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PDF - D A T E I

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Jugendgedichten (in den Reim-Strophen Schillerscher Prägung; jünglingshafter Tatendurst,heldisches Sichbewährenwollen:,,Ich solle ruhn ? Ich soll die Liebe zwingen,die feurigfroh nach hoher Schöne strebt ? ...... Drum laßt die Lust, das Große zu verderben,und geht und sprecht von eurem Glücke nicht !Pflanzt keinen Zedernbaum in eure Scherben !Nehmt keinen Geist in eure Söldnerpflicht ! ......Umsonst ! Mich hält die dürre Zeit vergebens,und mein Jahrhundert ist mir Züchtigung ..."So wehrt der Jüngling die ,,klugen Ratgeber" ab, und welch herrliches Selbstgefühl, welchstrahlender Glaube an sich selbst und seine Berufung bricht aus den Worten an ,,Herakles":"In der Kindheit Schlaf begrabenlag ich, wie das Erz im Schacht;Dank, mein Herkules, den Knabenhast zum Manne du gemacht.Reif bin ich zum Königssitzeund mir brechen stark und großTaten, wie Kronions Blitze,aus der Jugend Wolke los...... Sterblich bin ich zwar geboren,dennoch hat Unsterblichkeitmeine Seele sich geschworenund sie hält, was sie gebeut."In diesem Geiste erfolgt sein Aufbruch ins Leben. Mit aller Schonung, aber unbeirrbar teilt erseiner Mutter mit, daß er ihr die Erfüllung des unter vielen Entbehrungen endlich möglichgewordenen Herzenswunsches, ihn im geistlichen Amt zu sehen, versagen muß, und es istmehr als eine bloße Ausflucht, wenn er erklärt ,, .. ich fühle mich tüchtiger zum Erzieher alszum Predigtamt ! ..." "Das Lehramt ist auch überhaupt, so viel ich sehe, bei den jetzigenZeiten wirksamer, als das Predigtamt..." Er kann und will nicht eine Lehre verkünden, dienicht nur ihm selbst, sondern weiten Kreisen des Volkes fremd und wesenlos geworden ist; erwill im Gegenteil junge Menschen um sich scharen und heranziehen, heranbilden zu einemneuen freien, stolzen, naturnäheren Glauben und Menschentum, für welches er dieleuchtendsten Vorbilder in der Vergangenheit sieht, die vor dem Eindringen des Christentumsliegt. Zu einem ähnlichen freien, schönen, edlen Menschentum will er die Wege weisen undbahnen. So schreibt er dem Bruder:,,Meine Liebe ist das Menschengeschlecht, freilich nicht das verdorbene,knechtische, träge, wie wir es nur zu oft finden. ... Ich liebe das Geschlecht derkommenden Jahrhunderte... Dies ists, woran nun mein Herz hängt. Dies ist dasheilige Ziel meiner Wünsche und meiner Tätigkeit, - dies, daß ich in unseremZeitalter die Keime wecke. die in einem Künftigen reifen werden, ... Ich möchte insAllgemeine wirken, das Allgemeine läßt uns das Einzelne nicht gerade hintansetzen,aber doch leben wir nicht so mit ganzer Seele für das Einzelne, wenn das Allgemeineeinmal Gegenstand unserer Wünsche und Bestrebungen geworden ist."

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