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Dezember 2012 - Wasserverband Nord

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20135. JAHRGANGNR. 2DEZEMBER<strong>2012</strong>AUSGABE OEVERSEEINFORMATIONEN FÜR DIE KUNDEN DESWASSERVERBANDES NORDBLAUES BANDDr.WolfgangBuschmannAktuelleStellenanzeigein dieser Ausgabe auf Seite 5„Wasser marsch“ – aber mit VorsichtHygiene oberstes Gebot bei der Arbeit an Hydranten und TrinkwassernetzLiebe Leserinnen und Leser,das Wasser auf der Erde befindetsich in einem ständigen Kreislaufaus Niederschlag und Verdunstung.Es ist zwar keine endliche Ressource,wie Erdöl oder Erdgas, es istaber auch keine übliche Handelsware,sondern, wenn wir der europäischenWasserrahmenrichtliniefolgen, ein ererbtes Gut, mit dem essorgsam umzugehen gilt. Dementsprechendkommt einer nachhaltigenWasserbewirtschaftung einesehr große Bedeutung zu, denn ohneunser Grundwasser läuft im wahrstenSinne des Wortes gar nichts.Schon als Bürgermeister der GemeindeHarrislee und jahrelangesVorstandsmitglied konnte ich michvom Sach- und Fachverstand desWV <strong>Nord</strong> bei der Wasser- und Abwasserversorgungüberzeugen. Vorallem bei der CO 2-Abscheidung und-Speicherung (CCS) hat der Verbandeine klare Position eingenommenund war eine bedeutende Hilfe beider Aufklärung der Öffentlichkeithinsichtlich dieser angedachten,aber bei Weitem nicht ausgereiftenTechnologie.Man sagt, Geschichte wiederholesich nicht. Dies scheint sich beimThema CCS nicht zu bewahrheiten.Mit der sogenannten Fracking-Technologie, bei der Risse im tiefenUntergrund erzeugt werden, um dasFließen von Gasen oder Flüssigkeitenin dichtem oder zugesetztemStein zu erleichtern, wird erneut einenicht ausgereifte Technik in Betrachtgezogen, die auf andere Art undWeise unsere zentrale Lebensgrundlage,das Trinkwasser, gefährdet.Die Wasserversorgung ist aber insgesamteine Kernaufgabe der kommunalenDaseinsversorgung. Der<strong>Wasserverband</strong> hat sich dabei nichtnur beim Thema CCS stets als kompetenterund verlässlicher Partnerdes Kreises Schleswig-Flensburgerwiesen, so dass ich mir auch fürdie Zukunft sicher bin, dass unserWasser bei ihm gut aufgehoben ist.Ihr Dr. Wolfgang Buschmann,Landrat Schleswig-FlensburgDer eine hat ein weit verzweigtesNetz an Wasserleitungensowie Hydranten. Der anderebenötigt beides im Brandfalldringend. Deshalb ist es nurlogisch, dass der <strong>Wasserverband</strong><strong>Nord</strong> und die etwa 90Feuerwehren der Region engzusammen arbeiten. Wichtigdabei: das Trinkwasser vorVerunreinigungen und dasNetz vor Schäden schützen.Im Verbandsgebiet befinden sich etwa6.000 Hydranten. Zwar sind sieim Trinkwasserversorgungsnetz fürdie Reinigung, Spülung oder Notversorgungwichtige Bestandteile, ihregrößere Aufgabe liegt jedoch in derBrandbekämpfung. „Die Wasserentnahmeaus dem Netz erfordert Fingerspitzengefühl,schließlich arbeitet mandort am Lebensmittel Nummer 1“,betont Ernst Kern, Geschäftsführerdes WV <strong>Nord</strong>. „Hintergrundwissen istwichtig. Man kann viel verkehrt undkaputt machen“, ergänzt er. Deshalbbietet das kommunale Wasserunternehmenden Wehren kostenloseSchulungen an. Hier zeigen dieWVN-Mitarbeiter Willi Martens undReiner Petersen den Brandschützernam funktionsfähigen Hydranten sowieam Querschnitt den Aufbau unddie Funktionsweise dieser wichtigenVerbindungsstücke. So ist es wichtig,Packen Sie die Zähler warm ein!Befolgen Sie folgende Ratschlägezum Schutz Ihrer Wasseranlagen:* Überprüfen Sie Räume derWasserzähler und erneuernSie schadhafte Fenster-scheiben!* Halten Sie beiFrost Türen undund Fenster geschlossen!Schon gute Dämmung bietet reichlich Schutz.Die Bredstedter Kläranlage in einer Übersicht. Das Blockheizkraftwerk links speist den Strom ins Netzund die Wärme in die Betriebsgebäude sowie die Schlammtrocknung (oben rechts).Landwirt Hans-Willi Brümmer (li.) und Abwassermeister Martin Morzikstehen in engem Kontakt und kontrollieren das gemeinsame Projekt.Die gute Zusammenarbeit zwischen Feuerwehrleuten und <strong>Wasserverband</strong> wird regelmäßig aufgefrischt. Hier proben Reiner Petersen,Niels Andresen, Simon Lassen und Stefan Lohf (v. li.) die Handgriffe.Der letzte Winter hatte die Region mit Schnee und Kältegepackt. Beugen Sie mit guter Dämmung rechtzeitig Frost-schäden an Messeinrichtungen und Leitungen vor.den Wasserfluss langsam zu stoppen,sonst können Druckschläge Rohrbrücheverursachen. „Da werden Kräftefrei, als wenn ein Auto ungebremstgegen eine Wand fährt“, veranschaulichtErnst Kern.Während dem WV <strong>Nord</strong> die hoheitlicheAufgabe der Wasserversorgungvon den Gemeinden übertragen wurde,blieb der Brandschutz weiter inden Händen der Kommunen. In derRealität sieht es so aus, dass Wehrenund <strong>Wasserverband</strong> die Zuständigkeitenklar geregelt haben. ReinerPetersen, Abteilungsleiter Rohrnetz,verdeutlicht: „Wir bauen Leitungenund Hydranten, kümmern uns um denEinbau der Straßenkappen, legen die* Verpacken Sie gefährdete Leitungenund Wasserzähler mitDämm- und Isolationsmaterial!* Überprüfen Sie, ob alle Abdeckungender Wasserschächteintakt sind!* Sollten Leitungen doch einfrieren,tauen Sie diese mit heißen Tüchernoder Heißluft behutsam auf,niemals mit offener Flamme. Damitbeim Auftauen kein Wasserschadenentsteht, schließen Sie denHaupthahn. Füllen Sie nach demAuftauen die Leitungen wiederUmrandungsplatten, errichten Schilderund stellen den Hydrantenplandigital sowie auf Papier zur Verfügung.“Die Wehren übernehmen dieSicht- und Funktionskontrolle derAnlagen, machen sie winterfest, reinigendie Straßenkappen und leitenfestgestellte Mängel an den Verbandweiter, der diese dann behebt.„Das Verhältnis zu den Wehren istgut und freundschaftlich – das ist diebeste Arbeitsgrundlage. Schließlichgeht es beiden Seiten ums Wasserund dessen Schutz“, fasst GeschäftsführerErnst Kern zusammen.Wie der Verband weiter an einheitlichenStandards arbeitet, lesen Sieauf Seite 4–5.vorsichtig und überprüfen Sie dieDichtigkeit.Bei Gartenzählern im Außenbereichsollten Sie daran denken, auchsämtliche anliegenden Schläuchezu entleeren und abzunehmen. Sokann der Zähler ganz leer laufenund bietet dem Frost weniger Angriffsfläche.Sollte doch der Fall des (Not-)Falleseintreten, steht Ihnen der <strong>Wasserverband</strong><strong>Nord</strong> mit Rat und Tat(Bereitschaftsdienst unter Telefon:04638 8955-0) zur Seite.


