle 1-3 Übersicht über Oberflächenantigene auf myeloiden Zellen. (MIX:<br />

CFU-Mix, GM: CFU-GM, MB: Monoblast, PM: Promonozyt, MO:<br />

Monozyt, MAK: Makrophage; dunkelgraue Felder: deutliche<br />

Expression,hellgraue Felder: schwächere Expression,(*): sehr<br />

geringe Expression) (Nach Klein, 1991).<br />

10


Einleitung<br />

Antigen auf Monozyten nicht oder nur sehr gering vorhanden. Im Laufe der<br />

Differenzierung in vitro ist ein deutlicher Anstieg der Expression beobachtbar<br />

(Andreesen et al., 1986, 1988b). MAX.1 <strong>und</strong> besonders MAX.11 markiert in vivo alle<br />

Arten <strong>von</strong> Makrophagen aus serösen Körperhöhlen (Alveolarmakrophagen, Pleura<strong>und</strong><br />

Peritonealmakrophagen) <strong>und</strong> Flüssigkeiten (Makrophagen aus Synovia oder<br />

Muttermilch) (Andreesen et al., 1988b). Auch gewebsständige Makrophagen konnten<br />

in geringerem Ausmaße mit den Antikörpern gefärbt werden (Köller, 1989). Neben<br />

Makrophagen wurden auch Mesangiumzellen der Niere, dendritische<br />

Retikulumzellen in Lymphknoten, subepitheliale Strukturen im Darm <strong>und</strong><br />

zytotrophoblastische <strong>und</strong> synzytiale Zellen der Plazenta gefärbt (Andreesen et al.,<br />

1988b). Der Antikörper MAX.3 färbt keine anderen Strukturen, außer in einigen<br />

Fällen Endothelzellen. MAX.3 zeigt allerdings innerhalb der Blutzellen eine<br />

Kreuzreaktivität mit Megakaryozyten <strong>und</strong> Thrombozyten (Andreesen et al., 1986).<br />

Auch unterschied er sich <strong>von</strong> MAX.1/11 leicht im Färbeverhalten <strong>von</strong> verschiedenen<br />

Makrophagentypen. So wurden z.B. keine Alveolarmakrophagen oder Makrophagen<br />

aus Muttermilch durch den Antikörper markiert (Andreesen et al., 1988b).<br />

Die <strong>von</strong> den Antikörpern markierten Antigene waren unbekannt - ihre<br />

<strong>Charakterisierung</strong> <strong>und</strong> Identifizierung waren u.a. Ziele der vorliegenden Arbeit.<br />

1.1.4 Modellsysteme für die Makrophagendifferenzierung<br />

Gereinigte humane Makrophagen sind nur selten verfügbar, funktionelle Aspekte <strong>und</strong><br />

Differenzierungsvorgänge im mononukleären Phagozytensystem sind am Menschen<br />

nur schwer zu untersuchen. Deshalb ist es für viele Untersuchungen nötig auf<br />

geeignete Modellsysteme zurückzugreifen (Andreesen and Kreutz, 1994).<br />

1.1.4.1 In-vitro-Differenzierung <strong>von</strong> humanen Blutmonozyten<br />

Die in vitro Differenzierung <strong>von</strong> frisch isolierten, humanen Blutmonozyten dürfte ein<br />

gutes Modell für den Reifungsprozess <strong>von</strong> ins Gewebe auswandernden Monozyten<br />

darstellen. Dieser Differenzierungsprozess läßt sich durch eine Vielzahl <strong>von</strong><br />

Parametern (Differenzierungsstimulus, Kultursubstrat, Reinheit der Zellen,...)<br />

modulieren, unterschiedliche Kulturbedingungen können also unterschiedliche<br />

Makrophagentypen erzeugen.<br />

11


Einleitung<br />

Monozyten reifen bei einer Kulturdauer <strong>von</strong> 7 Tagen in der Anwesenheit <strong>von</strong><br />

humanem Serum in Makrophagen aus, die in vielen Aspekten, z.B. Morphologie <strong>und</strong><br />

funktionellem Repertoire, ruhenden Gewebsmakrophagen oder reaktiven Histiozyten<br />

entsprechen (Andreesen et al., Musson et al., 1983). Innerhalb der Arbeitsgruppe<br />

Andreesen wurden inzwischen einige Faktoren charakterisiert, die für das Überleben<br />

(M-CSF) <strong>und</strong> die Reifung vom Monozyten zum Makrophagen <strong>von</strong> Bedeutung sein<br />

können, wie z.B. Albumin, Immunglobuline <strong>und</strong> 1,25-Dihydroxyvitamin D3 (Brugger et<br />

al. 1991; Kreutz et al., 1990, 1992).<br />

Unter bestimmten Kulturbedingungen (IL-4, GM-CSF) können Monozyten sogar,<br />

abseits vom typischen Makrophagen-Differenzierungsweg, in Zellen<br />

ausdifferenzieren, die sich durch besonders gute Antigenpräsentation auszeichnen<br />

<strong>und</strong> in ihren Eigenschaften dendritischen Zellen ähnlich sind (Xu et al., 1995; Romani<br />

et al., 1994).<br />

Schumann et al. (1989) konnten zeigen, daß Morphologie <strong>und</strong> Antigenexpression bei<br />

der Wahl unterschiedlicher Kultursubstrate variieren können - die Adhärenz spielt<br />

also zusätzlich zu induzierenden Substanzen ein große Rolle im Reifungsprozess.<br />

Auch kontaminierende Lymphozyten können die Differenzierung modulieren (Zaiss et<br />

al., 1991; Lopez et al., 1993).<br />

Die aufgeführten Beobachtungen machen deutlich, welche Flexibilität den Zellen des<br />

mononukleären Phagozytensystems zu eigen ist <strong>und</strong> wie wichtig eine funktionelle<br />

<strong>und</strong> phänotypische <strong>Charakterisierung</strong> für das Verständnis dieses Zellsystems in<br />

normalen <strong>und</strong> pathophysiologischen Situationen ist.<br />

1.1.4.2 Differenzierung <strong>von</strong> myeloiden Leukämiezellinien<br />

In den letzten Jahren wurden einige myeloide Leukämiezellinien etabliert, die durch<br />

Zugabe <strong>von</strong> verschiedenen Substanzen (z.B. Phorbolester, Vitamin D3,...) in<br />

Monozyten/Makrophagen-ähnliche Zellen ausdifferenzieren (s. Tabelle 1-4). Dieser<br />

Differenzierungsprozess führt zu einer veränderten, monozyten/makrophagenartigen<br />

Morphologie <strong>und</strong> erhöhter Adhärenz, zusätzlich werden die Expression bestimmter<br />

Differenzierungsantigene (z.B. CD 14) <strong>und</strong> Funktionen wie z.B. Phagozytose oder<br />

Lysozym-Sekretion induziert.<br />

12


Zellinie Differenzierungsstadium induzierendes<br />

Agens<br />

HL-60 promyeloid PMA<br />

VitD3<br />

U937 histiozytär PMA<br />

VitD3<br />

IFN-γ<br />

THP-1 monoblastär-promonozytär PMA<br />

IFN-γ, Retinsäure<br />

MonoMac6 promonozytär-monozytär IFN-γ<br />

TNF-α<br />

Literatur<br />

Einleitung<br />

Cassileth et al., 1981<br />

Bar-Shavit et al., 1983<br />

Liu and Wu, 1992<br />

Dodd et al., 1983<br />

Ralph et al., 1983<br />

Auwerx et al., 1988<br />

Nakamura et a., 1986<br />

Ziegler-Heitbrock et al., 1988<br />

Weber et al., 1993<br />

Tabelle 1-4 Beispiele für gut charakterisierte myeloide Leukämiezellinien <strong>und</strong><br />

Substanzen, die eine Differenzierung in Monozyten-/Makrophagenähnliche<br />

Zellen induzieren.<br />

Die meisten dieser Zellinien repräsentieren frühe Vorläuferstadien der myeloiden<br />

Linie, eine Differenzierung führt bei ihnen eher zur Entwicklung <strong>von</strong> monozytären<br />

Eigenschaften. Die aufwendige Reinigung <strong>von</strong> Blutmonozyten <strong>und</strong> bei solchen<br />

Primärzellen auftretende spenderabhängige Varianzen können durch diese Zellinien<br />

zwar umgangen werden, ein Einfluß der Transformation <strong>und</strong> der kontinuierlichen<br />

Proliferation auf den induzierten Differenzierungsprozess kann allerdings nie<br />

ausgeschlossen werden.<br />

13


2 ZIELSETZUNG<br />

Zielsetzung<br />

Im Rahmen dieser Doktorarbeit sollte über die <strong>Klonierung</strong> <strong>und</strong> <strong>Charakterisierung</strong> <strong>von</strong><br />

Proteinen, die nur <strong>von</strong> reifen Makrophagen nicht aber <strong>von</strong> Monozyten exprimiert<br />

werden, das Wissen über die Makrophagendifferenzierung verbessert werden.<br />

Im Vordergr<strong>und</strong> stand die biochemische <strong>Charakterisierung</strong>, Aufreinigung <strong>und</strong><br />

<strong>Klonierung</strong> <strong>von</strong> Zelloberflächenantigenen, die <strong>von</strong> den monoklonalen Antikörpern<br />

MAX.1/11, MAX.3 sowie einigen neu produzierten Antikörpern reifungsassoziiert auf<br />

Makrophagen erkannt werden.<br />

Diese Antigene sollten mit verschiedenen proteinbiochemischen Methoden<br />

charakterisiert <strong>und</strong> anschließend chromatographisch aufgereinigt werden. Die<br />

Analyse der Aminosäuresequenz der aufgereinigten Proteine, eventuell (bei Nterminaler<br />

Blockierung) nach tryptischem Verdau <strong>und</strong> anschließender HPLC-<br />

Auftrennung der Peptidfragmente, sollte das weitere Vorgehen bestimmen. Im Falle<br />

<strong>von</strong> unbekannten Aminosäuresequenzen sollten die entsprechende Gene aus einer<br />

bereits vorhandenen cDNA-Bank kloniert <strong>und</strong> möglichst auch funktionell<br />

charakterisiert werden.<br />

Desweiteren sollte mit Hilfe molekularbiologischer Screening-Methoden nach<br />

reifungsassoziiert exprimierten Genen gesucht werden. Klonierte, reifungsassoziierte<br />

Gene sollten sequenziert <strong>und</strong> mit Hilfe <strong>von</strong> Computeranalysen auf Sequenzhomologien<br />

zu bekannten Genen untersucht werden. Das weitere Vorgehen sollte<br />

<strong>von</strong> den bis dahin erarbeiteten Ergebnissen abhängen. Bei unbekannten Genen<br />

sollte das Expressionsmuster (Gewebeverteilung, Expression in anderen hämatopoetischen<br />

Zellen) <strong>und</strong> eine mögliche funktionelle Bedeutung untersucht werden.<br />

14


3 MATERIAL UND METHODEN<br />

3.1 Materialien <strong>und</strong> Geräte<br />

3.1.1 Geräte<br />

Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Autoklav Technomara, Fernwald<br />

Beta-Counter Canberra-Packard, Frankfurt<br />

Blutzellseparator CS 3000 Baxter Healthcare, Derrfield, USA<br />

Brutschränke Heraeus, Hanau<br />

Chromatographie Anlage Pharmacia, Freiburg<br />

Densitometer Molecular Dynamics, Krefeld<br />

Elektrophoreseapparaturen Biometra, Göttingen; BioRad, München<br />

ELISA-Reader MWG-Biotech, Ebersberg; Dynatech, Denkendorf<br />

ELISA-Waschgerät Dynatech, Denkendorf<br />

Elutriator J6-MC Beckman, München<br />

FACScan Becton-Dickenson, San Jose, USA<br />

Fluoreszenz-Spektrophotometer Hitachi, Tokyo, Japan<br />

Hybridisierungsofen Biometra, Göttingen<br />

Mikroskope Leitz, Heidelberg<br />

Netzgeräte Biometra, Göttingen; Bachofer, Reutlingen<br />

PCR-Thermocycler Perkin Elmer, Überlingen<br />

pH-Meter Knick, Berlin<br />

Photokamera Polaroid, Cambridge, USA<br />

Pumpe, Masterflex 70 1600 Cole-Parmer, Chicago, USA<br />

Schweißgerät (Fermant 400) Josten & Kettenbaum, Bensberg<br />

Sequenziergerät ABI, Weiterstadt<br />

Speed Vac Christ, Osterode<br />

Spektrophotometer Perkin Elmer, Überlingen<br />

Sterilbänke Heraeus, Hanau<br />

Thermomixer Eppendorf, Hamburg<br />

Tischzentrifugen Heraeus, Hanau; Eppendorf, Hamburg<br />

Ultrazentrifuge Beckman, München<br />

Video-Dokumentationssystem Intas, Göttingen<br />

Wasseraufbereitungsanlage Millipore, Eschborn<br />

3.1.2 Verbrauchsmaterialien <strong>und</strong> Plastikartikel<br />

Zellkulturflaschen Costar, Cambridge, USA<br />

Zellkulturplatten (6, 24, 96 Vertiefungen),<br />

Zellkulturschalen Falcon, Heidelberg<br />

ELISA-Platten (für MO-Kultivierung) Greiner, Nürtingen<br />

Einmalpipetten Costar, Cambridge, USA<br />

Zentrifugenröhrchen (15, 50, 225 ml) Falcon, Heidelberg<br />

Reaktionsgefäße Eppendorf, Hamburg<br />

Poystyrolröhrchen für Durchflußzytometer Falcon, Heidelberg<br />

Röntgenfilme X-Omat AR5 Kodak, Rochester, USA<br />

15


Kryoröhrchen Nunc, Naperville<br />

Sterilfilter Millipore, Eschborn<br />

Nylon Transfermembranen MSI, Westboro, USA<br />

Nitrozellulosemembranen Schleicher & Schuell, Dassel<br />

3.1.3 Chemikalien<br />

Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Alle verwendeten Feinchemikalien waren, wenn nicht anders vermerkt, <strong>von</strong> Sigma<br />

(Deisenhofen) oder Merck (Darmstadt). Von Amersham (Braunschweig) wurden<br />

sämtliche verwendeten Radiochemikalien bezogen. Das synthetische Peptid Dansyl-<br />

Ala-Arg wurde <strong>von</strong> der Firma BioTeZ (Berlin) hergestellt, Oligonukleotide wurden <strong>von</strong><br />

den Firmen MWG Biotech (Ebersberg) <strong>und</strong> TIB Molbiol (Berlin) synthetisiert. Die<br />

verwendeten Materialien für Chromatographie waren, wenn nicht anders vermerkt,<br />

<strong>von</strong> Pharmacia (Freiburg)<br />

3.1.4 Antikörper <strong>und</strong> Kopplungsreagenzien<br />

monoklonale.<br />

LeuM5 (Anti CD11c) Dianova, Hamburg<br />

My4 (Anti CD14) Coulter, Krefeld<br />

MAX-Antikörper F. Emmrich, Leipzig<br />

7A2, 8H8 eigene Arbeitsgruppe<br />

TaqStart-Antibody Clontech<br />

polyklonale:<br />

Schweineserum Dako, Hamburg<br />

Kaninchen-Anti-Maus Dako, Hamburg<br />

Ziege-Anti-Maus, Peroxidase-gekoppelt Dianova, Hamburg<br />

Ziege-Anti-Maus, FITC-gekoppelt Dianova, Hamburg<br />

Schwein-Anti-Kaninchen Dako, Hamburg<br />

Kaninchen-Peroxidase-Anti Peroxidase Dako, Hamburg<br />

Streptavidin-Peroxidase Dianova, Hamburg<br />

Streptavidin-Alkalische Phosphatase Dianova, Hamburg<br />

NHSS-Biotin Serva, Heidelberg<br />

3.1.5 Enzyme, Inhibitoren <strong>und</strong> molekularbiologische Kits<br />

5´-End Labeling Kit Amersham, Braunschweig<br />

Aprotinin Boehringer Mannheim<br />

DNAse I (RNAse-frei) Boehringer Mannheim<br />

Expand PCR Systeme Boehringer Mannheim<br />

Glykosidasen Boehringer Mannheim<br />

Leupeptin Boehringer Mannheim<br />

Marathon cDNA Amplification Kit Clontech, Palo Alto, USA<br />

pCRII-Cloning Kit Invitrogen, San Diego, CA, USA<br />

Phosphatidylinosit-Phospholipase C Boehringer Mannheim<br />

Plasmid Mini Kit Qiagen, Hilden<br />

PMSF Sigma, Deisenhofen<br />

16


Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Proteinase K Promega, Madison, Wi, USA<br />

Random Primed DNA Labeling Kit Boehringer Mannheim<br />

Restriktionsenzyme Boehringer Mannheim<br />

Reverse Transkriptase SuperSkript II Gibco BRL, Eggenstein<br />

RNAmap GenHunter Corporation, Brooklin, MA, USA<br />

RNAse Boehringer Mannheim<br />

RNAse-Inhibitor Boehringer Mannheim, Pharmacia<br />

T4-DNA-Ligase Boehringer Mannheim<br />

Taq DNA-Polymerase Boehringer Mannheim<br />

Tunicamycin A1 Calbiochem, Bad Soden<br />

3.1.6 Molekulargewichtsstandards<br />

Verwendete DNA-Längenstandards:<br />

Lambda DNA Hind III-Verdau (Gibco BRL, Eggenstein):<br />

23130 9416 6557 4361 2322 2027 564 125 (bp)<br />

ΦX-174 RF DNA Hae III-Verdau (Gibco BRL, Eggenstein):<br />

1353 1078 872 603 310 (bp)<br />

Lambda DNA Hind III- /ΦX-174 RF DNA Hinc III- Verdau (Phamacia):<br />

23130 9416 6557 4361 2322 2027 1057 770 612 564 495 392<br />

345 341 335 297 291 210 162 125 (bp)<br />

Molekulargewichtstandards für Proteine:<br />

Broad Molecular Weight Standard (HLMW, BioRad, ):<br />

200,0 116,25 97,4 66,2 45,0 31,0 21,5 14,4 6,5 (kDa)<br />

HLMW, biotinyliert (BioRad, )<br />

200,0 116,25 97,4 66,2 45,0 31,0 21,5 14,4 6,5 (kDa)<br />

3.1.7 Vektoren<br />

Bakteriophagen:<br />

Lambda ZAP II Statagene<br />

Plasmide:<br />

pBlueskript SK Stratagene<br />

pCRII Invitrogen, San Diego, CA, USA<br />

pcDNAI Invitrogen, San Diego, CA, USA<br />

3.1.8 Primersequenzen<br />

Sequenzierprimer:<br />

M13 (-20) forward 5´-TTG TAA AAC GAC GGC CAG TG-3´<br />

M13 reverse 5´-GGA AAC AGC TAT GAC CAT GAT-3´<br />

SK 5´-TCT AGA ACT AGT GGA TC-3´<br />

T3 5´-ATT AAC CCT CAC TAA AG-3´<br />

T7 5´-AAT ACG ACT CAC TAT AG-3´<br />

dd3f-SEQ1 5´-ATT CTA TCA CAC ATG TGA AA-3´<br />

dd3f-SEQ2 5´-ACA GTT AGC AGC ATG TTC A-3´<br />

dd3f-SEQ3 5´-GGT CCA AGT TCA CGA AGA T-3´<br />

dd3f-SEQ4 5´-TTC AGA GTA AGA GGT TGG-3´<br />

dd3f-SEQ5 5´-TTG GTT GGT GTT ATC ACT GGG TAC CTT GCC T-3´<br />

17


Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Oligonucleotide <strong>und</strong> PCR-Primer:<br />

18S spezifisches Oligonukleotid 5´-ACG GTA TCT GAT CGT CTT CGA ACC-3´<br />

T3 (27mer) 5´-CAA GCT CGA AAT TAA CCC TCA CTA AAG-3´<br />

CPMsense 5´-TTT CAA CTA CCA CCG CCA GGA AGG-3´<br />

CPMantisense 5´-ATG TGC AAA AGA CTC ACT AAA AAT AA-3´<br />

CPM P1 5´-GCT ACC AAA GGC AGC AAC AGC CCT AG-3´<br />

CPM P3 5´-CTC CCG CCC AAC AGT CTC ATC TCC ATG CAT-3´<br />

CPM P4 5´-CCA TTA TCA AAT GGG TAA CTG GCC ACG AGG-3´<br />

HCgpRACE 5´-CTT GAG TGT GTT GAG CAT GCC GTA GAG CGT-3´<br />

HCgpIN 5´-GAG CAG CAC CAG GAC CAC AAA GCC TGT TTG-3´<br />

HCgpOUT 5´-GTA GCA GAC CAG TTT GTA TGC AGA GCA GCA CTG-3´<br />

3.1.9 Bakterien <strong>und</strong> Zellinien<br />

E.coli-Stämme:<br />

XL1-blue recA1, endA1, gyrA46, thi-1, hsdR17, supE44, relAl, lac,<br />

[F´, proAB lacI q Z∆M15, Tn10 (Tet r )]<br />

INVaF´ recA1, endA1, hsdR17(r -κ m +κ ), supE44, λ-, thi-1, gyrA, relAl,<br />

Φ80 lacZ∆M15∆(lacZYA-argF), deoR + , F´<br />

Eukaryontische Zellinien:<br />

K-562 humane chronisch myeloische Leukämiezellinie (DSM ACC10)<br />

HL-60 humane akute myeloische Leukämiezellinie (DSM ACC3)<br />

U937 humane histiozytisches Lymphomzellinie (DSM ACC5)<br />

THP-1 humane monozytische Leukämiezellinie (DSM ACC16)<br />

3.2 Zellbiologische Methoden<br />

3.2.1 Kultur der Zellinien<br />

3.2.1.1 Kulturbedingungen <strong>und</strong> Passagierung<br />

Die verwendeten Zellinien wurden, wenn nicht anders angegeben, in RPMI 1640 mit<br />

folgenden Zusätzen kultiviert: L-Glutamin (2mM), 2 ml Vitamine,<br />

Penicillin/Streptomycin (100 U/ml), Natriumpyruvat (1mM), 2-Mercapthoethanol (50<br />

µM). Alle Zusätze waren <strong>von</strong> Gibco, Eggenstein. Dem Medium wurde 10% fötales<br />

Kälberserum zugesetzt <strong>und</strong> die Zellen bei 37°C, 5% Kohlendioxidgehalt <strong>und</strong> 95%<br />

relativer Luftfeuchtigkeit in einem Inkubator (Heraeus, Hanau) kultiviert. Die Seren<br />

wurden vor Gebrauch bei 56°C für 30 min inaktiviert. Nach Erreichen der Konfluenz<br />

wurden die Zellen zur Passage mit PBS gewaschen <strong>und</strong> 5 bis 10 min mit 0,05%<br />

Trypsin/ 0,02% EDTA bei 37°C inkubiert, in Medium mit Serum aufgenommen <strong>und</strong><br />

1:5 bis 1:10 verdünnt in neue Zellkulturflaschen verteilt.<br />

18


3.2.1.2 Zellzahl- <strong>und</strong> Vitalitätsbestimmung<br />

benötigte Materialien:<br />

Trypanblaulösung: 0,2 % (w/v) Trypanblau<br />

in 0,9%iger NaCl-Lösung<br />

Neubauer Zählkammer<br />

Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Die Zellzahl <strong>und</strong> die Vitalität der Zellen wurde mikroskopisch mit Hilfe des<br />

Trypanblau-Ausschlußtests bestimmt. Dazu wurde die Zellsuspension mit der<br />

Trypanblaulösung verdünnt <strong>und</strong> in einer Neubauer-Zählkammer die Zellen innerhalb<br />

eines Großquadrates (= 16 Kleinquadrate) ausgezählt.<br />

Berechnung der Zellzahl: z [Zellen/ml] = Z x V x 10 4<br />

Z = Zahl der ungefärbten Zellen in einem Großquadrat (1 mm 2 );<br />

V = Verdünnungsfaktor<br />

3.2.1.3 Einfrieren <strong>und</strong> Auftauen <strong>von</strong> Zellen<br />

Einfriermedium: 50% RPMI 1640<br />

40% FCS<br />

10% DMSO (Dimethylsulfoxid)<br />

Zellen wurden vor Erreichen der Konfluenz geerntet <strong>und</strong> in 1 ml eiskaltem<br />

Einfriermedium aufsuspendiert. Die Zellen wurden in Kryoröhrchen überführt <strong>und</strong> in<br />

Styroporbehältern für 24 h bei -70°C gelagert. Die dauerhafte Lagerung der Zellen<br />

erfolgte in Flüssigstickstoff.<br />

Zum Auftauen wurden die Zellen direkt aus dem Stickstoff in ein 37°C warmes<br />

Wasserbad überführt <strong>und</strong> sofort nach dem Auftauen in warmes, serumhaltiges<br />

Medium aufgenommen. Nach Absinken der Zellen wurde das Medium gewechselt.<br />

3.2.1.4 Nachweis <strong>von</strong> Mykoplasmen<br />

Alle Zellinien wurden in regelmäßigen Abständen auf Mykoplasmenkontamination<br />

untersucht. Der Nachweis wurde über eine zytologische Beobachtung mit Hilfe einer<br />

DNA-Färbung mit dem Fluoreszenzfarbstoff 4’,6-Diamidin-2-phenylindoldihydrochlorid<br />

(DAPI) geführt. Die Durchführung erfolgte gemäß Herstellerangaben<br />

(Mykoplasmen-Detektions-Kit, Biochrom, Berlin).<br />

19


3.2.2 Monozytenisolierung durch Gegenstromelutriation<br />

Benötigte Lösungen <strong>und</strong> Chemikalien:<br />

Ficoll-Paque (Pharmacia; Freiburg)<br />

PBS<br />

PBS/6% H2O2<br />

HANKS „Balanced Salt Solution“ mit 6 % autologem Blutplasma<br />

Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Freiwilligen, ges<strong>und</strong>en Spendern wurde mittels einer Leukapherese ein Leukozytenangereichertes<br />

Blutkonzentrat abgenommen (Graw et al. 1971). Die mononukleären<br />

Zellen (MNC) wurden durch eine Dichtegradienten-Zentrifugation über Ficoll-Paque<br />

aus dem Konzentrat isoliert <strong>und</strong> dreimal mit PBS gewaschen (Johnson et al. 1977).<br />

Die Isolierung <strong>von</strong> MO aus dem MNC-Gemisch erfolgte anschließend über eine<br />

Gegenstrom-Zentrifugation (Elutriation) (Sanderson et al. 1977).<br />

Fraktion Durchflußrate<br />

Pumpe<br />

(ml/min)<br />

Hauptanteil an Zellen in der<br />

Fraktion<br />

1a 52 Thrombozyten<br />

1b 57 kleine ⎫<br />

2a 64 ⎩ Lymphozyten<br />

2b 74 ⎧ (T- <strong>und</strong> B-Zellen)<br />

2c 92 große ⎭<br />

3 111 Monozyten<br />

Tabelle 3-1 Zusammenfassende Darstellung der Einstellungsparameter für die<br />

Elutriation <strong>und</strong> der in den Fraktionen abgesammelten Zellen.<br />

Die Elutriation erfolgt mit einer Beckman-Zentrifuge (J6-MC) in einer 50 ml Kammer.<br />

Die Anlage wurde mit einer 6%igen Wasserstoffperoxidlösung sterilisiert <strong>und</strong> zweimal<br />

für je 20 min mit PBS gespült.<br />

Bei konstanter Zentrifugationsgeschwindigkeit <strong>von</strong> 2500 Upm bei 4°C wurde die<br />

Pumpe geeicht <strong>und</strong> bei einer Durchflußrate <strong>von</strong> 52 ml/min mit den mononukleären<br />

Zellen beschickt. Der Zulauf <strong>von</strong> HANKS wurde kontinuierlich fortgesetzt <strong>und</strong> die<br />

Durchflußrate stufenweise gesteigert. Nacheinander wurden Fraktionen<br />

abgesammelt (s. Tabelle 3-1) <strong>und</strong> die Monozyten als größte Zellen innerhalb der<br />

MNC-Population, in der letzten Fraktion 3 abgesammelt. Der Anteil an CD14positiven<br />

Zellen (Monozyten) in dieser Fraktion wurde immunhistochemisch oder<br />

durch Durchflußzytometrie bestimmt. Die Reinheit der Monozyten-Fraktion lag bei 85<br />

- 95%.<br />

20


Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Die Monozyten wurden bei 1200 Upm (≅ 300 g) abzentrifugiert, in Medium<br />

aufgenommen <strong>und</strong> die Zellzahl bestimmt. Die Ausbeute an Monozyten war<br />

spenderabhängig <strong>und</strong> lag zwischen 10-30% bezogen auf die Gesamtzahl der in der<br />

Elutriation eingesetzten MNC.<br />

3.2.3 Kultivierung <strong>von</strong> Monozyten<br />

Um Monozyten zu verschiedenen Zeitpunkten der Differenzierung in Makrophagen<br />

zu erhalten, wurden diese in hydrophoben Teflonbeuteln kultiviert. Sie wurden mit<br />

einer Zelldichte <strong>von</strong> 1 x 10 6 Zellen/ml in RPMI 1640 mit niedrigem Endotoxingehalt<br />

<strong>und</strong> 2% AB-Serum unter Standardkulturbedingungen gehalten. Nach der jeweiligen<br />

Kulturperiode wurde die Morphologie der Zellen im Beutel unter dem Mikroskop<br />

begutachtet. Zum Ablösen der Zellen wurden sie für 45 min in den Kühlschrank<br />

gelegt. Die abgelösten Zellen wurden geerntet, die Zellzahl bestimmt <strong>und</strong> für<br />

weitergehende Experimente eingesetzt (Andreesen et al. 1983b).<br />

War die Ablösung <strong>von</strong> vitalen Monozyten/Makrophagen für weitere Experimente nicht<br />

notwendig, wurden die Zellen <strong>von</strong> vorneherein in große Plastikschalen ausgesät (für<br />

RNA-Präperationen), oder in 96-well-Platten (unbeschichtete ELISA-Platten, Greiner,<br />

Nürtingen) pipettiert (1 x 10 5 /Vertiefung in 200 µl Medium, für Zell-ELISA).<br />

Zur Generierung <strong>von</strong> dendritenähnlichen Zellen wurden Monozyten wurden mit einer<br />

Zelldichte <strong>von</strong> 1 x 10 6 Zellen/ml in RPMI 1640 mit folgenden Zusätzen kultiviert: FCS<br />

(10%), rGM-CSF (100 U/ml), rIL-4 (50 U/ml); IFN-γ (50 U/ml) <strong>und</strong> LPS (100 pg/ml).<br />

Nach 2 bzw. 5 Tagen wurde Medium nachgegeben (je 10 ml bei 25 ml Startkultur),<br />

nach 10 Tagen wurden die Zellen geerntet. Ein Großteil der Zellen befindet sich in<br />

Suspension <strong>und</strong> zeigt ein typisch verzweigt-polymorphes Aussehen (Xu et al. 1995).<br />

3.2.4 Gewinnung <strong>von</strong> humanen Thrombozyten<br />

Humane Thrombozyten wurden als �Abfallprodukt" der oben beschriebenen<br />

Gegenstromelutriation gewonnen. Sie fielen aufgr<strong>und</strong> ihrer geringen Größe bei<br />

niedrigem Gegenstrom als erste Fraktion an <strong>und</strong> waren nur geringfügig durch kleine<br />

Lymphozyten verunreinigt (weniger als 1 0 /00). Die Thrombozytenfraktion wurde zur<br />

Entfernung <strong>von</strong> Serumproteinen dreimal mit PBS gewaschen (800g, 10´, 4°C).<br />

21


3.3 Immunologische Methoden<br />

Material <strong>und</strong> Methoden<br />

3.3.1 Reinigung <strong>von</strong> Antikörpern aus Hybridomüberständen<br />

3.3.1.1 Reinigung <strong>von</strong> Antikörpern über thiophile Agarose<br />

benötigte Materialien <strong>und</strong> Reagenzien:<br />

Waschpuffer: A. 158.6 g (1.2 M) (NH4)2SO4<br />

4.1 g (50 mM) Natriumacetat (CH3COONa) / HCl pH 5.2<br />

ad 1000 ml mit aqua bidest<br />

B. 118.9 g (0.9 M) (NH4)2SO4<br />

4.1 g (50 mM) Natriumacetat (CH3COONa) / HCl pH 5.2<br />

ad 1000 ml mit aqua bidest<br />

C. 79.3 g (0.6 M) (NH4)2SO4<br />

4.1 g (50 mM) Natriumacetat (CH3COONa) / HCl pH 5.2<br />

ad 1000 ml mit aqua bidest<br />

Elutionspuffer: 6.06 g (0.05 M) Tris / HCl pH 9.0<br />

ad 1000 ml mit aqua bidest<br />

Regenerationslösung: 0.4 g (10 mM) NaOH<br />

254 ml (20%) Isopropanol<br />

ad 1000 ml mit aqua bidest<br />

Säulenmaterial: 50 ml AFFI-T TM thiophile Agarose <strong>von</strong><br />

KemEnTech<br />

(Bindungskapazität ca. 750ml Hybridomüberstand)<br />

Diese Methode eignet sich zur Reinigung <strong>von</strong> IgG1, IgG2a <strong>und</strong> IgM aus<br />

Hybridomüberständen.<br />

Es wurden 750 ml Hybridomüberstand zentrifugiert (mind 15000 g, 30´) <strong>und</strong> der<br />

Überstand auf 1.2 M (NH4)2SO4 <strong>und</strong> pH 5.2 (HOAc oder HCl) einstellt (ca.125 g<br />

(NH4)2SO4)). Die Säule (50 ml thiophile Agarose) wurde mit Waschpuffer A<br />

äquilibriert, der Zellkulturüberstand auf die Säule gegeben (Flußrate ca. 5 ml/min)<br />

<strong>und</strong> mit Waschpuffer A gewaschen bis bei A 280nm die Baseline erreicht ist. Die<br />

Fraktionen nach der Zugabe <strong>von</strong> Waschpuffer B, Waschpuffer C <strong>und</strong> Elutionspuffer<br />

wurden abgesammelt <strong>und</strong> über SDS-PAGE auf ihren Antikörpergehalt getestet. Die<br />

Fraktionen mit gereinigten Antikörper wurde gegen PBS dialysiert <strong>und</strong> bei 4°C<br />

gelagert (Porath and Hutchens, 1986).<br />

Wenn eine weitere Anreicherung nötig war, wurde die Antikörperlösung über Protein<br />

