in Karlsruhe

Alfred Kirst | fMt 05 | 10
FMT-MAGAZIN 91
Wechsel geglückt
in Karlsruhe
„Der Wechsel von Sinsheim nach Karlsruhe ist geglückt“,
resümierte der Prokurist der Messe Sinsheim,
Andreas Wittur, unmittelbar nach der „Faszination
Modellbau“ gegenüber der FMT.

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Sichtlich zufrieden zeigte sich Wittur
mit dem Besucheraufkommen. „Wir
haben zum ersten mal ein Scanner-
System verwendet und es sind noch
nicht alle Scanner ausgewertet. Wir
werden aber die Marke von 58.000 Besuchern
geknackt haben.“ Das wäre sogar ein Zuwachs
gegenüber dem letztjährigen Besucherrekord
von Sinsheim. Zufriedene Mienen also bei
den Sinsheimer Messemachern, die sich in
Karlsruhe eingemietet hatten. Trotz mancher
Anlaufschwierigkeiten, die zu überwinden
waren. Das Verkehrsleitsystem zum Beispiel.
Da wurde der Verkehr von den Karlsruher Behörden
auf ausgerechnet die Zufahrtsstrecke
gelegt, die wegen einer einspurigen Verkehrsführung
ohnehin wie ein Flaschenhals zum
Verstopfen neigte. Das erzeugte unnötiger
Weise Stau und reduzierte die Vorfreude der
Besucher auf Null. Von unfreundlichen und
überforderten Parkordnern oder von zu wenig
besetzten Kassen mal ganz zu schweigen.
Diese Aufgaben oblagen der Karlsruher Messe,
die hier ihr Hausrecht wahrnahm. Schon weit
im Vorfeld hatten die Sinsheimer gegenüber
den Karlsruhern auf den Ansturm insbesondere
am Samstag hingewiesen. Offensichtlich
wollten die Karlsruher die Ankündigungen aus
Sinsheim nicht glauben – und mussten im laufenden
Messebetrieb nachbessern. Was dann
auch –teilweise- geklappt hat.
Auf eingefahrene Abläufe und Organisationsstrukturen
konnten sich die Sinsheimer
zum ersten mal nach 16 Messejahren nicht
mehr verlassen. Karlsruhe erwies sich als Partner
etwas spröde, ganz im Gegensatz zum
Partner Friedrichshafen. Dort lief die Zusammenarbeit
von Anfang an geschmeidiger. Das
mag vielleicht auch daran liegen, dass die
Karlsruher eine Veranstaltung mit einer solchen
Besucherwucht bislang nicht kannten.
Betrat man nun die Messe über den Haupteingang,
wurde man mit der FMT-Indoor-Action
empfangen, die im großen, gläsernen
Eingangsbereich mit einem vielfältigen und
abwechslungsreichen Programm – und wieder
völlig neuen Highlights – aufwartete.
Veranstaltungstechnisch bedingt, musste
man nun einen Weg von ca. 100 Metern auf
sich nehmen, um in die Halle 2, die Halle der
Modellflieger, zu gelangen, da die nahe Halle
1 von einem Lebensmittelkonzern anderweitig
belegt war. Insbesondere an den ersten
beiden Messetagen war die Stimmung unter
den Ausstellern in der Flugmodellhalle stark
gedämpft. Viele Flugmodellbaufirmen, die
als Aussteller in Karlsruhe waren, erhofften
sich nach einem verkaufsschwachen Jahresbeginn
von der „Faszination Modellbau“
den Umschwung. Hier sollte der Rubel rollen
– aber er rollte nicht. Zumindest nicht in
dem Maß, wie erwünscht. Erfreulicher Weise
Wolfgang Traxler
im Gespräch mit
Jürgen Gollnow von
Horizon für die FMT-
Neuheitenflugschau-
DVD. Die gibt’s
im nächsten Heft!
Ausgefallene Modelle
wie diese Hall
Spring Bulldog mit
5-Zylinder-Sternmotor
und 58 kg Gewicht
von Harald
Jezek waren ein echter
Augenschmaus
Die FMT verlieh
auf der „Faszination
Modellbau“ die
FMT-Adler 2010.
Mehr dazu in der
nächsten FMT.
Hai-2-Konstrukteur
Wolfgang Wehrling
(re) im Gespräch
mit Harald Pichler.
