Lebenshilfe Aktuell 1/2010 - Lebenshilfe Bad Tölz-Wolfratshausen
Lebenshilfe Aktuell 1/2010 - Lebenshilfe Bad Tölz-Wolfratshausen
Lebenshilfe Aktuell 1/2010 - Lebenshilfe Bad Tölz-Wolfratshausen
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<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> 1/<strong>2010</strong><br />
<strong>Lebenshilfe</strong> für Menschen mit Behinderungen<br />
Kreisvereinigung <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong> e.V.<br />
Prof.-Max-Lange-Platz 8<br />
D-83646 <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />
<strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong><br />
Jubiläumsausgabe<br />
40 Jahre<br />
<strong>Lebenshilfe</strong><br />
im Landkreis<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong><br />
1/<strong>2010</strong>
Titelbild:<br />
Kinder aus unserer Von-Rothmund-Schule und Heilpädagogischen Tagesstätte haben sich bereits<br />
auf unser bevorstehendes Jubiläum eingestimmt!<br />
// Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> für Menschen mit Behinderungen<br />
Kreisvereinigung <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong> e.V.<br />
Postfach 1460<br />
D-83634 <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />
www.lhtoelz.de<br />
Redaktion:<br />
Rainer Bannier, Prof.-Max-Lange-Platz 8, 83646 <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />
Telefon: 08041-79272-12, Fax: 08041-79272-29, E-Mail: pr@lhtoelz.de<br />
Wir sind auf Ihre Informationen angewiesen und freuen uns über alle Beiträge und Zuschriften, müssen uns aber Änderungen und<br />
Kürzungen vorbehalten. Ihre Veranstaltungs-Ankündigungen können nur bei einer sehr frühzeitigen Mitteilung rechtzeitig berücksichtigt<br />
werden.<br />
Fotos: Arndt Pröhl, Veronika Wenzel (TK) und Archiv <strong>Tölz</strong>er Kurier, Manfred Neubauer (SZ), Josef Peitz, Rainer Bannier, Susanne<br />
Gotzler, Elli Dietz, Matthias Aigner, Oberland Werkstätten, Bayerischer Landtag, privat.<br />
Layout: Magnus Neumeyer // Druck: Druckhaus Weber GmbH, <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />
Erscheinungsweise: zweimal jährlich // Auflage: 2550<br />
V.i.S.d.P.: Prof. Martin Lechner, 1. Vorsitzender, Bernd Angermann, 2. Vorsitzender<br />
Abbildungen und Texte bei den Autoren<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>, im Juni <strong>2010</strong><br />
Redaktionsschluss für die Ausgabe 2/10 ist der 20. Oktober <strong>2010</strong><br />
Bitte beachten Sie auch die Inserate in dieser Ausgabe! Unsere Anzeigenpartner tragen maßgeblich dazu bei, dass wir „<strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Aktuell</strong>“ so kostengünstig herstellen können.<br />
„Das einzige Wichtige im Leben sind die<br />
Spuren von Liebe, die wir hinterlassen,<br />
wenn wir gehen“<br />
Albert Schweitzer<br />
Totengedenken<br />
Seit unserem letzten Nachruf vor Jahresfrist haben wir wieder von mehreren Mitgliedern, wohltätigen Gönnern und anderen<br />
lieben Menschen Abschied nehmen müssen, die der <strong>Lebenshilfe</strong> nahe standen und denen wir zu Dank verpflichtet<br />
sind. Wir werden den Verstorbenen ein ehrendes Gedenken bewahren.<br />
† Michael Danner<br />
† Josef Demmel<br />
† Georg Geiger<br />
† Sabine Gloning<br />
† Carol Kadler<br />
† Erika Knapp<br />
† Dr. Margret Lachenmann<br />
† Martin Maier<br />
† Eulalia Mattarollo<br />
† Christine Nast-Kolb<br />
† Barbara Niepel<br />
† Michael Prinoth<br />
† Hubert Rieger<br />
† Zlatan Sahmic<br />
† Franz Schellhorn<br />
† Joachim Scholz<br />
† Benedikta Seller<br />
† Helga Silbermann<br />
† Juliane Westermeier<br />
† Gerhard Zschaler
03<br />
04<br />
12<br />
17<br />
27<br />
28<br />
29<br />
39<br />
44<br />
52<br />
53<br />
55<br />
58<br />
59<br />
60<br />
Inhalt<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 1<br />
Vorwort Prof. Dr. Martin Lechner<br />
Grußworte<br />
Erinnerungen an die Gründerjahre der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
40 Jahre <strong>Lebenshilfe</strong> im Landkreis – ein Rückblick<br />
Veranstaltungsvorschau<br />
<strong>Aktuell</strong>es aus dem Verein<br />
Serviceteil<br />
Neues aus unseren Einrichtungen<br />
Aus den Oberland Werkstätten<br />
Stiftung <strong>Lebenshilfe</strong><br />
Schülerfirma<br />
Namen und Nachrichten<br />
Neue Mitglieder<br />
Angebote unserer Offenen Hilfen<br />
Dank an unsere Spender<br />
Totengedenken
2 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong><br />
„Die Kinder pochen an unser Herz.<br />
Sie brauchen nicht nur das, was wir haben,<br />
sondern das, was wir sind.“<br />
Liebe Mitglieder und Freunde der <strong>Lebenshilfe</strong>,<br />
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
von der Jüdin und Christin Edith Stein (1891-<br />
1942), promovierte Philosophin, Psychologin<br />
und Ordenfrau, die am 9. August 1942 im Lager<br />
Auschwitz-Birkenau zusammen mit ihrer<br />
Schwester Rosa von den Nazis in der Gaskammer<br />
ermordet wurde, stammt der wunderbare<br />
Satz:<br />
„Die Kinder pochen an unser Herz.<br />
Sie brauchen nicht nur das, was wir haben,<br />
sondern das, was wir sind.“<br />
Überträgt man diese Aussage auf Menschen<br />
mit Behinderung, dann trifft sie ebenso zu. War<br />
diese Erfahrung nicht sogar das innere Moment<br />
der Gründungsmütter und Gründungsväter der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong>? Haben<br />
Sie sich nicht im Herzen anrühren lassen von<br />
konkreten Menschen mit Behinderungen? Ja,<br />
sie ergriffen beherzt die Initiative. Sie setzten<br />
alle ihre Kräfte ein, um die Mittel für eine qualifizierte<br />
Betreuung und Beschäftigung behinderter<br />
Menschen zusammenzubringen. Aus<br />
kleinen Anfängen ist – mit Unterstützung vieler<br />
Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und<br />
zahlreicher ‚stiller’ Unterstützer – ein Sozialwerk<br />
entstanden, das im Landkreis hohe Wertschätzung<br />
genießt und als unverzichtbar gilt.<br />
Diese Personen – und hier schließe ich alle<br />
Verantwortlichen der <strong>Lebenshilfe</strong> seit der Gründerzeit<br />
ein – haben aber nicht nur äußere Mittel<br />
gegeben, sondern sie haben ihre Persönlichkeit<br />
investiert: ihren Namen, ihre Position, ihren<br />
Einfluss, ihre Freizeit, ihr Herz. Ohne dieses<br />
Ineinander von Fachlichkeit und Mitmenschlichkeit<br />
war und ist die <strong>Lebenshilfe</strong> nicht zu<br />
denken.<br />
Wenn sie nur<br />
ein funktionaler<br />
Betrieb<br />
mit standardisiertenDienstleistungen<br />
wäre, würde<br />
sie den behindertenMenschen<br />
kaum<br />
gerecht.<br />
Ja es stimmt: Menschen mit Behinderung brauchen<br />
das, was wir haben und das, was wir sind.<br />
Sie brauchen Mitmenschen. Sie brauchen Dich<br />
und mich. Das – und nichts anderes – ist im<br />
Kern der Sinn der aktuellen Debatte um Inklusion.<br />
Im Namen des Vorstandes der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
Kreisvereinigung danke ich allen, die etwas zum<br />
Gedeihen der <strong>Lebenshilfe</strong> beigetragen haben<br />
und dies stetig tun. Ich danke allen, die sich<br />
als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an ihrem<br />
jeweiligen Ort für ein gutes Leben behinderter<br />
Menschen einsetzen. Und ich danke allen Partnern,<br />
Freunden, Sympathisanten und Spendern<br />
für Ihre Unterstützung. Möge die Erinnerung<br />
an 40 Jahre <strong>Lebenshilfe</strong> Kraft für den weiteren<br />
Weg geben.<br />
Mit besten Grüßen<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 3<br />
Prof. Dr. Martin Lechner, 1. Vorsitzender
4 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 5<br />
Liebe Mitglieder, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie<br />
Freunde der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong><br />
Zum 40-jährigen Bestehen Ihrer <strong>Lebenshilfe</strong> gratuliere ich<br />
Ihnen im Namen des Bundesvorstands und besonders persönlich<br />
sehr herzlich. Sie haben allen Grund, mit Stolz und<br />
Freude auf die Entwicklung Ihrer <strong>Lebenshilfe</strong> zurückzublicken<br />
und den Geburtstag gebührend zu feiern.<br />
Ihr Engagement für Menschen mit geistiger Behinderung ist<br />
beispielhaft, und der Erfolg Ihrer Arbeit in Ihren Einrichtungen<br />
und Diensten könnte hier nur annähernd beschrieben werden.<br />
Was mich aber besonders beeindruckt, ist Ihr höchst verantwortungsbewusstes<br />
Engagement im Blick auf die Umsetzung<br />
der UN-Konvention für Menschen mit Behinderung und Ihre<br />
konstruktiven Gedanken zur Inklusion, die Sie in Ihrer Mitgliederversammlung<br />
2009 so formuliert haben:<br />
- Inklusion heißt politisch tätig werden<br />
- Inklusion braucht Bewusstseinsbildung<br />
- Inklusion und Persönliches Budget<br />
- Inklusion heißt nicht, Einrichtungen abzuschaffen, sondern<br />
sie inklusionsgerecht aufzustellen<br />
Mit diesen Setzungen vermitteln Sie ein modernes, aber auch<br />
traditionsbewusstes Leitbild, in dessen Mittelpunkt immer<br />
der behinderte Mensch und seine Angehörigen stehen. Ein<br />
Leitbild, das ohne notwendige Polarisierung, nach vorne gewandte,<br />
positive Anforderungen auch an bewährte Strukturen<br />
mit sich bringt und nachhaltig verdeutlicht, dass behinderte<br />
Menschen nicht nur Objekte einer sozialen Fürsorge sondern<br />
Subjekte einer gemeinsamen <strong>Lebenshilfe</strong>-Geschichte sind<br />
und als selbstbestimmte Personen ihr Recht auf Teilhabe<br />
einfordern wollen. In diesem Sinne muss für den behinderten<br />
Menschen immer das Wahlrecht für die vorhandenen<br />
Angebote als Grundoption eines inklusiven Lebens ermöglicht<br />
werden.<br />
Liebe <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong>,<br />
es freut<br />
mich ganz besonders,<br />
dass Sie mit<br />
Ihrem Engagement<br />
für den Inklusions-<br />
Gedanken geradezu<br />
beispielhaft<br />
verdeutlichen, wie<br />
die UN-Konvention<br />
für die Rechte<br />
von Menschen<br />
mit Behinderung<br />
in der <strong>Lebenshilfe</strong>-<br />
Gemeinschaft umgesetzt werden kann und nachhaltig sicher<br />
gestellt wird, dass Menschen mit Behinderung nicht nur<br />
Rechte haben, sondern diese Rechte auch ausüben können.<br />
In diesem gemeinsamen Bemühen und mit Blick auf Ihre<br />
40-jährige Geschichte, auf die Sie stolz sein können, danke<br />
ich Ihnen für ihren Einsatz. Ich wünsche Ihnen Kraft und Mut,<br />
verbunden mit der Bitte: Machen Sie weiter so!<br />
Robert Antretter<br />
Vorsitzender der Bundesvereinigung <strong>Lebenshilfe</strong><br />
Meine herzliche Gratulation der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong><br />
Sie kann stolz und freudig auf ihre 40j-ährige Geschichte<br />
blicken, die gefüllt ist mit schönen wie spannenden Kapiteln<br />
einer vorbildlichen, vertrauensvollen und verantwortungsbewussten<br />
Behindertenhilfe.<br />
Dieses Jubiläum ist ein Dank an alle Weggefährten, die mit<br />
ihrem Engagement Familien Perspektiven für ein erfülltes<br />
Leben geben, die Kindern, Jugendlichen und Er-wachsenen<br />
mit Behinderungen individuelle Lebensräume schaffen – Lebensräume,<br />
in denen sie sich weiterentwickeln können, ihre<br />
Fähigkeiten kennen und einsetzen lernen, an Lebenszutrauen<br />
gewinnen und soziale Integration erfahren.<br />
Dieses Jubiläum ist Beleg, dass <strong>Lebenshilfe</strong> aus ihrer Tradition<br />
allzeit Mut und Kraft geschöpft hat, Neues zu bewirken.<br />
Lassen wir also auch weiterhin nicht nach in unserem<br />
gemeinsamen Engagement einer weiter qualitätsvollen Familien-<br />
