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Lebenshilfe Aktuell 1/2010 - Lebenshilfe Bad Tölz-Wolfratshausen

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<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> 1/<strong>2010</strong><br />

<strong>Lebenshilfe</strong> für Menschen mit Behinderungen<br />

Kreisvereinigung <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong> e.V.<br />

Prof.-Max-Lange-Platz 8<br />

D-83646 <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />

<strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong><br />

Jubiläumsausgabe<br />

40 Jahre<br />

<strong>Lebenshilfe</strong><br />

im Landkreis<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong><br />

1/<strong>2010</strong>


Titelbild:<br />

Kinder aus unserer Von-Rothmund-Schule und Heilpädagogischen Tagesstätte haben sich bereits<br />

auf unser bevorstehendes Jubiläum eingestimmt!<br />

// Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> für Menschen mit Behinderungen<br />

Kreisvereinigung <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong> e.V.<br />

Postfach 1460<br />

D-83634 <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />

www.lhtoelz.de<br />

Redaktion:<br />

Rainer Bannier, Prof.-Max-Lange-Platz 8, 83646 <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />

Telefon: 08041-79272-12, Fax: 08041-79272-29, E-Mail: pr@lhtoelz.de<br />

Wir sind auf Ihre Informationen angewiesen und freuen uns über alle Beiträge und Zuschriften, müssen uns aber Änderungen und<br />

Kürzungen vorbehalten. Ihre Veranstaltungs-Ankündigungen können nur bei einer sehr frühzeitigen Mitteilung rechtzeitig berücksichtigt<br />

werden.<br />

Fotos: Arndt Pröhl, Veronika Wenzel (TK) und Archiv <strong>Tölz</strong>er Kurier, Manfred Neubauer (SZ), Josef Peitz, Rainer Bannier, Susanne<br />

Gotzler, Elli Dietz, Matthias Aigner, Oberland Werkstätten, Bayerischer Landtag, privat.<br />

Layout: Magnus Neumeyer // Druck: Druckhaus Weber GmbH, <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />

Erscheinungsweise: zweimal jährlich // Auflage: 2550<br />

V.i.S.d.P.: Prof. Martin Lechner, 1. Vorsitzender, Bernd Angermann, 2. Vorsitzender<br />

Abbildungen und Texte bei den Autoren<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>, im Juni <strong>2010</strong><br />

Redaktionsschluss für die Ausgabe 2/10 ist der 20. Oktober <strong>2010</strong><br />

Bitte beachten Sie auch die Inserate in dieser Ausgabe! Unsere Anzeigenpartner tragen maßgeblich dazu bei, dass wir „<strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Aktuell</strong>“ so kostengünstig herstellen können.<br />

„Das einzige Wichtige im Leben sind die<br />

Spuren von Liebe, die wir hinterlassen,<br />

wenn wir gehen“<br />

Albert Schweitzer<br />

Totengedenken<br />

Seit unserem letzten Nachruf vor Jahresfrist haben wir wieder von mehreren Mitgliedern, wohltätigen Gönnern und anderen<br />

lieben Menschen Abschied nehmen müssen, die der <strong>Lebenshilfe</strong> nahe standen und denen wir zu Dank verpflichtet<br />

sind. Wir werden den Verstorbenen ein ehrendes Gedenken bewahren.<br />

† Michael Danner<br />

† Josef Demmel<br />

† Georg Geiger<br />

† Sabine Gloning<br />

† Carol Kadler<br />

† Erika Knapp<br />

† Dr. Margret Lachenmann<br />

† Martin Maier<br />

† Eulalia Mattarollo<br />

† Christine Nast-Kolb<br />

† Barbara Niepel<br />

† Michael Prinoth<br />

† Hubert Rieger<br />

† Zlatan Sahmic<br />

† Franz Schellhorn<br />

† Joachim Scholz<br />

† Benedikta Seller<br />

† Helga Silbermann<br />

† Juliane Westermeier<br />

† Gerhard Zschaler


03<br />

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Inhalt<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 1<br />

Vorwort Prof. Dr. Martin Lechner<br />

Grußworte<br />

Erinnerungen an die Gründerjahre der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

40 Jahre <strong>Lebenshilfe</strong> im Landkreis – ein Rückblick<br />

Veranstaltungsvorschau<br />

<strong>Aktuell</strong>es aus dem Verein<br />

Serviceteil<br />

Neues aus unseren Einrichtungen<br />

Aus den Oberland Werkstätten<br />

Stiftung <strong>Lebenshilfe</strong><br />

Schülerfirma<br />

Namen und Nachrichten<br />

Neue Mitglieder<br />

Angebote unserer Offenen Hilfen<br />

Dank an unsere Spender<br />

Totengedenken


2 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong><br />

„Die Kinder pochen an unser Herz.<br />

Sie brauchen nicht nur das, was wir haben,<br />

sondern das, was wir sind.“<br />

Liebe Mitglieder und Freunde der <strong>Lebenshilfe</strong>,<br />

liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

von der Jüdin und Christin Edith Stein (1891-<br />

1942), promovierte Philosophin, Psychologin<br />

und Ordenfrau, die am 9. August 1942 im Lager<br />

Auschwitz-Birkenau zusammen mit ihrer<br />

Schwester Rosa von den Nazis in der Gaskammer<br />

ermordet wurde, stammt der wunderbare<br />

Satz:<br />

„Die Kinder pochen an unser Herz.<br />

Sie brauchen nicht nur das, was wir haben,<br />

sondern das, was wir sind.“<br />

Überträgt man diese Aussage auf Menschen<br />

mit Behinderung, dann trifft sie ebenso zu. War<br />

diese Erfahrung nicht sogar das innere Moment<br />

der Gründungsmütter und Gründungsväter der<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong>? Haben<br />

Sie sich nicht im Herzen anrühren lassen von<br />

konkreten Menschen mit Behinderungen? Ja,<br />

sie ergriffen beherzt die Initiative. Sie setzten<br />

alle ihre Kräfte ein, um die Mittel für eine qualifizierte<br />

Betreuung und Beschäftigung behinderter<br />

Menschen zusammenzubringen. Aus<br />

kleinen Anfängen ist – mit Unterstützung vieler<br />

Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und<br />

zahlreicher ‚stiller’ Unterstützer – ein Sozialwerk<br />

entstanden, das im Landkreis hohe Wertschätzung<br />

genießt und als unverzichtbar gilt.<br />

Diese Personen – und hier schließe ich alle<br />

Verantwortlichen der <strong>Lebenshilfe</strong> seit der Gründerzeit<br />

ein – haben aber nicht nur äußere Mittel<br />

gegeben, sondern sie haben ihre Persönlichkeit<br />

investiert: ihren Namen, ihre Position, ihren<br />

Einfluss, ihre Freizeit, ihr Herz. Ohne dieses<br />

Ineinander von Fachlichkeit und Mitmenschlichkeit<br />

war und ist die <strong>Lebenshilfe</strong> nicht zu<br />

denken.<br />

Wenn sie nur<br />

ein funktionaler<br />

Betrieb<br />

mit standardisiertenDienstleistungen<br />

wäre, würde<br />

sie den behindertenMenschen<br />

kaum<br />

gerecht.<br />

Ja es stimmt: Menschen mit Behinderung brauchen<br />

das, was wir haben und das, was wir sind.<br />

Sie brauchen Mitmenschen. Sie brauchen Dich<br />

und mich. Das – und nichts anderes – ist im<br />

Kern der Sinn der aktuellen Debatte um Inklusion.<br />

Im Namen des Vorstandes der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

Kreisvereinigung danke ich allen, die etwas zum<br />

Gedeihen der <strong>Lebenshilfe</strong> beigetragen haben<br />

und dies stetig tun. Ich danke allen, die sich<br />

als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an ihrem<br />

jeweiligen Ort für ein gutes Leben behinderter<br />

Menschen einsetzen. Und ich danke allen Partnern,<br />

Freunden, Sympathisanten und Spendern<br />

für Ihre Unterstützung. Möge die Erinnerung<br />

an 40 Jahre <strong>Lebenshilfe</strong> Kraft für den weiteren<br />

Weg geben.<br />

Mit besten Grüßen<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 3<br />

Prof. Dr. Martin Lechner, 1. Vorsitzender


4 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 5<br />

Liebe Mitglieder, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie<br />

Freunde der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong><br />

Zum 40-jährigen Bestehen Ihrer <strong>Lebenshilfe</strong> gratuliere ich<br />

Ihnen im Namen des Bundesvorstands und besonders persönlich<br />

sehr herzlich. Sie haben allen Grund, mit Stolz und<br />

Freude auf die Entwicklung Ihrer <strong>Lebenshilfe</strong> zurückzublicken<br />

und den Geburtstag gebührend zu feiern.<br />

Ihr Engagement für Menschen mit geistiger Behinderung ist<br />

beispielhaft, und der Erfolg Ihrer Arbeit in Ihren Einrichtungen<br />

und Diensten könnte hier nur annähernd beschrieben werden.<br />

Was mich aber besonders beeindruckt, ist Ihr höchst verantwortungsbewusstes<br />

Engagement im Blick auf die Umsetzung<br />

der UN-Konvention für Menschen mit Behinderung und Ihre<br />

konstruktiven Gedanken zur Inklusion, die Sie in Ihrer Mitgliederversammlung<br />

2009 so formuliert haben:<br />

- Inklusion heißt politisch tätig werden<br />

- Inklusion braucht Bewusstseinsbildung<br />

- Inklusion und Persönliches Budget<br />

- Inklusion heißt nicht, Einrichtungen abzuschaffen, sondern<br />

sie inklusionsgerecht aufzustellen<br />

Mit diesen Setzungen vermitteln Sie ein modernes, aber auch<br />

traditionsbewusstes Leitbild, in dessen Mittelpunkt immer<br />

der behinderte Mensch und seine Angehörigen stehen. Ein<br />

Leitbild, das ohne notwendige Polarisierung, nach vorne gewandte,<br />

positive Anforderungen auch an bewährte Strukturen<br />

mit sich bringt und nachhaltig verdeutlicht, dass behinderte<br />

Menschen nicht nur Objekte einer sozialen Fürsorge sondern<br />

Subjekte einer gemeinsamen <strong>Lebenshilfe</strong>-Geschichte sind<br />

und als selbstbestimmte Personen ihr Recht auf Teilhabe<br />

einfordern wollen. In diesem Sinne muss für den behinderten<br />

Menschen immer das Wahlrecht für die vorhandenen<br />

Angebote als Grundoption eines inklusiven Lebens ermöglicht<br />

werden.<br />

Liebe <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong>,<br />

es freut<br />

mich ganz besonders,<br />

dass Sie mit<br />

Ihrem Engagement<br />

für den Inklusions-<br />

Gedanken geradezu<br />

beispielhaft<br />

verdeutlichen, wie<br />

die UN-Konvention<br />

für die Rechte<br />

von Menschen<br />

mit Behinderung<br />

in der <strong>Lebenshilfe</strong>-<br />

Gemeinschaft umgesetzt werden kann und nachhaltig sicher<br />

gestellt wird, dass Menschen mit Behinderung nicht nur<br />

Rechte haben, sondern diese Rechte auch ausüben können.<br />

In diesem gemeinsamen Bemühen und mit Blick auf Ihre<br />

40-jährige Geschichte, auf die Sie stolz sein können, danke<br />

ich Ihnen für ihren Einsatz. Ich wünsche Ihnen Kraft und Mut,<br />

verbunden mit der Bitte: Machen Sie weiter so!<br />

Robert Antretter<br />

Vorsitzender der Bundesvereinigung <strong>Lebenshilfe</strong><br />

Meine herzliche Gratulation der<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong><br />

Sie kann stolz und freudig auf ihre 40j-ährige Geschichte<br />

blicken, die gefüllt ist mit schönen wie spannenden Kapiteln<br />

einer vorbildlichen, vertrauensvollen und verantwortungsbewussten<br />

Behindertenhilfe.<br />

Dieses Jubiläum ist ein Dank an alle Weggefährten, die mit<br />

ihrem Engagement Familien Perspektiven für ein erfülltes<br />

Leben geben, die Kindern, Jugendlichen und Er-wachsenen<br />

mit Behinderungen individuelle Lebensräume schaffen – Lebensräume,<br />

in denen sie sich weiterentwickeln können, ihre<br />

Fähigkeiten kennen und einsetzen lernen, an Lebenszutrauen<br />

gewinnen und soziale Integration erfahren.<br />

Dieses Jubiläum ist Beleg, dass <strong>Lebenshilfe</strong> aus ihrer Tradition<br />

allzeit Mut und Kraft geschöpft hat, Neues zu bewirken.<br />

Lassen wir also auch weiterhin nicht nach in unserem<br />

gemeinsamen Engagement einer weiter qualitätsvollen Familien-<br />

und Behindertenhilfe, die immer wieder auch einer<br />

Ergänzung, Verbesserung und Differenzierung bedarf. Und<br />

arbeiten wir weiter mit an der großen gesellschaftlichen Aufgabe,<br />

Strukturen und alles soziale Leben so zu gestalten, das<br />

jeder Mensch unbehindert dazugehören und teilhaben kann.<br />

Dieses Jubiläum ist Zuversicht, die Geschichte einer erfolgreichen<br />

zukunftsweisenden Behindertenhilfe in Ihrer Region<br />

fortzusetzen. Dazu wünsche ich der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<br />

<strong>Wolfratshausen</strong> weiterhin viel mutige und ausdauernde Initiative<br />

und eine starke Solidarität vieler Menschen, damit sie<br />

das bleibt, woraus sie entstanden ist: ein Gemeinschaftswerk<br />

lebendiger Hilfe, damit Leben gelingt.<br />

Barbara Stamm<br />

Vorsitzende des <strong>Lebenshilfe</strong>-Landesverbandes Bayern<br />

Präsidentin des Bayerischen Landtags


6 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 7<br />

Es ist schön,<br />

dass es die <strong>Lebenshilfe</strong> seit 40 Jahren gibt<br />

Vor über 21 Jahren bin ich zur <strong>Lebenshilfe</strong> gekommen.<br />

Am 15.09.1988 habe ich in der Werkstätte in Gaißach angefangen<br />

zu arbeiten.<br />

Jetzt arbeite ich Teilzeit im Büro und in der Küche.<br />

2005 habe ich eine Ausbildung zur Betriebsverwaltungsassistentin<br />

gemacht. Ich arbeite gerne in der Oberland Werkstätte.<br />

Ich bin 1991 am 1. Februar im <strong>Tölz</strong>er Wohnheim auf Gruppe 1<br />

eingezogen. Da war ich die Gruppenköchin.<br />

Das war schön. Die Betreuer waren auch in Ordnung.<br />

Und 1995 bin ich umgezogen in die Außenwohngruppe Haus<br />

Burgfrieden, in die obere Wohnung. Da war ich bis 2002. Im<br />

Juni bin ich wieder ins Wohnheim in die Wohngruppe im<br />

Dachgeschoss gezogen. Viele Jahre war ich Heimbeiratsvorsitzende.<br />

Dann habe ich mich selbstständig gemacht. 2006<br />

im Februar bin ich umgezogen. In die Eigene Wohnung in<br />

der Schießstattstraße 5. Da betreut mich Markus Mangold<br />

vom Unterstützten Wohnen mit seinem Team.<br />

Mir geht es gut.<br />

Ich will mich bei den Mitarbeitern bedanken für die Unterstützung<br />

und Hilfe im Wohnheim.<br />

Und bei den Mitarbeiten der Außenwohngruppe will ich mich<br />

auch bedanken, für die Hilfe.<br />

Ebenso bei den Oberland Werkstätten und beim Unterstützten<br />

Wohnen.<br />

Ich habe im Wohnheim noch viel gelernt. Ausflüge und Freizeiten<br />

in andere Länder haben mir viel bedeutet. Ich bin auch<br />

selbständig in Heimatabende gegangen und das miteinander<br />

Feiern hat mir auch viel bedeutet.<br />

Die <strong>Lebenshilfe</strong> hat mir geholfen, dass ich mein Leben so<br />

führen kann wie es mir gefällt.<br />

Es ist schön, dass es die <strong>Lebenshilfe</strong> seit 40 Jahren gibt.<br />

Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum!<br />

Anastasia Waldherr<br />

Mitarbeiterin der Oberland Werkstätten,<br />

Ambulant unterstütztes Wohnen der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

Herzliche Gratulation zu<br />

40 Jahre <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong><br />

Der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>–<strong>Wolfratshausen</strong> gratuliere ich herzlich<br />

zu ihrem Jubiläum.<br />

Die Achtung vor der Würde des Menschen ist der Kernpunkt<br />

unserer von christlich-humanistischen Traditionen geprägten<br />

Ethik. Dazu gehört, dass Menschen mit Behinderung von<br />

Geburt an optimal gefördert werden, um ihnen ein würdiges<br />

Leben in größtmöglicher Selbstbestimmung zu ermöglichen.<br />

Dafür setzt sich seit vier Jahrzehnten die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong><br />

<strong>Tölz</strong>–<strong>Wolfratshausen</strong> in vorbildlicher Weise ein.<br />

In dieser Zeit ist es gelungen, im Landkreis ein engmaschiges<br />

Netzwerk an Einrichtungen aufzubauen, die Menschen mit<br />

Behinderung zugutekommen. Die Angebote reichen von<br />

der Frühförderung über Schulen und Werkstätten bis hin<br />

zu Wohnheimen und zu Offenen Hilfen für die betroffenen<br />

Familien. Besondere Erwähnung verdient hierbei die Schülerfirma<br />

„Freizeit aktiv & sozial“, die es jungen Menschen<br />

ermöglicht, sich das Taschengeld aufzubessern und dabei<br />

wertvolle Erfahrungen im mitmenschlichen und sozialen Bereich<br />

zu sammeln. Zudem wird hierbei ein wertvoller Beitrag<br />

zur Integration von Menschen mit Behinderung geleistet.<br />

Der große Erfolg der <strong>Lebenshilfe</strong> über die vergangenen vier<br />

Jahrzehnte hinweg wäre ohne den Einsatz vieler Ehrenamtlicher<br />

nicht möglich gewesen. Dafür danke ich ihnen bei<br />

dieser Gelegenheit von Herzen.<br />

Der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>–<strong>Wolfratshausen</strong> sowie ihren ehrenamtlichen<br />

und beruflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

wünsche ich weiterhin eine erfolgreiche Arbeit zum<br />

Wohl der Menschen in der Region. Allen, die von einer der<br />

Einrichtungen der <strong>Lebenshilfe</strong> profitieren können, wünsche<br />

ich eine gute Zukunft.<br />

Horst Seehofer<br />

Ministerpräsident des Freistaats Bayern


8 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 9<br />

Die <strong>Tölz</strong>er <strong>Lebenshilfe</strong> ist vorbildlich<br />

in ihrem bürgerschaftlichen Engagement<br />

40 Jahre <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong>, das sind 40<br />

Jahre erfahrener und hingebungsvoller Einsatz für Menschen<br />

mit Behinderungen. Hinter der <strong>Tölz</strong>er <strong>Lebenshilfe</strong> steht ein<br />

breites Selbsthilfenetzwerk aus Familien, Fachleuten, Freunden<br />

und ehrenamtlichen Helfern. Gemeinsames Ziel ist die<br />

Förderung von geistig behinderten Menschen, um ihnen<br />

die Voraussetzungen für ein möglichst selbst bestimmtes<br />

Leben zu geben. Im Laufe der Jahre ist dazu ein umfangreicher<br />

Verbund aus Betreuungseinrichtungen entstanden<br />

von der Frühförderung, Krippen und Kindertagesstätten, über<br />

Schulen, Werkstätten und Wohneinrichtungen. Jeder Schritt<br />

wird begleitet von erfahrenen Fachmännern und Fachfrauen.<br />

Daneben kann die <strong>Lebenshilfe</strong> aber auch auf den Einsatz<br />

ehrenamtlicher Helfer und Familienmitglieder bauen, ohne<br />

deren Unterstützung nichts gehen würde.<br />

Menschen mit Behinderungen brauchen unsere besondere<br />

Zuwendung und Sensibilität; denn sie haben besondere<br />

Bedürfnisse und Ansprüche. Daher muss Hilfe individuell<br />

gestaltet sein. Jedes Kind und jeder Erwachsene soll trotz<br />

einer oder mehrfacher Behinderung möglichst aktiv am Leben<br />

teilnehmen und verdient eine auf die ganz eigenen Bedürfnisse<br />

zugeschnittene Unterstützung. Gerade hierin liegt<br />

die Stärke der <strong>Tölz</strong>er <strong>Lebenshilfe</strong>. Durch ihr umfangreiches,<br />

über die Jahre gewachsenes Hilfs- und Betreuungsangebot<br />

kann sie individuell gestaltete Hilfestellung leisten, um jedem<br />

Menschen zu geben, was für eine möglichst eigenständige<br />

Entwicklung nötig ist.<br />

Die <strong>Tölz</strong>er <strong>Lebenshilfe</strong> ist vorbildlich sowohl in ihrer Arbeit<br />

für Menschen mit Behinderungen als auch in Sachen bürgerschaftliches<br />

Engagement. Ich wünsche dem Projekt viele<br />

Nachahmer und weiterhin alles Gute!<br />

Ilse Aigner MdB<br />

Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz,<br />

Stimmkreisabgeordnete im Deutschen Bundestag<br />

Es ist das Verdienst der <strong>Lebenshilfe</strong>,<br />

dass Menschen mit Behinderung anerkannt sind<br />

In den vergangenen 40 Jahren hat sich für Menschen mit<br />

Behinderungen vieles verbessert. Noch in der Nachkriegszeit<br />

waren Familien mit ihren behinderten Kindern auf sich<br />

alleingestellt, größtenteils auch sozial an den Rand gedrängt.<br />

Heute leben in Deutschland zirka. 8,4 Millionen Menschen<br />

mit Behinderungen – und dass sie inzwischen weitestgehend<br />

anerkannt und ihre Rechte so stark wie nie sind, ist nicht<br />

zuletzt das Verdienst der <strong>Lebenshilfe</strong>.<br />

„Es ist normal verschieden zu sein“ – diesen Leitspruch hat<br />

die <strong>Lebenshilfe</strong> Kreisvereinigung <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong> seit<br />

den Tagen ihrer Gründung mit großem Engagement gelebt<br />

und im Bewusstsein der Gesellschaft verankert. Vor allem<br />

aber hat die <strong>Lebenshilfe</strong> stets aufmerksam gemacht auf den<br />

Reichtum, den auch und gerade Menschen mit geistiger Behinderung<br />

für unsere Gesellschaft bedeuten, auf ihre Menschenwürde<br />

sowie den Wert ihrer Persönlichkeit, ihrer Kreativität<br />

und ihrer Fähigkeit zu lieben und geliebt zu werden.<br />

Heute bietet die <strong>Lebenshilfe</strong> in unserem Landkreis ein dicht<br />

geknüpftes Netz an Beratungs- und Betreuungseinrichtungen<br />

für alle Generationen, damit Menschen mit geistiger Behinderung<br />

von Beginn an optimal gefördert werden, um ein<br />

menschenwürdiges und nach Möglichkeit selbst bestimmtes<br />

Leben zu führen. Dafür gebührt allen Beteiligten, die sich<br />

innerhalb der <strong>Lebenshilfe</strong> haupt- oder ehrenamtlich mit großem<br />