SE I ­T E­2­­AKTUELLESWASSERZEITUNGUntergrund für Energiewirtschaft weiter interessantWasserunternehmen gegen umstrittene Techniken – oberstes Gebot: Grundwasser schützenCCS, Fracking, EOR (sieheInfokasten) – der Untergrundbleibt für die Energiewirtschaftweiter attraktiv. DieWasserunternehmen im<strong>Nord</strong>en sind klar gegen diegeplanten Vorhaben. Sie sehenbei den angekündigtenEingriffen das Grundwasserin Gefahr.Ein Blick zurück: Am 24. August <strong>2012</strong> istdas CCS- Gesetz einen Tag nach seinerVeröffentlichung endgültig in Kraft getreten,nachdem Brandenburg der vonSchleswig-Holstein und Niedersachsengeforderten „Länderklausel“ zugestimmthat. Der Bau von Speichern ist deutlicheingeschränkt, der Bau von Pipelinesjedoch ausdrücklich erwünscht.„Wir wissen nicht, ob wir uns überdiesen unter Umweltminister Altmaierausgehandelten Kompromiss langefreuen können. Denn obwohl die Bundesländerdie Möglichkeit haben, aufihren Gebieten Speicher zu verbieten,ist der Weg frei für die finanzielle Förderungvon CCS-Kohlekraftwerken undden Ausbau einer transeuropäischenCO 2-Infrastruktur“, mahnt Ernst Kern,Geschäftsführer des <strong>Wasserverband</strong>es<strong>Nord</strong> in Oeversee. Das Gesetz lässt einejährliche Speichermenge an einemStandort von 1,3 Mio. Tonnen Kohlendioxidzu und begrenzt die Gesamtspeichermengein Deutschland auf 4 Mio.Ernst Kern wundert es nicht, dass derKlimaschutz als Zweck des CCS-Gesetzesvollständig gestrichen wurde.„Von Anfang an ging es nicht nur umden vordergründig dargestellten Klimaschutz,sondern auch – vielleicht sogarvor allem – um den Einsatz von CO 2fürdie Gewinnung zusätzlicher fossilerKohlenwasserstoffe in Form von Erdölund Erdgas und damit auch um eineVerzögerung des Ausbaus ErneuerbarerGBNONLDie Grafik zeigt, wo Energiefirmen in den Untergrund eingreifen wollen.Energien“, ist der Wasserfachmannüberzeugt. Aus der ursprünglichen ,Klimaschutz-Pipeline‘wird allmählich einNetz von CO 2-Pipelines für den Einstiegin eine weit verzweigte CO 2-Wirtschaft.Mehrere ProjektangefragtKohlendioxid wirkt nämlich auf das intiefen Schichten in Ölsanden eingelagertezähe Erdöl wie Blutverdünner,macht es flüssiger und damit förderbar.Die dänische Energiebehörde Energistyrelsenplant bereits den Einsatz dersogenannten EOR-Technologie in der<strong>Nord</strong>see und hat zu diesem Zweckeine öffentliche Anhörung veranlasst.Viele Gemeinden, der Landkreis <strong>Nord</strong>frieslandund besorgte Bürger habenihre Bedenken zu Protokoll gegeben.DDKLegende12-Meilen-ZoneausschließlicheWirtschaftszonebeantragteErkundungsgebieteCO 2-Einpressungbeantragt fürEOR-VerfahrenNachgeschlagenCCS (Carbon Capture and Storage):Kohlendioxid-Abscheidung undSpeicherung um die CO 2-Emissionenin die Atmosphäre zu reduzieren,indem das Kohlendioxid aufunbestimmte Zeit in unterirdischeGesteinsschichten gepresst wird.EOR (Enhanced Oil Recovery):Diese Technik soll mit dem Verpressenvon CO 2und dem dadurcherhöhten Druck sowie diegeringere Zähigkeit des Erdöls die6° 15'Förderung in fast ausgebeutetenFeldern ermöglichen.Fracking (oder Hydraulic Fracturing,engl. to fracture = aufbrechen,aufreißen): Eine Flüssigkeitaus Was ser, Sand und Chemikalienwird mit hohem Druck in denUntergrund ge presst, um in GesteinsschichtenRisse zu erzeugenund dadurch ge bun denes Erdgasund -öl wirtschaftlich fördern zukönnen.Auch die <strong>Nord</strong>deutsche Wasserwirtschafthat reagiert und ihre Einwendung(siehe unten) abgeschickt. Am22. Oktober wurde das schleswigholsteinischeUmweltministeriumvom zuständigen Bergbau-Landesamtin Clausthal-Zellerfeld (LBEG) überden Antrag einer bayerischen FirmaErkundungsgebietRosenkranz-<strong>Nord</strong>HeideErkundungsgebietOstroheSPREE-PR, Nov./<strong>2012</strong>FlensburgOeverseezur Aufsuchung von Erdöl und Erdgasin der Region zwischen Flensburg und<strong>Nord</strong> seeküste (Rosenkranz <strong>Nord</strong>) informiert.Das LBEG hat dem Minis teriumeine Frist von nur 1 Monat (bis 26. 11.)zur Stellungnahme eingeräumt. Interessean der Meldorfer Bucht (Ostrohe)haben Berliner bekundet.Ernst Kern fasst zusammen: „Wasals Klimaschutzprojekt begonnen hat,wandelt sich nun etappenweise inein Projekt zur Gewinnung von Erdölund Erdgas. Die Mobilisierung dieserfossilen Energieträger im Un tergrunddurch Einpressen von CO 2ist inden USA schon weit verbreitet. Ob esauch in Schleswig-Holstein als hinnehmbarzu bewerten ist, ist aus Sichtdes Grundwasser- wie auch Klimaschutzesmehr als fraglich.“Das sagen die norddeutschen WasserversorgerDie Wasserwirtschaft der BDEW-Landesgruppe <strong>Nord</strong>deutschlandhat ihre Ablehnung zum Vordringen unter die Erde ineinem Schreiben klar geäußert. Lesen Sie im Folgenden Auszügezur Grundaussage sowie zu den Bedenken, welche dieWasserversorger angemeldet haben.