12.07.2015 Aufrufe

schrift.verkehr April 2012 [pdf] - Plattform sexuelle Bildung

schrift.verkehr April 2012 [pdf] - Plattform sexuelle Bildung

schrift.verkehr April 2012 [pdf] - Plattform sexuelle Bildung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Plattform</strong>Sexuelle <strong>Bildung</strong>geistigen (IQ unter 60) Behinderungen im Strafverfahrenerörtert und ausführlich auf die spezielleThematik und die Häufigkeit vongrenzverletzendem Verhalten in Einrichtungenaufmerksam gemacht. Mit bis zu 50% grenzüberschreitenden<strong>sexuelle</strong>n Übergriffen aufMenschen mit Lern- und geistiger Behinderungerschreckend hohe Zahlen, im Vergleich dazudie bedenkliche Unterversorgung von (ambulanten)Angeboten österreichweit.Anschließend gab Reinhard Eher, Leiter derBegutachtungs- und Evaluationsstelle für Gewalt-und Straftäter, Wien, eine „Prognose undLegalbewährung bei jugendlichen Sexualstraftäternim Vergleich zu Erwachsenen“. Demnachwerden 20 % aller Sexualdelikte von Jugendlichen(unter 18) begangen und bis 50 % allerMissbrauchsdelikte. Die Rückfallforschungzeigt, dass Mädchen und Jungen, die vorihrem 18. Lebensjahr Sexualdelikte begangenhaben, im Erwachsenenalter mit 50% Wahrscheinlichkeiteher zu delinquenten Verhaltensweisenneigen. Die Operationalisierungenin diesem Feld gestalten sich allerdings als sehrschwierig (da das Verhältniss Verurteilungen zuÜbergriffen und Straftaten im Jugendalter verzerrtist). Herr Eher ergänzt, dass die Rückfallprophylaxeund somit Tätertherapie guteErgebnisse zeigt, allerdings auch hier zuverlässigeZahlen schwer zu operationalisierensind.Der einzige Block, der sich auch mit Täterinnenbeschäftigt hätte, der Vortrag von Ursula Enders,Zartbitter Köln, „Zickenkrieg oder sexualisierteGewalt? Formen, Ursachen undReaktionen auf sexualisierte Gewalt durch jugendlicheTäterinnen“ musste krankheitsbedingtausfallen. Ebenso wie der mit Spannungerwartete Vortrag von ihr am 2. Tag: „Das istniemals witzig! Sexuelle Übergriffe durch Kinderund Jugendliche in Institutionen“, für den jedochMonika Egli-Alge spontan und bravourösaushalf! Von einer fatalen Lektion war die Rede:Gewalttätige Jugendliche haben oft selber Gewalterlebt – sie lernen daraus: man löst Problememit Gewalt. Kinder und Jugendliche inHeimen haben dabei ein höheres Risiko, Opferoder Täter_in zu werden, dies gilt als evidenzbasiert.Oft herrscht Willkür auf allen Ebenen,das Verhältnis von Macht und Machtmissbrauchist aus dem Gleichgewicht. 2 Kardinalfehler,entweder das zu heftige Intervenieren(Stigmatisieren) oder zu weniges Intervenieren(Tolerieren) werden beobachtet. Heime brauchenKonzepte, Controlling, Vernetzung undpermanente Sensibilisierung.© sokaeiko / PIXELIO.deLilli Axter von Selbstlaut Wien erzählte über die„Prinzen-Rolle – von Keksen und anderenMännlichkeiten, Prävention von <strong>sexuelle</strong>nÜbergriffen und Gewalt durch Jugendliche“.Einer Umfrage zu Folge haben unter einemDrittel jugendlicher Mädchen ausschließlichfreiwillige <strong>sexuelle</strong> Erfahrungen gemacht! Siezeigte mögliche und praxisnahe Schritte der Interventiondurch Pädagog_innen bei Grenzüberschreitungenund Übergriffen auf undentließ die Zuhörer_innen mit einer großen Anzahlbewährter Methoden zur Prävention.Den Abschluss der Tagung bildeten unterschiedlichevertiefende Workshops zumThema.Es gibt die gesammelte Unterlagen hierzu aufwww.wienernetzwerk.at geben.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!