Einsatz zum Wohle der Menschen mit Behinderung engagieren,<br />

ein großer Dank.<br />

Aufgabe der Politik ist es, auch weiterhin die Voraussetzungen<br />

dafür zu schaffen, dass Selbsthilfeorganisationen wie die <strong>Lebenshilfe</strong><br />

ihrer ehrenvollen und für die Gesellschaft so wichtigen<br />

Arbeit in einem optimalen Umfeld nachgehen können.<br />

Dazu zählen in erster Linie der Ausbau integrativer Plätze<br />

in Kindertageseinrichtungen, die grundsätzliche Einschu-<br />

lung von Kindern<br />

mit sonderpädagogischemFörderbedarf<br />

in die Regelschule<br />

sowie die<br />

Förderung von Plätzen<br />

in Werkstätten<br />

für Menschen mit<br />

Behinderung,<br />

Zum 40-jährigen<br />

Bestehen der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<br />

<strong>Wolfratshausen</strong> gratuliere<br />

ich Ihnen<br />

ganz herzlich. Darüber hinaus wünsche ich den zahlreichen<br />

haupt- und ehrenamtlich Aktiven weiterhin viel Freude und<br />

Erfolg bei ihrer Arbeit zum Wohl der Menschen mit geistiger<br />

Behinderung.<br />

Martin Bachhuber<br />

Stimmkreisabgeordneter im Bayerischen Landtag


10 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 11<br />

Der Name „<strong>Lebenshilfe</strong>“ ist Programm<br />

Menschen mit Behinderung brauchen Solidarität<br />

Bei der <strong>Lebenshilfe</strong> ist der Name Programm. Er steht hier im<br />

Landkreis <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong> für mittlerweile 40 Jahre<br />

Hilfe und Begleitung von Mensch zu Mensch, für behinderte<br />

Menschen jeden Alters und ihrer Familien. Die <strong>Lebenshilfe</strong><br />

ist so zu einem Helfer der ersten Stunde und zu einem Markenzeichen<br />

für Mitmenschlichkeit und Solidarität geworden.<br />

Diese 40 Jahre <strong>Lebenshilfe</strong> sind zugleich 40 Jahre Schutz<br />

und Hilfe für behinderte Mitmenschen. Ich finde es deshalb<br />

richtig, dieses Jubiläum zu feiern, um auch der Öffentlichkeit<br />

zu zeigen, dass geistig behinderte Menschen dazugehören<br />

wollen, dass sie im Tages- und Weltgeschehen mittendrin<br />

sein wollen und nicht außen vor. Was diese Menschen brauchen<br />

ist Verständnis, ist Zuwendung, Freundschaft. Sie wollen<br />

dabei sein, wollen mitdenken, mitfühlen, mitreden und<br />

auch mithandeln. Sie wissen, dass sie etwas leisten können.<br />

Daher brauchen sie eine Lebensaufgabe, die ihnen das Bewusstsein<br />

gibt, nützlich zu sein. Denn in vielen Fällen macht<br />

nicht die Behinderung selbst die Last so schwer, sondern das<br />

abgesondert werden und abseits stehen.<br />

„Es ist nicht entscheidend, dass ich im Rollstuhl sitze, entscheidend<br />

ist, welche Rolle man mir zuweist“. Dieser Satz<br />

eines behinderten Menschen sollte uns nachdenklich machen<br />

und auch zur Richtlinie für das Verhalten der gesamten<br />

Gesellschaft werden. Behinderte Menschen brauchen kein<br />

Mitleid. Sie brauchen Solidarität und Unterstützung. Unsere<br />

Gesellschaft hat lange gebraucht, um das zu verstehen.<br />

Denn Menschen mit Behinderung gehören in die Mitte der<br />

Gesellschaft. Sie haben ein Recht auf Teilhabe an Bildung, an<br />

Arbeit, an Freizeit – genau wie alle anderen Menschen auch.<br />

Dass dieses Verständnis aber auch in die Köpfe und die Herzen<br />

der Menschen ohne Behinderungen dringt, dazu hat die<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> über 40 Jahre hinweg ganz wesentlich beigetragen.<br />

Mein Respekt und<br />

meine Achtung gelten<br />

den Mitgliedern,<br />

die in vier Jahrzehnten<br />

dazu beitrugen,<br />

das Leben<br />

für die Behinderten<br />

lebenswert und<br />

für die Gesellschaft<br />

zukunftsfähig zu<br />

machen. Im Landkreis<br />

werden sie<br />

dabei immer einen<br />

verlässlichen Partner<br />

haben, denn <strong>Lebenshilfe</strong><br />

tut uns allen gut.<br />

In diesem Sinne hoffe ich, dass sich die <strong>Lebenshilfe</strong> auch<br />

in den nächsten 40 Jahren weiterhin so erfolgreich für die<br />

gesellschaftliche Anerkennung unserer Mitbürgerinnen und<br />

Mitbürger mit geistiger Behinderung einsetzt. Die <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong> hat diese Ziele in den vier Jahrzehnten<br />

ihres Bestehens konsequent verfolgt und viel erreicht.<br />

Josef Niedermaier<br />

Landrat des Landkreises <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong><br />

Enger Kontakt von Stadt und <strong>Lebenshilfe</strong><br />

Integration ist kein Lippenbekenntnis<br />

Herzlichen Glückwunsch zum 40-jährigen Jubiläum der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>–<strong>Wolfratshausen</strong>.<br />

Die Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong> hat damals wie heute ein offenes Ohr für<br />

die Belange und Bedürfnisse der Menschen mit Behinderung.<br />

Bereits vor der Vereinsgründung wurde ein Heilpädagogischer<br />

Kindergarten im <strong>Tölz</strong>er Jugendheim betrieben. Besonders intensiv<br />

und sehr erfolgreich war der Kontakt zur Stadt durch<br />

die langjährigen Vorsitzenden Maria Schnitzer und Gregor<br />

Dorfmeister, sowie den stellvertretenden Vorsitzenden, Stadtrat<br />

Reinhold Hüttl und den städtischen Mitarbeiter Gerhard<br />

Grasberger. Durch die Überlassung des Grundstückes an<br />

der Bairawieser Straße, jährlich wiederkehrende finanzielle<br />

Unterstützungen und Zuschüsse, wie auch zuletzt durch die<br />

Förderung des Turnhallenbaues, hat die Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong> immer<br />

wieder dazu beigetragen, dass Integration, Inklusion und Teilhabe<br />

nicht nur Lippenbekenntnisse und leere Worte bleiben.<br />

Für die Zukunft wünsche ich den ehrenamtlich und hauptamtlich<br />

tätigen Menschen, die sich in der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong><br />

<strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong> für die Menschen mit Behinderung einsetzen,<br />

immer eine glückliche Hand, ein harmonisches Miteinander<br />

und viel Erfolg. Josef Janker<br />

1. Bürgermeister der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>


12 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 13<br />

Erinnerungen an die Gründerjahre der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

Von Gregor Dorfmeister<br />

Vierzig Jahre <strong>Tölz</strong>er <strong>Lebenshilfe</strong>, dazu müsse mir, als ehemaligem<br />

langjährigen Kreisvorsitzenden doch gewiß etwas<br />

einfallen, meinte mein oftmaliger Griechenland-Bergführer<br />

und Freund Rainer Bannier. „Vielleicht auch ein bißerl ’was<br />

Anekdotisches?“ Indessen, während der mehr als 25 Jahre,<br />

in denen ich mit der <strong>Lebenshilfe</strong> „verbandelt“ war, blieben<br />

Vorkommnisse, die man nachträglich zur Anekdote aufstufen<br />

konnte, äußerst „rar“. Was aber unauslöschlich in mein Gedächtnis<br />

eingeprägt ist, das ist die Erinnerung an Menschen,<br />

von denen freilich nicht wenige den Weg ins andere, „ewige“<br />

Leben schon vorausgegangen sind.<br />

Trauer um verdienstvolle Helferinnen und Helfer<br />

Ich denke dabei vor allem an Reinhold Hüttl, Mitbegründer<br />

der <strong>Tölz</strong>er <strong>Lebenshilfe</strong>, für mich ein Freund und treuer Wegbegleiter<br />

über viele Jahre. Den für ihn als Leiter des Sozialamtes<br />

im <strong>Tölz</strong>er Landratsamt oft schwierigen Spagat zwischen<br />

dienstlichen Vorgaben und Hilfsbereitschaft hat er stets zum<br />

Wohl der <strong>Lebenshilfe</strong> gemeistert. Sein früher Tod hat mich<br />

sehr traurig gemacht. Nicht minder betroffen war ich durch<br />

das jähe Ableben meines Freundes Joachim Scholz, mit dem<br />

ich problemlos die Fusion der von ihm geleiteten Wolfratshauser<br />

mit „meiner“ <strong>Tölz</strong>er <strong>Lebenshilfe</strong> erarbeiten und zur<br />

Gesamt-Kreisvereinigung verwirklichen konnte. Tiefe Trauer<br />

löste auch der plötzliche Tod unseres geschätzten Vorstandsmitglieds<br />

Horst Bräuer aus.<br />

Zum caritativen Konzern gewachsen<br />

Nicht vergessen habe ich die immer zur ehrenamtlichen Mitarbeit,<br />

sei es im Vorstand oder als Spendensammlerinnen,<br />

bereiten Behinderten-Mütter Kuni Zwick, Fanny Dehn und<br />

Anni Schropp. Deren Hauptsorge, „mei was macht der Bua<br />

bloß, bal’s mi’ nimmer gibt?“ konnten wir durch den Bau<br />

unseres ersten Wohnheimes an der <strong>Tölz</strong>er Bairawieser Stra-<br />

ße zumindest beschwichtigen.<br />

Wer<br />

den heute mit mehr<br />

als 200 hauptamtlich<br />

Beschäftigten und<br />

Millionen-Umsätzen<br />

längst zu einem<br />

bedeutenden Wirtschaftsunternehmen<br />

und Arbeitgeber<br />

herangewachsenen<br />

„Konzern <strong>Lebenshilfe</strong>“<br />

vor Augen hat,<br />

der kann sich nicht<br />

vorstellen, wie mühsam und schwierig die Anfänge waren,<br />

damals vor 40 Jahren. Und hier steht einzig ein Name im<br />

Mittelpunkt, nämlich der, der eigentlichen „Mutter“ unserer<br />

<strong>Lebenshilfe</strong>: Maria Schnitzer!<br />

Maria Schnitzer „Mutter <strong>Lebenshilfe</strong>“<br />

Schon anno 1966 hatte sie mit weiteren Müttern behinderter<br />

Kinder einen von den Mammis abwechselnd betreuten<br />

Kinderhort geschaffen. Mit dieser eigentlichen „Geburtsstunde“<br />

nicht zufrieden, schaffte Maria Schnitzer zusammen<br />

mit Reinhold Hüttl die offizielle Gründung des Vereins <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>. Zwei Jahre später, die Pläne eine Werkstätte<br />

für Menschen mit Behinderungen zu schaffen, hatten<br />

inzwischen auch die Redaktion des <strong>Tölz</strong>er Kurier erreicht<br />

und mich veranlaßt, die üblichen Weihnachtsaktionen diesem<br />

Ziel zu widmen: Runde 200 000 D-Mark kamen zusammen,<br />

und wenig später saß Maria Schnitzer bei mir im<br />

Büro und fragte mich, ob ich in einem neu zu wählenden<br />

Vorstand mitmachen würde. Meinem Ja-Wort folgten der damalige<br />

Sparkassen-Vorstandsvorsitzende Max Aigner, der für<br />

die EDV zuständige Fachmann im <strong>Tölz</strong>er Rathaus Gerhard<br />

Grasberger, die Behinderten-Mama Kuni Zwick, Sozialamtsleiter<br />

Reinhold Hüttl und – als geistiger Beistand – der damalige<br />

Guardian des <strong>Tölz</strong>er Franziskanerklosters und heute<br />

als Seelsorger in St. Anton in Garmisch-Partenkirchen tätige<br />

Pater Winfried Prummer. Er bot uns nicht nur das Refektorium<br />

als Sitzungsraum, gab uns geistlichen Zuspruch, wenn<br />

uns die Köpfe rauchten, sondern kletterte zu vorgerückter<br />

Stunde auch noch in den klösterlichen Weinkeller, um durch<br />

eine süffige Spende die Stimmung aufzulockern. Ein Glück,<br />

daß wir damals alle zu Fuß unterwegs waren!<br />

Pater Winfried im Nikolausgewand<br />

Nicht vergessen habe ich bis heute Pater Winfrieds Auftritte<br />

als Heiliger Nikolaus in unserer damals kleinen, provisorischen<br />

Behindertenwerkstätte am <strong>Tölz</strong>er Scharfeiterweg.<br />

Während die Mehrzahl der dort Tätigen in Ehrfurcht vor<br />

dem heiligen Mann in Mitra, Rauschebart und Bischofsstab<br />

erstarrte, wollte der Bauer Schorschi unbedingt die wahre<br />

Identität des seiner Meinung nach nur „verkleideten“ Nikolaus<br />

lüften. Es gelang ihm nicht: Pater Winfried zog sich nach<br />

seinem Werkstatt-Auftritt jeweils schleunigst aus dem Saal<br />

ins angrenzende Material-Kammerl zurück und flüchtete von<br />

dort durchs Fenster ins Freie. Der Bauer Schorsch verfolgte<br />

ihn, war aber nicht schnell genug und staunte angesichts des<br />

leeren Material-Kammerls: „Der Nikolaus is’ pfeilgrad echt!“<br />

Wie ich mit Ämtern, Bezirksregierung und Kultusministerium<br />

zurecht gekommen sei, werde ich mitunter gefragt. Bis hinauf<br />

zur Regierung von Oberbayern gab es nie Probleme.<br />

Dafür sorgte oft mein – inzwischen auch schon verstorbener<br />

– Freund, <strong>Tölz</strong>er Stimmkreisabgeordneter für den bayerischen<br />

Landtag und nachmaliger Finanzminister Max Streibl.<br />

Scharmützel mit Kultusministerium<br />

Als wir endlich beim Kultusministerium die Gründung unserer<br />

privaten Förderschule für Kinder mit Behinderungen durchgesetzt<br />

hatten, wartete ich lange vergebens auf die uns vom<br />

Finanzminister zugesagten staatlichen Fördermittel. Meine<br />

mehrfachen Vorsprachen beim zuständigen Ministerialrat B.<br />

im Kultusministerium fruchteten nicht. Das Geld, von dem<br />

ich wußte, daß es uns Max Streibl zugedacht hatte, landete<br />

nie bei uns, sondern stets in irgendwelchen Gymnasien.<br />

Bei meinen mehrmaligen Besuchen im Büro des Herrn Ministerialrats<br />

verschwand dieser hinter den meterhoch auf seinem<br />

Schreibtisch gestapelten Aktenbergen so daß ich das<br />

Gespräch oft mit dem Satz begann: „Sind Sie überhaupt<br />

da?“ Dann kam sein atemlos Gekrächztes: „Ach Sie schon<br />

wieder!“ Finanzminister Streibl erklärte mir: „Wenn das angewiesene<br />

Geld mein Haus in Richtung Kultusministerium<br />

verlassen hat, habe ich keinen Einfluß mehr darauf!“<br />

Dr. Stoibers Machtwort ebnete den Weg<br />

In meiner Verzweiflung wandte ich mich ans Büro des Bayerischen<br />

Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß. Dort verwies<br />

man mich an einen alten Bekannten, der inzwischen sozusagen<br />

zur „rechten Hand“ von FJS aufgestiegen war, Dr.<br />

Edmund Stoiber. Ich erklärte ihm meine erfolglosen Bemühungen<br />

und verließ ihn ohne große Hoffnung. Doch siehe da,<br />

am nächsten Mittag rief mich ein aufgebrachter Ministerialrat<br />

B. an und klagte auf kernbayerisch: „Dös hätt’s jetzt aa net<br />

braucht, dass Sie mi’ a so absaufen laßn!“ Drei Tage später<br />

war das benötigte Geld auf unserem Konto, das Unternehmen<br />

„Von-Rothmund-Schule“ konnte verwirklicht werden.<br />

Dr. Stoiber habe ich seinen damaligen Einsatz für unsere<br />

Schule nie vergessen. Mit dem bayerischen Kultusministerium<br />

leben wir längst in bestem Einvernehmen – danke!


14 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong><br />

Erinnerungen zur Entwicklung der Oberland Werkstätten<br />

Wenn ich über die vergangenen 28 Jahre meiner Tätigkeit<br />

als Geschäftsführer der Oberland Werkstätten GmbH nachdenke,<br />

kehren die Erinnerungen schnell und intensiv an die<br />

Anfangszeiten der ersten Jahre zurück.<br />

Einige Schlaglichter dazu:<br />

- Die Werkstätte in Gaißach war für den gesamten Landkreis<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong> errichtet worden und sollte 150<br />

Menschen mit Behinderungen einen Arbeitsplatz anbieten.<br />

Gerade einmal 60 Menschen mit Behinderungen verloren<br />

sich in den neuen Räumlichkeiten.<br />

- Die Küche war noch nicht in Betrieb, das Essen wurde von<br />

einer Betriebskantine aus der Nachbarschaft bezogen.<br />

- Die Wäscherei-Maschinen standen verpackt im Keller. Sie<br />

wurden angeschafft, um die zugesagten Zuschüsse für die<br />

Ausstattung nicht zu verlieren.<br />

- Produzierende GruppenleiterInnen und mithelfende Menschen<br />

mit Behinderungen prägten das Bild in den Arbeitsbereichen.<br />

- Sprachlich wurden die Menschen mit Behinderungen von<br />

Eltern, Angehörigen und <strong>Lebenshilfe</strong>-Verantwortlichen liebevoll<br />

als „unsere Schützlinge“ bezeichnet.<br />

- Nikolaus- bzw. Weihnachtsfeiern wurden vom pädagogisch<br />

ausgebildeten Personal und unter Einbeziehung der Eltern<br />

festlich gestaltet. Menschen mit Behinderungen durften,<br />

wie bei Kinderkrippenfeiern, im Rahmenprogramm mitwirken.<br />

- Soziale Arbeit hatte eine hohe gesellschaftliche Wertschätzung.<br />

Sicherlich auch deshalb, weil bei einem leergefegten<br />

Arbeitsmarkt soziale Berufe wenig Attraktivität für die Berufwahl<br />

ausstrahlten.<br />

- Fortbildungen für das angestellte Personal bekamen erst<br />

langsam den gebührenden Stellenwert.<br />

Auch ich habe als neuer, junger Geschäftsführer meinen<br />

Schwerpunkt auf die Schaffung guter Rahmenbedingungen<br />

gelegt. Es sollte den uns anvertrauten Menschen mit Behinderungen<br />

gut gehen und ihre natürliche Lebensfreude unterstützt<br />

werden.<br />

Meine sonderpädagogische Zusatzausbildung für Leiter von<br />

Werkstätten für Menschen mit Behinderungen machte ich<br />

beim Deutschen Caritas-Verband in Freiburg, weil ich bei<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> in Marburg mehrere Jahre Wartezeit in Kauf<br />

hätte nehmen müssen. In einer gruppendynamischen Fortbildungswoche<br />

hatte ich damals ein Schlüsselerlebnis. Ein<br />

von mir mit meinem begrenzten Talent gemaltes Bild über<br />

meine Rolle im System der Oberland Werkstätten GmbH wurde<br />

von den Kollegen (es waren wirklich nur Männer) äußerst<br />

kritisch hinterfragt. Es fehlten ihnen die Menschen mit Behinderungen,<br />

deren Gesichter, Bedürfnisse und Emotionen.<br />

Für mich ein sehr wichtiger Anstoß, mich mehr mit den<br />

Entwicklungspotentialen der uns anvertrauten Menschen<br />

auseinanderzusetzen und nicht nur für günstige Rahmenbe-<br />

dingungen zu sorgen. Damit wurde automatisch berufliche<br />

Bildung, Selbstbestimmung, Beteiligung und Mitwirkung zu<br />

einer entscheidenden Zielsetzung. Für mich war es und ist<br />

es immer noch erstaunlich, welche Leistungen Menschen<br />

erbringen können, wenn sie eine anregende, fördernde und<br />

auch fordernde Umgebung vorfinden.<br />

Im Jahre 1994 wurde durch unseren Hauptleistungsträger,<br />

den Bezirk Oberbayern, ein wichtiger Schritt zur Weiterentwicklung<br />

des Unternehmens Oberland Werkstätten GmbH<br />

eingeleitet. Der bisher gewohnte kostendeckende Pflegesatz<br />

wurde zu einem leistungsbezogenen Entgelt umgewandelt.<br />

Der Bezirksverwaltung und den politischen MandatsträgerInnen<br />

ging es bei diesen Veränderungen sicherlich in erster<br />

Linie um Kosteneinsparungen und Vereinfachungen des Abrechnungssystems.<br />

Aber durch diese neuen Vorgaben haben<br />

sich unsere internen Fragestellungen gewandelt. Gingen<br />

sie früher mehr in die Richtung, „was wird bezahlt, wo gibt<br />

es Zuschüsse?“, so veränderten sie sich dahingehend, „was<br />

brauchen wir, um unsere inneren Strukturen und Ablaufprozesse<br />

besser, klarer, einfacher und effektiver zu gestalten.“<br />

Wir wurden von einer Versorgungseinrichtung zu einem gemeinnützigen<br />

Unternehmen.<br />

Ein weiterer wichtiger Impuls von außen kam wenige Jahre<br />

später von unseren Industriekunden. Diese forderten ein<br />

geprüftes Qualitätsmanagementsystem. 2000 wurden wir<br />

erstmals nach der DIN ISO zertifiziert. Viele weitere Entwicklungen<br />

in unsere Fertigungs-prozesse wurden durch die Anforderungen<br />

unserer Industriekunden angestoßen.<br />

Diese äußeren Impulse machten es aus heutiger Sicht möglich,<br />

dass mit einem seit 1994 um rund 25% verringerten<br />

Leistungsentgelt (bereinigt durch Preis- und Kostensteigerun-gen<br />

und Inflationsraten) gleichzeitig die berufliche Bildung<br />

sowohl der angestellten MitarbeiterInnen wie auch der<br />

Menschen mit Behinderungen wesentlich ausgeweitet und<br />

systematisiert werden konnte.<br />

Natürlich hat diese Entwicklung auch ihre Schattenseiten.<br />

Viele gewohnten arbeitsbegleitenden Angebote, insbesondere<br />

die kreativen Angebote im Bereich der Musik, des<br />

Theaters, des kreativen Gestaltens und die diversen Freizeitangebote<br />

wurden reduziert oder ganz aufgegeben. Diese<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 15<br />