… Der detaillierten Darlegung unsererEinwendung sei vorweggestellt,dass sich die in der Landesgruppe<strong>Nord</strong>deutschland organisiertenWas ser versorger einer sicherenund qualitativ hochwertigen Versorgungihrer Kunden mit Trinkwasserganz wesentlich verpflichtet fühlen.Diese vorrangige Zielstellungeines WVU muss grundsätzlich beiunserer Bewertung von Nutzungsvorhabendes Untergrundes wie indem vorliegenden Fall berücksichtigtwerden. Daher sprechen wir unsaus Sorge um einen nachhaltigenGrundwasser- und Ressourcenschutzdeutlich gegen das geplanteVor haben aus.Folgende fünf Schwerpunkte bildendie Grundlage für die Bedenken derLandesgruppe:• Unzureichende Bewertungsgrundlagedes Vorhabens: Neben dergrundsätzlichen Kritik an der Nutzungdes EOR-Verfahrens in Bezugauf verfahrensbedingte Gefahrenlassen die im strategischen Umweltbericht benannten Eckpunktedes Projektes nur eine unzureichendeRisikobewertung zu …• Mögliche Folgewirkung von CO 2-Einpressungen unter Einsatz hoherDrücke: Die (bei EOR-Verfahrenge wünschte) Verdrängung kannin einem Radius von bis zu 100 kmzu einer signifikanten Erhöhungdes Un ter grund druckes führen.Konkret be steht die Gefahr desAustritts von For ma tions wässernbzw. die unerwünschte Mobilisierungvon Kohlenwasserstoffenund Schwermetallen. Der Verdrängungseffektvon eingepresstemCO 2könnte eine Salzwasserverlagerungnach sich ziehen, die ineiner küstennahen „Kettenreaktion“bis zu einer Verunreinigungvon Grundwässern im Festlandbereichdurch salines Poren wasserführen könnte …• Direkte Betroffenheit der deutschenAusschließlichen Wirtschaftszone(AWZ)• CO 2-Importabhängigkeit/Leitungs bau• Fehlender Wissenspool anLang zeitstudien.


DEZEMBER­<strong>2012</strong>WIR SIND SH – UNIKATE AUS UNSEREM LAND SEITE 3So bunt wie unser Bundesland sind auch die Bewohner. Stur, eigenbrödlerisch,immer etwas hinterher? Wir? Natürlich nicht (alle)! Es gibt überalltolle Leute, die etwas bewirken, sich engagieren, sich einbringen, etwasBesonderes können oder leisten. Die Wasserzeitung macht sich auf die Suchenach waschechten Originalen, wahren Unikaten. Melden Sie sich gern bei der Redaktionund teilen Sie uns Ihre Vorschläge mit!Schafe zählen als Beruf(ung)Angela Dornis schwärmt für ihren Beruf. Die Wanderschäferin zieht mit 500 Schafen, 30 Ziegen und 2 Hütehunden im <strong>Nord</strong>en des Landes durch Moore und über Heiden.Es ist wohl die älteste und am wenigsten veränderte Form derartgerechten Herdenhaltung – Wanderschäferin Angela Dornisübt ihren selten gewordenen Beruf mit Leidenschaft aus.Sie zieht mit weißen gehörnten Heidschnucken u. a. durchdas Naturschutzgebiet „Obere Treenelandschaft“, denn diegenügsamen und robusten Begleiter sind perfekt für die Pflegesensibler Moor- und Heideflächen.Während sich hinter den blätterlosenLaubbäumen langsam die Sonne ihrenWeg durch den Novembernebel sucht,umgeben Angela Dornis auf der nochblasslila schimmernden Heideflächedie Geräusche von kontinuierlichemZupfen, Zermalmen und hellem Glöckchengebimmel.Ihre Arbeit möchte sieniemals mit einem Schreibtischjobtauschen!Von der Pike auf gelernt„Schon als 15-Jährige wollte ich unbedingtSchäferin werden, hab‘ stattVokabeln zu lernen meine Zeit lieberdraußen mit den Tieren verbracht“,erzählt die freundliche Frau, lockerauf ihren Schäferstab gelehnt.Am Rand der SchwäbischenAlb aufgewachsen führte sienach dem Abitur die AusbildungsplatzsuchenachSchleswig-Holstein,das sie liebenlernte. Lehrzeitund einigeJahre alsLohnschäferinbereitetenden Weg für dieSelbständigkeit,die sie 2001 mit150 weißen gehörnten Heidschnuckenwagte. „Es sind tolle Schafe“,lacht sie. Anspruchslos, widerstandsfähigund leicht – also perfekte ökologische„Rasenmäher“. Denn diePflege sensibler (Naturschutz-)Flächenist ihre erstrangige Aufgabe.Rund um den Treßsee, die FröruperBerge, das Großsolter Moor und dieIhlseeniederung (Kreis Schleswig-Flensburg) zieht Angela Dornis miteiner heute auf 500 Schafe und30 Ziegen angewachsenen Herdefür den Naturschutzverein „ObereTreenelandschaft“ ihre Runden.Durch das Verbeißen der Gehölzewerden die heute seltenenNur nachts, bei extremer Witterung und zumLammen kommen die Tiere in ihren Schafstall.Kulturlandschaften Moor und Heideerhalten. „Die typische Flora undFauna kann sich entwickeln und istbeeindruckend. Glockenheide, Arnikaund Wollgras wachsen, Kammmolch,Schmetterlinge und Libellen fühlensich wohl“, schwärmt die Wanderschäferin.Unterstützung bekommtdie dynamische Frau, die mittlerweilevier Kinder hat und mit ihrem Mannin Freienwill lebt, vom Kollegen StephanBargmann.Treue Begleiter sind außerdem Judyund Benno. Die beiden Hütehundehat Angela Dornis ausgebildet unddie lebhaften Fellknäule hören aufsWort. „Sie dürfen nicht zu nah an dieSchafe ran und sie stören, aber auchnicht zu weit weg sein, sonst läuft dieHerde zu weit auseinander“, erläutertdie 36-Jährige. Hammel Horst suchtderweil ihre Nähe, stubst die Handan. Seine „Chefin“ strubbelt ihm überdie Nase. Manche solcher „Charakterschafe“hat sie ins Herz geschlossen,Hannes, Uschi, Andreas, Horst.Kein Wunder, schließlich bestimmenihre Bedürfnisse und Aufgaben denJahresrhythmus.Jahresanfang im Mai„Mein Jahr startet im Mai“, erzähltAngela Dornis. Mit Vegetationsbeginndürfen die Lämmer mit den Mutterschafendas erste Mal raus in dieNatur und grasen die festgelegten Gebietedas erste Mal ab. Zweimal kommensie meist noch wieder, weil sieGras, Heide und Birken wegknabbernsollen. Im Juni steht die Schur an. EndeNovember geht es auf die Winterweide,Flächen aus der Landwirtschaft,seit die Schäferin 2003 auf Biohaltungumstellte, müssen diese ökologischbewirtschaftet sein. Bis Ende Februarkönnen die Schafe draußen bleiben(„Nur hoher Schnee oder harte Eisschichtenhalten uns auf.