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legte, was die beiden wohl besprochenhatten <strong>und</strong> was die junge Frau so zumStrahlen gebracht hatte. Da er keineAntwort finden konnte, drehte er sichgegen die Wand <strong>und</strong> schlief endlichein.Ein paar Tage später nagelte der alteSchuhmacher für einen kleinen BubenHalbmöndli auf dessen Holzschuhe.Die feinen Nägel, die er dazu brauchte,beanspruchten seine Augen so sehr,dass er sie ab <strong>und</strong> zu schliessen musste.36Da erscheint die junge Frau wieder;diesmal sitzt sie in einem grossen Rauman einem Pult. Mit ihr ein Dutzendjunger Männer. Aufmerksam folgen sieden Ausführungen eines Mannes, welcherZeichen <strong>und</strong> Zahlen auf eine Wandtafelschreibt. Eifrig notieren die Schüler <strong>und</strong>ihr Kollegin die Angaben in ihre Hefte.Da klingelt eine Glocke, die Schulst<strong>und</strong>escheint vorbei zu sein, die Lernendenverlassen das Zimmer, zuletzt die jungeFrau. Der Schuhmacher meint, einLeuchten in ihren Augen zu sehen.Die Glocke klingelte immer noch <strong>und</strong>eine Kinderstimme rief nach demSchuhmacher. Dieser rieb sich dieAugen, erhob sich mühsam von seinerArbeit <strong>und</strong> öffnete dem kleinen Bubendie Türe. Flink zwängte sich dieserneben dem alten Mann vorbei,schlüpfte in seine Holzschuhe <strong>und</strong>polterte fröhlich in der Stube herum.Der Schuhmacher lachte sein gemütlichesLachen <strong>und</strong> langsam setzte ersich wieder an seine Arbeit.So vergingen Tage <strong>und</strong> Monate. Deralte Mann hatte seine Träume von derjungen Frau schon fast vergessen, alser an einem späten Nachmittag anseiner Nähmaschine sass. Da er geradekeine Arbeit zu verrichten hatte, schauteer in die Dämmerung hinaus. Dameinte er, im Novembernebel eineGestalt zu sehen.Es ist die junge Frau; sie steht vor einemHäuschen, das jenem des Schuhmachersähnelt. Nur neuer scheint es zu sein <strong>und</strong>leer. Sie tritt ein <strong>und</strong> schaut sich um,beginnt zu tanzen. Auf einmal steht einealte Nähmaschine mitten im Raum;daneben ein kleiner Stuhl. Der alteSchuhmacher sieht jetzt auch farbigeFadenspulen an der Wand hängen,verschieden grosse Leisten von der Deckebaumeln <strong>und</strong> meint, den Geruch vonLeder <strong>und</strong> Schuhwichse wahrzunehmen.Die Frau setzt sich, dreht fast andächtigdas Rad der Maschine, welches leise zusummen beginnt. Neben ihr spielt einkleines Mädchen im Laufgitter <strong>und</strong>vergnügt sich mit einem Paar Tigerpantöffeli.Der alte Schuhmacher wurde durch einleises Schnurren aus seinen Träumenaufgeweckt. Die kleine Tigerkatzeschmiegte sich um seine Beine, verliehden kalten Füssen etwas Wärme. Errieb sich einmal mehr die tränendenAugen <strong>und</strong> wusste nun, was er zu tunhatte.Die junge Frau heisst Patricia Kneissler<strong>und</strong> betreibt seit zwölf Jahren ihreSchlarpä-Zwickerei in Toffen. Schaut deralte Schuhmacher von oben in ihreWerkstatt, erkennt er zwei Nähmaschinen,der wohlbekannte Geruch derSchuhmacherei steigt in seine Nase <strong>und</strong>neben feinen Lederschuhen sieht er auchnoch währschafte Holzböden an derDecke hängen.Verena Kaiser, GerzenseeBei Patricia Kneissler an der Thunstrasse 5 in Toffen bekommenIhre Schuhe nicht nur neue Sohlen oder Absätze, Sieerhalten auch Tipps <strong>und</strong> Tricks zur Pflege Ihrer Lieblingsstiefel.Sehnen sich Ihre Füsse nach einem Paar bequemenSandalen, Sie aber finden keine in Ihren Lieblingsfarben?Kein Problem: Patricia Kneissler fertigt sie Ihnen nach IhrenVorgaben an. Und fehlt Ihnen der passende Gurt? Dann sindSie bei Patricias Mann Daniel an der richtigen Adresse.Aber kommen Sie nicht am Montag, dann ist die Werkstatt geschlossen. Dafür sindKneisslers Dienstag bis Freitag von 7.30 bis 12.00 Uhr <strong>und</strong> von 18.00 bis 19.00 Uhr<strong>und</strong> am Samstag von 7.30 bis 12.00 Uhr in ihrer Schuhmacherei anzutreffen. Erreichbarsind sie auch über die Nummer 031 819 48 02 oder schuhe.toffen@sunrise.ch.37

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