A/G ankonzentriert.<br />

22


Material <strong>und</strong> Methoden<br />

3.3.1.2 Reinigung <strong>von</strong> Antikörpern über Protein G Sepharose<br />

benötigte Materialien <strong>und</strong> Reagenzien:<br />

Waschpuffer: PBS<br />

Elutionspuffer: 750 mg (0.1 M) Glycin / HCl pH 2.7<br />

ad 100 ml mit aqua bidest<br />

Regenerationslösung: 22.5 g (3 M) KCl<br />

ad 100 ml mit aqua bidest<br />

Neutralisationspuffer: 18 g (1.5 M) Tris / HCl pH 8.8<br />

ad 100 ml mit aqua bidest<br />

Säulenmaterial: 1 ml Protein G Sepharose 4 Fast Flow<br />

(Bindungskapazität ca. 6 mg Maus-MAb)<br />

Nach dem Äquilibrieren der Säule mit PBS wurde die Antikörperlösung (aus<br />

Ammoniumsulfat-Fällung oder der Aufreinigung über thiophile Agarose) auf die Säule<br />

aufgetragen. Die Säule wurde mit PBS gewaschen (A 280nm : Baseline). Nach dem<br />

Auftragen des Elutionspuffers wurde der Antikörperpeak unter Vorlage <strong>von</strong><br />

1 /5 Volumen Neutralisationspuffer abgesammelt <strong>und</strong> die Reinheit <strong>und</strong> Konzentration<br />

des Antikörpers über SDS-PAGE <strong>und</strong> anschließende Coomassie-Färbung<br />

abgeschätzt. Der gereinigte Antikörper wurde gegen PBS dialysiert <strong>und</strong> bei 4°C<br />

gelagert (Ey et al., 1978).<br />

3.3.2 Phänotypische <strong>Charakterisierung</strong> <strong>von</strong> Zellen<br />

allgemein verwendete Puffer:<br />

Hepes-Stammlösung:<br />

(pH 7,4 bzw. pH 8,0): 23,83 g (1 M) Hepes/NaOH<br />

ad 100 ml Millipore-Wasser,<br />

filtrieren <strong>und</strong> portionsweise einfrieren<br />

NKH-Puffer : 0,4 g (5,4 mM) KCl<br />

8,0 g (134 mM) NaCl<br />

2 ml (20 mM) Hepes-Stammlsg. (pH 7,4)<br />

ad 1000 ml mit Millipore-Wasser<br />

NAG-Puffer: 0,4 ml (40 mM) Hepes (pH 8,0)<br />

100 µl (0,22%) BSA (22%)<br />

0,1 ml (0,1%) NaN3 (10%)<br />

0,5 ml (0,25%) Gelantine (5%)<br />

1-2 Tropfen Phenolrot<br />

ad 10 ml mit NKH-Puffer<br />

23


3.3.2.1 Zell-ELISA<br />

Benötigte Lösungen:<br />

Fixierlösung: (0,05%) Glutaraldehyd<br />

(1%) Glukose<br />

ad 100 ml mit aqua bidest<br />

Gelatine-Lösung (5%) Gelatine<br />

(0,1%) NaN3<br />

auf pH 7,4 einstellen<br />

Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Blockierungspuffer: 1 ml (10%) Schweineserum (DAKO, Hamburg)<br />

ad 10 ml mit NAG-Puffer<br />

Kopplungspuffer: (140 mM) NaCl<br />

(1,47 mM) K2HPO4<br />

(20 mM) Na2HPO4/NaOH pH 7,9<br />

(2,7 mM) KCl<br />

(0,05%) Tween 20<br />

(0,1%) Gelatine-Lösung<br />

(15%) Glycerol<br />

ad 500 ml mit aqua bidest<br />

Zitronensäurepuffer: (1,17 M) Zitronensäure/ Na2HPO4 (0,25 M) pH 5.0<br />

ad 500 ml mit aqua bidest<br />

Sek<strong>und</strong>är-Antikörper-(Kaninchen gegen Maus, RaM-) Stammlösung:<br />

20 µl (2%) RAM<br />

50 µl (5%) humanes AB-Serum<br />

ad 1 ml mit NAG-Puffer (über Nacht bei 4°C aufbewahren)<br />

RaM-Gebrauchslösung: 5 ml (10%) RAM-Stammlösung<br />

5 ml (10%) Schweine-Serum (DAKO, Hamburg)<br />

ad 50 ml mit NAG-Puffer<br />

Peroxidase-gekoppelter Ziege-anti-Kaninchen (GaR) Antikörper:<br />

125 µl (0,025%) Peroxidase-konjugierter GaR<br />

ad 5 ml in Kopplungs-Puffer (kurz vor Gebrauch frisch<br />

angesetzt)<br />

Substrat-Lösung (3,3 mM) 1,2-Phenylendiamin-dihydrochlorid<br />

(OPD Fluka, Buchs, Schweiz,)<br />

(0,012%) 30%-iges H2O2<br />

ad 50 ml mit Zitronensäurepuffer<br />

Schwefelsäure (1 M) 5,3 ml konz. Schwefelsäure<br />

ad 100 ml aqua bidest<br />

Nach Absaugen des Kulturmediums aus den 96-well-Platten wurde die<br />

Restflüssigkeit abgeklopft <strong>und</strong> die adhärenten Zellen für 10 min auf Eis mit je 50µl<br />

Fixierlösung inkubiert. Die Platten wurden anschließend dreimal mit NKH-Puffer<br />

gewaschen <strong>und</strong> zur Absättigung unspezifischer Bindungen mit 50µl<br />

Blockierungspuffer pro Loch für 15 min bei RT inkubiert. Anschließend erfolgte die<br />

Inkubation mit den primären Antikörpern in den angegebenen Verdünnungen in<br />

NAG-Puffer. Nach 30 min wurde dreimal mit Waschpuffer gewaschen, 50µl RaM-<br />

Gebrauchslösung pro Vertiefung zugegeben <strong>und</strong> 15 min bei RT inkubiert. Nach<br />

erneutem dreimaligem Waschen wurde für 30 min mit Peroxidase-gekoppeltem<br />

24


Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Antikörper (Ziege gegen Kaninchen Ig, GaR) inkubiert <strong>und</strong> abschließend viermal<br />

gewaschen. Pro Vertiefung wurden 100µl OPD-Substrat zugegeben <strong>und</strong> für genau<br />

12 min im Dunkeln bei 37°C inkubiert. Die Farbumsetzungsreaktion wurde durch<br />

Zugabe <strong>von</strong> 50 µl 1M H2SO4 pro Vertiefung abgestoppt <strong>und</strong> die OD486 nm bestimmt.<br />

In jedem Einzelexperiment wurde für ein gegebenes Antigen der Mittelwert aus drei<br />

Extinktionswerten berechnet <strong>und</strong> in Verhältnis zur OD eines nicht<br />

differenzierungsabhängigen Antigens (β-2-Mikroglobulin bzw. CD11c; = 100%)<br />

gesetzt <strong>und</strong> als Antigen-Expressionsindex (= AEI) ausgedrückt. Von allen Ansätzen<br />

wurde vorher der Null-Wert (d.h. OD-Wert ohne Primär-Antikörper) subtrahiert<br />

Andreesen et al., 1988c).<br />

3.3.2.2 Durchflußzytometrie - Färbung für Oberflächenantigene<br />

benötigte Lösungen:<br />

FACS-Waschpuffer: 5 ml (600 mg/l) Sandoglobulin-Lösung (60 mg/ml)<br />

5 ml (0,1 %) Natriumazid-Stammlösung (10%)<br />

ad 500 ml mit PBS<br />

Fixierlösung : 1 g (1%) Paraformaldehyd<br />

ad 100 ml mit aqua bidest, auf 60°C erhitzen, einige Tropfen<br />

0,1 M NaOH-Lösung zugeben, bis Trübung verschw<strong>und</strong>en<br />

0,5 bis 1 . 10 6 Zellen wurden zweimal mit FACS-Waschpuffer gewaschen, auf die<br />

Röhrchen verteilt <strong>und</strong> abzentrifugiert (1800 Upm, 5´, 4°C). Als Kontrollen wurden nur<br />

Zellen (kein Antikörper), ein Ansatz mit Isotypkontrollantikörper (IgG gesamt; 1:200<br />

verdünnt), <strong>und</strong> My4 (CD14) für myeloische Zellen als Positivkontrolle mitgeführt.<br />

Je 50 µl der verschiedenen Antikörper wurden auf das Zellpellet gegeben <strong>und</strong> 30 - 45<br />

min im Kühlschrank inkubiert. Die Zellen wurden zweimal mit je 500 µl FACS-<br />

Waschpuffer gewaschen <strong>und</strong> der Sek<strong>und</strong>ärantikörper (50 µl Ziege-Anti-Maus-FITC,<br />

1:50 mit NAG verdünnt) zugeben. Nach einer Inkubationszeit <strong>von</strong> 30-45 min bei 4°C<br />

im Dunkeln wurden die Zellen wieder zweimal mit je 500 µl FACS-Waschpuffer<br />

gewaschen <strong>und</strong> anschließend mit 500 µl Fixierlösung versetzt <strong>und</strong> 30´bei 4°C<br />

inkubiert. Die markierten Zellen wurden entweder sofort oder am nächsten Tag im<br />

FACScan (Beckton-Dickinson) analysiert. Die Zellpopulationen wurden anhand ihrer<br />

Vorwärtsstreuung <strong>und</strong> der seitlichen Streuung gegated, <strong>und</strong> die gesetzten Gates<br />

durch die Expression bestimmter Antigene kontrolliert, im Falle <strong>von</strong> monozytären<br />

Zellen durch eine vorhandene CD14-Expression.<br />

25


3.4 Proteinchemische Methoden<br />

3.4.1 Solubilisierung <strong>von</strong> zellulären Proteinen<br />

3.4.1.1 Präparation <strong>von</strong> Zellmembranen zur Messung<br />

membrangeb<strong>und</strong>ener Enzymaktivität<br />

benötigte Reagenzien:<br />

PBS/PMSF: 500µl (1 mM) PMSF-Stammlösung (100 mM)<br />

ad 50 ml mit PBS<br />

NaCl/PBS 5.84 g (2 M) NaCl<br />

ad 50 ml mit PBS<br />

PBS/NP-40 1 ml (0.2 %) NP-40 (10%)<br />

ad 50 ml mit PBS<br />

Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Die Zellen wurden mehrmals mit PBS gewaschen, in möglichst wenig PBS/PMSF<br />

resuspendiert <strong>und</strong> auf Eis mit Glashomogenisator aufgeschlossen. Große<br />

Zellfragmente <strong>und</strong> Kerne wurden bei 1500 g (10´, 4°C) abzentrifugiert. Nach einer<br />

weiteren Zentrifugation bei 8000 g (15`, 4°C) wurde der Überstand in der<br />

Ultrazentrifuge bei 100000 g bei 4°C für 1 h zentrifugiert. Das Membranpellet wurde<br />

in 1 ml NaCl/PBS resuspendiert <strong>und</strong> nochmal bei 100000 g für 1h zentrifugiert. Nach<br />

dem vollständigen Abnehmen des Überstands wurden die gewaschenen<br />

Membranfragmente in 0.5 - 1 ml PBS/NP-40 resuspendiert <strong>und</strong> ungelöstes Material<br />

bei 8000 g abzentrifugiert (nach Skidgel, 1991).<br />

3.4.1.2 Präparation <strong>von</strong> Zelloberflächenproteine durch Nonidet P-40<br />

Lyse<br />

benötigte Lösungen:<br />

TBS-Stammlösung (2x): 4.8 g (40 mM) Tris / HCl pH 8.0<br />

18 g (0.3 M) NaCl<br />

0.74 g (2 mM) EDTA<br />

50 mg (0.05 %) NaN3<br />

ad 1000 ml mit aqua bidest<br />

Proteasehemmer:<br />

A. PMSF-Stammlösung: 1.74 g (100mM) PMSF<br />

ad 100 ml mit Isopropanol<br />

B. Aprotinin-Stammlösung: 10 mg/ml in aqua bidest<br />

(50 µl - Portionen bei - 20°C lagern)<br />

C. Leupeptin-Stammlösung: 0.5 mg/ml in aqua bidest<br />

(100 µl - Portionen bei - 20°C lagern)<br />

26


Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Tabelle 3-2<br />

Zusammensetzung<br />

<strong>von</strong> Waschpuffer<br />

<strong>und</strong> Lysepuffer<br />

Zur Extraktion zellulärer Oberflächenantigene wurden die Zellen geerntet <strong>und</strong> dreimal<br />

mit PBS gewaschen. Die gewaschenen Zellen wurden in je 500 µl TBS-Waschpuffer<br />

auf 0.5-1 x 10 7 Zellen resuspendiert <strong>und</strong> mit dergleichen Menge Lysepuffer versetzt.<br />

Bei der Verwendung <strong>von</strong> Thrombozyten wurden pro Ansatz ca. 50µl entsprechende<br />

Zellpellets lysiert. Die Suspensionen wurden kurz geschüttelt <strong>und</strong> für 30-45 min auf<br />

Eis gesetzt. Zelltrümmer <strong>und</strong> größere Membranfragmente wurden abzentrifugiert<br />

(15000 Upm, 15 min, 4°C), der Überstand enthielt die solubilisierten<br />

Membranproteine.<br />

3.4.2 Bestimmung der Proteinkonzentration mit BCA<br />

benötigte Reagenzien:<br />

Waschpuffer Lysepuffer<br />

TBS (2x): 5 ml<br />

PMSF 100 µl (1 mM)<br />

Aprotinin 2 µl (2 µg/ml)<br />

Leupeptin 10 µl (0.5 µg/ml)<br />

NP-40 (10 %) 1 ml (1 %)<br />

ad 10 ml mit aqua bidest<br />

A. BCA-Lösung (Sigma)<br />

B. CuSO 4 ⋅ 5 H 2 O (4% (w/v)) (Sigma)<br />

C. 50 Teile A + 1 Teil B<br />

(bei RT bis zu einer Woche stabil)<br />

D. Proteinstandards zwischen 0.5 - 120 µg/100 µl<br />

(im gleichen Puffer, wie die zu vermessende Probe gelöst)<br />

Die BCA - Methode zur quantitativen Bestimmung der Proteinkonzentration in<br />

Lösungen wurde entweder bei 37°C (2 - 120 µg/100 µl) oder empfindlicher bei 60°C<br />

(0.5 - 25 µg/100 µl) durchgeführt. 10 - 50 µl Probe wurden mit 1 ml Reagenz C<br />

versetzt (Doppelte Ansätze für Proben <strong>und</strong> Standards). Die Inkubation erfolgte für<br />

30 min. Die Extinktion (OD) des lilagefärbten BCA-Komplexes wurde bei 562 nm<br />

gemessen. Die Proteinkonzentrationen wurden anhand der Standardgeraden<br />

berechnet (Smith et al. 1985).<br />

27


3.4.3 Präparative Methoden zur Proteinfällung<br />

3.4.3.1 Chloroformextraktion <strong>von</strong> Proteinen<br />

Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Zu 1 ml (0.1 ml) proteinhaltiger Lösung wurden 4 ml (0.4 ml) Methanol gegeben, das<br />

Gemisch geschüttelt, zentrifugiert (30 s bei 8000 - 9000g) <strong>und</strong> wieder durchmischt.<br />

Nach der Zugabe <strong>von</strong> 1 ml (0.1 ml) Chloroform wurde erneut geschüttelt <strong>und</strong><br />

zentrifugiert (30 s bei 8000 - 9000g). Die Lösung wurde mit 3 ml (0.3 ml) H2O<br />

versetzt, kräftig geschüttelt <strong>und</strong> zur Phasentrennung 2 min bei 8000 - 9000g<br />

zentrifugiert. Die obere Methanol - Wasser - Phase wurde vorsichtig abgenommen<br />

<strong>und</strong> verworfen. Zur übrigen Interphase der präzipitierten Proteine <strong>und</strong> der<br />

Chloroformphase wurden 3 ml (0.3 ml) Methanol gegeben, nochmal kräftig<br />

geschüttelt <strong>und</strong> 4 min bei 8000 - 9000g zentrifugiert. Der Überstand wurde<br />

abgenommen, das Pellet getrocknet <strong>und</strong> bei - 20°C gelagert (nach Wessel <strong>und</strong><br />

Flügge, 1984).<br />

Zur elektrophoretischen Auftrennung wurde das Proteinpellet in SDS-Probenpuffer<br />

gelöst.<br />

3.4.3.2 Ammoniumsulfat-Fällung (für Hybridomüberstände)<br />

benötigte Lösungen (für 1000 ml Hybridomüberstand):<br />

SAS: 380 g Ammoniumsulfat<br />

500 ml H2O<br />

(Erhitzen bis knapp unter Siedetemperatur,<br />

über Nacht bei RT stehen lassen)<br />

PBS: 24 g NaCl<br />

0.6 g KCl<br />

4.32 g Na2HPO4<br />

0.72 g KH2PO4<br />

mit HCl auf pH 7.4 einstellen<br />

ad 3000 ml mit H2O<br />

Zellen <strong>und</strong> Zelltrümmer wurden bei 11000 - 20000 g (4°C) abzentrifugiert. Zu 1000 ml<br />

Überstand wurden portionsweise (über eine St<strong>und</strong>e verteilt) unter langsamen Rühren<br />

820 ml SAS zugeben <strong>und</strong> über Nacht bei 4°C langsam gerührt. Gefälltes Protein<br />

wurde bei 11000 - 20000xg (4°C) abzentrifugiert <strong>und</strong> das Proteinpellet in 15 ml PBS<br />

gelöst.<br />

Das Ammoniumsulfat wurde durch Dialyse bei 4°C gegen PBS entfernt, wobei der<br />

Puffer im Laufe <strong>von</strong> 48 h 4-5 mal gewechselt wurde (Andrew and Titus, 1991).<br />

28


3.4.4 Isolierung <strong>von</strong> Proteinen über Antikörperbindung<br />

3.4.4.1 Immunaffinitätschromatographie<br />

Pufferzusammensetzungen: (pH-Werte bei 4°C einstellen)<br />

Waschpuffer: 6.0 g (0.1 M) Tris/HCl pH 8.0<br />

4.5 g (0.14 M) NaCl<br />

2.5 ml (0.5 %) NP-40<br />

50 ml (0.5 %) Na-Deoxycholat (5 %)<br />

ad 500 ml mit aqua bidest.<br />

Trispuffer (pH 8.0 / pH 9.0): 3 g (0.05 M) Tris/HCl pH 8.0 / pH 9.0<br />

15 g (0.5 M) NaCl<br />

0.5 ml (0.1 %) NP-40 (10 %)<br />

ad 500 ml mit aqua bidest.<br />

Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Elutionspuffer basisch: 0.67 ml (0.05 M) Triethanolamin (1.12 mg/ml) pH 11.5<br />

0.9 g (0.15 M) NaCl<br />

0.1 ml (0.1 %) NP-40 (10 %)<br />

ad 100 ml mit aqua bidest.<br />

Elutionspuffer sauer: 375 mg (0.05 M) Glycin/HCl pH 2.5<br />

0.9 g (0.15 M) NaCl<br />

0.1 ml (0.1 %) NP-40 (10 %)<br />

ad 100 ml mit aqua bidest.<br />

Neutralisationspuffer sauer: 60.5 g (1 M) Tris/HCl pH 6.7<br />

ad 500 ml mit aqua bidest.<br />

Neutralisationspuffer basisch: 18 g (1.5 M) Tris / HCl pH 8.8<br />

ad 100 ml mit aqua bidest<br />

TSA: 120 mg (2 mM) Tris/HCl pH 8.0<br />

4.5 g (0.14 M) NaCl<br />

0.1 % NaN3<br />

ad 500 ml mit aqua bidest.<br />

Nach der Lyse der Zellen <strong>und</strong> einer Zentrifugation bei mind. 12000 g, wurden die<br />

Affinitätssäulen bei niedriger Flußrate (fünf Säulenvolumen/h) über eine Vorsäule<br />

(Sepharose) mit Makrophagen- oder Thrombozytenlysat beladen. Nach dem<br />

Auftragen des Lysats wurde die Vorsäule abgetrennt <strong>und</strong> die Säule mit je fünf<br />

Säulenvolumen Waschpuffer, fünf Säulenvolumen Trispuffer (pH 8.0), <strong>und</strong> fünf<br />

Säulenvolumen Trispuffer (pH 9.0) gespült. Die Elution des MAX.11 Antigens wurde<br />

mit Triethanolamin in 1.6 ml - Fraktionen bei Vorlage <strong>von</strong> je 400 µl<br />

Neutralisationspuffer (sauer) durchgeführt. Für MAX.3 erwies sich die Elution im<br />

Sauren bei Vorlage <strong>von</strong> je 400 µl Neutralisationspuffer (basisch) als günstiger. Die<br />

einzelnen Fraktionen wurden durch SDS-PAGE <strong>und</strong> anschließende Silberfärbung<br />

analysiert.<br />

Zur Regeneration wurden die Vorsäule <strong>und</strong> die Affinitätssäule mit je fünf<br />

Säulenvolumen Waschpuffer, Elutionspuffer, 3M KCl-Lösung, Waschpuffer <strong>und</strong> TSA-<br />

Lösung gespült. Die Lagerung der Säule erfolgte bei 4°C (Springer, 1991a).<br />

29


3.4.4.2 Immunpräzipitation <strong>von</strong> Oberflächenantigenen<br />

Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Nach der Markierung <strong>von</strong> zellulären Oberflächenantigenen wurden die Zellen, wie in<br />

Kapitel 3.4.1.2 beschrieben, mit NP-40 lysiert. Der TBS-Lysepuffer enthielt dabei<br />

zusätzlich 1% BSA. Alternativ wurden durch PI-PLC abspaltbare Oberflächenproteine<br />

in PBS für die Präzipitationen verwendet.<br />

Der Überstand nach dem Abzentrifugieren <strong>von</strong> Zelltrümmern (15000 g, 30´, 4°C)<br />

wurde zur Entfernung <strong>von</strong> unspezifisch bindenden Proteinen mit 30 µl Protein G<br />

Sepharose (v. Pharmacia) versetzt <strong>und</strong> über Nacht bei 4°C langsam rotiert<br />

(Preclearing).<br />

Der gereinigte Überstand wurde nach dem Entfernen der Protein-G-Sepharose (3000<br />

Upm, 8 min, 4°C) mit dem entsprechenden monoklonalen Antikörper versetzt (Menge<br />

hing vom Titer der mAb-Lsg. <strong>und</strong> <strong>von</strong> der Bindungskapazität der Sepharose - für m-<br />

IgG: 6 µg/µl - ab, jeweils zwischen 10 <strong>und</strong> 500 µl). Nach 2 h langsamen Rotieren bei<br />

4°C, wurden jeweils 30 µl Protein G Sepharose zugegeben <strong>und</strong> eine weitere St<strong>und</strong>e<br />

bei 4°C rotiert (Springer, 1991b).<br />

Das Protein G-Pellet wurde fünfmal mit je 1 ml TBS-Waschpuffer gewaschen (3000<br />

Upm, 8 min, 4°C), bei -20°C gelagert, mit verschiedenen Glykosidasen verdaut oder<br />

für die SDS-PAGE mit 30 µl SDS-Probenpuffer <strong>und</strong> 5 µl H 2 O versetzt <strong>und</strong> 7 min auf<br />

95°C erhitzt.<br />

3.4.5 Chemische oder enzymatische Veränderungen an<br />

Proteinen<br />

3.4.5.1 Biotinylierung <strong>von</strong> Oberflächenproteinen<br />

benötigte Reagenzien:<br />

Biotin-Lösung (frisch): 3 mg NHSS-Biotin (Serva, Heidelberg)<br />

ad 1ml mit PBS<br />

Stop-Lösung (frisch): 54 mg (1 M) NH4Cl<br />

ad 1ml mit PBS<br />

Um die Nachweisgrenze zellulärer Oberflächenantigene bei Immunpräzipitationen<br />

oder affinitätschromatografischen Auftrennungen zu erhöhen, wurden Oberflächenproteine<br />

auf vitalen Zellen mit Biotin markiert. Hierzu wurden die Zellen geerntet <strong>und</strong><br />

dreimal mit PBS gewaschen. Auf je 1 ml Zellsuspension (0.5-1 x 10 7 Zellen/ml in PBS<br />

oder 50 µl entsprechendes Thrombozytenpellet in 1 ml PBS) pro Reaktionsgefäß<br />

wurden 50 µl Biotin-Lösung gegeben <strong>und</strong> die Suspension bei RT für 15 min langsam<br />

rotiert. Durch die Zugabe <strong>von</strong> 10 µl Stop-Lösung wurde die Reaktion beendet <strong>und</strong> die<br />

Zellen wurden einmal mit PBS + 10 µl Stoplösung <strong>und</strong> einmal mit PBS gewaschen<br />

(Cole et al., 1987; Meier et al., 1992).<br />

30


Material <strong>und</strong> Methoden<br />

3.4.5.2 Abspaltung <strong>von</strong> Proteinen über Phosphoinosit-spezifische<br />

Phospholipase C<br />

1 x 10 8 Zellen/ml wurden in PBS suspendiert <strong>und</strong> nach der Zugabe <strong>von</strong> 0.2 units/ml<br />

Phosphoinosit-spezifischer Phospholipase C (PI-PLC) für 1 h langsam rotierend bei<br />

37°C inkubiert. Die Zellen wurden abzentrifugiert <strong>und</strong> der Überstand, der die<br />

freigesetzten PI-PLC-spaltbaren Proteine enthielt, wurde bis zur weiteren<br />

Verwendung bei 4°C gelagert.<br />

3.4.5.3 Enzymatische Deglykosylierungen<br />

Die im folgenden beschriebenen Deglykosylierungen wurden, wenn nicht anders<br />

vermerkt, direkt an den Komplexen aus immunpräzipitierten Antigenen <strong>und</strong> Protein<br />

G-Sepharose Beads durchgeführt.<br />

3.4.5.3.1 Neuraminidase- <strong>und</strong> β-Galactosidase-Verdau<br />

benötigte Puffer:<br />

Neuraminidase-Puffer: 410 mg (50 mM) NaAc/HAc (pH 5,5)<br />

60 mg (4 mM) CaCl2 • 2 H2O<br />

ad 100 ml mit aqua bidest.<br />

frisch zugeben: je 100 µg/ml BSA<br />

Galactosidase-Puffer: 410 mg (50 mM) NaAc/HAc (pH 6,0)<br />

ad 100 ml mit aqua bidest<br />

Glucosaminidase-Puffer: 1.47 g (50 mM) Na-Citrat/H3PO4 pH 4.8<br />

ad 100 ml mit aqua bidest<br />

Das Protein G-Pellet wurde mit 1 ml entsprechendem-Puffer gewaschen, mit 150 µl<br />

Puffer versetzt <strong>und</strong> nach der Zugabe <strong>von</strong> je 10 mU Neuraminidase, β-Galactosidase<br />

oder N-Acetyl-β-D-glucosaminidase (Boehringer Mannheim) für ca. 2 h bei 37°C<br />

inkubiert. Anschließend wurde der Ansatz auf Eis gestellt, das Sepharose-Pellet<br />

abzentrifugiert <strong>und</strong> die Proteine über SDS-PAGE analysiert.<br />

3.4.5.3.2 Freisetzung <strong>von</strong> N-Glykanen durch N-Glykosidase F<br />

benötigte Puffer:<br />

Waschpuffer: 700 µl NaH2PO4(0.2M)<br />

300 µl (20 mM) Na2HPO4 (0.2M)<br />

200 µl (10 mM) EDTA pH 8.0 (0.5 M)<br />

ad 10 ml mit aqua bidest (ergibt pH 7.0)<br />

Glykosidase-Puffer: 700 µl NaH2PO4(0.2M)<br />

300 µl (20 mM) Na2HPO4 (0.2M)<br />

200 µl (10 mM) EDTA pH 8.0 (0.5 M)<br />

100 µl (1%) β-Mercaptoethanol<br />

1 ml (1%) SDS (10%)<br />

ad 10 ml mit aqua bidest (ergibt pH 7.0)<br />

31


Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Die Protein G Sepharose-Beads wurden nach der Immunpräzipitation einmal mit<br />

500 µl Waschpuffer gewaschen <strong>und</strong> nach der Zugabe <strong>von</strong> 50 µl Glykosidase-Puffer 5<br />

min auf 95°C erhitzt. Der Überstand wurde abgenommen <strong>und</strong> das enthaltene SDS<br />

mit 25 µl einer 20%igen Dodecylmaltosid-Lösung (entspricht einem 10-fachen<br />

Überschuß) neutralisiert. Nach der Zugabe <strong>von</strong> 1 U (5 µl) N-Glykosidase F zu jedem<br />

Ansatz (Boehringer Mannheim) wurde über Nacht bei 37°C inkubiert. Vor der<br />

analytischen SDS-PAGE wurden die deglykosylierten Proteine mit Chloroform<br />

extrahiert (nach Offringa <strong>und</strong> Bierer, 1993).<br />

Proteine in Lösung wurden gegen den Waschpuffer dialysiert <strong>und</strong> nach Zusatz <strong>von</strong><br />

entsprechenden Mengen an β-Mercaptoethanol <strong>und</strong> SDS aufgekocht. Die weitere<br />

Bearbeitung erfolgte wie bei den Überständen der Sepharose-Beads.<br />

3.4.6 Elektrophoretische Auftrennung <strong>von</strong> Proteinen durch SDS-<br />

PAGE<br />

Benötigte Lösungen:<br />

Acrylamid-Stammlösung : 146 g Acrylamid (MW 71.1)<br />

AA (30 %) 4.0 g (%C = 2.67 %) BIS (MW 154.2)<br />

(alternativ für Silbergele: PDA als Crosslinker:<br />

5.0 g PDA (MW 194.2))<br />

ad 500 ml mit aqua bidest<br />

Untergelpuffer: 90.83 g (1,5 M) Tris / HCl pH 8.8<br />

ad 500 ml mit aqua bidest<br />

Obergelpuffer: 30 g (0.5 M) Tris / HCl pH 6.8<br />

ad 500 ml mit aqua bidest<br />

SDS-Stammlösung (10 %): 10 g (10 %) SDS<br />

ad 100 ml mit aqua bidest<br />

Trispuffer TP (1.25 M): 13 g (1.25 M) Tris / HCl pH 6.8<br />

ad 100 ml mit aqua bidest<br />

SDS-Probenpuffer PP (2x): 10 ml (20 %) Glycerin<br />

5 ml (125 mM) TP (1.25 M)<br />

2 g (4 %) SDS<br />

5 ml (10 %) 2-Mercaptoethanol<br />

10 mg (0.02 %) Bromphenolblau<br />

ad 50 ml mit aqua bidest<br />

Ammoniumpersulfat AP (10 %): 100 mg (10 %) Ammoniumpersulfat<br />

ad 1 ml mit aqua bidest.<br />

(frisch hergestellt)<br />

Laemmli-Elektrodenpuffer (5x): 15 g (40 mM) Tris<br />

216g (0.95 M) Glycin<br />

15 g (0.5 %) SDS<br />

ad 3000 ml mit aqua bidest<br />

32


Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Gel-Stammlösungen Untergele Obergel<br />

7.5 % 10 % 12 % 15 % 5 %<br />

Obergelpuffer 25 ml<br />

Untergelpuffer 25 ml 25 ml 25 ml 25 ml<br />

SDS (10 %) 1.0 ml 1.0 ml 1.0 ml 1.0 ml 1.0 ml<br />

AA (30 %) 25 ml 33 ml 40 ml 50 ml 16.65 ml<br />

aqua bidest ad 100 ml<br />

Tabelle 3-3 Zusammensetzung der Untergel- <strong>und</strong> Obergel-<br />

Stammlösungen<br />

Tabelle 3-4 Pipettierschema<br />

für Unter- <strong>und</strong><br />

Obergel<br />

Die Herstellung des Unter- (Trenn-) gels erfolgte bereits am Vortag der<br />

Elektrophorese. Die benötigte Menge an Untergel-Stammlösung (5 ml für Multigel<br />

bzw. 12 ml für Multigel-Long pro Gel) wurde vor der Zugabe der Polymerisations-<br />

Initiatoren TEMED <strong>und</strong> Ammoniumpersulfat im Wasserstrahl-Vakuum entgast. Das<br />

gegossene Gel wurde mit wenigen Tropfen wassergesättigtem Isobutanol<br />

überschichtet. Nach der Polymerisation wurde das Gel überschichtet mit<br />

Untergelpuffer (1:3 verdünnt) über Nacht bei 4°C auspolymerisiert.<br />

Nach der Polymerisation des Obergels (nach ca. 30 min abgeschlossen) wurden die<br />

fertigen Gele in die Elektrophoresekammer eingesetzt <strong>und</strong> der Elektrodenpuffer<br />

(Laemmli -Puffer (5x) 1 : 5 verdünnt) zugegeben. Die Proben wurden mit SDS-PP<br />

(2x) im Verhältnis 1 : 1 vermischt, 5 min auf 95°C erhitzt <strong>und</strong> aufgetragen. Die<br />

Elektrophorese erfolgte bei 18 mA pro Gel bei der kleinen Kammer oder 25 mA pro<br />

Gel bei der großen Kammer für 60 <strong>und</strong> 180 min (Shapiro et al., 1967, Laemmli et al.,<br />

1970).<br />

3.4.7 Western-Blotting (Semi-dry-Technik)<br />

Verwendete Pufferlösungen:<br />

Untergel Obergel<br />

Stammlösung 10 ml 5 ml<br />

TEMED 10 µl 5 µl<br />

AP (10 %) frisch 50 µl 40 µl<br />

Anodenpuffer A: 36.3 g (0.3 M) Tris pH 10.4<br />

200 ml (20 %) Methanol<br />

ad 1000 ml mit aqua bidest.<br />

Anodenpuffer B: 3.03 g (25 mM) Tris pH 10.4<br />

200 ml (20 %) Methanol<br />

ad 1000 ml mit aqua bidest.<br />

Kathodenpuffer C: 5.20 g (4 mM) ε-Amino-n-Capronsäure pH 7.6<br />

200 ml (20 %) Methanol<br />

ad 1000 ml mit aqua bidest.<br />

33


Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Zur Immobilisierung <strong>von</strong> Proteinen aus SDS-Gelen wurden diese durch<br />

ektrophoretischen Transfer im semi-dry-Verfahren (Towbin et al., 1979) auf<br />

Membranen geblottet. Jeweils drei Filterpapiere (Whatman 3MM) wurden in die drei<br />

Blotpuffer eingelegt, die Membran auf Gelgröße ausgeschnitten <strong>und</strong> benetzt (PVDF<br />

Immobilon-P-Membran 0.45 µm, Millipore, erst in Methanol, dann in Blotpuffer B<br />

geschwenkt; Nitrocellulose nur in Blotpuffer B) Das SDS-Gel wurde aus der<br />

Elektrophoresekammer entnommen, das Obergel entfernt <strong>und</strong> kurz (10 - 20 s) in<br />