und Behindertenhilfe, die immer wieder auch einer<br />
Ergänzung, Verbesserung und Differenzierung bedarf. Und<br />
arbeiten wir weiter mit an der großen gesellschaftlichen Aufgabe,<br />
Strukturen und alles soziale Leben so zu gestalten, das<br />
jeder Mensch unbehindert dazugehören und teilhaben kann.<br />
Dieses Jubiläum ist Zuversicht, die Geschichte einer erfolgreichen<br />
zukunftsweisenden Behindertenhilfe in Ihrer Region<br />
fortzusetzen. Dazu wünsche ich der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<br />
<strong>Wolfratshausen</strong> weiterhin viel mutige und ausdauernde Initiative<br />
und eine starke Solidarität vieler Menschen, damit sie<br />
das bleibt, woraus sie entstanden ist: ein Gemeinschaftswerk<br />
lebendiger Hilfe, damit Leben gelingt.<br />
Barbara Stamm<br />
Vorsitzende des <strong>Lebenshilfe</strong>-Landesverbandes Bayern<br />
Präsidentin des Bayerischen Landtags
6 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 7<br />
Es ist schön,<br />
dass es die <strong>Lebenshilfe</strong> seit 40 Jahren gibt<br />
Vor über 21 Jahren bin ich zur <strong>Lebenshilfe</strong> gekommen.<br />
Am 15.09.1988 habe ich in der Werkstätte in Gaißach angefangen<br />
zu arbeiten.<br />
Jetzt arbeite ich Teilzeit im Büro und in der Küche.<br />
2005 habe ich eine Ausbildung zur Betriebsverwaltungsassistentin<br />
gemacht. Ich arbeite gerne in der Oberland Werkstätte.<br />
Ich bin 1991 am 1. Februar im <strong>Tölz</strong>er Wohnheim auf Gruppe 1<br />
eingezogen. Da war ich die Gruppenköchin.<br />
Das war schön. Die Betreuer waren auch in Ordnung.<br />
Und 1995 bin ich umgezogen in die Außenwohngruppe Haus<br />
Burgfrieden, in die obere Wohnung. Da war ich bis 2002. Im<br />
Juni bin ich wieder ins Wohnheim in die Wohngruppe im<br />
Dachgeschoss gezogen. Viele Jahre war ich Heimbeiratsvorsitzende.<br />
Dann habe ich mich selbstständig gemacht. 2006<br />
im Februar bin ich umgezogen. In die Eigene Wohnung in<br />
der Schießstattstraße 5. Da betreut mich Markus Mangold<br />
vom Unterstützten Wohnen mit seinem Team.<br />
Mir geht es gut.<br />
Ich will mich bei den Mitarbeitern bedanken für die Unterstützung<br />
und Hilfe im Wohnheim.<br />
Und bei den Mitarbeiten der Außenwohngruppe will ich mich<br />
auch bedanken, für die Hilfe.<br />
Ebenso bei den Oberland Werkstätten und beim Unterstützten<br />
Wohnen.<br />
Ich habe im Wohnheim noch viel gelernt. Ausflüge und Freizeiten<br />
in andere Länder haben mir viel bedeutet. Ich bin auch<br />
selbständig in Heimatabende gegangen und das miteinander<br />
Feiern hat mir auch viel bedeutet.<br />
Die <strong>Lebenshilfe</strong> hat mir geholfen, dass ich mein Leben so<br />
führen kann wie es mir gefällt.<br />
Es ist schön, dass es die <strong>Lebenshilfe</strong> seit 40 Jahren gibt.<br />
Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum!<br />
Anastasia Waldherr<br />
Mitarbeiterin der Oberland Werkstätten,<br />
Ambulant unterstütztes Wohnen der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
Herzliche Gratulation zu<br />
40 Jahre <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong><br />
Der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>–<strong>Wolfratshausen</strong> gratuliere ich herzlich<br />
zu ihrem Jubiläum.<br />
Die Achtung vor der Würde des Menschen ist der Kernpunkt<br />
unserer von christlich-humanistischen Traditionen geprägten<br />
Ethik. Dazu gehört, dass Menschen mit Behinderung von<br />
Geburt an optimal gefördert werden, um ihnen ein würdiges<br />
Leben in größtmöglicher Selbstbestimmung zu ermöglichen.<br />
Dafür setzt sich seit vier Jahrzehnten die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong><br />
<strong>Tölz</strong>–<strong>Wolfratshausen</strong> in vorbildlicher Weise ein.<br />
In dieser Zeit ist es gelungen, im Landkreis ein engmaschiges<br />
Netzwerk an Einrichtungen aufzubauen, die Menschen mit<br />
Behinderung zugutekommen. Die Angebote reichen von<br />
der Frühförderung über Schulen und Werkstätten bis hin<br />
zu Wohnheimen und zu Offenen Hilfen für die betroffenen<br />
Familien. Besondere Erwähnung verdient hierbei die Schülerfirma<br />
„Freizeit aktiv & sozial“, die es jungen Menschen<br />
ermöglicht, sich das Taschengeld aufzubessern und dabei<br />
wertvolle Erfahrungen im mitmenschlichen und sozialen Bereich<br />
zu sammeln. Zudem wird hierbei ein wertvoller Beitrag<br />
zur Integration von Menschen mit Behinderung geleistet.<br />
Der große Erfolg der <strong>Lebenshilfe</strong> über die vergangenen vier<br />
Jahrzehnte hinweg wäre ohne den Einsatz vieler Ehrenamtlicher<br />
nicht möglich gewesen. Dafür danke ich ihnen bei<br />
dieser Gelegenheit von Herzen.<br />
Der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>–<strong>Wolfratshausen</strong> sowie ihren ehrenamtlichen<br />
und beruflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
wünsche ich weiterhin eine erfolgreiche Arbeit zum<br />
Wohl der Menschen in der Region. Allen, die von einer der<br />
Einrichtungen der <strong>Lebenshilfe</strong> profitieren können, wünsche<br />
ich eine gute Zukunft.<br />
Horst Seehofer<br />
Ministerpräsident des Freistaats Bayern
8 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 9<br />
Die <strong>Tölz</strong>er <strong>Lebenshilfe</strong> ist vorbildlich<br />
in ihrem bürgerschaftlichen Engagement<br />
40 Jahre <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong>, das sind 40<br />
Jahre erfahrener und hingebungsvoller Einsatz für Menschen<br />
mit Behinderungen. Hinter der <strong>Tölz</strong>er <strong>Lebenshilfe</strong> steht ein<br />
breites Selbsthilfenetzwerk aus Familien, Fachleuten, Freunden<br />
und ehrenamtlichen Helfern. Gemeinsames Ziel ist die<br />
Förderung von geistig behinderten Menschen, um ihnen<br />
die Voraussetzungen für ein möglichst selbst bestimmtes<br />
Leben zu geben. Im Laufe der Jahre ist dazu ein umfangreicher<br />
Verbund aus Betreuungseinrichtungen entstanden<br />
von der Frühförderung, Krippen und Kindertagesstätten, über<br />
Schulen, Werkstätten und Wohneinrichtungen. Jeder Schritt<br />
wird begleitet von erfahrenen Fachmännern und Fachfrauen.<br />
Daneben kann die <strong>Lebenshilfe</strong> aber auch auf den Einsatz<br />
ehrenamtlicher Helfer und Familienmitglieder bauen, ohne<br />
deren Unterstützung nichts gehen würde.<br />
Menschen mit Behinderungen brauchen unsere besondere<br />
Zuwendung und Sensibilität; denn sie haben besondere<br />
Bedürfnisse und Ansprüche. Daher muss Hilfe individuell<br />
gestaltet sein. Jedes Kind und jeder Erwachsene soll trotz<br />
einer oder mehrfacher Behinderung möglichst aktiv am Leben<br />
teilnehmen und verdient eine auf die ganz eigenen Bedürfnisse<br />
zugeschnittene Unterstützung. Gerade hierin liegt<br />
die Stärke der <strong>Tölz</strong>er <strong>Lebenshilfe</strong>. Durch ihr umfangreiches,<br />
über die Jahre gewachsenes Hilfs- und Betreuungsangebot<br />
kann sie individuell gestaltete Hilfestellung leisten, um jedem<br />
Menschen zu geben, was für eine möglichst eigenständige<br />
Entwicklung nötig ist.<br />
Die <strong>Tölz</strong>er <strong>Lebenshilfe</strong> ist vorbildlich sowohl in ihrer Arbeit<br />
für Menschen mit Behinderungen als auch in Sachen bürgerschaftliches<br />
Engagement. Ich wünsche dem Projekt viele<br />
Nachahmer und weiterhin alles Gute!<br />
Ilse Aigner MdB<br />
Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz,<br />
Stimmkreisabgeordnete im Deutschen Bundestag<br />
Es ist das Verdienst der <strong>Lebenshilfe</strong>,<br />
dass Menschen mit Behinderung anerkannt sind<br />
In den vergangenen 40 Jahren hat sich für Menschen mit<br />
Behinderungen vieles verbessert. Noch in der Nachkriegszeit<br />
waren Familien mit ihren behinderten Kindern auf sich<br />
alleingestellt, größtenteils auch sozial an den Rand gedrängt.<br />
Heute leben in Deutschland zirka. 8,4 Millionen Menschen<br />
mit Behinderungen – und dass sie inzwischen weitestgehend<br />
anerkannt und ihre Rechte so stark wie nie sind, ist nicht<br />
zuletzt das Verdienst der <strong>Lebenshilfe</strong>.<br />
„Es ist normal verschieden zu sein“ – diesen Leitspruch hat<br />
die <strong>Lebenshilfe</strong> Kreisvereinigung <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong> seit<br />
den Tagen ihrer Gründung mit großem Engagement gelebt<br />
und im Bewusstsein der Gesellschaft verankert. Vor allem<br />
aber hat die <strong>Lebenshilfe</strong> stets aufmerksam gemacht auf den<br />
Reichtum, den auch und gerade Menschen mit geistiger Behinderung<br />
für unsere Gesellschaft bedeuten, auf ihre Menschenwürde<br />
sowie den Wert ihrer Persönlichkeit, ihrer Kreativität<br />
und ihrer Fähigkeit zu lieben und geliebt zu werden.<br />
Heute bietet die <strong>Lebenshilfe</strong> in unserem Landkreis ein dicht<br />
geknüpftes Netz an Beratungs- und Betreuungseinrichtungen<br />
für alle Generationen, damit Menschen mit geistiger Behinderung<br />
von Beginn an optimal gefördert werden, um ein<br />
menschenwürdiges und nach Möglichkeit selbst bestimmtes<br />
Leben zu führen. Dafür gebührt allen Beteiligten, die sich<br />
innerhalb der <strong>Lebenshilfe</strong> haupt- oder ehrenamtlich mit großem<br />
Einsatz zum Wohle der Menschen mit Behinderung engagieren,<br />
ein großer Dank.<br />
Aufgabe der Politik ist es, auch weiterhin die Voraussetzungen<br />
dafür zu schaffen, dass Selbsthilfeorganisationen wie die <strong>Lebenshilfe</strong><br />
ihrer ehrenvollen und für die Gesellschaft so wichtigen<br />
Arbeit in einem optimalen Umfeld nachgehen können.<br />
Dazu zählen in erster Linie der Ausbau integrativer Plätze<br />
in Kindertageseinrichtungen, die grundsätzliche Einschu-<br />
lung von Kindern<br />
mit sonderpädagogischemFörderbedarf<br />
in die Regelschule<br />
sowie die<br />
Förderung von Plätzen<br />
in Werkstätten<br />
für Menschen mit<br />
Behinderung,<br />
Zum 40-jährigen<br />
Bestehen der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<br />
<strong>Wolfratshausen</strong> gratuliere<br />
ich Ihnen<br />
ganz herzlich. Darüber hinaus wünsche ich den zahlreichen<br />
haupt- und ehrenamtlich Aktiven weiterhin viel Freude und<br />
Erfolg bei ihrer Arbeit zum Wohl der Menschen mit geistiger<br />
Behinderung.<br />
Martin Bachhuber<br />
Stimmkreisabgeordneter im Bayerischen Landtag
10 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 11<br />
Der Name „<strong>Lebenshilfe</strong>“ ist Programm<br />
Menschen mit Behinderung brauchen Solidarität<br />
Bei der <strong>Lebenshilfe</strong> ist der Name Programm. Er steht hier im<br />
Landkreis <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong> für mittlerweile 40 Jahre<br />
Hilfe und Begleitung von Mensch zu Mensch, für behinderte<br />
Menschen jeden Alters und ihrer Familien. Die <strong>Lebenshilfe</strong><br />
ist so zu einem Helfer der ersten Stunde und zu einem Markenzeichen<br />
für Mitmenschlichkeit und Solidarität geworden.<br />
Diese 40 Jahre <strong>Lebenshilfe</strong> sind zugleich 40 Jahre Schutz<br />
und Hilfe für behinderte Mitmenschen. Ich finde es deshalb<br />
richtig, dieses Jubiläum zu feiern, um auch der Öffentlichkeit<br />
zu zeigen, dass geistig behinderte Menschen dazugehören<br />
wollen, dass sie im Tages- und Weltgeschehen mittendrin<br />
sein wollen und nicht außen vor. Was diese Menschen brauchen<br />
ist Verständnis, ist Zuwendung, Freundschaft. Sie wollen<br />
dabei sein, wollen mitdenken, mitfühlen, mitreden und<br />
