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Hörgerichtete Frühförderung hoch- gradig hörgeschädigter ... - Sonos

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3. Ziele und Fragestellungen<br />

Die Ziele und Fragestellungen des Projekts ergaben sich unmittelbar aus dem beschriebenen defizitären<br />

Stand der Forschung innerhalb der Hörgeschädigtenpädagogik.<br />

Untersucht wurde der Verlauf der Hör- und Lautsprachentwicklung von <strong>hoch</strong><strong>gradig</strong> hörgeschädigten,<br />

prälingual gehörlosen und nicht mehrfach behinderten Kleinkindern, die frühzeitig mit apparativen<br />

Hörhilfen versorgt und nach den Grundsätzen einer hörgerichteten Förderung betreut wurden.<br />

Neben diesen Verlaufseigentümlichkeiten sollten zudem die wichtigsten Bedingungsfaktoren der<br />

erfragten und beobachteten Lernprozesse wissenschaftlich analysiert werden.<br />

Aufgrund des Gegenstandsvorverständnisses und der eigenen praktischen Erfahrungen mit der<br />

<strong>Frühförderung</strong> <strong>hörgeschädigter</strong> Kinder wurde für die Untersuchung davon ausgegangen, daß folgenden<br />

Faktoren die größte Bedeutung zukommt:<br />

� Alter der Kinder zum Zeitpunkt der Erstdiagnose, zum Zeitpunkt der Erstversorgung mit apparativen<br />

Hörhilfen sowie zum Zeitpunkt des Förderbeginns<br />

� kontinuierliche Kontrolle und Optimierung der Hörgeräte- bzw. CI-Anpassung sowie die Akzeptanz<br />

und Nutzung der Geräte durch die Kinder<br />

� Art und Weise der Förderung von Hören und Sprechen durch die Eltern bzw. das familiäre<br />

Umfeld<br />

� Art und Weise sowie Häufigkeit der Betreuung der Kinder durch die Vertreterinnen der professionell<br />

betriebenen <strong>Frühförderung</strong><br />

� individuell kindliche sowie im sozialen Umfeld liegende Bedingungen einer ausgeglichenen<br />

Allgemeinentwicklung des Kindes.<br />

Im Rahmen der Untersuchung dieser Faktoren spielte die Berücksichtigung der Umsetzung von<br />

Ansätzen einer hörgerichteten <strong>Frühförderung</strong> eine besondere Rolle. Es interessieren daher als<br />

grundlegende Elemente der hörgerichteten <strong>Frühförderung</strong> in Praxis und Selbstverständnis der Akteure<br />

die Fragen zu:<br />

� Umfang und Organisation der hörgerichteten <strong>Frühförderung</strong> in der Bundesrepublik Deutschland<br />

� Häufigkeiten und Dauer der Frühfördereinheiten, die von den einzelnen Einrichtungen im<br />

konkreten Fall durchgeführt werden<br />

� Selbstverständnis der professionellen Frühförderinnen in Hinblick auf die Zielvorstellungen,<br />

methodisch-didaktischen Prinzipien und Fördergrundsätze hörgerichteter Ansätze sowie deren<br />

praktische Umsetzung<br />

� Selbstverständnis der Eltern bzw. Erziehungsberechtigten in Hinblick auf die Zielvorstellungen,<br />

methodisch-didaktischen Prinzipien und Fördergrundsätze hörgerichteter Ansätze sowie<br />

deren praktische Umsetzung<br />

� wechselseitige und externe Beurteilung der tatsächlichen Förderpraxis von Professionellen<br />

und Eltern<br />

� Beurteilung der Interaktions- und Kommunikationsbedingungen, unter denen ambulante<br />

Hausfrühförderung hierzulande stattfindet.<br />

Neben der Beantwortung der genanten Fragen sollte das Forschungsvorhaben als grundlegende<br />

Forschungshypothese überprüfen, ob <strong>hoch</strong><strong>gradig</strong> hörgeschädigte Kleinkinder, die prälingual gehörlos<br />

und nicht mehrfach behindert sind, eine gut hörenden Kindern weitgehend analoge Hör- und<br />

Lautsprachentwicklung erreichen können, wenn sie möglichst frühzeitig und durchgängig adäquat<br />

apparativ mit Hörgeräten oder CI versorgt und von Anfang an und umfassend im Sinne einer hörgerichteten<br />

Früherziehung gefördert werden.<br />

Schließlich wurde noch möglichen Zusammenhängen zwischen der Hör- und Sprachentwicklung<br />

auf der einen Seite und der apparativen Versorgung, der <strong>Frühförderung</strong> sowie anderen Faktoren<br />

auf der anderen Seite nachgegangen.<br />

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