Blotpuffer B geschwenkt. Der Zusammenbau des Blotsandwichs ist in Abbildung 3-1<br />

dargestellt. Der Proteintransfer erfolgte bei 0.8 mA /cm 2 Gelfläche für die Dauer <strong>von</strong> 30 - 45<br />

min (Towbin et al., 1979).<br />

(-) Kathode (-)<br />

drei Lagen Filterpapier in Puffer C<br />

getränkt<br />

SDS-Gel<br />

Membran<br />

drei Lagen Filterpapier in Puffer B<br />

drei Lagen Filterpapier in Puffer A<br />

(+) Anode (+)<br />

Abbildung 3-1 Zusammenbau des Blots<br />

3.4.8 Nachweis <strong>und</strong> <strong>Charakterisierung</strong> <strong>von</strong> Proteinen<br />

3.4.8.1 Färbung <strong>von</strong> Proteinen in Gelen<br />

3.4.8.1.1 Coomassiefärbung<br />

benötigte Lösungen:<br />

Entfärber/Fixierer: 800 ml (40 %) Methanol<br />

200 ml (10 %) Essigsäure (97-98 %)<br />

ad 2000 ml mit aqua bidest.<br />

Färbelösung: 400 ml (40 %) Methanol<br />

100 ml (10 %) Essigsäure (97-98 %)<br />

1 g (0.1 %) Coomassie Brilliant Blue G 250<br />

ad 1000 ml mit aqua bidest.<br />

Die SDS-Gele wurden ohne Vorbehandlung in der fixierenden Färbelösung inkubiert.<br />

Nach ca. 30 min wurde die Färbelösung abgesaugt <strong>und</strong> das blaugefärbte Gel 1-2 min<br />

im Entfärber geschwenkt. Dieser Waschvorgang wird mehrere Male wiederholt <strong>und</strong><br />

das Gel über Nacht im Entfärberbad geschwenkt. Der Entfärber wurde nach<br />

weitgehender Entfärbung des Gels durch Wasser ersetzt. Proteine waren als blaue<br />

Banden auf hellem Hintergr<strong>und</strong> sichtbar.<br />

34


Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Bei der Färbung <strong>von</strong> PVDF-Membranen verkürzte sich der Färbeschritt auf 1-2 min,<br />

auch das Entfärben war nach deutlich kürzerer Zeit abgeschlossen.<br />

3.4.8.1.2 Silberfärbung<br />

benötigte Lösungen:<br />

Fixierlösung A: 800 ml (40 %) Methanol<br />

200 ml (10 %) Essigsäure (97-98 %)<br />

ad 2000 ml mit aqua bidest.<br />

Fixierlösung B: 200 ml (10 %) Ethanol<br />

100 ml (5 %) Essigsäure (97-98 %)<br />

ad 2000 ml mit aqua bidest.<br />

Fixierlösung C: 200 ml (10 %) Ethanol<br />

ad 2000 ml mit aqua bidest.<br />

Silbernitrat-Lösung: 1 g (0.1 %) AgNO 3<br />

ad 1000 ml mit aqua bidest.<br />

Natriumcarbonat-Stammlösung: 150 g (15 %) Na 2 CO 3<br />

ad 1000 ml mit aqua bidest.<br />

Entwickler: 100 µl (0.1 %) Formalin-Lösung (37 %)<br />

50 ml (3 %) Natriumcarbonat-Stammlösung<br />

ad 250 ml mit aqua bidest<br />

Stoppbad: 100 ml (5 %) Essigsäure (97-98 %)<br />

ad 2000 ml mit aqua bidest.<br />

Das SDS-Gel wurde unter leichtem Schwenken nacheinander 1 h in Fixierlösung A,<br />

1/2 h in B, 1/2 h in C <strong>und</strong> anschließend dreimal je 10 min in Wasser inkubiert.<br />

Anschließend wurde das Gel 1/2 h in Silbernitrat-Lösung geschwenkt. Nach kurzen<br />

Waschen (ca. 10 s) mit Wasser wurden 50 ml frisch angesetzter Entwickler zugesetzt<br />

<strong>und</strong> nach eingetretener Gelbfärbung wieder abgesaugt. Bei erneuter<br />

Entwicklerzugabe wurden nach einiger Zeit (2-30 min) die Proteinbanden sichtbar.<br />

Nach dem Erreichen der optimalen Intensität wurde der Entwickler durch das<br />

Stopbad ersetzt.<br />

35


3.4.8.2 Immunofärbung <strong>von</strong> Proteinblots<br />

benötigte Lösungen:<br />

TBS (2x) 9.7 g (40 mM) Tris/HCl pH 7.4<br />

35.1 g (300 mM) NaCl<br />

ad 2000 ml mit aqua bidest<br />

Wasch-Lösung 1000 ml TBS (2x)<br />

2 ml (0.1 %) Tween-20<br />

ad 2000 ml mit aqua bidest<br />

Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Blocking-Lösung: 5.0 g (5 %) Milchpulver<br />

(weniger Backgro<strong>und</strong> als bei BSA)<br />

50 ml TBS (2x)<br />

ad 100 ml mit aqua bidest<br />

Antikörper: primärer Antikörper in Blocking-Lösung<br />

Enzym-gekoppelter sek<strong>und</strong>ärer Antikörper<br />

in Blocking-Lösung<br />

Substrate: Peroxidase (HRP): ECL (s.a. Kapitel 3.4.8.3)<br />

Alkalische Phosphatase (AP): NBT/BCIP<br />

Färbelösung: 200 µl Stammlösung (Boehringer Mannheim)<br />

in 10 ml Färbepuffer: 0.1M Tris pH 9.5, 0.05 M MgCl2,<br />

0.1 M NaCl)<br />

Die Membranen wurden nach dem elektrophoretischen Transfer über Nacht bei 4 °C<br />

in Blocking-Lösung inkubiert. Nach dem Absaugen der Blocking-Lösung wurde der in<br />

Blocking-Lösung verdünnte (1:20 bis 1:5000, je nach Antikörper), primäre Antikörper<br />

(z.B mIgG) auf die Membran gegeben <strong>und</strong> für 1 h bei RT geschwenkt. Dannach<br />

wurde dreimal 10` in Wasch-Lösung gewaschen <strong>und</strong> eine weitere St<strong>und</strong>e mit Enzymgekoppeltem<br />

sek<strong>und</strong>ärem Antikörper gegen den primären Antikörper (z.B. Goat anti<br />

Mouse AP-gekoppelt) inkubiert. Nach drei Waschschritten (je 10` in Wasch-Lösung)<br />

wurde der Blot je nach verwendetem Enzym gefärbt. Bei der Peroxidase wurde das<br />

ECL-Färbeprotokol verwendet, bei der alkalischen Phosphatase wurde der Blot mit<br />

NBT/BCIP nach dem Protokoll des Herstellers gefärbt.<br />

3.4.8.3 ECL-Färbung <strong>von</strong> biotinylierten Proteinen<br />

benötigte Lösungen:<br />

TBS (2x) 9.7 g (40 mM) Tris/HCl pH 7.4<br />

35.1 g (300 mM) NaCl<br />

ad 2000 ml mit aqua bidest<br />

Wasch-Lösung 1000 ml TBS (2x)<br />

2 ml (0.1 %) Tween-20<br />

ad 2000 ml mit aqua bidest<br />

Blocking-Lösung: 5.0 g (5 %) BSA<br />

50 ml TBS (2x)<br />

ad 100 ml mit aqua bidest<br />

36


Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Streptavidin-Peroxidase-Lösung: 25 µl (1:2000) Streptavidin-biotinylated horseradish<br />

peroxidase complex (Amersham)<br />

ad 50 ml mit Blocking-Lösung<br />

Detection-Reagent 1 + 2 (Amersham)<br />

Diese Färbung wurde in erster Linie zur Detektion <strong>von</strong> biotinmarkierten<br />

Oberflächenantigenen auf Westernblots verwendet.<br />

Die Membran wurde nach dem Blotten über Nacht bei 4°C in Blocking-Lösung<br />

inkubiert. Nach dreimaligem Waschen mit Wasch-Lösung (je 10´ bei RT) wurde die<br />

Membran mit der Streptavidin-Peroxidase-Lösung für 1 h geschwenkt <strong>und</strong><br />

anschließend nochmal gewaschen (dreimal je 10´ bei RT). Die Färbung erfolgte mit<br />

dem ECL-Detektions-Kit der Firma Amersham nach dem Protokoll des Herstellers<br />

<strong>und</strong> die Detektion wurde mit Autoradiographiefilmen durchgeführt.<br />

3.4.8.4 Mikrosequenzanalyse<br />

Über den monoklonalen Antikörper MAX.11 affinitätschromatographisch gereinigtes<br />

Protein wurde durch N-Glykosidase F (NGF) deglykosyliert <strong>und</strong> anschließend<br />

Chloroform-extrahiert. Über Affinitätschromatographie gereinigtes MAX.3-Antigen<br />

wurde ohne Deglycosylierung Chloroform-extrahiert. In beiden Fällen wurden die<br />

gefällten Proteine in reduzierendem Probenpuffer gelöst, der zusätzlich zu den in<br />

Kapitel 3.4.5 aufgeführten Substanzen β-Mercaptoessigsäure (5%) enthielt. Die<br />

reduzierten Proben wurden durch SDS-PAGE aufgetrennt, auf PVDF-Membran<br />

geblottet <strong>und</strong> mit Coomassie Blue gefärbt. Spezifische Banden wurden<br />

ausgeschnitten <strong>und</strong> die NH2-terminale Sequenz <strong>von</strong> R. Deutzmann (Lehrstuhl für<br />

Biochemie I, Universität Regensburg) auf einem Protein-Sequenziergerät (Applied<br />

Biosystems Modell 477A) mit angeschlossenem PTH-Analyser (Modell 120A)<br />

bestimmt.<br />

3.4.9 Enzymassay für Carboxypeptidase M<br />

benötigte Reagenzien:<br />

HEPES-Puffer: 4.76 g (0.2 M) HEPES/NaOH pH 7.5<br />

2 ml (0.2%) NP-40 (10 %)<br />

ad 100 ml mit aqua bidest<br />

Stoplösung: 21.0 g (1 M) Zitronensäure x H2O/NaOH pH 3.2<br />

ad 100 ml mit aqua bidest<br />

Substrat: 4.64 mg (1 mM) Dansyl-Ala-Arg<br />

ad 10 ml mit aqua bidest (in 1 ml Portionen bei -20°C)<br />

Inhibitor: 0.237 mg (100 µM) MGTA<br />

ad 10 ml mit entgastem Wasser<br />

Standards: 0, 0.5, 1, 2, 5, 10 <strong>und</strong> 20 nmol Dansyl-Ala pro 50 µl<br />

8.4 mg (100 nmol / 50 µl) als Stammlsg.<br />

(in 1 ml Portionen bei -20°C lagern)<br />

37


Kontrolle<br />

(ohne<br />

alles)<br />

Tabelle 3-5 Pipettierschema der Reaktionsansätze<br />

Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Die Reaktionsansätze (zweifach) wurden in Glasröhrchen (10 x 100 mm) nach dem<br />

in Tabelle 3-5 angegebenen Schema zusammenpipettiert. Je nach zu erwartender<br />

Aktivität wurden die Ansätze (außer Standards - auf Eis, im Dunkeln!) für 1 - 5 h bei<br />

37°C inkubiert (im Dunkeln!). Die Reaktion wurde durch Zugabe <strong>von</strong> 150 µl<br />

Stoplösung abgebrochen (auch zu den Standards zugegeben).<br />

Jeweils 1 ml Chloroform wurde in jedes Röhrchen geben <strong>und</strong> ca. 15 s geschüttelt um<br />

das Reaktionsprodukts Dansyl-Ala zu extrahieren. Die Ansätze <strong>und</strong> Standards<br />

wurden 5` bei 1000g zentrifugiert (Phasentrennung) <strong>und</strong> die Fluoreszenz der<br />

Chloroformphase (direkt mit den Glasröhrchen) bei 340 nm Anregung <strong>und</strong> 495 nm<br />

Emission gemessen. Die Carboxypeptidase-Aktivität ist als Differenz der Fluoreszenz<br />

der nicht inhibierten <strong>und</strong> der mit MGTA inhibierten Probe definiert. Die FU<br />

(Fluoreszenzeinheiten) konnten mit Hilfe einer Standardkurve des Produkts Dansyl-<br />

Ala in nmol umgesetztes Substrat umgerechnet werden. Zur Berechnung der<br />

spezifischen Aktivität (nmol/mg/h) benötigte man die Gesamtproteinkonzentration der<br />

Membranpreparation, die jeweils parallel bestimmt wurde (Skidgel, 1991).<br />

3.5 Molekularbiologische Methoden<br />

Mehrfach verwendete Reagenzien:<br />

Kontrolle<br />

(ohne<br />

Enzym)<br />

Probe<br />

mit<br />

Inhibitor<br />

LB-Medium: 10 g NaCl<br />

10 g Bactotryptone<br />

5 g Hefeextrakt<br />

ad 1000 ml mit aqua bidest - autoklaviert<br />

Probe Standards<br />

Hepes-Puffer 125 µl<br />

Membranprep.<br />

(Enzym)<br />

- - 50 µl 50 µl -<br />

Substat - 50 µl 50 µl 50 µl -<br />

Standards - - - - je 50 µl<br />

Inhibitor 25 µl 25 µl 25 µl - 25 µl<br />

H2O 100 µl 50 µl - 25 µl 50 µl<br />

insgesamt 250 µl<br />

LBtetra-Platten: 1.5 g Agar<br />

(∅ = 90 mm) ad 100 ml mit LB-Medium, aufkochen,<br />

nachdem Agar gelöst, auf 60°C abkühlen lassen<br />

38


25 µg/ml Tetracyclin (dunkel lagern!)<br />

zugeben <strong>und</strong> gießen<br />

SM-Puffer: 50 ml (20 mM) Tris/HCl pH 7.5 (1M)<br />

5.8 g (100 mM) NaCl<br />

2.0 g (8 mM) MgSO4 x 7 H2O<br />

5 ml (0.01%) Gelatine 2% (w/v)<br />

ad 1000 ml mit aqua bidest - autoklaviert<br />

SSC (20x) 88 g (0.3 M) Na3Citrat x 2H2O / HCl pH 7.0<br />

175 g (3 M) NaCl<br />

ad 1 l mit aqua bidest- autoklaviert<br />

3.5.1 Kultivierung <strong>von</strong> Bakterien<br />

Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Die jeweils benötigten Bakterienstämme wurden in LB-Medium (mit 100 µg/ml<br />

Ampicillin falls Resistenz vorhanden) durch Schütteln bei 37°C kultiviert. Zur<br />

Herstellung <strong>von</strong> Tiefkühlkulturen wurden 600 µl einer 1:1-Mischung aus Glycerin <strong>und</strong><br />

LB-Medium mit 600 µl Bakteriensuspension gemischt <strong>und</strong> bei -80°C eingefroren.<br />

3.5.2 Plasmidvektoren<br />

3.5.2.1 Plasmid MiniPrep (alkalische Lyse)<br />

benötigte Reagenzien:<br />

Sol.I (vor Gebrauch (50 mM) Glucose<br />

auf Eis !) (10 mM) EDTA<br />

(25 mM) Tris/HCl pH 8.0<br />

Sol.II (frisch) (200 mM) NaOH<br />

(1 %) SDS<br />

Sol.III 60 ml (3 M) KOAc 5M<br />

11.5 ml Eisessig<br />

ad 100 ml mit aqua bidest<br />

RNase-Lsg. 10 mg/ml Rnase A<br />

Phenol/Chloroform: 24 ml Phenol pH 7.0<br />

23 ml Chloroform<br />

1 ml Isoamylalkohol<br />

Von einer 5 ml ü.N.-Kultur wurden 2-4 ml in einem 2 ml Röhrchen abzenrifugiert<br />

(3000g, 2 min, RT) <strong>und</strong> der Überstand abpipettiert. Das Bakterienpellet wurde in 100<br />

µl eiskalter Sol.I resuspendiert <strong>und</strong> 5 min auf Eis gestellt. Nach der Zugabe <strong>von</strong> 200<br />

µl der frischen Sol.II wurde das Röhrchen zum Mischen mehrmals gekippt (nicht<br />

geschüttelt) <strong>und</strong> für höchstens 5 min auf Eis gestellt. Anschließend wurden 150 µl<br />

der eiskalten Sol.III zugegeben, das Röhrchen zum Mischen wieder mehrmals<br />

gekippt <strong>und</strong> für 5 min auf Eis gestellt. Nach einer kurzen Zentrifugation (5 min,<br />

39


Material <strong>und</strong> Methoden<br />

12000g, 4°C) wurde der Überstand in neues Röhrchen transferiert, 20 µl RNase-<br />

Lösung zugegeben <strong>und</strong> der Ansatz 30 min bei 37°C inkubiert.<br />

Zur Extraktion wurde mit gleichem Volumen Phenol/Cloroform (450 µl) aufgefüllt,<br />

geschüttelt, zentrifugiert (2 min, 12000g), der Überstand abgenommen <strong>und</strong> nochmal<br />

mit gleichem Volumen (450 µl) Chloroform extrahiert. Durch Zugabe <strong>von</strong> 50 µl einer<br />

3M NaAcetat-Lösung zwei Volumen Ethanol (1000 µl) wurde die Plasmid-DNA<br />

gefällt. Nach dem Abzentrifugieren (20 min, 12000g, RT) wurde das DNA-Pellet<br />

einmal mit 70%igem Ethanol gewaschen, getrocknet <strong>und</strong> in 30 µl H2O aufgenommen<br />

(Sambrook et al., 1989).<br />

Alternativ zu dieser Methode wurden Plasmide mit Qiagen-Säulen (Qiagen, Hilden)<br />

nach der Vorschrift des Herstellers präpariert.<br />

3.5.2.2 Präparation <strong>von</strong> kompetenten E.Coli<br />

benötigte Reagenzien:<br />

FSB (4°C): 10 ml (10 mM) Kaliumacetat 1M pH 7.5<br />

8.91 g (45 mM) MnCl2 x 4H2O<br />

1.47 g (10 mM) CaCl2 x 2H2O<br />

7.46 g (100 mM) KCl<br />

0.72 g (3 mM) CoCl2 x 6H2O<br />

100 ml (10 %) Glycerol<br />

ad 1000 ml mit aqua bidest, pH 6.4 mit 0.1 N HCl<br />

XL1-blue Bakterien wurden in 100 ml LB-Medium auf eine Dichte <strong>von</strong> 0.5 OD600nm<br />

hochgezogen, in vier 50 ml Röhrchen umgefüllt <strong>und</strong> abzentrifugiert (4000 rpm, 10`,<br />

4°C). Das Medium wurde gründlich abgenommen (Röhrchen einige Zeit umgedreht<br />

stehen lassen), die Bakterien in je 20 ml FSB (eisgekühlt) resuspendiert, 10` auf Eis<br />

gestellt <strong>und</strong> wieder abzentrifugiert. Der Überstand wurde wieder möglichst vollständig<br />

entfernt <strong>und</strong> die Zellen in je 4 ml FSB resuspendiert. Nach der Zugabe <strong>von</strong> 140 µl<br />

DMSO auf je 4 ml resuspendierte Zellen, wurden die Bakterien durch vorsichtiges<br />

Schwenken der Röhrchen resuspendiert <strong>und</strong> 15`auf Eis gestellt.<br />

Weitere 140 µl DMSO pro Röhrchen wurden zugegeben, die Röhrchen geschwenkt,<br />

die Bakterien sofort in kleinere Röhrchen umgefüllt <strong>und</strong> möglichst schnell in flüssigem<br />

Stickstoff eingefroren. Die Lagerung der kompetenten Zellen erfolgte bei<br />

-70°C (Sambrook et al., 1989).<br />

40


3.5.2.3 Transformation <strong>von</strong> E.Coli<br />

Reagenzien:<br />

SOC-Medium: 20 g Bactotryptone<br />

5 g Yeast Extract<br />

0.6 g NaCl<br />

0.2 g KCl<br />

ad 1000 ml mit aqua bidest., autoklavieren<br />

nach dem Abkühlen:<br />

10 ml MgCl2 (1M), sterilfiltriert<br />

10 ml MgSO4 (1M), sterilfiltriert<br />

10 ml Glucose (2M), sterilfiltriert<br />

Material <strong>und</strong> Methoden<br />

100 µl kompetente Bakterien wurden zur Plasmid-DNA (0.1 - 1 µg in 10 µl) pipettiert,<br />

gemischt <strong>und</strong> für 20´auf Eis gestellt. Im Wasserbad wurden die Bakterien für 60 s auf<br />

42°C erhitzt <strong>und</strong> sofort wieder für 2´auf Eis gesetzt. Nach der Zugabe <strong>von</strong> 0.9 ml<br />

SOC-Medium wurden die Bakterien bei 37°C für 1h geschüttelt. 0.1 ml der<br />

Bakteriensuspension wurden auf geeignete Agar-Platten ausgestrichen <strong>und</strong> ü. N. bei<br />

37°C inkubiert (Sambrook et al., 1989).<br />

Es wurden mehrere der hochgewachsenen Kolonien gepickt <strong>und</strong> nach ü.N.-Kultur<br />

Minipreps hergestellt. Die korrekte Transformation wurde durch Sequenzierung<br />

kontrolliert, Tiefkühlkulturen wurden angelegt.<br />

3.5.3 Präparation, Enzymatische Manipulationen, Analyse <strong>und</strong><br />

Sequenzierung <strong>von</strong> DNA<br />

3.5.3.1 Gelelektrophoresen<br />

3.5.3.1.1 Agarose-Gel für DNA<br />

benötigte Lösungen:<br />

TAE (50x) 242.3 g (2M) Tris<br />

20.5 g (250mM) NaAc/HAc pH 7.8<br />

18.5 g (50 mM) EDTA<br />

ad 1000 ml mit aqua bidest<br />

Ladepuffer DNA (5x) 500 µl (50mM) Tris/HCl pH 7.8<br />

500 µl (1 %) SDS (20 %)<br />

1 ml (50 mM) EDTA (0.5 M) pH 8.0<br />

4 ml (40 %) Glycerin<br />

0.1 % Bromphenolblau<br />

ad 10 ml mit aqua bidest<br />

41


1.0 % 1.2 %<br />

H 2 O 30 ml 50 ml 150 ml 50 ml<br />

Agarose 0.3 g 0.5 g 1.5 g 0.6 g<br />

TAE (50x) 0.6 ml 1 ml 3 ml 1 ml<br />

Ethidiumbromid 1.5 µl 2.5 µl 7.5 µl 2.5 µl<br />

Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Tabelle 3-6 Zusammensetzung<br />

verschiedener Agarose-Gele<br />

Die Agarose wurde in Wasser aufgekocht, auf ca. 60°C abgekühlt, TAE (50x) <strong>und</strong><br />

Ethidiumbromid zugeben <strong>und</strong> das Gel gegossen. Als Laufpuffer wurde 1 x TAE-<br />

Puffer verwendet. Vier Teile DNA-Probe wurden mit einem Teil DNA-Ladepuffer<br />

versetzt <strong>und</strong> aufgetragen. Der Lauf erfolgte ohne Kühlung bei 40-50 V für 3-4 h oder<br />

mit Kühlung bei 80-100 V für 1-2 h.<br />

3.5.3.1.2 alkalisches Agarosegel für einzelsträngige DNA<br />

benötigte Lösungen:<br />

Stammlösung NaOH (10M): 20 g (10M) NaOH<br />

ad 50 ml mit aqua bidest<br />

Stammlösung EDTA (0.5M): 18.6 g (0.5M) EDTA /NaOH pH 8.0<br />

ad 100 ml mit aqua bidest<br />

Ladepuffer (5x): (250mM) NaOH<br />

(5mM) EDTA<br />

(18%) Ficoll<br />

(0.15%) Bromkresolgrün<br />

Laufpuffer: 2 ml (50mM) NaOH-Stammlsg.<br />

800 µl (1mM) EDTA-Stammlsg.<br />

ad 400 ml mit aqua bidest<br />

500 mg Agarose (1%) wurden in 50 ml H2O aufkochen, auf ca. 60°C abgekühlt <strong>und</strong><br />

250 µl NaOH-Stammlsg. (50mM) <strong>und</strong> 100 µl EDTA-Stammlsg. zupipettiert. Das Gel<br />

wurde gegossen, die Proben 4:1 mit Ladepuffer versehen auftragen <strong>und</strong> (ohne<br />

Kühlung) höchstens bei 20-25 V laufen lassen. Bei radioaktiven Proben wurde das<br />

Gel einige St<strong>und</strong>en gepresst <strong>und</strong> anschließend autoradiographiert (Sambrook et al.,<br />

1989).<br />

3.5.3.2 Präparation <strong>von</strong> DNA Fragmenten<br />

Reagenzien:<br />

NET-Puffer: 242 mg (20 mM) Tris/HCl pH 8.0<br />

880 mg (0.15 M) NaCl<br />

20 µl (0.1 mM) EDTA (0.5 M) pH 8.0<br />

ad 100 ml mit aqua bidest<br />

42


HNET-Puffer: 242 mg (20 mM) Tris/HCl pH 8.0<br />

5.85 g (1.0 M) NaCl<br />

20 µl (0.1 mM) EDTA (0.5 M) pH 8.0<br />

ad 100 ml mit aqua bidest<br />

Material <strong>und</strong> Methoden<br />

DEAE-Membranen: 10´ in 10 mM EDTA, 5´in 0.5 M NaOH <strong>und</strong> anschließend<br />

mehrere Male mit Wasser waschen.<br />

DNA-Fragmente nach Restriktionsverdau oder PCR-Amplifikation wurden auf einem<br />

Agarosegel aufgetrennt. Kurz unterhalb des gewünschten Fragmentes wurde ein<br />

Block aus dem Gel ausgeschnitten, die DEAE-Membran unterhalb der Bande<br />

platziert, der Gel-Block wieder eingesetzt <strong>und</strong> das Fragment auf die Membran laufen<br />

lassen. Der Filter wurde entnommen <strong>und</strong> unter UV-Licht auf eine minimale<br />

Filtergröße zurechtgeschnitten. Die Membran wurde einmal mit NET-Puffer<br />

gewaschen <strong>und</strong> die DNA-Fragmente durch zweimalig Inkubation mit je 100 µl HNET-<br />

Puffer für 15´ bei 65°C eluiert. Nach der Vereinigung der Fraktionen wurde das<br />

Ethidiumbromid durch Extraktion mit 600 µl Butanol (H2O-gesättigt) entfernt. Die<br />

wässrige Phase wurde abgenommen <strong>und</strong> mit 2½-facher Menge Ethanol bei -20°C<br />

gefällt. Das DNA-Pellet wurde nach dem Waschen mit 70%igem Ethanol in H2O<br />

gelöst <strong>und</strong> bei -20°C gelagert.<br />

Alternativ zu dieser Methode wurden DNA-Fragmente mit Qiaex-Beads (Qiagen,<br />

Hilden) nach der Vorschrift des Herstellers extrahiert.<br />

3.5.3.3 <strong>Klonierung</strong> <strong>von</strong> DNA-Fragmenten<br />

Isolierte <strong>und</strong> durch Restriktionsverdau gewonnene DNA-Fragmente wurden über die<br />

Restriktionschnittstellen in entsprechend geschnittene <strong>und</strong> anschließend<br />

dephosphorylierte Plasmide ligiert. Die Ligationen erfolgten jeweils bei 16°C über<br />

Nacht. DNA-Fragmente aus PCR-Amplifikationen wurden über den <strong>von</strong> der Taq-<br />

Polymerase erzeugten 3´-A-Überhang in den pCR TM II-Vektor (Invitrogen, San Jose,<br />

USA) ligiert <strong>und</strong> nach der Vorschrift des Herstellers in INVαF´-Zellen transformiert.<br />

3.5.3.4 Kontrollierte, stufenweise Verkürzung <strong>von</strong><br />

Plasmidkonstrukten ("Nested Deletion")<br />

Zur Verkürzung <strong>von</strong> Plasmid-Inserts wurde die Methode der "nested deletion"<br />

(Pharmacia, Freiburg) angewendet. Plasmid-DNA wurde vor der einklonierten<br />

Sequenz durch zwei Restriktionsenzyme derart gespalten, daß in Richtung des<br />

Vektors ein 5´-Überhang <strong>und</strong> in Richtung des zu verkürzenden cDNA-Inserts ein 3´-<br />

Überhang entstand. Die geschnitte DNA wurde dann (nach der Vorschrift des<br />

Herstellers) mit einer 3´-Exonuklease (exo III) verdaut. Während des Verdaus wurden<br />

alle 1 - 3 min Aliquots aus dem Verdau entfernt <strong>und</strong> anschließend mit S1-Nuklease<br />

behandelt. Dieser Schritt entfernt entstandene Einzelstrang-Regionen. Die Länge der<br />

43


Material <strong>und</strong> Methoden<br />

erzeugten Deletionen wurde über ein Agarosegel bestimmt, die linearen Plasmide<br />

gewünschter Länge re-ligiert <strong>und</strong> in XL1-blue transformiert (nach Henikoff, 1984).<br />

Für jede Länge wurden <strong>von</strong> mehreren Kolonien der Transformation MiniPreps<br />

hergestellt <strong>und</strong> die gewünschten Deletionssubklone ausgewählt.<br />

3.5.3.5 Sequenzierung <strong>von</strong> Plasmid DNA <strong>und</strong> computergestützte<br />

Sequenzanalysen<br />

Sequenzierungen wurden nach der "dye deoxy terminator cycle sequencing" -<br />

Methode (Applied Biosystems, Weiterstadt) nach der Vorschrift des Herstellers<br />

durchgeführt. Die Analyse der Sequenzen erfolgte mit dem Applied Biosystems DNA<br />

Sequencing System (Model 373A).<br />

Sequenzvergleiche mit verschiedenen Datenbanken (EMBL, GenBank, PIR,<br />

SwissProt) wurden über das Programm FASTA (Pearson and Lipman, 1988)<br />

durchgeführt (HUSAR, Heidelberg).<br />

3.5.3.6 Markierung <strong>von</strong> cDNA-Fragmenten <strong>und</strong> Oligonukleotiden<br />

cDNA-Fragmente, die zur Hybridisierung in Northern-Analysen oder Plaque<br />

Screenings bestimmt waren, wurden über Komplementärstrangsynthese durch<br />

Klenow-Enzym <strong>und</strong> Hexamerprimern mit [α- 32 P] dCTP markiert (Random Primed<br />

DNA Labeling Kit, Boehringer Mannheim). Oligonukleotide wurden am 5´-Ende über<br />

eine Kinasereaktion durch T4-Kinase mit [γ- 32 P] ATP markiert. Freie Nukleotide<br />

wurde durch Chromatographie über eine Sephadex G-50 Säule abgetrennt <strong>und</strong> die<br />

eingebaute Radioaktivität im β-Counter (TRI-CARB 1600 TR, Canberra-Packard,<br />

Frankfurt) vermessen.<br />

3.5.4 Präparation <strong>und</strong> Analyse <strong>von</strong> RNA<br />

3.5.4.1 RNA Extraktion mit Guanidin-Phenol-Chloroform<br />

benötigte Reagenzien:<br />

Solution D: 47.2 g (4 M) Guanidinthiocyanat<br />

2.5 ml (25 mM) NaCitrat 1M pH 7.0<br />

1.67 ml (0.5 %) Sarcosyl<br />

ad 100 ml mit H2ODEPC<br />

NaAcetat (2 M) 16.4 g (2 M) NaAcetat (wasserfrei)<br />

ad 50 ml mit H2ODEPC<br />

auf pH 4.0 mit Essigsäure (ca. 40 ml)<br />

ad 100 ml mit H2ODEPC<br />

44


Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Phenolwassergesättigt,ungepuffert frisches Phenol im Wasserbad schmelzen<br />

0.1% 8-Hydroxychinolin<br />

zweimal 20% H2ODEPC zugeben <strong>und</strong> schütteln,<br />

ü.N absetzen lassen<br />

(Phenol sollte zu ¼ mit H2ODEPC überschichtet sein)<br />

Chloroform-Isoamylalkohol: 2 ml Isoamylalkohol<br />

(49:1) ad 100 ml mit Chloroform<br />

Isopropanol bei 4°C lagern<br />

Ethanol (80%) 40 ml (80 %) Ethanol<br />

ad 100 ml mit H2ODEPC (bei 4°C)<br />

Polypropylen-Röhrchen Chloroform/Phenol-beständig<br />

Solution D wurde frisch mit 7 µl/ml Merkaptoethanol versetzt. Bei adhärenten Zellen<br />

wurde das Medium abgegossen <strong>und</strong> Solution D auf die Zellen gegeben (2 ml pro<br />

Schale (∅ 150mm)). Das Lysat wurde mit einem Zellschaber abgekratzt, mit einer<br />

Spritze (0.9 x 40 mm) in ein steriles 14 ml Röhrchen überführt <strong>und</strong> 10x durch die<br />

Spritze gedrückt. Nach dem Ansäuern des Lysats mit NaAcetat (2 M) (0.1 ml pro 1<br />

ml Lysat) wurde es sofort weiterverarbeitet oder bei -20°C gelagert. Nichtadhärente<br />

Zellen wurden abzentrifugiert, direkt mit entsprechender Menge Sol.D versetzt <strong>und</strong><br />

sofort durch die Spritze gedrückt.<br />

Auf 1 ml Lysat wurde die gleiche Menge Phenol <strong>und</strong> 0.2 ml Chloroform-<br />

Isoamylalkohol pipettiert <strong>und</strong> gut geschüttelt. (Es sollte sich eine milchige Suspension<br />

bilden, eventuell mußte noch Chloroform zugegeben werden). Die Suspension wurde<br />

15´ auf Eis gestellt, zentrifugiert (20´, 10000g, 4°C) <strong>und</strong> die obere wässrige Phase<br />

ohne Interphase abgenommen.<br />

Der Überstand wurde mit gleichem Volumen Isopropanol aufgefüllt, kräftig<br />

geschüttelt <strong>und</strong> bei -20°C gefällt (mind. 1h, besser ü.N.). Nach dem Zentrifugieren<br />

(20´, 10000g, 4°C) wurde der Überstand vorsichtig abgeschüttet <strong>und</strong> Restflüssigkeit<br />

aus dem Röhrchen ablaufen lassen. Das Pellet wurde erneut in Sol.D (0.3 ml pro 1<br />

ml Lysat) gelöst <strong>und</strong> in 1.5 ml-Röhrchen (RNAse-frei) überführt.<br />

Das gelöste RNA-Pellet wurde nochmal mit gleichem Volumen Isopropanol aufgefüllt,<br />

kräftig geschüttelt <strong>und</strong> bei -20°C gefällt (mind. 1h, besser ü.N.). Nach dem<br />

Zentrifugieren (20´, 10000g, 4°C), wurde der Überstand abgenommen <strong>und</strong> das Pellet<br />

zweimal mit eiskaltem Ethanol (80%) gewaschen.<br />

Die Lagerung erfolgte in Ethanol (100%) bei -80°C oder gelöst in H2ODEPC bei -20°C<br />

(Chomczynski and Sacchi, 1987)<br />

Die RNA-Menge wurde über ein Probegel abgeschätzt, oder im Photometer bestimmt<br />