“), dann beginntdie Lammzeit. „Eine aufregende,schöne aber auch sehr arbeitsintensivePhase“, fasst sie zusammen. Und imnächsten Mai beginnt das Schafjahrvon vorn ...„Es ist ein toller Beruf und dürfte ichmich nochmal entscheiden – ich würdeihn wieder wählen“, sagt Angela Dorniszum Abschied. Dann zieht sie in einendicken Mantel gehüllt mit ihrer Herdeüber den schmalen Wegdurch den Buchenwaldin den Fröruper Bergenweiter. Von Weitem hörtman nur noch das fröh-liche Bellen der Hunde undein paar blökende Schafe.TermineIn der Stallzeit kommen viele Kindergartengruppenund Schulklassen,um die Lämmer zu bestaunen.Außerdem gibt es Tage deroffenen Tür am Ostersonntag/-Montag. Am 22. <strong>Dezember</strong> sindBesucher zu „Weihnachten imSchafstall“ herzlich willkommen.Es wird sicher gemütlich beiPunsch, Waffeln und Bratwurst.Es gibt außerdem Felle, Weihnachtsbäumeund manch‘ kulturellenBeitrag.Auf SpendenangewiesenZehn Jahre war die Finanzierungder Wanderschäferin in einemGroßprojekt gesichert. Jetzt istder Naturschutzverein „ObereTreenelandschaft“ hierfür aufSpenden angewiesen. Der Vereinfreut sich über jeden noch so kleinenBeitrag:<strong>Nord</strong>-Ostsee SparkasseBLZ: 21750000Kto: 16015415Verwendungszweck:WanderschäferinWeitereInformationenerhalten Sie bei Angela Dornisunter Tel. 0157 87289396 oderim Büro des NaturschutzvereinsObere Treenelandschaft,Großsolter Weg 2a, 24988Oever see, Tel.: 04630 936096www.oberetreenelandschaft.de


vun de föör bit to de hallichenWASSERZEITUNG • 2/<strong>2012</strong> SEITE 4/5Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) – Teil 3Grundwasserschutz undMaisanbau – das geht!Der Arbeitskreis zur Umsetzungder WRRL hat sich mitdem in den vergangenenJahren stark gestiegenenAnbau von Mais befasst.Während die Landwirte aufdie ertragreiche Pflanze setzenmüssen, haben die Wasserversorgersorgenvoll denNitratgehalt im Grundwasserim Auge.Jacob Bundtzen, der den <strong>Wasserverband</strong><strong>Nord</strong> im WRRL-Arbeitskreis vertritt,weiß, dass das Image der einstals guter Futterpflanze beliebten Feldfruchtarg gelitten hat. Von Monokultur,Artenrückgang, zunehmender Verkehrsbelastungund vor allem Gefährdungdes Grundwassers ist die Rede.Im vergangenen Jahr hatte die Anbauflächezwar leicht abgenommen. JacobBundtzen: „Auf etwa 188.000 Hektarwuchs Mais und bedeckte somit aberimmer noch fast 18 Prozent der landwirtschaftlichenFläche in Schleswig-Holstein. Bei uns auf der Geest habenwir eine doppelte Belastung, weil diePflanze sowohl für Biogas als auch fürdie Viehzucht benötigt wird.“Das Maß der DüngungDie Problematik der Maisfelder beschreibtJacob Bundtzen so: „Eine harmonische,am Ertrag orientierte Nährstoffdüngungist nicht einfach. Fällt dieStickstoffgabe zu hoch aus, kommt esgerade auf den leichten, sandigenBöden der Geest zu Auswaschungen.Der Dünger gelangt so in die Gewässeroder übers Versickern – langsam abersicher – in das Grundwasser. Dort undSchilderlesen leicht gemachtDiese Schilder sind häufig zusehen. Die Wasserzeitung erläutert,wofür sie stehen undwas sie über den Untergrundpreis geben. Das rot umrandeteweiße Schild zeigt die Lageeines Hydranten (H) an. Dieserbefindet sich an einer Wasserleitungmit einem Durchmesservon 100 Millimetern. Der Hydrantliegt 0,8 Meter rechts vomSchild und 1,5 Meter davor. Diefünfstellige Zahl oben rechtsist die Hydrantennummer, dieim Hydrantenplan verzeichnetist. Die ersten beiden Zahlenvor allem im Trinkwasser wollen wiraber kein Nitrat! Eine Düngung nachder Ernte ist keine gute fachliche Praxisund sollte unbedingt vermiedenwerden. “Jacob Bundtzen, Bürgermeister inLangstedt, weiß, dass der Mais für dieBauern aus wirtschaftlichen Gründenunverzichtbar ist. Sie müssen auch aufdie hoch ertragreiche Pflanze setzen,mit der Biomasse und Futter effizienterzeugt werden. „Mit dem richtigenWissen schließen sich Maisanbau undGrundwasserschutz nicht aus“, ist erüberzeugt.Fachliche Praxis beachtenVerschiedene Veranstaltungen helfenbei der Aufklärung. So gab es im Maizum Beispiel den Maisfeldtag in Meynund Wallsbüll. Die Teilnehmer konntensich auf einem Versuchsschlag Flächengeben die Gemeinde an. Dasblaue Schild weist auf einenHydrantenschieber (HS) hin. ImBeispiel hat dieser einen Durchmesservon 80 Millimetern. DieJacob Bundtzen – aktiv für denWV <strong>Nord</strong>ansehen, auf die in unterschiedlichenGaben Gülle und Dünger aufgebrachtworden war. Am runden Tisch, vonden Fachleuten der Ingenieurgemeinschaftfür Landwirtschaft und Umweltbetreut, gab es weitere Empfehlungenzu standortangepassten Fruchtfolgen,Düngung und Bodenbearbeitung.Jacob Bundtzen zeigt sich optimistisch:„Die Beratung bringt etwas,Verständnis und Bewusstsein sindgestiegen. Am Ende wollen alle guteStraßen, saubere Gewässer und einegroße Artenvielfalt.