Veränderungen haben die Kultur des Miteinanders in unseren<br />

Einrichtungen geprägt. Viele selbstbewusste Persönlichkeiten,<br />

manchmal auch sehr eigenwillige, man kann also<br />

sagen „völlig normale“ Menschen, prägen den betrieblichen<br />

Alltag. Natürlich hat dies nicht nur mit den Änderungen in<br />

den Werkstätten zu tun, sondern auch mit den neu geschaffenen<br />

<strong>Lebenshilfe</strong>-Einrichtungen von der Frühförderung über<br />

Kindergarten, Schule und Wohnheime sowie einer neuen Elterngeneration,<br />

deren Schutzbedürfnis für ihre Kinder nicht<br />

mehr vom eigenen Erleben des Dritten Reiches geprägt ist.<br />

Heute arbeiten viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

an anspruchsvollen Maschinen, Geräten und Vorrichtungen<br />

und stellen ein wichtiges Glied der gesamten wirtschaftlichen<br />

Wertschöpfungskette dar.<br />

Insbesondere bei Ehrungen von langjährigen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern rührt es mich persönlich sehr an,<br />

wie Menschen mit Behinderungen, WeggefährtInnen über<br />

viele Jahre mit dem Älterwerden zurechtkommen. Beides ist<br />

erlebbar: Lebensfreude und Vitalität bis ins hohe Alter, wie<br />

sie vor einigen Jahrzehnten überhaupt nicht denkbar waren,<br />

strahlen manche aus. Andere benötigen einen hohen Unterstützungsbedarf,<br />

weil die geistigen und körperlichen Kräfte<br />

schwinden.<br />

Die vergangenen 28 Jahre haben gezeigt, welches Entwicklungspotential<br />

Menschen freisetzen können, wenn sie ein<br />

entsprechend anregendes und förderndes Umfeld vorfinden.<br />

Aus diesen Beobachtungen heraus wage ich keine Prognose,<br />

wo zukünftig die Grenzen der beruflichen Möglichkeiten<br />

für behinderte Menschen liegen. Unsere Außenarbeitsplätze<br />

- einzeln und in Gruppen -, die vielen anspruchsvollen Tätigkeitsbereiche<br />

in unseren Arbeitsgruppen, die erstaunlichen<br />

persönlichen Entwicklungsschritte im Bereich von Selbstbestimmung<br />

und Mitwirkung zeigen mir, dass wir in Zukunft<br />

unser Augenmerk weiter auf ihre Möglichkeiten und Ressourcen<br />

legen werden.<br />

Martin Zeller<br />

Geschäftsführer der Oberland Werkstätten GmbH


16 | 1/<strong>2010</strong> 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 17<br />

Rückblick auf die letzten Jahre der <strong>Lebenshilfe</strong> gGmbH<br />

Obwohl die drei Jahre meiner Geschäftsführertätigkeit bei der<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong> gGmbH im Vergleich<br />

zum gefeierten Geburtstag eher gering anmuten, komme<br />

auch ich gerne der Bitte nach, für diese Jubiläumsausgabe<br />

einen kurzen Rückblick auf diese drei Jahre beizusteuern.<br />

Tatsächlich hat sich in dieser kurzen Zeit bereits vieles ereignet,<br />

hier einige Beispiele:<br />

- Umstrukturierung der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong><br />

gGmbH. Jeder Einrichtungsbereich wird seitdem von<br />

einem Leiter vor Ort betreut.<br />

- Renovierung und Modernisierung der Von-Rothmund-<br />

Schule.<br />

- Verbesserung der Betreuungsqualität in vielen Bereichen:<br />

so stieg die Mitarbeiterzahl über die drei Jahre von ca. 190<br />

auf ca. 250! Die eingesetzten Mittel für unsere Betreuten<br />

wuchsen von acht Mio. Euro auf zehn Mio. Euro pro Jahr.<br />

Neben der vielfältigen Vorteile für die Nutzer unserer Angebote<br />

haben sich damit auch die Arbeitsbedingungen der<br />

Belegschaft in beträchtlichem Ausmaß weiter verbessert.<br />

- Umbau des Wohnheims in Geretsried.<br />

- Projektierung eines Turnhallen-Neubaus, einer Erweiterung<br />

der Förderstätte in Geretsried und des Anbaus eines Wintergartens<br />

für die Seniorenbetreuung beim Wohnheim <strong>Bad</strong><br />

<strong>Tölz</strong>.<br />

Auch wenn das Umfeld schwieriger wird, schaue ich doch<br />

positiv in die nächsten Jahre und erwarte eine weiterhin<br />

gute Entwicklung der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong><br />

gGmbH.<br />

Für die zurückliegenden drei Jahre möchte ich mich bei den<br />

Eltern und dem Vorstand der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong><br />

für das entgegengebrachte Vertrauen recht herzlich<br />

bedanken.<br />

Mein großer Dank gilt auch allen Mitarbeitern für die gute<br />

und erfolgreiche Zusammenarbeit.<br />

Franz Gulder<br />

Geschäftsführer der <strong>Lebenshilfe</strong> gGmbH<br />

40 Jahre <strong>Lebenshilfe</strong><br />

im Landkreis<br />

Ein Rückblick zum Jubiläum der Kreisvereinigung<br />

„<strong>Lebenshilfe</strong>“ – das ist ein häufig und vieldeutig benutzter<br />

Begriff, doch in unserem Landkreis gibt es keine Missverständnisse,<br />

wenn von der <strong>Lebenshilfe</strong> die Rede ist: Ein gemeinnütziger<br />

Verein, der seit 40 Jahren geistig behinderte<br />

Menschen und ihre Angehörigen fördert. Persönlich betroffene<br />

Eltern haben am 17. Juli 1970 die <strong>Tölz</strong>er <strong>Lebenshilfe</strong><br />

gegründet. Ein Jahr danach entstand auch im Altlandkreis<br />

<strong>Wolfratshausen</strong> eine Kreisvereinigung, die 1985 durch Fusion<br />

in einer fortan landkreisweit tätigen Kreisvereinigung<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong> aufgegangen ist. Lesen Sie dazu<br />

unseren Rückblick auf 40 Jahre <strong>Lebenshilfe</strong> im Landkreis<br />

– von den ersten kleinen Anfängen bis in die Gegenwart.<br />

Rund vierhundert Menschen mit Behinderung aus unserem<br />

Landkreis finden heute in Einrichtungen der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

gezielte Förderung und Betreuung. Ziel aller unserer Bemühungen<br />

ist es, behinderten Menschen ein weitestgehend<br />

selbständiges und normales Leben zu ermöglichen und sie<br />

– wo immer das möglich ist – sie bestmöglich in unser Gemeinwesen<br />

zu integrieren. Ein Anliegen der <strong>Lebenshilfe</strong> ist es<br />

natürlich auch, ihre Eltern und Angehörigen nach Kräften zu<br />

unterstützen und zu entlasten.<br />

Die Arbeit der <strong>Lebenshilfe</strong> gilt Menschen, die früher häufig im<br />

Abseits standen und während der Hitlerzeit zu aller Geringschätzung<br />

auch noch mörderische Verfolgung erleiden mussten.<br />

Selbst im aufgeschlossenen, der Achtung der Menschenwürde<br />

verpflichteten Nachkriegsdeutschland war man lange<br />

Zeit unsicher, wie man mit geistig behinderten Menschen<br />

richtig umgehen soll. Behinderung war meistens gleichbedeutend<br />

mit weitgehendem Ausschluss von schulischer Bildung,<br />

beruflicher Betätigung, angemessenen Wohnverhältnissen<br />

und sozialen Kontakten. Bei solch einer historischen Betrachtung<br />

vermag man erst zu ermessen, wie viel Segensreiches


18 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 19<br />

die <strong>Lebenshilfe</strong> seit ihrer Gründung vor 40 Jahren in unserem<br />

Landkreis geleistet hat.<br />

Die <strong>Lebenshilfe</strong> schuf ein positives Klima für Menschen<br />

mit Behinderung<br />

Wenn die <strong>Lebenshilfe</strong>-Kreisvereinigung heuer ihr Jubiläum feiert<br />

und eine Bilanz von 40 Jahren erfolgreicher Arbeit zieht,<br />

dann kann sie nicht nur auf ein vielfältiges Angebot mustergültiger<br />

Einrichtungen stolz sein, sondern auch auf ein positiv<br />

Ehrenmitglied Maria Schnitzer, 1. Vorsitzende 1973–1981<br />

verändertes Klima, in dem Menschen mit Behinderung dank<br />

konsequenter Aufklärungsarbeit der <strong>Lebenshilfe</strong> zu akzeptierten<br />

Mitmenschen geworden sind. Dennoch lehnt man sich<br />

in unserer Organisation keinesfalls zufrieden zurück, sondern<br />

nimmt neue Herausforderungen an. Die wichtigste heißt „Inklusion“<br />

und ist ein beschwerlicher Weg: Sie bedeutet Zugehörigkeit<br />

und Nicht-Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung<br />

in allen gesellschaftlichen Lebensbereichen.<br />

Aus ganz bescheidenen Anfängen hat sich die <strong>Lebenshilfe</strong> zu<br />

einem mittelständischen Unternehmen entwickelt. Begonnen<br />

hat alles 1970 mit einer kleinen „beschützenden“ Werkstätte<br />

und einer Nachmittagsbetreuung für schulpflichtige Kinder.<br />

Als Gründungsmitglied der gemeinnützigen Oberland Werkstätten<br />

GmbH hat sie 1973 die Initiative ergriffen zur Schaf-<br />

fung geeigneter Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung.<br />

In der Kreisstadt <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong> hat die <strong>Lebenshilfe</strong> dann 1979<br />

eine Frühförderstelle und 1984 ein privates Förderzentrum<br />

gegründet: die „Von-Rothmund-Schule“ mit Vorschuleinrichtung<br />

und Berufsschulstufe sowie einer angeschlossenen<br />

Heilpädagogischen Tagesstätte. 1987 wurde ein Wohnheim<br />

errichtet, später dazu zwei Außenwohngruppen im <strong>Tölz</strong>er <strong>Bad</strong>eteil.<br />

1993 wurde ein Kindergarten mit Integrationsgruppe<br />

eröffnet, um die gemeinsame Erziehung von behinderten und<br />

nicht behinderten Kindern zu fördern. Mit ähnlicher Zielsetzung<br />

hat unsere Förderschule später Außenklassen in <strong>Bad</strong><br />

Heilbrunn und Reichersbeuern eröffnet. In Geretsried errichtete<br />

die <strong>Lebenshilfe</strong> 1992 ein Wohnheim, bald auch eine Außenwohngruppe<br />

und 2000 ein weiteres Wohnheim mit einer<br />

Ehrenmitglied Reinhold Hüttl †, 2. Vorsitzender 1970 –1997<br />

Förderstätte für schwerstbehinderte Erwachsene. Das Wohn-<br />

angebot wurde mit dem ambulanten „Unterstützten Wohnen“<br />

weiter differenziert, ferner wurde seit 2005 eine Tagesbetreuung<br />

für Senioren angeboten. Die „Offenen Hilfen“ wurden<br />

weiter ausgebaut, um das Angebot familienentlastender Dienste<br />

und offener Freizeitangebote zu verbessern. Und 2003<br />

haben wir eine „Schülerfirma“ mitgegründet, in der engagierte<br />

junge Leute in ihrer Freizeit Menschen mit Behinderung<br />

begleiten. Bereits 1998 hat die <strong>Lebenshilfe</strong> für das operative<br />

Geschäft, also den laufenden Betrieb all ihrer Einrichtungen,<br />

die gemeinnützige „<strong>Lebenshilfe</strong> GmbH“ gegründet. 2004 ist<br />

die Geschäftsstelle auf die <strong>Tölz</strong>er Flinthöhe umgezogen.<br />

Jede Spende hilft der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

Die beiden Oberland Werkstätten im Landkreis nicht mitgerechnet,<br />

beschäftigt die <strong>Lebenshilfe</strong> gGmbH heute rund<br />

200 festangestellte Mitarbeiter und verzeichnet entsprechend<br />

hohe Jahresumsätze. Die Organisation hat dabei gesetzliche<br />

Pflichtaufgaben des Staates übernommen und erhält daher<br />

– genauso wie die Oberland Werkstätten – Zuschüsse der<br />

öffentlichen Hand. Trotzdem gilt heute genauso wie in der<br />

Gründerzeit: Einen erheblichen Anteil der benötigten Gelder –<br />

insbesondere für die Realisierung dringend notwendiger Bauvorhaben<br />

– muss die <strong>Lebenshilfe</strong> immer noch über Spenden<br />

aufbringen!<br />

Ehrenmitglied Gregor Dorfmeister, 1. Vorsitzender 1981–1997<br />

Das große Aufbauwerk der <strong>Lebenshilfe</strong> wäre deshalb nicht<br />

möglich gewesen ohne die vielfältige Unterstützung zahlreicher<br />

Freunde und Gönner, ohne die Aufgeschlossenheit<br />

von Kommunalpolitikern und Ämtern, ohne die engagierte<br />

Arbeit der Beschäftigten in den Einrichtungen. An alle ihre<br />

Freunde und Helfer richtet die <strong>Lebenshilfe</strong> deshalb anlässlich<br />

ihres Jubiläums wieder einmal ein herzliches Vergelt’s Gott!<br />

Von den bis heute geschaffenen Einrichtungen konnten<br />

die Gründer der <strong>Lebenshilfe</strong> vor 40 Jahren nur träumen. Es<br />

waren Eltern, die dem Rand-Dasein ihrer behinderten Kinder<br />

nicht mehr tatenlos zusehen und die Möglichkeiten einer<br />

Förderung nicht ungenutzt versäumen wollten. Dabei wollten<br />

sie sich nicht allein auf Politik und Verwaltung verlassen, sondern<br />

selbst die Initiative ergreifen.<br />

Am Beginn stand eine Elterninitiative<br />

Betroffene Eltern hatten bereits 1966 einen von den Müttern<br />

selbst abwechselnd betreuten Kinderhort geschaffen, der die<br />

Ehrenmitglied Max Aigner, Schatzmeister 1976–1993<br />

Familien wenigstens stundenweise entlastete. 1970 ist dann<br />

aus dieser Elterninitiative der gemeinnützige Verein <strong>Tölz</strong>er<br />

„<strong>Lebenshilfe</strong>“ entstanden: Bei der Gründungsversammlung<br />

im <strong>Tölz</strong>er Gasthof Kolberbräu (mit dem aus Marburg angereisten<br />

<strong>Lebenshilfe</strong>-Bundesgeschäftsführer Tom Mutters und<br />

Landrat Dr. Otmar Huber als Gastrednern und Geburtshelfern)<br />

haben 47 Personen sofort ihren Vereinsbeitritt erklärt<br />

und eine Vorstandschaft gewählt. Zum 1. Vorsitzenden ist Alfons<br />

Steigüber bestimmt worden. Weitere Vorstandsmitglieder<br />

wurden Sozialamtsleiter Reinhold Hüttl (2. Vorsitzender),<br />

Kinderärztin Dr. Annemarie Kessel, Maria Schnitzer, Sonderpädagogin<br />

Elisabeth Fischer, Paul Harhorn und Sonderschulrektor<br />

Hans Gerl. Dass aus dieser Aktion 40 Jahre später<br />

einmal eine effizient und segensreich wirkende „<strong>Lebenshilfe</strong>“<br />

mit einer Vielzahl von Betreuungseinrichtungen und Hilfsangeboten<br />

entstanden sein sollte, das hatten die „Mütter“ und


20 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 21<br />

„Väter“ des Vereins in der Geburtsstunde anno 1970 nicht zu<br />

hoffen gewagt, geschweige denn vorhergesehen.<br />

Erste Initiativen waren die Schaffung einer provisorischen „beschützenden“<br />

Werkstätte mit Schulklasse und Tagesstätte in<br />

Räumen am <strong>Tölz</strong>er Lettenholz. Mit dem Einzug der Staatlichen<br />

Sonderschule in das neue Schulzentrum am Alten Bahnhof<br />

konnte dort – weiterhin in provisorischer Weise – auch eine<br />

Heilpädagogische Tagesstätte der <strong>Lebenshilfe</strong> ihren Betrieb<br />

aufnehmen und Kinder nach Unterrichtsschluss betreuen.<br />

Kompetente, ambitionierte Vorstandschaft<br />

Dann hatte Maria Schnitzer – seit 1973 die Vereinsvorsitzende<br />

– in klarer Erkenntnis der großen Herausforderungen eine<br />

Reihe von Fachleuten und einflussreichen Bürgern für ein<br />

<strong>Lebenshilfe</strong>-Vorstandsamt gewinnen können: Nach Reinhold<br />

Hüttl auch den Journalisten und Redaktionsleiter des „<strong>Tölz</strong>er<br />

Kurier“, Gregor Dorfmeister, der dem Verein publizistisch<br />

den Weg bereitet hat und 1981 zum Nachfolger von Maria<br />

Schnitzer gewählt wurde. Weiterhin den Finanzbeamten und<br />

städtischen EDV-Sachbearbeiter Gerhard Grasberger und<br />

nicht zuletzt Sparkassendirektor Max Aigner, der dem schnell<br />

wachsenden Unternehmen <strong>Lebenshilfe</strong> als „Finanzminister“<br />

diente und daneben auch ehrenamtlicher Verwaltungsratsvorsitzender<br />

der Oberland Werkstätten war.<br />

Die Politik der Vereinsführung, in einem ausgewogenen Verhältnis<br />

„familiäre Betroffenheit“ und auch Fachkompetenz in<br />

die grundsätzlich völlig ehrenamtliche Vorstandsarbeit einzubinden,<br />

wurde in den vierzig Jahren <strong>Lebenshilfe</strong>-Geschichte<br />

stets beibehalten: genannt seien hier die Mütter behinderter<br />

Kinder: Kuni Zwick +, Maria Ketelhut, Gisela Högenauer,<br />

Gudrun Berstecher und Vera Wieland; Franziskanerpater<br />

Dieser Augenblick steht für den Beginn der <strong>Lebenshilfe</strong>-Erfolgsgeschichte: Am 20. Oktober 1977 legte Ministergattin Irmingard Streibl<br />

den Grundstein für das erste große Bauvorhaben der <strong>Lebenshilfe</strong>, die neuen Oberland Werkstätten in Gaißach-Untergries. Im Bild (v. li.)<br />

Werkstätten-Geschäftsführer Willi Löbl, Baujurist Dr. Eckart Fadinger, Vorstandsmitglied Gregor Dorfmeister, Schirmherrin Irmingard Streibl<br />

und Landrat Dr. Otmar Huber.<br />

Winfried Prummer, der frühere Wolfratshauser <strong>Lebenshilfe</strong>-<br />

Vorsitzende Joachim Scholz +, Studiendirektor Manfred<br />

Dichtl, Stadtwerke-Betriebsleiter Horst Bräuer +, Sparkassen-<br />

Filialleiter Ulrich Schölderle sowie Oberstudiendirektor Peter<br />

Gascha, 1. Vorsitzender der <strong>Lebenshilfe</strong> von 1997 bis 2004.<br />

Ab 1979:<br />

Immer mehr segensreiche Einrichtungen entstehen<br />

Ein erstes wichtiges Etappenziel war für die <strong>Lebenshilfe</strong> anno<br />