(OD260 <strong>von</strong> 1.0 entspricht ca. 40 µg /ml RNA, das Verhältnis OD260:OD280 sollte<br />

zwischen 1.8 <strong>und</strong> 2.0 liegen).<br />

45


3.5.4.2 DNA-Verdau in RNA-Präperationen<br />

benötigte Reagenzien:<br />

DNAse I<br />

RNAse Inhibitor<br />

DNAse-Puffer 1 ml (10 mM) Tris/HCl pH 8,4 (1 M)<br />

375 mg (50 mM) KCl<br />

150 µl (1,5 mM) MgCl2 (1M)<br />

ad 100 ml mit H2ODEPC, autoklavieren<br />

Phenol (ungepuffert)<br />

Chloroform<br />

3 M Natriumacetat<br />

Der Ansatz wurde nach folgendem Schema pipettiert:<br />

x µl RNA in H2ODEPC (1-10 µl)<br />

1 µl DNAse I (10 U)<br />

0,25 µl RNAse Inhibitor (10 U)<br />

100-x µl H2ODEPC<br />

Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Der Verdau erfolgte 30´ bei 37°C, anschließend wurde der Ansatz auf Eis gestellt.<br />

Die RNA wurde mit 100 µl Phenol/Chloroform (3:1) extrahiert <strong>und</strong> zur<br />

Phasentrennung kurz zentrifugiert. Die wässrige Phase wurde nochmal mit 50 µl<br />

Chloroform extrahiert, mit 10 µl 3M NaAcetat versetzt <strong>und</strong> die RNA mit 275 µl<br />

Ethanol über Nacht bei -20°C gefällt.<br />

3.5.4.3 Isolation vom poly(A)-RNA<br />

benötigte Lösungen:<br />

Bindungspuffer (6x): (60 mM) Tris / HCl pH 7.5<br />

(3 M) NaCl<br />

(6 mM) EDTA<br />

Waschpuffer: (10 mM) Tris / HCl pH 7.5<br />

(150 mM) NaCl<br />

(1 mM) EDTA<br />

Elutionspuffer: (5 mM) Tris / HCl pH 7.5<br />

Natronlauge (0.1 M) NaOH<br />

10 mg Oligo-d(T)-Cellulose wurden zum Quellen mit 100 µl Natronlauge versetzt <strong>und</strong><br />

gut geschüttelt. Nach einer Quellzeit <strong>von</strong> ca. 10 min wurde zweimal mit H2ODEPC <strong>und</strong><br />

einmal mit Waschpuffer gewaschen <strong>und</strong> der Überstand möglichst vollständig<br />

abgenommen.<br />

46


Material <strong>und</strong> Methoden<br />

100 - 150 µg getrocknete RNA wurden in 360 µl H2ODEPC gelöst, mit 75 µl<br />

Bindungspuffer versetzt <strong>und</strong> die Lösung auf die Oligo-d(T)-Cellulose gegeben. Der<br />

Ansatz wurde 3 min auf 65°C erhitzt <strong>und</strong> anschließend 15 min bei RT rotiert. Die<br />

Suspension wurde in ein 1.5 ml Spin-Röhrchen überführt, abzentrifugiert <strong>und</strong> die<br />

Cellulose dreimal mit 450 µl Waschpuffer gewaschen. Der Elutionspuffer wurde auf<br />

70°C erhitzt, je zweimal 20 - 100 µl des heißen Elutionspuffers wurden mit der<br />

Cellulose verrührt <strong>und</strong> in einem frischen Röhrchen abzentrifugiert. Die mRNA wurde<br />

in Elutionspuffer bei -20°C oder - 80°C gelagert.<br />

Alternativ zu dieser Methode wurde poly(A)-RNA aus Gesamt-RNA mit Oligotex-<br />

Beads (Qiagen, Hilden) nach der Vorschrift des Herstellers präpariert.<br />

3.5.4.4 1% Agarose-Gel für RNA<br />

benötigte Lösungen:<br />

MOPS (20x) 42 g (0.4 M) MOPS/NaOH pH 7.0<br />

4.1 g (100 mM) NaAc<br />

3.7 g (20 mM) EDTA<br />

ad 500 ml mit H2ODEPC, dunkel lagern!<br />

Ladepuffer RNA 10 ml (50 %) Formamid deionisiert<br />

3.5 ml (2.2 M) Formalin (37%)<br />

1 ml MOPS (20x)<br />

0.8 ml (0.04 %) Bromphenolblau 1% in H2O<br />

0.2 g (1%) Ficoll (in 2 ml H2O gelöst)<br />

ad 20 ml mit, in 1 ml Portionen bei -20°C lagern<br />

5 µl/ml Ethidiumbromid vor Gebrauch zugeben<br />

Agarose 0.3 g 0.5 g 1.5 g 2.5 g<br />

H2ODEPC 22.8 ml 38 ml 115 ml 190 ml<br />

MOPS (20x) 1.5 ml 2.5 ml 7.5 ml 12.5 ml<br />

Nach Abkühlen auf 60°C<br />

Formaldehyd 5.3 ml 8.8 ml 26.5 ml 44 ml<br />

insgesamt 30 ml 50 ml 150 ml 250 ml<br />

Tabelle 3-7<br />

Zusammensetzung der<br />

RNA-Agarose-Gele<br />

Die Agarose wurde im MOPS/H2ODEPC aufgekocht, auf ca 60°C abgekühlt, das<br />

Formaldehyd unter Rühren zugegeben <strong>und</strong> gegossen. Die RNA Proben wurden<br />

zusammen mit Ladepuffer (1 Teil RNA Probe in H2ODEPC + 4 Teile RNA-Ladepuffer)<br />

20´ bei 65°C inkubiert, auf Eis gestellt, kurz abzentrifugiert <strong>und</strong> in die mit Laufpuffer<br />

(1x MOPS) überschichteten Probentaschen gefüllt. Bei Probegelen wurde die<br />

Elektrophorese bei 40 V für 4-6 h, bei Gelen für Northern-Blots ü.Nacht bei 13 - 15 V<br />

durchgeführt.<br />

47


3.5.4.5 Northern-Blotting - RNA-Transfer<br />

Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Die Nylonmembran (Magna NT, MSI) wurde auf die Größe des Gels<br />

zurechtgeschnitten, kurz mit aqua bidest benetzen, dann für ca. 10´ in SSC (20x)<br />

geschwenkt.<br />

Das Gel wurde mit der Unterseite nach oben luftblasenfrei auf die ins SSC (20x)<br />

eingetauchten <strong>und</strong> mit SSC (20x) getränkten Filterpapiere gelegt. Die Membran<br />

wurde luftblasenfrei aufgelegt <strong>und</strong> an den Rändern mit Kunststoffstreifen abgedichtet<br />

(SSC darf nicht neben dem Gel nach oben gesaugt werden!). Nach zwei Lagen<br />

Whatmanpapier (mit SSC (20x) getränkt <strong>und</strong> luftblasenfrei aufgelegt) wurde ein ca.<br />

10 cm hoher Stapel Zellstoff aufgelegt <strong>und</strong> der Blot beschwert (Sambrook et al.,<br />

1989).<br />

Die Vollständigkeit des Transfers wurde unter UV-Licht kontrolliert, der Blot<br />

photographiert, getrocknet <strong>und</strong> 3 h bei 80°C gebacken oder UV crossgelinkt.<br />

3 Lagen Whatman-<br />

Papier in SSC getr nkt<br />

Abgrenzung<br />

Abbildung 3-2 Zusammenbau des Kappilarblots.<br />

3.5.4.6 Hybridisierung <strong>von</strong> Northern Blots<br />

benötigte Reagenzien:<br />

Gewicht<br />

mehrere Lagen<br />

Zellstoff<br />

RNA-Gel<br />

20x SSC<br />

Hybridisierungslösung: 25 ml (0.5 M) NaPhosphat pH 7.2 (1 M)<br />

(Church-buffer) 17.5 ml (7%) SDS 20%<br />

400 µl (0.2 mg/ml) tRNA (25 mg/ml)<br />

[500 µl (0.1 mg/ml) Herinssperma-DNA (10 mg/ml)]<br />

(beide vorher denaturieren)<br />

ad 50 ml mit aqua bidest<br />

Waschlösung 2.5 ml (0.1x) SSC (20x)<br />

25 ml (1%) SDS (20%)<br />

ad 500 ml mit aqua bidest<br />

Membran<br />

2 Lagen Whatman-<br />

Papier in SSC getränkt<br />

48


Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Die Hybridisierungen wurden alternativ in drei verschiedenen Gefäßen durchgeführt:<br />

a. Schalen (Nachteil: Viel Hybridisierungsflüssigkeit benötigt)<br />

b. Plastikbeutel (Nachteil: Handhabung, Kontaminationsgefahr)<br />

c. Röhren (prinzipiell sicherste Methode, manchmal mehr Hintergr<strong>und</strong> als im Beutel)<br />

Die Filter wurden 2 h bei 65°C in der Waschlösung gewaschen. Die<br />

Prähybridisierung erfolgte im Church-buffer für 1-4 h bei der entsprechenden<br />

Hybridisierungstemperatur (für cDNAs: 65°C, für Oligos kälter, z.B 18S-Oligo bei<br />

57°C). Die markierte Probe (10 7 cpm/ml) wurde zugeben <strong>und</strong> über Nacht hybridisiert.<br />

Nach dem Abgießen der Hybridisierungslösung, wurden die Filter mit Waschlösung<br />

abgespült <strong>und</strong> zweimal je 30´ bei 52°C in der Waschlösung geschwenkt. Die Filter<br />

wurden gemessen <strong>und</strong> bei zu starker Strahlung nochmal bei höherer Temperatur (bis<br />

65°C) gewaschen (Church and Gilbert, 1984; Krause et al., 1992).<br />

Zur Autoradiographie wurden die Filter in feuchtem Zustand in Frischhaltefolie<br />

einwickelt, in der Röntgenkassete fixiert <strong>und</strong> bei -80°C exponiert (für 32 P-markierte<br />

Proben ü.N. bis zu 14 Tagen).<br />

3.5.4.7 Primer Extension<br />

Reaktionsmix:<br />

6 µl Erststrang-Puffer (5x)<br />

10 µl (2-10 x 10 5 cpm) Primer (30mer), endmarkiert<br />

3 µl (250µM pro dNTP) dNTP (10mM)<br />

3 µl (10 mM) DTT (0.1 M)<br />

1 µl (36 U) RNase Inhibitor (Pharmacia)<br />

6 µl (5-50 µg) Gesamt-RNA<br />

Der Antisense-Primer (30mer) wurde 5´-endmarkiert <strong>und</strong> nicht eingebaute Nukleotide<br />

durch Ausschlußchromatographie abgetrennt. Der Reaktionsansatz wurde auf Eis<br />

pipettiert, für 3 min auf 95°C erhitzt <strong>und</strong> bei 56°C für 20 min hybridisiert. Der Ansatz<br />

wurde kurz zentrifugiert <strong>und</strong> nach der Zugabe <strong>von</strong> 1 µl (200 U) Superscript II (RNase<br />

H-freie Reverse Transkriptase) 1h bei 48°C in einem Brutschrank inkubiert. Die<br />

Erststrang-Synthese wurde duch Zugabe <strong>von</strong> 1 µl EDTA (0.5 M) abgebrochen <strong>und</strong><br />

RNA nach Zugabe <strong>von</strong> 1 µl RNaseA (10µg/ml) für 1 h bei 37°C verdaut (Sambrook et<br />

al., 1989).<br />

Zum Ansatz wurden 100 µl Ammoniumacetat-Lösung (2.5 M) zugegeben <strong>und</strong> mit 120<br />

µl Phenol-Chloroform extrahiert. Die DNA in der wässrigen Phase wurde mit<br />

300 µl Ethanol gefällt, nach dem Waschen mit 70%igem Ethanol getrocknet, <strong>und</strong><br />

neben einer bekannten Sequenzreaktion auf einem 6%igen Sequenziergel analysiert.<br />

49


Material <strong>und</strong> Methoden<br />

3.5.5 Phagenscreening zur <strong>Klonierung</strong> <strong>von</strong> cDNA Sequenzen<br />

3.5.5.1 Infektion mit Lambda ZAP II <strong>und</strong> Plattieren der Bakterien<br />

benötigte Reagenzien:<br />

MgSO4 (1M) 246.5 g (1M) MgSO4 x 7 H2O<br />

ad 100 ml mit aqua bidest - autoklaviert<br />

Maltose (10%) 5 g (10 %) Maltose<br />

ad 50 ml mit sterilem aqua bidest - sterilfiltriert<br />

Maltose-LB: 0.5 ml (10 mM) MgSO4 (1 M)<br />

250 µl (0.2 %) Maltose (10%)<br />

ad 50 ml mit LB-Medium<br />

Top-Agarose: 0.7 g (0.7 %) Agarose<br />

ad 100 ml mit LB-Medium, aufkochen<br />

Am Vortag wurden XL1-blue aus der Tiefkühlkultur auf einer LBtetra-Platte<br />

ausgestrichen <strong>und</strong> ü.N. bei 37°C im Brutraum inkubiert. Eine XL1-blue-Kolonie wurde<br />

in 50 ml Maltose-LB angeimpft <strong>und</strong> möglichst bei 30°C (bzw 37°C) ü.N. unter<br />

Schütteln inkubiert (Maltose-Induktion). Wenn die Bakterien am nächsten Tag<br />

überwachsen waren, wurde einen Teil der Bakterien (OD600=0.5) nochmal für zwei<br />

St<strong>und</strong>en mit frischem Maltose-LB inkubiert. Am nächsten Tag wurden große LB-<br />

Platten (∅ = 150 mm, ohne Antibiotikum) kopfüber 2h auf 37°C vortemperiert. Die<br />

Top-Agarose wurde aufgekocht <strong>und</strong> im Wasserbad auf 48°C abgekühlt.<br />

XL1-blue Bakterien wurden in 10mM MgSO4 auf eine OD600=0.5 eingestellt, 600 µl<br />

der Bakterien-Suspension pro Platte wurden in 15 ml Röhrchen mit der<br />

entsprechenden Menge der Phagen-Library infiziert <strong>und</strong> 20´ bei 37°C im Wasserbad<br />

inkubiert.<br />

Differentielles Screening 5000 - 7000 pfu / Platte<br />

cDNA-Library Screening 40000-50000 pfu / Platte<br />

Screening <strong>von</strong> einzelnen Phagen (2. R<strong>und</strong>e) 50 - 100 pfu / Platte<br />

Tabelle 3-8 Anzahl der eingesetzten Plaque-forming Units für verschiedene<br />

Screeningmethoden<br />

7 ml Top-Agarose wurden pro Röhrchen zugeben <strong>und</strong> sofort auf die vortemperierten<br />

LB-Platten ausgegossen. Nach dem Erhärten der Top-Agarose, wurden die Platten<br />

umgedreht für 7 - 10 St<strong>und</strong>en bei 37°C inkubiert <strong>und</strong> nach dem Erreichen der<br />

gewünschten Plaquegröße im Kühlraum bei 4°C gelagert (Sambrook et al., 1989).<br />

50


3.5.5.2 Präparation der Filterabdrücke<br />

benötigte Reagenzien:<br />

Filter Nitro-Plus (MSI)<br />

Denaturierungs-Lösung: 5 ml (0.5 M) NaOH<br />

9 g (1.5 M) NaCl<br />

ad 100 ml mit aqua bidest<br />

Neutralisierungs-Lösung: 6 g (0.5 M) Tris / HCl pH 8.0<br />

9 g (1.5 M) NaCl<br />

ad 100 ml mit aqua bidest<br />

Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Die Filter wurden beschriftet, luftblasenfrei auf die Phagenplatte gelegt, mit dem<br />

Skalpell drei Kerben am Rand markiert <strong>und</strong> nach 2´ abgezogen (Original-Filter).<br />

Nachfolgend wurde noch mindestens einen Dublikat-Filter gezogen (pro Replikat 1´<br />

länger inkubieren, Markierung wie Original-Filter).<br />

Der abgezogene Filter wurde mit der DNA-Seite nach oben auf zwei Lagen<br />

Filterpapier mit Denaturierungs-Lösung gelegt <strong>und</strong> 5´ einwirken lassen. Danach<br />

wurde der Filter kurz auf Filterpapier getrocknet <strong>und</strong> mit der DNA-Seite nach oben<br />

auf zwei Lagen Filterpapier mit Neutralisierungs-Lösung gelegt. Nach einer<br />

Einwirkzeit <strong>von</strong> 5´ wurde der Filter getrocknt <strong>und</strong> anschließend UV-crossgelinkt<br />

(Sambrook et al., 1989).<br />

Zur Minderung <strong>von</strong> Bakterienkontaminationen wurden nach dem Blotten 5 Tropfen<br />

Chloroform auf eine Glasplatte geben <strong>und</strong> die Phagenplatte umgedreht auflegt. Die<br />

Lagerung der Platten erfolgte bei 4°C.<br />

3.5.5.3 Hybridisierung mit radioaktiv markierten Sonden<br />

benötigte Reagenzien:<br />

SSPE (20x) 27.6 g (0.2 M) NaH2PO4 /NaOH pH 7.4<br />

7.4 g (20 mM) EDTA<br />

175 g (3 M) NaCl<br />

ad 1 l mit aqua bidest- autoklavieren!<br />

Prähybridisierungslösung: 15 ml (50 %) Formamid<br />

7.5 ml (5x) SSPE 20x<br />

150 µl (0.1 %) SDS 20%<br />

[600 µl (0.5 mg/ml) tRNA (25 mg/ml)]<br />

300 µl (0.1 mg/ml) Herinssperma-DNA (10 mg/ml)<br />

ad 30 ml mit aqua bidest<br />

Hybridisierungslösung: 15 ml (50 %) Formamid<br />

7.5 ml (5x) SSPE 20x<br />

150 µl (0.1 %) SDS 20%<br />

6 ml (5 %) PEG 8000 25%<br />

[600 µl (0.5 mg/ml) tRNA (25 mg/ml)]<br />

300 µl (0.1 mg/ml) Herinssperma-DNA (10 mg/ml)<br />

ad 30 ml mit aqua bidest<br />

51


Waschlösung A 50 ml (2x) SSC (20x)<br />

2.5 ml (0.1%) SDS (20%)<br />

ad 500 ml mit aqua bidest<br />

Waschlösung B 12.5 ml (0.5x) SSC (20x)<br />

2.5 ml (0.1%) SDS (20%)<br />

ad 500 ml mit aqua bidest<br />

Waschlösung C 2.5 ml (0.1x) SSC (20x)<br />

2.5 ml (0.1%) SDS (20%)<br />

ad 500 ml mit aqua bidest<br />

Waschlösung D 2.5 ml (0.1x) SSC (20x)<br />

25 ml (1%) SDS (20%)<br />

ad 500 ml mit aqua bidest<br />

Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Die Filter werden 1 h in Waschlösung D bei 65°C gewaschen <strong>und</strong> die<br />

Prähybridisierung erfolgt bei 52°C für 4-5 h. Nach der Denaturierung der cDNA-<br />

Sonde (5´, 95°C) wird die Prähybridisierungslösung abgegossen <strong>und</strong> der Filter ü.N<br />

bei 52°C in der Hybridisierunglösung (+ Sonde: 1-2 x 10 6 cpm/ml) geschwenkt.<br />

Die Hybridisierungslösung wurde am nächsten Tag abgenommen <strong>und</strong> bei -20°C<br />

eingefroren (für zweites Screening). Gewaschen wurden die Filter 5´ in Waschlösung<br />

A, 20´ in Waschlösung B, 20´ in Waschlösung C bei RT <strong>und</strong> schließlich 30´ bei 50°C<br />

in Waschlösung D. Die Autoradiographie erfolgte meistens ü.N..<br />

Interessante Plaques (Signal auf Original-Filter <strong>und</strong> Duplikat sichtbar) wurden mit<br />

einer Pipette ausgestochen <strong>und</strong> in 1 ml SM-Puffer + 30 µl Chloroform überführt. Die<br />

Suspension wurde geschüttelt <strong>und</strong> über Nacht bei 4°C oder 1 - 2 h bei RT inkubiert.<br />

Ein Phagenplaque durchschnittlicher Größe enthielt 10 6 -10 7 infektiöse<br />

Phagenpartikel.<br />

Mit den isolierten Phagen wurde eine 2. Screening-R<strong>und</strong>e durchgeführt (1 µl der<br />

1:100 verdünnten Phagenstammlösung wurde zur Infektion eingesetzt ≈ 10 - 100<br />

Phagenpartikel) <strong>und</strong> positive Plaques isoliert.<br />

Die Länge des cDNA-Inserts in den Phagen wurde durch PCR kontrolliert. Zum<br />

Sequenzieren wurde die Phagen-DNA nach der Vorschrift des Herstellers der cDNA-<br />

Bank (Stratagene) in Plasmid-DNA umgewandelt (In vivo excision).<br />

3.5.6 Polymerase Ketten Reaktion (PCR)<br />

Mit Hilfe <strong>von</strong> zwei entgegengesetzt orientierten, spezifischen Primern lassen sich bei<br />

der PCR aus DNA-Proben Gensequenzen amplifizieren (Mullis et al., 1986). Es<br />

lassen sich geringe DNA-Mengen, oder bei vorhergehender reversen Transkription<br />

auch zelluläre RNA analysieren. Diese Methode wurde zur Herstellung <strong>von</strong> cDNA-<br />

Sonden, zur <strong>Klonierung</strong> <strong>von</strong> 5´-Enden (RACE-PCR), zur Kontrolle <strong>von</strong> Insertgrößen<br />

(Phagen-PCR, Plasmid-PCR) <strong>und</strong> zur differentiellen Analyse <strong>von</strong> verwandten RNA-<br />

Präparationen (Differential Display) verwendet.<br />

52


3.5.6.1 Differential Display<br />

Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Diese <strong>von</strong> Pardee <strong>und</strong> Liang (1992) entwickelte Methode wurde <strong>von</strong> uns zur<br />

Identifizierung <strong>von</strong> reifungsassoziiert exprimierten Genen aus in vitro differenzierten<br />

Makrophagen verwendet.<br />

Gesamt-RNA <strong>von</strong> Monozyten <strong>und</strong> in vitro differenzierten Makrophagen wurde<br />

präpariert <strong>und</strong> anschließend einem DNase-Verdau unterzogen. Das differentielle<br />

Display erfolgte mit Hilfe des mRNA Differential Display Systems (Genhunter<br />

Corporation, Brookline, USA), den Primern T12MC <strong>und</strong> AP-1, [α- 35 S] dATP <strong>und</strong> den<br />

folgenden PCR-Bedingungen:<br />

94°C, 30 s; 40°C, 2 min; 72°C, 30 s (40 Zyklen)<br />

Die Proben wurden über ein 6%iges Harnstoff-Polyacrylamidgel aufgetrennt,<br />

interessante Banden aus dem getrockneten Gel ausgeschnitten, nach der Vorschrift<br />

der Herstellers extrahiert <strong>und</strong> in einer zweiten PCR-R<strong>und</strong>e amplifiziert (Bedingungen<br />

wie bei der ersten R<strong>und</strong>e). PCR-Produkte wurden über ihren A-Überhang in den<br />

Vektor pCRII kloniert (TA-Cloning Kit, Invitrogen).<br />

3.5.6.2 RACE ("rapid amplification of cDNA ends") - PCR<br />

Die durchgeführten RACE-PCRs wurden alle mit Hilfe des Marathon cDNA<br />

Amplification Kit (Clontech) durchgeführt. Die Herstellung der cDNA, die Ligation der<br />

Adapter <strong>und</strong> die anschließende PCR wurden nach den Vorschriften des Herstellers<br />

durchgeführt. Die Amplifikation erfolgte mit einer Mischung aus Taq- <strong>und</strong> Pwo-<br />

Polymerase (Expand High Fidelity PCR System, Boehringer Mannheim) unter Zusatz<br />

eines Taq-Startantikörpers (Clontech).<br />

PCR-Bedingungen: 94°C, 30 s; 68°C 4 min (10 Zyklen)<br />

94°C, 30 s; 68°C 4 min + 20 s/Zyklus (20 Zyklen)<br />

3.5.6.3 Bedingungen für weitere verwendete PCR-Amplifikationen<br />

• CPM-Fragment (1250bp) (Primer CPMsense,CPMantisense):<br />

95°C, 1 min; 64°C, 45 s; 72°C, 1.5 min (35 Zyklen)<br />

• Amplifikation <strong>von</strong> Plasmidinserts direkt aus Bakterien:<br />

(Primer M13 forward <strong>und</strong> reverse)<br />

Bakterienkolonien wurden mit einer gelben Spitze gepickt <strong>und</strong> in 5 ml LB-Medium<br />

angeimpft. Die Spitze wurde anschließend in den vorbereiteten Standard-PCR-Mix<br />

getaucht. PCR-Bedingungen:<br />

95°C, 3´; HotStart manuell<br />

94°C, 44 s, 61°C, 40 s, 72°C, 46 s (35 Zyklen)<br />

53


• PhagenPCR<br />

PCR-Mix:<br />

Phagen in SM 3 µl<br />

Tris pH 8.5 (1 M) 10 mM 0.5 µl<br />

MgCl2 (100 mM) 1.5 mM 0.75 µl<br />

KCl (1 M) 50 mM 2.5 µl<br />

Tween20 (10%) 1 % 5 µl<br />

dNTP-Mix (2.5 mM each) 200 µM 4 µl<br />

Primer 1: T3 long (10 pmol /µl) 200 nM 1 µl<br />

Primer 2: M13-Forward (10 pmol /µl) 200 nM 1 µl<br />

H2O 31.85 µl<br />

Taq-Polymerase<br />

95°C, 6´; HotStart<br />

0.4 µl<br />

50 µl<br />

94°C, 30s, 51°C, 30s, 73°C, 3,5 min (28 Zyklen)<br />

Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Bei Verwendung <strong>von</strong> spezifischen Primern wurde die Annealing-Temperatur<br />

entsprechend der Schmelztemperatur der Primer auf bis zu 65°C erhöht.<br />

54


4 ERGEBNISSE<br />

4.1 <strong>Charakterisierung</strong> <strong>und</strong> Identifizierung <strong>von</strong><br />

Carboxypeptidase M auf Makrophagen<br />

Ergebnisse<br />

In Vorarbeiten wurde in der Arbeitsgruppe versucht, die <strong>von</strong> MAX.1 <strong>und</strong> MAX.11<br />

detektierten Antigene über molekularbiologische Screening-Methoden zu<br />

identifizieren. Weder durch Antikörper-Plaque-Screening noch durch<br />

Expressionsscreening in COS7-Zellen konnten entsprechende cDNA-Klone isoliert<br />

werden, da die Epitope für die beiden Antikörper wahrscheinlich nur im nativen<br />

Zustand <strong>und</strong> bei korrekter Faltung vorhanden sind. Die Antikörper reagierten auch<br />

nicht mit immobilisierten Proteinen nach SDS-PAGE <strong>und</strong> Western Blot, was ein<br />

weiterer Hinweis auf eine Notwendigkeit <strong>von</strong> nativem Protein für die Antigen-<br />

Antikörper-Wechselwirkung war.<br />

Da diese Ansätze zur Antigencharakterisierung nicht zum Erfolg führten, wurde im<br />

Folgenden versucht, die beiden Antigene auf dem klassischen proteinchemischen<br />

Weg zu charakterisieren <strong>und</strong> zu identifizieren.<br />

4.1.1 Biotinylierung als Alternative zur radioaktiven Markierung<br />

Die zur <strong>Charakterisierung</strong> geplanten Immunpräzipitationen erforderten eine sensitive<br />

Detektionsmethode, da sich die geringen Mengen immunpräzipitierter Proteine in den<br />

seltensten Fällen durch Coomassie- oder Silberfärbungen nachweisen lassen. Die<br />

klassischen Methoden, wie z.B. die biosynthetische Markierung <strong>von</strong> Proteinen durch<br />

den Einbau <strong>von</strong> 35 S-Methionin oder die Markierung <strong>von</strong> Zelloberflächenmolekülen<br />

durch 125 J, erfordern den Umgang mit radioaktiven Isotopen. Um die Verwendung<br />

<strong>von</strong> radioaktiven Substanzen zu vermeiden, wurde eine neuere, <strong>von</strong> Cole et al.<br />

(1987) entwickelte Methode der nichtradioaktiven Markierung <strong>von</strong><br />

Oberflächenmolekülen etabliert. Hierbei wird Biotin bei milden Bedingungen über<br />

einen aktivierten Ester an primäre oder sek<strong>und</strong>äre Aminogruppen <strong>von</strong> Proteinen<br />

gekoppelt (s. Abbildung 4-1) <strong>und</strong> anschließend über Streptavidin-Enzymkonjugate<br />

nachgewiesen. Diese Methode eignet sich besonders für den Nachweis <strong>von</strong><br />

Oberflächenstrukturen, da die Markierungsreaktion mit intakten Zellen durchgeführt<br />

wird <strong>und</strong> cytosolische Proteine nicht markiert werden.<br />

55


H<br />

HN<br />

H<br />

HN<br />

O<br />

S<br />

O<br />

S<br />

NH<br />

H<br />

NH<br />

H<br />

D-Biotinoyl-�-aminocapronsäure-<br />

N-hydroxysulfosuccinimidester Natriumsalz<br />

(NHSS-Biotin)<br />

Abbildung 4-1 Reaktionsschema der Biotinylierung mit NHSS-Biotin.<br />

O<br />

NH<br />

O<br />

NH<br />

SO3Na<br />

Ergebnisse<br />

Bei der Etablierung dieser Methode erwies sich ein Aminocapronsäurespacer<br />

zwischen aktiviertem Ester <strong>und</strong> Biotin als vorteilhaft, ein kürzerer Abstand zwischen<br />

aktiviertem Ester <strong>und</strong> Biotin führte zu einer verschlechterten Sensitivität des<br />

anschließenden Nachweises. Von verschiedenen getesteten Detergenzien für den<br />

Zellaufschluß wurden mit Nonidet P40 die besten Resultate erzielt.<br />

4.1.2 Biochemische <strong>Charakterisierung</strong> der <strong>von</strong> den Antikörpern<br />

MAX.1 <strong>und</strong> MAX.11 erkannten Antigene<br />

Zur biochemischen <strong>Charakterisierung</strong> der <strong>von</strong> MAX.1 <strong>und</strong> MAX.11 detektierten<br />

Antigene wurden Oberflächenproteine auf Makrophagen mit Biotin markiert <strong>und</strong> nach<br />

der Lyse immunpräzipitiert. Beide Antikörper fällten ein Glykoprotein mit einem<br />

Molekulargewicht <strong>von</strong> 58-64 kDa. Die anschließend durchgeführte enzymatische<br />

Deglykosylierung mit N-Glykosidase F (NGF) führte zu einer Reduzierung des<br />

Molekulargewichts auf ca. 46 kDa, was einem Kohlehydratanteil <strong>von</strong> 28% entspricht<br />

(s. Abbildung 4-2).<br />

O<br />

O<br />

O<br />

O<br />

N<br />

+H2N Protein<br />

O<br />

N Protein<br />

H<br />

56


MW<br />

(kDa)<br />

A B<br />

MW<br />

(kDa)<br />

C<br />

78910<br />

Ergebnisse<br />

Abbildung 4-2 Biochemische <strong>Charakterisierung</strong> der <strong>von</strong> MAX.1 bzw. MAX.11<br />

erkannten Antigene. SDS-PAGE <strong>und</strong> ECL-Färbung <strong>von</strong><br />

Immunpräzipitationen aus Lysaten <strong>von</strong> in vitro differenzierten<br />

Makrophagen mit den folgenden Antikörpern: Anti-CD11c (Bahn 1, 4),<br />

MAX.1 (Bahn 2, 5), MAX.11 (Bahn 3, 6, 7, 8, 9, 10). In B wurden die<br />

Präzipitate mit N-Glykosidase F, in C sukzessive mit Neuraminidase<br />

(Bahn 8), Galactosidase (Bahn 9) <strong>und</strong> N-Acetyl-D-glukosaminidase<br />

(Bahn 10) verdaut.<br />

Ein stufenweise durchgeführter Verdau <strong>von</strong> verschiedenen Kohlehydraten<br />

(Neuraminsäure, Galaktose <strong>und</strong> N-Acetyl-D-glukosamin) führte in allen drei Fällen zu<br />

einer Verringerung des Molekulargewichts (s. Abbildung 4-2 C).<br />

In früheren Arbeiten war bereits gezeigt worden, daß sich das <strong>von</strong> MAX.1 detektierte<br />

Antigen durch Behandlung mit einer phosphoinositspezifischen Phospholipase C (PI-<br />

PLC) <strong>von</strong> der Zellmembran abtrennen läßt (Van der Schoot et al., 1989). Eine solche<br />

Abspaltung führt zu einer Anreicherung des Antigens, was für eine anschließende<br />

affinitätschromatographische Aufreinigung <strong>von</strong> Vorteil ist. Deshalb wurde untersucht,<br />

ob die <strong>von</strong> MAX.1 <strong>und</strong> MAX.11 detektierten Antigene auch nach einer PI-PLC-<br />

Abspaltung aus dem erhaltenen Überstand gefällt werden konnten. In Abbildung 4-3<br />

ist das positive Ergebnis dieser Immunpräzipitationen gezeigt.<br />

57


MW<br />

(kDa)<br />

Abbildung 4-3 Immunpräzipitation<br />

nach PI-PLC-Verdau.<br />

Überstände nach PI-PLC-Behandlung <strong>von</strong><br />

in vitro differenzierten Makrophagen<br />

wurden mit den folgenden Antikörpern<br />

gefällt: Anti-CD14 (Bahn 1), MAX.1 (Bahn<br />

2), MAX.11 (Bahn 3) <strong>und</strong> Anti-CD11c<br />

(Bahn 4).<br />

MW<br />

(kDa)<br />

Ergebnisse<br />

Abbildung 4-4 Kreuzreaktivität <strong>von</strong><br />

MAX.1 <strong>und</strong> MAX.11.<br />

Immunpräzipitation nach MAX.1 (Bahn1-3)<br />

bzw. MAX.11 (Bahn 4-6)<br />

Affinitätschromato-graphie mit den<br />

folgenden Antikörpern: MAX.1 (Bahn 1, 4),<br />

MAX.11 (Bahn 2, 5) <strong>und</strong> Anti-CD11c<br />

(Bahn 3, 6). Die Proben wurden vor der<br />

SDS-PAGE mit NGF verdaut.<br />

Da sich die Eigenschaften der beiden Antigene in den beschriebenen Experimenten<br />

sehr ähnelten, wurde untersucht, ob die beiden Antikörper MAX.1 <strong>und</strong> MAX.11 ein<br />

einziges Antigen erkennen. Dazu wurden die beiden Antikörper an Sepharose<br />

gekoppelt <strong>und</strong> mit Hilfe <strong>von</strong> Miniaffinitätssäulen beide Antigene getrennt aufgereinigt.<br />

Aus den Eluaten beider Säulen konnte jeweils mit MAX.1 <strong>und</strong> MAX.11 Antigen gefällt<br />

werden (s. Abbildung 4-4). Beide Antikörper sind kreuzreaktiv <strong>und</strong> erkennen somit<br />

dasselbe Protein.<br />

58


4.1.3 Reinigung <strong>und</strong> Identifizierung des MAX.1/11-Antigens<br />

Ergebnisse<br />

In vitro differenzierte Makrophagen (8 x 10 8 ) wurden mit PI-PLC behandelt, ein<br />

kleinerer Anteil (1 x 10 8 Zellen) wurde vor dieser Behandlung mit Biotin markiert. Die<br />

vereinigten Überstände wurden über eine MAX.11-Immunaffinitätssäule aufgereinigt<br />