“Der richtige Umgang mit Mais muss nicht per Labyrinth gesuchtwerden. Der Arbeitskreis der WRRL, Maisfeldtag und Runde Tischezeigen Lösungswege auf.Zahlen am T bedeuten, dass derSchieber 0,8 Meter rechts und1,2 Meter vor dem Schild liegt.Beide Schilder stehen immer inVerbindung miteinander.Verband mustert den Unimog nach 23 Dienstjahren aus„Kollege“ gehtDas leuchtende Blau des auffälligen„Kollegen“ ist längstverblasst. Wettergegerbt istnicht seine Haut, sondern derLack. Denn der 13. Arbeiterim Team der Rohrnetzmonteureist ein Fahrzeug. Jetztist der Abschied gekommen.1989 trat der Unimog seinen Dienstbeim <strong>Wasserverband</strong> <strong>Nord</strong> an. Nach23 Jahren ist er in der Region einalter Bekannter. Die Kombinationaus kompaktem, großen Fahrzeugmit Baggeraufbau ist selten undhat ihm manch‘ interessierten Blickeingebracht. Mit seiner großen Bereifungwirkte der Unimog immeretwas hochbeinig, war aber perfektfür den Einsatz in nahezu jedemFortsetzung von Seite 1Arbeitsgruppe für HydrantenDie Anforderungen an dasTrinkwasser steigen und dieTechnik entwickelt sich weiter.Eine Arbeitsgruppe ausder KOWA SH hat sich unterdiesen Rahmenbedingungenmit der Wasserentnahme ausHydranten beschäftigt. „Wirwollen nicht das Löschenverbieten, sondern das Trinkwasserschützen“, umreißtPeter Klerck vom WV <strong>Nord</strong>das Anliegen.Seit Anfang des Jahres hat die Arbeitsgruppeviermal getagt. Nebenden Vertretern aus der Kooperationder kommunalen Wasser- und AbwasserverbändeSchleswig-Holstein(KOWA SH) waren an diesen Treffenauch das Gesundheitsamt sowie einVertreter des Feuerwehrreferates desInnenministeriums beteiligt. Und esgibt vorzeigbare Ergebnisse, freut sichPeter Klerck.„Wir haben uns den Stand der Dingeangeschaut und wichtige Fakten zusammengetragen. In den nächstenTagen erhalten unsere Wehren einInfoschreiben mit den Zwischenergebnissenund Handlungshinweisen“,nennt der Technische Leiter des WV<strong>Nord</strong> ein Resultat. Ein weiteres ist,dass der Verband ab dem nächstenJahr neue Standrohre ausgibt, die mitSystemtrennern ausgestattet sind.Diese verhindern Druckschläge undschützen so das Material des Netzesund außerdem vor der Gefahr, dassFremdwasser ungehindert zurück inin RuhestandDie beiden ältesten Rohrnetzkollegen: Unimog und Werner Dotschkat. Das Fahrzeug geht nun in den Ruhestand.Gelände geeignet – eine wichtigeVoraussetzung, wenn man zurschnellen Einsatztruppe gehört. ZuRohrbrüchen muss es eben fix gehen,manchmal auch über Stock und Stein.Natürlich gab es auch ruhige Tage imDienstleben des zuverlässigen Arbeiters,wenn er mit einem seiner zwölf„echten“ Kollegen unterwegs warzum planmäßigen Warten, Pflegenoder Sanieren des 1.600 Kilometerlangen Rohrnetzes. Jetzt ist er aberdoch in die Jahre gekommen undnicht mehr recht zeitgemäß. Deshalbkann der Unimog nun nach 175.000Kilometern und ungezählten Arbeitsstundenin Rente gehen. Heute iststattdessen ein LKW-Tieflader imEinsatz, der einen mobilen Bagger aufder Ladefläche transportieren kann.das Trinkwassernetz läuft unddieses möglicherweise verunreinigt.„Wir sind dabei, einInfoblatt mit vielen Faktenzum Aufbau und Umgang vonHydranten und Standrohren zuerstellen. Das sollen alle Kundenbekommen, die sich ein Standrohrbeim Verband leihen“, kündigt Klerckan. Er ergänzt: „Die Landesfeuerwehrschulein Harrislee hat angekündigt,die Schulungsunterlagen anzupassenund den Trinkwasserschutz stärkerzu berücksichtigen.“Peter Klerck zeigt sich mit diesenErgebnissen zufrieden und istüberzeugt, dass mit diesen Punktenein weiterer Schritt getan ist,das wichtige Lebenselixier noch Peter Klerck zeigt die neuen Standrohrebesser zu schützen.mit Systemtrennern (siehe Pfeile).Der Molch als ReinigungshelferSchaumstoffschwamm zum Putzen der WasserleitungenManche machen Frühjahrsputz,der WV <strong>Nord</strong> erledigteinen großen Teil seiner Reinigungim Herbst. Da werdendie Trinkwasserleitungen gespült.Nicht fehlen darf dabeiein Molch.Mit seinen lebenden Namensvetternhat der technische Molch eins gemeinsam– wie die Amphibien bewegter sich auch häufig im Wasser. Dennbeim Reinigen des 1.600 Kilometerlangen Trinkwassernetzes ist er fürden WV <strong>Nord</strong> ein Hauptakteur.Die gelben Schaumstoffzylinder gibtes entsprechend der unterschiedlichenLeitungsdurchmesser in mehreren Größen.Sie werden von den Rohrnetzmonteurendes Verbandes in die Leitunggesetzt und per Wasserdruck durchdie Rohre geschoben. Dabei lösensich die natürlichen Schwebstoffe, diesich als feinste Ablagerungen an denRohrwänden festgesetzt haben. DieFachleute vor Ort spülen sie kontrolliert+++ Nachrichten +++ Aus dem Verband ++++ WV <strong>Nord</strong> zertifiziert +Der WV <strong>Nord</strong> hat sein Zertifikat überein Qualitätsmanagement nach ISO9001 erfolgreich verteidigt. Der Verbandkonnte die Prüfer wiederholt vonseiner Effektivität und Effizienz der Prozesse,Leistungen und Arbeitsabläufeüberzeugen.+ Späte Fahrerlaubnis +Die Rohrnetzmonteure Dirk Ingwersen(49) und Gunnar Möller (57) haben nunihre Prüfungen für einen LKW-Führerscheinabsolviert.+ Waffenfund in Medelby +Im Oktober entdeckten die Rohrnetzmonteurebei Erdarbeiten im MedelbyerSüderfeldweg (Höhe Rettungswache)Bajonette, Dolche, Pistolen undin Gräben aus. Dennoch kann es nachdem Spülen manchmal zu Trübungenkommen. Es ist jedoch gesundheitlichunbedenklich. Der Verband empfiehlt,das Wasser etwas laufen zu lassenund die Blumen damit zu gießen.