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Lebenshilfe Aktuell 1/2010 - Lebenshilfe Bad Tölz-Wolfratshausen

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18 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 19<br />

die <strong>Lebenshilfe</strong> seit ihrer Gründung vor 40 Jahren in unserem<br />

Landkreis geleistet hat.<br />

Die <strong>Lebenshilfe</strong> schuf ein positives Klima für Menschen<br />

mit Behinderung<br />

Wenn die <strong>Lebenshilfe</strong>-Kreisvereinigung heuer ihr Jubiläum feiert<br />

und eine Bilanz von 40 Jahren erfolgreicher Arbeit zieht,<br />

dann kann sie nicht nur auf ein vielfältiges Angebot mustergültiger<br />

Einrichtungen stolz sein, sondern auch auf ein positiv<br />

Ehrenmitglied Maria Schnitzer, 1. Vorsitzende 1973–1981<br />

verändertes Klima, in dem Menschen mit Behinderung dank<br />

konsequenter Aufklärungsarbeit der <strong>Lebenshilfe</strong> zu akzeptierten<br />

Mitmenschen geworden sind. Dennoch lehnt man sich<br />

in unserer Organisation keinesfalls zufrieden zurück, sondern<br />

nimmt neue Herausforderungen an. Die wichtigste heißt „Inklusion“<br />

und ist ein beschwerlicher Weg: Sie bedeutet Zugehörigkeit<br />

und Nicht-Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung<br />

in allen gesellschaftlichen Lebensbereichen.<br />

Aus ganz bescheidenen Anfängen hat sich die <strong>Lebenshilfe</strong> zu<br />

einem mittelständischen Unternehmen entwickelt. Begonnen<br />

hat alles 1970 mit einer kleinen „beschützenden“ Werkstätte<br />

und einer Nachmittagsbetreuung für schulpflichtige Kinder.<br />

Als Gründungsmitglied der gemeinnützigen Oberland Werkstätten<br />

GmbH hat sie 1973 die Initiative ergriffen zur Schaf-<br />

fung geeigneter Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung.<br />

In der Kreisstadt <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong> hat die <strong>Lebenshilfe</strong> dann 1979<br />

eine Frühförderstelle und 1984 ein privates Förderzentrum<br />

gegründet: die „Von-Rothmund-Schule“ mit Vorschuleinrichtung<br />

und Berufsschulstufe sowie einer angeschlossenen<br />

Heilpädagogischen Tagesstätte. 1987 wurde ein Wohnheim<br />

errichtet, später dazu zwei Außenwohngruppen im <strong>Tölz</strong>er <strong>Bad</strong>eteil.<br />

1993 wurde ein Kindergarten mit Integrationsgruppe<br />

eröffnet, um die gemeinsame Erziehung von behinderten und<br />

nicht behinderten Kindern zu fördern. Mit ähnlicher Zielsetzung<br />

hat unsere Förderschule später Außenklassen in <strong>Bad</strong><br />

Heilbrunn und Reichersbeuern eröffnet. In Geretsried errichtete<br />

die <strong>Lebenshilfe</strong> 1992 ein Wohnheim, bald auch eine Außenwohngruppe<br />

und 2000 ein weiteres Wohnheim mit einer<br />

Ehrenmitglied Reinhold Hüttl †, 2. Vorsitzender 1970 –1997<br />

Förderstätte für schwerstbehinderte Erwachsene. Das Wohn-<br />

angebot wurde mit dem ambulanten „Unterstützten Wohnen“<br />

weiter differenziert, ferner wurde seit 2005 eine Tagesbetreuung<br />

für Senioren angeboten. Die „Offenen Hilfen“ wurden<br />

weiter ausgebaut, um das Angebot familienentlastender Dienste<br />

und offener Freizeitangebote zu verbessern. Und 2003<br />

haben wir eine „Schülerfirma“ mitgegründet, in der engagierte<br />

junge Leute in ihrer Freizeit Menschen mit Behinderung<br />

begleiten. Bereits 1998 hat die <strong>Lebenshilfe</strong> für das operative<br />