<strong>und</strong> kleine Mengen der eluierten Fraktionen über SDS-PAGE, Western-Blot <strong>und</strong><br />

anschließende ECL-Färbung analysiert. Die Antigen enthaltende Fraktion wurde<br />

nach SDS-PAGE <strong>und</strong> Western-Blot zur Mikrosequenzanalyse verwendet. Die<br />

folgende N-terminale Aminosäuresequenz konnte <strong>von</strong> R. Deutzmann (Lehrstuhl für<br />

Biochemie I, Universität Regensburg) detektiert werden:<br />

Leu-Asp-Phe-Asn-Tyr-Xaa-Xaa-Gln-Glu-Gly-Met-Glu-Ala.<br />

Ein Vergleich mit bereits bekannten Sequenzen in der EMBL-Datenbank ergab, daß<br />

diese Sequenz identisch zur N-terminalen Aminosäuresequenz für Carboxypeptidase<br />

M (CPM) ist (Tan et al., 1989).<br />

Zur Bestätigung dieser Identität mit CPM <strong>und</strong> der Kreuzreaktivität der Antikörper<br />

MAX.1 <strong>und</strong> MAX.11 wurde die spezifische, membrangeb<strong>und</strong>ene Aktivität <strong>von</strong> CPM<br />

nach Immunpräzipitationen mit beiden Antikörpern gemessen. Die Enzymaktivität<br />

wurde über die Spaltung eines dansylgekoppelten Dipeptids (Dansyl-Ala-Arg)<br />

bestimmt. Wie in Tabelle 4-1 gezeigt, waren beide Antikörper in der Lage die CPM-<br />

Aktivität aus Makrophagen- <strong>und</strong> Plazentamembranpräparationen zu fällen.<br />

Antikörper Membranpräperation aus<br />

MAK Plazenta<br />

(MSA) (%) (MSA) (%)<br />

Isotypkontrolle 805 ± 123 1 100 2 310 ± 27 100<br />

MAX.1 48 ± 40 6 ± 5 37 ± 34 12 ± 11<br />

MAX.11 73 ± 8 9 ± 1 28 ± 25 9 ± 8<br />

Tabelle 4-1 Immunpräzipitation der Carboxypeptidase-Aktivität aus<br />

Membranfraktionen <strong>von</strong> in vitro differenzierten Makrophagen (MAK)<br />

oder Plazenta.<br />

1 Restaktivität nach Immunpräzipitation als mittlere spezifische<br />

Aktivität (MSA) in nmol/h/mg Protein ± Standardabweichung (SD) aus<br />

drei unabhängigen Experimenten.<br />

2 % (mittel) der Kontrolle ± SD.<br />

59


4.1.4 Expression <strong>und</strong> enzymatische Aktivität der<br />

Carboxypeptidase M während der Makrophagenreifung<br />

Ergebnisse<br />

Im Folgenden wurde die Korrelation zwischen Oberflächenexpression, spezifischer<br />

membrangeb<strong>und</strong>ener Aktivität <strong>und</strong> der Expression der mRNA <strong>von</strong> CPM während der<br />

Serum-induzierten in vitro Differenzierung humaner Monozyten untersucht. Die<br />

kultivierten Monozyten wurden zu verschiedenen Zeitpunkten geerntet <strong>und</strong> die<br />

jeweiligen Untersuchungen (durchflußzytometrische Analyse, Enzymassay, mRNA-<br />

Extraktion) parallel durchgeführt.<br />

Durch durchflußzytometrische Analysen konnte der Anstieg der CPM-Oberflächenexpression<br />

gezeigt werden. Die leicht unterschiedlichen Fluoreszenzintensitäten <strong>von</strong><br />

MAX.1 <strong>und</strong> MAX.11 waren reproduzierbar (s. Abbildung 4-5).<br />

Abbildung 4-5 Oberflächenexpression <strong>von</strong> Carboxypeptidase M.<br />

Durchflußzytometrische Analyse mit den beiden Antikörpern MAX.1<br />

(❍) <strong>und</strong> MAX.11 (●). Frisch isolierte Monozyten, Monozyten nach<br />

Adhärenz über Nacht <strong>und</strong> nach 1, 3 bzw. 7 Tagen Serumkultur<br />

wurden für die Analyse gefärbt. Angegeben ist die `mean channel<br />

fluorescence´ (MCF) der positiven Zellen abzüglich der MCF einer<br />

Isotyp-Kontrolle <strong>von</strong> einem repräsentativen Experiment (n=4).<br />

Die mittlere spezifische Aktivität (MSA) <strong>von</strong> CPM in Membranpräparationen wurde zu<br />

gleichen Zeitpunkten durch die Umsetzung <strong>von</strong> Dansyl-Ala-Arg gemessen. Wie in<br />

Abbildung 4-6 gezeigt, konnte ein 30-40 facher Anstieg der MSA nachgewiesen<br />

werden.<br />

Parallel präparierte Gesamt-RNA wurde geblottet <strong>und</strong> mit einer CPM-Sonde<br />

hybridisiert. RNA <strong>von</strong> humanen Hautfibroblasten <strong>und</strong> gemischten, humanen<br />

60


Ergebnisse<br />

Lymphozyten wurde als Negativkontrolle, RNA <strong>von</strong> humaner Plazenta als<br />

Positivkontrolle verwendet. Die CPM-mRNA wurde - ebenso wie Enzymaktivität <strong>und</strong><br />

Oberflächenexpression - im Laufe der acht Kulturtage deutlich hochreguliert (s.<br />

Abbildung 4-7).<br />

Abbildung 4-6 CPM-Aktivität während der Monozytendifferenzierung. Membranen<br />

wurden <strong>von</strong> frisch isolierten Monozyten, nach Adhärenz über Nacht<br />

<strong>und</strong> nach 1, 3 bzw. 7 Tagen Serumkultur präpariert. Die<br />

membrangeb<strong>und</strong>ene Enzymaktivität wurde durch die Umsetzung des<br />

Substrats Dansyl-Ala-Arg gemessen. Die Werte sind als mittlere<br />

spezifische Aktivität (MSA) <strong>von</strong> vier unabhängigen Experimenten<br />

angegeben.<br />

Abbildung 4-7 Northern Blot Analyse der CPM mRNA. Gesamt RNAs <strong>von</strong> frisch<br />

isolierten Monozyten (d0), nach Adhärenz über Nacht (d1), nach 1<br />

(d2), 3 (d4) bzw. 7 (d8) Tagen Serumkultur, <strong>von</strong> gemischten<br />

Lymphozyten (L), Plazenta (P) <strong>und</strong> humanen Hautfibroblasten<br />

wurden mit einer CPM-Sonde hybridisiert.<br />

61


4.1.5 7A2-Antigen<br />

Ergebnisse<br />

In Zusammenarbeit mit D. Männel (Abt. für Tumorimmunologie des Inst. für<br />

Pathologie, Universität Regensburg) wurden in der Arbeitsgruppe neue monoklonale<br />

Antikörper produziert, die im Zell-ELISA in vitro differenzierte Makrophagen, nicht<br />

aber Blutmonozyten erkennen. Zur ersten <strong>Charakterisierung</strong> der Antigene, die diese<br />

Antikörper erkennen, wurden Immunpräzipitationen aus Lysaten <strong>von</strong> biotinmarkierten<br />

Makrophagen durchgeführt. Der als 7A2 bezeichnete Antikörper präzipitierte ein<br />

glykosyliertes Protein mit einem Molekulargewicht <strong>von</strong> 58-64 kDa (s. Abbildung 4-8).<br />

Die gefärbte Bande entsprach hierbei den durch MAX.1 <strong>und</strong> MAX.11 erzeugten<br />

Mustern. Diese Ähnlichkeit <strong>und</strong> die nach enzymatischer Deglykosylierung<br />

entstandene 46 kDa-Bande (entsprechend wie bei MAX.1/11) legten nahe, daß es<br />

sich bei dem 7A2-Antigen ebenfalls um Carboxypeptidase M handelt. Im Folgenden<br />

wurde untersucht, ob dieser Antikörper, wie MAX.1 bzw. MAX.11, die spezifische<br />

Enzymaktivität aus Plazenta- oder Makrophagenmembranen präzipitierte. Im<br />

Vergleich zu einem Isotyp-Kontrollantikörper konnten in drei unabhängigen<br />

Experimenten 85 ± 7 % der spezifischen Aktivität aus Plazenta <strong>und</strong> 83 ± 9 % der<br />

spezifischen Aktivität aus Makrophagenpräparationen gefällt werden.<br />

Abbildung 4-8 Biochemische <strong>Charakterisierung</strong><br />

des <strong>von</strong> 7A2 erkannten Antigens.<br />

SDS-PAGE <strong>und</strong> ECL-Färbung <strong>von</strong><br />

Immunpräzipitationen aus Lysaten<br />

<strong>von</strong> in vitro differenzierten<br />

Makrophagen (A) ohne, (B) mit<br />

anschließender enzymatischer<br />

Deglykosylierung.<br />

MW<br />

(kDa)<br />

62


4.1.6 Molekularbiologische Vorarbeiten zur <strong>Klonierung</strong> des<br />

humanen CPM-Gens<br />

Ergebnisse<br />

Das vollständige mRNA-Transkript <strong>von</strong> CPM hatte bei Hybridisierungen eine Länge<br />

<strong>von</strong> ca 4.2 kb, eine weitere Bande, eventuell alternativ gesplißte mRNA, war<br />

oberhalb <strong>von</strong> 5 kb erkennbar (s. Abbildung 4-7). Die publizierte Sequenz umfaßt<br />

jedoch nur ca 2 kb. Zur <strong>Charakterisierung</strong> des Gens ist eine möglichst vollständige<br />

cDNA erforderlich.<br />

4.1.6.1 <strong>Charakterisierung</strong> des 5´-Endes der CPM-mRNA<br />

Zur <strong>Klonierung</strong> eventuell fehlender Sequenzbereiche im 5´-untranslatierten Bereich<br />

der CPM cDNA <strong>und</strong> zur groben Bestimmung der Lage des Transkriptionsstarts<br />

wurden RACE-PCRs mit drei Primern durchgeführt, die jeweils 120, 340 <strong>und</strong> 680 bp<br />

oberhalb vom bekannten Sequenzstart lagen. Wie in Abbildung 4-9 gezeigt,<br />

entsprachen die durch 5`-RACE-PCR erzeugten Banden den oben genannten<br />

Abständen, das 5´-Ende der CPM cDNA war also möglicherweise vollständig oder<br />

fast vollständig sequenziert.<br />

Abbildung 4-9<br />

1.5%iges Ethidiumbromid-gefärbtes Agarosegel<br />

einer 5´-RACE-PCR zur ungefähren Bestimmung<br />

der Länge des 5´-untranslatierten Bereiches der<br />

CPM-mRNA. Die Amplifikation wurde mit Adapterligierter<br />

cDNA <strong>von</strong> in vitro differenzierten<br />

Makrophagen (d5) <strong>und</strong> den Primern CPM P1, P3<br />

<strong>und</strong> P4 durchgeführt.<br />

(kb)<br />

63


Ergebnisse<br />

4.1.6.2 <strong>Charakterisierung</strong> <strong>und</strong> <strong>Klonierung</strong> des 3´-Endes der CPMmRNA<br />

In der Region nahe der bekannten poly(A)-Sequenz konnte keine<br />

Konsensussequenz für das Polyadenylierungssignal (AAUAAA) gef<strong>und</strong>en werden.<br />

Dies ist ein Hinweis darauf, daß der wirkliche poly(A)-Schwanz in einem<br />

unbekannten 3´-Sequenzbereich liegen könnte. Ein Sequenzvergleich (s. Abbildung<br />

4-10) des bekannten 3´-Endes ergab eine über 80%ige Homologie zu sog. Alu-<br />

Repeat-Sequenzen. Diese mobilen Pseudogene sind 150-300 bp lang, machen mit<br />

800000 Kopien ca. 5% des humanen Genoms aus <strong>und</strong> besitzen ein A-reiches 3´-<br />

Ende. Im Falle einer oligo(dT)-geprimten reversen Transkription der CPM-mRNA<br />

könnte dieses A-reiche 3´-Ende mit dem Primer hybridisieren <strong>und</strong> die Transkription<br />

aus der Richtung des echten poly(A)-Schwanz unterbrechen.<br />

ALU 1 .........................CGGCCGGGCACGGTGGTTCACGCCT 25<br />

|||| || | ||| | | |<br />

CPM 1698 CTTCTACATACAAGACTTCACCATAAGGCCAGGAGCAGTGCTCACGCCTT 1747<br />

. . . . .<br />

ALU 26 GTAATCCCAGTACTTTGGGAGGCTGAGGTGAGTGGATCAC...GAGGTCA 72<br />

|||||||||| |||||||||||| ||||| | ||||||| |||||||<br />

CPM 1748 GTAATCCCAGCACTTTGGGAGGCCAAGGTGGGCGGATCACCTTGAGGTCA 1797<br />

. . . . .<br />

ALU 73 GGAGTTCAAGACCAACCTGGCCAAGATGGTGATAACCCCGTCTCTACTAA 122<br />

|||||||||||||| |||| |||| ||||||| ||||| |||||||||<br />

CPM 1798 GGAGTTCAAGACCAGCCTGACCAACATGGTGA.AACCCTGTCTCTACT.. 1844<br />

. . . . .<br />

ALU 123 AAATACAAAAATTAGCAGGGCGTGGTGACCGGCACCTGTAATCCCAGCTA 172<br />

||| |||||| ||| |||||| | |||||||||| || ||||<br />

CPM 1845 ......AAATATTAGCGGGGTGTGGTGGCGGGCACCTGTAGTCGCAGCCT 1888<br />

. . . . .<br />

ALU 173 CTTAGGAGGCTGAGGCA.GAGAATTGGTTGAACCAGGGAGGCGGAGGTTG 221<br />

| |||||||||| || |||||| | ||||||| ||||||||| |||<br />

CPM 1889 TTCGGGAGGCTGAGACAGGAGAATCGCTTGAACCCTAGAGGCGGAGTTTG 1938<br />

. . . . .<br />

ALU 222 CAGTGAGCTGAGATCGTGCCACTGCACTCCAGCCTGGGCAACAGAGCAAG 271<br />

|||||||| ||||| |||||| || |||||||| |||||||||||| |||<br />

CPM 1939 CAGTGAGCCGAGATAGTGCCATTGTACTCCAGCTTGGGCAACAGAGTAAG 1988<br />

. .<br />

ALU 272 ACTCCGTCTCAAAAAAGAAAAAAAAAACA 300<br />

|||| |||||<br />

CPM 1989 ACTCTGTCTC................... 1998<br />

Abbildung 4-10 Alu-Repeat. Sequenzvergleich des 3' Endes humaner<br />

Carboxypeptidase M mit einer H.sapiens Alu Repeat Sequenz (Klone<br />

2-48, Accessionnr. X62357). Die verglichenen Sequenzen sind zu<br />

82.7 % identisch.<br />

64


Ergebnisse<br />

4.2 <strong>Charakterisierung</strong> <strong>von</strong> weiteren Oberflächenantigenen<br />

4.2.1 MAX.3-Antigen<br />

Ebenso wie die beiden Antikörper MAX.1 bzw. MAX.11 ist MAX.3 ein Antikörper, der<br />

reifungsabhängig exprimierte Strukturen auf Makrophagen erkennt. Auch in diesem<br />

Fall waren molekularbiologische Ansätze zur Identifizierung fehlgeschlagen, so<br />

wurde auch hier versucht, das Antigen auf biochemischem Wege zu charakterisieren<br />

<strong>und</strong> zu identifizieren.<br />

4.2.1.1 Biochemische <strong>Charakterisierung</strong> des vom Antikörper MAX.3<br />

erkannten Antigens<br />

Bei Immunpräzipitationen aus Lysaten <strong>von</strong> biotinmarkierten Makrophagen konnte das<br />

Antigen als diffuse Bande zwischen 60 <strong>und</strong> 90 kDa detektiert werden. Nach<br />

enzymatischer Deglykosylierung des präzipitierten Materials verringerte sich das<br />

Molekulargewicht auf ca. 45 kDa. Das <strong>von</strong> MAX.3 erkannte Antigen war also mit<br />

einem Kohlehydratanteil <strong>von</strong> 25-50% stark N-glykosyliert (s. Abbildung 4-11 Bahn 2,<br />

4).<br />

Abbildung 4-11<br />

Immunpräzipitationen mit MAX.3.<br />

SDS-PAGE <strong>und</strong> ECL-Färbung <strong>von</strong><br />

Immunpräzipitationen aus Lysaten <strong>von</strong> in<br />

vitro differenzierten Makrophagen (MAK)<br />

<strong>und</strong> Blutplättchen (P) mit dem Antikörper<br />

MAX.3 (Bahn 1,2). In Bahn 3, 4 wurden die<br />

Präzipitate mit N-Glykosidase F verdaut.<br />

MW<br />

(kDa)<br />

65


Ergebnisse<br />

Da bei der anfänglichen <strong>Charakterisierung</strong> des Antikörpers eine Kreuzreaktivität mit<br />

Thrombozyten festgestellt werden konnte, wurde versucht, das entsprechende<br />

Antigen aus Thrombozytenlysaten zu fällen. Thrombozyten wurden mit Biotin<br />

oberflächenmarkiert, lysiert <strong>und</strong> immunpräzipitiert. Der Vergleich mit der aus<br />

Makrophagen präzipitierten Bande zeigt eine deutlich geringere Glykosylierung des<br />

Antigens auf Thrombozyten. Das Molekulargewicht liegt bei ca. 58-62 kDa (s.<br />

Abbildung 4-11). Nach enzymatischer Deglykosylierung wird auch hier das<br />

Molekulargewicht auf ca. 45 kDa reduziert, ein Hinweis darauf, daß beide Antikörper<br />

dasselbe Antigen auf Makrophagen <strong>und</strong> Thrombozyten erkennen <strong>und</strong> sich das<br />

Proteingerüst des Antigens auf beiden Zelltypen nicht unterscheidet.<br />

4.2.1.2 Affinitätschromatographische Aufreinigung<br />

Ein Problem bei der Identifizierung des MAX.3-Antigens war die geringe Menge an<br />

Antikörper, die zur Verfügung stand. Die in der Arbeitsgruppe <strong>von</strong> Emmrich (Leipzig)<br />

kultivierten Hybridome produzierten nur noch ca. 2-3 mg/Liter MAX.3-Antikörper, was<br />

eine effiziente Anreicherung des Antikörpers erschwerte. Für die Herstellung einer<br />

Immunaffinitätssäule standen nur 2 mg aufgereinigter Antikörper zur Verfügung, was,<br />

wie im Folgenden beschrieben, einen zweiten Anreicherungsschritt nötig machte.<br />

In anfänglichen Experimenten wurde versucht, das Antigen aus Makrophagenlysaten<br />

aufzureinigen. Wegen der großen Menge an unspezifischen Verunreinigungen in<br />

diesen Präparationen wurde dazu übergegangen, das Antigen aus Thrombozyten zu<br />

isolieren. Bei basischen Elutionen (pH 11.5) war das Antigen erst in den späten<br />

Fraktionen detektierbar <strong>und</strong>, verteilt auf vier bis fünf Fraktionen, stark verdünnt.<br />

Durch Veränderung des pH-Wertes des Elutionspuffers ins Saure (pH 2.7) konnte ein<br />

schärferer Elutionsverlauf erreicht werden. Das gereinigte Antigen war auf zwei bis<br />

drei Fraktionen à 2 ml verteilt.<br />

Um eine Volumenverringerung, also eine weitere Konzentrierung des Antigens zu<br />

erreichen, wurden zwei Lektine, Weizenkeim Agglutinin (WGL, bindet reversibel an<br />

N-Acetyl-β-D-glukosaminreste <strong>und</strong> schwächer an Sialinsäurereste) <strong>und</strong> Concanavalin<br />

A (ConA, bindet reversibel an α-D-Mannose- oder α-D-Glukosereste), zur<br />

affinitätschromatographischen Anreicherung der Eluate getestet.<br />

66


Ergebnisse<br />

Wie in Abbildung 4-12 demonstriert, konnte frisch präpariertes MAX.3-Antigen<br />

vollständig an WGL-Agarose geb<strong>und</strong>en werden. ConA-Sepharose zeigte eine<br />

niedrigere Affinität für das Antigen.<br />

Abbildung 4-12 Bindung <strong>von</strong> MAX.3-Antigen an Lektine. Über Affinitätschromatographie<br />

gereinigtes MAX.3 Antigen (Bahn A) wurde mit<br />

WGL-Agarose (Bahn B) oder ConA-Sepharose (Bahn C) gefällt <strong>und</strong><br />

nach SDS-PAGE Silber-gefärbt. Auf Bahn D <strong>und</strong> E wurden die<br />

jeweiligen Überstände (Restprotein nach der Fällung) aufgetragen.<br />

Abbildung 4-13<br />

MW<br />

(kDa)<br />

Präparation <strong>von</strong> MAX.3-Antigen für die<br />

Mikrosequenzanalyse. Über Immunaffinität <strong>und</strong><br />

Lectinaffinität gereinigtes Antigen wurde nach<br />

SDS-Page <strong>und</strong> Western-Blot auf PVDF-Membran<br />

mit Coomassie Blue angefärbt.<br />

Das Antigen wurde <strong>von</strong> S. Heinz, im Rahmen seiner Diplomarbeit in unserer<br />

Arbeitsgruppe, aus mehreren Thrombozytenlysaten angereichert. Insgesamt fünf<br />

Antigen-enthaltende Fraktionen wurden über WGL-Agarose auf 600 µl Volumen<br />

eingeengt <strong>und</strong> in vier Portionen mit Chloroform extrahiert. Das gefällte Protein wurde<br />

über ein 10%iges SDS-Gel aufgetrennt <strong>und</strong> nach dem Blotten auf PVDF-Membran<br />

mit Coomassie angefärbt (s. Abbildung 4-13). Die deutlich gefärbte Proteinbande bei<br />

67


Ergebnisse<br />

58-64 kDa wurde ausgeschnitten <strong>und</strong> <strong>von</strong> R. Deutzmann (Inst. für Biochemie I,<br />

Universität Regensburg) N-terminal ansequenziert. Die folgende Aminosäuresequenz<br />

konnte detektiert werden:<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14<br />

(Lys)-Asp-Ser-Glu-Ile-Phe-Thr-Val-Asn-Gly-Ile-Leu-Gly-Glu.<br />

Vergleichende Analysen in der EMBL-Datenbank ergaben keine Homologien zu<br />

bereits bekannten Sequenzen. Anhand der Aminosäuren 4-12 wurde nun ein<br />

degeneriertes Oligonukleotid synthetisiert, das in weiteren Experimenten zur<br />

molekularbiologischen <strong>Klonierung</strong> verwendet wird.<br />

4.2.2 8H8-Antigen - Identität mit Komplementrezeptor CR4<br />

Im Rahmen der <strong>Charakterisierung</strong>sversuche neu in der Arbeitsgruppe erzeugter<br />

Antikörper, wurde auch der monoklonale Antikörper 8H8 untersucht. Wie alle<br />

anderen Antikörper war er aufgr<strong>und</strong> seiner Fähigkeit, reifungsassoziierte Antigene<br />

auf Makrophagen zu erkennen, selektioniert worden.<br />

Abbildung 4-14<br />

Kreuzreaktivität <strong>von</strong> 8H8 <strong>und</strong> Leu-M5.<br />

Immunpräzipitation nach 8H8 Affinitätschromatographie<br />

mit 8H8, Anti-CD11c (Leu-M5) <strong>und</strong> einem<br />

Kontrollantikörper.<br />

MW<br />

(kDa)<br />

68


Ergebnisse<br />

Bei Immunpräzipitationen entsprach das <strong>von</strong> ihm erzeugte Bandenmuster<br />

weitgehend dem des Antikörpers LeuM5, der die α-Kette des Komplement-Rezeptors<br />

CR4 markiert. Dieses Antigen ist auf Monozyten <strong>und</strong> Makrophagen detektierbar. Um<br />

diese eventuelle Identität bestätigen zu können, wurden 500 µg aufgereinigter<br />

Antikörper 8H8 an Sepharose-Matrix gekoppelt. Über die erhaltene<br />

Miniaffinitätssäule wurde das 8H8-Antigen aufgereinigt <strong>und</strong> konnte anschließend (wie<br />

in Abbildung 4-14 gezeigt) sowohl durch den Antikörper 8H8 als auch durch den<br />

Antikörper LeuM5 (Anti-CD11c), nicht aber durch einen Kontrollantikörper gefällt<br />

werden.<br />

69


Ergebnisse<br />

4.3 <strong>Klonierung</strong> <strong>von</strong> reifungsassoziiert exprimierten Genen<br />

über Differentielles Screening<br />

4.3.1 Differenzielles Screening - Monozyten versus Makrophagen<br />

Zur Identifizierung <strong>von</strong> reifungsassoziiert exprimierten Genen aus Makrophagen<br />

wurde ein differenzielles Screening mit einer Makrophagen cDNA-Bank durchgeführt,<br />

die <strong>von</strong> S.W. Krause innerhalb der Arbeitsgruppe für diesen Zweck hergestellt<br />

worden war. Im initialen Screening wurden 20000 Plaques analysiert. 120 Plaques<br />

reagierten stärker mit radioaktiv markierter cDNA aus Makrophagen als mit der aus<br />

Monozyten. Die Phagen wurden isoliert <strong>und</strong> daraufhin einzeln ein zweites Mal<br />

gescreent. Für 41 Plaques konnte ein spezifisches Signal bei Makrophagen<br />

reproduziert werden (s. Abbildung 4-15). Diese Plaques wurden durch ´in vivo<br />

excision´ in Plasmide umgewandelt <strong>und</strong> die cDNA-Inserts partiell sequenziert.<br />

4.3.2 Sequenzanalysen <strong>und</strong> Northern Blot Analysen<br />

Zur Identifikation der ermittelten cDNA-Sequenzen wurden Computeranalysen in der<br />

EMBL-Genbank durchgeführt. In Tabelle 4-2 ist eine Übersicht der erhaltenen Daten<br />

gezeigt.<br />

Klon Nr. Homologien<br />

1, 4, 5, 6, 9, 11, 12, 16 Osteopontin<br />

2, 3, 7, 8, 14, 15, 23, 24, 26, 32, 39 Human Cartilage Glycoprotein HC-gp39<br />

10, 18, 22, 25 Apolipoprotein E<br />

13, 17, 20, 21, 27 Collagenase Typ IV<br />

19 Cathepsin B<br />

29 Pleckstrin<br />

30 Ferritin (leichte Kette)<br />

34 Tryptophanyl-tRNA-Synthetase<br />

37 Thymosin β-10<br />

35, 36 -<br />

28, 31, 33, 38, 40, 41 Introns, Alu-Sequenzen<br />

Tabelle 4-2 Differenzielles Screening. Übersicht über die analysierten Klone <strong>und</strong><br />

ihre Homologien.<br />

70


Ergebnisse<br />

Für insgesamt acht Klone konnten keine deutlichen Homologien festgestellt werden,<br />

die restlichen 35 cDNA-Sequenzen waren identisch mit neun bereits klonierten<br />

cDNAs.<br />

Abbildung 4-15 1. (A+B) <strong>und</strong> 2. (C+D) Screening-R<strong>und</strong>e. Filter A <strong>und</strong> C wurden mit<br />

einer Sonde aus Makrophagen-mRNA, B <strong>und</strong> D mit einer Sonde aus<br />

Monozyten-mRNA hybridisiert (weiße Pfeile markieren<br />

reifungsassoziiert auftretende Signale, schwarze Pfeile markieren<br />

Signale auf beiden Filtern).<br />

71


Ergebnisse<br />

Als nächstes wurden zur Bestätigung der makrophagenspezifischen Expression<br />

Northern Blot Analysen durchgeführt. Für Apolipoprotein E (s. Abbildung 4-16) <strong>und</strong><br />

Ferritin (leichte Kette) war ein Expressionsanstieg während der Reifung bekannt, für<br />

Osteopontin, Collagenase Typ IV, HC-gp39, Cathepsin B <strong>und</strong> Tryptophanyl-tRNA-<br />

Syntethase (s. Abbildung 4-17) konnte ein Expressionsanstieg in mehreren (n≥3)<br />

unabhängigen Experimenten reproduziert werden.<br />

Abbildung 4-16 Northern Analyse für Apolipoprotein E. Expression während der<br />

Monozytendifferenzierung in vitro. Gesamt RNAs wurden <strong>von</strong> frisch<br />

isolierten Monozyten (d0), nach Adhärenz über Nacht (d1), nach 1<br />

(d2), 3 (d4) bzw. 7 (d8) Tagen Serumkultur präpariert.<br />

Pleckstrin <strong>und</strong> Thymosin β-10 waren im Northern Blot nicht reifungsassoziiert, für<br />

sechs der unbekannten Sequenzen (28, 31, 33, 38, 40, 41) konnten in Northern Blot<br />

Hybridisierungen keine eindeutigen Signale festgestellt werden. Im Falle der Klone<br />

35 <strong>und</strong> 36 war wiederum kein reifungsabhängiger Expressionsanstieg festzustellen.<br />

72


I.a.<br />

II.a.<br />

III.a.<br />

I.b.<br />

II.b.<br />

III.b.<br />

Ergebnisse<br />

73


IV.a.<br />

V.a.<br />

IV.b.<br />

V.b.<br />

Ergebnisse<br />

Abbildung 4-17 Northern Analyse (a.) <strong>und</strong> densitometrische Auswertung der<br />

Autoradiogramme (b) für fünf reifungsassoziierte Klone. Expression <strong>von</strong><br />

HC-gp39 (I), Osteopontin (II), Collagenase Typ IV (III), Cathepsin B (IV)<br />

<strong>und</strong> Tryptophanyl-tRNA Synthetase (V) während der Monozytendifferenzierung<br />

in vitro. Gesamt RNAs wurden <strong>von</strong> frisch isolierten<br />

Monozyten (d0), nach Adhärenz über Nacht (d1), nach 1 (d2), 3 (d4)<br />

bzw. 7 (d8) Tagen Serumkultur präpariert.<br />

4.3.3 <strong>Charakterisierung</strong> der reifungsabhängigen Expression <strong>von</strong><br />

HC-gp39<br />

Das Expressionsprofil <strong>von</strong> HC-gp39 (s. Abbildung 4-17) wies darauf hin, daß die<br />

Regulation dieses Gens erst zu einem relativ späten Zeitpunkt während der in vitro<br />

Differenzierung erfolgt. Erst ab Tag 4 der in vitro Kultur ist ein kräftiges Signal im<br />

Northern detektierbar. In der Literatur werden bisher keine ähnlich regulierten Gene<br />

beschrieben. Im Folgenden sollte untersucht werden, ob sich dieses Gen als Modell<br />

für transkriptionelle Regulationsprozesse der späten Phase der monozytären<br />

Differenzierung eignet.<br />

74


4.3.3.1 Expression <strong>von</strong> HC-gp39 bei Kurzzeitstimulationen<br />

Ergebnisse<br />

Monozyten <strong>und</strong> Makrophagen können durch eine Vielzahl <strong>von</strong> Agentien zur<br />

Expression <strong>von</strong> Aktivierungsgenen stimuliert werden. Um zu klären, ob das HC-gp39<br />

Gen neben der <strong>reifungsassoziierten</strong> auch eine aktivierungsassoziierte Expression<br />

aufweist, wurden Kurzzeitstimulationen mit einer Kombination aus LPS/IFN-γ oder<br />

Vitamin D3 durchgeführt. Wie in Abbildung 4-18 gezeigt, konnte in keinem Fall ein<br />

Anstieg der HC-gp39 Expression festgestellt werden.<br />

Abbildung 4-18 Northern Analyse der Expression <strong>von</strong> HC-gp39 bei<br />

Kurzzeitstimulationen. Monozyten wurden in Serum<br />

alleine, mit Vit.D3 oder einer Kombination aus LPS <strong>und</strong><br />

IFN-γ für 4 bzw. 16 h kultiviert <strong>und</strong> geerntet. Zur Kontrolle<br />

wurde RNA <strong>von</strong> frisch isolierten Monozyten oder in vitro<br />

differenzierter Makrophagen (d8) aufgetragen.<br />

4.3.3.2 Expression <strong>von</strong> HC-gp39 in dendritenähnlichen Zellen<br />

Durch Inkubation mit IL-4, GM-CSF <strong>und</strong> INF-γ differenzieren Monozyten in<br />

dendritenähnliche Zellen, die sich <strong>von</strong> Makrophagen in Phänotyp <strong>und</strong> Funktionalität<br />

deutlich unterscheiden. Um zu untersuchen, ob sich die Hochregulation <strong>von</strong> HC-gp39<br />

auf den Makrophagendifferenzierungsweg beschränkt oder auch bei der<br />

Differenzierung in dendritenähnliche Zellen auftritt, wurde die Expression <strong>von</strong> HCgp39<br />

<strong>von</strong> beiden Differenzierungsformen miteinander verglichen. In Abbildung 4-19<br />

ist gezeigt, daß bei der Differenzierung in dendritenähnliche Zellen keine deutliche<br />

Hochregulation der HC-gp39 Expression erfolgt.<br />

75


Ergebnisse<br />

Abbildung 4-19 Northern Blot Analyse der Expression <strong>von</strong> HC-gp39 in<br />

dendritenähnlichen Zellen. Monozyten wurden parallel mit Zusatz <strong>von</strong><br />

Serum (MAK) oder einer Mischung aus IL-4, GM-CSF <strong>und</strong> IFN-γ für<br />

10 Tage kultiviert. Bei den im zweiten Fall erhaltenen<br />

dendritenähnlichen Zellen wurde zwischen adhärenten (adhDC) <strong>und</strong><br />

nicht adhärenten Zellpopulationen (mdDC) unterschieden.<br />

4.3.4 Molekularbiologische <strong>Charakterisierung</strong> des humanen<br />

HC-gp39 -Gens - Bestimmung der HC-gp39 mRNA<br />

Initiationsstelle<br />

Wie auch im Falle <strong>von</strong> CPM sollten für HC-gp39 erste Untersuchungen durchgeführt<br />

werden, um im Anschluß an diese Arbeit das Gen <strong>und</strong> den dazugehörigen Promotor<br />

klonieren <strong>und</strong> charakterisieren zu können.<br />

Vom humanen HC-gp39 ist eine 1741 bp lange Nucleotidsequenz beschrieben<br />

(Hakala et al., 1993), die die vollständige mRNA repräsentieren soll. Der exakte<br />

Transkriptionsstart wurde nun mittels Primerextension <strong>und</strong> 5´-RACE-PCR bestimmt.<br />

76


Ergebnisse<br />

Abbildung 4-20 Primerextension der HC-gp39 mRNA. Aufgetragen wurde eine<br />

bekannte Sequenzreaktion <strong>und</strong> die Reaktionsprodukte aus den<br />