1979 mit dem großzügigen Neubau der Oberland Werkstätten<br />

in Gaißach-Untergries erreicht. Doch bereits 1980/81 geriet<br />

Joachim Scholz †,<br />

bis 1985 Vorsitzender der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wolfratshausen</strong><br />

dieses Unternehmen durch Versäumnisse der Geschäftsführung<br />

in eine bedrohliche Krise, die von der ehrenamtlich tätigen<br />

Vorstandschaft in viel Feierabendarbeit gemeistert werden<br />

konnte. Erst mit Martin Zeller als neuem Geschäftsführer<br />

begann ab 1982 die eigentliche Erfolgsgeschichte der Oberland<br />

Werkstätten.<br />

Die 1979 eröffnete Oberland Werkstätte in Gaißach war das erste<br />

Neubauprojekt.<br />

Zu Beginn der achtziger Jahre ergab sich auch die Möglich-<br />

keit, das weitläufige Prinzregent-Luitpold-Parkgrundstück am<br />

Stadtrand von <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong> zu pachten und dort das prachtvolle<br />

ehemalige Kinder-Genesungsheim gegen mancherlei Widerstände<br />

1983/84 umzubauen: zu einer Förderschule mit voll<br />

integrierter Heilpädagogischer Tagesstätte für geistig behinderte<br />

Schulkinder aus unserem Landkreis und dem Raum<br />

Penzberg.<br />

Bereits 1979 hatte die <strong>Lebenshilfe</strong> die „<strong>Tölz</strong>er Kinderhilfe“<br />

eröffnet, eine Frühförderstelle für behinderte, von Behinde-<br />

1984 eröffnet: Unsere private Von-Rothmund-Schule mit Heilpädagogischer<br />

Tagesstätte<br />

rung bedrohte und entwicklungsverzögerte Kinder im Vorschulalter.<br />

Im Laufe der Zeit war diese wichtige Einrichtung in<br />

mehreren Provisorien untergebracht (im Landratsamt, in der<br />

Von-Rothmund-Schule und Freisl-Schule), ehe sie 2002 ein<br />

eigenes Domizil auf der <strong>Tölz</strong>er Flinthöhe bekam.<br />

1987 eingeweiht: Der Neubau unseres <strong>Tölz</strong>er Prinzregent-Luitpold-<br />

Wohnheimes


22 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 23<br />

Seit 1991 ein „Haus für Kinder“:die ehemalige Peter-Freisl-Schule<br />

Im Frühjahr 1987 hat der Verein, in dem nun auch die Le-<br />

benshilfe <strong>Wolfratshausen</strong> durch Fusion aufgegangen war, sein<br />

Angebot fürs Erste abgerundet: Auf dem <strong>Tölz</strong>er Schulgrundstück<br />

wurde unser erster Wohnheim-Neubau eröffnet! Dies<br />

war eine lang ersehnte, unglaublich wichtige Einrichtung: Sie<br />

hat vielen älteren Eltern ihre drängenden Sorgen und Nöte um<br />

die Zukunft ihrer Kinder genommen, wenn sie selbst einmal<br />

nicht mehr für sie da sein könnten.<br />

Heute ein stadtbekanntes <strong>Tölz</strong>er Ensemble auf unserem Parkgrundstück<br />

an der Bairawieser Straße: Die drei <strong>Lebenshilfe</strong>-<br />

Einrichtungen „Von-Rothmund-Schule“ mit Heilpädagogischer<br />

Tagesstätte, „Prinzregent-Luitpold-Wohnheim“ und Kindergarten<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong>.<br />

Doch dies war noch lange kein Schlusspunkt. Steigende<br />

Kinderzahlen und neue Auflagen für eigenständige Tagesstättenräume<br />

machten 1991 eine Erweiterung der Von-Rothmund-Schule<br />

erforderlich: Im ehemaligen Schulhaus an der<br />

Peter-Freisl-Straße wurden nach entsprechendem Umbau die<br />

Vorschulgruppen mit Tagesstättengruppen, eine Regelkinder-<br />

Unsere Kindertagesstätte mit Integrationsgruppe für behinderte<br />

Kinder ist 1993 eröffnet worden<br />

gartengruppe und die inzwischen „interdisziplinär“ arbeitende<br />

Frühförderstelle untergebracht. Durch dieses modellhafte<br />

Miteinander von behinderten und normal entwickelten Kindern<br />

unter einem Dach ermutigt, übernahm die <strong>Lebenshilfe</strong><br />

im Herbst 1993 die Trägerschaft für einen von der Stadt <strong>Bad</strong><br />

<strong>Tölz</strong> auf dem Schulgrundstück erbauten neuen viergruppigen<br />

Kindergarten-Neubau mit einer Integrationsgruppe.<br />

Nach 1990:<br />

neue Einrichtungen auch im Landkreis-Norden<br />

Bereits 1991 hatte sich die <strong>Lebenshilfe</strong> aufgrund der starken<br />

Nachfrage nach Wohnheimplätzen zur Eröffnung einer Wohn-<br />

Unser „St. Nikolaus-Wohnheim“ in Geretsried ist 1992 eröffnet<br />

worden<br />

heim-Außenstelle an der Buchener Straße im <strong>Tölz</strong>er <strong>Bad</strong>eteil<br />

entschlossen. Danach ging man in den Landkreis-Norden:<br />

1991/92 wurde unser zweiter Wohnheim-Neubau in Geretsried<br />

an der Sudetenstraße errichtet. Als weiteres Standbein<br />

im Landkreisnorden entstand an der Geretsrieder Gustav-Adolf-Straße<br />

1995/96 ein zweiter Werkstätten-Neubau,<br />

dazu an der Alpenstraße eine weitere Wohnheim-Außenstelle.<br />

Bald darauf wurde beim Betrieb Gaißach ein „Werkstattladen“<br />

mit attraktiven und preisgünstigen Artikeln aus der Fertigung<br />

von Menschen mit Behinderung eröffnet.<br />

Der 1996 eingeweihte Werkstatt-Neubau an der Geretsrieder<br />

Gustav-Adolf-Straße<br />

Auf dem Nachbargrundstück der Geretsrieder Werkstätten<br />

erbaute die <strong>Lebenshilfe</strong> 1999/2000 eine weitere äußerst<br />

wichtige Einrichtung: ein Wohnheim und eine Förderstätte<br />

am „WünschelWald“ für schwerstmehrfach behinderte Menschen.<br />

Dort ist auch die Leitstelle für unsere „Offenen Hilfen“<br />

untergebracht. Der Name „WünschelWald“ bezieht sich<br />

übrigens auf die speziell ausgestattete Gartenanlage dieser<br />

Einrichtung, in der auch Menschen mit stark eingeschränkter<br />

Wahrnehmung mit allen fünf Sinnen ihre Umwelt „erleben“<br />

können. Mit dem „Übergangswohnen“ im <strong>Tölz</strong>er <strong>Bad</strong>eteil und<br />

dem „ambulant unterstützten Wohnen“ in angemieteten Privatwohnungen<br />

hat die <strong>Lebenshilfe</strong> ihre Wohnangebote weiter<br />

ausdifferenziert: durch entsprechendes Wohntraining hat sie<br />

Menschen mit Behinderung dazu befähigt, weitgehend selbständig<br />

zu leben. Mit ihrer Frühförderstelle ist die <strong>Lebenshilfe</strong><br />

im Jahr 2002 auf die <strong>Tölz</strong>er Flinthöhe umgezogen, seit 2004<br />

befindet sich dort auch unsere Geschäftsstelle.<br />

Im <strong>Tölz</strong>er Haus Burgfrieden hat seit 1991 eine Außenwohngruppe<br />

ihr Zuhause<br />

Auch die Oberland Werkstätten haben sich ständig weiter<br />

entwickelt: Sie haben Menschen mit Behinderung laufend<br />

weiter qualifiziert, haben Außenarbeitsplätze – einzeln und in<br />

Gruppen – geschaffen und auch Menschen auf den ersten<br />

Arbeitsmarkt vermittelt. Sie haben Außenarbeitsgruppen bei<br />

„Avery Dennison Zweckform“ in Oberlaindern und bei „Roche<br />

Diagnostics“ in Penzberg eröffnet und damit Mut zur Ver-<br />

Die Wohngruppe im Geretsrieder Haus Alpenstraße ist 1996<br />

eröffnet worden<br />

änderung und Bereitschaft zur Integration behinderter Menschen<br />

unter Beweis gestellt. Ähnliche Bestrebungen gibt es<br />

auch bei der <strong>Lebenshilfe</strong> GmbH, die zwei Außenklassen ihrer<br />

Von-Rothmund-Schule an den Volksschulen in <strong>Bad</strong> Heilbrunn<br />

und Reichersbeuern eröffnet hat. In diesem Frühjahr wird die<br />

lang ersehnte Schulturnhalle eröffnet und die Erweiterung der


24 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 25<br />

Seit 2000 in Betrieb: Neubau Wohnheim und Förderstätte am<br />

„WünschelWald“ in Geretsried<br />

Förderstätte am „WünschelWald“ und der Tagesbetreuung für<br />

Ältere im <strong>Tölz</strong>er Wohnheim in Angriff genommen.<br />

Mit all diesen Aufgaben täglich aufs Neue vor finanzielle und<br />

organisatorische Aufgaben gestellt, wie sie sonst nur von<br />

einem größeren mittelständischen Unternehmen bewältigt<br />

werden müssen, haben die Verantwortlichen der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

nach der 1973 gegründeten der „Oberland Werkstätten<br />

GmbH“ im Jahr 1999 als notwendigen Schritt eine zweite gemeinnützige<br />

Betriebsgesellschaft gegründet: die „<strong>Lebenshilfe</strong><br />

GmbH“, die für das operative Geschäft der Betreuungseinrichtungen<br />

und Hilfsangebote zuständig ist.<br />

Frühförderstelle (im EG) und Geschäftsstelle (im 2. OG) sind seit<br />

2002 bzw. 2004 in der ehemaligen <strong>Tölz</strong>er Flint-Kaserne untergebracht<br />

Stärkung der Vereinsarbeit – und Rückbesinnung auf das<br />

Ehrenamt<br />

Nach Jahrzehnten eines fulminanten Wachstums, bei dem<br />

das heute von Hauptamtlichen getätigte operative Geschäft<br />

in den beiden gemeinnützigen GmbH’s beinahe zwangsläufig<br />

immer mehr in den Fokus gerückt war und die Vereins arbeit<br />

kaum noch wahrgenommen wurde, hat die amtierende Vor-<br />

standschaft des Vereins um Prof. Martin Lechner vor sechs<br />

Jahren eine Art Rückbesinnung auf die Stärken und Werte der<br />

Gründerzeit in die Wege geleitet: Sie möchte die Vereinsarbeit<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> im Sinne von „Elternorganisation“ wieder neu<br />

aktivieren, stärken und mit Leben erfüllen sowie das Ehrenamt<br />

aufwerten. Ausdruck dieser neu betonten Bedeutung und Eigenständigkeit<br />

von Verein <strong>Lebenshilfe</strong> und Ehrenamt sind das<br />

jährlich herausgegebene „Freizeit- und Bildungsprogramm“<br />

des Vereins, die „Schülerfirma“ und die „Seniorenfirma“.<br />

Die aktuelle <strong>Lebenshilfe</strong>-Vorstandschaft seit 2004: Vorsitzender<br />

Prof. Dr. Martin Lechner, Angela Lössl, 2. Vorsitzender Bernd<br />

Angermann, Ilse Raeder, Dr. Jürgen Gutmann, Annette Zorawski<br />

und Josef Peitz (v. li.).<br />

Förderung und Bildung schaffen erst die Voraussetzung für<br />

„Inklusion“ mit freien Wahlmöglichkeiten bei unseren<br />

Angeboten<br />

Ziel der <strong>Lebenshilfe</strong> war und ist und bleibt das Wohl geistig<br />

behinderter Menschen und ihrer Familien! Sie setzt sich dafür<br />

ein, dass jeder behinderte Mensch so selbständig wie möglich<br />

leben kann, und dass ihm dabei gerade so viel Schutz und<br />

Hilfe zuteil werden, wie er für sich tatsächlich in Anspruch<br />

nehmen muss. Durch Förderung in ihren Einrichtungen hat<br />

die <strong>Lebenshilfe</strong> den Beweis erbracht, dass geistig behinderte<br />

Menschen bildungsfähig und zu weitaus mehr Selbständigkeit<br />

und Leistung fähig sind, als man das ihnen früher zugetraut<br />

hatte. Damit hat die <strong>Lebenshilfe</strong> einen wichtigen Grundstein<br />

gelegt für alle weiteren Schritte, für Menschen mit Behinderung<br />

den heute anerkannten Anspruch auf Selbstverwirklichung<br />

und gesellschaftliche Integration weiter zu verwirklichen.<br />

Die neue Formel heißt „Inklusion“. Sie ist im letzten Jahr durch<br />

eine UN-Konvention verbindliches Recht geworden und bedeutet<br />

soviel wie Einbeziehung, Zugehörigkeit und Nicht-<br />

Ausgrenzung. Sie wird Konsequenzen haben für den Schul-,<br />

Arbeits- und Wohnbereich. Menschen mit Behinderung werden<br />

für sich beanspruchen können, mit der notwendigen Unterstützung<br />

in normale Schulen integriert zu werden, auf dem<br />

ersten Arbeitsmarkt tätig zu sein und allein zu leben. Nach<br />

Auffassung der <strong>Lebenshilfe</strong> bedeutet das jedoch keinesfalls,<br />

dass jetzt bewährte Behinderten-Einrichtungen aufgelöst werden<br />

müssen: Es geht vielmehr um das Wahlrecht des einzelnen<br />

Menschen und seiner Angehörigen, die bestmöglich<br />

passenden Angebote einzufordern, die man für sich und die<br />

spezielle Lebenssituation benötigt. Rainer Bannier


26 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong><br />

Auf einen Blick:<br />

40 Jahre <strong>Lebenshilfe</strong> Kreisvereinigung<br />

1966 Heilpädagogischer Kindergarten des Landkreises<br />

im <strong>Tölz</strong>er Jugendheim<br />

1970 Vereinsgründung; 1. Vorsitzender: Alfons Steigüber;<br />

prov. ‚beschützende Werkstätte’ mit Schulklasse<br />

und Tagesstätte am <strong>Tölz</strong>er Lettenholz.<br />

1973 Gründung der Oberland Werkstätten gemeinnützige<br />

GmbH; 1. Vorsitzende: Maria Schnitzer.<br />

1974 Prov. Werkstätte am <strong>Tölz</strong>er Schafreiterweg; prov.<br />

Tagesstätte in der staatl. Sonderschule <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>.<br />

1979 Neubau Oberland Werkstätten, Betrieb Gaißach-<br />

Untergries; Gründung Kinderhilfe <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>, mobile<br />

Frühförderstelle.<br />

1981 1. Vorsitzender: Gregor Dorfmeister.<br />

1984 Gründung Von-Rothmund-Schule und Heilpädagogische<br />

Tagesstätte in <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>.<br />

1985 Zusammenschluss mit der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wolfratshausen</strong>.<br />

1987 Neubau Prinzregent-Luitpold-Wohnheim in <strong>Bad</strong><br />

<strong>Tölz</strong>.<br />

1990 Neubau Oberland Werkstätten, Betrieb Polling bei<br />

Weilheim.<br />

1991 Außenwohngruppe <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong> in der Buchener Straße;<br />

Schulerweiterung in Freisl-Schule, mit Vorschul-<br />

und Tagesstättengruppen, Regelkindergartengruppe<br />

und Frühförderstelle.<br />

1992 Neubau St.-Nikolaus-Wohnheim mit Provisorium<br />

Förderstätte in Geretsried.<br />

1993 Neubau Regelkindergarten mit Integrationsgruppe<br />

in <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>.<br />

1994 Provisorische Werkstatt-Außenstelle in Geretsried.<br />

Übernahme der Werkstätten im Landkreis Miesbach<br />

und Werkstatt-Neubau<br />

1996 Außenstelle zum Wohnheim Geretsried in der Alpenstraße;<br />

Neubau Oberland Werkstätten, Betrieb<br />

Geretsried; Erweiterung Förderstätte: zweite prov.<br />

Gruppe in der Werkstätte.<br />

1997 Werkstattladen in Gaißach; 1. Vorsitzender: Peter<br />

Gascha.<br />

1998 Gründung der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong><br />

gemeinnützige GmbH.<br />

1999 Gründung der Stiftung <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<br />

<strong>Wolfratshausen</strong>.<br />

2000 Neubau Wohnheim und Förderstätte am Wünschel-<br />

Wald in Geretsried; Ausbau Offene Hilfen / Familienentlastender<br />

Dienst; Erweiterungsbau Wohnheim<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>.<br />

2002 Umzug Frühförderstelle in die <strong>Tölz</strong>er Anton-Höfter-<br />

Straße; Ausbau Unterstützes Wohnen (ambulant).<br />

2003 Gründung „Schülerfirma Freizeit aktiv & sozial“ mit<br />

Förderverein Schülerfirma.<br />

2004 Umzug der Geschäftsstelle zum Prof.-Max-Lange-<br />

Platz; 1. Vorsitzender: Prof.Dr. Martin Lechner.<br />

2005 Übergangswohnen in der <strong>Tölz</strong>er Arzbacher Straße:<br />

Tagesbetreuung für Ältere im <strong>Tölz</strong>er Wohnheim; Außenarbeitsgruppe<br />

bei ADZ Oberlaindern.<br />

2006 Zusammenlegung der Kindergärten und neue<br />

Krippengruppe; Außenklasse der Von-Rothmund-<br />

Schule in VS <strong>Bad</strong> Heilbrunn; Gründung einer „Seniorenfirma“.<br />

2009 Zweite Außenklasse der „Von-Rothmund-Schule“ in<br />

VS Reichersbeuern; Umbau Wohnheim Geretsried;<br />

Außenarbeitsgruppe bei Roche Penzberg; Inbetriebnahme<br />

Neubau Wäscherei, Betrieb Gaißach.<br />

<strong>2010</strong> Neubau Schulturnhalle; Erweiterung Förderstätte<br />

Geretsried; Ausbau Tagesbetreuung für Ältere in<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>.<br />

rb<br />

So feiern wir<br />

unser 40-jähriges<br />

Bestehen<br />

Mitgliederversammlung<br />

in Gaißach<br />

Selbständig zu Hause<br />

Am 17. Juli 1970 wurde die <strong>Lebenshilfe</strong>-Kreisvereinigung gegründet, fast<br />

auf den Tag genau 40 Jahre später – am 16. Juli <strong>2010</strong> – feiern wir in <strong>Bad</strong><br />

<strong>Tölz</strong> das Vereinsjubiläum zusammen mit der Eröffnung unserer langersehnten<br />

Schul-Turnhalle:<br />

Offizielle Feier für geladene Gäste<br />

Freitag, 16. Juli <strong>2010</strong>, 10:00 Uhr<br />

<strong>Lebenshilfe</strong>-Turnhalle, Bairawieser Straße 28<br />

Fröhliches Fest der Begegnung<br />

im Anschluss ab 12:00 Uhr auf dem Schulgelände<br />

Zur Jahreshauptversammlung <strong>2010</strong> sind alle Mitglieder der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

herzlich eingeladen. Sie findet nicht wie im Jahresprogramm genannt in<br />

der neuen Turnhalle, sondern in der Gaißacher Oberland Werkstätte statt.<br />

Neben dem Rechenschaftsbericht des Vorstands gibt es Kurzberichte aus<br />

den Einrichtungen und eine Aussprache über aktuelle Themen.<br />

Donnerstag, 24. Juni <strong>2010</strong>, 19:30 Uhr<br />

Oberland Werkstätte Gaißach-Untergries<br />

MalteserPK_<strong>Wolfratshausen</strong> 22.07.2005 11:37 Uhr Seite 1<br />

Geborgenheit fühlen!<br />

Noch Fragen? Rufen Sie uns an:<br />

Malteser <strong>Wolfratshausen</strong><br />

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28 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong><br />

Neue Plätze für Förderstätte und Tagesbetreuung bis zum Herbst<br />

Baugenehmigungen liegen vor<br />

Finanzierung ist gesichert<br />

Fertigstellung im Herbst<br />

Hohe Priorität hat für die <strong>Lebenshilfe</strong> die Schaffung zusätzlicher<br />

Förderstättenplätze für schwerst-mehrfach behinderte<br />

Menschen sowie der Ausbau der Tagesbetreuung<br />

für Senioren. Im Januar hat die Vorstandschaft die Realisierung<br />

beider Vorhaben beschlossen. Die Baugenehmigungen<br />

liegen vor und die Baufinanzierung ist gesichert.<br />

Bereits heuer im Herbst sind beide Projekte bezugsfertig!<br />

Weil es für beide Vorhaben keine staatlichen Zuschüsse<br />

mehr gibt, musste die <strong>Lebenshilfe</strong> hier „kleine Lösungen“<br />

anstreben, die ihre eigenen finanziellen Möglichkeiten<br />

nicht übersteigen. Eine Refinanzierung ist im Verlauf der<br />

Nutzungsdauer über die Entgeltsätze für die Betreuung<br />

möglich.<br />

Förderstätte in Geretsried erhält einen Anbau für zusätzliche<br />

Gruppe<br />

Gebaut wird ein Anbau für eine zusätzliche Betreuungsgruppe<br />

an die bestehende Geretsrieder Förderstätte am<br />

WünschelWald. Damit kann der wachsende Platzbedarf<br />

der nächsten Jahre auf jeden Fall sichergestellt werden.<br />

Die Baukosten werden rund 230.000 Euro betragen. Mit<br />

Eröffnung dieser neuen Betreuungsgruppe wird es dann<br />

auch möglich sein, das überzählige Personal aus anderen<br />

Betreuungsgruppen weiter zu beschäftigen, falls die vom<br />

Kostenträger geforderte Personalreduzierung kommt.<br />

Wintergarten-Anbau für Senioren-Tagesbetreuung beim<br />

<strong>Tölz</strong>er Wohnheim<br />

Vordringlich ist für die <strong>Lebenshilfe</strong> auch der Ausbau ihrer<br />

Tagesbetreuung für Senioren: Bislang ist sie in Gemein-<br />

schaftsräumen unseres <strong>Tölz</strong>er Wohnheimes an der Bairawieser<br />

Straße provisorisch untergebracht. Viele der zwölf<br />

betreuten Senioren wohnen dort auch, einige leben noch<br />

bei Verwandten. Weil auch die Zahl der zu betreuenden älteren<br />

Menschen kontinuierlich steigt, wird jetzt ein ausreichend<br />

dimensionierter Anbau im Stil eines Wintergartens<br />

errichtet, für den die <strong>Lebenshilfe</strong> ebenfalls rund 230.000<br />

Eigenmittel aufbringen muss. rb<br />

10 Gründe<br />

von vielen, für Ihre Mitgliedschaft bei der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong> e.V.<br />