Geschäft, also den laufenden Betrieb all ihrer Einrichtungen,<br />

die gemeinnützige „<strong>Lebenshilfe</strong> GmbH“ gegründet. 2004 ist<br />

die Geschäftsstelle auf die <strong>Tölz</strong>er Flinthöhe umgezogen.<br />

Jede Spende hilft der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

Die beiden Oberland Werkstätten im Landkreis nicht mitgerechnet,<br />

beschäftigt die <strong>Lebenshilfe</strong> gGmbH heute rund<br />

200 festangestellte Mitarbeiter und verzeichnet entsprechend<br />

hohe Jahresumsätze. Die Organisation hat dabei gesetzliche<br />

Pflichtaufgaben des Staates übernommen und erhält daher<br />

– genauso wie die Oberland Werkstätten – Zuschüsse der<br />

öffentlichen Hand. Trotzdem gilt heute genauso wie in der<br />

Gründerzeit: Einen erheblichen Anteil der benötigten Gelder –<br />

insbesondere für die Realisierung dringend notwendiger Bauvorhaben<br />

– muss die <strong>Lebenshilfe</strong> immer noch über Spenden<br />

aufbringen!<br />

Ehrenmitglied Gregor Dorfmeister, 1. Vorsitzender 1981–1997<br />

Das große Aufbauwerk der <strong>Lebenshilfe</strong> wäre deshalb nicht<br />

möglich gewesen ohne die vielfältige Unterstützung zahlreicher<br />

Freunde und Gönner, ohne die Aufgeschlossenheit<br />

von Kommunalpolitikern und Ämtern, ohne die engagierte<br />

Arbeit der Beschäftigten in den Einrichtungen. An alle ihre<br />

Freunde und Helfer richtet die <strong>Lebenshilfe</strong> deshalb anlässlich<br />

ihres Jubiläums wieder einmal ein herzliches Vergelt’s Gott!<br />

Von den bis heute geschaffenen Einrichtungen konnten<br />

die Gründer der <strong>Lebenshilfe</strong> vor 40 Jahren nur träumen. Es<br />

waren Eltern, die dem Rand-Dasein ihrer behinderten Kinder<br />

nicht mehr tatenlos zusehen und die Möglichkeiten einer<br />

Förderung nicht ungenutzt versäumen wollten. Dabei wollten<br />

sie sich nicht allein auf Politik und Verwaltung verlassen, sondern<br />

selbst die Initiative ergreifen.<br />

Am Beginn stand eine Elterninitiative<br />

Betroffene Eltern hatten bereits 1966 einen von den Müttern<br />

selbst abwechselnd betreuten Kinderhort geschaffen, der die<br />

Ehrenmitglied Max Aigner, Schatzmeister 1976–1993<br />

Familien wenigstens stundenweise entlastete. 1970 ist dann<br />

aus dieser Elterninitiative der gemeinnützige Verein <strong>Tölz</strong>er<br />

„<strong>Lebenshilfe</strong>“ entstanden: Bei der Gründungsversammlung<br />

im <strong>Tölz</strong>er Gasthof Kolberbräu (mit dem aus Marburg angereisten<br />

<strong>Lebenshilfe</strong>-Bundesgeschäftsführer Tom Mutters und<br />

Landrat Dr. Otmar Huber als Gastrednern und Geburtshelfern)<br />

haben 47 Personen sofort ihren Vereinsbeitritt erklärt<br />

und eine Vorstandschaft gewählt. Zum 1. Vorsitzenden ist Alfons<br />

Steigüber bestimmt worden. Weitere Vorstandsmitglieder<br />

wurden Sozialamtsleiter Reinhold Hüttl (2. Vorsitzender),<br />

Kinderärztin Dr. Annemarie Kessel, Maria Schnitzer, Sonderpädagogin<br />

Elisabeth Fischer, Paul Harhorn und Sonderschulrektor<br />

Hans Gerl. Dass aus dieser Aktion 40 Jahre später<br />

einmal eine effizient und segensreich wirkende „<strong>Lebenshilfe</strong>“<br />

mit einer Vielzahl von Betreuungseinrichtungen und Hilfsangeboten<br />

entstanden sein sollte, das hatten die „Mütter“ und

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