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Versuch 5: Atmung

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6 <strong>Versuch</strong> 5: <strong>Atmung</strong><br />

Vsp �CHe1�( Vsp �V D � RV ) �CHe<br />

2<br />

[5]<br />

Vsp = Spirometervolumen<br />

VD = Totraumvolumen<br />

RV = Residualvolumen<br />

CHe1 = Anfangskonzentration von Helium<br />

CHe2 = Endkonzentration von Helium<br />

Für das Residualvolumen ergibt sich dann:<br />

CHe1�CHe 2<br />

RV �V<br />

sp �V<br />

D<br />

CHe<br />

2<br />

Geräte<br />

Helium-Analysator<br />

[6]<br />

Messprinzip: Die verschiedenen Gase besitzen eine unterschiedliche Wärmeleitfähigkeit.<br />

Läßt man ein Gasgemisch mit konstanter Geschwindigkeit an einer Wärmequelle,<br />

die eine streng definierte Wärmemenge an ihre Umgebung abgibt, vorbeiströmen,<br />

so hängt die in einem bestimmten Abstand gemessene Temperatur von<br />

der Wärmeleitfähigkeit des Gasgemisches ab. Da Helium eine ca. 6mal größere<br />

Wärmeleitfähigkeit als Luft hat, kann mit diesem Verfahren die Heliumkonzentration<br />

in einem Luftgemisch mit ausreichender Genauigkeit bestimmt werden.<br />

<strong>Versuch</strong>sgang<br />

An den Dreiwegehahn mit Haltegriff wird an einem Ende über einen Adapter<br />

eine Eichpumpe angeschlossen und am anderen Ende ein Plastikbeutel befestigt.<br />

Mit der Eichpumpe werden 5 l Luft (bitte Stellung des Dreiwegehahns beachten)<br />

in den Plastikbeutel hineingepumpt. Nun wird der freie Zugang des Dreiwegehahns<br />

mit der Helium-Gasflasche verbunden (Gasflasche vorsichtig aufdrehen!).<br />

Durch den Gasdruck wird der Stempel der Eichpumpe nach außen gedrückt,<br />

und die Eichpumpe bis zur vorgegebenen Markierung mit Helium gefüllt. Der<br />

Dreiwegehahn muss danach umgestellt, und das Helium (bitte Markierung beachten!)<br />

in den Plastikbeutel hineinverschoben werden. Das Helium-Luftgemisch<br />

wird durch zügiges Betätigen der Eichpumpe gut durchmischt. Nun wird<br />

der Helium-Analysator über die an dem Adapter befindlichen Hähne (Hähne<br />

bitte beide öffnen!) an das Spirometersystem angeschlossen. Am Helium-Analysator<br />

wandert der Zeiger des Meßinstrumentes langsam nach rechts, da das Ge-<br />

5.1 Lungenfunktionsprüfung 7<br />

rät eine lange Einstellzeit hat. Wenn der Zeiger sich nicht mehr bewegt, wird die<br />

Heliumkonzentration im Plastikbeutel abgelesen: Die eingefüllte Heliummenge<br />

ist so bemessen, dass die Ausgangskonzentration bei ca. 4 Vol% liegen sollte<br />

(evtl. Abweichungen bitte notieren!).<br />

Nachdem sich die <strong>Versuch</strong>sperson mit aufgesetzter Nasenklemme bei quergestelltem<br />

Dreiwegehahn an die <strong>Versuch</strong>sbedingungen adaptiert hat, wird sie am Ende<br />

einer maximalen Exspiration durch Längsstellen des Dreiwegehahnes an das Spirometersystem<br />

angeschlossen. Nach ca. 1 min wird am Ende einer normalen Exspiration<br />

der Dreiwegehahn wieder quergestellt. Die Helium-Konzentration wird erst<br />

dann abgelesen, wenn der Zeiger wiederum einen konstanten Wert anzeigt.<br />

Bei Patienten mit obstruktiver Ventilationsstörung gilt es unbedingt zu beachten,<br />

dass sich die Helium-Mischzeit wesentlich verlängern kann. Während dieser<br />

Zeit verbraucht die <strong>Versuch</strong>sperson Sauerstoff aus dem Spirometer und gibt normalerweise<br />

etwas weniger CO2 aufgrund eines respiratorischen Quotienten < 1 ab<br />

(CO2-Konzentration steigt!). Bei einigen Spirometern kann dieser Volumenverlust<br />

über ein elektrisch gesteuertes System aus einer zweiten Spirometerglocke exakt<br />

ausgeglichen werden, so daß auch während einer längeren Messzeit das Spirometervolumen<br />

konstant bleibt.<br />

Das im Praktikum modifizierte geschlossene Spirometersystem verfügt nicht<br />

über eine solche Vorrichtung, so dass bei einem respiratorischen Quotient < 1 das<br />

Spirometervolumen während der Mischperiode langsam abnimmt. Dabei bleibt<br />

die fallende Sauerstoffkonzentration immer noch weit übernormal; hingegen führt<br />

die steigende CO2-Konzentration zu einer Ventilationssteigerung (s. Teilversuch<br />

5.2.1). Wir sind daher zu folgendem näherungsweisem Vorgehen gezwungen: Die<br />

gerade noch vertretbare Helium-Einwaschzeit wird auf 1 min begrenzt. Nach<br />

dieser Zeitspanne ist das Helium i.a. nahezu gleichmässig verteilt, andererseits der<br />

CO2-Partialdruck aber noch nicht so weit angestiegen, dass Rückwirkungen auf<br />

die Ventilation zu erwarten sind.<br />

Bei der He-Einwaschmethode muß natürlich neben dem Totraumvolumen<br />

der <strong>Versuch</strong>sperson auch das des Spirometersystems (Volumen der Atemschläuche,<br />

des Mehrwegehahns, der Verbindungsschläuche etc.) korrekterweise berücksichtigt<br />

werden. Bei dem im Praktikum eingesetzten modifizierten Spirometersystem<br />

beträgt dieses aber lediglich 10 ml und ist daher vernachlässigbar.

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