Extensionansätzen mit dem Primer HCgpOUT <strong>und</strong> Makrophagen<br />

RNA (I), dem Primer HCgpIN <strong>und</strong> Makrophagen RNA (II) oder als<br />

Negativkontrolle mit Monozyten RNA (III). Die spezifischen Banden<br />

sind jeweils durch Pfeile markiert.<br />

Die Primerextension-Reaktion wurde mit zwei Primern durchgeführt, die<br />

komplementär zu 30bp (+19 bis +48; Primer HCgpIN), bzw. zu 33bp (+49 bis +81;<br />

Primer HCgpOUT) der HC-gp39 cDNA sind. Für die reverse Transkription wurde<br />

RNA <strong>von</strong> in vitro differenzierten Makrophagen (d5) bzw. als Negativ-Kontrolle RNA<br />

<strong>von</strong> frisch isolierten Monozyten verwendet. Wie in Abbildung 4-20 gezeigt, konnten<br />

zwei, sich über jeweils vier Basen erstreckende Transkriptionsinitiationsbereiche<br />

detektiert werden. Mit Hilfe einer bekannten Sequenzreaktion konnte die Länge der<br />

Fragmente bestimmt werden. Relativ zum Adenosin des Translationsstarts ergeben<br />

sich zwei Transkriptions-Startregionen <strong>von</strong> -78 bis -81 bp <strong>und</strong> -122 bis -125 bp. Beide<br />

77


Ergebnisse<br />

Transkriptions-Startregionen liegen außerhalb der publizierten Sequenz, die bei -71<br />

bp (relativ zum Adenosin des Translationsstarts) endet.<br />

Für die RACE-PCR wurde Adapter-ligierte Makrophagen-cDNA <strong>und</strong> ein Primer<br />

verwendet, der zu den Basen +223 bis +252 der HC-gp39 cDNA komplementär ist.<br />

Unter Berücksichtigung der Adapterlänge <strong>und</strong> der über Primer extension ermittelten<br />

Transkriptionsinitiationsbereiche ergeben sich theoretische Fragmentgrößen <strong>von</strong> 377<br />

bp bzw. 421 bp. Wie in Abbildung 4-21 zu sehen ist, ließ sich ein<br />

Amplifikationsprodukt im Bereich der berechneten Fragmentgrößen detektieren. Die<br />

beiden theoretisch zu erwartenden Fragmente ließen sich allerdings nicht exakt<br />

<strong>von</strong>einander abgrenzen.<br />

Abbildung 4-21 1.5%iges Ethidiumbromid-gefärbtes Agarosegel einer 5´-RACE-PCR<br />

zur ungefähren Bestimmung der Länge des 5´-untranslatierten<br />

Bereiches der HC-gp39-mRNA. Die Amplifikation wurde mit Adapterligierter<br />

cDNA <strong>von</strong> in vitro differenzierten Makrophagen (d5) <strong>und</strong> dem<br />

Primer HC-gpRACE durchgeführt.<br />

(bp)<br />

78


Ergebnisse<br />

4.4 <strong>Klonierung</strong> <strong>und</strong> <strong>Charakterisierung</strong> eines reifungsassoziiert<br />

exprimierten Gens über differentielles Display<br />

Als zweite Methode zur Identifizierung <strong>von</strong> reifungsassoziiert exprimierten Genen<br />

wurde das <strong>von</strong> Liang <strong>und</strong> Pardee (1992) entwickelte differenzielle mRNA Display<br />

verwendet. Die Gr<strong>und</strong>idee hinter dieser Methode ist, daß eine Zelle ca. 15000 Gene<br />

exprimiert <strong>und</strong> daß sich prinzipiell jede einzelne mRNA revers transkribieren <strong>und</strong><br />

über PCR amplifizieren läßt. Bei der Verwendung <strong>von</strong> degenerierten Oligo(dT)-<br />

Primern <strong>und</strong> kurzen arbiträren Primern für die PCR erhält man pro Ansatz 200-300<br />

PCR-Fragmente. Diese können über ein Sequenzgel aufgetrennt <strong>und</strong> analysiert<br />

werden. Durch den Vergleich der Bandenmuster <strong>von</strong> verwandten, aber nicht<br />

identischen Zellen (z.B. stimuliert / unstimuliert) lassen sich mit dieser Methode<br />

differenziell exprimierte Gene isolieren. Mit zusätzlicher Hilfe der RACE-Technik kann<br />

die bei anderen Screeningmethoden notwendige <strong>und</strong> aufwendige Konstruktion einer<br />

cDNA-Bank möglicherweise umgangen werden.<br />

Als nachteilig haben sich im Laufe der Etablierung dieser Methode die relativ<br />

schlechte Reproduzierbarkeit <strong>und</strong> die hohe Anzahl falsch positiver Fragmente<br />

erwiesen, die häufig durch Hybridisierung der kurzen Oligo(dT)-Primer mit Adenosinreichen<br />

Regionen in ALU-Repeat Sequenzen verursacht werden.<br />

4.4.1 <strong>Klonierung</strong> <strong>und</strong> Sequenzierung eines <strong>reifungsassoziierten</strong><br />

Transkripts<br />

Nach einem differentiellen Display mit der Primerkombination T12MC, AP-1 (5´-<br />

AGCCAGCGAA-3´) aus Gesamt-RNA <strong>von</strong> 1.) adhärenten Monozyten <strong>und</strong> 2.) in vitro<br />

differenzierten Makrophagen konnten drei Fragmente isoliert werden, die<br />

reproduzierbar in der Makrophagenpräparation erschienen <strong>und</strong> bei der<br />

Monozytenpräparation fehlten (Abbildung 4-22 A). Nach der Reamplifikation wurden<br />

die Fragmente in den pCRII-Vektor (Invitrogen) kloniert. Zur Bestätigung der<br />

<strong>reifungsassoziierten</strong> Expression in Makrophagen wurden die präparierten<br />

Plasmidinserts als Sonden für Northern Blots verwendet. Für den als dd3f<br />

bezeichneten Klon konnte bei Makrophagen ein Signal bei ca. 2.8 kb detektiert<br />

werden, das bei Monozyten fehlte (Abbildung 4-22 B). Die beiden anderen<br />

Fragmente waren nicht reproduzierbar reifungsassoziiert.<br />

79


Ergebnisse<br />

Abbildung 4-22 Differentielles mRNA Display (A) <strong>von</strong> frisch isolierten Monozyten<br />

(MO) versus in vitro differenzierte Makrophagen (MAK). Das<br />

reproduzierbar reifungsabhängige PCR-Fragment (dd3f) ist durch<br />

einen Pfeil gekennzeichnet. B. Northern Hybridisierung mit dem<br />

klonierten dd3f-PCR-Fragment als Sonde. Zur Kontrolle für die<br />

gleichmäßige Beladung des Gels wurde ein 18S-spezifisches<br />

Oligonukleotid als Sonde verwendet.<br />

Die Sequenzierung des 666 bp-Fragments <strong>und</strong> ein anschließender Vergleich mit<br />

bekannten Sequenzen ergab keine Homologien. Da es sich also um ein unbekanntes<br />

Transkript handelt, wurde mit dem klonierten Fragment eine Makrophagen cDNA-<br />

Bank gescreent. Sieben Phagen, die mit dem dd3f-Fragment hybridisierten, wurden<br />

isoliert <strong>und</strong> anschließend über "in vivo excision" in Plasmide umgewandelt. Die<br />

beiden längsten Inserts hatten eine Länge <strong>von</strong> 2.5 kb. Ein ca. 2.3 kb langer Klon<br />

wurde über "nested deletion" verdaut, subkloniert <strong>und</strong> zusammen mit den restlichen<br />

Klonen unterschiedlicher Länge sequenziert (s. Abbildung 4-23). Die erhaltene, 2539<br />

bp umfassende cDNA-Sequenz (Genbank Accession Number X85750) ist in<br />

Abbildung 4-24 gezeigt.<br />

80


DbI, J2a (2316 bp)<br />

Nested Deletion<br />

SEQ02 SEQ01<br />

SEQ03<br />

A2aI, H2aI (2532 bp)<br />

ORF<br />

L1a (1844 bp)<br />

J2a (1152 bp)<br />

K1a (874 bp)<br />

dd3f (666 bp)<br />

Sac I Sac I Pst I EcoRI EcoRI Kpn I<br />

Sau3A I<br />

500 bp<br />

Ergebnisse<br />

Differential Display<br />

SEQ04 SEQ05<br />

Abbildung 4-23 Das dd3f-PCR-Fragment <strong>und</strong> die aus der MAK-cDNA-Bank isolierten<br />

cDNA Klone. Die aus dem DbI-Klon durch Exo III-Verdau generierten<br />

Subklone wurden sequenziert <strong>und</strong> die erhaltene Sequenz durch<br />

partielle Sequenzierung des Gegenstrangs kontrolliert.<br />

4.4.2 <strong>Charakterisierung</strong> des <strong>reifungsassoziierten</strong> Transkripts<br />

dd3f<br />

Der längste detektierbare offene Leserahmen ergibt, vom ersten ATG-Kodon<br />

gelesen, ein Polypeptid aus 238 Aminosäuren. Der Region um die ersten beiden<br />

ATG-Kodons in diesem Sequenzabschnitt fehlen zwar die klassischen Kozak<br />

Sequenzen, dafür ist der mögliche 5´-untranslatierte Bereich aber GC-reich. GCreiche<br />

Bereiche werden auch bei anderen Genen, denen die klassischen ´starken´<br />

Startkodons fehlen, gef<strong>und</strong>en (Sherrington et al., 1995). Der 3´-untranslatierte<br />

Bereich endet mit einem poly(A)-Schwanz <strong>und</strong> enthält Konsensussequenzen zur<br />

Polyadenylierung an den Basenpositionen 984, 2074 <strong>und</strong> 2499.<br />

81


1 GCACGAGCCAAGCCCATGAGGGCCGCGCGCCCGGCCGCCGGTGCTGACGAGACGGAGCTC<br />

61 CTGGCCCCCGAGGAGGAGCAGAGGATCAATGCGGTTCAAGAATCGATTCCAGCGGTTCAT<br />

M R F K N R F Q R F M 11<br />

121 GAACCATCGAGCTCCAGCCAATGGCCGCTACAAGCCAACTTGCTATGAACATGCTGCTAA<br />

N H R A P A N G R Y K P T C Y E H A A N 31<br />

181 CTGTTACACACACGCATTCCTCATTGTTCCGGCCATCGTGGGCAGTGCCCTCCTCCATCG<br />

C Y T H A F L I V P A I V G S A L L H R 51<br />

241 GCTGTCTGATGACTGCTGGGAAAAGATAACAGCATGGATTTATGGAATGGGACTCTGTGC<br />

L S D D C W E K I T A W I Y G M G L C A 71<br />

301 CCTCTTCATCGTTTCTACAGTATTTCACATTGTATCATGGAAAAAGAGCCACTTAAGGAC<br />

L F I V S T V F H I V S W K K S H L R T 91<br />

361 AGTGGAGCATTGTTTTCACATGTGTGATAGAATGGTTATCTATTTCTTCATTGCTGCTTC<br />

V E H C F H M C D R M V I Y F F I A A S 111<br />

421 TTATGCTCCATGGTTAAATCTTCGTGAACTTGGACCCCTGGCATCTCATATGCGTTGGTT<br />

Y A P W L N L R E L G P L A S H M R W F 131<br />

481 TATCTGGCTCATGGCAGCTGGAGGAACCATTTATGTATTTCTCTACCATGAAAAATATAA<br />

I W L M A A G G T I Y V F L Y H E K Y K 151<br />

541 GGTGGTTGAACTCTTTTTCTATCTCACAATGGGATTCTCTCCAGCCTTGGTGGTGACATC<br />

V V E L F F Y L T M G F S P A L V V T S 171<br />

601 AATGAACAACACCGATGGACTTCAGGAACTTGCCTGTGGGGGCTTAATTTATTGCTTGGG<br />

M N N T D G L Q E L A C G G L I Y C L G 191<br />

661 AGTTGTGTTCTTCAAGAGTGATGGCATCATTCCATTTGCCCACGCCATCTGGCACCTGTT<br />

V V F F K S D G I I P F A H A I W H L F 211<br />

721 TGTGGCCACGGCAGCTGCAGTGCATTACTACGCCATTTGGAAATACCTTTACCGAAGTCC<br />

V A T A A A V H Y Y A I W K Y L Y R S P 231<br />

781 TACGGACTTTATGCGGCATTTATGACCAATCTGTACTAATTCTCCAAACCAGTATTATTT<br />

T D F M R H L * 238<br />

841 CAATTATGGCACTTGGGAGTGGGGTGAGAGCTAAACATTGCACAGGGCAAAGAAAAAAAA<br />

901 TAACTGCACTGACTTTATATCTTTTGAATATAATTACTGTGAAAGTATAAAGGCTGTGTT<br />

961 CTGGAATTTTCTGCCTCACAGCAAATAAATAAGGTAGTGAATTAATTATTCATTCCATTC<br />

1021 CACTATCATGAAGGACTCTGAATAGACTTGGCCAACTGATGTTTACAAACCAGACTTTTA<br />

1081 TATTTTAATTTTACAGATTTTACTACATGATTTTTCTAAATTACTATGTCAGGTTGTAAA<br />

1141 AGTCAGTGCAATAACAAACCTTCCTTTTTAAGAAGAAAATTGTTTCTATTACTTTCCCAT<br />

1201 TCACTAGGTAAAGAATCATGGACAGAACTTACACTACTTTTTACCATGTTTCATCTTGGC<br />

1261 ATAACATGGTTCTTTTTTAAATAGAAACTTTAGTTTTTTGTAAATTTTTAAAAAAATATT<br />

1321 TCATTGATATGCATCTCTGCAGGTCCTCATTCATGTTGTAAATTTTTGCAGCAAGCAGTC<br />

1381 AACATTCCACAAACGAACAAACATTATACCTCTTCTGATAGTTTTATTAAGCATGGAGAA<br />

1441 ATTGCCAATTTTTAAAAACTGCAGTTTTCCAAACTTTTCTGCCAACCTCTTACTCTGAAT<br />

1501 TCAGTGCTGCTTTGGGACATATACTTGACCTAGCTTGGTTTACCAGTGATGGAAAAGTAT<br />

1561 TTTGATATCATTAACTTTTTCAAAAGATCCAACTTTTTCTCTATGCCTTTGCCACATTCT<br />

1621 CTTCAGGGTCTCTTTCCACAGCGGATAAATGTTTTTTCTGTATTATGACAGTATTGTTGT<br />

1681 GATGGCCATCTGCTGGAAACTCCTGAAGAGCATTATGTATTACAGTGAGCAGTTGTATTG<br />

1741 CCTGTTTGGTGCCCAATGGTTAAGTCATTGTCACTTAGCTTTATATTGTCAGTTTGATAT<br />

1801 TTATTTTAAATTGTGGAACTAGATGCATAAATTCACATTTCTGCCTTTCCTTTGCATCTT<br />

1861 CTCATATATTGTGTTTTTTTTTTTTTTCCTAGAAAAAATATTTAAAGCATTGTTTGACAG<br />

1921 GTAGAAACTCATGTATCTGTAGTCCATGAGTTATATCCTGGCTCAGTGGAGTGATATTTA<br />

1981 TGTATTATTTTTACTTTTCTCTCAGTGTCTTATATTAAGATTAACATGTTGTTAATAGTT<br />

2041 GCTTTGTTGATTAATCTCTCTTGTTGGTGTTTTAATAAATGAAATAGGCTTGCCTTTAGA<br />

2101 TCGGGTGCTGATATTGCCTGTTTCCTAGTAATGGGCTGATCAAATGATCAGTGGAATTCT<br />

2161 TGGTTTGATGATAACCTTATTAATTGAAATTTTTTACTGATGTGGCTTTAAAAGAGGTTT<br />

2221 ATTTTGTATATGTTTAGAACTCTCTGATTTTGATGAATTATATGGGAGTGAGAAACAGAA<br />

2281 GAAGTGGTATTTGCTGGCGAGTTAAATAGGCAAGGTACCCAGTGATAACACCAACCAAAC<br />

2341 CACTCCTATCTGCATGATTCTGAACATCTGGATGCCTGTTGTTTTACTGTGTATATTTTA<br />

2401 TTTTTAATATATTAACTTTGTGGATTCATTTAAGGTCTACTCAAAAGTAACACTGTCCAA<br />

2461 ACCACTAATATGTATGTAAAAATTGTGCTGTATACTACAATAAAGTTGTTACTTGGATTT<br />

2521 GTTCCAAAAAAAAAAAAAA<br />

Abbildung 4-24 DNA- <strong>und</strong> abgeleitete Aminosäuresequenz <strong>von</strong> dd3f. Mögliche<br />

Translations-Startkodons (ATG), ein Stopsignal (TGA) <strong>und</strong><br />

Konsensussequenzen für die Polyadenylierung (AATAAA) sind<br />

unterstrichen.<br />

Ergebnisse<br />

82


Ergebnisse<br />

Eine Analyse des abgeleiteten Proteins nach der Methode <strong>von</strong> Kyte <strong>und</strong> Doolittle<br />

(1982) ergab innerhalb der Peptidsequenz sieben hydrophobe Bereiche, die jeweils<br />

durch hydrophile Regionen <strong>von</strong>einander getrennt sind (Abbildung 4-25 A). Die<br />

Abbildung 4-25 B zeigt ein hypothetisches Modell für die Struktur des putativen<br />

Proteins in Anlehnung an Strukturmodelle für Rezeptoren mit sieben Transmembran-<br />

Segmenten.<br />

Die dd3f-Nucleotidsequenz zeigt keine Homologie zu bekannten Genen. Wegen<br />

struktureller Ähnlichkeiten wurde ein Vergleich der Aminosäuresequenz des<br />

putativen dd3f-Proteins mit bekannten Sieben-Transmembrandomänen-Rezeptoren<br />

durchgeführt (Attwood et al., 1991). Die gef<strong>und</strong>enen Sequenzhomologien zu G-<br />

Protein-gekoppelten Rezeptoren waren allerdings sehr gering. Dem dd3f-Protein<br />

fehlen typische Charakteristika (konservierte Aminosäuren, Glykosylierungsstellen,<br />

Stellen für die G-Protein-Kopplung), die für Mitglieder dieser Rezeptorfamilie<br />

beschrieben sind.<br />

Ein Vergleich mit Konsensussequenzen ergab vier Phosphorylierungsstellen, zwei<br />

da<strong>von</strong> für Kaseinkinase II (Positionen 24 <strong>und</strong> 230), eine für Proteinkinase C (Position<br />

83) <strong>und</strong> eine für Thyrosinkinase (Position 151). Eine mögliche N-<br />

Glykosylierungsstelle konnte an Position 173 gef<strong>und</strong>en werden, an Positionen 66 <strong>und</strong><br />

184 bestände theoretisch die Möglichkeit eine N-Myristinylierung.<br />

Zur weiteren <strong>Charakterisierung</strong> des dd3f-Transkripts wurde der Expressionsverlauf<br />

während der Makrophagenreifung <strong>und</strong> die Expression des Transkripts in<br />

verschiedenen humanen Zellen <strong>und</strong> Geweben mit Hilfe <strong>von</strong> Northern-<br />

Hybridisierungen untersucht. In Abbildung 4-26 <strong>und</strong> Abbildung 4-27 sind die<br />

Autoradiographien dieser Hybridisierungen gezeigt. Das Signal für dd3f steigt<br />

kontinuierlich im Laufe der Reifung an, ist also deutlich reifungsassoziiert. Starke<br />

Signale konnten in Makrophagen, zwei myeloiden Zellinien (K562, THP-1), Plazenta<br />

<strong>und</strong> einer Leberkarzinom-Zellinie (HepG2) detektiert werden. Etwas schwächer war<br />

die Expression im Dickdarm, in der Haut, in zwei anderen myeloiden Zellinien (U937,<br />

HL-60), einer Colonkarzinom Zellinie (HT-29) <strong>und</strong> Lymphozyten. Kein Signal konnte<br />

in Monozyten, Leber, Hautfibroblasten, einer Keratinozytenzellinie (HaCat) <strong>und</strong> einer<br />

Melanomzellinie (Mel-Im) nachgewiesen werden.<br />

83


Zellmembran<br />

Ergebnisse<br />

Abbildung 4-25 Theoretische Strukturanalysen für das dd3f-Protein.<br />

A. Hydrophobizitäts-Plot nach Kyte <strong>und</strong> Doolittle. Die sieben<br />

potentiellen Transmembrandomänen sind <strong>von</strong> I - VII durchnummeriert.<br />

B. Ein hypothetisches Strukturmodell für das dd3f-<br />

Protein. Die intra- bzw. extrazelluläre Ausrichtung ist nicht bekannt.<br />

Hydrophobe Aminosäuren sind schwarz, mögliche<br />

Phosphorylierungsstellen grau eingezeichnet (Pos. 24, 83, 151, 230).<br />

Die potentielle N-Glykosylierungsstelle ist mit einem Stern markiert.<br />

84


Abbildung 4-26<br />

Ergebnisse<br />

Northern Hybridisierung mit dem klonierten<br />

dd3f-PCR-Fragment gegen gesamt-RNA aus<br />

frisch isolierten Monozyten (d0), ü.N.<br />

adhärenten Monozyten (d1) <strong>und</strong> für 1 (d2), 3<br />

(d4) <strong>und</strong> 7 (d8) Tage mit Serum kultivierte<br />

Monozyten. Zur Kontrolle für die gleichmäßige<br />

Beladung des Gels wurde ein 18Sspezifisches<br />

Oligonukleotid als Sonde<br />

verwendet.<br />

Abbildung 4-27 Northern Hybridisierungen eines 1.5 kb EcoRI-Fragments <strong>von</strong><br />

dd3f mit Gesamt-RNA verschiedener humaner Gewebe <strong>und</strong><br />

Zellinien.<br />

85


5 DISKUSSION<br />

5.1 <strong>Charakterisierung</strong> <strong>von</strong> <strong>reifungsassoziierten</strong><br />

Oberflächenantigenen auf Makrophagen<br />

Diskussion<br />

Die vorliegenden Arbeit beschäftigt sich mit der <strong>Klonierung</strong> <strong>und</strong> <strong>Charakterisierung</strong><br />

<strong>von</strong> reifungsassozierten, makrophagenspezifischen Proteinen. Ausgangspunkt für die<br />

im folgenden beschriebenen proteinchemischen <strong>Charakterisierung</strong>en waren<br />

monoklonale Antikörper gegen reifungsassoziierte Oberflächenstrukturen, die auf<br />

Makrophagen exprimiert werden.<br />

Für einen Teil der Antikörper, die für eine <strong>Charakterisierung</strong> zur Verfügung standen<br />

(MAX.1, 3, 11), war bereits früher beschrieben worden, daß sie Antigene erkennen,<br />

die reifungsassoziiert auf Makrophagen exprimiert werden (Andreesen et al., 1986,<br />

1988). Weitere monoklonale Antikörper mit dieser Eigenschaft wurden in der<br />

Arbeitsgruppe in Zusammenarbeit mit D. Männel (Abt. für Tumorimmunologie des<br />

Inst. für Pathologie, Universität Regensburg) erzeugt.<br />

Die Identität der antigenen Strukturen war unklar. Eine Identifizierung der <strong>von</strong> diesen<br />

Antikörpern detektierten Antigene war insbesondere in Hinsicht auf die funktionelle<br />

Bedeutung, die sie für den reifen Makrophagen haben, <strong>von</strong> großem Interesse.<br />

Im Vorfeld dieser Arbeit waren bereits Anstrengungen unternommen worden, die <strong>von</strong><br />

den Antikörpern MAX.1, MAX.11 <strong>und</strong> MAX.3 detektierten Antigene mit<br />

molekularbiologischen Methoden (Expressionsscreening in prokaryontischen oder<br />

eukaryontische Systemen) zu identifizieren. Diese Ansätze hatten aber nicht zum<br />

Erfolg geführt. Deshalb wurde zur <strong>Charakterisierung</strong> <strong>und</strong> Identifizierung der<br />

detektierten Proteine der klassische Weg über proteinchemische Methoden gewählt.<br />

5.1.1 Identifizierung <strong>von</strong> Carboxypeptidase M auf Makrophagen<br />

Die biochemische <strong>Charakterisierung</strong> ihrer Antigene lieferte bereits erste Hinweise auf<br />

die Kreuzreaktivität der Antikörper MAX.1 <strong>und</strong> MAX.11 - beide Antikörper<br />

präzipitierten ein GPI-verankertes Glykoprotein <strong>von</strong> 58-64 kDa, dessen<br />

Molekulargewicht nach enzymatischer Deglykosylierung auf ca. 45 kDa sank. Da in<br />

der Literatur keine entsprechenden Oberflächenantigene auf Makrophagen<br />

86


Diskussion<br />

beschrieben waren, wurde versucht, das <strong>von</strong> MAX.11 <strong>und</strong> MAX.1 markierte Antigen<br />

aufzureinigen.<br />

PI-PLC spaltbare Oberflächenmoleküle <strong>von</strong> in vitro differenzierten Makrophagen<br />

dienten als Ausgangsmaterial für eine immunaffinitätschromatographische Reinigung<br />

über MAX.11. Das gereinigte <strong>und</strong> angereicherte Protein konnte in Zusammenarbeit<br />

mit Herrn Dr. R. Deutzmann (Lehrstuhl für Biochemie I, Universität Regensburg) Nterminal<br />

ansequenziert werden. Durch Sequenzvergleiche in Gendatenbanken<br />

konnte für die determinierte Sequenz eine 100%ige Homologie zu Carboxypeptidase<br />

M (CPM) (Tan et al., 1989), einer membrangeb<strong>und</strong>enen Ectopeptidase, festgestellt<br />

werden.<br />

Die Daten aus der biochemischen <strong>Charakterisierung</strong> (Molekulargewicht, GPI-Anker)<br />

entsprechen den Literaturdaten über dieses Enzym (Skidgel et al., 1989; Tan et al.,<br />

1989; Deddish et al., 1990). Auch die Tatsache, daß beide Antikörper die spezifische<br />

Aktivität dieses Enzyms aus Membranpräparationen fällen konnten, bestätigte die<br />

Identität des MAX.1/11-Antigens mit CPM.<br />

Durch ältere immunhistochemische Untersuchungen <strong>von</strong> Makrophagen aus<br />

verschiedenen Körperflüssigkeiten <strong>und</strong> durch im Rahmen der Arbeit durchgeführte<br />

durchflußzytometrische Untersuchung der monozytären Differenzierung in vitro,<br />

wurde gezeigt, daß die Antikörper MAX.1 <strong>und</strong> MAX.11 ein leicht unterschiedliches<br />

Färbeverhalten aufweisen (Andreesen et al., 1986, 1988). Bei den durchgeführten<br />

durchflußzytometrischen Untersuchungen scheint das <strong>von</strong> MAX.1 erkannte Epitop<br />

auf CPM im Vergleich zu MAX.11 verzögert exprimiert zu werden. Durch<br />

verschiedene Deglykosylierungsexperimente <strong>und</strong> Lektinbindungsversuche konnte<br />

gezeigt werden, daß Glykane des komplexen Typs einen Großteil der auf CPM<br />

exprimierten Zuckerstrukturen darstellen. Man nimmt an, daß die Expression<br />

bestimmter Glykosyltransferasen, die für die Struktur <strong>und</strong> die räumliche Anordnung<br />

der Glykane verantwortlich sind, abhängig ist vom Differenzierungsstadium der<br />

Zellen. Für HL-60 z.B. ist eine Zunahme <strong>von</strong> biantennären <strong>und</strong> triantennären <strong>und</strong><br />

eine Abnahme <strong>von</strong> tetraantennären Glykanstrukturen im Laufe der PMA-induzierten<br />

Differenzierung beschrieben worden (Mizoguchi et al., 1984). Eine<br />

differenzierungsabhängige Glykosylierung <strong>von</strong> CPM wäre also eine mögliche<br />

Erklärung für die unterschiedliche Reaktivität der Antikörper MAX.1 <strong>und</strong> MAX.11.<br />

Durch die frühere Expression des <strong>von</strong> MAX.11 erkannten Epitops auf CPM korreliert<br />

87


Diskussion<br />

dieser Antikörper sicherlich besser mit der Anwesenheit <strong>und</strong> der Aktivität dieses<br />

Enzyms, während MAX.1 wohl eher ein Marker speziell für reifere Makrophagen<br />

darstellt.<br />

Weitere Argumente für die Identität des <strong>von</strong> MAX.1 <strong>und</strong> MAX.11 erkannten<br />

Glykoproteins mit CPM liefert ein Vergleich des beschriebenen Expressionsmusters<br />

<strong>und</strong> der Aktivitätsverteilung in verschiedenen Geweben. Zusätzlich zur starken<br />

Expression auf in vitro differenzierten Makrophagen konnten mit MAX.1 bzw. MAX.11<br />

Strukturen in Niere, Plazenta, im oberen Gastrointestinaltrakt <strong>und</strong> schwächer in<br />

lymphatischen Organen detektiert werden (Andreesen et al., 1988). Diese<br />

Antigenverteilung entspricht der in der Literatur beschriebenen Verteilung der<br />

enzymatischen Aktivität. Membrangeb<strong>und</strong>ene spezifische Aktivität für CPM ist in<br />

Membranpräparationen verschiedener Gewebe (Plazenta, Lunge, Niere, Gehirn) <strong>und</strong><br />

kultivierter Zellinien nachgewiesen worden (Skidgel et al., 1984, 1989; Deddish et al.,<br />

1990; Nagae et al. 1992, 1993).<br />

Über die transkriptionelle Regulation der CPM-Expression gibt es bis jetzt noch keine<br />

Daten. Im Vergleich zu ges<strong>und</strong>en Personen ist die sonst relativ niedrige CPM-<br />

Expression auf Alveolarmakrophagen in Patienten mit aktiver Sarkoidose erhöht.<br />

Makrophagen in den Granulomen solcher Patienten produzieren 1,25<br />

Dihydroxyvitamin D3 (Adams et al., 1985). Das Vitamin könnte in diesem Fall für die<br />

erhöhte CPM-Expression verantwortlich sein, da eine deutliche CPM-Expression<br />

auch beobachtet wird, wenn Monozyten serumfrei in Gegenwart <strong>von</strong> 1, 25<br />

Dihydroxyvitamin D3 in vitro differenziert werden (Kreutz et al., 1990).<br />

Auch eine regulatorische Wirkung <strong>von</strong> T-Lymphokinen auf die CPM-Expression ist<br />

denkbar. So wurde z.B. an der Niere gezeigt, daß bei Transplantatabstoßungsreaktionen<br />

eine T-Zell Aktivierung für die Expression <strong>von</strong> CPM auf Makrophagen<br />

nötig ist, da CPM nach Cyclosporin-Behandlung nicht auf Makrophagen detektiert<br />

werden konnte (Andreesen et al., 1988b). Die Beeinflußung der Expression <strong>von</strong> CPM<br />

auf tumorassoziierten Makrophagen deutet darauf hin, daß <strong>von</strong> Tumorzellen<br />

produzierte Faktoren regulatorisch wirken können (Konur et al., 1996).<br />

CPM zählt zur Familie der Carboxypeptidasen. Diese Enzyme spalten endständige<br />

Aminosäuren am Carboxyterminus <strong>von</strong> Peptiden <strong>und</strong> Proteinen ab. Enzyme aus der<br />

Gruppe der basischen Carboxypeptidasen (B, N, H, M, D) spalten speziell die beiden<br />

basischen Aminosäuren Arginin <strong>und</strong> Lysin ab.<br />

88


Diskussion<br />

1958 wurde <strong>von</strong> Folk <strong>und</strong> Gladner die erste basische Carboxypeptidase aus<br />

Rinderpankreas aufgereinigt. Das Verdauungsenzym wurde als Carboxypeptidase B<br />

(EC 3.4.17.2) bezeichnet (B für Abspaltung <strong>von</strong> ´b´asischen Aminosäuren) <strong>und</strong> stellt<br />

den Prototyp der spezialisierteren Carboxypeptidasen dar. Sein pH-Optimum liegt im<br />

Neutralen (pH 6-8) <strong>und</strong> es enthält als Metalloenzym ein Zinkion in seinem aktiven<br />

Zentrum. Im ges<strong>und</strong>en Organismus kommt dieses Enzym nur in Pankreas <strong>und</strong><br />

Dünndarm vor.<br />

In den frühen 60er Jahren wurde <strong>von</strong> Erdös <strong>und</strong> Sloane im Blutplasma ein Enzym<br />

entdeckt, das Bradykinin durch Abspaltung des C-terminalen Arginins inaktiviert.<br />

Dieses Enzym wurde als Carboxypeptidase N (EC 3.4.17.3) bezeichnet. Der<br />

tetramere Enzymkomplex besteht aus zwei kleineren aktiven Untereinheiten <strong>und</strong><br />

zwei inaktiven, glykosylierten Untereinheiten, die die aktiven Untereinheiten<br />

stabilisieren <strong>und</strong> in der Zirkulation halten (Plummer and Hurwitz, 1978; Levin et<br />

al.,1982). Das pH-Optimum dieser Carboxypeptidase liegt im Neutralen (pH 6-8).<br />

Dieses Enzym wird in der Leber synthetisiert <strong>und</strong> sein Vorkommen beschränkt sich<br />

auf das Blutplasma.<br />

Von der Arbeitsgruppe Steiner wurde 1975 ein Carboxypeptidase B-ähnliches<br />

Metalloenzym beschrieben, das aktives Insulin freisetzen konnte (Tager et al., 1975).<br />

Es dauerte allerdings noch weitere 10 Jahre bis Carboxypeptidase H (EC 3.4.17.10)<br />

<strong>von</strong> Fricker gereinigt <strong>und</strong> charakterisiert werden konnte (H für<br />

´h´ormonprozessierend). Dieses Enzym findet man hauptsächlich in sekretorischen<br />

Granula <strong>von</strong> Nebenniere, Hypophyse, im Gehirn <strong>und</strong> Pankreas. Im Gegensatz zu<br />

den ersten beiden Carboxypeptidasen, die ein neutrales pH-Optimum haben, spaltet<br />

dieses Enzym im Sauren (pH 5-6) am besten.<br />

Skidgel et al. gelang 1989 die Aufreinigung <strong>und</strong> <strong>Charakterisierung</strong> der ersten<br />

membranständigen basischen Carboxypeptidaseaktivität aus humaner Plazenta.<br />

Dieses Enzym (Carboxypeptidase M, E.C. 3.4.17.12) ist, wie auch in dieser Arbeit<br />

demonstriert werden konnte, über einen Phosphoinositol-Anker an die Zellmembran<br />

geb<strong>und</strong>en (Dedish et al., 1990; Van der Schoot et al., 1989). Wie die anderen<br />