auch mithandeln. Sie wissen, dass sie etwas leisten können.<br />
Daher brauchen sie eine Lebensaufgabe, die ihnen das Bewusstsein<br />
gibt, nützlich zu sein. Denn in vielen Fällen macht<br />
nicht die Behinderung selbst die Last so schwer, sondern das<br />
abgesondert werden und abseits stehen.<br />
„Es ist nicht entscheidend, dass ich im Rollstuhl sitze, entscheidend<br />
ist, welche Rolle man mir zuweist“. Dieser Satz<br />
eines behinderten Menschen sollte uns nachdenklich machen<br />
und auch zur Richtlinie für das Verhalten der gesamten<br />
Gesellschaft werden. Behinderte Menschen brauchen kein<br />
Mitleid. Sie brauchen Solidarität und Unterstützung. Unsere<br />
Gesellschaft hat lange gebraucht, um das zu verstehen.<br />
Denn Menschen mit Behinderung gehören in die Mitte der<br />
Gesellschaft. Sie haben ein Recht auf Teilhabe an Bildung, an<br />
Arbeit, an Freizeit – genau wie alle anderen Menschen auch.<br />
Dass dieses Verständnis aber auch in die Köpfe und die Herzen<br />
der Menschen ohne Behinderungen dringt, dazu hat die<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> über 40 Jahre hinweg ganz wesentlich beigetragen.<br />
Mein Respekt und<br />
meine Achtung gelten<br />
den Mitgliedern,<br />
die in vier Jahrzehnten<br />
dazu beitrugen,<br />
das Leben<br />
für die Behinderten<br />
lebenswert und<br />
für die Gesellschaft<br />
zukunftsfähig zu<br />
machen. Im Landkreis<br />
werden sie<br />
dabei immer einen<br />
verlässlichen Partner<br />
haben, denn <strong>Lebenshilfe</strong><br />
tut uns allen gut.<br />
In diesem Sinne hoffe ich, dass sich die <strong>Lebenshilfe</strong> auch<br />
in den nächsten 40 Jahren weiterhin so erfolgreich für die<br />
gesellschaftliche Anerkennung unserer Mitbürgerinnen und<br />
Mitbürger mit geistiger Behinderung einsetzt. Die <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong> hat diese Ziele in den vier Jahrzehnten<br />
ihres Bestehens konsequent verfolgt und viel erreicht.<br />
Josef Niedermaier<br />
Landrat des Landkreises <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong><br />
Enger Kontakt von Stadt und <strong>Lebenshilfe</strong><br />
Integration ist kein Lippenbekenntnis<br />
Herzlichen Glückwunsch zum 40-jährigen Jubiläum der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>–<strong>Wolfratshausen</strong>.<br />
Die Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong> hat damals wie heute ein offenes Ohr für<br />
die Belange und Bedürfnisse der Menschen mit Behinderung.<br />
Bereits vor der Vereinsgründung wurde ein Heilpädagogischer<br />
Kindergarten im <strong>Tölz</strong>er Jugendheim betrieben. Besonders intensiv<br />
und sehr erfolgreich war der Kontakt zur Stadt durch<br />
die langjährigen Vorsitzenden Maria Schnitzer und Gregor<br />
Dorfmeister, sowie den stellvertretenden Vorsitzenden, Stadtrat<br />
Reinhold Hüttl und den städtischen Mitarbeiter Gerhard<br />
Grasberger. Durch die Überlassung des Grundstückes an<br />
der Bairawieser Straße, jährlich wiederkehrende finanzielle<br />
Unterstützungen und Zuschüsse, wie auch zuletzt durch die<br />
Förderung des Turnhallenbaues, hat die Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong> immer<br />
wieder dazu beigetragen, dass Integration, Inklusion und Teilhabe<br />
nicht nur Lippenbekenntnisse und leere Worte bleiben.<br />
Für die Zukunft wünsche ich den ehrenamtlich und hauptamtlich<br />
tätigen Menschen, die sich in der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong><br />
<strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong> für die Menschen mit Behinderung einsetzen,<br />
immer eine glückliche Hand, ein harmonisches Miteinander<br />
und viel Erfolg. Josef Janker<br />
1. Bürgermeister der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>
12 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 13<br />
Erinnerungen an die Gründerjahre der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
Von Gregor Dorfmeister<br />
Vierzig Jahre <strong>Tölz</strong>er <strong>Lebenshilfe</strong>, dazu müsse mir, als ehemaligem<br />
langjährigen Kreisvorsitzenden doch gewiß etwas<br />
einfallen, meinte mein oftmaliger Griechenland-Bergführer<br />
und Freund Rainer Bannier. „Vielleicht auch ein bißerl ’was<br />
Anekdotisches?“ Indessen, während der mehr als 25 Jahre,<br />
in denen ich mit der <strong>Lebenshilfe</strong> „verbandelt“ war, blieben<br />
Vorkommnisse, die man nachträglich zur Anekdote aufstufen<br />
konnte, äußerst „rar“. Was aber unauslöschlich in mein Gedächtnis<br />
eingeprägt ist, das ist die Erinnerung an Menschen,<br />
von denen freilich nicht wenige den Weg ins andere, „ewige“<br />
Leben schon vorausgegangen sind.<br />
Trauer um verdienstvolle Helferinnen und Helfer<br />
Ich denke dabei vor allem an Reinhold Hüttl, Mitbegründer<br />
der <strong>Tölz</strong>er <strong>Lebenshilfe</strong>, für mich ein Freund und treuer Wegbegleiter<br />
über viele Jahre. Den für ihn als Leiter des Sozialamtes<br />
im <strong>Tölz</strong>er Landratsamt oft schwierigen Spagat zwischen<br />
dienstlichen Vorgaben und Hilfsbereitschaft hat er stets zum<br />
Wohl der <strong>Lebenshilfe</strong> gemeistert. Sein früher Tod hat mich<br />
sehr traurig gemacht. Nicht minder betroffen war ich durch<br />
das jähe Ableben meines Freundes Joachim Scholz, mit dem<br />
ich problemlos die Fusion der von ihm geleiteten Wolfratshauser<br />
mit „meiner“ <strong>Tölz</strong>er <strong>Lebenshilfe</strong> erarbeiten und zur<br />
Gesamt-Kreisvereinigung verwirklichen konnte. Tiefe Trauer<br />
löste auch der plötzliche Tod unseres geschätzten Vorstandsmitglieds<br />
Horst Bräuer aus.<br />
Zum caritativen Konzern gewachsen<br />
Nicht vergessen habe ich die immer zur ehrenamtlichen Mitarbeit,<br />
sei es im Vorstand oder als Spendensammlerinnen,<br />
bereiten Behinderten-Mütter Kuni Zwick, Fanny Dehn und<br />
Anni Schropp. Deren Hauptsorge, „mei was macht der Bua<br />
bloß, bal’s mi’ nimmer gibt?“ konnten wir durch den Bau<br />
unseres ersten Wohnheimes an der <strong>Tölz</strong>er Bairawieser Stra-<br />
ße zumindest beschwichtigen.<br />
Wer<br />
den heute mit mehr<br />
als 200 hauptamtlich<br />
Beschäftigten und<br />
Millionen-Umsätzen<br />
längst zu einem<br />
bedeutenden Wirtschaftsunternehmen<br />
und Arbeitgeber<br />
herangewachsenen<br />
„Konzern <strong>Lebenshilfe</strong>“<br />
vor Augen hat,<br />
der kann sich nicht<br />
vorstellen, wie mühsam und schwierig die Anfänge waren,<br />
damals vor 40 Jahren. Und hier steht einzig ein Name im<br />
Mittelpunkt, nämlich der, der eigentlichen „Mutter“ unserer<br />
<strong>Lebenshilfe</strong>: Maria Schnitzer!<br />
Maria Schnitzer „Mutter <strong>Lebenshilfe</strong>“<br />
Schon anno 1966 hatte sie mit weiteren Müttern behinderter<br />
Kinder einen von den Mammis abwechselnd betreuten<br />
Kinderhort geschaffen. Mit dieser eigentlichen „Geburtsstunde“<br />
nicht zufrieden, schaffte Maria Schnitzer zusammen<br />
mit Reinhold Hüttl die offizielle Gründung des Vereins <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>. Zwei Jahre später, die Pläne eine Werkstätte<br />
für Menschen mit Behinderungen zu schaffen, hatten<br />
inzwischen auch die Redaktion des <strong>Tölz</strong>er Kurier erreicht<br />
und mich veranlaßt, die üblichen Weihnachtsaktionen diesem<br />
Ziel zu widmen: Runde 200 000 D-Mark kamen zusammen,<br />
und wenig später saß Maria Schnitzer bei mir im<br />
Büro und fragte mich, ob ich in einem neu zu wählenden<br />
Vorstand mitmachen würde. Meinem Ja-Wort folgten der damalige<br />
Sparkassen-Vorstandsvorsitzende Max Aigner, der für<br />
die EDV zuständige Fachmann im <strong>Tölz</strong>er Rathaus Gerhard<br />
Grasberger, die Behinderten-Mama Kuni Zwick, Sozialamtsleiter<br />
Reinhold Hüttl und – als geistiger Beistand – der damalige<br />
Guardian des <strong>Tölz</strong>er Franziskanerklosters und heute<br />
als Seelsorger in St. Anton in Garmisch-Partenkirchen tätige<br />
Pater Winfried Prummer. Er bot uns nicht nur das Refektorium<br />
als Sitzungsraum, gab uns geistlichen Zuspruch, wenn<br />
uns die Köpfe rauchten, sondern kletterte zu vorgerückter<br />
Stunde auch noch in den klösterlichen Weinkeller, um durch<br />
eine süffige Spende die Stimmung aufzulockern. Ein Glück,<br />
daß wir damals alle zu Fuß unterwegs waren!<br />
Pater Winfried im Nikolausgewand<br />
Nicht vergessen habe ich bis heute Pater Winfrieds Auftritte<br />
als Heiliger Nikolaus in unserer damals kleinen, provisorischen<br />
Behindertenwerkstätte am <strong>Tölz</strong>er Scharfeiterweg.<br />
Während die Mehrzahl der dort Tätigen in Ehrfurcht vor<br />
dem heiligen Mann in Mitra, Rauschebart und Bischofsstab<br />
erstarrte, wollte der Bauer Schorschi unbedingt die wahre<br />
Identität des seiner Meinung nach nur „verkleideten“ Nikolaus<br />
lüften. Es gelang ihm nicht: Pater Winfried zog sich nach<br />
seinem Werkstatt-Auftritt jeweils schleunigst aus dem Saal<br />
ins angrenzende Material-Kammerl zurück und flüchtete von<br />
dort durchs Fenster ins Freie. Der Bauer Schorsch verfolgte<br />
ihn, war aber nicht schnell genug und staunte angesichts des<br />
leeren Material-Kammerls: „Der Nikolaus is’ pfeilgrad echt!“<br />
Wie ich mit Ämtern, Bezirksregierung und Kultusministerium<br />
zurecht gekommen sei, werde ich mitunter gefragt. Bis hinauf<br />
zur Regierung von Oberbayern gab es nie Probleme.<br />
Dafür sorgte oft mein – inzwischen auch schon verstorbener<br />
– Freund, <strong>Tölz</strong>er Stimmkreisabgeordneter für den bayerischen<br />
Landtag und nachmaliger Finanzminister Max Streibl.<br />
Scharmützel mit Kultusministerium<br />
Als wir endlich beim Kultusministerium die Gründung unserer<br />
privaten Förderschule für Kinder mit Behinderungen durchgesetzt<br />
hatten, wartete ich lange vergebens auf die uns vom<br />
Finanzminister zugesagten staatlichen Fördermittel. Meine<br />
mehrfachen Vorsprachen beim zuständigen Ministerialrat B.<br />
im Kultusministerium fruchteten nicht. Das Geld, von dem<br />
ich wußte, daß es uns Max Streibl zugedacht hatte, landete<br />
nie bei uns, sondern stets in irgendwelchen Gymnasien.<br />
Bei meinen mehrmaligen Besuchen im Büro des Herrn Ministerialrats<br />
verschwand dieser hinter den meterhoch auf seinem<br />
Schreibtisch gestapelten Aktenbergen so daß ich das<br />
Gespräch oft mit dem Satz begann: „Sind Sie überhaupt<br />
da?“ Dann kam sein atemlos Gekrächztes: „Ach Sie schon<br />
wieder!“ Finanzminister Streibl erklärte mir: „Wenn das angewiesene<br />
Geld mein Haus in Richtung Kultusministerium<br />
verlassen hat, habe ich keinen Einfluß mehr darauf!“<br />
Dr. Stoibers Machtwort ebnete den Weg<br />
In meiner Verzweiflung wandte ich mich ans Büro des Bayerischen<br />
Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß. Dort verwies<br />
man mich an einen alten Bekannten, der inzwischen sozusagen<br />
zur „rechten Hand“ von FJS aufgestiegen war, Dr.<br />
Edmund Stoiber. Ich erklärte ihm meine erfolglosen Bemühungen<br />
und verließ ihn ohne große Hoffnung. Doch siehe da,<br />
am nächsten Mittag rief mich ein aufgebrachter Ministerialrat<br />
B. an und klagte auf kernbayerisch: „Dös hätt’s jetzt aa net<br />
braucht, dass Sie mi’ a so absaufen laßn!“ Drei Tage später<br />
war das benötigte Geld auf unserem Konto, das Unternehmen<br />
„Von-Rothmund-Schule“ konnte verwirklicht werden.<br />
Dr. Stoiber habe ich seinen damaligen Einsatz für unsere<br />
Schule nie vergessen. Mit dem bayerischen Kultusministerium<br />
leben wir längst in bestem Einvernehmen – danke!