• Mitglieder stärken direkt und nachhaltig die Elternvereinigung <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong> <strong>Wolfratshausen</strong><br />

e.V.<br />

• Mitglieder erklären sich solidarisch mit den Betreuten und mit unserer Arbeit<br />

• Mitglieder stärken die Position der Betroffenen und fördern den Dialog zwischen Nutzern, Fachleuten<br />

und gesellschaftlichen Kräften<br />

• Mitglieder stehen nicht allein und haben auch die Möglichkeit, auf die Schaffung von Angeboten<br />

und Einrichtungen der <strong>Lebenshilfe</strong> Einfluss zu nehmen<br />

• Zunehmende Mitgliederzahlen spiegeln unsere wachsende Akzeptanz in der Gesellschaft wider<br />

• mit zunehmendem Bekanntheitsgrad wächst die Anzahl der Freunde und Förderer der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

• die bestehenden Hilfsangebote für Menschen mit Behinderung können gesichert werden<br />

• künftige Aufgaben können gemeinsam gemeistert werden<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 29<br />

• jedes Mitglied erhält regelmäßig kostenlose Informationen von der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong><br />

und von der Bundesvereinigung <strong>Lebenshilfe</strong><br />

• bei Bedarf erhalten Mitglieder fachliche Beratung durch die Mitarbeiter der hiesigen <strong>Lebenshilfe</strong>-<br />

Einrichtungen


30 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> für Menschen mit Behinderungen<br />

Kreisvereinigung <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong> e.V.<br />

Prof.-Max-Lange-Platz 8<br />

83646 <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />

Sparkasse <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong><br />

Kontonummer 69 24<br />

BLZ 700 543 06<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 31<br />

Beitrittserklärung<br />

Ich erkläre hiermit meinen Beitritt<br />

zur <strong>Lebenshilfe</strong> für Menschen mit Behinderungen, Kreisvereinigung <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong> e.V. und verpflichte mich<br />

zur Zahlung eines jährlichen (Mindest)-Mitgliedsbeitrags.<br />

Ich bin bereit, als<br />

einen Jahresbeitrag in Höhe von Euro<br />

Mensch mit Behinderung<br />

sonstiger Angehöriger<br />

steuerbegünstigt zu zahlen (Mindestbeitrag Euro 25,-). Über den geleisteten Beitrag bekomme ich zum Jahresende eine Zuwendungsbescheinigung<br />

zur Vorlage beim Finanzamt.<br />

Vorname Nachname<br />

Straße, Hausnummer PLZ, Ort<br />

Telefon, E-Mail Geburtsdatum<br />

Datum, Unterschrift<br />

Als Mitglied geworben hat mich<br />

Einzugsermächtigung<br />

Elternteil<br />

Förderer<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> für Menschen mit Behinderungen<br />

Kreisvereinigung <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong> e.V.<br />

Prof.-Max-Lange-Platz 8<br />

83646 <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />

Verwendungszweck: Mitgliedsbeitrag <strong>Lebenshilfe</strong><br />

als Mensch mit Behinderung / Elternteil / sonstiger Angehöriger / Förderer (Nichtzutreffendes streichen!)<br />

Ich ermächtige Sie bis auf Widerruf, die von mir zu entrichtenden Mitgliedsbeiträge mittels Lastschrift einzuziehen.<br />

Die Belastung soll erfolgen über:<br />

Name des Geldinstituts<br />

Kontonummer BLZ<br />

Konto-Inhaber/Konto-Inhaberin<br />

Anschrift des Konto-Inhabers/der Konto-Inhaberin<br />

Datum, Unterschrift<br />

Vollständiger Name, Anschrift<br />

Mitglied werden können natürliche und juristische Personen. „Familienmitgliedschaften“<br />

sind deshalb nicht möglich. Eltern z. B. können daher beide als Einzelperson<br />

Vereinsmitglied werden.<br />

Sollte mein / unser Konto nicht die erforderliche Deckung aufweisen, ist das kontoführende Kreditinstitut nicht verpflichtet, die Lastschrift<br />

einzulösen. Von einem evtl. Wohnungswechsel werde ich die <strong>Tölz</strong>er <strong>Lebenshilfe</strong> umgehend informieren.<br />

Ihre Spende zählt!<br />

„Integration von Menschen mit Behinderung”<br />

Die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong> e.V. setzt sich in unserem Landkreis aktiv für die Integration von<br />

Menschen mit Behinderung ein. Im Rahmen unserer Offenen Hilfen werden zum Beispiel Begegnungen<br />

zwischen Menschen mit und ohne Behinderung organisiert, um Berührungsängste abzubauen und das gegenseitige<br />

Kennenlernen zu fördern. So wachsen menschliche Beziehungen, die durch Vertrauen, Respekt<br />

und Anerkennung geprägt sind. Die Offenen Hilfen der <strong>Tölz</strong>er <strong>Lebenshilfe</strong> werden zu einem großen Teil mit<br />

Spenden finanziert.<br />

Leisten deshalb auch Sie als ein Freund und Förderer der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong> durch Ihre<br />

finanzielle Unterstützung einen aktiven Beitrag zur Integration von Menschen mit Behinderung in unserem<br />

Landkreis. Bitte spenden Sie an:<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> e.V. Sparkasse <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong>, Kontonummer 69 24, BLZ 700 543 06<br />

Antwort<br />

Ich möchte gerne Mitglied werden.<br />

Bitte senden Sie mir Informationsmaterial über folgende<br />

Einrichtungen:<br />

Ich möchte persönlichen Kontakt, bitte rufen<br />

Sie mich an. Meine Tel.Nr.:<br />

Folgende Artikel haben mich besonders<br />

angesprochen:<br />

Ich würde gern mehr erfahren über:<br />

Senden Sie bitte ein Exemplar an:<br />

Meine neue Anschrift lautet:


32 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> // Die Einrichtungen der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong><br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 33<br />

Absender<br />

Geschäftsstelle<br />

Prof.-Max-Lange-Platz 8<br />

83646 <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />

Tel. 08041/79272-0<br />

Schulvorbereitende Einrichtung<br />

Peter-Freisl-Straße 5<br />

83646 <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />

Tel. 08041/7605-18<br />

Übergangswohnen<br />

Arzbacher Straße 5<br />

83646 <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />

Tel. 08041/7938132<br />

Tagesbetreuung für Ältere<br />

Bairawieser Straße 28 ½<br />

83646 <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />

Tel. 08041/7605-23<br />

Bitte<br />

freimachen<br />

Frühförderstelle<br />

Anton-Höfter-Straße 11<br />

83646 <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />

Tel. 08041/79272-50<br />

Heilpädagogische<br />

Tagesstätte<br />

Bairawieser Straße 26<br />

83646 <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />

Tel. 08041/7605-12<br />

St. Nikolaus Wohnstätte<br />

Sudetenstraße 2c<br />

82538 Geretsried<br />

Tel. 08171/48328-15<br />

Offene Hilfen<br />

Familienentlastender Dienst<br />

Gustav-Adolf-Straße 20<br />

82538 Geretsried<br />

Tel. 08171/9198-25<br />

<strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong><br />

Prof.-Max-Lange-Platz 8<br />

83646 <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />

Kindertagesstätten<br />

Bairawieser Str. 26 ½<br />

Peter-Freisl-Straße 5<br />

83646 <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />

Tel. 08041/5349<br />

Prinzregent-Luitpold-<br />

Wohnstätte<br />

Bairawieser Straße 28<br />

83646 <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />

Tel. 08041/7605-23<br />

Haus Alpenstraße<br />

Alpenstraße 41<br />

82538 Geretsried<br />

Tel. 08171/3862590<br />

Unterstütztes Wohnen<br />

(ambulant)<br />

Bairawieser Straße 26<br />

83646 <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />

Tel. 08041/7605-66<br />

Von-Rothmund-Schule<br />

Bairawieser Straße 26<br />

83646 <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />

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83646 <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />

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Gustav-Adolf-Straße 20<br />

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Tel. 08171/9198-10<br />

Oberland Werkstätte<br />

Geretsried*<br />

Gustav-Adolf-Straße 18<br />

82538 Geretsried<br />

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* an den beiden Oberland Werkstätten im Landkreis sind neben der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong> auch die <strong>Lebenshilfe</strong>-Kreisvereinigungen<br />

Weilheim-Schongau und Miesbach als Gesellschafter beteiligt.<br />

Integration behinderter Menschen auch in der Kirche:<br />

Adventsandacht in <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />

Seelsorge und Begegnung bei der Evangelischen Gemeinde<br />

Im Bestreben, Menschen mit Behinderung persönliche<br />

Begegnungen in allen Lebensbereichen<br />

zu ermöglichen, hat die <strong>Lebenshilfe</strong>-Kreisvereinigung<br />

auch 2009 wieder zu einer gemeinsamen<br />

Adventsandacht eingeladen – diesmal in der<br />

evangelischen <strong>Tölz</strong>er Johanneskirche. Daran teilgenommen<br />

haben auch Eltern und Angehörige,<br />

Beschäftigte der <strong>Lebenshilfe</strong>-Einrichtungen, Aktive<br />

der Schülerfirma und Mitglieder der Kirchengemeinde.<br />

Die Pfarrerinnen Pia Werner und Simona<br />

Hanselmann-Rudolph gestalteten zusammen mit<br />

ihren Konfirmanden eine eindrucksvolle Andacht,<br />

die von einer Musikgruppe aus Gaißach musikalisch<br />

umrahmt wurde. Beim anschließenden gemütlichen<br />

Beisammensein im Evangelischen Gemeindehaus mit Punsch und Gebäck ergaben sich viele gute Gespräche.<br />

<strong>Lebenshilfe</strong>-Vorsitzender Prof. Martin Lechner dankte der Kirchengemeinde für die erwiesene Gastfreundschaft: Auf vielfältige<br />

Weise sei die <strong>Lebenshilfe</strong> bemüht, dass Menschen mit Behinderung persönliche Kontakte in unserem Gemeinwesen<br />

haben und sich zugehörig fühlen können. Dabei seien auch ihre religiösen Bedürfnisse sehr wichtig.<br />

Im Bild v. li. Josef Peitz, Pia Werner, Franz Gulder, Simona Hanselmann-Rudolph und Prof. Martin Lechner.<br />

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34 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong><br />

„Der schönste Faschingsball der<br />

ganzen Saison...“<br />

...so der Unisono-Kommentar der Ratsstuben-Wirte und ihrer Bedienungen: Die <strong>Lebenshilfe</strong> Kreisvereinigung feierte mit<br />

viel Stimmung, Musik und Tanz bis zur mitternächtlichen Stunde. Ein „Warm-Up“ benötigten die rund 220 Ballbesucher<br />

nicht, sie stürmten von Beginn an die Tanzfläche und verließen diese nur ungern in den Spielpausen des Duos „Er&Sie“.<br />

Iris Gallecker und Franz Heiss spielten zwar zum ersten Mal auf einem <strong>Lebenshilfe</strong>-Faschingsball, fanden aber auf Anhieb<br />

die richtige Mischung an Schlagern und Melodien. Groß war das Hallo beim lang erwarteten Auftritt der Penzberger<br />

Prinzengarde und der Hoheiten „Alexandra IV. die Lili von der Eselweide“ und „Thomas IV. der Zell-Kult-Urige“. Nicht<br />

nur sie brachten mit ihrem Auftritt die Stimmung zum Brodeln. Die Gardemädchen mit ihren mitreißenden Showeinlagen<br />

taten ein Übriges. Für die treuesten Fans der Penzberger Gauditruppe gab es wie jedes Jahr einige Faschingsorden.<br />

Bei der abschließenden Kostümprämierung sah man manchem Kostüm schon die durchtanzte Nacht an. sg<br />

MdL Streibl und Landrat Niedermaier<br />

besuchen <strong>Lebenshilfe</strong><br />

Anerkennung für „bürgerschaftliches Engagement“<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> darf auch in schwierigen Zeiten auf Unterstützung setzen<br />

Ein Bild von der in <strong>Lebenshilfe</strong>-Einrichtungen geleisteten<br />

Arbeit haben sich am 18. März der Landtagsabgeordnete<br />

Florian Streibl und Landrat Josef Niedermaier vor Ort gemacht<br />

und mit Vorstandsmitgliedern über aktuelle Herausforderungen<br />

in der Arbeit dieser gemeinnützigen Organisation<br />

diskutiert. Dabei ging es insbesondere um die finanzielle<br />

bzw. personelle Ausstattung von Frühförderstelle und Förderstätte<br />

sowie um das Thema Inklusion, d. h. die Teilhabe<br />

von Menschen mit Behinderung am gesellschaftlichen<br />

Leben.<br />

Angesichts eines zuletzt sechsstelligen Defizits der Frühförderstelle<br />

machte <strong>Lebenshilfe</strong>-Vorsitzender Prof. Martin Lechner<br />

klar: „Frühförderung ist uns ein so wichtiges Anliegen,<br />

dass der Verein bereit ist, ein Jahresdefizit von bis zu 60.000<br />

Euro auszugleichen.“ Mehr sei nicht möglich und überfordere<br />

auf Dauer die Leistungskraft der <strong>Lebenshilfe</strong>. „Die vom Staat<br />

vergüteten Entgeltsätze reichen nicht aus! Es kann nicht sein,<br />

dass die <strong>Lebenshilfe</strong> als Freier Träger die Defizite allein schultern<br />

muss, denn Frühförderung ist eine staatliche Pflichtaufgabe.“<br />

Auch bei ihrer Förderstätte in Geretsried hat die <strong>Lebenshilfe</strong><br />

ein Problem: Der Bezirk Oberbayern will hier den Personalschlüssel<br />

drastisch herunterfahren. Die <strong>Lebenshilfe</strong> sei hier<br />

zwar durchaus zum Entgegenkommen bereit, versicherte<br />

Prof. Lechner. „Aber mit den Vorstellungen des Bezirks ist<br />

eine gute Pflege schwerst mehrfach behinderter Menschen<br />

nach unseren Qualitätsstandards nicht zu leisten.“<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 35<br />

Im Schülercafe der Von-Rothmund-Schule: Die Schüler Andreas<br />

Thiel und Lisa Alkin bewirten ihre Gäste (v. li.) Vorstandsmitglied<br />

Angela Lössl, Florian Streibl MdL, <strong>Lebenshilfe</strong>-Vorsitzender<br />

Prof. Martin Lechner und Landrat Josef Niedermaier.<br />

Beim Thema „Inklusion“ machte der Vorsitzende deutlich,<br />

dass die <strong>Lebenshilfe</strong> hier eine „Entwicklung mit Augenmaß“<br />

wolle: „Wir verstehen bestehende Einrichtungen als Angebote,<br />

die man weiter entwickeln, aber keinesfalls auflösen sollte.“<br />

Sie würden ihre Berechtigung behalten neben neuen Angeboten,<br />

z. B. in Regelschulen oder am regulären Arbeitsmarkt.<br />

Mit Streibl und Niedermaier war sich Prof. Lechner einig,<br />

dass eine Regelbeschulung von Kindern mit geistiger Behinderung<br />

nur sinnvoll sei, wenn auch über den dafür notwendigen<br />

personellen und finanziellen Mehraufwand ein gesellschaftlicher<br />

Konsens bestehe. Die Gäste bedankten sich bei<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong>-Vorstandschaft für deren „bemerkenswertes<br />

bürgerschaftliches Engagement“ und sicherten ihre weitere<br />

politische Unterstützung zu.<br />

Eingangs des Treffens war seitens der <strong>Lebenshilfe</strong> in Dankbarkeit<br />

an die langjährige verlässliche ideelle und politische Unterstützung<br />

aus dem Hause Streibl erinnert worden: bereits<br />

1977 hatte Irmingard Streibl den Grundstein für die Oberland<br />

Werkstätte in Gaißach gelegt. Ihr Ehemann und damaliger<br />

bayerischer Finanzminister Max Streibl hatte anno 1984 die<br />

Festansprache bei der Einweihung der Von-Rothmund-Schule<br />

gehalten und der <strong>Lebenshilfe</strong> in vielen schwierigen Situationen<br />

beigestanden. rb


36 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 37<br />

Paketzusteller UPS spendet 60.000 Dollar<br />

für Bauvorhaben Senioren-Tagesbetreuung<br />

Staatliche Zuschüsse gibt es für den Wintergarten eben-<br />

falls nicht, doch die <strong>Lebenshilfe</strong> konnte einen äußerst groß-<br />

zügigen Sponsor gewinnen: Der weltgrößte Paketzusteller<br />

„United Parcel Service“ (UPS) fördert unser Vorhaben mit<br />

60.000 Dollar – das sind umgerechnet rund 44.000 Euro!<br />

Im März hat eine hochrangige UPS-Delegation den Spendenscheck<br />

der Unternehmensstiftung an die <strong>Tölz</strong>er <strong>Lebenshilfe</strong><br />

überreicht. Bereits seit 2007 setzen sich UPS-Mitarbeiter<br />

ehrenamtlich für gemeinnützige Vorhaben der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

ein. Dieses freiwillige Engagement der Mitarbeiter ist Voraussetzung<br />

dafür, dass die UPS Foundation finanzielle Mittel<br />

bereitgestellt. „Es ist uns wichtig, dass bei unseren sozialen<br />

Aktionen nicht von Anfang an Geld fließt“, sagte Franz-Xaver<br />

Glückliche Gesichter wegen einer großzügigen Spende (v. li.):<br />

August Hiemeyer (Supervisor UPS <strong>Wolfratshausen</strong>), Roland<br />

Murach (Mitarbeiter UPS), Gottfried Schaller (Supervisor),<br />

Harald Rutzki (Divisionsmanager), Frank Schürmann (Operations-Manager<br />

Deutschland Süd), <strong>Lebenshilfe</strong>-Vorsitzender Prof.<br />

Martin Lechner und Vorstandskollegin Angela Lössl, Franz-Xaver<br />

Eckmann (UPS-Niederlassungsleiter <strong>Wolfratshausen</strong>, <strong>Lebenshilfe</strong>-Geschäftsführer<br />

Franz Gulder, kommissarische Wohnheimleiterin<br />

Manuela Hartmann sowie Maria Maier und Margot Johnson<br />

(beide UPS <strong>Wolfratshausen</strong>).<br />

Eckmann, UPS-Niederlassungsleiter in <strong>Wolfratshausen</strong>, und<br />

hob die Beteiligung der Mitarbeiter hervor: „Uns geht es ganz<br />

gut, und wir wollen ein bisschen von unserem eigenen Glück<br />

weitergeben.“ rb<br />

Inklusion soll keine ideologische Kampfparole sein<br />

„Überarbeitung des alten Grundsatzprogramms wäre der bessere Weg“<br />

Bei einem Treffen am 18. März haben die <strong>Tölz</strong>er <strong>Lebenshilfe</strong>-Vorstandschaft,<br />

Mitglieder und Eltern im Verein den<br />

umstrittenen Entwurf der Bundesvereinigung <strong>Lebenshilfe</strong><br />

für ein neues „Grundsatzprogramm“ der <strong>Lebenshilfe</strong> diskutiert.<br />

In mehreren örtlichen <strong>Lebenshilfe</strong>-Organisationen<br />

ist darüber bereits eine heftige Debatte entbrannt – auch<br />

in <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>: Auf der Grundlage der Diskussion hat die <strong>Tölz</strong>er<br />

Vorstandschaft eine schriftliche Stellungnahme erarbeitet,<br />

über die noch die Mitgliederversammlung am 24.<br />

Juni beschließen soll, bevor sie dann an die Bundesvereinigung<br />

gehen soll. Die sehr differenzierte, mehrseitige<br />

Stellungnahme enthält eine ganze Reihe kritischer Anmerkungen<br />

zum Entwurf.<br />

In der Stellungnahme wird zunächst bemängelt, dass beim<br />

unklar definierten Begriff „<strong>Lebenshilfe</strong>“ eine Unterscheidung<br />

in Elternvereinigung, Fachverband, Gesellschafter bzw. Träger<br />

von Einrichtungen und Selbsthilfeorganisation unterblieb<br />

– unterschiedliche Aufgaben und Organisationsformen auch<br />

im juristischen Sinne (z. B Arbeits- und GmbH-Recht), die<br />

man nicht einfach vermischen darf!<br />

Am Entwurf wird sodann bemängelt, dass dort der Begriff<br />

Wir fahren zum Weltkongress<br />

„Inklusion International“<br />

„Inklusion“ in einem Ungleichgewicht ist – gewissermaßen<br />

„halbiert“ wird: Inklusion beinhalte nicht nur Rechte, sondern<br />

auch Pflichten. Weiterhin wird kritisiert, dass der Inklusionsgedanke<br />

mit vielen Forderungen verknüpft wird, die<br />

so ideologisch sind, dass sie – bei genauerem Hinsehen aus<br />

der Perspektive von Eltern – die Nagelprobe nicht bestehen:<br />

z. B. „Jeder Mensch lenkt sein eigenes Leben selbst“ (wer<br />

von uns kann das überhaupt?) oder „Inklusion bedeutet mit<br />

allen Bürgerrechten dazuzugehören ...“ (sollen alle behinderten<br />

Menschen auch den Führerschein machen und Auto<br />

fahren dürfen?).<br />

Weiterhin steht in der <strong>Tölz</strong>er Stellungnahme: „Die Inklusionsidee<br />

dient in diesem Entwurf leider auch als Kampfparole<br />

zur Abschaffung von Einrichtungen, vor allem der Schule<br />

und Wohnheime. Dem können wir uns aus Gründen des<br />

Elternwillens, der Wahlmöglichkeit für Menschen mit Behinderung<br />

und der Verantwortung für die Mitarbeiter/-innen<br />

in diesen Einrichtungen nicht anschließen. Wir würden uns<br />

wünschen, dass im Grundsatzprogramm die logische Argumentation<br />

durchgehalten wird, wie sie vorbildlich in der Passage<br />

über ‚Arbeit und Beschäftigung’ vorliegt (....) Inklusion<br />

Wir fahren zum Weltkongress „Inklusion International <strong>2010</strong>“, der vom 16.<br />

bis 19. Juni in Berlin stattfindet! Für die Reise in die Hauptstadt hat sich<br />

auch eine Gruppe unseres „Ambulant unterstützten Wohnens“ angemeldet.<br />

Sie verbindet die Teilnahme (dort gibt es natürlich auch Angebote für Menschen<br />

mit Behinderung) mit einer von Aktion Mensch geförderten, etwas<br />

länger dauernden Freizeitmaßnahme. Über die Berlinfahrt unserer Gruppe<br />

berichten wir in unserer nächsten Ausgabe! rb


38 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 39<br />

heißt für uns also nicht, Einrichtungen aufzulösen, sondern<br />

sie zu entwickeln – im Sinne einer Antwort auf individuelle<br />

Bedürfnisse und Behinderungsgrade.“<br />

Manche Forderungen im neuen Grundsatzprogramm seien<br />

unrealistisch, lautet die Kritik aus <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>: „(...) fragt man<br />

sich, welche behinderten Menschen man hier jeweils vor Augen<br />

hat. Dem Dokument muss man einen ideologisch verstellten<br />

Blick vorwerfen, dem zufolge behinderte Menschen<br />

als souverän denkend, entscheidend und handelnd betrachtet<br />

werden. (....) Typischerweise findet im vorliegenden Ent-<br />

Wollen Sie ein Loch graben,<br />

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Löcher graben die Anderen,<br />

doch wir verwirklichen Ihre<br />

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wurf zum Grundsatzprogramm die Gruppe der mehrfachschwerstbehinderten<br />