Übrigens werden die großen Leitungennachts zwischen 21 und 3 Uhr gespült,Munition aus dem 2. Weltkrieg. DerKampfmittelräumdienst war im Einsatzund transportierte die stark verrostetenFunde ab.+ Glückliche Gewinner +Aus den Einsendern zum Preisrätsel inder Wasserzeitung April/<strong>2012</strong> wurdenfolgende Gewinner gezogen: AnnelieseThiesen aus Jerrishoe, MaikeEwaldsen (Bramstedtlund) und PeterSpreewitz (Bredstedt).+ 3.000 km auf dem Rad +Reiner Petersen, Leiter der Rohrnetzabteilung,ist von April bis Septembervon seinem Heimatort Löwenstedtnach Oeversee zur Arbeit geradelt. AmEnde standen 3.000 Kilometer auf seinemTacho!DER KURZE DRAHT<strong>Wasserverband</strong> <strong>Nord</strong>Wanderuper Weg 2324988 OeverseeTel.: 04638 8955-0Fax: 04638 895555E-Mail: info@wv-nord.deÖffnungszeiten:Montag bis Donnerstag:08:30 – 12:30 Uhr und13:30 – 16:00 UhrFreitag:08.30 – 12:00 Uhrwww.wv-nord.deStellenanzeige: Azubi gesuchtWir suchen zum 1. August 2013eine(n) Auszubildende(n) für den BerufRohrleitungsbauer/-inVoraussetzung ist ein Realschulabschluss oder ein vergleichbarerAbschluss.Schriftliche Bewerbungen bitte bis zum 18. 01. 2013an den <strong>Wasserverband</strong> <strong>Nord</strong> (siehe kurzer Draht). TelefonischeAuskünfte erteilt Rohrnetzmeister Reiner Petersen.Der Leiter des Rohrnetzes Reiner Petersen zeigt im Lager, wieviele verschiedene Molche der Verband benötigt.damit die Kunden möglichst wenig vonden nötigen Unterbrechungen merken.Im festen Turnus wird das kompletteNetz – vor allem im Herbst und Frühling– gereinigt. Die genauen Orte undTermine teilt der Verband auf seinerHomepage und in der örtlichen Tagespressemit.Erstmals möchte der WV <strong>Nord</strong> aucheinen Rohrleitungsbauer ausbilden. Inden 3 Lehrjahren lernt der Azubi allesrund um den Einbau, die Sanierungund die Instandsetzung von Trinkwasserleitungensowie die Bearbeitungvon Rohren aus verschiedenen Werkstoffen.Die Nachwuchsfachkraft wirddas Verbandsgebiet mit seinem weitverzweigten Rohrnetz und etwa 29.000Hausanschlüssen kennenlernen und ineinem Team von zwölf Monteuren arbeiten.Der Blockunterricht in der überbetrieblichenAusbildungsstätte findetin Hamburg statt.


SE I ­T E­6­­Liebe­ Leser,­ unsere­ Serie­BADEKULTUREN­DER­WELTgab­bisher­Einblicke­in­dierömischen­Thermen,­ dastürkische­Hamam­ und­ diejüdische­Mikwe.­Erfahren­Sieim­vierten­Teil­Eigenheitender­russischen­Banja.Das muss ein Bild gewesen sein.Die Kolosse (und auch politischenSchwergewichte) Boris Jelzin undHelmut Kohl schwitzten im russischenBadehaus und räsoniertenüber die Wandlungen in ihren Ländern.Zu gern nutzten die beiden Saunafreundedie angenehme, intim anmutendeAtmosphäre für ausgiebigeGespräche.Damit ist ein wesentliches Merkmalder originalen Banja beschrieben: Sieist nämlich in erster Linie ein Ort derKommunikation. Wer das allerdingsin hiesigen Gefilden ebenfalls beherzigt,wird schon mal schief angeschaut.Denn in Deutschland strebenviele Saunagänger nach Ruhe.Die russische Banja unterscheidetsich unter anderem in der Temperaturvon herkömmlichen Saunen. Inder finnischen Sauna beispielsweiseist der Dampf trocken(Feuchtigkeit 10 bis 30 Prozent)bei einer Temperaturzwischen meist80 °C und 100 °C. Inder traditionellenrussischen Banja istdie Temperatur ähnlich,allerdings liegtdie Luftfeuchtigkeitsehr viel höher.Birke­wirkt­reinigend­undentzündungs­hemmendNach russischer Sitte beginnt dasBad mit einem kleinen Glas eisgekühltenWodkas. In der Banja wird inder traditionellen Weise der Körperabgeschlagen – das Quästen ist üblich.Die sanften Hiebe von Fuß biszur Schulter mit den gebündelten Birkenzweigen– den Weniks – sorgenfür angenehme Erfrischung und regendie Blutzirkulation an. Im Sommersind die Laubzweige meist frisch,im Winter getrocknet und dann eingeweicht.Nach der ersten Entspannungspausegehen die Besucher eingesalbt miteinem Honig-Salz-Gemisch in ihrenzweiten Aufguss mit reinem Birkensud– der so genannte „Wenik-Auf-Zwischendurch entspannen Gästebei einem Gläschen Wodka,Tee aus dem Samowar, Musikund russischen Spezialitäten.guss“. Die Birke soll entzündungshemmendund reinigend wirken. DieBanja-Anwendungen helfen auch beiMuskelverspannungen.BADEKULTUREN DER WELTBeim Quästen ausgiebig quasselnDie russische Banja ist ein Ort der Kommunikation und der lukullischen GenüsseBeim Quästen wird die Haut mit einem gebundenen Birkenzweig von der Fußsohle aufwärtsüber die Beine, die Brust bis zu den Schultern leicht geschlagen. Dem traditionellen Quästenschreibt man nach Überlieferungen magische und belebende Kräfte zu.Die Banja kommt aus demtiefsten Sibirien. Sie trägthauptsächlich zur Reinigungund Verjüngung bei.Im Idealfall besteht die Banja lautInternet-Nachschlagewerk Wikipediaaus drei Räumen: dem Schwitz-/Dampfraum, einem Waschraum undFotos: Marc Bernoteinem Erholungsraum. Im Waschraumspült man sich mit kaltem undwarmem Wasser ab. In der authentischenBanja steht das kalte Wasserin Kübeln bereit und kann nachBedarf mit heißem Wasser, das auseinem vom Holzofen betriebenen Kesselgezapft wird, angewärmt werden.Die klassische Ausstattung des