01.12.2012 Aufrufe

Versuch 5: Atmung

Versuch 5: Atmung

Versuch 5: Atmung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

18 <strong>Versuch</strong> 5: <strong>Atmung</strong> 5.3 Atemmechanik 19<br />

Der normalen <strong>Atmung</strong> des Probanden (12–18 Atemexkursionen pro Minute<br />

bzw. f = 0,2 bis 0,3 Hz) wird ein oszillierender Luftstrom bestimmter Frequenz<br />

(f = 8 Hz) überlagert, der durch eine Pumpe erzeugt und über einen Schlauch in den<br />

<strong>Atmung</strong>strakt eingeleitet wird. Die Ruheatmung wird dadurch nicht beeinflusst.<br />

Der durch den Luftwechselstrom erzeugte Munddruck und die Atemstromstärke<br />

werden über das gesamte Atemmanöver kontinuierlich aufgezeichnet und<br />

in eine Resistance-Volumen-Kurve umgesetzt. Aus Druck und Stromstärke wird<br />

der Gesamtwiderstand (Impedanz) ermittelt. Unter Einbeziehung der elastischen<br />

Gewebewiderstände im Respirationstrakt, der Kompressibilität des thorakalen<br />

Gasvolumens sowie von Trägheitswiderständen (Massenträgheit der Luft)<br />

wird aus der gemessenen Impedanz der reale Atemwegswiderstand (Resistance)<br />

errechnet. Die zusätzlich zur Resistance wirksamen Widerstände verursachen<br />

eine zeitliche Verschiebung der Maxima von Druck und Fluss, die sich in einem<br />

Phasenwinkel niederschlägt. Beim gesunden Menschen ist der Phasenwinkel annähernd<br />

Null oder liegt im positiven Bereich. Ein stark negativer Winkel weist<br />

selbst bei normalem Atemwiderstand auf eine Störung der Atemmechanik hin.<br />

IndenAbbildungen(5-4u.5-5)istderRfo-Wert in Abhängigkeit vom Lungenvolumen<br />

dargestellt. Der Bereich des Atemzugvolumens (AZV) und der inspiratorischen<br />

Vitalkapazität (IVC)istmarkiert.<br />

– Rfo = frequenz-oszillatorisch bestimmter Atemwiderstand<br />

– Ri = Widerstand am Ende einer Inspiration bei Ruheatmung<br />

– Re = Widerstand am Ende einer Expiration der Ruheatmung<br />

<strong>Versuch</strong>sgang<br />

Die Messung erfolgt mit dem PC-gestützten Lungenfunktionsmessplatz custo vit,<br />

der über einen Pneumotachographiemesskopf mit einem speziellen Messkopfaufsatz<br />

für die Oszilloresistometrie verfügt. Während die <strong>Versuch</strong>sperson ganz<br />

normal durch den Pneumotachographiemesskopf atmet, werden ihr pulsierende<br />

niederfrequente Druckschwankungen (8 Hz) niedriger Amplitude aufgezwungen.<br />

Stecken Sie den Messkopfaufsatz für die Oszilloresistometrie (stets vorsichtig<br />

im Uhrzeigersinn drehen) auf den rückwärtigen Mundstückadapter. Starten<br />

Sie die Messung durch Klicken auf das Startsymbol des Messmenüs am Bildschirm,<br />

nachdem sich die VP mit aufgesetzter Nasenklemme für die Messung<br />

bereit gemacht hat. Folgende weitere <strong>Versuch</strong>sanleitung wird automatisch eingeblendet:<br />

Abb. 5-4 Widerstands-Volumen-Kurve eines gesunden Probanden, komplett für den<br />

Bereich der inspiratorischen Vitalkapazität IVC aufgetragen.<br />

Normaler Befund: Re � Ri (Re bzw. Ri sind die Widerstandswerte nach normaler<br />

Exspiration bzw. Inspiration), beide < 0,3 kPa � s/l, ausgeprägtes Plateau,<br />

Steilverlauf im endexspiratorischen Bereich.<br />

Abb. 5-5 Befund »Obstruktion«: Re >Ri und/oder > 0,3 kPa � s/l, keine Plateauphase,<br />

reduzierter Steilverlauf in endexspiratorischer Atemlage.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!