Menschen fast keine Erwähnung. Ist<br />

diese Ausblendung der Inklusionsidee geschuldet?“<br />

Das Resümee der <strong>Tölz</strong>er Eltern: „Wir stimmen mit dem Bundesvorstand<br />

darin überein, dass die UN-Konvention und<br />

deren Kerngedanke der Inklusion eine Fortschreibung des<br />

Grundsatzprogramms erforderlich macht. Allerdings gibt es<br />

dafür zwei Wege: ein völlig neues Grundsatzprogramm oder<br />

die Überarbeitung des geltenden GSP. Wir sind der Meinung,<br />

dass letzterer Weg der bessere wäre.“ lh/rb<br />

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Neues aus<br />

unseren Einrichtungen<br />

„Offene Behindertenarbeit“ und „Familienentlastende Dienste“ werden ausgebaut:<br />

Mehr Planstellen – mehr Angebote – zwei Fachbereiche<br />

Staatlicher Kostenträger stellt deutlich mehr Mittel für ambulante Dienste bereit<br />

Das ist eine weitere sehr gute Nachricht für Eltern und Angehörige:<br />

Heuer kann die <strong>Lebenshilfe</strong> gGmbH ihre Angebote für<br />

die Offene Behindertenarbeit (OBA) und Familienentlastenden<br />

Dienste (FED) ganz deutlich verbessern. Einen entsprechenden<br />

einstimmigen Beschluss hat der Gesellschafter bereits<br />

gefasst. Möglich geworden ist dies dadurch, dass der seit<br />

2007 zuständige Bezirk Oberbayern jetzt mehr Geld für Ambulante<br />

Dienste bereit stellt und eine deutliche Aufstockung<br />

Bezirk möchte bei Förderstätte am WünschelWald den Rotstift ansetzen:<br />

Unsere Geretsrieder Förderstätte am WünschelWald besuchen<br />

28 schwerstmehrfach behinderte Männer und Frauen.<br />

Sie werden dort betreut, gepflegt und gefördert. Sie lernen dabei,<br />

soweit möglich, „lebenspraktische Dinge“ wie beispielsweise<br />

selbständig essen oder alleine auf die Toilette gehen.<br />

Das ist für die Beschäftigten eine harte und belastende Arbeit,<br />

die verständlicherweise einen beträchtlichen Personalaufwand<br />

erfordert. Finanziert wird die Einrichtung vom Bezirk<br />

Oberbayern. Und der ist in finanziellen Nöten und muss sparen:<br />

zunächst wollte der Kostenträger pauschal 33 Prozent<br />

des Personals einsparen. Dagegen hat sich die <strong>Lebenshilfe</strong><br />

energisch zur Wehr gesetzt, denn das würde die Qualität der<br />

Betreuung drastisch verschlechtern. Dass der Bezirk sparen<br />

bei unseren Planstellen genehmigt. Bisher gab es für beide<br />

Bereiche zusammen insgesamt eine 0,77 Vollzeitstelle für<br />

Leitungsaufgaben sowie 1,5 Vollzeitstellen für Durchführungskräfte.<br />

In Zukunft werden vom Bezirk insgesamt 4,8 Vollzeitstellen<br />

finanziert. Das neue Konzept der Geschäftsführung<br />

sieht jetzt eine gleichmäßige Aufteilung dieser Planstellen auf<br />

zwei eigenständige Fachbereiche OBA und FED vor. rb<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> sieht Betreuungsqualität in Gefahr<br />

Sparen ja – aber 33 Prozent Personalkürzung sind weitaus zu viel<br />

muss, sieht auch die <strong>Lebenshilfe</strong> ein – aber nicht in solch<br />

einem Umfang! Jetzt hat die <strong>Lebenshilfe</strong> zumindest eine kleine<br />

Atempause gewonnen: bis Herbst soll eine Arbeitsgruppe<br />

mit Expertenhilfe ein Verfahren entwickeln, das den individuellen<br />

Förderbedarf des einzelnen behinderten Menschen<br />

festlegen kann. Bis dahin bleiben die bisherigen Entgeltsätze<br />

bestehen. rb


40 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong><br />

Schülerinnen und Schüler üben in einem fünftägigen Wohntraining<br />

„Wohnen lernen...“<br />

Rotary Club <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong> spendet für Projekte der Von-Rothmund-Schule<br />

„Geh weg – wir holen dich wenn’s fertig ist“ sagt Stefan<br />

freundlich aber bestimmt und schiebt seinen Lehrer aus der<br />

Küche. Die jungen Erwachsenen bereiten gerade Salat, überbackene<br />

Toasts und auch noch Apfelstrudel als Nachspeise<br />

fürs Abendessen vor – und das ganz ohne Unterstützung des<br />

Lehrers, der diesen Abend mit im Wohntraining ist. Natürlich<br />

hat das Essen allen geschmeckt und auch den Abwasch erledigen<br />

die Schüler selbstständig.<br />

Seit zwei Jahren führt die Berufsschulstufe ein Wohntraining<br />

in einer <strong>Tölz</strong>er Ferienwohnung durch, um die Schülerinnen<br />

und Schüler auf die Aufgaben der nachschulischen Zeit vorzubereiten.<br />

Jeweils für eine Woche wohnen und leben sie in<br />

zwei Gruppen in einer Wohnung und erledigen alle Aufgaben<br />

und Tätigkeiten die zu einer weitgehend selbstständigen Lebensführung<br />

dazugehören. Die Schülerinnen und Schüler gehen<br />

Einkaufen, Kochen, Putzen, erledigen alle persönlichen<br />

Angelegenheiten und gestalten ihre Freizeit. Dabei werden sie<br />

individuell von Mitarbeitern der Tagesstätte und Lehrern der<br />

Berufsschulstufe begleitet.<br />

Große Freude und Dankbarkeit herrscht darüber, dass der<br />

Rotary Club <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong> das Wohntraining sowie Freizeitangebote<br />

der Von-Rothmund-Schule zunächst drei Jahre lang mit<br />

AZ Isar_Fahrdienst.qxd:Layout 1 26.11.2008 15:17 Uhr Seite 5<br />

Spenden von jeweils 2.000 Euro fördert. Der Unterstützungsbedarf<br />

ist von Schüler zu Schüler unterschiedlich, manche<br />

sind bereits sehr selbstständig und benötigen kaum Hilfe, andere<br />

sind bei der Körperpflege oder Mobilität auf umfassende<br />

Unterstützung angewiesen. Es gilt aber für alle der gleiche<br />

Grundsatz: So viel Unterstützung wie nötig – so wenig Unterstützung<br />

wie möglich.<br />

Bereits durch das gesamte Schuljahr hindurch werden verschiedene<br />

lebenspraktische Fähigkeiten eingeübt, um diese<br />

dann im Wohntraining ganz realitätsnah anwenden zu können.<br />

Die jungen Erwachsenen machen ein Einkaufstraining,<br />

üben die verschiedenen hauswirtschaftlichen Tätigkeiten<br />

oder erkunden Freizeitmöglichkeiten in einer Freizeitwoche.<br />

Die Kompetenzen für ein weitgehend selbstständiges Wohnen<br />

können so in möglichst realistischen Situationen weiter geübt<br />

und gefestigt werden, denn der normale Schulalltag stößt mit<br />

seinem engen Rahmen oft an Grenzen.<br />

Natürlich kann ein Wohntraining nur ein kleiner Beitrag zu<br />

einem möglichst selbstständigen und selbstbestimmten Leben<br />

sein – doch ein entscheidender, um anfänglichen Unsicherheiten<br />

beim Übergang ins nachschulische Leben zu<br />

begegnen. Matthias Aigner<br />

Ihr Fahrdienst für den Isarwinkel und darüber hinaus<br />

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Rotary Club <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong> geht Kooperation mit Von-Rothmund-Schule ein:<br />

„Geld ist in unserer Region gut angelegt“<br />

Finanzielle Unterstützung für Schüler aus bedürftigen Familien<br />

Der Rotary Club <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong> ist jetzt eine mehrjährige Koo-<br />

peration mit der Von-Rothmund-Schule der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

eingegangen: zunächst einmal bis 2012 unterstützt der<br />

vielfältig engagierte Sozialclub die Förderschule mit jährlich<br />

2000 Euro.<br />

Dieses Geld fließt nicht in den laufenden<br />

Schulbetrieb, sondern ist als personenbezogene<br />

Förderung allein dafür<br />

bestimmt, geistig behinderten Jugendlichen<br />

der Förderschule aus<br />

finanziell bedürftigen Familien<br />

die Teilnahme an Landschulheim-<br />

Aufenthalten, Wohntrainings und<br />

anderen Maßnahmen zu ermöglichen,<br />

die sie in ihrer Selbständigkeit<br />

und sozialen Integration voranbringen.<br />

Anlässlich der Spendenübergabe in der Von-<br />

Rothmund-Schule freute sich Rotary-Präsident<br />

Kilian Willibald über den Einstieg in diese Kooperation: „Sie<br />

ist das Beste, was wir uns vorstellen können: das Geld ist<br />

sehr gut angelegt, bleibt in der Region und wird von der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

gut verwaltet.“ Zuvor hatten Vorstandsmitglieder<br />

sowie Mitarbeiter der <strong>Lebenshilfe</strong> und ihrer Förderschule<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 41<br />

Freude herrscht bei <strong>Lebenshilfe</strong> und Von-Rothmund-Schule<br />

über drei 2000 Euro-Spenden des Rotary-Clubs. Unser Bild<br />

von der Spendenübergabe zeigt v. li. die drei Schüler Silvester,<br />

Andreas und Leonhard mit Schulleiterin Sabine Pfeifer, Klassenlehrer<br />

Matthias Aigner, <strong>Lebenshilfe</strong>-Vorstandsmitglied Angela<br />

Lössl, Präsident Kilian Willibald und Dr. Matthias Winter (Rotary),<br />

<strong>Lebenshilfe</strong>-Mitarbeiter Rainer Bannier und Geschäftsführer<br />

Franz Gulder.<br />

die Arbeit an ihrer Bildungseinrichtung<br />

vorgestellt und erläutert, wo<br />

genau individueller Unterstützungsbedarf<br />

für bedürftige Familien<br />

besteht.<br />

Bei der Spendenübergabe<br />

wurde Präsident Kilian Willibald<br />

von Dr. Matthias Winter<br />

begleitet, der heuer im Sommer<br />

den Vorsitz bei Rotary übernimmt.<br />

Neben der Von-Rothmund-Schule<br />

unterstützt der Rotary Club übrigens<br />

auch die <strong>Tölz</strong>er Stadtkapelle, die Organisation<br />

Alt & Selbständig sowie den Wiederaufbau von Schulen und<br />

Einrichtungen der medizinischen Versorgung im zerstörten<br />

Haiti. rb


42 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 43<br />

// Nikolaus kommt in den WünschelWald<br />

Der Nikolaus ist auch nach Geretsried zu den Menschen<br />

gekommen, die in Förderstätte und Wohnheim der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

am WünschelWald betreut werden, und hat ihnen kleine<br />

Geschenke mitgebracht. Viele Eltern und Geschwister<br />

haben teilgenommen. Beim Service haben zwei Mädchen<br />

aus der Schülerfirma mitgeholfen. Gruppenkraft Sabine<br />

Moosburger hat die Feier organisiert, Familie Leinauer hat<br />

für die musikalische Umrahmung gesorgt. Es gab auch einen<br />

Adventsmarkt mit Selbstgebasteltem aus den Gruppen.<br />

jp/rb<br />

// Von-Rothmund-Schule beim<br />

Christkindlmarkt in <strong>Bad</strong> Heilbrunn<br />

Bereits zum vierten mal hat die Berufsschulstufe unserer<br />

Von-Rothmund-Schule mit einem eigenen Verkaufsstand<br />

am Christkindlmarkt in <strong>Bad</strong> Heilbrunn teilgenommen. Dort<br />

hat sie Marmeladen und Soßen, Vogelhäuser, Getränketrä-<br />

ger, Kerzenständer, Taschen und vieles mehr verkauft, das<br />

sie zuvor im Unterricht hergestellt hatte. Zudem hatte die<br />

Mutter von Leonhard Ponholzer extra frisches Brot gebacken,<br />

das innerhalb kurzer Zeit ausverkauft war. Mittlerweile<br />

hat der Verkaufsstand der Von-Rothmund-Schule seine<br />

eigenen treuen Stammkunden. Die Schüler haben natürlich<br />

auch beim Verkauf geholfen: unser Bild zeigt Silvester Jacob.<br />

ed/rb<br />

// Benedikt Pfannenstiel (16) startet bei<br />

Special Olympics in Reit im Winkel<br />

Als einziger Schüler unserer Von-Rothmund-Schule mit<br />

Heilpädagogischer Tagesstätte ging Benedikt Pfannenstiel<br />

(2. v. rechts) aus Lenggries heuer im März bei den „Special<br />

Olympics“ in Reit im Winkel an den Start. Er kam auf Platz<br />

4 im Super G sowie auf Platz 6 im Slalom. Angefeuert haben<br />

ihn bei seinen Abfahrten nicht nur seine Mutter Gabriele<br />

(re.), sondern auch Tagesstättenleiterin Renate Wacker (3.<br />

v. re.) und Lehrkraft Elli Dietz zusammen mit Benedikts<br />

Klassenkameraden. rb<br />

// Fußballer kommt in BVS-Kader<br />

Ein Schüler unserer Von-Rothmund-Schule und Heilpädagogischen<br />

Tagesstätte ist jetzt in den Kader für die Bayernauswahl<br />

des BVS (Behinderten- und Rehabilitations-<br />

Sportverband Bayern) aufgenommen worden: Im Januar<br />

hatte Andreas Thiel an einem Sichtungslehrgang für junge<br />

Talente in Erlangen teilgenommen. Dabei hat der 16-Jäh-<br />

Mannschaftsbetreuer Christian Küster, Co-Trainer Mario Hermannsdörfer,<br />

die <strong>Tölz</strong>er Spieler Silvester Jacob und Andreas Thiel,<br />

Landestrainer Burkhard Wagner und Mannschaftsbetreuer Bernd<br />

Sebold beim Sichtungslehrgang in Erlangen.<br />

rige einen so guten Eindruck hinterlassen, dass er beim<br />

nächsten Auftritt der BVS-Mannschaft mit dabei sein soll.<br />

In Begleitung von Tagesstättenleiterin Renate Wacker durfte<br />

übrigens mit Silvester Jacob noch ein weiterer Schüler<br />

der Von-Rothmund-Schule und HPT am Sichtungslehrgang<br />

teilnehmen. rw/rb<br />

Ein Orientierungs jahr<br />

zwischen<br />

Schule, Ausbildung und<br />

Beruf<br />

† Michael Danner gestorben<br />

Im Alter von 66 Jahren ist am 17. April unser langjähriger<br />

Hausmeister Michael Danner völlig überraschend<br />

während eines Urlaubsaufenthalts auf<br />

Mallorca gestorben. Der Reichersbeurer war von<br />

1994 bis 2007 für unsere <strong>Tölz</strong>er Einrichtungen tätig.<br />

Kompetent, engagiert und gewissenhaft hat er<br />

alle ihm übertragenen Aufgaben wahrgenommen.<br />

Er hatte stets ein offenes Ohr für die Anliegen von<br />

Mitarbeitern, Eltern und Betreuten. Kollegium, Geschäftsleitung<br />

und Vorstand schätzten seine Loyalität<br />

zur <strong>Lebenshilfe</strong>, seine zupackende Art und sein offenes<br />

Wesen. Wegen seiner sehr liebenswerten und<br />

unkomplizierten Art genoss er allseits große Wertschätzung.<br />

Wir werden uns gern an „Michi“ erinnern<br />

und ihm ein ehrendes Gedenken bewahren. rb<br />

Freiwilliges Soziales Jahr<br />

& Zivildienst<br />

bei der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong><br />

www.lhtoelz.de


44 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong><br />

Aus den Oberland Werkstätten<br />

// Betrieb Gaißach<br />

Werkstätten zeichnen Betriebsjubilare aus<br />

Weihnachtsfeier im <strong>Tölz</strong>er Eisstadion<br />

Langjährige und verdiente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

sind im Rahmen der Weihnachtsfeier, die heuer erstmals<br />

außer Hause in der Gaststätte des <strong>Tölz</strong>er Eisstadions stattfand,<br />

mit Urkunden und Präsenten ausgezeichnet worden.<br />

Dabei würdigte Verwaltungsratsvorsitzender Dr. Jürgen Gutmann<br />

die Arbeitsleistung von Menschen mit Behinderungen<br />

in diesem gemeinnützigen Unternehmen. Unser Bild zeigt<br />

(vorne v. li.) Barbara Fritz (25 Jahre), Rudolf Dietl (35 Jah-<br />

re), Günther Schöpf und Lothar-Rudolf Hillmann (beide 30<br />

Jahre). Hinten v. li.: Hans Kloiber, Anna Jaud und Sepp Os-<br />

wald (alle 10 Jahre), Verwaltungsratsvorsitzender Dr. Jürgen<br />

Gutmann, Karl-Heinz Hösserich (10), Werkstattrat Christian<br />

Otto, Maria Bertl (20), Werkstattrat Manfred Gloning, Jür-<br />

gen Huber (20), Verwaltungsrätin Angela Lössl, Betriebslei-<br />

terin Carolin König, Wolfgang Schmidt (10), Betriebsleiter<br />

Alfred Tkaczik und Bettina Zoske (20). Nach der Ehrung<br />

haben dann Christian Otto, Monika Jagener und Martin<br />

Friesenegger noch ein Geschichte vorgelesen. rb<br />

Ehrung für Assistenz-Ausbildung<br />

Im Rahmen der Weihnachtsfeier sind auch Manfred Glo-<br />

ning und Josef Oswald dafür geehrt worden, dass sie eine<br />

Assistenz-Ausbildung absolviert haben. Herr Gloning ar-<br />

beitet im Lager, Herr Oswald in der Fertigung. Im Bild v. li.<br />

Werkstatträtin Claudia Mager, Ausbilder Anton Wohlmuth,<br />

Manfred Gloning und Sepp Oswald, Ausbilderin Hildegard<br />

Lehmeier und Betriebsleiter Alfred Tkaczik. rb<br />

„OLW-Kurier“ – Redaktionsteam informiert<br />

über das Geschehen im Betrieb Gaißach<br />

Ein sechsköpfiges engagiertes Redaktionsteam aus dem Betrieb<br />

Gaißach hat im Dezember wieder einen „OLW-Kurier“<br />

herausgebracht, in dem die Leserinnen und Leser viel Interessantes<br />

aus dem Betrieb erfahren können. Die 47-seitige<br />

Ausgabe Winter 2009 haben Ludwig Griebel, Elke Jakob,<br />

Monika Kleber, Hildegard Lehmeier, Josef Oswald und Bettina<br />

Zoske gestaltet. Sie stellen u. a. neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

sowie Betriebsjubiläen vor und schreiben über<br />

den Start der neuen Wäscherei und über ihre Ausflüge. rb<br />

Abschlüsse nach dem 2. Berufsbildungsjahr<br />

Ihre zweijährige innerbetriebliche Berufsbildungszeit haben<br />

Max Eckmann, Martin Friesenegger, Steffi Mayer, Sonja<br />

Pöllmann und Andreas Huber (v. li.) erfolgreich abgeschlossen<br />

und sind dafür vom Betrieb mit einer Urkunde<br />

ausgezeichnet worden. Mit ihnen freuen sich Betriebsleiterin<br />

Carolin König (ganz links) und Werkstattrat Christian Otto<br />

(hinten Mitte). rb<br />

Moderner Wäscherei-Neubau in Gaißach eingeweiht:<br />

Eine richtig saubere Sache<br />

30 Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen<br />

In Anwesenheit der <strong>Lebenshilfe</strong>-Landesvorsitzenden, Landtagspräsidentin<br />