14 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong><br />
Erinnerungen zur Entwicklung der Oberland Werkstätten<br />
Wenn ich über die vergangenen 28 Jahre meiner Tätigkeit<br />
als Geschäftsführer der Oberland Werkstätten GmbH nachdenke,<br />
kehren die Erinnerungen schnell und intensiv an die<br />
Anfangszeiten der ersten Jahre zurück.<br />
Einige Schlaglichter dazu:<br />
- Die Werkstätte in Gaißach war für den gesamten Landkreis<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong> errichtet worden und sollte 150<br />
Menschen mit Behinderungen einen Arbeitsplatz anbieten.<br />
Gerade einmal 60 Menschen mit Behinderungen verloren<br />
sich in den neuen Räumlichkeiten.<br />
- Die Küche war noch nicht in Betrieb, das Essen wurde von<br />
einer Betriebskantine aus der Nachbarschaft bezogen.<br />
- Die Wäscherei-Maschinen standen verpackt im Keller. Sie<br />
wurden angeschafft, um die zugesagten Zuschüsse für die<br />
Ausstattung nicht zu verlieren.<br />
- Produzierende GruppenleiterInnen und mithelfende Menschen<br />
mit Behinderungen prägten das Bild in den Arbeitsbereichen.<br />
- Sprachlich wurden die Menschen mit Behinderungen von<br />
Eltern, Angehörigen und <strong>Lebenshilfe</strong>-Verantwortlichen liebevoll<br />
als „unsere Schützlinge“ bezeichnet.<br />
- Nikolaus- bzw. Weihnachtsfeiern wurden vom pädagogisch<br />
ausgebildeten Personal und unter Einbeziehung der Eltern<br />
festlich gestaltet. Menschen mit Behinderungen durften,<br />
wie bei Kinderkrippenfeiern, im Rahmenprogramm mitwirken.<br />
- Soziale Arbeit hatte eine hohe gesellschaftliche Wertschätzung.<br />
Sicherlich auch deshalb, weil bei einem leergefegten<br />
Arbeitsmarkt soziale Berufe wenig Attraktivität für die Berufwahl<br />
ausstrahlten.<br />
- Fortbildungen für das angestellte Personal bekamen erst<br />
langsam den gebührenden Stellenwert.<br />
Auch ich habe als neuer, junger Geschäftsführer meinen<br />
Schwerpunkt auf die Schaffung guter Rahmenbedingungen<br />
gelegt. Es sollte den uns anvertrauten Menschen mit Behinderungen<br />
gut gehen und ihre natürliche Lebensfreude unterstützt<br />
werden.<br />
Meine sonderpädagogische Zusatzausbildung für Leiter von<br />
Werkstätten für Menschen mit Behinderungen machte ich<br />
beim Deutschen Caritas-Verband in Freiburg, weil ich bei<br />
der <strong>Lebenshilfe</strong> in Marburg mehrere Jahre Wartezeit in Kauf<br />
hätte nehmen müssen. In einer gruppendynamischen Fortbildungswoche<br />
hatte ich damals ein Schlüsselerlebnis. Ein<br />
von mir mit meinem begrenzten Talent gemaltes Bild über<br />
meine Rolle im System der Oberland Werkstätten GmbH wurde<br />
von den Kollegen (es waren wirklich nur Männer) äußerst<br />
kritisch hinterfragt. Es fehlten ihnen die Menschen mit Behinderungen,<br />
deren Gesichter, Bedürfnisse und Emotionen.<br />
Für mich ein sehr wichtiger Anstoß, mich mehr mit den<br />
Entwicklungspotentialen der uns anvertrauten Menschen<br />
auseinanderzusetzen und nicht nur für günstige Rahmenbe-<br />
dingungen zu sorgen. Damit wurde automatisch berufliche<br />
Bildung, Selbstbestimmung, Beteiligung und Mitwirkung zu<br />
einer entscheidenden Zielsetzung. Für mich war es und ist<br />
es immer noch erstaunlich, welche Leistungen Menschen<br />
erbringen können, wenn sie eine anregende, fördernde und<br />
auch fordernde Umgebung vorfinden.<br />
Im Jahre 1994 wurde durch unseren Hauptleistungsträger,<br />
den Bezirk Oberbayern, ein wichtiger Schritt zur Weiterentwicklung<br />
des Unternehmens Oberland Werkstätten GmbH<br />
eingeleitet. Der bisher gewohnte kostendeckende Pflegesatz<br />
wurde zu einem leistungsbezogenen Entgelt umgewandelt.<br />
Der Bezirksverwaltung und den politischen MandatsträgerInnen<br />
ging es bei diesen Veränderungen sicherlich in erster<br />
Linie um Kosteneinsparungen und Vereinfachungen des Abrechnungssystems.<br />
Aber durch diese neuen Vorgaben haben<br />
sich unsere internen Fragestellungen gewandelt. Gingen<br />
sie früher mehr in die Richtung, „was wird bezahlt, wo gibt<br />
es Zuschüsse?“, so veränderten sie sich dahingehend, „was<br />
brauchen wir, um unsere inneren Strukturen und Ablaufprozesse<br />
besser, klarer, einfacher und effektiver zu gestalten.“<br />
Wir wurden von einer Versorgungseinrichtung zu einem gemeinnützigen<br />
Unternehmen.<br />
Ein weiterer wichtiger Impuls von außen kam wenige Jahre<br />
später von unseren Industriekunden. Diese forderten ein<br />
geprüftes Qualitätsmanagementsystem. 2000 wurden wir<br />
erstmals nach der DIN ISO zertifiziert. Viele weitere Entwicklungen<br />
in unsere Fertigungs-prozesse wurden durch die Anforderungen<br />
unserer Industriekunden angestoßen.<br />
Diese äußeren Impulse machten es aus heutiger Sicht möglich,<br />
dass mit einem seit 1994 um rund 25% verringerten<br />
Leistungsentgelt (bereinigt durch Preis- und Kostensteigerun-gen<br />
und Inflationsraten) gleichzeitig die berufliche Bildung<br />
sowohl der angestellten MitarbeiterInnen wie auch der<br />
Menschen mit Behinderungen wesentlich ausgeweitet und<br />
systematisiert werden konnte.<br />
Natürlich hat diese Entwicklung auch ihre Schattenseiten.<br />
Viele gewohnten arbeitsbegleitenden Angebote, insbesondere<br />
die kreativen Angebote im Bereich der Musik, des<br />
Theaters, des kreativen Gestaltens und die diversen Freizeitangebote<br />
wurden reduziert oder ganz aufgegeben. Diese<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 15<br />
Veränderungen haben die Kultur des Miteinanders in unseren<br />
Einrichtungen geprägt. Viele selbstbewusste Persönlichkeiten,<br />
manchmal auch sehr eigenwillige, man kann also<br />
sagen „völlig normale“ Menschen, prägen den betrieblichen<br />
Alltag. Natürlich hat dies nicht nur mit den Änderungen in<br />
den Werkstätten zu tun, sondern auch mit den neu geschaffenen<br />
<strong>Lebenshilfe</strong>-Einrichtungen von der Frühförderung über<br />
Kindergarten, Schule und Wohnheime sowie einer neuen Elterngeneration,<br />
deren Schutzbedürfnis für ihre Kinder nicht<br />
mehr vom eigenen Erleben des Dritten Reiches geprägt ist.<br />
Heute arbeiten viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
an anspruchsvollen Maschinen, Geräten und Vorrichtungen<br />
und stellen ein wichtiges Glied der gesamten wirtschaftlichen<br />
Wertschöpfungskette dar.<br />
Insbesondere bei Ehrungen von langjährigen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern rührt es mich persönlich sehr an,<br />
wie Menschen mit Behinderungen, WeggefährtInnen über<br />
viele Jahre mit dem Älterwerden zurechtkommen. Beides ist<br />
erlebbar: Lebensfreude und Vitalität bis ins hohe Alter, wie<br />
sie vor einigen Jahrzehnten überhaupt nicht denkbar waren,<br />
strahlen manche aus. Andere benötigen einen hohen Unterstützungsbedarf,<br />
weil die geistigen und körperlichen Kräfte<br />
schwinden.<br />
Die vergangenen 28 Jahre haben gezeigt, welches Entwicklungspotential<br />
Menschen freisetzen können, wenn sie ein<br />
entsprechend anregendes und förderndes Umfeld vorfinden.<br />
Aus diesen Beobachtungen heraus wage ich keine Prognose,<br />
wo zukünftig die Grenzen der beruflichen Möglichkeiten<br />
für behinderte Menschen liegen. Unsere Außenarbeitsplätze<br />
- einzeln und in Gruppen -, die vielen anspruchsvollen Tätigkeitsbereiche<br />
in unseren Arbeitsgruppen, die erstaunlichen<br />
persönlichen Entwicklungsschritte im Bereich von Selbstbestimmung<br />
und Mitwirkung zeigen mir, dass wir in Zukunft<br />
unser Augenmerk weiter auf ihre Möglichkeiten und Ressourcen<br />
legen werden.<br />
Martin Zeller<br />
Geschäftsführer der Oberland Werkstätten GmbH
16 | 1/<strong>2010</strong> 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 17<br />
Rückblick auf die letzten Jahre der <strong>Lebenshilfe</strong> gGmbH<br />
Obwohl die drei Jahre meiner Geschäftsführertätigkeit bei der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong> gGmbH im Vergleich<br />
zum gefeierten Geburtstag eher gering anmuten, komme<br />
auch ich gerne der Bitte nach, für diese Jubiläumsausgabe<br />
einen kurzen Rückblick auf diese drei Jahre beizusteuern.<br />
Tatsächlich hat sich in dieser kurzen Zeit bereits vieles ereignet,<br />
hier einige Beispiele:<br />
- Umstrukturierung der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong><br />
gGmbH. Jeder Einrichtungsbereich wird seitdem von<br />
einem Leiter vor Ort betreut.<br />
- Renovierung und Modernisierung der Von-Rothmund-<br />
Schule.<br />
- Verbesserung der Betreuungsqualität in vielen Bereichen:<br />
so stieg die Mitarbeiterzahl über die drei Jahre von ca. 190<br />
auf ca. 250! Die eingesetzten Mittel für unsere Betreuten<br />
wuchsen von acht Mio. Euro auf zehn Mio. Euro pro Jahr.<br />
Neben der vielfältigen Vorteile für die Nutzer unserer Angebote<br />
haben sich damit auch die Arbeitsbedingungen der<br />
Belegschaft in beträchtlichem Ausmaß weiter verbessert.<br />
- Umbau des Wohnheims in Geretsried.<br />
- Projektierung eines Turnhallen-Neubaus, einer Erweiterung<br />
der Förderstätte in Geretsried und des Anbaus eines Wintergartens<br />
für die Seniorenbetreuung beim Wohnheim <strong>Bad</strong><br />
<strong>Tölz</strong>.<br />
Auch wenn das Umfeld schwieriger wird, schaue ich doch<br />
positiv in die nächsten Jahre und erwarte eine weiterhin<br />
gute Entwicklung der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong><br />
gGmbH.<br />
Für die zurückliegenden drei Jahre möchte ich mich bei den<br />
Eltern und dem Vorstand der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong><br />
für das entgegengebrachte Vertrauen recht herzlich<br />
bedanken.<br />
Mein großer Dank gilt auch allen Mitarbeitern für die gute<br />
und erfolgreiche Zusammenarbeit.<br />
Franz Gulder<br />
Geschäftsführer der <strong>Lebenshilfe</strong> gGmbH<br />
40 Jahre <strong>Lebenshilfe</strong><br />
im Landkreis<br />
Ein Rückblick zum Jubiläum der Kreisvereinigung<br />
„<strong>Lebenshilfe</strong>“ – das ist ein häufig und vieldeutig benutzter<br />
