Lexxun.<strong>de</strong> 15-01- 2004Materialien zur PersonalentwicklungExpectancy (Leistungs-Ergebnis-Erwartung) bezeichnet (vgl. auch LAWLER/SHUTTLE,1971). Weiterhin enthält dieses Mo<strong>de</strong>ll als Kriterien die Fähigkeiten <strong>de</strong>r han<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Person(Abilities) <strong>und</strong> einen adäquaten Problemlösungsansatz. Leistung <strong>und</strong> Belohnung habenRückwirkungen auf das Selbstwertgefühl <strong>und</strong> künftige Erwartungen (daher auch Zirkulationsmo<strong>de</strong>llgenannt).ValueofRewardAbilitiesandTraitsPercievedEquity ofRewardsSatisfactionEffortPerformanceIntrinsicRewardPercievedEffort RewardProbabilityRolePerceptionsExtrinsicRewardWISWEDE hat 1980 wie<strong>de</strong>rum an dieses Mo<strong>de</strong>ll angeknüpft <strong>und</strong> es um verschie<strong>de</strong>ne Faktorenerweitert. Dazu gehören vor allem Wertvorstellungen <strong>und</strong> soziale Vergleichsprozesse(vgl. WISWEDE, 1980).Um <strong>de</strong>n Zusammenhang zwischen Leistung <strong>und</strong> <strong>Motivation</strong> zu erklären, kann wie<strong>de</strong>rumauf ein Mo<strong>de</strong>ll von VROOM zurück gegriffen wer<strong>de</strong>n. Es erklärt Leistung als Produkt aus<strong>Motivation</strong>, Fähigkeit <strong>und</strong> Fertigkeit (vgl. ROSENSTIEL, 2003, S. 388 f.):Leistung = (<strong>Motivation</strong> x (Fähigkeiten + Fertigkeiten))Diese Gleichung zeigt, dass bei bereits vorhan<strong>de</strong>ner <strong>Motivation</strong> eine Leistungssteigerungprimär dann zu erwarten ist, wenn Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten optimiert wer<strong>de</strong>n - eineweitere Erhöhung <strong>de</strong>r <strong>Motivation</strong> scheint in diesem Fall hingegen wenig aussichtsreich.Im gegenteiligen Fall (bei Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten auf hohem Niveau <strong>und</strong> einer <strong>Motivation</strong>auf mittlerem Niveau) ist eine Leistungssteigerung vor allem dann zu erwarten,wenn die <strong>Motivation</strong> erhöht wird.HECKHAUSEN beschreibt zur Erklärung <strong>de</strong>r Verhältnisse <strong>und</strong> <strong>de</strong>r zeitlichen Abläufe zwischen<strong>Volition</strong> <strong>und</strong> <strong>Motivation</strong> ein Mo<strong>de</strong>ll, das als Rubikonmo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Handlungsphasen bekanntgewor<strong>de</strong>n ist (vgl. HECKHAUSEN, H. 2003):<strong>Motivation</strong> <strong>Volition</strong> <strong>Motivation</strong>prä<strong>de</strong>zisionalePhasepräaktionalePhaseaktionalePhasepostaktionalePhaseRubikon ->HandlungsorientierungIn die prä<strong>de</strong>zisionale Phase fällt das Abwägen von Wünschen. Hier wird zwischen <strong>de</strong>nverschie<strong>de</strong>nen sich anbieten<strong>de</strong>n Alternativen eine Auswahl getroffen. Es wird abgewägt,welchen Alternativen eine Priorität eingeräumt wird. Von Belang sind dabei die Kriterien<strong>de</strong>r Realisierbarkeit (Zeit, Mittel, Gelegenheit) <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Wünschbarkeit (Werte).• Seite 6 von 8
Lexxun.<strong>de</strong> 15-01- 2004Materialien zur PersonalentwicklungBei Zeitknappheit sagt das Mo<strong>de</strong>ll eine Ten<strong>de</strong>nz zum Fazit voraus, die von <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>rerwogenen Alternativen abhängt. Ab einem bestimmten Schwellenwert erfolgt <strong>de</strong>r"Schritt über <strong>de</strong>n Rubikon", <strong>de</strong>r die Entscheidung repräsentiert.Nach <strong>de</strong>r getroffenen Entscheidung entfällt die Reflexion - man fragt sich nun nicht mehr,ob <strong>de</strong>r Wunsch realisierbar o<strong>de</strong>r wünschenswert ist. Der Wunsch wird realisiert. Dazuerfolgt zunächst eine Transformation zu einer Zielintention. Aus <strong>de</strong>r Vorstellung wird eineZielvorgabe. In dieser präaktionalen Phase ist die -> <strong>Volition</strong> von entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung.Damit die Realisierung gelingt, müssen Vorsätze gefasst wer<strong>de</strong>n. Vorsätze könnendifferenziert wer<strong>de</strong>n. Gelegenheitsvorsätze <strong>und</strong> Durchführungsvorsätze dienen <strong>de</strong>rRealisierung bei selten auftreten<strong>de</strong>n Gelegenheiten, von <strong>de</strong>nen die Durchführung abhängtbzw. bei Schwierigkeiten während <strong>de</strong>r Durchführung. Gemäß <strong>de</strong>r Fazitten<strong>de</strong>nz <strong>de</strong>r vorangegangenenPhase kennt die präaktionale Phase die Fiatten<strong>de</strong>nz - die Ten<strong>de</strong>nz zur Beendigung<strong>de</strong>r Vorbereitungen <strong>und</strong> zum Eintritt in die aktionale Phase.Die aktionale Phase be<strong>de</strong>utet einen Abschluss <strong>de</strong>r intentionalen Handlungen. Die Durchführung<strong>de</strong>r Aktion wird von <strong>de</strong>r Stärke <strong>de</strong>r <strong>Volition</strong> (Willensstärke) <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Zielbindungbestimmt. Relevante Kriterien sind einerseits die Limitierung <strong>de</strong>r Bereitschaft zur Anstrengung<strong>und</strong> an<strong>de</strong>rerseits die Distanz zum Ziel.Nach Erreichen <strong>de</strong>s Zieles erfolgt die postaktionale Phase. Die Handlung wird been<strong>de</strong>t,<strong>de</strong>r Erfolg <strong>de</strong>r Handlung wird reflektiert - man spricht auch von <strong>de</strong>r Evaluation <strong>de</strong>r Handlungsergebnisse.Hierbei steht wie<strong>de</strong>rum die <strong>Motivation</strong> im Vor<strong>de</strong>rgr<strong>und</strong>. EhemaligeHandlungsalternativen, die während <strong>de</strong>r Handlung nicht mehr beachtet wur<strong>de</strong>n, rückenerneut ins Bewusstsein <strong>und</strong> wer<strong>de</strong>n daraufhin bewertet, ob sie eventuell zu einem an<strong>de</strong>ren(größeren) Handlungserfolg geführt hätten. Je nach Handlungserfolg o<strong>de</strong>r -misserfolgkommt es zu einer Neubewertung <strong>und</strong> zum Fassen neuer Vorsätze.LITERATURATKINSON, J. W./BIRCH, D.: <strong>Motivation</strong> and Achievement. Washington D.C., 1974BASTINE, R.: Gruppenführung. In: GRAUMANN, C. F. (Hg.): Handbuch <strong>de</strong>r Psychologie.Bd. 7, Göttingen, 1972, S. 1654-1709.BECKER, M.: Personalentwicklung. 3. Aufl., Stuttgart, 2002.DECI, E. L./RYAN, R.M.: Intrinsic motivation and self-<strong>de</strong>termination in human behavior.New York, 1985.GASCH, B.: Organisationsentwicklung im Öffentlichen Dienst. Düsseldorf, 1993.GASCH, B.: Führungskonzeptionen. In: GOLLER, J./MAACK, H./MÜLLER-HEDRICH,B. (Hg.):Verwaltungsmanagement. Stuttgart, 1989, S. 1-17.GEBERT, D./ROSENSTIEL, L. V.: Organisationspsychologie. 3. Aufl., Stuttgart, 1981.HECKHAUSEN, H.: <strong>Motivation</strong> <strong>und</strong> Han<strong>de</strong>ln. Hei<strong>de</strong>lberg, 2003.HECKHAUSEN, H.: Leistungsmotivation. In THOMAE, H. (Hg.), Handbuch <strong>de</strong>r Psychologie.Vol. II. Göttingen, 1965, S. 602 – 702HERZBERG, F.: Work and the Nature of Man. World Publishing Co., 1966KLEINBECK, U.: Arbeitsmotivation, -leistung <strong>und</strong> -zufrie<strong>de</strong>nheit. (Fernstudienkurs: 04752).Hagen, 1993LAWLER, E. E.: Pay and organizational effectiveness: A psychological view. New York,1971.LAWLER, E. E./SUTTLE, L.: Expectancy theory and job behavior. In: Organizational Behaviorand Human Performance. 1973, H. 9, S. 482-503.MASLOW, A.: <strong>Motivation</strong> and Personality. 3. Ed., Addison-Wesley, 1987MENTZEL, W.: Personalentwicklung. München, 2001.NEUBERGER, O.: Personalentwicklung. 2. Aufl., Stuttgart, 1994.ROSENSTIEL, L. V.: Gr<strong>und</strong>lagen <strong>de</strong>r Organisationspsychologie. 5. Aufl., Stuttgart, 2003.TEUBER, S.: Loquenz GmbH: Die sieben Irrtümer. Internet-Dokument, Tübingen, 2003.Quelle: http://www.loquenz.<strong>de</strong>/pdf/vortrag_sieben_irrtuemer.pdfVROOM, V.H.: Work an <strong>Motivation</strong>. Jossey-Bass, 1994• Seite 7 von 8