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Historische Tatsachen - Nr. 101 - Siegfried Egel - 'Revision des ...

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ung!Tolle Geschichtsschreibung! Hierbei versteht sich vonselbst, daß militärische Einsatzbesprechungen seitensder polnischen Führungskräfte von Ende August 1939nicht zur Sprache kamen und auch niemand aufgesuchtworden ist, der sich daran noch "sinngemäß erinnert".(4)Ungeachtet der Tatsache, daßa) 1945 vor dem Alliierten Militärtribunal sämtlicheTeilnehmer an der Führerbesprechung vom 22.8.1939unter Eid mehr oder weniger scharf den Texten dervom IMT vorgelegten "Niederschriften" über jene AnspracheHitlers widersprochen haben,b) bei jener Zusammenkunft nachweislich kein Protokollgeführt worden war,c) die anonymen "Niederschriften" also nicht aus dendeutschen Akten stammen konnten,d) eine Vielzahl offenkundiger Sachverhalte das angeblich"Gesagte" eindeutig widerlegt unde) die Fälschung aller 3 der vom IMT vorgelegten"Niederschriften" seit Jahrzehnten nachgewiesen ist,47)S. 453 fzitiert Dorothee Weinbrecht daraus Sätze, denenzufolgeAdolf Hitler "erklärt habe", der Polenfeldzug sei"hart und rücksichtslos" zu führen und habe die "völligeVernichtung Polens" zum Ziel:"... die Vernichtung der polnischen Oberschicht,insbesondere der polnischen Geistlichkeit durch dieSS. Er verlange vom Heer lediglich, daß sich die Generalitätin diese Dinge nicht einmische, sondern auf ihremilitärischen Aufgaben beschränke." S. 18Bei diesem erstmals 1962/63 bekanntgemachten angeblichen"Bericht" <strong>des</strong> verstorbenen Generaloberstenvon Bock fällt der Autorin zwar auf, daß gegenüberdieser "Ansprache Hitlers an die Generäle" die "Richtlinienan die Einsatzgruppen relativ harmlos" ausgefallenseien. Doch "folgert" sie:"Die Taktik sah <strong>des</strong>halb vor, die Wehrmacht zwar einerseitsauf das Kommende vorzubereiten, die tatsächlichen Anweisungenaber geheim zu halten." S. 66Für Dokumentenkritik und Befassung mit den Fälschungsnachweisenverwendet sie keine Zeile! Statt <strong>des</strong>senhabe der Führer am 17. Oktober 1939 anläßlich einerBesprechung mit Chef OKW über die künftige Gestaltungder polnischen Verhältnisse zu Deutschlandwiederum etwas gesagt:"»Keine gesetzlichen Bindungen«, »Methoden mitsonstigen Prinzipien unvereinbar«." S. 18Teilweise sachliche, zumeist verlogene Feststellungenvon Dorothee WeinbrechtAnläßlich ihrer Untersuchungen ist Dorothee Weinbrechtauf eine Reihe dokumentarischer Belege gestoßen,die sie im Original zitiert. Sie sind außerordentlichbeachtenswert und heben sich von ihren unqualifiziertenInterpretationen, die sie an Hand gefälschter Papiereeinbringt, markant ab.• Am 31. Juli 1939 hat das Oberkommando <strong>des</strong>Heeres in den "Richtlinien für den auswärtigen Einsatzder Sicherheitspolizei und <strong>des</strong> SD" die Unterstellungder Sicherheitskräfte unter die Wehrmachtführungverfügt und ihnen die Aufgabe zugewiesen, "allereichsfeindlichen Elemente in Fein<strong>des</strong>land rückwärtsder fechtenden Truppe zu bekämpfen". S. 11• Das Personal der Einsatzgruppen (ca. 500 Mann)und Einsatzkommandos setzte sich aus Angehörigender Geheimen Staatspolizei, der Kriminalpolizei und <strong>des</strong>SD zusammen und hatte unterschiedliche Aufgaben:Die Polizeikräfte waren für Exekutivhandlungen zuständig.Diese wurden spezifiziert mit"Festnahmen gemäß Fahndungslisten und anderer Unruhestiftersowie Präventivmaßnahmen zur Unterbindungjeder Tätigkeit deutschfeindlicher Organisationen und Bestrebungen,Sicherstellung ihrer Gebäude, ihres Materials —u.a. Archive — und ihrer Einrichtungen".Die SD-Beamten sollten sich um nachrichtendienstlicheVerbindungen einschließlich Organisation von V-Männern kümmern, die Kriminalbeamten um ihrenDienstbereich. S. 12• Als "bemerkenswerteste Passage in den Richtlinien"bezeichnete Dorothee Weinbrecht den Abschnitt»Persönliches Auftreten«:»Jeder Angehörige der Einsatzgruppe hat injeder Lage und gegen jedermann bestimmt, aberkorrekt aufzutreten. Die gesetzten Ziele sind so zuerreichen, daß Beschwerden möglichst vermiedenwerden. ...Die Einsatzgruppen haben ihre dienstlichenObliegenheiten und Verpflichtungen gegenüber derpolnischen Bevölkerung in höflicher, korrekter,aber bestimmter Form zu vollziehen. ...S. 13Mißhandlungen oder Tötungen festgenommenerPersonen ... sind strengstens untersagt undsoweit derartiges von anderen Personen unternommenwerden sollte, zu verhindern. Gewalt darf nurzur Brechung von Widerstand angewandt werden.«S. 16Der Chef <strong>des</strong> Reichssicherheitshauptamtes stand mitden Einsatzgruppen während <strong>des</strong> Polenfeldzuges inständiger Verbindung und hatte die Möglichkeit <strong>des</strong><strong>Historische</strong> <strong>Tatsachen</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>101</strong> 31

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