Begriff, doch in unserem Landkreis gibt es keine Missverständnisse,<br />
wenn von der <strong>Lebenshilfe</strong> die Rede ist: Ein gemeinnütziger<br />
Verein, der seit 40 Jahren geistig behinderte<br />
Menschen und ihre Angehörigen fördert. Persönlich betroffene<br />
Eltern haben am 17. Juli 1970 die <strong>Tölz</strong>er <strong>Lebenshilfe</strong><br />
gegründet. Ein Jahr danach entstand auch im Altlandkreis<br />
<strong>Wolfratshausen</strong> eine Kreisvereinigung, die 1985 durch Fusion<br />
in einer fortan landkreisweit tätigen Kreisvereinigung<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong> aufgegangen ist. Lesen Sie dazu<br />
unseren Rückblick auf 40 Jahre <strong>Lebenshilfe</strong> im Landkreis<br />
– von den ersten kleinen Anfängen bis in die Gegenwart.<br />
Rund vierhundert Menschen mit Behinderung aus unserem<br />
Landkreis finden heute in Einrichtungen der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
gezielte Förderung und Betreuung. Ziel aller unserer Bemühungen<br />
ist es, behinderten Menschen ein weitestgehend<br />
selbständiges und normales Leben zu ermöglichen und sie<br />
– wo immer das möglich ist – sie bestmöglich in unser Gemeinwesen<br />
zu integrieren. Ein Anliegen der <strong>Lebenshilfe</strong> ist es<br />
natürlich auch, ihre Eltern und Angehörigen nach Kräften zu<br />
unterstützen und zu entlasten.<br />
Die Arbeit der <strong>Lebenshilfe</strong> gilt Menschen, die früher häufig im<br />
Abseits standen und während der Hitlerzeit zu aller Geringschätzung<br />
auch noch mörderische Verfolgung erleiden mussten.<br />
Selbst im aufgeschlossenen, der Achtung der Menschenwürde<br />
verpflichteten Nachkriegsdeutschland war man lange<br />
Zeit unsicher, wie man mit geistig behinderten Menschen<br />
richtig umgehen soll. Behinderung war meistens gleichbedeutend<br />
mit weitgehendem Ausschluss von schulischer Bildung,<br />
beruflicher Betätigung, angemessenen Wohnverhältnissen<br />
und sozialen Kontakten. Bei solch einer historischen Betrachtung<br />
vermag man erst zu ermessen, wie viel Segensreiches
18 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 19<br />
die <strong>Lebenshilfe</strong> seit ihrer Gründung vor 40 Jahren in unserem<br />
Landkreis geleistet hat.<br />
Die <strong>Lebenshilfe</strong> schuf ein positives Klima für Menschen<br />
mit Behinderung<br />
Wenn die <strong>Lebenshilfe</strong>-Kreisvereinigung heuer ihr Jubiläum feiert<br />
und eine Bilanz von 40 Jahren erfolgreicher Arbeit zieht,<br />
dann kann sie nicht nur auf ein vielfältiges Angebot mustergültiger<br />
Einrichtungen stolz sein, sondern auch auf ein positiv<br />
Ehrenmitglied Maria Schnitzer, 1. Vorsitzende 1973–1981<br />
verändertes Klima, in dem Menschen mit Behinderung dank<br />
konsequenter Aufklärungsarbeit der <strong>Lebenshilfe</strong> zu akzeptierten<br />
Mitmenschen geworden sind. Dennoch lehnt man sich<br />
in unserer Organisation keinesfalls zufrieden zurück, sondern<br />
nimmt neue Herausforderungen an. Die wichtigste heißt „Inklusion“<br />
und ist ein beschwerlicher Weg: Sie bedeutet Zugehörigkeit<br />
und Nicht-Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung<br />
in allen gesellschaftlichen Lebensbereichen.<br />
Aus ganz bescheidenen Anfängen hat sich die <strong>Lebenshilfe</strong> zu<br />
einem mittelständischen Unternehmen entwickelt. Begonnen<br />
hat alles 1970 mit einer kleinen „beschützenden“ Werkstätte<br />
und einer Nachmittagsbetreuung für schulpflichtige Kinder.<br />
Als Gründungsmitglied der gemeinnützigen Oberland Werkstätten<br />
GmbH hat sie 1973 die Initiative ergriffen zur Schaf-<br />
fung geeigneter Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung.<br />
In der Kreisstadt <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong> hat die <strong>Lebenshilfe</strong> dann 1979<br />
eine Frühförderstelle und 1984 ein privates Förderzentrum<br />
gegründet: die „Von-Rothmund-Schule“ mit Vorschuleinrichtung<br />
und Berufsschulstufe sowie einer angeschlossenen<br />
Heilpädagogischen Tagesstätte. 1987 wurde ein Wohnheim<br />
errichtet, später dazu zwei Außenwohngruppen im <strong>Tölz</strong>er <strong>Bad</strong>eteil.<br />
1993 wurde ein Kindergarten mit Integrationsgruppe<br />
eröffnet, um die gemeinsame Erziehung von behinderten und<br />
nicht behinderten Kindern zu fördern. Mit ähnlicher Zielsetzung<br />
hat unsere Förderschule später Außenklassen in <strong>Bad</strong><br />
Heilbrunn und Reichersbeuern eröffnet. In Geretsried errichtete<br />
die <strong>Lebenshilfe</strong> 1992 ein Wohnheim, bald auch eine Außenwohngruppe<br />
und 2000 ein weiteres Wohnheim mit einer<br />
Ehrenmitglied Reinhold Hüttl †, 2. Vorsitzender 1970 –1997<br />
Förderstätte für schwerstbehinderte Erwachsene. Das Wohn-<br />
angebot wurde mit dem ambulanten „Unterstützten Wohnen“<br />
weiter differenziert, ferner wurde seit 2005 eine Tagesbetreuung<br />
für Senioren angeboten. Die „Offenen Hilfen“ wurden<br />
weiter ausgebaut, um das Angebot familienentlastender Dienste<br />
und offener Freizeitangebote zu verbessern. Und 2003<br />
haben wir eine „Schülerfirma“ mitgegründet, in der engagierte<br />
junge Leute in ihrer Freizeit Menschen mit Behinderung<br />
begleiten. Bereits 1998 hat die <strong>Lebenshilfe</strong> für das operative<br />
Geschäft, also den laufenden Betrieb all ihrer Einrichtungen,<br />
die gemeinnützige „<strong>Lebenshilfe</strong> GmbH“ gegründet. 2004 ist<br />
die Geschäftsstelle auf die <strong>Tölz</strong>er Flinthöhe umgezogen.<br />
Jede Spende hilft der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
Die beiden Oberland Werkstätten im Landkreis nicht mitgerechnet,<br />
beschäftigt die <strong>Lebenshilfe</strong> gGmbH heute rund<br />
200 festangestellte Mitarbeiter und verzeichnet entsprechend<br />
hohe Jahresumsätze. Die Organisation hat dabei gesetzliche<br />
Pflichtaufgaben des Staates übernommen und erhält daher<br />
– genauso wie die Oberland Werkstätten – Zuschüsse der<br />
öffentlichen Hand. Trotzdem gilt heute genauso wie in der<br />
Gründerzeit: Einen erheblichen Anteil der benötigten Gelder –<br />
insbesondere für die Realisierung dringend notwendiger Bauvorhaben<br />
– muss die <strong>Lebenshilfe</strong> immer noch über Spenden<br />
aufbringen!<br />
Ehrenmitglied Gregor Dorfmeister, 1. Vorsitzender 1981–1997<br />
Das große Aufbauwerk der <strong>Lebenshilfe</strong> wäre deshalb nicht<br />
möglich gewesen ohne die vielfältige Unterstützung zahlreicher<br />
Freunde und Gönner, ohne die Aufgeschlossenheit<br />
von Kommunalpolitikern und Ämtern, ohne die engagierte<br />
Arbeit der Beschäftigten in den Einrichtungen. An alle ihre<br />
Freunde und Helfer richtet die <strong>Lebenshilfe</strong> deshalb anlässlich<br />
ihres Jubiläums wieder einmal ein herzliches Vergelt’s Gott!<br />
Von den bis heute geschaffenen Einrichtungen konnten<br />
die Gründer der <strong>Lebenshilfe</strong> vor 40 Jahren nur träumen. Es<br />
waren Eltern, die dem Rand-Dasein ihrer behinderten Kinder<br />
nicht mehr tatenlos zusehen und die Möglichkeiten einer<br />
Förderung nicht ungenutzt versäumen wollten. Dabei wollten<br />
sie sich nicht allein auf Politik und Verwaltung verlassen, sondern<br />
selbst die Initiative ergreifen.<br />
Am Beginn stand eine Elterninitiative<br />
Betroffene Eltern hatten bereits 1966 einen von den Müttern<br />
selbst abwechselnd betreuten Kinderhort geschaffen, der die<br />
Ehrenmitglied Max Aigner, Schatzmeister 1976–1993<br />
Familien wenigstens stundenweise entlastete. 1970 ist dann<br />
aus dieser Elterninitiative der gemeinnützige Verein <strong>Tölz</strong>er<br />
„<strong>Lebenshilfe</strong>“ entstanden: Bei der Gründungsversammlung<br />
im <strong>Tölz</strong>er Gasthof Kolberbräu (mit dem aus Marburg angereisten<br />
<strong>Lebenshilfe</strong>-Bundesgeschäftsführer Tom Mutters und<br />
Landrat Dr. Otmar Huber als Gastrednern und Geburtshelfern)<br />
haben 47 Personen sofort ihren Vereinsbeitritt erklärt<br />
und eine Vorstandschaft gewählt. Zum 1. Vorsitzenden ist Alfons<br />
Steigüber bestimmt worden. Weitere Vorstandsmitglieder<br />
wurden Sozialamtsleiter Reinhold Hüttl (2. Vorsitzender),<br />
Kinderärztin Dr. Annemarie Kessel, Maria Schnitzer, Sonderpädagogin<br />
Elisabeth Fischer, Paul Harhorn und Sonderschulrektor<br />
Hans Gerl. Dass aus dieser Aktion 40 Jahre später<br />
einmal eine effizient und segensreich wirkende „<strong>Lebenshilfe</strong>“<br />
mit einer Vielzahl von Betreuungseinrichtungen und Hilfsangeboten<br />
entstanden sein sollte, das hatten die „Mütter“ und
20 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 21<br />
„Väter“ des Vereins in der Geburtsstunde anno 1970 nicht zu<br />
hoffen gewagt, geschweige denn vorhergesehen.<br />
Erste Initiativen waren die Schaffung einer provisorischen „beschützenden“<br />
Werkstätte mit Schulklasse und Tagesstätte in<br />
Räumen am <strong>Tölz</strong>er Lettenholz. Mit dem Einzug der Staatlichen<br />
Sonderschule in das neue Schulzentrum am Alten Bahnhof<br />
konnte dort – weiterhin in provisorischer Weise – auch eine<br />
Heilpädagogische Tagesstätte der <strong>Lebenshilfe</strong> ihren Betrieb<br />
aufnehmen und Kinder nach Unterrichtsschluss betreuen.<br />
Kompetente, ambitionierte Vorstandschaft<br />
Dann hatte Maria Schnitzer – seit 1973 die Vereinsvorsitzende<br />
– in klarer Erkenntnis der großen Herausforderungen eine<br />
Reihe von Fachleuten und einflussreichen Bürgern für ein<br />
<strong>Lebenshilfe</strong>-Vorstandsamt gewinnen können: Nach Reinhold<br />
Hüttl auch den Journalisten und Redaktionsleiter des „<strong>Tölz</strong>er<br />
Kurier“, Gregor Dorfmeister, der dem Verein publizistisch<br />
den Weg bereitet hat und 1981 zum Nachfolger von Maria<br />
Schnitzer gewählt wurde. Weiterhin den Finanzbeamten und<br />
städtischen EDV-Sachbearbeiter Gerhard Grasberger und<br />
nicht zuletzt Sparkassendirektor Max Aigner, der dem schnell<br />