Wehrlings Erfolgsmodell
Hai2 wird
von Pichler als ARF-
Modell angeboten
– und über unseren
Verlag verkauft.
brachte der Samstag den stärksten Besucheransturm.
Die Mienen der meisten Aussteller
hellten sich auf, kam mit dem Besucheransturm
nun auch die gewünschte Kaufkraft
in die Hallen. Der Wechsel der „Faszination
Modellbau“ nach Karlsruhe wurde von den
Besuchern durchweg gelobt: große, helle
und moderne Messehallen, ein vielfältiges
und attraktives Gesamtprogramm mit zahlreichen
Events ließen die Besucher kaum zu
Atem kommen. Ob Schneeraupen im Schnee,
Panzer im Gelände oder kämpfende Indi-
aner auf dem brandneuen Wasserbecken;
eine RC-Car-Stunt-Show mit viel Action, das
Truckmodell-Festival und der Truck-Trial unserer
Schwesterzeitschrift Truckmodell und
die FMT-Indoor-Action – geboten wurde so
viel, dass man sich als Besucher entscheiden
musste, wollte man noch etwas Zeit zum
Bummeln in den Hallen haben.
Verpassen durfte man auf keinen Fall die
FMT-Neuheitenflugschau, die auf dem nahen
Fluggelände von FMT-Redakteur Uwe Puchtinger
organisiert wurde.

HinriK scHulte
www.fmt-rc.de
Große Show auf kleinem Raum
Eine neue Messe in einer neuen Halle ist natürlich immer eine
echte Herausforderung und der haben sich die Piloten der FMT Indoor-Action
wahrlich gestellt. Im Vorfeld hieß es, dass die Hallen-Flugshow im
Foyer der Messe Karlsruhe stattfinden wird und dass es dort jede Menge
Platz gibt, um auch große Indoormodelle zu fliegen.
Am Limit
Das haben sich die Piloten natürlich nicht
zweimal sagen lassen. Christian Huber und
Jürgen Schönle haben schon mal richtig groß
gedacht und versucht, mit ihren Modellen
das Maximum auszuloten. Ein Fieseler Storch
mit 214 cm Spannweite und eine Bf 109 mit
180 cm Spannweite sind schon stattliche
Größen – Tom Schunk aber setzte dem Ganzen
die Krone auf: Seine Christen Eagle mit
240 cm Spannweite wiegt satte 3,4 kg, hat
aber nur eine Flächenbelastung von mageren
16 g/dm². Die Kunstflugeinlagen mit diesem
Brocken waren echte Highlights der Show.
Einen so großen Kunstflugdoppeldecker hat
es bislang in der Halle noch nicht gegeben
und es ist zu bezweifeln, dass man noch gewaltiger
bauen kann. Dazu kommt ein Pilot,
der scheinbar keine Nerven hat, die spektakulären
Kunstflugeinlagen waren mehr als
beeindruckend.
Immer größer
In Sachen Spannweite war Tom allerdings nur
am Donnerstag König. Schon am Freitag hat
ihm Tobias Gaus mit seiner B-29 die Krone
wieder abgenommen. Mit 260 cm Spannweite
hat dieser viermotorige Bomber noch einmal
alles Bestehende in den Schatten gestellt. Das
Modell ist erst am Abend vor der Messe fertig
geworden, und den Erstflug noch ohne richtiges
Finish vor Publikum zu wagen, spricht für
das solide Nervenkostüm des Piloten.
Neben den Großmodellen gab es noch
ein Feuerwerk mit weiteren Highlights, die an
dieser Stelle nur kurz erwähnt werden können.
Die Shaun-das-Schaf-Show der Jugendgruppe
des Phönix Lohne gehörte ebenso dazu
wie die umherfliegenden Mario Karts und
der Segler Zero von Stefan Hartmann, der
mit seinen Segelleistungen auch in der Halle
wirklich überzeugen kann.
Würdiger Start
Alles in allem war es ein würdiger Start für
den neuen Messestandort Karlsruhe, auch
wenn sich die Indoor-Piloten einen größeren
Flugbereich zwischen den Sicherheitsnetzen
gewünscht hätten. Das im Vorfeld angekündigte
Ausmaß wurde deutlich unterschritten
und das hat das Fliegen gerade mit den
großen Modellen nicht leichter gemacht.
Aber es muss ja noch Raum für Steigerungen
bleiben. Wir freuen uns auf die nächste FMT
Indoor-Action vom 29. Oktober bis 1. November
2010 auf der Faszination Modellbau
in Friedrichshafen!
