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CLORI, TIRSI E FILENO - nca - new classical adventure

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deutschdeutschAbreise aus Italien Ende 1709) imPalast des Marchese Ruspoli wohnteund für diesen – anscheinend ohneGehalt, doch wohl mit festgelegtenVerpflichtungen – komponierend undanderweitig künstlerisch tätig war,kam dieser Vorliebe auf seine Weisenach. Unter den über hundert Kantatenfür Ruspolis wöchentlich jeweilsam Sonntagnachmittag stattfindende„conversazioni“ befinden sichmehrere nach solchen Libretti, wie z.B. die Solo-Kantate Delirio amoroso:Da quel giorno fatale HWV 99. Diebedeutendste unter diesem Werkbestandist aber zweifellos die opernhafte„Cantate a tre con stromenti“Clori, Tirsi e Fileno. Autograph lediglichfragmentarisch überliefert, wirdsie vollständig in zwei unterschiedlichenAbschriften in der berühmtenSantini-Sammlung aufbewahrt: DerSchluss liegt in zwei Fassungen vor.In der ersten hört die Terzettkantatemit einem Duett auf, das Händel inder zweiten Version, die dieser Einspielungzugrunde liegt, durch dasTerzett „Vivere e non amar“ (Nr. 29)austauschte.Das Libretto über die Geschichte vonder Schäferin Clori, deren Herz demtreuen Hirten Tirsi zugeneigt ist unddie dennoch auch mit dem leichtfüßigenFileno ihr Spiel treibt, botHändel die großartige Möglichkeit, einganzes Kaleidoskop an Affekten auszubreiten:Tirsis Trauer und Verzweiflungüber die vermeintliche Untreueseiner Clori in der sparsam nur vomContinuo begleiteten Da-capo-Arie(Nr. 2); das von Tirsi als Gleichnis fürLiebe und Beständigkeit entworfeneBild der blühenden und reifendenNatur in einer strophenliedähnlichenDa-capo-Arie, in der der Vokalpartmit den beiden Violinen und einerViola dialogisiert (Nr. 4); die zärtliche,sehnsuchtsvoll-seufzende Clori inder zauberhaften Nachtigallen-Arie,lautmalerisch begleitet von Violinenund Flöten (Nr. 6); der sanft-tändelndeFileno, dessen wiegender Gesangnur vom Basso continuo begleitetwird, kommentiert in den instrumentalenZwischenspielen durch zweiBratschen und zwei Flöten (Nr. 12);das graziöse, strahlend-helle Duettzwischen Clori und Fileno, begleitetvon zwei Oboen und zwei Violinen(Nr. 14); der wütende, leidenschaftlich-erregteDialog zwischen Cloriund Tirsi, den zwei Violinen ebensoleidenschaftlich nachvollziehen (Nr.15); Zorn und Verzweiflung des Tirsiin einer hochvirtuosen Bravour-Ariemit atemberaubenden Koloraturen(Nr. 17); die dramatischen Liebesbeteuerungender Clori, bei denen dieSolo-Violine mit aparten Gitarren-Effektenaufwartet (Nr. 19); die im Menuett-Rhythmusgespielte Naivitätder Clori, begleitet von zwei Oboenund zwei Violinen (Nr. 21); und letztendlichdie im Terzett (Nr. 29) von allendrei Protagonisten heiter-fröhlichverkündete Moral der Geschichte„Leben und nicht lieben... “. Eingeleitetwird die Kantate mit einer Ouvertüreim französischen, streng punktiertenStil, mit dem Wechsel vonlangsamer Einleitung und lebhaftemfugierten Mittel- und Schlussteil. DaHändel ganz offensichtlich bei derAufführung der Kantate hervorragendeSänger und Sängerinnen wiedie berühmte Sopranistin MargaritaDurastante zur Verfügung gestandenhaben und auch das Orchester mitfabelhaften Instrumental-Virtuosenbesetzt gewesen sein muss, konnteer seine Komposition derart anspruchsvollund abwechslungsreich1415

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