wachsenden Unternehmen <strong>Lebenshilfe</strong> als „Finanzminister“<br />
diente und daneben auch ehrenamtlicher Verwaltungsratsvorsitzender<br />
der Oberland Werkstätten war.<br />
Die Politik der Vereinsführung, in einem ausgewogenen Verhältnis<br />
„familiäre Betroffenheit“ und auch Fachkompetenz in<br />
die grundsätzlich völlig ehrenamtliche Vorstandsarbeit einzubinden,<br />
wurde in den vierzig Jahren <strong>Lebenshilfe</strong>-Geschichte<br />
stets beibehalten: genannt seien hier die Mütter behinderter<br />
Kinder: Kuni Zwick +, Maria Ketelhut, Gisela Högenauer,<br />
Gudrun Berstecher und Vera Wieland; Franziskanerpater<br />
Dieser Augenblick steht für den Beginn der <strong>Lebenshilfe</strong>-Erfolgsgeschichte: Am 20. Oktober 1977 legte Ministergattin Irmingard Streibl<br />
den Grundstein für das erste große Bauvorhaben der <strong>Lebenshilfe</strong>, die neuen Oberland Werkstätten in Gaißach-Untergries. Im Bild (v. li.)<br />
Werkstätten-Geschäftsführer Willi Löbl, Baujurist Dr. Eckart Fadinger, Vorstandsmitglied Gregor Dorfmeister, Schirmherrin Irmingard Streibl<br />
und Landrat Dr. Otmar Huber.<br />
Winfried Prummer, der frühere Wolfratshauser <strong>Lebenshilfe</strong>-<br />
Vorsitzende Joachim Scholz +, Studiendirektor Manfred<br />
Dichtl, Stadtwerke-Betriebsleiter Horst Bräuer +, Sparkassen-<br />
Filialleiter Ulrich Schölderle sowie Oberstudiendirektor Peter<br />
Gascha, 1. Vorsitzender der <strong>Lebenshilfe</strong> von 1997 bis 2004.<br />
Ab 1979:<br />
Immer mehr segensreiche Einrichtungen entstehen<br />
Ein erstes wichtiges Etappenziel war für die <strong>Lebenshilfe</strong> anno<br />
1979 mit dem großzügigen Neubau der Oberland Werkstätten<br />
in Gaißach-Untergries erreicht. Doch bereits 1980/81 geriet<br />
Joachim Scholz †,<br />
bis 1985 Vorsitzender der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wolfratshausen</strong><br />
dieses Unternehmen durch Versäumnisse der Geschäftsführung<br />
in eine bedrohliche Krise, die von der ehrenamtlich tätigen<br />
Vorstandschaft in viel Feierabendarbeit gemeistert werden<br />
konnte. Erst mit Martin Zeller als neuem Geschäftsführer<br />
begann ab 1982 die eigentliche Erfolgsgeschichte der Oberland<br />
Werkstätten.<br />
Die 1979 eröffnete Oberland Werkstätte in Gaißach war das erste<br />
Neubauprojekt.<br />
Zu Beginn der achtziger Jahre ergab sich auch die Möglich-<br />
keit, das weitläufige Prinzregent-Luitpold-Parkgrundstück am<br />
Stadtrand von <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong> zu pachten und dort das prachtvolle<br />
ehemalige Kinder-Genesungsheim gegen mancherlei Widerstände<br />
1983/84 umzubauen: zu einer Förderschule mit voll<br />
integrierter Heilpädagogischer Tagesstätte für geistig behinderte<br />
Schulkinder aus unserem Landkreis und dem Raum<br />
Penzberg.<br />
Bereits 1979 hatte die <strong>Lebenshilfe</strong> die „<strong>Tölz</strong>er Kinderhilfe“<br />
eröffnet, eine Frühförderstelle für behinderte, von Behinde-<br />
1984 eröffnet: Unsere private Von-Rothmund-Schule mit Heilpädagogischer<br />
Tagesstätte<br />
rung bedrohte und entwicklungsverzögerte Kinder im Vorschulalter.<br />
Im Laufe der Zeit war diese wichtige Einrichtung in<br />
mehreren Provisorien untergebracht (im Landratsamt, in der<br />
Von-Rothmund-Schule und Freisl-Schule), ehe sie 2002 ein<br />
eigenes Domizil auf der <strong>Tölz</strong>er Flinthöhe bekam.<br />
1987 eingeweiht: Der Neubau unseres <strong>Tölz</strong>er Prinzregent-Luitpold-<br />
Wohnheimes
22 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 23<br />
Seit 1991 ein „Haus für Kinder“:die ehemalige Peter-Freisl-Schule<br />
Im Frühjahr 1987 hat der Verein, in dem nun auch die Le-<br />
benshilfe <strong>Wolfratshausen</strong> durch Fusion aufgegangen war, sein<br />
Angebot fürs Erste abgerundet: Auf dem <strong>Tölz</strong>er Schulgrundstück<br />
wurde unser erster Wohnheim-Neubau eröffnet! Dies<br />
war eine lang ersehnte, unglaublich wichtige Einrichtung: Sie<br />
hat vielen älteren Eltern ihre drängenden Sorgen und Nöte um<br />
die Zukunft ihrer Kinder genommen, wenn sie selbst einmal<br />
nicht mehr für sie da sein könnten.<br />
Heute ein stadtbekanntes <strong>Tölz</strong>er Ensemble auf unserem Parkgrundstück<br />
an der Bairawieser Straße: Die drei <strong>Lebenshilfe</strong>-<br />
Einrichtungen „Von-Rothmund-Schule“ mit Heilpädagogischer<br />
Tagesstätte, „Prinzregent-Luitpold-Wohnheim“ und Kindergarten<br />
der <strong>Lebenshilfe</strong>.<br />
Doch dies war noch lange kein Schlusspunkt. Steigende<br />
Kinderzahlen und neue Auflagen für eigenständige Tagesstättenräume<br />
machten 1991 eine Erweiterung der Von-Rothmund-Schule<br />
erforderlich: Im ehemaligen Schulhaus an der<br />
Peter-Freisl-Straße wurden nach entsprechendem Umbau die<br />
Vorschulgruppen mit Tagesstättengruppen, eine Regelkinder-<br />
Unsere Kindertagesstätte mit Integrationsgruppe für behinderte<br />
Kinder ist 1993 eröffnet worden<br />
gartengruppe und die inzwischen „interdisziplinär“ arbeitende<br />
Frühförderstelle untergebracht. Durch dieses modellhafte<br />
Miteinander von behinderten und normal entwickelten Kindern<br />
unter einem Dach ermutigt, übernahm die <strong>Lebenshilfe</strong><br />
im Herbst 1993 die Trägerschaft für einen von der Stadt <strong>Bad</strong><br />
<strong>Tölz</strong> auf dem Schulgrundstück erbauten neuen viergruppigen<br />
Kindergarten-Neubau mit einer Integrationsgruppe.<br />
Nach 1990:<br />
neue Einrichtungen auch im Landkreis-Norden<br />
Bereits 1991 hatte sich die <strong>Lebenshilfe</strong> aufgrund der starken<br />
Nachfrage nach Wohnheimplätzen zur Eröffnung einer Wohn-<br />
Unser „St. Nikolaus-Wohnheim“ in Geretsried ist 1992 eröffnet<br />
worden<br />
heim-Außenstelle an der Buchener Straße im <strong>Tölz</strong>er <strong>Bad</strong>eteil<br />
entschlossen. Danach ging man in den Landkreis-Norden:<br />
1991/92 wurde unser zweiter Wohnheim-Neubau in Geretsried<br />
an der Sudetenstraße errichtet. Als weiteres Standbein<br />
im Landkreisnorden entstand an der Geretsrieder Gustav-Adolf-Straße<br />
1995/96 ein zweiter Werkstätten-Neubau,<br />
dazu an der Alpenstraße eine weitere Wohnheim-Außenstelle.<br />
Bald darauf wurde beim Betrieb Gaißach ein „Werkstattladen“<br />
mit attraktiven und preisgünstigen Artikeln aus der Fertigung<br />
von Menschen mit Behinderung eröffnet.<br />
Der 1996 eingeweihte Werkstatt-Neubau an der Geretsrieder<br />
Gustav-Adolf-Straße<br />
Auf dem Nachbargrundstück der Geretsrieder Werkstätten<br />
erbaute die <strong>Lebenshilfe</strong> 1999/2000 eine weitere äußerst<br />
wichtige Einrichtung: ein Wohnheim und eine Förderstätte<br />
am „WünschelWald“ für schwerstmehrfach behinderte Menschen.<br />
Dort ist auch die Leitstelle für unsere „Offenen Hilfen“<br />
untergebracht. Der Name „WünschelWald“ bezieht sich<br />
übrigens auf die speziell ausgestattete Gartenanlage dieser<br />
Einrichtung, in der auch Menschen mit stark eingeschränkter<br />
Wahrnehmung mit allen fünf Sinnen ihre Umwelt „erleben“<br />
können. Mit dem „Übergangswohnen“ im <strong>Tölz</strong>er <strong>Bad</strong>eteil und<br />
dem „ambulant unterstützten Wohnen“ in angemieteten Privatwohnungen<br />
hat die <strong>Lebenshilfe</strong> ihre Wohnangebote weiter<br />
ausdifferenziert: durch entsprechendes Wohntraining hat sie<br />
Menschen mit Behinderung dazu befähigt, weitgehend selbständig<br />
zu leben. Mit ihrer Frühförderstelle ist die <strong>Lebenshilfe</strong><br />
im Jahr 2002 auf die <strong>Tölz</strong>er Flinthöhe umgezogen, seit 2004<br />
befindet sich dort auch unsere Geschäftsstelle.<br />
Im <strong>Tölz</strong>er Haus Burgfrieden hat seit 1991 eine Außenwohngruppe<br />
ihr Zuhause<br />
Auch die Oberland Werkstätten haben sich ständig weiter<br />
entwickelt: Sie haben Menschen mit Behinderung laufend<br />
weiter qualifiziert, haben Außenarbeitsplätze – einzeln und in<br />
Gruppen – geschaffen und auch Menschen auf den ersten<br />
Arbeitsmarkt vermittelt. Sie haben Außenarbeitsgruppen bei<br />
„Avery Dennison Zweckform“ in Oberlaindern und bei „Roche<br />
Diagnostics“ in Penzberg eröffnet und damit Mut zur Ver-<br />
Die Wohngruppe im Geretsrieder Haus Alpenstraße ist 1996<br />
eröffnet worden<br />
änderung und Bereitschaft zur Integration behinderter Menschen<br />
unter Beweis gestellt. Ähnliche Bestrebungen gibt es<br />
auch bei der <strong>Lebenshilfe</strong> GmbH, die zwei Außenklassen ihrer<br />
Von-Rothmund-Schule an den Volksschulen in <strong>Bad</strong> Heilbrunn<br />
und Reichersbeuern eröffnet hat. In diesem Frühjahr wird die<br />
lang ersehnte Schulturnhalle eröffnet und die Erweiterung der
24 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 25<br />
Seit 2000 in Betrieb: Neubau Wohnheim und Förderstätte am<br />
„WünschelWald“ in Geretsried<br />
Förderstätte am „WünschelWald“ und der Tagesbetreuung für<br />
Ältere im <strong>Tölz</strong>er Wohnheim in Angriff genommen.<br />
Mit all diesen Aufgaben täglich aufs Neue vor finanzielle und<br />
organisatorische Aufgaben gestellt, wie sie sonst nur von<br />
einem größeren mittelständischen Unternehmen bewältigt<br />
werden müssen, haben die Verantwortlichen der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
nach der 1973 gegründeten der „Oberland Werkstätten<br />
GmbH“ im Jahr 1999 als notwendigen Schritt eine zweite gemeinnützige<br />
Betriebsgesellschaft gegründet: die „<strong>Lebenshilfe</strong><br />
GmbH“, die für das operative Geschäft der Betreuungseinrichtungen<br />
und Hilfsangebote zuständig ist.<br />
Frühförderstelle (im EG) und Geschäftsstelle (im 2. OG) sind seit<br />
2002 bzw. 2004 in der ehemaligen <strong>Tölz</strong>er Flint-Kaserne untergebracht<br />
Stärkung der Vereinsarbeit – und Rückbesinnung auf das<br />
Ehrenamt<br />
Nach Jahrzehnten eines fulminanten Wachstums, bei dem<br />
das heute von Hauptamtlichen getätigte operative Geschäft<br />
in den beiden gemeinnützigen GmbH’s beinahe zwangsläufig<br />
