Durchblick
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auf allen Bahnhöfen und dem Ersatzbahnhof<br />
Wien-Meidling, auch wenn die Wege zu den öffentlichen<br />
Anschlüssen baustellenbedingt etwas<br />
länger sind. Um Missverständnissen vorzubeugen,<br />
werden fix definierte Abholpunkte innerhalb<br />
und außerhalb der Bahnhöfe vorgeschlagen.<br />
• Blindenleitsysteme (sogenannte taktile Bodenmarkierungen),<br />
die von Warenausräumungen,<br />
Werbetafeln, Dreieckständern und ähnlichen<br />
Hindernissen verstellt sind, bedeuten eine<br />
erhebliche Einschränkung der Mobilität blinder<br />
Fußgänger. Gefordert wird daher die unbedingte<br />
Freihaltung dieser wichtigen Orientierungshilfen.<br />
„Der öffentliche Raum wird für visuell beeinträchtigte<br />
Menschen immer mehr zum gefährlichen<br />
Hindernisparcours“, beklagen die Verkehrsexperten<br />
der Blindenhilfsorganisationen.<br />
Sie sind in ihrer Praxis häufig mit Verletzungen<br />
bei blinden und sehbehinderten Menschen konfrontiert.<br />
Um diese unhaltbaren Missstände zu<br />
beseitigen, fordern die Experten der Blindenhilfsorganisationen<br />
nach etlichen Absagen einen<br />
Termin für ein persönliches Gespräch mit<br />
Verkehrsministerin Doris Bures, um endlich<br />
gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Eine Reaktion<br />
aus dem Bundesministerium für Verkehr,<br />
Innovation und Technologie war bis zum Redaktionsschluss<br />
dieser „<strong>Durchblick</strong>“-Ausgabe Mitte<br />
Dezember jedoch immer noch ausständig…<br />
Reagiert hat jedoch die Behindertensprecherin<br />
der Sozialdemokraten, Ulrike Königsberger-Ludwig,<br />
auf die Aussendung des ÖBSV. Blinde und<br />
hochgradig sehbehinderte Menschen hätten<br />
„ein Recht auf barrierefreie Teilnahme am gesellschaftlichen<br />
Leben“, so Königsberger-Ludwig,<br />
welche die Wichtigkeit der Arbeit des Österreichischen<br />
Blinden- und Sehbehindertenverbands<br />
heraushob: „Der Verband leistet hervorragende<br />
der<br />
<strong>Durchblick</strong><br />
Okt-Dez 2009<br />
Durchgeblickt<br />
Arbeit und verdient unsere Unterstützung.“ Blinde<br />
und Sehbehinderte seien im Alltag häufig mit<br />
Hürden konfrontiert, die „normal Sehenden“<br />
gar nicht bewusst wären. „Postkästen, an Verkehrsschildern<br />
befestigte Mistkübel oder auch<br />
Plakate können für Blinde und Sehbehinderte<br />
zu gefährlichen Hindernissen werden“, erklärte<br />
Königsberger-Ludwig, die sich weiter für einen<br />
weiteren Ausbau der Barrierefreiheit in öffentlichen<br />
Gebäuden und Räumen aussprach. Es sei<br />
die Aufgabe der Politik, aber auch der gesamten<br />
Gesellschaft, das Leben in unserem Land möglichst<br />
barrierefrei zu gestalten, so die SPÖ-Behindertensprecherin.<br />
Interview mit „Guten Morgen Wien“-<br />
Reporter Robert Jahn: ÖBSV-Präsident<br />
Mag. Gerhard Höllerer mit Christian Gutjahr<br />
und dessen Blindenführhund.<br />
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