Enzyme dieser Gruppe ist Carboxypeptidase M ein Metalloenzym, das ein Zinkion in<br />

seinem aktiven Zentrum trägt <strong>und</strong> sein pH-Optimum im Neutralen (pH 6-8) hat. Seine<br />

spezifische membrangeb<strong>und</strong>ene Aktivität konnte in verschiedenen humanen<br />

Geweben (Plazenta, Niere, Lunge, Blutgefäße...) <strong>und</strong> einigen Zellinien (bestimmte<br />

89


Diskussion<br />

Endothelzell- oder Fibroblastentypen) nachgewiesen werden. Die PI-Verankerung<br />

des Enzyms ermöglicht theoretisch eine Abspaltung durch Phospholipasen. Diese<br />

Freisetzung scheint in vivo auch aufzutreten, da freies CPM in einigen<br />

Körperflüssigkeiten (Bronchoalveoläre Lavage, Fruchtwasser, Urin) nachgewiesen<br />

werden konnte (Marinkovic et al., 1980; Skidgel et al., 1984). Im Rahmen dieser<br />

Arbeit konnte erstmals gezeigt werden, daß Makrophagen die Fähigkeit besitzen,<br />

große Mengen an CPM auf der Oberfläche zu exprimieren. Makrophagen könnten<br />

also in einigen Geweben die Hauptquelle für CPM darstellen.<br />

In einer kürzlich publizierten Veröffentlichung beschreiben de Saint-Vis et al. (1995)<br />

einen Antikörper (M27), der CPM markiert <strong>und</strong>, neben myeloiden Zellen, B-Zellen in<br />

germinalen Zentren erkennt. Für die beiden Antikörper MAX.1 <strong>und</strong> MAX.11 ist eine<br />

Färbung <strong>von</strong> B-Zellen nicht nachgewiesen worden. Es bleibt zu klären, ob die<br />

angewandten Färbemethoden nicht sensitiv genug waren oder ob B-Zell-CPM, z.B.<br />

wegen einer B-Zell-spezifischen Glykosylierung, durch die beiden Antikörper nicht<br />

detektiert wird. Auch wurde <strong>von</strong> de Saint-Vis bisher nicht untersucht, ob<br />

Makrophagen mit dem Antikörper M27 markiert werden können.<br />

Es konnte also eindeutig geklärt werden, daß MAX.1 <strong>und</strong> MAX.11 das Enzym<br />

Carboxypeptidase M auf der Oberfläche <strong>von</strong> Monozyten/Makrophagen erkennen <strong>und</strong><br />

daß die Expression <strong>und</strong> die Aktivität <strong>von</strong> CPM im Laufe der Differenzierung drastisch<br />

ansteigt. Die Expression <strong>von</strong> CPM, markiert durch MAX.1 oder MAX.11, scheint<br />

innerhalb der hämatopoetischen Zellen weitgehend auf Monozyten/Makrophagen<br />

beschränkt zu sein.<br />

Erst kürzlich wurden zwei weitere interessante Proteine beschrieben, die Homologien<br />

zu basischen Carboxypeptidasen besitzen. He et al. (1995) identifizierten in<br />

Adipozyten einen transkriptionellen Repressor, dessen intakte<br />

Carboxypeptidaseaktivität Voraussetzung für seine repressorische Funktion ist.<br />

Neben den beiden bisher beschriebenen Repressormechanismen - inaktive<br />

Repression durch Kompetition oder Blockierung oder aktive Repression durch<br />

unabhängige, direkte Wechselwirkung des Repressors mit an anderen Stellen<br />

geb<strong>und</strong>enen Transkriptionsaktivatoren oder Cofaktoren - könnte es somit noch eine<br />

dritte, mit einer enzymatischen Spaltung verknüpfte Form der Repression geben.<br />

Von Kuroki et al. (1995) wurde ein Hepatitis B-bindendes Membranglykoprotein<br />

(gp180) aus Entenleber gereinigt <strong>und</strong> kloniert. Aufgr<strong>und</strong> <strong>von</strong> Sequenzanalysen<br />

90


Diskussion<br />

konnten sie gp180 als neues Mitglied der Genfamilie der basischen<br />

Carboxypeptidasen einordnen. Dieses Protein ist vermutlich das Enten-Homologe<br />

zur Carboxypeptidase D, die kurz darauf <strong>von</strong> Song <strong>und</strong> Fricker (1995) aus<br />

Rinderhypophyse gereinigt <strong>und</strong> charakterisiert wurde. Dieses membranständige<br />

Enzym hat in Bezug auf Synthese-, Wirkungsorte <strong>und</strong> pH-Optimum ähnliche<br />

Eigenschaften wie Carboxypeptidase H. Die humane Form der Carboxypeptidase D<br />

wird in der Arbeitsgruppe <strong>von</strong> Skidgel charakterisiert <strong>und</strong> derzeit in Zusammenarbeit<br />

mit unserer Arbeitsgruppe kloniert <strong>und</strong> sequenziert. Northern Analysen mit einer im<br />

Rahmen dieser Arbeit präparierten RNA-Kinetik haben ergeben, daß die mRNA für<br />

Carboxypeptidase D <strong>von</strong> Monozyten/Makrophagen exprimiert <strong>und</strong> im Laufe der<br />

Differenzierung hochreguliert wird. Makrophagen besitzen also die Fähigkeit, sowohl<br />

im sauren als auch im basischen Milieu auf der Zelloberfläche Arginin <strong>und</strong> Lysin <strong>von</strong><br />

Proteinen <strong>und</strong> Peptiden abzuspalten.<br />

Es stellt sich die Frage, welche Funktionen CPM <strong>und</strong> CPD auf Makrophagen<br />

ausüben können.<br />

5.1.1.1 Carboxypeptidase M (<strong>und</strong> D) auf Makrophagen -<br />

Mögliche Funktionen <strong>und</strong> Substrate<br />

Die größte Bedeutung der basischen Carboxypeptidasen liegt wahrscheinlich in ihrer<br />

Fähigkeit, durch Abspaltung <strong>von</strong> endständigem Lysin oder Arginin die Aktivität <strong>von</strong><br />

Peptidhormonen zu beeinflussen (Skidgel, 1988). Bei der Synthese <strong>von</strong> biologisch<br />

aktiven Peptiden werden in einigen Fällen (Enkephaline, Insulin, Substanz P) aus<br />

Proteinvorstufen durch Proteasen Peptide erzeugt, die ihre Aktivität erst nach<br />

Abspaltung eines endständigen Arginins entfalten. Andere biologisch aktive Peptide<br />

wie z.B. Anaphylatoxin C3a, Fibrinopeptide oder Kinine werden durch die Entfernung<br />

des endständigen Arginins inaktiviert (Skidgel, 1988). Aufgr<strong>und</strong> der katalytischen<br />

Eigenschaften dieser Enzymfamilie ist eine große Anzahl <strong>von</strong> Peptid- oder<br />

Proteinsubstraten für basische Carboxypeptidasen denkbar (s.Tabelle 5-1). Die Rolle<br />

<strong>von</strong> CPM <strong>und</strong> CPD auf Makrophagen wird in vivo <strong>von</strong> ihren Wirkungsorten <strong>und</strong> den<br />

dort vorhandenen Substraten abhängen.<br />

Die zur Zeit verfügbaren Daten über mögliche Substrate sind noch unvollständig.<br />

Auch existieren nur wenig Literaturdaten über die Wirkung <strong>von</strong> Peptidhormonen auf<br />

Zellen des Immunsystems.<br />

91


Diskussion<br />

Wie in Tabelle 5-1 gezeigt, besitzen eine Reihe <strong>von</strong> Wachstumsfaktoren Arginin oder<br />

Lysin am Carboxyterminus. Eine Entfernung dieser basischen Aminosäuren<br />

verändert die physikalischen Eigenschaften dieser Proteine. Ob sich allerdings auch<br />

die biologische Wirkung ändert, ist bis heute nicht untersucht worden.<br />

Die Prozessierung der in Tabelle 5-1 aufgeführten Peptidhormone ist meist<br />

mehrstufig <strong>und</strong> beinhaltet komplexe regulatorische Vorgänge, die nur zum Teil<br />

verstanden sind. Die Aktivierung der Peptide kann sich in intrazellulären<br />

Kompartimenten (z.B. Insulin in sekretorischer Granula) oder extrazellulär abspielen<br />

(z.B. Kinine im Plasma). Die Freisetzung der aktiven Hormone in vivo hängt <strong>von</strong><br />

einem Zusammenspiel <strong>von</strong> Proteasen, Peptidasen <strong>und</strong> entsprechenden<br />

Hormonvorstufen ab.<br />

Substrat C-term. Aminosäure-<br />

sequenz<br />

Bradykinin - - - -Pro-Phe-Arg<br />

Anaphylatoxin C3a<br />

Anaphylatoxin C4a<br />

Anaphylatoxin C5a<br />

Enkephalin a<br />

Hexapeptide b<br />

c<br />

d<br />

- - - -Leu-Ala-Arg<br />

- - - -Leu-Gln-Arg<br />

- - - -Leu-Gly-Arg<br />

- - - -Phe-Met-Arg<br />

- - - -Phe-Met-Lys<br />

- - - -Phe-Leu-Arg<br />

- - - -Phe-Leu-Lys<br />

α-Neoendorphin - - - -Tyr-Pro-Lys<br />

Dynorphin A - - - -Lys-Leu-Lys<br />

Fibrinopeptid 6A - - - -Pro-Ala-Lys<br />

Fibrinopeptid 6D - - - -Glu-Trp-Lys<br />

Fibrinopeptid A - - - -Gly-Val-Arg<br />

Fibrinopeptid B - - - -Ser-Ala-Arg<br />

β-Preprotachykinin - - - -Gly-Lys-Arg<br />

Atriopeptin II - - - -Ser-Phe-Arg<br />

Cardiodilatin - - - -Ala-Gly-Arg<br />

Albumin Propeptid - - - -Phe-Arg-Arg<br />

Protamin - - - -Arg-Arg-Arg<br />

Calmodulin - - - -Lys<br />

Komplementfaktor Ba - - - -Gln-Lys-Arg<br />

Creatinkinase - - - -Lys<br />

Enolase - - - -Lys<br />

Renin - - - -Leu-Ala-Arg<br />

Substrat C-term. Aminosäuresequenz<br />

Erythropoietin - - - -Gly-Asp-Arg<br />

Epidermal growth factor<br />

(EGF)<br />

EGF-like protein 1<br />

EGF-like protein 2<br />

EGF-like protein 3<br />

EGF-like protein 4<br />

EGF-like protein 5<br />

EGF-like protein 6<br />

EGF-like protein 7<br />

- - - -Glu-Leu-Arg<br />

- - - -Asp-Gly-Lys<br />

- - - -Asp-Gly-Lys<br />

- - - -Asp-Arg-Lys<br />

- - - -Asp-Gly-Lys<br />

- - - -Leu-Ala-Arg<br />

- - - -Cys-Gln-Arg<br />

- - - -Leu-Asp-Arg<br />

Amphiregulin<br />

Hepatozyten Wachstums-<br />

- - - -Gly-Glu-Lys<br />

faktor (α-Kette)<br />

Macrophage stimulating<br />

- - - -Gln-Leu-Arg<br />

protein (MSP)<br />

- - - -Glu-Thr-Lys<br />

Nerve growth factor (NGF)<br />

Brain derived neutrotrophic<br />

- - - -Ala-Val-Arg<br />

factor<br />

Vascular endothelial growth<br />

- - - -Arg-Val-Arg<br />

factor (VEGF)<br />

- - - -Pro-Arg-Arg<br />

Hemoregulatory peptide - - - -Asp-Cys-Lys<br />

PDGF (α-Kette) - - - -Asp-Val-Arg<br />

Tuftsin Thr-Lys-Pro-Arg<br />

Tabelle 5-1 Natürlich vorkommende Peptide <strong>und</strong> Proteine, die als Substrate für<br />

basische Carboxypeptidasen in Frage kommen.<br />

Das biologisch aktive Peptid trifft nach seiner Generierung auf eine Vielzahl <strong>von</strong><br />

degradierenden Enzymen <strong>und</strong> hat meist nur eine geringe Halbwertszeit. Die rasche<br />

Deaktivierung wird als Schutz vor anhaltenden biologischen Effekten der<br />

Peptidhormone angesehen. Freie Proteasen (z.B. CPN) wirken dabei eher<br />

systemisch, während membrangeb<strong>und</strong>ene Enzyme wie z.B. CPM oder CPD die<br />

92


Diskussion<br />

Aktivität eines Peptids - vor oder nach Bindung an seine Rezeptoren - direkt auf der<br />

Oberfläche einer einzelnen Zelle beeinflussen können (Skidgel et al., 1988).<br />

Die Art <strong>und</strong> Menge der degradierenden Enzyme ist wahrscheinlich sowohl unter<br />

normalen als auch pathophysiologischen Bedingungen für einen ausgewogenen,<br />

kontrollierten Effekt <strong>von</strong> biologisch aktiven Peptiden zuständig.<br />

Gerade in Geweben könnten Makrophagen in der Balance zwischen<br />

Peptidaktivierung <strong>und</strong> -degradierung eine wichtige Funktion übernehmen. Neben der<br />

Sekretion <strong>von</strong> löslichen proteolytischen Enzymen (z.B. Typ IV Collagenase, s.a.<br />

Kapitel 5.2) können Makrophagen, neben CPM <strong>und</strong> CPD, eine Reihe <strong>von</strong> membranverankerten<br />

Peptidasen <strong>und</strong> Proteasen exprimieren. In Tabelle 5-2 sind in einer<br />

kurzen Übersicht solche membranständige proteolytische Enzyme aufgeführt, die auf<br />

Monozyten, Makrophagen oder monozytären Zellinien gef<strong>und</strong>en wurden. Diese<br />

Enzyme sind z.T. gut charakterisiert (CD13, CD26,...), z. T. aber auch nur durch ihre<br />

enzymatische Aktivität definiert.<br />

Enzym bekannte Substrate Spaltstelle Literatur<br />

Carboxypeptidase M Bradykinin, Opioide -X-X-X-X-↓-(K,R)-COOH s. Text<br />

(CPM)<br />

Peptide, Substanz P,...<br />

Aminopeptidase N<br />

(APN/CD13)<br />

Opioide Peptide, fMLP,<br />

Enkephaline<br />

NH2-(A,F,Y,L,O,P)-<br />

↓-X-X-X-X<br />

Griffin et al, 1981, 1983<br />

Dipeptidylpeptidase<br />

IV (DPPIV/CD26)<br />

Substanz P, TNF-α NH2-X-(D,E)-↓-X-X-X- Bauvois et al., 1992<br />

Angiotensin-<br />

Angiotensin, Kinine, X-X-(↓)-X-↓-X-X-COOH* Rohrbach, 1984;<br />

converting enzyme Bradykinin, Substanz P,<br />

Rohrbach and Conrad,<br />

(ACE)<br />

fMLP,<br />

1991<br />

Aminopeptidase B -<br />

Aktivität<br />

Angiotensin,<br />

Thymopentin<br />

NH2-( K,R)-↓-X-X-X- Talmadge et al., 1990<br />

Tripeptidylpeptidase-<br />

Aktivität<br />

TNF-α NH2-A-A-F-↓-X-X-X Bauvois et al., 1992<br />

Tabelle 5-2 Membranständige Proteasen <strong>und</strong> Peptidasen auf<br />

Monozyten/Makrophagen (* Die Spaltstelle <strong>von</strong> ACE ist nicht genau<br />

definiert, beschrieben ist die Freisetzung <strong>von</strong> C-terminalen Di- oder<br />

Tripeptiden)<br />

5.1.1.2 Biologisch aktive Peptide - Regulationsmechanismen <strong>und</strong> die<br />

Rolle der basischen Carboxypeptidasen<br />

Im Folgenden werden mögliche Zusammenhänge zwischen Makrophagen, ihren<br />

membrangeb<strong>und</strong>enen Peptidasen <strong>und</strong> einigen wichtigen Peptidhormonen diskutiert.<br />

93


Diskussion<br />

Peptidhormone sind an vielen regulatorischen Prozessen des Körpers beteiligt.<br />

Neben ihrer Bedeutung bei normalen physiologischen Abläufen, spielen sie eine<br />

besondere Rolle bei inflammatorischen Prozessen (z.B. Kinine, Anaphylatoxine).<br />

Auch als Vermittlersubstanzen zwischen Nerven- <strong>und</strong> Immunsystem scheinen<br />

gewisse Peptide eine große Rolle zu spielen.<br />

5.1.1.2.1 Makrophagen <strong>und</strong> der Metabolismus <strong>von</strong> neuroendokrinen<br />

Peptidhormonen <strong>und</strong> Neurotransmittern<br />

Es gibt vermehrt Hinweise, daß bestimmte Zytokine, Peptidhormone,<br />

Neurotransmitter, <strong>und</strong> ihre Rezeptoren im Endokrin-, Nerven- <strong>und</strong> Immunsystem gemeinsam<br />

genutzt werden. Die verschiedenen Systeme können sich wahrscheinlich<br />

durch diese „gemeinsame Sprache“ gegenseitig beeinflussen (Blalock, 1994).<br />

Makrophagen können induzierbar eine Reihe <strong>von</strong> Hormonen <strong>und</strong> Neurotransmittern<br />

synthetisieren, beschrieben ist bis jetzt die Expression <strong>von</strong> Cortikotrophin<br />

(adrenocorticotropes Hormon, ACTH), Endorphinen, Enkephalinen <strong>und</strong> Substanz P<br />

(Martin et al., 1987; Blalock, 1992, 1994).<br />

Ein Teil dieser Neuropeptide (ACTH, Substanz P) verlieren im Laufe der<br />

intrazellulären Prozessierung ihrer Vorläuferpeptide C-terminale Arginin- oder Lysin-<br />

Reste (Rehfeld Jakobsen and Schwartz, 1990). Ob CPM, oder eventuell CPD, bei<br />

der Prozessierung dieser Peptide im Makrophagen eine Rolle spielt, ist noch nicht<br />

untersucht.<br />

Auch im Falle der Enkephaline kann im Laufe der Prozessierung eine Abspaltung<br />

<strong>von</strong> endständigem Arginin oder Lysin durch eine basische Carboxypeptidase<br />

erfolgen (Skidgel, 1988). Für diese opioiden Peptide werden unterschiedliche<br />

Rezeptorspezifitäten für die Hexapeptide <strong>und</strong> die des-Arg-Pentapeptide beschrieben.<br />

Erstere scheinen eine höhere Affinität für κ-Opioidrezeptoren zu besitzen, die<br />

Pentapeptide ohne die C-terminale basische Aminosäure binden besser an δ- <strong>und</strong> µ-<br />

Opioidrezeptoren (Magnan et al., 1982). Über die Wirkung der einzelnen Enkephaline<br />

auf Zellen des Immunsystems gibt es noch wenig gesicherte Daten. Im Falle der<br />

Makrophagen wurden für Enkephaline in vitro Effekte auf die antikörperabhängige<br />

Zytotoxizität (Foris et al., 1984, 1986), die LPS-induzierte IL-1-Sekretion (Yang <strong>und</strong><br />

Li, 1989; Apte et al., 1990) <strong>und</strong> die Freisetzung <strong>von</strong> reaktiven<br />

Sauerstoffverbindungen (Willems et al., 1988; Effanov et al., 1994) beschrieben.<br />

Diese Effekte waren z.T. gegensätzlich <strong>und</strong> varriierten, abhängig <strong>von</strong> der<br />

94


Diskussion<br />

eingesetzten Konzentration <strong>und</strong> dem Testsystem, stark (Foris et al., 1986). In vivo<br />

wirken Enkephaline, wie alle anderen opioiden Peptide, eher immunsuppressiv<br />

(Marotti et al., 1993).<br />

In Abbildung 5-1 ist in einer schematischen Übersicht der Metabolismus <strong>von</strong><br />

Enkephalinen im Zusammenhang mit Makrophagen dargestellt. Neben CPM kann<br />

auch eine weitere Peptidase auf der Oberfläche der Makrophagen an der<br />

Prozessierung <strong>von</strong> Enkephalinen teilnehmen. Aminopeptidase N (CD13) spaltet eine<br />

Aminosäure vom N-Terminus dieser Peptidhormone <strong>und</strong> deaktiviert sie auf diese<br />

Weise (Miller et al., 1994). Interessanterweise scheinen zwei andere Peptidhormone<br />

(Substanz P, Bradykinin) dieses Enzym kompetitiv zu blockieren (Xu et al., 1995).<br />

Diese Tatsache verdeutlicht die Komplexität regulatorischer Abläufe im Metabolismus<br />

<strong>von</strong> biologisch aktiven Peptiden.<br />

Abbildung 5-1 Schematische Darstellung der auf der Makrophagenoberfläche<br />

möglicherweise stattfindenden Stoffwechselvorgänge <strong>von</strong><br />

Enkephalinen. Enkephalin Hexapeptide verändern nach Abspaltung<br />

<strong>von</strong> Arginin durch CPM ihre Rezeptorspezifität. Parallel dazu können<br />

Enkephaline durch eine weitere Peptidase auf Makrophagen<br />

deaktiviert werden (Aminopeptidase N, APN, CD13).<br />

5.1.1.2.2 Makrophagen <strong>und</strong> der Metabolismus <strong>von</strong> Kininen<br />

Kinine (Bradykinin, Lys-Bradykinin <strong>und</strong> Met-Lys-Bradykinin) sind vasoaktive Peptide,<br />

die eine Vielzahl biologischer Prozesse beeinflussen. Kinine wirken<br />

blutdrucksenkend, erhöhen die vaskuläre Durchlässigkeit, verursachen<br />

Schmerzempfindung, kontrahieren die glatte Muskulatur der Bronchien, des Darms<br />

<strong>und</strong> der Gebärmutter <strong>und</strong> erhöhen die Motilität <strong>von</strong> Spermien. Auf zellulärer Ebene<br />

fördern Kinine den Transport <strong>von</strong> Chloridionen <strong>und</strong> Glukose, setzen Neurotransmitter<br />

frei (z.B. Substanz P), aktivieren Phospholipase A2 <strong>und</strong> können mitogen wirken<br />

95


Diskussion<br />

(Bhoola et al., 1992). Vor allem bei entzündlichen Prozessen spielen sie<br />

wahrscheinlich eine wichtige Rolle. Bei der Applikation <strong>von</strong> Bradykinin in humane<br />

Haut werden alle Zeichen <strong>und</strong> Symptome einer Entzündung beobachtet<br />

(Schmerzempfinden, Ödembildung, Infiltration <strong>von</strong> Lymphozyten) (Ferreira, 1972).<br />

Auf gewisse Reize (z.B. Verletzungen) werden Kinine aus Vorläuferproteinen<br />

(Kininogene) durch bestimmte Serinproteasen (Kallikreine) freigesetzt (Müller-Esterl,<br />

1989). Kallikreine werden in glandulären Zellen <strong>und</strong> Neutrophilen gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

kommen ubiquitär in biologischen Flüssigkeiten vor (Frey et al., 1950, Bhoola et al.,<br />

1979).<br />

Bradykinin bindet als komplettes Nonapeptid an den sog. BK2-Rezeptor, der für die<br />

meisten der oben beschriebenen biologischen Wirkungen verantwortlich gemacht<br />

wird (Bhoola et al., 1992). Die des-Arg-Form bindet dagegen an den sog. BK1-<br />

Rezeptor, der z.B. auf Makrophagen exprimiert wird (Tiffany and Burch, 1989).<br />

Makrophagen aus Mäusen reagieren auf des-Arg-Bradykinin über den BK1-Rezeptor<br />

mit der Sekretion <strong>von</strong> IL-1 <strong>und</strong> TNF-α (Tiffany and Burch, 1989).<br />

Die Abspaltung <strong>von</strong> C-terminalem Arginin durch Carboxypeptidase M führt bei<br />

Kininen also zu einer veränderten Rezeptorspezifität <strong>und</strong> damit zu einem veränderten<br />

Wirkungsspektrum (Roberts, 1989). Ein vereinfachtes Schema des Bradykinin-<br />

Metabolismus im Zusammenhang mit Makrophagen ist in Abbildung 5-2 gezeigt.<br />

In der Lunge führt die Freisetzung <strong>von</strong> Bradykinin in hohen Konzentrationen zu<br />

drastischen Gefäßerweiterungen <strong>und</strong> zur Verengung der Bronchien (Collier et al.,<br />

1960). CPM (auf Typ I Pneumozyten <strong>und</strong> Alveolarmakrophagen) schützt zusammen<br />

mit zwei weiteren membrangeb<strong>und</strong>enen Peptidasen („angiotensin converting<br />

enzyme“ (ACE) <strong>und</strong> neutraler Endopeptidase (NEP)) die Alveolen vor diesen<br />

Effekten des Bradykinins, die über den BK2-Rezeptor vermittelt werden (Chodimella<br />

et al., 1991; Desmazes et al., 1992; Dragovic et al., 1993).<br />

In entzündlichen Prozessen sind eine Vielzahl <strong>von</strong> Effekten denkbar. Die Wirkung<br />

<strong>von</strong> Bradykinin auf neuronale Zellen sollte durch CPM abgeschwächt werden, da<br />

durch die Abspaltung des endständigen Arginins die über den BK2-Rezeptor<br />

vermittelte Effekte in den Hintergr<strong>und</strong> treten. CPM-positive Makrophagen konnten<br />

verstärkt bei entzündlichen Darmerkrankungen, bei chronischen<br />

Gelenkentzündungen <strong>und</strong> einigen chronischen Erkrankungen der Atemwege<br />

(Sarkoidose, exogen allergische Alveolitis) gef<strong>und</strong>en werden (Andreesen et al.,<br />

96


Diskussion<br />

1988b). Bei diesen <strong>und</strong> ähnlichen pathophysiologischen Vorgängen wird eine<br />

besondere Rolle der Kinine diskutiert (Christiansen et al., 1987; Lerner et al., 1987).<br />

Abbildung 5-2 Schematische Darstellung des Bradykininmetabolismus auf der<br />

Oberfläche <strong>von</strong> Makrophagen. Bradykinin wird durch CPM in des-<br />

Arg-Bradykinin umgewandelt, das dann an den BK1-Rezeptor binden<br />

kann. Parallel dazu können beide Kinine durch ACE, einer weiteren<br />

Peptidase, die <strong>von</strong> Makrophagen exprimiert werden kann, gespalten<br />

<strong>und</strong> damit inaktiviert werden.<br />

Auch im Zusammenhang mit Tumorprogression <strong>und</strong> Metastasierung könnte Kininen<br />

eine besondere Bedeutung zukommen. Die mitogenen Effekte könnten die<br />

Proliferation <strong>von</strong> entarteten Zellen fördern (Goldstein et al., 1984). Die<br />

vasodilatorische Wirkung der Kinine könnte Tumorzellen den Zutritt in die Zirkulation<br />

erleichtern <strong>und</strong> dadurch die Metastasierung fördern. Erhöhte Kininspiegel wurden<br />

z.B. in der Aszitesflüssigkeit <strong>von</strong> Patienten mit Ovarial-, Lebr <strong>und</strong> Darmkarzinomen<br />

gef<strong>und</strong>en (Matsumara et al., 1988, 1990). Gerade dieser letzte Effekt erscheint<br />

besonders interessant, da innerhalb der Arbeitsgruppe gezeigt werden konnte, daß<br />

bestimmte Tumorzellen die Fähigkeit besitzen, die Expression <strong>von</strong> CPM auf<br />

tumorassoziierten Makrophagen zu unterdrücken (Konur et al., 1996). In diesen<br />

Tumorgeweben würde freigesetztes Bradykinin wahrscheinlich nur langsam in des-<br />

Arg-Bradykinin konvertiert <strong>und</strong> würde eher durch den BK2-Rezeptor vermittelte<br />

Effekte ausüben, zu denen auch die gefäßerweiternde <strong>und</strong> -permeabilisierende<br />

Wirkung gezählt wird (Bhoola et al., 1992).<br />

97


Diskussion<br />

5.1.1.2.3 Makrophagen <strong>und</strong> der Metabolismus <strong>von</strong> Anaphylatoxinen<br />

Anaphylatoxine sind pharmakologisch aktive Peptide, die bei der<br />

Komplementaktivierung entstehen. Sowohl bei der Aktivierung über den klassischen<br />

als auch über den alternativen Weg werden sie aus der α-Kette <strong>von</strong> C3, C4 <strong>und</strong> C5<br />

abgespalten (C3a, C4a, C5a). Die Anaphylatoxine (insbesondere C5a) werden als<br />

wirksame Entzündungsmediatoren betrachtet - ihre physiologische Rolle scheint die<br />

Rekrutierung <strong>von</strong> inflammatorischen Zellen zum Entzündungsherd <strong>und</strong> die<br />

Aktivierung ihrer Effektorfunktionen zu sein (Walport, 1996).<br />

Besonders C5a ist ein starker Aktivator für alle Zellen der myeloiden Linie. Es wirkt<br />

chemokinetisch <strong>und</strong> chemotaktisch auf Monozyten/Makrophagen <strong>und</strong> Neutrophile.<br />

C5a bewirkt die Degranulation <strong>und</strong> Freisetzung intrazellulärer Enzyme, verstärkt den<br />

Arachidonsäuremetabolismus (Produktion <strong>von</strong> Prostaglandinen <strong>und</strong> Eicosanoiden),<br />

stimuliert die Produktion <strong>von</strong> toxischen Sauerstoffmetaboliten <strong>und</strong> induziert in<br />

Monozyten die Synthese <strong>von</strong> IL-1 <strong>und</strong> IL-6. Zusätzlich bewirkt C5a die Freisetzung<br />

<strong>von</strong> Histaminen aus Basophilen <strong>und</strong> Mastzellen <strong>und</strong> steigert die Permeabilität der<br />

Blutgefäße (Walport, 1996).<br />

In der Zirkulation werden die Anaphylatoxine innerhalb kürzester Zeit durch CPN in<br />

ihre des-Arg-Derivate umgewandelt, ihre Wirkungen werden dadurch aufgehoben<br />

oder stark abgeschwächt. Lediglich die chemotaktische Fähigkeit <strong>von</strong> des-Arg-C5a<br />

scheint erhalten zu bleiben (Okamoto et al., 1986). Eine Begrenzung des weiten<br />

Wirkungsspektrums <strong>von</strong> in Geweben freigesetzten Anaphylatoxinen könnte durch<br />

CPM (oder CPD) auf Makrophagen erfolgen.<br />

5.1.1.2.4 Makrophagen <strong>und</strong> der Metabolismus <strong>von</strong> L-Arginin<br />

Eine der beiden Aminosäuren, die <strong>von</strong> CPM freigesetzt werden, L-Arginin, ist die<br />

Ausgangssubstanz <strong>von</strong> einigen Stoffwechselwegen in Makrophagen, die für<br />

W<strong>und</strong>heilungsprozesse (Albina et al., 1990) oder auch Tumorwechselwirkungen<br />

(Mills et al., 1992) <strong>von</strong> Bedeutung sein könnten. L-Arginin wird normalerweise im<br />

Harnstoffzyclus aus Glutamat über Ornithin synthetisiert. Der größte Teil des<br />

gebildeten Arginins wird allerdings unter Bildung <strong>von</strong> Harnstoff wieder gespalten, ein<br />

Prozess, der den Argininvorrat sehr gering hält (Lehninger et al., 1994). Für ihr<br />

Wachstum benötigen z.B. junge Säugetiere größere Mengen an Aminosäuren.<br />

98


Diskussion<br />

Arginin wird dann zu einer essentiellen Aminosäure. Auch bei<br />

W<strong>und</strong>heilungsprozessen oder in Tumorgewebe wird ein erhöhter Metabolismus <strong>von</strong><br />

L-Arginin beobachtet (Albina et al, 1990; Mills et al., 1992).<br />

Auf der einen Seite ist L-Arginin die Ausgangsubstanz für die intrazelluläre Synthese<br />

<strong>von</strong> NO durch NO-Synthase. Dieses kurzlebige Radikalgas wirkt als Neurotransmitter<br />

(Moncada et al., 1991) <strong>und</strong> ist als Botenmolekül an der Regulation des Blutdrucks<br />

beteiligt (Ignarro et al., 1987). Die großen Mengen NO, die <strong>von</strong> einer induzierbaren<br />

NO-Synthase produziert werden können, werden für einige zytotoxische Effekte <strong>von</strong><br />

Makrophagen verantwortlich gemacht (Hibbs et al., 1988). Diese Funktion wird vor<br />

allem im Zusammenhang mit der Abwehr <strong>von</strong> intrazellulären Mikroorganismen<br />

(Evans et al., 1993), Pilzen (Adams et al., 1991), aber auch <strong>von</strong> Tumorzellen<br />

(Lorsbach et al., 1993) diskutiert.<br />

Auf der anderen Seite kann L-Arginin intra- <strong>und</strong> extrazellulär durch Arginase in L-<br />

Ornithin umgewandelt werden. L-Ornithin kann wiederum über Ornithindecarboxylase<br />

in Polyamine oder über Ornithinaminotransferase in L-Prolin umgewandelt werden<br />

(Shih, 1981). Polyamine sind Mediatoren des Zellwachstums <strong>und</strong> L-Prolin ist eine<br />

wichtige Aminosäure für die Collagensynthese. Beide Faktoren könnten bei der<br />

W<strong>und</strong>heilung (Albina et al., 1990) eine wichtige Funktion haben, in entartetem<br />

Gewebe allerdings auch das Tumorwachstum fördern (Mills et al., 1992).<br />

Im Falle einer L-Arginin-Depletion durch verstärkten Metabolismus in der<br />

W<strong>und</strong>heilung könnte L-Arginin, neben seinem normalen Syntheseweg über Ornithin,<br />

auch über die Abspaltung aus Peptiden durch Carboxypeptidase M oder D für einen<br />

der drei beschriebenen Reaktionswege zur Verfügung gestellt werden. In Abbildung<br />

5-3 ist ein möglicher, hypothetischer Zusammenhang zwischen NO-induzierter<br />

Cytotoxizität <strong>und</strong> Carboxypeptidase M auf Makrophagen dargestellt.<br />

99


-Arg<br />

CPM<br />

NO<br />

iNOS<br />

L-Arg<br />

L-Arg<br />

L-Citrullin<br />

Arginase<br />

Arginase<br />

Ornithin<br />

+<br />

Harnstoff<br />

Diskussion<br />

Abbildung 5-3 Übersicht über verschiedene Stoffwechselwege <strong>und</strong> Metaboliten <strong>von</strong><br />

L-Arginin im Zusammenhang mit Makrophagen <strong>und</strong> CPM. L-Arginin<br />

wird im Harnstoffzyklus erzeugt, durch Arginase aber relativ schnell<br />

wieder in Ornithin <strong>und</strong> Harnstoff gespalten. Extrazellulär durch CPM<br />

abgespaltenes Arginin könnte einen niedrigen Argininspiegel im<br />

Makrophagen ausgleichen.<br />

5.1.2 Molekularbiologische <strong>Charakterisierung</strong> <strong>von</strong><br />

Carboxypeptidase M auf Makrophagen<br />

Ornithin<br />

+<br />

Harnstoff<br />

Polyamine<br />

zellul re Proliferation<br />

DNA <strong>und</strong> RNA Synthese<br />

L-Prolin<br />

Collagensynthese<br />

Makrophagen exprimieren CPM besonders stark nach Serum-induzierter in vitro<br />