immer mehr in den Fokus gerückt war und die Vereins arbeit<br />
kaum noch wahrgenommen wurde, hat die amtierende Vor-<br />
standschaft des Vereins um Prof. Martin Lechner vor sechs<br />
Jahren eine Art Rückbesinnung auf die Stärken und Werte der<br />
Gründerzeit in die Wege geleitet: Sie möchte die Vereinsarbeit<br />
der <strong>Lebenshilfe</strong> im Sinne von „Elternorganisation“ wieder neu<br />
aktivieren, stärken und mit Leben erfüllen sowie das Ehrenamt<br />
aufwerten. Ausdruck dieser neu betonten Bedeutung und Eigenständigkeit<br />
von Verein <strong>Lebenshilfe</strong> und Ehrenamt sind das<br />
jährlich herausgegebene „Freizeit- und Bildungsprogramm“<br />
des Vereins, die „Schülerfirma“ und die „Seniorenfirma“.<br />
Die aktuelle <strong>Lebenshilfe</strong>-Vorstandschaft seit 2004: Vorsitzender<br />
Prof. Dr. Martin Lechner, Angela Lössl, 2. Vorsitzender Bernd<br />
Angermann, Ilse Raeder, Dr. Jürgen Gutmann, Annette Zorawski<br />
und Josef Peitz (v. li.).<br />
Förderung und Bildung schaffen erst die Voraussetzung für<br />
„Inklusion“ mit freien Wahlmöglichkeiten bei unseren<br />
Angeboten<br />
Ziel der <strong>Lebenshilfe</strong> war und ist und bleibt das Wohl geistig<br />
behinderter Menschen und ihrer Familien! Sie setzt sich dafür<br />
ein, dass jeder behinderte Mensch so selbständig wie möglich<br />
leben kann, und dass ihm dabei gerade so viel Schutz und<br />
Hilfe zuteil werden, wie er für sich tatsächlich in Anspruch<br />
nehmen muss. Durch Förderung in ihren Einrichtungen hat<br />
die <strong>Lebenshilfe</strong> den Beweis erbracht, dass geistig behinderte<br />
Menschen bildungsfähig und zu weitaus mehr Selbständigkeit<br />
und Leistung fähig sind, als man das ihnen früher zugetraut<br />
hatte. Damit hat die <strong>Lebenshilfe</strong> einen wichtigen Grundstein<br />
gelegt für alle weiteren Schritte, für Menschen mit Behinderung<br />
den heute anerkannten Anspruch auf Selbstverwirklichung<br />
und gesellschaftliche Integration weiter zu verwirklichen.<br />
Die neue Formel heißt „Inklusion“. Sie ist im letzten Jahr durch<br />
eine UN-Konvention verbindliches Recht geworden und bedeutet<br />
soviel wie Einbeziehung, Zugehörigkeit und Nicht-<br />
Ausgrenzung. Sie wird Konsequenzen haben für den Schul-,<br />
Arbeits- und Wohnbereich. Menschen mit Behinderung werden<br />
für sich beanspruchen können, mit der notwendigen Unterstützung<br />
in normale Schulen integriert zu werden, auf dem<br />
ersten Arbeitsmarkt tätig zu sein und allein zu leben. Nach<br />
Auffassung der <strong>Lebenshilfe</strong> bedeutet das jedoch keinesfalls,<br />
dass jetzt bewährte Behinderten-Einrichtungen aufgelöst werden<br />
müssen: Es geht vielmehr um das Wahlrecht des einzelnen<br />
Menschen und seiner Angehörigen, die bestmöglich<br />
passenden Angebote einzufordern, die man für sich und die<br />
spezielle Lebenssituation benötigt. Rainer Bannier
26 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong><br />
Auf einen Blick:<br />
40 Jahre <strong>Lebenshilfe</strong> Kreisvereinigung<br />
1966 Heilpädagogischer Kindergarten des Landkreises<br />
im <strong>Tölz</strong>er Jugendheim<br />
1970 Vereinsgründung; 1. Vorsitzender: Alfons Steigüber;<br />
prov. ‚beschützende Werkstätte’ mit Schulklasse<br />
und Tagesstätte am <strong>Tölz</strong>er Lettenholz.<br />
1973 Gründung der Oberland Werkstätten gemeinnützige<br />
GmbH; 1. Vorsitzende: Maria Schnitzer.<br />
1974 Prov. Werkstätte am <strong>Tölz</strong>er Schafreiterweg; prov.<br />
Tagesstätte in der staatl. Sonderschule <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>.<br />
1979 Neubau Oberland Werkstätten, Betrieb Gaißach-<br />
Untergries; Gründung Kinderhilfe <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>, mobile<br />
Frühförderstelle.<br />
1981 1. Vorsitzender: Gregor Dorfmeister.<br />
1984 Gründung Von-Rothmund-Schule und Heilpädagogische<br />
Tagesstätte in <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>.<br />
1985 Zusammenschluss mit der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wolfratshausen</strong>.<br />
1987 Neubau Prinzregent-Luitpold-Wohnheim in <strong>Bad</strong><br />
<strong>Tölz</strong>.<br />
1990 Neubau Oberland Werkstätten, Betrieb Polling bei<br />
Weilheim.<br />
1991 Außenwohngruppe <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong> in der Buchener Straße;<br />
Schulerweiterung in Freisl-Schule, mit Vorschul-<br />
und Tagesstättengruppen, Regelkindergartengruppe<br />
und Frühförderstelle.<br />
1992 Neubau St.-Nikolaus-Wohnheim mit Provisorium<br />
Förderstätte in Geretsried.<br />
1993 Neubau Regelkindergarten mit Integrationsgruppe<br />
in <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>.<br />
1994 Provisorische Werkstatt-Außenstelle in Geretsried.<br />
Übernahme der Werkstätten im Landkreis Miesbach<br />
und Werkstatt-Neubau<br />
1996 Außenstelle zum Wohnheim Geretsried in der Alpenstraße;<br />
Neubau Oberland Werkstätten, Betrieb<br />
Geretsried; Erweiterung Förderstätte: zweite prov.<br />
Gruppe in der Werkstätte.<br />
1997 Werkstattladen in Gaißach; 1. Vorsitzender: Peter<br />
Gascha.<br />
1998 Gründung der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong><br />
gemeinnützige GmbH.<br />
1999 Gründung der Stiftung <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<br />
<strong>Wolfratshausen</strong>.<br />
2000 Neubau Wohnheim und Förderstätte am Wünschel-<br />
Wald in Geretsried; Ausbau Offene Hilfen / Familienentlastender<br />
Dienst; Erweiterungsbau Wohnheim<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>.<br />
2002 Umzug Frühförderstelle in die <strong>Tölz</strong>er Anton-Höfter-<br />
Straße; Ausbau Unterstützes Wohnen (ambulant).<br />
2003 Gründung „Schülerfirma Freizeit aktiv & sozial“ mit<br />
Förderverein Schülerfirma.<br />
2004 Umzug der Geschäftsstelle zum Prof.-Max-Lange-<br />
Platz; 1. Vorsitzender: Prof.Dr. Martin Lechner.<br />
2005 Übergangswohnen in der <strong>Tölz</strong>er Arzbacher Straße:<br />
Tagesbetreuung für Ältere im <strong>Tölz</strong>er Wohnheim; Außenarbeitsgruppe<br />
bei ADZ Oberlaindern.<br />
2006 Zusammenlegung der Kindergärten und neue<br />
Krippengruppe; Außenklasse der Von-Rothmund-<br />
Schule in VS <strong>Bad</strong> Heilbrunn; Gründung einer „Seniorenfirma“.<br />
2009 Zweite Außenklasse der „Von-Rothmund-Schule“ in<br />
VS Reichersbeuern; Umbau Wohnheim Geretsried;<br />
Außenarbeitsgruppe bei Roche Penzberg; Inbetriebnahme<br />
Neubau Wäscherei, Betrieb Gaißach.<br />
<strong>2010</strong> Neubau Schulturnhalle; Erweiterung Förderstätte<br />
Geretsried; Ausbau Tagesbetreuung für Ältere in<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>.<br />
rb<br />
So feiern wir<br />
unser 40-jähriges<br />
Bestehen<br />
Mitgliederversammlung<br />
in Gaißach<br />
Selbständig zu Hause<br />
Am 17. Juli 1970 wurde die <strong>Lebenshilfe</strong>-Kreisvereinigung gegründet, fast<br />
auf den Tag genau 40 Jahre später – am 16. Juli <strong>2010</strong> – feiern wir in <strong>Bad</strong><br />
<strong>Tölz</strong> das Vereinsjubiläum zusammen mit der Eröffnung unserer langersehnten<br />
Schul-Turnhalle:<br />
Offizielle Feier für geladene Gäste<br />
Freitag, 16. Juli <strong>2010</strong>, 10:00 Uhr<br />
<strong>Lebenshilfe</strong>-Turnhalle, Bairawieser Straße 28<br />
Fröhliches Fest der Begegnung<br />
im Anschluss ab 12:00 Uhr auf dem Schulgelände<br />
Zur Jahreshauptversammlung <strong>2010</strong> sind alle Mitglieder der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
herzlich eingeladen. Sie findet nicht wie im Jahresprogramm genannt in<br />
der neuen Turnhalle, sondern in der Gaißacher Oberland Werkstätte statt.<br />
Neben dem Rechenschaftsbericht des Vorstands gibt es Kurzberichte aus<br />
den Einrichtungen und eine Aussprache über aktuelle Themen.<br />
Donnerstag, 24. Juni <strong>2010</strong>, 19:30 Uhr<br />
Oberland Werkstätte Gaißach-Untergries<br />
MalteserPK_<strong>Wolfratshausen</strong> 22.07.2005 11:37 Uhr Seite 1<br />
Geborgenheit fühlen!<br />
Noch Fragen? Rufen Sie uns an:<br />
Malteser <strong>Wolfratshausen</strong><br />
08171/43630 ✆<br />
mobile soziale Dienste<br />
• sicher und zuverlässig betreut<br />
Fahrdienste<br />
• unabhängig und mobil sein<br />
Hausnotrufdienst<br />
• Sicherheit rund um die Uhr<br />
Mahlzeitendienst<br />
• genießen ohne zu kochen<br />
Ausbildung<br />
• kompetent in die Zukunft
28 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong><br />
Neue Plätze für Förderstätte und Tagesbetreuung bis zum Herbst<br />
Baugenehmigungen liegen vor<br />
Finanzierung ist gesichert<br />
Fertigstellung im Herbst<br />
Hohe Priorität hat für die <strong>Lebenshilfe</strong> die Schaffung zusätzlicher<br />
Förderstättenplätze für schwerst-mehrfach behinderte<br />
Menschen sowie der Ausbau der Tagesbetreuung<br />
für Senioren. Im Januar hat die Vorstandschaft die Realisierung<br />
beider Vorhaben beschlossen. Die Baugenehmigungen<br />
liegen vor und die Baufinanzierung ist gesichert.<br />
Bereits heuer im Herbst sind beide Projekte bezugsfertig!<br />
Weil es für beide Vorhaben keine staatlichen Zuschüsse<br />
mehr gibt, musste die <strong>Lebenshilfe</strong> hier „kleine Lösungen“<br />
anstreben, die ihre eigenen finanziellen Möglichkeiten<br />
nicht übersteigen. Eine Refinanzierung ist im Verlauf der<br />
Nutzungsdauer über die Entgeltsätze für die Betreuung<br />
möglich.<br />
Förderstätte in Geretsried erhält einen Anbau für zusätzliche<br />
Gruppe<br />
Gebaut wird ein Anbau für eine zusätzliche Betreuungsgruppe<br />
an die bestehende Geretsrieder Förderstätte am<br />
WünschelWald. Damit kann der wachsende Platzbedarf<br />
der nächsten Jahre auf jeden Fall sichergestellt werden.<br />
Die Baukosten werden rund 230.000 Euro betragen. Mit<br />
Eröffnung dieser neuen Betreuungsgruppe wird es dann<br />
auch möglich sein, das überzählige Personal aus anderen<br />
Betreuungsgruppen weiter zu beschäftigen, falls die vom<br />