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Die Bf 109 von Jürgen Schönle hat 180 cm Spannweite
und wiegt nur 550 g. Das Depron-Modell ist
über alle Achsen gesteuert und verfügt über Landeklappen
und ein Einziehfahrwerk.
Der 214 cm spannende Fieseler Storch von Christian Huber ist mit 540 g eine
Meisterleistung im Leichtbau. Das Modell verfügt über angesteuerte Landeklappen
und kann mit Schrittgeschwindigkeit abheben und landen.
Stefan Hartmann mit seiner Zero. Die Energie kommt
aus einer 130-mAh-LiPo-Zelle. Der extrem leicht
gebaute und wendige Elektrosegler verfügt über
hervorragende Steig- und Segelleistungen.
Der Learjet von Lutz Näkel. Das vorbildgetreue Modell bringt
nur rund 30 g auf die Waage. Der Baubericht dieses kleinen
Schmuckstücks wird in der FOAMIE 4/2010 erscheinen.
Die vier Großmodellbauer mit ihren
Maschinen (von links): Christian
Huber mit Fieseler Storch (214 cm),
Jürgen Schönle mit Bf 109 (180 cm),
Tom Schunk mit Christen Eagle (240 cm)
und Tobias Gaus mit B 29 (260 cm)

15. FMT-Neuheitenflugschau
Premiere in Karlsruhe
Mit hohem organisatorischen Aufwand haben
die Messe Sinsheim, die FMT-Redaktion und
das Regierungspräsidium Karlsruhe bereits
im Vorfeld der Messe die Grundlagen für eine
erfolgreiche Weiterführung der FMT-Neuheitenflugschau
in Karlsruhe geschaffen. Als Fluggelände
wurde ein verbliebenes Stück Landebahn
des ehemaligen Sportflugplatzes, der dem
Neubau der Messe weichen musste, genutzt.
Die Infrastruktur bietet gute Voraussetzungen –
das Gelände liegt direkt neben den Messehallen
und ist damit schnell erreichbar. Der Flugraum
ist für große und schnelle Modelle zwar recht
eng bemessen – mit der gezeigten Disziplin
der Piloten war es aber durchaus möglich, auch
Jets und große Motormodell zu präsentieren.
17 Firmen nutzten die Gelegenheit und
zeigten unter zum Teil schwierigen Wetterbedingungen
mehr als 120 Modelle in Aktion.
Dabei war so gut wie jede Modellsparte vertreten
– die Palette der Modelle reichte vom
Schaummodell bis zum Jet. Es wurden aber
nicht nur Modelle gezeigt, auch die 2,4-GHz-
Technik und neue Antriebe wurden vorgestellt.
Das Flugprogramm hatte viele Highlights
zu bieten, die natürlich, je nach Vorlieben, für
jeden Zuschauer sehr unterschiedlich ausfallen.
Stellvertretend möchte ich an dieser
Stelle die Multiplex-Präsentation, die auf einen
Großbildschirm die Telemetriefunktionen
ihres M-Link-Systems im praktischen Einsatz
darstellten, die Vorführung der neuen Viertakt-
Benziner der Firma Kolm-engines, die durch
einen Klasse Sound und hohe Leistung überzeugen
konnten, die Nano-Jets von robbe, die
selbst bei starkem Wind richtig gut unterwegs
waren und JetCats P20, eine Miniturbine mit
etwa 20 N Schub, hervorheben.
Graupner zeigte ein abwechslungsreiches Programm aus unterschiedlichen Modellkategorien.
Das ACT-Team demonstrierte mit Großmodellen die Übertragungssicherheit
des 2,4-GHz-S3D-Systems.
Die Piloten von Engel-Modellbau & Technik warten mit einer 2,55-m-Su-31
und einer 2,24-m-Extra 300 auf die Startfreigabe.
uWe PucHtinGer
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Selten allein unterwegs
EDF-Jets und heiße Deltas oder Semi-Scale-
Modelle aus Formschaum erfreuen sich immer
größerer Beliebtheit und das zeigt sich auch
bei den Neuheiten. Die Firmen Krick, Horizon,
Hacker, Multiplex sowie robbe zeigten, auf was
wir uns in der kommenden Saison freuen können.
