2. Reisemittler

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2.2 Strukturen und Funktionen des Reisemittlermarktes Marken- und veranstaltergebundene Reisebüros verfügen über eine enge Anbindung an eine bestimmte Marke oder einen Veranstalter. Diese Reisebüros besitzen i. d. R. ein Hauptagenturverhältnis mit dem Reiseveranstalter. Der Agenturvertrag verpflichtet diese Reisebüros zu mehr Umsätzen und größeren Steigerungen. Dafür sind die durchschnittlichen Provisionserlöse, die diese Reisebüros von den Reiseveranstaltern bekommen, höher. Marken- und veranstaltergebundene Reisebüros sind eher im ländlichen Raum als in Großstädten anzutreffen. Sie sind in der heutigen Marktsituation eher auf dem Rückzug. Touristik-Reisebüros sind Reisebüros die sich ausschließlich auf die Vermittlung von Pauschalreisen konzentrieren. Sie verfügen über keine Beförderungslizenzen. Beförderungsleistungen werden zwar verkauft, aber die geldwerten Beförderungsdokumente werden als Unteragentur über IATA-Agenturen, Consolidator oder über die Beförderungsträger direkt bezogen. Touristik-Reisebüros gelten derzeit aufgrund ihrer stringenten Ausrichtung auf die vermittelnde Touristik als die profitabelsten Reisemittler-Einheiten. Firmen-Dienst-Reisebüro ist auf die Vermittlung von Geschäftsreisen und den Geschäftsreiseverkehr spezialisiert. Ein Firmen-Dienst-Reisebüro kann eine Abteilung eines Voll-Reisebüros oder als eigenes Unternehmen auftreten. Neben der Organisation von Geschäftsreisen kann ein Firmen-Dienst-Reisebüro auch mit den Reisekostenabrechnungen sowie den Preisverhandlungen mit den Leistungsträgern von den Unternehmen beauftragt werden. Reisestelle (Implant), ist die touristische Abteilung eines Unternehmens, das mit der Betreuung, Planung und Organisation von Geschäftsreisen sowie der Abrechnung der Dienstreisen betraut ist. Räumlich ist die Reisestelle im Unternehmen untergebracht. Reisestellen können Beförderungslizenzen beantragen oder aber die Beförderungsdokumente über Consolidator, IATA-Agenturen oder den Beförderungsträger direkt beziehen. Auch eine Unterteilung der Reisestelle in eine Geschäftsreisen- und eine Urlaubsreisen-Abteilung für die angestellten Mitarbeiter des Unternehmens ist mit entsprechenden Agenturenverhältnissen zu Reiseveranstaltern denkbar. Aus Kostengründen werden derzeit jedoch viele Reisestellen an bestehende und im Markt etablierte Firmen-Dienst-Reisebüros vergeben bzw. die Reisestelle werden nach einem Ausschreibungsverfahren an das Reise-Unternehmen vergeben, das die günstigsten Konditionen anbietet. Incoming-Agentur ist ein Unternehmen das im Zielgebiet touristische Leistungen an ortsfremde Reiseveranstalter vermittelt. Incoming-Agenturen bemühen sich um Hotelzimmer, Beförderungsmöglichkeiten vor Ort (z. B. Reisebusse), verpflichten Reiseleiter und Gästeführer im jeweiligen Zielgebiet. Last-Minute-Reisebüros und Billigflug-Reisebüros vermitteln Last-Minute-Reisen und Billigflugscheine. Sie zeichnen sich durch ein Geschäftskonzept das durch eine geringe Beratungsintensität, Kurzfristigkeit und schnellem Absatz von Reiseleistungen geprägt ist, aus. Bevorzugte Standorte sind die Reisemärkte an den Flughäfen, Innenstadtlagen mit einer hohen Laufkunden-Frequenz und die Nähe zu Universitäten. Eine Sonderstellung nimmt der Reiseberater/die Reiseberaterin ein, der ohne stationären Vertrieb sein Vermittlungsgeschäft als „mobilen Vertrieb“ organisiert hat. Reiseberater betreiben die Vermittlung hauptsächlich fernmündlich oder medial, sprechen einen mehr oder weniger großen Kreis von Freunden, Bekannten, Verwandten an und sind oftmals
nur nebenberuflich tätig. Reiseveranstalter und Reisebürokooperationen bedienen sich der Reiseberater gerne in Gebieten mit einer niedrigen Reisebürodichte um eine hohe Flächendeckung im Vertrieb ihrer Produkte zu erreichen. Das Modell des mobilen Reiseberaters ist der Versicherungswirtschaft entlehnt worden. 2.2.2 Filialstrukturen im Reisemittlermarkt/Reisebüromarkt Reiseveranstalter bauen derzeit den Eigenvertrieb aus. Eigenvertrieb bedeutet, dass Vertriebsorganisationen auf die der Reiseveranstalter Einfluss ausüben kann, aufgebaut werden. Dazu gehören: • Reiseveranstalter eigene Ketten-/Filialbetriebe • Franchiseorganisationen. Aber auch konzernunabhängige Kettenorganisationen erweitern ihr Filialnetz. Gerade die Filialbetriebe stellen heute bereits 38 % aller Reisemittler/Reisebüros im deutschen Markt. Nachfolgend Beispiele wichtiger Ketten-/Filialbetrieb-Unternehmen in Deutschland: • American Express International Inc., Frankfurt a. M. • Atlasreisen (Zweigniederlassung der REWE Zentralfinanz eG), Köln • billigweg.de Reisen GmbH, Velbert • Carlson Wagonlit Travel, Eschborn • DER Deutsches Reisebüro GmbH & Co. OHG, Frankfurt a. M. • discount travel (eine Vertriebsmarke der TUI Leisure Travel GmbH), Hannover • Euro Lloyd Reisebüro GmbH & Co. KG/BTI Euro Lloyd, Köln • First Reisebüro (eine Vertriebsmarke der TUI Leisure Travel GmbH), Hannover • Hapag Lloyd Reisebüro (eine Vertriebsmarke der TUI Leisure Travel GmbH), Hannover • Karstadt/Quelle AG, Essen • Karstadt Warenhaus AG, Essen • Reise Quelle/Quelle AG, Fürth • Reiseland GmbH & Co. KG, Hamburg • Thomas Cook Vertriebs GmbH, Oberursel • TQ3 Travel Solutions Germany GmbH, Bremen • Travel Overland Flugreisen GmbH & Co. KG, München • TUI Leisure Travel GmbH, Hannover. 2.2.3 Kooperationen im Reisemittlermarkt/Reisebüromarkt Kooperationen können vertikale oder horizontale Zusammenschlüsse von Unternehmen sein, deren rechtliche und wirtschaftliche Eigenständigkeit gewahrt bleibt und die über einen begrenzten Zeitraum in einem oder mehreren Bereichen, sog. Kooperationsfelder, zusammenarbeiten. Mögliche Kooperationsfelder können beispielsweise sein: • Bearbeitung bestimmter Geschäftssegmente • Einkauf von Reiseleistungen • Werbung, Marketing und Marktauftritt • Verwaltung, Buchhaltung und Controlling • Produktion von Eigenleistungen bzw. Eigenveranstaltung • Finanzierung B. Angebotsseite
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Seite 3 und 4: Ausland • Vermehrte Unternehmensa
Seite 5: unterteilen. Legt man die wirtschaf
Seite 10 und 11: Aufgaben A. Grundlagen Aufgabe 1 Be

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