Barbara Stamm, ist am 7. Mai mit einer offiziellen<br />

Feier und einem „Tag der offenen Tür“ der moderne<br />

Wäscherei-Neubau der Oberland Werkstätten in<br />

Gaißach-Untergries eingeweiht worden. Das geschah<br />

nach Redaktionsschluss dieser neuen Ausgabe von<br />

„<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong>“. Dennoch möchten wir hier<br />

auf dieses wichtige Ereignis eingehen und Ihnen die<br />

neue Einrichtung vorstellen. Von der Feier selbst werden<br />

wir in unserer nächsten Ausgabe berichten.<br />

Rund 3,5 Millionen Euro haben die Oberland Werkstätten<br />

in den schmucken Neubau an der Erlenstraße<br />

investiert. 30 Arbeitsplätze für Menschen sind<br />

dort entstanden – zehn mehr als in der 25 Jahre alten<br />

Wäscherei im Haupthaus. Die Auslagerung war<br />

aus mehreren Gründen sinnvoll: Die bestehenden<br />

Räume waren aufgrund der guten Auftragslage viel<br />

zu eng geworden. Auch in technischer Hinsicht war<br />

die alte Wäscherei ein Sanierungsfall. Mit dem Neu-<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 45<br />

bau wurden die Arbeitsbedingungen für das Personal verbessert,<br />

die Energiebilanz optimiert und Umweltbelastungen<br />

reduziert. Zugleich ging es dem Unternehmen um Erhalt


46 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 47<br />

3,5 Millionen Euro haben die Oberland Werkstätten<br />

in die neue Wäscherei an der Erlenstraße investiert.<br />

und Ausbaufähigkeit solcher Arbeitsplätze für Menschen mit<br />

Behinderungen im Dienstleistungsbereich und nahe am ersten<br />

Arbeitsmarkt.<br />

Angebot für Gewerbebetriebe und Privatkunden<br />

Der neue Betrieb mit einer maximalen Kapazität von 1600<br />

Kilogramm Wäsche pro Tag ist auf Wäsche von gewerblichen<br />

Betrieben einschließlich Hol- und Bringdienst sowie auf Privatkundenwäsche<br />

fast aller Art mit Wäscheannahme und<br />

-ausgabe ausgerichtet.<br />

Drei Gruppenleiter stehen den behinderten Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern zur Seite (v. li.): die Gruppenleiter Helmut<br />

Richter, Barbara Nelson und Cornelia Sallai-Balogh.<br />

Ein Zertifikat belegt höchste Hygiene-Standards<br />

Zu den Kunden zählen auch Krankenhäuser, Arztpraxen<br />

und Reha-Einrichtungen. Weil dafür höchste Qualitätsanfor-<br />

derungen gelten (z. B. hinsichtlich der absoluten Keimfreiheit)<br />

haben die Oberland Werkstätten eine entsprechende<br />

Zertifizierung angestrebt und auf Anhieb erworben: Hygieneschleusen,<br />

spezielle Waschverfahren und Schutzkleider<br />

der Wäscherei-Beschäftigten stellen das sicher. rb<br />

Aus den Oberland Werkstätten<br />

// Betrieb Geretsried<br />

Ehrung für Betriebsjubiläen<br />

Weihnachtsfeier in den Ratsstuben<br />

Auch in Geretsried konnten bei der betrieblichen Weihnachtsfeier,<br />

die heuer ebenfalls außer Haus in den Ratsstuben<br />

stattfand, wieder zahlreiche langjährige Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter geehrt werden. Vorgenommen hat<br />

die Auszeichnung hier der Verwaltungsratsvorsitzende Dr.<br />

Jürgen Gutmann. Unter dem Applaus von Kolleginnen, Kollegen<br />

und Gästen wurden auf die Bühne gebeten: (vorne v.<br />

li.) Max Wurm, Ulrich Kretschmar und Renate Schwaiger<br />

(alle 20 Jahre), Margit Keller (35 Jahre), Hans Quien, Herbert<br />

Neumair und Nikolaus Kastenmüller (alle 20 Jahre),<br />

Johannes Kastenmüller (10 Jahre) und Annemarie Moosmang<br />

(25 Jahre). Hinten (v. li.) Paul Effnert, Frank Steinigen,<br />

Franz Lippert und Heidi Steinlechner (alle 30 Jahre),<br />

Manuela Car (25 Jahre), Richard Lutsch (10 Jahre) sowie<br />

Manfred Huber und Silvia Hiemeyer (beide 25 Jahre). Dr.<br />

Jürgen Gutmann und die beiden Betriebsleitungen Hermann<br />

Soyer und Dietlinde Schoch dankten ihnen für die geleistete<br />

Arbeit. sl/rb<br />

Abschlüsse zum 2. Berufsbildungsjahr<br />

Ihr zweites innerbetriebliches Berufsbildungsjahr haben kürzlich<br />

(vorne v. l.) Andrea Nejedly, Angelo Urban und Daniela<br />

Rahn sowie (hinten v. li.) Andreas Auhorn, Frauke Klos, Joachim<br />

Müller und Saskia Krämer erfolgreich abgeschlossen.<br />

Sie sind dafür vom Betrieb mit einer Urkunde ausgezeichnet<br />

worden. sl/rb<br />

Zuverlässiger Partner der<br />

Oberland Werkstätten<br />

VERKEHRSUNTERNEHMEN<br />

ANTON SCHERZ<br />

Valtl 3<br />

83646 Oberfischbach-Wackersberg<br />

Telefon 0 80 41 / 7 44 67<br />

Fax: 0 80 41 / 7 33 14


48 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong><br />

Assistenzausbildung erfolgreich abgeschlossen<br />

Alle freuen sich über die sechs erfolgreichen Abschlüsse bei<br />

einer Assistenz-Ausbildung: Betriebsleiter Hermann Soyer<br />

ehrt die drei neuen Fertigungsassistenten Frank Lehmler,<br />

Christian Weihrauch und Regina Heuschneider, den Lagerassistenten<br />

Peter Huber, den Verwaltungsassistenten Wolfgang<br />

Rudert und die Betreuungsassistentin Miriam Jöger.<br />

sl/rb<br />

„OLW-Kurier“ auch im Betrieb Geretsried<br />

Auch im Betrieb Geretsried brachte ein engagiertes Redak-<br />

tionsteam einen „OLW-Kurier“ heraus, in dem man viel Interessantes<br />

aus dem Geschehen im Betrieb erfahren kann,<br />

z. B. über den Start der Außenarbeitsgruppe bei Roche Diagnostics.<br />

Gemeinsam gestaltet haben die 36-seitige Jahresausgabe<br />

2009 (vorne v. li.) Gerhard Noske, Susanne Lanz-<br />

ner, Regina Heuschneider und Hans Ebensberger sowie<br />

stehend v. li. Gabi Bock, Wolfgang Rudert, Florian Keindl,<br />

Daniela Blaschek, Heinz Sokoll, Max Wurm und Roland<br />

Piegeler. Nicht im Bild Josef Graf. sl/rb<br />

† Martin Maier gestorben<br />

Kurz vor seinem 55. Geburtstag ist am 18. Januar<br />

der langjährige Mitarbeiter Martin Maier in den Räumen<br />

der Werkstätte gestorben. Sein plötzlicher Tod<br />

hat im Betrieb sehr große Betroffenheit ausgelöst.<br />

Der Verstorbene ist bereits 1972 als 17-Jähriger zu<br />

den Werkstätten gekommen, die damals noch provisorisch<br />

am <strong>Tölz</strong>er Schafreuterweg untergebracht<br />

waren. 1980 zog er dann mit in den Werkstatt-Neubau<br />

nach Gaißach um und war dort in der Holzbearbeitung<br />

tätig. Nicht ohne erheblichen Abschiedsschmerz<br />

wechselte er 1996 in den neu erbauten<br />

Betrieb Geretsried, der wesentlich näher an seinem<br />

Wohnort <strong>Wolfratshausen</strong> lag. Dort arbeitete Martin<br />

Maier in der Hausmeisterei, im Lieferdienst und in<br />

der Montage mit. Der Verstorbene war im Kollegenkreis<br />

sehr beliebt wegen seiner Hilfsbereitschaft, guten<br />

Laune und Geselligkeit. Die Oberland Werkstätten<br />

werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.<br />

ds/rb<br />

„Roche Diagnostics“ in Penzberg integriert Menschen mit Behinderung:<br />

Grundlage sind die Spielregeln des Marktes<br />

Oberland Werkstätten gehen mit Außenarbeitsgruppen weiteren Schritt in die Normalität<br />

Wie bereits in unserer Dezember-Ausgabe berichtet, hat der<br />

Betrieb Geretsried im Sommer letzten Jahres zwei Außenarbeitsgruppen<br />

auf dem Werksgelände von Roche Diagnostics<br />

in Penzberg eröffnet. Sie reparieren dort die Werksfahr räder<br />

von 4500 Beschäftigten, bereiten Verpackungsmaterial<br />

und Etiketten vor oder konfektionieren Reagenzgefäße. Erst<br />

nach einer erfolgreichen Probephase war das Projekt im Dezember<br />

der Öffentlichkeit offiziell vorgestellt worden, worüber<br />

dann auch die Presse ausführlich berichtet hat. Dabei<br />

wurde auch deutlich: die Leute aus der Außenarbeitsgruppe<br />

sind ganz stolz darauf, bei Roche zu sein!<br />

Bevor die Kooperation mit dem Weltkonzern besiegelt worden<br />

ist, mussten sich die Oberland Werkstätten einer Bewertung<br />

unterziehen, betonte Werksleiter Claus Haberda bei der Eröffnungsfeier.<br />

„Die Erfahrungen der ersten fünf Monate waren<br />

durchwegs positiv“, stellte er fest. Roche prüfe nun, ob die<br />

Außenarbeitsgruppen weitere Arbeiten übernehmen könnten.<br />

Dass „Qualität, Pünktlichkeit und ein ordentliches Preis-Leistungsverhältnis“<br />

wichtige Voraussetzungen für diese Kooperation<br />

sind, weiß natürlich auch Werkstätten-Geschäftsführer<br />

Martin Zeller: „Das ist die Grundlage, dass der Spaß am Projekt<br />

erhalten bleibt.“<br />

Roche mit Hauptsitz in Basel ist ein führendes, forschungsorientiertes<br />

Unternehmen und spezialisiert auf die Geschäftsfelder<br />

Pharma und Diagnostics. Es beschäftigt weltweit über<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 49<br />

Roche-Werksleiter Claus Haberda (re.) und Martin Zeller überzeugen<br />

sich vom handwerklichen Geschick des Werkstätten-Mitarbeiters<br />

Christian Friede, der mit seiner Außenarbeitsgruppe die<br />

Roche-Fahrräder repariert.<br />

80.000 Fachkräfte. Roche sei natürlich ein gewinnorientiertes<br />

Unternehmen, betonte Claus Haberda. Es wolle aber auch<br />

seine Verpflichtung in der Gesellschaft wahrnehmen. „Das<br />

schönste wäre, wenn unser Beispiel bei anderen Firmen<br />

Schule macht.“ Roche wolle einen „Beitrag leisten, um Menschen<br />

mit Behinderung in die Gesellschaft einzugliedern“, ergänzte<br />

Roche-Mitarbeiter Manfred Knauer. Der Geretsrieder<br />

Werkstatt-Betriebsleiter Hermann Soyer bestätigte, dass die<br />

Mitglieder der Außenarbeitsgruppen bei Roche schnell Fuß<br />

gefasst hätten: „Sie bewegen sich normal auf dem Werksgelände<br />

und sind voll integriert.“ Von einem „Vorzeigeprojekt“<br />

sprach der Penzberger Bürgermeister Hans Mummert, der<br />

sich für das Projekt eingesetzt hatte.<br />

„Das Essen ist hier besser“<br />

Die in den Außenarbeitsgruppen bei Roche tätigen 19 Menschen<br />

mit Behinderungen fühlen sich dort jedenfalls sehr<br />

wohl: „Die Fahrradreparaturen machen uns Spaß, weil sie<br />

so abwechslungsreich sind“, versicherten Stefan Leiß und<br />

Daniela Pohler. Und Andreas Lerch ergänzte stolz: „Roche<br />

hat einen Namen – und das Essen ist hier besser!“ Er hatte<br />

sich wie seine Kolleginnen und Kollegen in einer offenen Ausschreibung<br />

um einen dieser Arbeitsplätze beworben. pm/rb


50 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 51<br />

// Betrieb Polling<br />

Dritte Außenarbeitsgruppe in Planung<br />

Nach „ADZ“ Zweckform in Oberlaindern bei Holzkirchen und<br />

„Roche Diagnostics“ in Penzberg stehen die Werkstätten gegenwärtig<br />

in Verhandlung über die Eröffnung einer dritten<br />

Außenarbeitsgruppe bei einem Weilheimer Unternehmen.<br />

Mit solchen Projekten begeben sich die Werkstätten ganz<br />

dicht an den regulären Arbeitsmarkt heran. Zudem konnte<br />

zum 1. Mai ein weiterer Außenarbeitsplatz mit 24 Wochenstunden<br />

beim Bauhof der Stadt Weilheim akquiriert werden;<br />

bereits am 6. April hatte die Einarbeitungszeit vor Ort begonnen.<br />

po/rb<br />

Wir suchen nach den Fähigkeiten im Menschen,<br />

achten auf seine Individualität/Originalität und<br />

fördern sie.<br />

Aus unseren Unternehmensgrundlagen<br />

// Gesamtunternehmen<br />

Finanz- und Wirtschaftskrise:<br />

Die vier Betriebe zeigen sich erstaunlich gut erholt<br />

Von der Wirtschaftskrise im Gefolge der globalen Finanzkrise<br />

vom Herbst 2008 zeigen sich die vier Werkstätten in<br />

Gaißach, Geretsried, Polling und Miesbach mittlerweile erstaunlich<br />

gut erholt, die Auftragslage hat sich seither wieder<br />

deutlich stabilisiert. Probleme gibt’s am ehesten noch<br />

im Arbeitsbereich Metallbearbeitung: dort ist man weiterhin<br />

auf der Suche nach beständigen Aufträgen und Kooperationspartnern.<br />

mz/rb<br />

Feierstunde in Königsdorf mit Verabschiedung und Eh-<br />

rung von langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

Es ist bei den Oberland Werkstätten eine gute Tradition, zum<br />

Jahresende verdienten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für<br />

ihre langjährige Unternehmenszugehörigkeit zu danken. Die<br />

Feier fand am 18. November im Posthotel Hofherr in Königsdorf<br />

statt.<br />

Lorenz Mittermair (2. v. li.) ist nach 18-jähriger Tätigkeit als<br />

Gruppenleiter in den Gaißacher Arbeitsbereichen Metallbearbeitung<br />

und Montage in den Ruhestand gegangen. Dem<br />

Dank und den besten Wünschen seitens Betriebsleiterin Carolin<br />

König (li.) schlossen sich Verwaltungsratsmitglied Angela<br />

Lössl von der <strong>Tölz</strong>er <strong>Lebenshilfe</strong> und Geschäftsführer<br />

Martin Zeller an.<br />

Ebenfalls geehrt wurden für ihre jeweils zehnjährigen Betriebszugehörigkeiten<br />

die Geretsrieder Betriebsleiterin Dietlinde<br />

Schoch, Gruppenleiterin Maria Weiherer aus der Geretsrieder<br />

Wäscherei sowie Xaver Waldmann, Gruppenleiter<br />

der Gaißacher Küche. ik/rb<br />

Löhne der behinderten Beschäftigten sind erneut<br />

gestiegen<br />

Die monatlichen Durchschnittslöhne incl. Arbeitsförderungsgeld<br />

der beschäftigten Menschen mit Behinderungen sind im<br />

Jahr 2009 trotz der nachteiligen Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise<br />

erfreulicherweise nochmals um ein Prozent ange-


52 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 53<br />

stiegen (die Vorjahreszahlen stehen in Klammern); im Betrieb<br />

Geretsried lag das Plus sogar bei über drei Prozent: damit hat<br />

man dort zu den anderen Betrieben weiter aufgeschlossen.<br />

Betrieb Gaißach: 312,17 € (309,01 €)<br />

Betrieb Geretsried: 302,09 € (292,02 €)<br />

Betrieb Polling: 323,53 € (324,20 €)<br />

Betrieb Miesbach: 303,40 € (299,37 €)<br />

gGmbH-Gesamt: 311,37 € (308,23 €)<br />

Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Behinderung<br />

in den vier Betrieben hat Ende 2009 mit 540 einen<br />

neuen Höchststand erreicht. rb<br />

Zehn Jahre „Stiftung <strong>Lebenshilfe</strong>“:<br />

Langfristige Unterstützung für <strong>Lebenshilfe</strong>-Projekte<br />

Personelle Veränderungen im Stiftungsrat und Stiftungsvorstand<br />

Als zusätzliche, in die Zukunft wirkende Absicherung zu den<br />

Tätigkeiten der <strong>Tölz</strong>er <strong>Lebenshilfe</strong> ist vor zehn Jahren die<br />

„Stiftung <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong>“ errichtet<br />

worden. Aus den ihr zufließenden Vermögenserlösen und<br />

Spenden soll die Stiftung vordringliche Projekte zum Nutzen<br />

geistig behinderter Menschen unterstützen. Entsprechend<br />

den gesetzlichen Vorgaben darf das Grundstockvermögen<br />

dabei nicht angetastet werden. Grundsätzlich können Geldund<br />

Sachwerte zur Verfügung gestellt werden: Jeder Stifter<br />

kann selbst festlegen, für welchen Zweck seine Unterstützung<br />

verwendet werden soll. Mit Spenden, Schenkungen,<br />

Zustiftungen oder testamentarischen Nachlässen können<br />

Stifter ein Stück <strong>Lebenshilfe</strong>-Zukunft mitgestalten.<br />

Aufgrund der weltweiten Rezession und der in der Folge<br />

damit deutlich gesunkenen Zinserträge hat die Stiftung im<br />

letzten Jahr auf Ausschüttungen für <strong>Lebenshilfe</strong>-Projekte<br />

verzichtet: Die Zinserträge wurden dafür benötigt, um das<br />

Grundstockvermögen in seinem Realwert – d. h. auch unter<br />

Berücksichtigung der Inflationsrate – in vollem Umfang zu<br />

erhalten. Mehr Informationen zur Stiftung <strong>Lebenshilfe</strong> findet<br />

man auf unserer Webseite www.lhtoelz.de !<br />

Die Geschäfte der Stiftung führt ein ehrenamtlicher Vorstand.<br />

Er wird von einem ebenfalls ehrenamtlich tätigen<br />

Stiftungsrat beraten und kontrolliert. Bei der letzten Sitzung<br />

des Stiftungsrates im Dezember 2009 sind einige personelle<br />

Veränderungen im Stiftungsrat und im Stiftungsvorstand vollzogen<br />

worden: Der bisherige Stiftungsratsvorsitzende Manfred<br />

Nagler ist ausgeschieden, sein Nachfolger wurde der<br />

Geretsrieder Rechtsanwalt Thomas Luithlen (bislang stellv.<br />

Vorsitzender), neuer Stellvertreter wurde Heimo Leitner aus<br />

<strong>Bad</strong> Heilbrunn. Weitere Mitglieder im siebenköpfigen Stiftungsrat<br />

sind Hermann Metsch aus Münsing, <strong>Lebenshilfe</strong>-<br />

Vorsitzender Prof. Martin Lechner, Geschäftsführer Franz<br />

Gulder sowie Elisabeth Dräxl als Vertreterin der <strong>Lebenshilfe</strong>-<br />

Elternbeiräte sowie Wolfgang Eberhardt aus Penzberg. Den<br />

dreiköpfigen Stiftungsvorstand bilden Dr. Jürgen Gutmann<br />

(Vorsitzender), Angela Lössl (neu) und Rainer Bannier. Die<br />

Wahlperiode für beide Gremien dauert drei Jahre. rb<br />

Was der Geretsrieder TUS-Vorsitzende Stephan Heinle mit der Schülerfirma zu tun hat:<br />

Aus einer Idee wurde eine Erfolgsgeschichte<br />

Freiwilliges Engagement junger Leute für behinderte Menschen findet hohe Anerkennung<br />

Am Anfang stand eine Idee: Die hatte Stephan Heinle, Vor-<br />

sitzender des TUS Geretsried. Als es um eine möglichst<br />

zukunftsorientierte „Anlage“ der Einnahmen aus einem Benefiz-Fußballturnier<br />

ging, machte der Unternehmensberater<br />

folgenden Vorschlag: „Gründet mit diesem Grundstock eine<br />

Schülerfirma!“ Das ist inzwischen sechs Jahre her – und die<br />

soziale „Schülerfirma“ der <strong>Lebenshilfe</strong> ist inzwischen ein<br />

bundesweit beachtetes Erfolgsmodell!<br />

Im Dezember hat Stephan Heinle unsere Schülerfirma besucht<br />

und mit Verantwortlichen über deren Entwicklung diskutiert.<br />

Er kam in Begleitung von Wolfgang Wittmann, Wirtschaftsförderer<br />

der Stadt Geretsried. Auch den interessierte<br />

das Modellprojekt: „Dort lernen junge Menschen beispielhaft,<br />

wie Geschäftsbetrieb und Unternehmenskultur funktionieren.“<br />

Heinle und Wittmann hatten auch Spendenbeträge für<br />

die Schülerfirma mitgebracht. Das hatten sie so am Rande<br />

von Heinles Vortrag für Existenzgründer im Geretsrieder Rathaus<br />

ausgemacht.<br />

Für den Förderverein erläuterten Vorsitzender Franz Gulder,<br />

Thomas Gania und Josef Peitz als Mentor der aktiven Schüler<br />

die Erfolgsgeschichte der Schülerfirma: Schüler begleiten<br />

Menschen mit Behinderung in ihrer Freizeit und leisten<br />

knapp 4000 Betreuungsstunden pro Jahr. Dafür erhalten sie<br />

ein kleines Taschengeld, das je zur Hälfte die Nutzer und der<br />

Freuten sich darüber, was aus einer guten Idee geworden ist: Wirtschaftsförderer<br />