Dabei war selten ein Modell allein in der
Luft – und gerade die Formationsflüge ließen
schon erahnen, wie viel Spaß man mit diesen
Modellen bei jedem Wetter haben kann.
Graupner und Simprop haben in diesem
Jahr Ihren Schwerpunkt auf die Präsentation
der neuen Segler gelegt, den Kunstflugbereich
belegten die Firmen Hacker, Plettenberg
und Engel.
Wetterpech
Leider waren die Wetterbedingungen an
beiden Tagen der Neuheitenflugschau alles
andere als gut. Ein kräftiger und zum Teil stürmischer
Wind verlangte alles von den Piloten
und Modellen, und die häufigen Regenschauer
führten zu einigen Programmunterbrechungen
und Änderungen im Flugplan.
Die Tatsache, dass die Darbietung der Horizon-Neuheiten
an beiden Tagen dem heftigen
Regen zum Opfer fiel, war sehr ärgerlich.
Immerhin hatte das Horizon-Team sich mit 27
Modellen bestens auf die Flugschau vorbereitet.
Glücklicherweise konnte Horizon nach
dem Regen noch einige Modelle eigens für
unser Kamerateam vorfliegen, so dass Sie diese
auf der DVD, die der nächsten FMT beiliegen
wird, in Aktion erleben können.
Auch für robbe, Plettenberg, ACT und Jet-
Cat war die Präsentation jeweils nur an einem
Tag möglich.
Mit hoher Motivation hielten alle beteiligten
Firmen das Flugprogramm aufrecht, so
lange die Bedingungen das Fliegen zuließen
– teilweise selbst im Regen.
Dennoch hat sich für die Firmen wie auch
die Organisatoren der hohe Vorbereitungsaufwand
voll gelohnt – insgesamt verfolgten
mehrere Tausend Interessenten die Flugvorführungen.
Sollten Sie die 15. FMT-Neuheitenflugschau
verpasst haben, kann ich Ihnen
schon heute die nächste FMT empfehlen. Der
Ausgabe 06.2010 wird eine DVD mit den Highlights
der Neuheitenflugschau beiliegen.
Die 15. FMT-Neuheitenflugschau auf DVD
�
In der FMT 06/2010 präsentieren wir Ihnen auf einer
beiliegenden DVD ausgewählte Highlights aus dem
Flugprogramm der 15.FMT-Neuheitenflugschau 2010.
Das Fluggelände bietet einen großen Zuschauerbereich mit etwa 300 Metern
direkter Sicht auf das Fluggeschehen. Es liegt direkt neben dem Messegelände –
im Hintergrund sind schon die Messehallen zu sehen.
Auf das Plettenberg-Team ist bei
jedem Wetter Verlass –
Produkte und Präsentation waren
einmal mehr überzeugend.
Diese beiden Hughes 500D
sind mit JetCat PHT2-Turbinenantrieben
ausgerüstet.
LF-Technik zeigte das 3-Achs-Lageregelungssystem Gyrobot 900 –
bei dem böigem Wind war die Funktion hervorragend erkennbar.

Krick zeigte die neuen Formschaummodelle.
Die Piloten trotzten dem Wetter jede mögliche
Flugminute ab – hier wartet Guntmar Rüb,
der für Plettenberg die Leistungsfähigkeit der
HP-Elektroantrieb präsentierte, auf seinen Start.
Multiplex Iieß unter anderem mit zehn gleichzeitig geflogenen
FunJets Ultra „die Luft brennen“.
Kolm demonstrierte die neuen Viertakt-Benziner BX 100 und BX 130.
Thomas Höchsmann präsentierte
das 2.4-GHz-System
Dual FHSS von Weatronic.
www.fmt-rc.de
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Auch das robbe-Team zeigte eine große Anzahl an Neuheiten verschiedenster Sparten.
Das Hacker-Team präsentierte Kunstflugmodelle der
Sebart-Serie und das Spaßdelta Sky Fighter.
Simprop zeigte die Modell Streamtec XL und Excel Competition 3 Plus.
Deutschlandpremiere: JetCats kleinstes Triebwerk – eine P20SE –
wurde erstmalig in Deutschland öffentlich vorgeflogen.
Die Mirage 2000 mit 1,4 m Spw. und 4 kg
Abfluggewicht war damit
bestens motorisiert.
Tolle Idee: Während des Fluges hat Multiplex Telemetriedaten
des M-Link-Systems auf einem Monitor dargestellt.