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Durchblick

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hundert doch nicht wahr sein, dass Menschen,<br />

die erblinden, für Rehabilitationsmaßnahmen<br />

betteln gehen müssen, damit sie wieder möglichst<br />

selbstständig am gesellschaftlichen Leben<br />

teilhaben können!“<br />

Der „Tag des weißen Stockes“ war für den<br />

ÖBSV aber auch Anlass, auf die zahlreichen<br />

gefährlichen Hürden im Straßenverkehr hinzuweisen,<br />

welche die 318.000 sehbeeinträchtigten<br />

Österreicherinnen und Österreicher tagtäglich<br />

überwinden müssen. Höllerer: „Seit einem Jahrzehnt<br />

bemüht sich der ÖBSV um die Novellierung<br />

der Straßenverkehrsordnung im Sinne der<br />

Barrierefreiheit, vor allem bei der Montage von<br />

Straßenverkehrszeichen auf Gehsteigen und<br />

Gehwegen. Bisher ohne Erfolg.“ Der ÖBSV fordert,<br />

dass Verkehrszeichen und Zusatztafeln im<br />

Lichtraum von Fußgängern keinesfalls unter einer<br />

Höhe von 2,20 Metern angebracht werden<br />

dürfen: „Ansonsten können sich sehbehinderte<br />

Menschen durch das Unterlaufen dieser Verkehrszeichen,<br />

die auch mit dem Langstock nicht<br />

der<br />

<strong>Durchblick</strong><br />

Durchgeblickt<br />

ertastbar sind, schwere Verletzungen zuziehen.“<br />

Auch an Wänden angebrachte Briefkästen der<br />

Post können mit Blindenstöcken nicht ertastet<br />

werden und stellen ebenso gefährliche Hindernisse<br />

dar wie zum Beispiel Mistkübel, die an den<br />

Stangen von Verkehrsschildern montiert sind.<br />

„Öffentliche Räume sollen so gestaltet sein, dass<br />

sie auch für blinde und hochgradig sehbehinderte<br />

Menschen ohne besondere Erschwernis<br />

und ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar<br />

sind“, fordert der ÖBSV-Präsident die eigentlich<br />

selbstverständliche Einbeziehung der Anliegen<br />

von Sehbeeinträchtigten bei der Gestaltung<br />

von barrierefreien Verkehrsräumen. Hierzu gehören<br />

taktile Bodenmarkierungen genauso wie<br />

Verkehrsampeln mit akustischen Signalen. Verkehrszeichen<br />

bei Baustellen dürfen keinesfalls<br />

scharfkantig sein und die Standsockel nicht<br />

überragen, Absperrbänder oder -ketten sind für<br />

blinde Menschen mit ihren Langstöcken nicht<br />

ertastbar.<br />

Derzeit beschäftigt sich der Österreichische<br />

Blinden- und Sehbehindertenverband mit den<br />

boomenden Elektro- bzw. Hybridautos. Sehbeeinträchtigte<br />

Menschen können diese umweltfreundlichen<br />

Fahrzeuge kaum wahrnehmen, da<br />

diese nahezu geräuschlos unterwegs sind. „Wir<br />

fordern, als Voraussetzung für die Zulassung<br />

derartiger Autos in Österreich, den gesetzlich<br />

vorgeschriebenen Einbau von akustischen Geräuschen,<br />

damit auch visuell beeinträchtigte<br />

oder ältere Menschen bzw. Kinder Elektro- und<br />

An Masten montierte Papierkörbe, Postkästen,<br />

die von Hausmauern wegragen oder<br />

Zigarettenautomaten an Hauswänden: Alles<br />

Hindernisse, die vom Langstock „unterlaufen“<br />

und damit gefährlich werden können.<br />

Okt-Dez 2009 5

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