Wolfgang Wittmann, TUS-Vorsitzender Stephan<br />

Heinle, Franz Gulder, Thomas Gania, die aktive Schülerin Verena<br />

Waldinger und Josef Peitz (v. li.) mit dem schwerstbehinderten Robert<br />

Cornely. Auch er nimmt die Schülerfirma gerne in Anspruch.<br />

Förderverein tragen. Zwei ehrenamtlich tätige Erwachsene<br />

koordinieren die Einsätze der jungen Leute. Das Projekt wird<br />

ausschließlich aus Spenden finanziert. Das funktioniert, weil<br />

es bei großzügigen Gönnern auf so viel Sympathie stößt. rb<br />

Schülerfirma in Daten und Zahlen<br />

In der Schülerfirma unterstützen und begleiten sozial engagierte<br />

junge Leute behinderte Menschen bei Freizeitaktivitäten. Sie<br />

erhalten dafür eine kleine Aufwandsentschädigung. Die Jahresbilanz<br />

2009 weist aus: Die Leistungen haben sich nach Jahren<br />

starken Wachstums auf hohem Niveau eingependelt; im Raum<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong> werden mittlerweile ebenso viele Betreuungsstunden<br />

geleistet wie im Raum Geretsried. Die Verwaltungskosten betrugen<br />

dabei lediglich 3,8 Prozent der Gesamtaufwendungen.<br />

Betreute Menschen mit Behinderung: 170<br />

aktive Jugendliche: 65<br />

Betreuungsstunden und Begleitdienste: 3.433<br />

Arbeitsstunden ehrenamtliche Leitung: 1.450<br />

geleistete Gesamtstunden: 4.883<br />

Kontakt: Josef Peitz 08171/10558, jrpeitz@vr-web.de<br />

Homepage: www.schuelerfirma-fas.de


54 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 55<br />

Weihnachtsbasteln mit Schülerfirma<br />

Auch heuer fand in Kooperation mit unseren Offenen Hilfen,<br />

dem Katholischen Kreisbildungswerk und der Geretsrieder<br />

Pfarrei Maria Hilf wieder ein gemeinsames Weihnachtsbasteln<br />

statt. Seit Jahren wird vor dem Ersten Advent gebastelt<br />

und gewerkelt. Diesmal wurden Kränze und Gestecke gefertigt.<br />

Die sympathische Aktion brachte zwölf Bewohnerinnen<br />

und Bewohner aus <strong>Lebenshilfe</strong>-Wohnheimen mit Pfarreimitgliedern<br />

und mehrere Schülerinnen unserer Schülerfirma<br />

zusammen. Unser Bild zeigt Schülerin Manuela Ostermeier<br />

zwischen Annemarie Klüh (li.) und Sonja Biela, die beide in<br />

unserem Geretsrieder Haus St. Nikolaus wohnen. jp/sc<br />

Namen und Nachrichten von A bis Z<br />

// Ambulantes Wohnen fährt zum Weltkongress<br />

1300-ster Teilnehmer freut sich über Freikarte<br />

Im Rahmen einer Freizeit- und Bildungsmaßnahme unseres<br />

„Ambulant unterstützten Wohnens“ fährt Helmut Schottke<br />

im Juni zum 15. Weltkongress von „Inclusion International<br />

<strong>2010</strong>“ nach Berlin. Weit über tausend Teilnehmer aus über 50<br />

Staaten werden daran teilnehmen. Schwerpunktthema dieser<br />

Versammlung ist die UN-Konvention für die Rechte behinderter<br />

Menschen. Helmut Schottke freut sich darauf, dort mit<br />

anderen Teilnehmern darüber zu reden, wie Gesellschaft sich<br />

verändern muss, damit behinderte Menschen überall die gleichen<br />

Rechte haben wie nicht behinderte. Und der 50-Jährige<br />

hat einen weiteren Grund zur Freude: Als 1300-ster Teilnehmer<br />

am Weltkongress hat ihm Bundesgeschäftsführer Ulrich<br />

Bauch (li.) bei seinem Aufenthalt in <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong> eine Freikarte<br />

für den Eintritt zum Weltkongress überreicht. Darüber freuten<br />

sich auch (re.) <strong>Lebenshilfe</strong>-Vorsitzender Prof. Martin Lechner<br />

und Geschäftsführer Franz Gulder. Helmut Schottke bewohnt<br />

eine eigene Wohnung und wird dort von den Fachkräften unseres<br />

Ambulant unterstützten Wohnens betreut. Er arbeitet in<br />

der Wäscherei der Oberland Werkstätten Geretsried. rb<br />

// Freiwillige Zuwendung an <strong>Lebenshilfe</strong><br />

Dank an unsere Städte und Gemeinden<br />

Wie in jedem Jahr haben die Städte und Gemeinden unseres<br />

Landkreises auch im Jahr 2009 wieder eine freiwillige<br />

„Kommunale Zuwendung“ an die <strong>Lebenshilfe</strong> gezahlt, die<br />

abhängig ist von ihrer jeweiligen Einwohnerzahl: Seit mehr<br />

als 30 Jahren unterstützen die meisten Kommunen auf diese<br />

Weise die Arbeit unserer <strong>Lebenshilfe</strong>-Kreisvereinigung<br />

– durchschnittlich mit einem Betrag von zehn Cent pro<br />

Einwohner. Die <strong>Lebenshilfe</strong> weiß es sehr zu würdigen, dass


56 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong><br />

Städte und Gemeinden auch angesichts der bekannten aktuellen<br />

Finanznöte an dieser freiwilligen Leistung festgehalten<br />

haben. Unser herzlicher Dank gilt allen Bürgermeistern<br />

und gewählten Stadt- bzw. Gemeinderäten, die das im Sinne<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> wieder so beschlossen haben! rb<br />

// „Aktive <strong>Tölz</strong>er“ laden Tagesstättenkinder ein<br />

2200 Euro aus dem Erlös der Adventslotterie<br />

Zu einem Besuch beim <strong>Tölz</strong>er Adventsmarkt haben die „Ak-<br />

tiven <strong>Tölz</strong>er“ die Kinder aus unserer Heilpädagogischen Ta-<br />

gesstätte eingeladen. An den Ständen von Ulrich Wolf am<br />

Amortplatz und in der Marktstraße haben sie einen Kinder-<br />

punsch sowie praktische kleine Wärmesäckchen als persön-<br />

liche Geschenke bekommen. Unser Foto zeigt die Kinder am<br />

Stand in der <strong>Tölz</strong>er Marktstraße, zusammen mit Claudia Anzinger<br />

(2. Vorstand Aktive <strong>Tölz</strong>er), Geschäftsführer Jürgen<br />

Spiekermann und Standfrau Ingrid Eigner. Daneben gab<br />

dieser Adventsmarkt der „Aktiven <strong>Tölz</strong>er“ für die <strong>Lebenshilfe</strong><br />

noch einen weiteren Anlass zur Freude: Aus dem Erlös der<br />

wohltätigen Adventskalender-Lotterie hat auch die <strong>Lebenshilfe</strong><br />

(neben vier anderen Organisationen) einen Spendenbetrag<br />

von 2200 Euro erhalten. Ihn hat unsere Elternbeirätin<br />

Ulrike Mattarollo in Empfang genommen. Verwendet werden<br />

soll der Betrag für neue Möbel einiger <strong>Tölz</strong>er Wohnheimbewohner.<br />

Als Losverkäufer beim Adventsmarkt hatte sich<br />

übrigens auch <strong>Lebenshilfe</strong>-Geschäftsführer Franz Gulder<br />

zur Verfügung gestellt. rb<br />

// Behindertenhilfe in Deutschland ist<br />

Wachstumsbranche und Kostenfaktor<br />

In der Behindertenhilfe arbeiteten nach vorliegenden Zahlen<br />

von 2004 laut Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege<br />

242.830 Beschäftigte (davon 133.157 in Vollzeit<br />

und 109.673 in Teilzeit). Im Jahr 1970 waren es erst 19.011,<br />

im Jahr 1990 schon 96.659 und 2000 bereits 157.711 Be-<br />

schäftigte. Die Zahlen sind also kontinuierlich stark gestie-<br />

gen. Dies deute darauf hin, dass einerseits die Zahl der von<br />

Behinderung betroffenen Menschen zugenommen hat, dass<br />

andererseits bessere Standards in der Hilfe durchgesetzt<br />

werden konnten und dass damit letztlich Staat und Gesellschaft<br />

bereit waren, dem gewachsenen und geänderten Hilfebedarf<br />

mit der Bereitstellung von Mitteln zu begegnen. Die<br />

Ausgaben der Kommunen für soziale Leistungen insgesamt<br />

seien von 2002 bis 2009 von ca. 28 Mrd. auf etwa 39 Mrd.<br />

Euro gestiegen. Dabei spiele auch die demographische Entwicklung<br />

eine Rolle. fw/rb<br />

// Vater und Sohn spenden für Tagesstätte<br />

Helfen bereitet Freude und Stolz<br />

In unserer Von-Rothmund-Schule und Heilpädagogischen<br />

Tagesstätte wird auch Dominik Willibald aus Steinbach bei<br />

Arzbach gefördert. Voller Freude und Stolz hat der Bub kürzlich<br />

eine Spende von 300 Euro an Tagesstättenleiterin Renate<br />

Wacker überreicht. Sein Vater Josef hatte vor einiger<br />

Zeit zu einem kleinen Weinfest eingeladen und dessen Erlös<br />

für die <strong>Lebenshilfe</strong>-Einrichtung bestimmt. rb<br />

// Betreuerinnen unserer Kinderkrippe<br />

beweisen ihr Talent auf der Bühne<br />

Beim ersten „<strong>Lebenshilfe</strong>-Contest“ anlässlich der betrieblichen<br />

Weihnachtsfeier der <strong>Lebenshilfe</strong> gGmbH hat die<br />

Girl-Group aus unserer Kinderkrippe gewonnen: Das Trio<br />

begeisterte mit seinem originellen Kinderkrippen-Lied, das<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 57<br />

in zahlreichen lustigen Strophen und sehr authentisch den<br />

abwechslungsreichen Tagesablauf mit den lieben Kleinsten<br />

parodiert. Die weiteren Plätze beim Wettbewerb belegten<br />

das Kindergartenteam sowie Rita Ellert und Elisabeth<br />

Schöffmann aus der Geschäftsstelle mit heiteren bis sozialkritischen<br />

Weihnachtsgeschichten. rb<br />

// „No Limits“ für Menschen mit Behinderung<br />

Alpenvereinsjungend bringt sie in die Berge<br />

Die Jugend des Deutschen Alpenverein (JDAV) hat in ihrem<br />

Kursprogramm in Zusammenarbeit mit der Caritas auch<br />

Angebote für Menschen mit Behinderung und deren Familien<br />

aufgenommen. Der staatl. geprüfte Bergführer Thomas<br />

Listle aus Gaißach, ein ehemaliger Mitarbeiter bei den Oberland<br />

Werkstätten, leitet solche Angebote. Das letzte heuer im<br />

Winter hieß „Familie Integrativ“ und fand im Allgäu statt. Interessierte<br />

finden nähere Informationen unter www.jdav.de rb<br />

RATSSTUBEN GERETSRIED<br />

Restaurant – Saal – Biergarten – Kegelbahnen<br />

(Räumlichkeiten für Veranstaltungen bis 400 Personen)<br />

Karl-Lederer-Platz 1a<br />

82538 Geretsried<br />

Tel. 08171-62017, Fax: 63711<br />

www.ratsstuben-geretsried.de<br />

ratsstuben-geretsried@t.online.de


58 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 59<br />

// „Seelen-Blick“ im <strong>Tölz</strong>er Stadtmuseum<br />

ReAL Isarwinkel stellt Porträtbilder aus<br />

Der Einrichtungsverbund „ReAL Isarwinkel“ unterstützt<br />

Menschen mit psychischen Erkrankungen, Behinderungen<br />

und sozialen Schwierigkeiten mit ihren Einrichtungen und<br />

Angeboten. Der Fotograf Christoph A. Hellhake aus Dietramszell<br />

hat Porträtaufnahmen von 30 Männer und Frauen<br />

gefertigt, die von ReAL betreut werden. Diese Bilder sind im<br />

Januar im <strong>Tölz</strong>er Stadtmuseum ausgestellt worden. Etwas<br />

Vergleichbares hat es vor einigen Jahren auch bei der <strong>Tölz</strong>er<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> gegeben: mit Porträtbildern von <strong>Tölz</strong>er Wohnheimbewohnern,<br />

die damals an verschiedenen Orten ausgestellt<br />

worden sind. rb<br />

// Theaterbesuch im Lenggrieser Alpenfestsaal<br />

Dank an gastgebende „Hirschbachtaler“<br />

Eine Gruppe von rund hundert Besuchern aus <strong>Lebenshilfe</strong>-Einrichtungen<br />

(Oberland Werkstätten und Wohneinrichtungen<br />

in <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong> und Geretsried) hat im März auf Einladung<br />

der Theatergruppe des Lenggrieser Trachtenvereins<br />

„Hirschbachtaler“ eine Sondervorstellung des heiteren<br />

Schwanks „Zwoa harte Nüss“ im Alpenfestsaal besucht und<br />

war ganz begeistert. Dazu gab’s für alle Gäste auch noch<br />

Neue Mitglieder / Herzlich willkommen<br />

eine vorzügliche Bewirtung mit Kaffee und Kuchen. Namens<br />

unserer Besucher bei dieser Veranstaltung sagen wir den<br />

Hirschbachtalern und ihrer Schauspielertruppe ein ganz<br />

herzliches Dankeschön für die schon mehrfach erwiesene<br />

Gastfreundschaft! rb<br />

Gut versorgt und betreut<br />

in den eigenen Wänden<br />

“Wir bleiben so lange<br />

wie möglich aktiv und<br />

selbstständig. Die<br />

attraktiven Angebote<br />

vom Roten Kreuz<br />

machen es möglich!<br />

Dort sind wir rundum<br />

bestens versorgt.”<br />

4 Ambulante Pflege<br />

4 Hausnotruf<br />

4 Fahrdienst<br />

4 Essen auf Rädern<br />

4 Betreutes Wohnen<br />

Bayerisches Rotes Kreuz<br />

Kreisverband <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong> - <strong>Wolfratshausen</strong><br />

08041-7655-0 oder 08171-4306-0<br />

Im Jahr 2009 sind unserer <strong>Lebenshilfe</strong>-Kreisvereinigung 35 neue Mitglieder beigetreten! Als neue Vereinsmitglieder begrüßen<br />

wir Dr. Ulrich Baumann, Helga Bock, Georg Burger, Johann Echtler, Erika Effnert, Jora Fuchs, Elke Gerl, Irene Gilhuber,<br />

Margarete Hüttl, Georg Kronwitter, Doris Leitner, Georg Leiß, Johann Lippert, Ulrike Mattarollo, Bernhard Mayer, Bartholomäus<br />

Meier, Patricia Meiners, Christine Merz, Auguste Müller, Robert Pascher, Jens Pöllmann, Karoline Prestele,<br />

Antonie Probst, Heinz und Stefanie Rassbichler, Sofia Rau, Gudrun Richter, Beate Riedl, Angela Rücker, Christine Schatz,<br />

Maria Schwaiger, Alexander und Egon Streit, Georg Wirtensohn und Marlene Wolf.<br />

Der Verein hatte damit am 31. Dezember letzten Jahres 470 Mitglieder – ein plus von 15 gegenüber dem Stichtag des Vorjahres.<br />

Freizeit- und Bildungsprogramm <strong>2010</strong><br />

Unser Veranstaltungsprogramm <strong>2010</strong> haben Sie bereits mit der letzten Ausgabe von ‚<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong>’ als Beilage erhalten!<br />

Sie können es auch auf unser Webseite www.lhtoelz.de unter „<strong>Aktuell</strong>es“ herunterladen!<br />

Angebote unserer „Offenen Hilfen“<br />

Das Quartalsprogramm gibt’s als Heft und auf unserer Webseite<br />

Zum Anfang eines jeden neuen Quartals erscheint ein ausgedrucktes Programm mit zahlreichen interessanten Angeboten<br />

und Kursen, das bei den „Offenen Hilfen“ angefordert werden kann.<br />

Über das aktuelle Quartals-Programm kann man sich auch auf unserer Webseite www.lhtoelz.de informieren, dort ein<br />

Anmeldeformular ausdrucken und per Post oder E-Mail an die Offenen Hilfen senden.<br />

Leitung / Kontakt: Sonja Schulz<br />

Büro: Gustav-Adolf-Straße 20, 82538 Geretsried<br />

Tel. 08171-9198-25, E-Mail sonja.schulz@lhtoelz.de<br />

Fahrdienste auf Anfrage!<br />

Selbsthilfe-Initiative „Eltern für Eltern“<br />

Information, Beratung und Unterstützung durch„erfahrene“ Eltern.<br />

Ansprechpartnerinnen: Angela Lössl 08041/780048, Annette Zorawski 08041/1699<br />

Mitziehen.<br />

Durch Gemeinschaft gewinnen.<br />

Kommen Sie zu uns,<br />

und werden Sie Mitglied, wenn es darum geht, Ihr Recht gegenüber den Behörden<br />

und Sozialversicherungsträgern zu erstreiten. Bei Problemen mit der Rente,<br />

der Kranken- und Pflegeversicherung, dem Schwerbehindertenrecht, Hartz IV<br />

und anderen sozialrechtlichen Fragen beraten wir Sie, helfen Ihnen bei der<br />

Antragsstellung und vertreten Sie, wenn es sein muss, vor Gericht – und zwar<br />

durch alle Instanzen. Nutzen Sie die Vorteile einer starken Gemeinschaft – und<br />

das für nur 5 Euro im Monat. Werden auch Sie Mitglied im VdK.<br />

VdK Kreisverband <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />

Karwendelstr. 5<br />

83646 <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />

Tel. 08041/76 12 53<br />

Fax 08041/76 12 540<br />

eMail kv-bad-toelz@vdk.de<br />

www.vdk.de/kv-bad-toelz


Dank an unsere Spender<br />

Verein<br />

Sparkasse <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong><br />

Auguste Steinfelder-Stiftung, Rottach-Egern<br />

Quality First Software GmbH, Geretsried<br />

Staatliche Berufsschule <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong><br />

Helma Zauner, Kochel am See<br />

Martin Fiechtner, Königsdorf<br />

Gerlinde u. Dr. Jürgen Gutmann, Eurasburg<br />

Ilse u. Max Raeder, Lenggries<br />

Isar-Kurier, Geretsried<br />

Samm Bauleitung, Geretsried<br />

Michael Mittler, Iffeldorf<br />

Michael Wiedemann, <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />

Com-Case Schadt GmbH, Geretsried<br />

Eugenie u. Karl Heinz Müssig, Geretsried<br />

Anna u. Andreas Schwaighofer, Königsdorf<br />

Fesl Ludwig GmbH, <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />

Anna Staltmayr, <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />

Katholische Arbeitnehmer Bewegung Geretsried<br />

Oberland Werkstätten (Landkreis <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong>)<br />

HTEV Seeröserl Ammerland<br />

Sparkasse <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong><br />

Burschenverein Egling<br />

Kolpingfamilie <strong>Wolfratshausen</strong><br />

Dr. Josef Fabian-Krause, Greiling<br />

Sylvia Lössl, Lenggries-Schlegldorf<br />

Sebastian u. Johanna Quien, Egling<br />

Fischer Party & Festzelte, Geretsried<br />

Thomas Hölzl GmbH, Wackersberg<br />

Anna Staltmayr, <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />

Konrad Golling, Irschenhausen<br />

Hans Müller, Icking<br />

Dr. Franz Becker, Lenggries<br />

Thomas u. Annemarie Waldherr, Gaißach<br />

Dieter u. Erika Lutsch, Geretsried<br />

3700<br />

2500<br />

2500<br />

1300<br />

800<br />

500<br />

500<br />

500<br />

500<br />

500<br />

300<br />

300<br />

300<br />

260<br />

250<br />

224<br />

200<br />

200<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

700<br />

500<br />

500<br />

500<br />

410<br />

350<br />

300<br />

250<br />

250<br />

200<br />

200<br />

200<br />

Zahlreiche Privatpersonen, Vereine und Firmen haben uns auch<br />

2009 wieder in sehr großzügiger Weise mit Spenden unterstützt.<br />

Ohne solch hochherzige Hilfe könnte die <strong>Lebenshilfe</strong> ihre Aufgaben<br />

und Vorhaben sicher nicht verwirklichen. Nachfolgend nennen<br />

wir hier alle Spenden ab 200 €uro, die an den <strong>Lebenshilfe</strong> e. V.<br />

und die <strong>Lebenshilfe</strong> gGmbH, an die Oberland Werkstätten gGmbH<br />

und an den Förderverein unserer Schülerfirma geflossen sind:<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> gGmbH<br />

Alle Angaben in Euro. ek / ik / rb<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 60<br />

Reinhard Breuel, Fall<br />

Dr. Manfred Steinigen, Lenggries<br />

Stadtwerke <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />

Hotel Jäger von Fall<br />

Elektro Lax, <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />

Ulrich Jäger, Erlangen<br />

Dr. Ulrich Bruehl, Berg<br />

Kranzspenden Joachim Scholz +<br />

Wirtshaus in der Au, München<br />

Christine u. Georg Dreser, Sachsenkam<br />

Feierabend GmbH, <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />

Gudrun Beier, Geretsried<br />

Elternbeirat der Von-Rothmund-Schule<br />

Eltern der Heilpädagogischen Tagesstätte<br />

Katholische Arbeitnehmer Bewegung Geretsried<br />

Katholische Landfrauen Bichl<br />

Angelika Rein, Bleckhausen<br />

Paul Isenmann, <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />

Maria Müller, Icking<br />

Helga u. Toni Juffert, Bleckhausen<br />

Katholische Landfrauen Wackersberg<br />

1500<br />

1500<br />

1250<br />

1000<br />

1000<br />

600<br />

600<br />

590<br />

506<br />

500<br />

500<br />

400<br />

400<br />

332<br />

300<br />

300<br />

300<br />

250<br />

250<br />

200<br />

200<br />

Aus Platzgründen können wir hier leider bei weitem nicht alle unsere<br />

Spender nennen. Doch auch alle kleineren Spenden freuen<br />

uns natürlich sehr, auch sie helfen uns weiter! Allen Spendern,<br />

auch den namentlich nicht genannten, sagen wir auch auf diesem<br />

Wege ein herzliches Vergelt’s Gott und erlauben uns die Bitte an<br />

Sie, uns auch in Zukunft gewogen zu sein. Herzlichen Dank sagen<br />

wir auch allen Zustiftern für unsere „Stiftung <strong>Lebenshilfe</strong>“ sowie<br />

dem Landkreis und den Städten und Gemeinden des Landkreises<br />

für die Gewährung freiwilliger Zuschüsse. rb

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