Erholungsraumesist ein einfacher Tischmit Stühlen. Hier wird zwischen denGängen pausiert, es werden lukullischeKleinigkeiten gereicht und Tee,Bier oder Wodka getrunken. Auchdies dürfte von den beiden Staatsmännernvor über 20 Jahren zelebriertworden sein …WASSERZEITUNGGESCHICHTEDES SCHWITZENSDas Steinschwitzbad, also das Luftbad,in dem mittels erhitzter Steinegeschwitzt wird, ist ein uraltes Kulturgutder Menschheit.Es reicht bis in die Steinzeit zurück.Man nimmt an, dass es sich mit denVölkern Ostasiens über die Beringstraße(die damals noch eine Landbrückewar) nach <strong>Nord</strong>- und vondort nach Mittel- und Südamerikaausgebreitet hat. Bei slawischenVolksstämmen ist dieses Schwitzbadebenfalls früh anzutreffen.Sicher ist es von ihnen auch bisin die mitteleuropäischen Länderverbreitet worden: Die ältestenZeugnisse sind aus der Zeit derMerowinger (5.– 8. Jh.) überliefert.EIN WÄSSERCHENIN DEN AUFGUSSIn Russland werden manchmal auchalkoholische Getränke in das Aufgusswassergegeben, zum BeispielWodka oder Bier. Bier erzeugt beimAufguss einen star ken Duft, deran Brot erinnert. In Russ land wirdstrikt nach Ge schlech tern getrennt,entweder gibt es jeweils eigeneRäume für die Männer oder Frauenoder es gibt unterschiedliche Besuchszeiten.HIER GIBT ESBANJAS IN SHAlter Meierhof Vital HotelReservierung & InformationUferstraße 124960 Glücksburg /OstseeTel.: 04631 61 990www.alter-meierhof.deOstsee Resort DampSeeuferweg 10; 24351 DampDeutschlandTel.: 04352 80666www.ostsee-resort-damp.deDünen-ThermeMaleens Knoll 225826 St. Peter-OrdingTel. 04863 9990www.st.peter-ording.de(Achtung, Umbauarbeiten!)Gesundheits- und Thalassozentrum„Vitamaris Büsum"Südstrand 525761 <strong>Nord</strong>see-Heilbad BüsumTel. 04834 909-127www.vitamaris-buesum.deCampusbadThomas-Fincke-Straße 1924943 Flensburg0461 8072460www.campusbad-fl.deIm­pres­sumHerausgeber: <strong>Wasserverband</strong> <strong>Nord</strong>, Oeversee; <strong>Wasserverband</strong> <strong>Nord</strong>erdithmarschen, Heide; Wasserversorger Angeln Redaktion und Verlag: SPREE-PR, Niederlassung <strong>Nord</strong>, Dorfstr. 4, 23936 Grevesmühlen OT Degtow,Telefon: 03881 75 55 44, E-Mail: susann.galda@spree-pr.com, Internet: www.spree-pr.com V.i.S.d.P.: Thomas Marquard Redaktion:Susann Galda Fotos: S. Galda, A. Hohmann, B. Petersen, Archiv Layout: SPREE-PR,Marion Nitsche (verantw.), Franziska Fucke Druck: Berliner Zeitungsdruck Nachdruck von Beiträgen (auch auszugsweise) und Fotos nur mit Genehmigung von SPREE-PR!


DEZEMBER­<strong>2012</strong>MÄRCHENRÄTSELSEITE 7Es war einmal …… vor langer, langer Zeit. Ein kleines Mädchen zog sich seine rote Kappe auf, klemmte sich diegoldene Gans unter die Arme und rief den rumpelnden Kutschenservice „Stilzchen“. CheffahrerKleiner Muck sollte sie übers Wochenende zu ihrer Großmutter bringen. Das bucklige Pferdchenim Stall war zu schwach für den Weg und laufen konnte Rotkäppchen auch nicht. Denn ihre völligzertanzten Schuhe würden sie den langen Weg nicht mehr tragen.Und ihre Schwester Schneeweißchen würde rosenrot vor Ärger, wenn sie einfach deren Treter nehmenwürde. Oder hatte das blasse Geschwisterchen die nicht gerade ganz tapfer zum Schneiderlein indie schwarze Mühle getragen? Dann sind die ja frühestens in zwölf Monaten zurück! Nun aber los,bevor die Regentrude ihr kaltes Herz zeigt und mit dicken Tropfen die Blätter am Bäumchen imGarten zum Singen und Klingen bringt ...Ohhhh!­Hier­geht­aber­einiges­durcheinander.­So viele Märchen auf einmal! Können Sie in diesem wilden Durcheinander mindestens dreiGeschichten erkennen? Dann schreiben Sie diese schnell auf und Sie haben die Chance auf einevon 15 Märchen-DVDs! Die drei Erstplatzierten erhalten außerdem ein tolles Märchenbuch.Lassen Sie sich auf 181 Seiten von Schneewittchen, der Prinzessin auf der Erbse oder demFroschkönig in Wort und liebevollen Bildern in den Bann ziehen! Ein Spaß für die ganze Familie!Schicken Sie Ihre Lösungen bitte bis zum 17. <strong>Dezember</strong> an die unten aufgeführten Adressen desWasserversorgers in Ihrer Region und sie bekommen den Gewinn noch vor Weihnachten!3­×­1.­Preis1­­Märchenbuch+­1­­Märchen­DVDund12­×­1­DVDBitte­geben­Sie­–­nur­für­dieses­Märchen­rätsel­–­Ihre­Adresse­an,­damitwir­Ihnen­die­DVD­im­Gewinnfall­zuschicken­können.­Wenn­Sie­Ihr­Lieblingsmärchen­auf­keinen­Fall­verpassen­wollen,­bestellen­sie­es­dochunter­Telefon­030­99194676­­zugüns­tigen­Preisen­oder­stöbern­Sie­ im­ Angebot­ beiwww.märchenklassiker.de.<strong>Wasserverband</strong>­<strong>Nord</strong>Wanderuper Weg 2324988 OeverseeFax: 04638 895555E-Mail: info@wv-nord.de<strong>Wasserverband</strong>­<strong>Nord</strong>erdithmarschen<strong>Nord</strong>strander Straße 2625746 HeideFax: 0481 90133info@wv-norderdithmarschen.de<strong>Wasserverband</strong>­<strong>Nord</strong>angelnAm Wasserwerk 1a24972 SteinbergkircheFax: 04632 1531E-Mail: wwsteinbergkirche@wv-nordangeln.de