Differenzierung. Die Expression in vivo scheint abhängig vom Gewebe <strong>und</strong> vom<br />

Aktivierungszustand des Makrophagen zu sein.<br />

Zur weiteren Untersuchung <strong>von</strong> Regulationsmechanismen wurde mit der<br />

<strong>Charakterisierung</strong> <strong>und</strong> <strong>Klonierung</strong> der CPM-mRNA <strong>und</strong> des Promotors begonnen.<br />

Die veröffentlichte cDNA-Sequenz umfaßt nur einen Teil der gesamten CPM-mRNA,<br />

im Northernblot ist ein deutlich größeres mRNA Transkript detektierbar (Tan et al.,<br />

1989). Durch RACE-PCR wurde das 5´-Ende der mRNA eingegrenzt, die erhaltenen<br />

Fragmentgrößen entsprachen der Länge der veröffentlichten Sequenz. Die fehlende<br />

Sequenzinformation ist also im 3´-Ende zu suchen. Unterstützt wurde diese These<br />

durch das Fehlen eines Konsensus-Polyadenylierungssignals vor dem detektierten<br />

poly(A)-Schwanz <strong>und</strong> der, bis jetzt noch nicht bekannten, Anwesenheit einer Alu-<br />

Sequenz am 3´-Ende der mRNA. Versuche, weitere Sequenzinformationen über<br />

RACE-PCR-Methoden zu erhalten, sind bis jetzt fehlgeschlagen. Die poly(A)-reiche<br />

Region am 3´-Ende des Alu-Repeats scheint eine vollständige reverse Transkription<br />

100


Diskussion<br />

mit Oligo(dT)-Primern vom wirklichen poly(A)-Schwanz effektiv zu verhindern. Da<br />

sich der 3´-untranslatierte Bereich vieler mRNAs auf einem Exon befindet, ist die<br />

Wahrscheinlichkeit groß, daß die restliche Sequenzinformation bei der geplanten<br />

<strong>Charakterisierung</strong> des CPM-Gens gef<strong>und</strong>en wird. Der <strong>Charakterisierung</strong> des Gens<br />

<strong>und</strong> die <strong>Klonierung</strong> des Promotors wird derzeit in Zusammenarbeit mit Herrn Dr. R.<br />

Skidgel (Dept. of Pharmacology, Chicago) durchgeführt. Promotoranalysen sollen<br />

Hinweise auf mögliche Transkriptionsmechanismen in Monozyten/Makrophagen<br />

liefern.<br />

5.1.3 <strong>Charakterisierung</strong> weiterer reifungsassoziierter<br />

Oberflächenantigene<br />

Drei weitere monoklonale Antikörper wurden im Laufe der vorliegenden Arbeit näher<br />

charakterisiert. Die Strategie, die letztlich zur Identifizierung der entsprechenden<br />

Antigene führen sollte, war prinzipiell dieselbe wie im Falle der Antikörper MAX.1 <strong>und</strong><br />

MAX.11. Immunpräzipitationen sollten erste Anhaltspunkte liefern. Falls nötig sollten<br />

die Antigene über Immunaffinität gereinigt <strong>und</strong> NH2-terminal ansequenziert werden.<br />

Unbekannte Proteine sollten dann mit Hilfe molekularbiologischer Techniken kloniert,<br />

sequenziert <strong>und</strong> weiter charakterisiert werden.<br />

5.1.3.1 Identifizierung eines weiteren Antikörpers gegen<br />

Carboxypeptidase M <strong>und</strong> eines Antikörpers gegen den<br />

Komplementrezeptor CR4<br />

Im Falle der beiden in der Arbeitsgruppe erzeugten Antikörper 7A2 <strong>und</strong> 8H8 lieferten<br />

die Daten aus der Immunpräzipitation ausreichend Informationen für eine rasche<br />

Identifizierung über Präzipitationsexperimente. Der Antikörper 7A2 zeigte nach<br />

Fällung ein ähnliches Bandenmuster wie die beiden Antikörper MAX.1 <strong>und</strong> MAX.11.<br />

Nachdem die Messung der CPM-Aktivität im Labor bereits etabliert worden war,<br />

konnte gezeigt werden, daß auch dieser Antikörper einen großen Teil der<br />

membrangeb<strong>und</strong>enen spezifischen Carboxypeptidaseaktivität fällen konnte. CPM<br />

scheint also ein sehr immunogenes Antigen zu sein.<br />

Der Antikörper 7A2 ist also ein weiterer Antikörper gegen CPM. Wie<br />

proteinchemische Untersuchungen ergaben, erkennt der Antikörper keine<br />

denaturierten, geblotteten Proteine <strong>und</strong> eignet sich somit nicht für Western-Analysen.<br />

101


Diskussion<br />

Auch konnte keine Wechselwirkung zwischen Antikörperbindung <strong>und</strong> aktivem<br />

Zentrum festgestellt werden. Wie MAX.1 <strong>und</strong> MAX.11 hat der Antikörper keine<br />

Enzym-blockierende<br />

Untersuchungen.<br />

Wirkung, eignet sich somit nicht für funktionelle<br />

Der Antikörper 8H8 färbt im Zell-ELISA <strong>und</strong> in der Durchflußzytometrie<br />

reifungsassoziiert Makrophagen. Monozyten werden nicht gefärbt <strong>und</strong> die Expression<br />

des Antigens wird im Laufe der Zeit hochreguliert.<br />

Das <strong>von</strong> 8H8 detektierte Antigen konnte auf ähnliche Art <strong>und</strong> Weise wie 7A2<br />

identifiziert werden. Das Bandenmuster nach Immunpräzipitation entsprach<br />

weitgehend dem des Anti-CD11c Antikörpers Leu-M5. Eine Kreuzreaktivität der<br />

beiden Antikörper konnte durch immunaffinitätschromatographische Reinigung <strong>von</strong><br />

8H8-Antigen <strong>und</strong> anschließende Präzipitation durch den Anti-CD11c Antikörper<br />

gezeigt werden.<br />

Die beiden Hauptbanden nach der Fällung entsprechen den beiden Ketten des<br />

Komplementrezeptors CR4 (p150-95, CD11c/CD18), einem Adhäsionsmolekül aus<br />

der Familie der β2-Integrine. CR4 bindet Ca 2+ -abhängig iC3b <strong>und</strong> Fibrinogen <strong>und</strong><br />

spielt bei der Adhäsion <strong>von</strong> Monozyten <strong>und</strong> Neutrophilen auf Endothelzellen eine<br />

Rolle (Walport, 1996). Die Tatsache, das Monozyten sich mit dem Antikörper 8H8 im<br />

Gegensatz zum Anti-CD11c Antikörper LeuM5 nicht anfärben lassen, deutet darauf<br />

hin, daß das vom Antikörper erkannte Epitop erst im Laufe der Differenzierung<br />

erzeugt wird. Ein möglicher Gr<strong>und</strong> wäre z.B. eine wie in Kapitel 5.1.1 diskutierte<br />

differentielle Glykosylierung des Antigens. Dieses Phänomen wurde allerdings nicht<br />

weiter untersucht.<br />

5.1.3.2 <strong>Charakterisierung</strong> des vom Antikörper MAX.3 detektierten<br />

Antigens<br />

Der monoklonale Antikörper MAX.3 fällt aus Makrophagenlysaten ein Glykoprotein<br />

<strong>von</strong> ca. 60-80 kDa. Nach enzymatischer Deglykosylierung blieb ein Proteingerüst <strong>von</strong><br />

45 kDa bestehen. Anhand dieses Präzipitationsmusters konnten für MAX.3 auf<br />

Makrophagen in der Literatur keine Kandidaten für eine mögliche Identität gef<strong>und</strong>en<br />

werden. Die Aufreinigung aus Makrophagenlysaten erwies sich als problematisch, da<br />

die aufgereinigten Mengen aufgr<strong>und</strong> der inhomogenen Glykosylierung nur schwer<br />

102


Diskussion<br />

detektierbar waren. Eine durch Deglykosylierung erreichte Ankonzentrierung war<br />

wegen der Komigration <strong>von</strong> Aktinverunreinigungen in SDS-Gelen ungeeignet.<br />

Eine Kreuzreaktivität mit Megakaryozyten <strong>und</strong> Thrombozyten war für MAX.3 bereits<br />

beschrieben worden (Andreesen et al., 1986). Nach Immunpräzipitationen stellte sich<br />

heraus, daß das MAX.3-Antigen auf Thrombozyten im Gegensatz zu dem des<br />

Makrophagen ein deutlich verringertes Molekulargewicht (58-62 kDa) aufweist. Beide<br />

Antigene besitzen nach enzymatischer Deglykosylierung das gleiche<br />

Molekulargewicht (45 kDa). Diese Tatsache deutet darauf hin, daß ein vermutlich<br />

identisches Proteingerüst <strong>von</strong> den zwei Zelltypen unterschiedlich glykosyliert wird.<br />

Dieses Phänomen wurde für andere Antigene (z.B. CD43, GLUT1) bereits<br />

beschrieben (Ellies et al., 1994; Kumagai et al., 1994).<br />

Das Thrombozytenantigen wurde daraufhin in Zusammenarbeit mit Herrn S. Heinz im<br />

Rahmen seiner Diplomarbeit aufgereinigt <strong>und</strong> <strong>von</strong> Herrn Dr. R. Deutzmann (Lehrstuhl<br />

für Biochemie I, Universität Regensburg) ansequenziert. Mit der erhaltenen Sequenz<br />

konnte in aktuellen Protein- <strong>und</strong> Gendatenbanken keine Homologie zu bekannten<br />

Proteinen identifiziert werden. Derzeit wird versucht, mit Hilfe verschiedener<br />

molekularbiologischer Techniken über degenerierte Oligonukleotide eine passende<br />

cDNA aus Makrophagen-RNA zu isolieren.<br />

Die Hauptmembrankomponenten auf Thrombozyten sind relativ gut charakterisiert<br />

(Nurden et al., 1986). Literraturrecherchen ergaben ein Kandidatenprotein für das<br />

MAX.3-Antigen, das allerdings nur schlecht beschrieben ist: Glykoprotein VI (GPVI).<br />

Dieses Thrombozyten-Membranglykoprotein ist bis heute lediglich durch sein<br />

Molekulargewicht (61 kDa) <strong>und</strong> sein Migrationsverhalten in zweidimensionaler<br />

Gelelektrophorese definiert (Nurden et al., 1986). Diskutiert wurde eine Identität <strong>von</strong><br />

GPVI mit einem Membranprotein auf Thrombozyten, das durch seine Affinität zu Typ<br />

I bzw. Typ III Collagen charakterisiert ist (Chiang <strong>und</strong> Kang, 1982; Kotite <strong>und</strong><br />

Cunningham, 1986; Moroi et al., 1989; Arai et al., 1995). Die aufgereinigten Mengen<br />

an MAX.3-Antigen waren allerdings bis jetzt noch zu gering, um eine<br />

Wechselwirkung mit den oben genannten Collagentypen zu untersuchen.<br />

Die <strong>Klonierung</strong> einer cDNA <strong>und</strong> die Ableitung einer möglichen Primärstruktur des<br />

Antigens ist in der Fortführung dieser Arbeit angestrebt. Dies soll weitere wichtige<br />

Informationen für die funktionelle Bedeutung vom MAX.3-Antigen auf Thrombozyten<br />

<strong>und</strong> Makrophagen liefern.<br />

103


5.2 Molekularbiologische Identifizierung <strong>von</strong><br />

reifungsassoziiert exprimierten Genen<br />

Diskussion<br />

Die durchgeführten Untersuchungen des Differenzierungsprozesses <strong>von</strong> Monozyten<br />

mit monoklonalen Antikörpern waren primär auf Oberflächenmoleküle als<br />

phänotypische Marker beschränkt. Daher wurde versucht, zusätzliche Informationen<br />

über zelluläre Vorgänge während der Reifung <strong>von</strong> Monozyten über<br />

molekularbiologische Methoden zu erhalten.<br />

Etabliert wurden im Rahmen dieser Arbeit zwei Screeningmethoden, die beide zur<br />

Identifizierung <strong>von</strong> reifungsassoziiert exprimierten Genen führten: das differentielle<br />

Screening <strong>und</strong> das differentielle mRNA Display.<br />

5.2.1 Identifizierung <strong>von</strong> genetischen Markern der<br />

Makrophagenreifung durch Differentielles Screening<br />

Die erste (klassische) Methode wurde mit einer <strong>von</strong> Herrn Dr. S.W. Krause innerhalb<br />

der Arbeitsgruppe hergestellten Makrophagen cDNA-Bank durchgeführt. Mit dieser<br />

Methode konnten überwiegend bekannte cDNA-Klone isoliert werden. Von den<br />

isolierten unbekannten Sequenzen konnte in keinem Falle eine reproduzierbare<br />

Reifungsassoziation gezeigt werden. Sie entsprachen in den meisten Fällen<br />

unerwünschten genomischen cDNA-Fragmenten, die, meist über die poly(A)-reiche<br />

Region <strong>von</strong> Alu-Sequenzen revers transkribiert, in cDNA-Banken vorkommen<br />

können.<br />

Die reifungsassoziierte Expression <strong>von</strong> Apolipoprotein E (ApoE) <strong>und</strong> der leichten<br />

Kette <strong>von</strong> Ferritin (Speicherprotein für Eisen) in Makrophagen ist bereits <strong>von</strong> anderen<br />

Arbeitsgruppen beschrieben worden (Zannis et al., 1985; Ganter et al., 1989). ApoE<br />

ist eine Hauptkomponente verschiedener Plasmalipoproteine <strong>und</strong> spielt eine wichtige<br />

Rolle im Cholesterinmetabolismus <strong>und</strong> der rezeptorvermittelten Aufnahme <strong>von</strong><br />

Lipoproteinpartikeln. Mit seiner Regulation beschäftigen sich derzeit einige<br />

Arbeitsgruppen (Basheeruddin et al., 1991, 1994; Brandt et al., 1993; Rouis et al.,<br />

1990).<br />

Für fünf weitere identifizierte Gene (HC-gp39, Osteopontin, Typ IV Collagenase,<br />

Cathepsin B <strong>und</strong> Tryptophanyl-tRNA-Synthetase) war eine Expression in<br />

Makrophagen noch nicht beschrieben oder nicht systematisch untersucht worden.<br />

104


Diskussion<br />

Die meisten cDNA-Klone wurden für „human cartilage glykoprotein“ HC-gp39 isoliert,<br />

das in großen Mengen <strong>von</strong> kultivierten Chondrozyten <strong>und</strong> Fibroblasten aus der<br />

Synovialis sezerniert wird (Hakala et al. 1993). Eine Expression dieses Gens war im<br />

Knorpelgewebe <strong>von</strong> ges<strong>und</strong>en Personen nicht feststellbar, wurde aber bei Patienten<br />

mit rheumatoider Arthritis gef<strong>und</strong>en. Auch durch Kultur <strong>von</strong> Knorpelgewebe wurde<br />

HC-gp39 induziert (Hakala et al. 1993). Wie die Ergebnisse des differentiellen<br />

Screenings <strong>und</strong> der anschließend durchgeführten Northern Blots zeigten,<br />

exprimieren auch reife Makrophagen große Mengen der HC-gp39 mRNA.<br />

Über Sequenzhomologien läßt sich HC-gp39 in die Familie der Chitinasen einordnen<br />

(Hakala et al. 1993). Eine Funktion ist bis jetzt allerdings nicht bekannt, es könnte<br />

eventuell bei Entzündungen oder W<strong>und</strong>heilungsprozessen eine Rolle spielen. In<br />

diesem Zusammenhang könnte auch die hohe Expression bei reifen Makrophagen<br />

<strong>von</strong> Bedeutung sein. Interessant ist die, im Gegensatz zu allen anderen untersuchten<br />

Genen, späte Expression der mRNA im Laufe der Differenzierung. Die meisten der<br />

hier untersuchten Gene werden zumindest in geringem Maße durch einen<br />

Adhärenzstimulus induziert. HC-gp39 ist aber erst schwach nach 48 h Kulturdauer<br />

detektierbar. Es läßt sich durch Stimulantien, die klassischerweise Monozyten<br />

aktivieren, in Kurzzeitkulturen nicht induzieren <strong>und</strong> wird nur in sehr geringem Maße in<br />

dendritenähnlichen Zellen, die aus Monozyten generiert wurden, exprimiert.<br />

Das gef<strong>und</strong>ene Expressionsmuster macht HC-gp39 zu einem idealen Modellgen für<br />

die Untersuchung <strong>von</strong> transkriptionellen Regulationsmechanismen während der<br />

späten Phase der in vitro Differenzierung <strong>von</strong> humanen Monozyten. Darum wurden<br />

die ersten Untersuchungen begonnen, das Gen zu klonieren <strong>und</strong> zu charakterisieren.<br />

Es konnten zwei Transkriptionsinitiationsbereiche bestimmt werden, die für die<br />

Analyse des noch zu klonierenden Promotors <strong>von</strong> Bedeutung sein werden. Erst<br />

kürzlich wurde <strong>von</strong> Boot et al. (1995) eine humane Chitotriosidase aus der Chitinase-<br />

Familie kloniert, die <strong>von</strong> Makrophagen erst in späten Differenzierungsstadien<br />

exprimiert wird. Eventuell ist die späte Expression während der Makrophagenreifung<br />

ein Kennzeichen für Mitglieder dieser Genfamilie.<br />

Auch das am zweithäufigsten gef<strong>und</strong>ene Gen kodiert für ein sezerniertes Protein:<br />

Osteopontin. Dieses 44 kDa große Phosphoglykoprotein ist stark negativ geladen<br />

<strong>und</strong> seine Expression ist häufig mit Mineralisierungsprozessen assoziiert (Denhardt<br />

<strong>und</strong> Guo, 1993). So konnte man die Expression dieses Gens in Makrophagen aus<br />

105


Diskussion<br />

arteriosklerotischen Plaques nachweisen (Hirota et al., 1993). Über die<br />

Wechselwirkung einer Arg-Gly-Asp (RGD) Sequenz mit Integrinen kann Osteopontin<br />

die Zelladhäsion unterstützen <strong>und</strong> Signale in die Zelle übermitteln. So wurde z.B. ein<br />

suppressiver Effekt auf die NOS-Expression in Nierenepithelzellen beschrieben<br />

(Hwang et al., 1994). In Bezug auf Makrophagen scheint dieses<br />

Extrazellulärmatrixprotein in vieler Hinsicht interessant zu sein. Neben seiner<br />

Expression in arteriosklerotischen Plaques wurde es auch in Tumorgewebeangrenzenden<br />

Makrophagen gef<strong>und</strong>en (Brown et al., 1994) <strong>und</strong> könnte somit eine<br />

Rolle bei der direkten Kommunikation zwischen Tumor <strong>und</strong> Makrophage spielen.<br />

Osteopontin ist eines der wenigen Gene, für die eine direkte transkriptionelle<br />

Regulation durch Vitamin D3 über ein „vitamin D3 response element“ in der<br />

Promotorregion beschrieben wurde (Zhang et al., 1992). Diese Tatsache korreliert<br />

mit einem durch Vitamin D3 induzierten monozytären Reifungsprozess (Kreutz et al.,<br />

1990). Das Expressionsverhalten <strong>von</strong> Osteopontin während der Differenzierung vom<br />

humanen Blutmonozyten zum Makrophagen wurde in der vorliegenden Arbeit<br />

erstmals genauer dargestellt.<br />

Für die 92kDa TypIV Collagenase, einem Enzym, das Extrazellulärmatrix degradiert,<br />

war eine Produktion in Alveolarmakrophagen bereits <strong>von</strong> Welgus et al. (1980)<br />

beschrieben worden. Die Regulation auf der Ebene der mRNA wurde allerdings bis<br />

heute noch nicht untersucht. Die im Rahmen dieser Arbeit erhaltenen Daten zeigen,<br />

daß Monozyten erst nach einer Adhärenz signifikante Mengen an Typ IV<br />

Collagenase mRNA exprimieren. Diese Beobachtung korreliert gut mit der<br />

Vorstellung, wie Monozyten ins Gewebe auswandern. Im Blutstrom wird dieses<br />

Enzym nicht produziert. Sobald Monozyten aber auf dem Endothel adhärieren, wird<br />

die Aktivität dieses Enzyms benötigt, um die Basalmembran der Gefäße <strong>und</strong> um<br />

interstitielles Gewebe durchwandern zu können.<br />

Cathepsin B ist eine <strong>von</strong> Makrophagen produzierte lysosomale Cysteinproteinase.<br />

Ein signifikanter Anstieg der enzymatischen Aktivität <strong>von</strong> Cathepsin B konnte bereits<br />

<strong>von</strong> Morland (1985) gezeigt werden. Hier konnte dieser Anstieg auf der Ebene der<br />

mRNA bestätigt werden. Die verstärkte Expression <strong>von</strong> lysosomalen Proteinen in<br />

reifen Makrophagen paßt zu der Beobachtung, daß Makrophagen eine größere<br />

Kapazität zur Phagozytose besitzen als Monozyten (Becker, 1984).<br />

106


Diskussion<br />

Tryptophanyl-tRNA-Synthetase unterscheidet sich im Expressionsmuster deutlich<br />

<strong>von</strong> den anderen identifizierten Genen. Es wird als Bestandteil der<br />

Translationsmaschinerie bereits in frisch isolierten Monozyten exprimiert. Die<br />

Hochregulation während des Reifungsprozesses ist wohl ein Zeichen für die<br />

verstärkte metabolische Aktivität <strong>von</strong> reifen Makrophagen (in Bezug auf die zelluläre<br />

Proteinbiosynthese).<br />

Mit Hilfe des differentiellen Screenings konnte also eine Reihe <strong>von</strong> Genen identifiziert<br />

werden, die mit einer erhöhten Stoffwechselaktivität <strong>von</strong> reifen Makrophagen (ApoE,<br />

Ferrintin, Cathepsin B, Tryptophanyl-tRNA-Synthetase) in Verbindung gebracht<br />

werden können oder im Zusammenhang mit Wechselwirkungen zwischen<br />

Makrophage <strong>und</strong> Extrazellulärmatrix stehen (HC-gp39, Osteopontin, Typ IV<br />

Collagenase). Eine Gemeinsamkeit der identifizierten Gene ist die deutliche<br />

Hochregulation im Laufe der Differenzierung. Zum Teil werden die Gene parallel zur<br />

Adhärenz induziert (Typ IV Collagenase, Osteopontin, Cathepsin B), zwei der<br />

gef<strong>und</strong>enen Gene werden erst in reiferen Zellen exprimiert (ApoE, HC-gp39). Im<br />

Gegensatz zu früheren Untersuchungen, die sich auf die <strong>Charakterisierung</strong> <strong>von</strong><br />

adhärenzinduzierten Genen beschränkten (Haskill et al., 1988; Sporn et al., 1990),<br />

konnten hier Markergene für reife Makrophagen isoliert werden.<br />

In weiterführenden Untersuchungen soll die Bedeutung dieser „Markergene“ der<br />

monozytären Reifung bei pathophysiologischen Differenzierungsformen (z.B bei<br />

Tumor-assoziierten Makrophagen) untersucht werden.<br />

5.2.2 <strong>Klonierung</strong> eines reifungsassoziiert exprimierten Gens<br />

über Differentielles Display<br />

Nach der Identifizierung oben genannter Gene durch differentielles Screening wurde<br />

eine zweite Methode zur <strong>Klonierung</strong> <strong>von</strong> unterschiedlich stark exprimierten Genen<br />

etabliert, das <strong>von</strong> Liang <strong>und</strong> Pardee (1992) beschriebene differentielle Display. Diese<br />

ursprünglich für Zellinien entwickelte Alternative zu den klassischen<br />

Screeningmethoden wurde im Rahmen dieser Arbeit erstmals erfolgreich bei<br />

primären Zellen angewendet. In Primärkulturen auftretende, geringfügige<br />

Kontaminationen durch andere Zelltypen, im untersuchten Fall z.B. durch<br />

Lymphozyten, erhöhen dabei die Rate an falsch positiven oder falsch negativen<br />

cDNA-Fragmenten.<br />

107


Diskussion<br />

Es gelang die <strong>Klonierung</strong> eines mRNA-Transkriptes, das, entsprechend den<br />

Versuchsbedingungen, reifungsassoziiert <strong>von</strong> Makrophagen exprimiert wird. Dem<br />

cDNA-Fragment aus der ursprünglichen PCR-Amplifikation (dd3f) konnten einige<br />

cDNA-Klone aus unserer Makrophagen cDNA-Bank zugeordnet werden, wobei der<br />

größte Klon, der mit 2.5 kb der detektierten Größe im Northern Blot weitgehend<br />

entsprach, vollständig sequenziert wurde. Bei der Analyse der Sequenz konnte ein<br />

offener Leserahmen detektiert werden, der aufgr<strong>und</strong> struktureller Vorhersagen über<br />

das abgeleitete Protein sehr interessant erscheint. Dieses putative Polypeptid <strong>von</strong> ca.<br />

27 kDa besitzt große strukturelle Homologien zu Mitgliedern der Familie der G-<br />

Protein-gekoppelten Rezeptoren. Im Hydrophobizitätsprofil nach Kyte <strong>und</strong> Doolittle<br />

(1982) sind deutlich sieben einzelne hydrophobe Sequenzbereiche sichtbar, einem<br />

für Sieben-Transmembrandomänen-Rezeptoren charakteristischem Merkmal<br />

(Dohlman et al., 1991). Abgesehen <strong>von</strong> dieser strukturellen Homologie konnten bei<br />

direkten Vergleichen auf der Ebene der Sequenz nur geringfügige Ähnlichkeiten zur<br />

Familie der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren festgestellt werden (Attwood et al.,<br />

1991). So fehlen z.B. einige der charakteristischen konservierten Aminosäuren,<br />

Glykosylierungsstellen <strong>und</strong> Verbindungsstellen zur G-Protein-gekoppelten<br />

Signalübertragung (Attwood et al., 1991).<br />

dd3f ist also ein bisher unbekanntes Transkript, das wahrscheinlich ein Protein mit<br />

mehreren Transmembrandomänen kodiert. Seine Induktion während der Reifung<br />

vom Monozyten zu Makrophagen deutet an, daß es mit dem unterschiedlichen<br />

funktionellen Repertoire <strong>von</strong> Monozyten <strong>und</strong> Makrophagen verb<strong>und</strong>en sein könnte.<br />

Interessanterweise wurde das dd3f Transkript in allen untersuchten Zellinien<br />

myeloiden Ursprungs detektiert, eine besondere Bedeutung für Zellen dieser Linie ist<br />

also nicht auszuschließen. Im Rahmen dieser Arbeit wurden Versuche begonnen, ein<br />

entsprechendes Protein zu charakterisieren, um weitere Hinweise auf die Translation<br />

<strong>und</strong> eine mögliche Funktion zu erhalten. Derzeit wird versucht, mit einem vermutlich<br />

hydrophilen Sequenzabschnitt des NH2-terminalen Endes vom dd3f-Polypeptid ein<br />

polyklonales Antiserum zu erzeugen, das für Immunpräzipitationen oder Western<br />

Blots verwendet werden soll.<br />

In weiteren Untersuchungen muß geklärt werden ob das dd3f-Polypeptid als<br />

Rezeptor oder Ionenkanal fungiert oder andere für den Makrophagen wichtige<br />

Funktionen übernimmt.<br />

108


6 ZUSAMMENFASSUNG<br />

Im Rahmen dieser Dissertation wurden<br />

Zusammenfassung<br />

• <strong>von</strong> Antikörpern markierte Zelloberflächenproteine mit Hilfe proteinchemischer<br />

Arbeitstechniken charakterisiert,<br />

• über molekularbiologische Methoden Gene identifiziert,<br />

deren Expression im Laufe der in vitro Differenzierung <strong>von</strong> humanen Blutmonozyten<br />

in reife Makrophagen hochreguliert wird.<br />

Alle untersuchten monoklonalen Antikörper (MAX.1, MAX.3, MAX.11, 8H8 <strong>und</strong> 7A2)<br />

erkennen Zelloberflächenantigene, die auf Monozyten nur schwach oder gar nicht<br />

nachweisbar sind, auf Makrophagen aber deutlich exprimiert werden. Die beiden<br />

Antikörper MAX.1 <strong>und</strong> MAX.11 erkennen dasselbe GPI-verankerte Glycoprotein mit<br />

einem Molekulargewicht <strong>von</strong> ca. 58-64 kDa. Nach der chromatographischen<br />

Reinigung über Immunaffinität konnte die NH2-terminale Aminosäuresequenz des<br />

Antigens bestimmt werden. Sequenzanalysen ergaben, daß diese Sequenz identisch<br />

ist mit der NH2-terminalen Aminosäuresequenz <strong>von</strong> Carboxypeptidase M (CPM),<br />

einer membrangeb<strong>und</strong>enen Ectopeptidase, die die Abspaltung der basischen<br />

Aminosäuren Arginin <strong>und</strong> Lysin vom COOH-terminalen Ende <strong>von</strong> Peptiden <strong>und</strong><br />

Proteinen katalysiert. Diese Identität wurde durch mehrere Tatsachen untermauert:<br />

die biochemischen Eigenschaften des MAX.1/11 Antigens sind identisch mit den für<br />

CPM in der Literatur beschriebenen Eigenschaften; die Gewebeverteilung der<br />

Aktivität dieses Enzyms entspricht weitgehend den immunhistologischen Bef<strong>und</strong>en<br />

über die Gewebereaktivität der beiden Antikörper; beide Antikörper waren in der<br />

Lage, die spezifische Aktivität <strong>von</strong> CPM aus Membranpräparationen zu fällen. Der<br />

neu in der Arbeitsgruppe erzeugte Antikörper 7A2 hatte ein den Antikörpern MAX.1<br />

<strong>und</strong> MAX.11 entsprechendes Präzipitationsverhalten <strong>und</strong> detektiert somit auch CPM.<br />

Es konnte gezeigt werden, daß sowohl die Oberflächenexpression, als auch die<br />

Expression der mRNA <strong>und</strong> die spezifische membrangeb<strong>und</strong>ene Aktivität <strong>von</strong> CPM<br />

während der in vitro Differenzierung <strong>von</strong> humanen Monozyten deutlich ansteigt. Die<br />

Regulationmechaismen während der Differenzierung <strong>und</strong> die biologische Funktion<br />

<strong>von</strong> CPM auf Makrophagen sind zur Zeit noch unklar.<br />

Der monoklonale Antikörper 8H8 detektierte bei Immunpräzipitationen den<br />

Komplementrezeptor 4 (CR4, gp150/95). Das Epitop für diesen Antikörper scheint, im<br />

109


Zusammenfassung<br />

Gegensatz zu dem anderer Antikörper gegen CR4, in durchflußzytometrischen<br />

Untersuchungen<br />

aufzutauchen.<br />

<strong>und</strong> im Zell-ELISA reifungsabhängig auf Makrophagen<br />

Der monoklonale Antikörper MAX.3 erkennt ein Oberflächenantigen, daß auf<br />

Makrophagen stark glycosyliert ist (MW: 60-80 kDa), auf Thrombozyten jedoch ein<br />

deutlich geringeres Molekulargewicht aufweist (MW: 52-62 kDa). Beide detektierten<br />

Antigene besitzen nach der Abspaltung <strong>von</strong> Asparagin-verknüpften Zuckerstrukturen<br />

ein vermutlich identisches Proteingerüst mit einem Molekulargewicht <strong>von</strong> 45 kDa.<br />

Antigen konnte über Immunaffinität aus Thrombozytenmembranen aufgereinigt <strong>und</strong><br />

die NH2-terminale Aminosäuresequenz bestimmt werden. Sequenzanalysen ergaben<br />

im Falle <strong>von</strong> MAX.3 keine Homologien zu bekannten Proteinen.<br />

Die Untersuchungen auf der Ebene der Transkription führten zur Identifizierung<br />

einiger Gene, die während der in vitro Differenzierung <strong>von</strong> Monozyten hochreguliert<br />

werden.<br />

Durch die Methode des Differentiellen Screenings wurden insgesamt sieben Gene<br />

gef<strong>und</strong>en. Für Apolipoprotein E <strong>und</strong> Ferritin (leichte Kette) war der Anstieg im Laufe<br />

der Differenzierung bereits beschrieben worden, für Cathepsin B war eine solche<br />

Regulation bereits auf der Ebene der Proteine bekannt. Die Hochregulation <strong>von</strong> HCgp39,<br />

Osteopontin, Typ IV Collagenase <strong>und</strong> Tryptophanyl-tRNA-Synthetase konnte<br />

hier erstmals anhand <strong>von</strong> Northern Blot Analysen gezeigt werden. Besonders<br />

interessant erscheint die späte Regulation des sezernierten Glycoproteins HC-gp39.<br />

Mit der zweiten verwendeten Methode, dem Differentiellen Display, konnte ein bisher<br />

unbekanntes Transkript (dd3f) kloniert <strong>und</strong> sequenziert werden, daß<br />

reifungsabhängig in Makrophagen, nicht aber in frisch isolierten Monozyten<br />

exprimiert wird. Die Nukleotidsequenz enthält einen offenen Leserahmen, der für ein<br />

hydrophobes Protein mit sieben Transmembransegmenten kodieren könnte. Dieses<br />

Protein könnte als Rezeptor oder Ionenkanal fungieren.<br />

110


7 LITERATUR<br />

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120


8 ANHANG<br />

LEBENSLAUF:<br />

Name: Michael Wilhelm Rehli<br />

Geburtsdatum: 02.01.1967<br />

Geburtsort: Düsseldorf<br />

Eltern: Wilhelm <strong>und</strong> Margret Rehli<br />

Anhang<br />

Gr<strong>und</strong>schule:<br />

1973-1977<br />

St. Martin Schule in Ratingen<br />

Gymnasium:<br />

1977-1978 Theodor-Heuss-Gymnasium Ratingen<br />

1978-1986 Gymnasium Zwiesel<br />

Mai-Juni 1986 Abitur<br />

Universität:<br />

1986 Immatrikulation an der Universität Regensburg, Studiengang<br />

Chemie<br />

1988 Vordiplom<br />

1991 Hauptdiplomsprüfungen<br />

Febr.-Nov. 1992 Diplomarbeit am Institut für Klinische Chemie der Universität<br />

Regensburg (Prof. Schmitz)<br />

Thema: ´Vergleichende Untersuchungen der Zytoskelettproteine<br />

bei Lipidstoffwechselstörungen´<br />

seit 1993 Beginn der Promotion an der Klinik für Innere Medizin I der<br />

Universität Regensburg (Prof. Andreesen)<br />

Thema: ´<strong>Klonierung</strong> <strong>und</strong> <strong>Charakterisierung</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>reifungsassoziierten</strong>, makrophagenspezifischen Proteinen´<br />

assoziiertes Mitglied im Graduiertenkolleg ´Therapieforschung<br />

Onkologie´<br />

121

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