S E I ­T E ­8­UMSCHAUWASSERZEITUNGQualifizierte und flexible Mitarbeiter sind ein hohes GutAus- und Weiterbildung für Verband wichtigSeit Jahren bietet der Verband jungen Leuten aus der Region die Möglichkeit, nahe derHeimat gute Fachkräfte zu werden. Aber auch ausgebildete Leute stehen nicht auf der Stelle.Weiterbildungen, Schulungen, Meisterlehrgänge … sorgen dafür, dass die Mitarbeiter sichimmer weiterentwickeln können. Eine wichtige Grundlage für effektives Arbeiten auf derHöhe der Zeit.Jüngster im Team ist derzeit AzubiLars Johannsen. Er ist gerade 18Jahre alt und hat im August seineAusbildung zur Fachkraft für Abwassertechnikbeim <strong>Wasserverband</strong><strong>Nord</strong> angetreten. Der junge Mannaus Bredstedt lernt in den nächstendrei Jahren die Abläufe rund um dieAbleitung und Reinigung des Abwassers.Dazu gehören unter anderemdie Kontrolle und Wartung der Pumpstationenund Kläranlagen sowie dasAnalysieren von Proben.Dagegen ist Erk Paulsen ein „alterHase“. Der gelernte TiefbautechnikerAzubi Lars Johannsen wird zurFachkraft für Abwassertechnikausgebildet.ist gemeinsam mit zwei Kollegenzuständig für das 500 Kilometerlange Kanalnetz, dessen Instandhaltung,Wartung und Ausbau. Indiesem Jahr hat sich der 48-Jährigenach zehn Jahren im Verband nochmalauf die Schulbank gesetzt. Dasschließlich erreichte Ziel war dasrecht seltene Zertifikat „Sanierungs-Berater für Entwässerungssysteme“.Dazu vertiefte der LadelunderFachmann in Hannover nochmaldie gesetzlichen und technischenGrundlagen, seine Kenntnisse überHydraulik und Statik. Werkstoffkunde,Vorflutsicherung, Rohrliningsverfahren,Ausschreibungenund Kalkulationen standen auf demKursplan. Wichtige Themen für dieweitere Arbeit am weit verzweigtenKanalnetz.Offen für neue AufgabenAufgeschlossen für neue Aufgabenzeigt sich Susanne Jochimsen.Die 23-Jährige aus Jörl hat im VerbandBürokauffrau gelernt und einpaar Jahre in diesem Beruf gearbeitet.Sie kennt die unterschiedlichenAbteilungen und die Kollegen. ImEin gutes Team: Walter Windmann und Susanne Jochimsen.Die gelernte Bürokauffrau wechselte in diesem Jahr die CAD-Abteilung.Frühjahr wurde mit dem Ausscheidenvon Horst Heitefuß ein Nachfolgerim CAD-Bereich gesucht. Die aufgeschlossenejunge Frau konnte sichdas gut vorstellen.Jetzt arbeitet Susanne Jochimsengemeinsam mit Walter Windmannund erteilt Leitungsauskünfte sowohlim Trink- als auch im Abwasserbereich.Aus dem CAD-System erstelltsie Leitungspläne für Tiefbaufirmen.Bei Baumaßnahmen sind in diesenGas-, Telekommunikations- undStromleitungen abzulesen. Sie pflegtdie Daten und arbeitet Änderungenbei Neu- und Ausbauten ein. Sie hatsich dank Schulungen des Softwarepartnerssowie der guten Zusammenarbeitmit ihrem Kollegen bestens indie neue Materie eingearbeitet.Erk Paulsen – zertifizierterKanalsanierungs-Berater.In Gedenken an den Ehren-Verbandsvorsteher Hans-Werner IversenAbschied vom langjährigen WeggefährtenMit Geschick, Weitblick und Zielstrebigkeit führte Hans-Werner Iversen den <strong>Wasserverband</strong> <strong>Nord</strong> in die Moderne.24 Jahre (1972–96) lenkte, kontrollierte und brachte derHarrisleer Bürgermeister in seiner Funktion als Verbandsvorsteherdas Wasserunternehmen voran. Jetzt hieß esAbschied nehmen. Am 1. Mai <strong>2012</strong> starb der hoch geachteteWeggefährte im Alter von fast 84 Jahren.Foto: Kay Iversen (shz)Unverwechselbar und unvergessen: Die Harrisleer haben ihrenehemaligen Bürgermeister mit einer Bronzefigur geehrt.Als Hans-Werner Iversen 1972 andie Spitze des Verbandes gewähltwurde, bekräftigten die Bürgermeisterkollegendamit die gewachseneBedeutung der östlichen Gemeindendes bis dahin hauptsächlichim Westen agierenden Wasserversorgers.Dass ihm das Wasseram Herzen lag, hatte Hans-WernerIversen bereits in seiner GemeindeHarrislee bewiesen. Eine zentraleVer- und Entsorgung gab es beiseinem Dienstantritt dort nicht, Fäkalienwurden mit Kübelwagen abtransportiert.Schon im ersten Bürgermeisterjahrtrieb er deshalb denBau von Rohr- und Kanalnetz voran.Damit war seine Denkrichtung klarund ebenso wie er sich auf die Entwicklungseiner Gemeinde konzentrierte,hatte er die Entwicklung desVerbandes deutlich vor Augen.Unter der straffen Führung desschlanken Mannes wurde derHans-Werner Iversen †<strong>Wasserverband</strong> zum flächengrößtenVersorger in Schleswig-Holstein.Die Rohrnetzlänge verdoppeltesich von 765 auf 1.510 Kilometer,die Wasserabgabe stieg von 2,8auf 6,4 Mio. m³ und waren anfangs11.300 Haushalte an das Netz angeschlossen,konnten 1996 etwa23.000 Haushalte zentral mit Wasserversorgt werden. Hans-WernerIversen sah früh, dass Wasser undAbwasser in einem kommunalenVerband sich sinnvoll ergänzen undunterstützte die Weiterentwicklungder Verbandsaufgaben.Der ehemalige Vorsteher verbandprofessionelle Verwaltungserfahrungmit tiefem menschlichemFeingefühl. Diese Gabe befähigteihn auch in schwierigen Situationendas Richtige zu tun. So manchewegbereitende Veränderungführte er in seiner konstruktiv harmonischenund, wenn es sein musste,auch strengen und energischenArt, die ihm viel Anerkennung undRespekt einbrachte. Schon die Ernennungzum Ehrenvorsitzenden direktim Anschluss an sein Amt, dasHans-Werner Iversen mit 68 Jahrenaus Altersgründen aufgab, war eindeutliches Zeichen der Wertschätzung.Am Ende seines erfüllten Lebensempfand er tiefe Dankbarkeit. Auchwir haben zu danken!

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