Kostenträger geforderte Personalreduzierung kommt.<br />
Wintergarten-Anbau für Senioren-Tagesbetreuung beim<br />
<strong>Tölz</strong>er Wohnheim<br />
Vordringlich ist für die <strong>Lebenshilfe</strong> auch der Ausbau ihrer<br />
Tagesbetreuung für Senioren: Bislang ist sie in Gemein-<br />
schaftsräumen unseres <strong>Tölz</strong>er Wohnheimes an der Bairawieser<br />
Straße provisorisch untergebracht. Viele der zwölf<br />
betreuten Senioren wohnen dort auch, einige leben noch<br />
bei Verwandten. Weil auch die Zahl der zu betreuenden älteren<br />
Menschen kontinuierlich steigt, wird jetzt ein ausreichend<br />
dimensionierter Anbau im Stil eines Wintergartens<br />
errichtet, für den die <strong>Lebenshilfe</strong> ebenfalls rund 230.000<br />
Eigenmittel aufbringen muss. rb<br />
10 Gründe<br />
von vielen, für Ihre Mitgliedschaft bei der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong> e.V.<br />
• Mitglieder stärken direkt und nachhaltig die Elternvereinigung <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong> <strong>Wolfratshausen</strong><br />
e.V.<br />
• Mitglieder erklären sich solidarisch mit den Betreuten und mit unserer Arbeit<br />
• Mitglieder stärken die Position der Betroffenen und fördern den Dialog zwischen Nutzern, Fachleuten<br />
und gesellschaftlichen Kräften<br />
• Mitglieder stehen nicht allein und haben auch die Möglichkeit, auf die Schaffung von Angeboten<br />
und Einrichtungen der <strong>Lebenshilfe</strong> Einfluss zu nehmen<br />
• Zunehmende Mitgliederzahlen spiegeln unsere wachsende Akzeptanz in der Gesellschaft wider<br />
• mit zunehmendem Bekanntheitsgrad wächst die Anzahl der Freunde und Förderer der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
• die bestehenden Hilfsangebote für Menschen mit Behinderung können gesichert werden<br />
• künftige Aufgaben können gemeinsam gemeistert werden<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 29<br />
• jedes Mitglied erhält regelmäßig kostenlose Informationen von der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong><br />
und von der Bundesvereinigung <strong>Lebenshilfe</strong><br />
• bei Bedarf erhalten Mitglieder fachliche Beratung durch die Mitarbeiter der hiesigen <strong>Lebenshilfe</strong>-<br />
Einrichtungen
30 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> für Menschen mit Behinderungen<br />
Kreisvereinigung <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong> e.V.<br />
Prof.-Max-Lange-Platz 8<br />
83646 <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />
Sparkasse <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong><br />
Kontonummer 69 24<br />
BLZ 700 543 06<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 31<br />
Beitrittserklärung<br />
Ich erkläre hiermit meinen Beitritt<br />
zur <strong>Lebenshilfe</strong> für Menschen mit Behinderungen, Kreisvereinigung <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong> e.V. und verpflichte mich<br />
zur Zahlung eines jährlichen (Mindest)-Mitgliedsbeitrags.<br />
Ich bin bereit, als<br />
einen Jahresbeitrag in Höhe von Euro<br />
Mensch mit Behinderung<br />
sonstiger Angehöriger<br />
steuerbegünstigt zu zahlen (Mindestbeitrag Euro 25,-). Über den geleisteten Beitrag bekomme ich zum Jahresende eine Zuwendungsbescheinigung<br />
zur Vorlage beim Finanzamt.<br />
Vorname Nachname<br />
Straße, Hausnummer PLZ, Ort<br />
Telefon, E-Mail Geburtsdatum<br />
Datum, Unterschrift<br />
Als Mitglied geworben hat mich<br />
Einzugsermächtigung<br />
Elternteil<br />
Förderer<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> für Menschen mit Behinderungen<br />
Kreisvereinigung <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong> e.V.<br />
Prof.-Max-Lange-Platz 8<br />
83646 <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />
Verwendungszweck: Mitgliedsbeitrag <strong>Lebenshilfe</strong><br />
als Mensch mit Behinderung / Elternteil / sonstiger Angehöriger / Förderer (Nichtzutreffendes streichen!)<br />
Ich ermächtige Sie bis auf Widerruf, die von mir zu entrichtenden Mitgliedsbeiträge mittels Lastschrift einzuziehen.<br />
Die Belastung soll erfolgen über:<br />
Name des Geldinstituts<br />
Kontonummer BLZ<br />
Konto-Inhaber/Konto-Inhaberin<br />
Anschrift des Konto-Inhabers/der Konto-Inhaberin<br />
Datum, Unterschrift<br />
Vollständiger Name, Anschrift<br />
Mitglied werden können natürliche und juristische Personen. „Familienmitgliedschaften“<br />
sind deshalb nicht möglich. Eltern z. B. können daher beide als Einzelperson<br />
Vereinsmitglied werden.<br />
Sollte mein / unser Konto nicht die erforderliche Deckung aufweisen, ist das kontoführende Kreditinstitut nicht verpflichtet, die Lastschrift<br />
einzulösen. Von einem evtl. Wohnungswechsel werde ich die <strong>Tölz</strong>er <strong>Lebenshilfe</strong> umgehend informieren.<br />
Ihre Spende zählt!<br />
„Integration von Menschen mit Behinderung”<br />
Die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong> e.V. setzt sich in unserem Landkreis aktiv für die Integration von<br />
Menschen mit Behinderung ein. Im Rahmen unserer Offenen Hilfen werden zum Beispiel Begegnungen<br />
zwischen Menschen mit und ohne Behinderung organisiert, um Berührungsängste abzubauen und das gegenseitige<br />
Kennenlernen zu fördern. So wachsen menschliche Beziehungen, die durch Vertrauen, Respekt<br />
und Anerkennung geprägt sind. Die Offenen Hilfen der <strong>Tölz</strong>er <strong>Lebenshilfe</strong> werden zu einem großen Teil mit<br />
Spenden finanziert.<br />
Leisten deshalb auch Sie als ein Freund und Förderer der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong> durch Ihre<br />
finanzielle Unterstützung einen aktiven Beitrag zur Integration von Menschen mit Behinderung in unserem<br />
Landkreis. Bitte spenden Sie an:<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> e.V. Sparkasse <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong>, Kontonummer 69 24, BLZ 700 543 06<br />
Antwort<br />
Ich möchte gerne Mitglied werden.<br />
Bitte senden Sie mir Informationsmaterial über folgende<br />
Einrichtungen:<br />
Ich möchte persönlichen Kontakt, bitte rufen<br />
Sie mich an. Meine Tel.Nr.:<br />
Folgende Artikel haben mich besonders<br />
angesprochen:<br />
Ich würde gern mehr erfahren über:<br />
Senden Sie bitte ein Exemplar an:<br />
Meine neue Anschrift lautet:
32 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> // Die Einrichtungen der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong><br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 33<br />
Absender<br />
Geschäftsstelle<br />
Prof.-Max-Lange-Platz 8<br />
83646 <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />
Tel. 08041/79272-0<br />
Schulvorbereitende Einrichtung<br />
Peter-Freisl-Straße 5<br />
83646 <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />
Tel. 08041/7605-18<br />
Übergangswohnen<br />
Arzbacher Straße 5<br />
83646 <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />
Tel. 08041/7938132<br />
Tagesbetreuung für Ältere<br />
Bairawieser Straße 28 ½<br />
83646 <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />
Tel. 08041/7605-23<br />
Bitte<br />
freimachen<br />
Frühförderstelle<br />
Anton-Höfter-Straße 11<br />
83646 <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />
Tel. 08041/79272-50<br />
Heilpädagogische<br />
Tagesstätte<br />
Bairawieser Straße 26<br />
83646 <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />
Tel. 08041/7605-12<br />
St. Nikolaus Wohnstätte<br />
Sudetenstraße 2c<br />
82538 Geretsried<br />
Tel. 08171/48328-15<br />
Offene Hilfen<br />
Familienentlastender Dienst<br />
Gustav-Adolf-Straße 20<br />
82538 Geretsried<br />
Tel. 08171/9198-25<br />
<strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong><br />
Prof.-Max-Lange-Platz 8<br />
83646 <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />
Kindertagesstätten<br />
Bairawieser Str. 26 ½<br />
Peter-Freisl-Straße 5<br />
83646 <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />
Tel. 08041/5349<br />
Prinzregent-Luitpold-<br />
Wohnstätte<br />
Bairawieser Straße 28<br />
83646 <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />
Tel. 08041/7605-23<br />
Haus Alpenstraße<br />
Alpenstraße 41<br />
82538 Geretsried<br />
Tel. 08171/3862590<br />
Unterstütztes Wohnen<br />
(ambulant)<br />
Bairawieser Straße 26<br />
83646 <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />
Tel. 08041/7605-66<br />
Von-Rothmund-Schule<br />
Bairawieser Straße 26<br />
83646 <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />
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* an den beiden Oberland Werkstätten im Landkreis sind neben der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong> auch die <strong>Lebenshilfe</strong>-Kreisvereinigungen<br />
Weilheim-Schongau und Miesbach als Gesellschafter beteiligt.<br />
Integration behinderter Menschen auch in der Kirche:<br />
Adventsandacht in <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />
Seelsorge und Begegnung bei der Evangelischen Gemeinde<br />
Im Bestreben, Menschen mit Behinderung persönliche<br />
Begegnungen in allen Lebensbereichen<br />
zu ermöglichen, hat die <strong>Lebenshilfe</strong>-Kreisvereinigung<br />
auch 2009 wieder zu einer gemeinsamen<br />
Adventsandacht eingeladen – diesmal in der<br />
evangelischen <strong>Tölz</strong>er Johanneskirche. Daran teilgenommen<br />
haben auch Eltern und Angehörige,<br />
Beschäftigte der <strong>Lebenshilfe</strong>-Einrichtungen, Aktive<br />
der Schülerfirma und Mitglieder der Kirchengemeinde.<br />
Die Pfarrerinnen Pia Werner und Simona<br />
Hanselmann-Rudolph gestalteten zusammen mit<br />
ihren Konfirmanden eine eindrucksvolle Andacht,<br />
die von einer Musikgruppe aus Gaißach musikalisch<br />
umrahmt wurde. Beim anschließenden gemütlichen<br />
Beisammensein im Evangelischen Gemeindehaus mit Punsch und Gebäck ergaben sich viele gute Gespräche.<br />
<strong>Lebenshilfe</strong>-Vorsitzender Prof. Martin Lechner dankte der Kirchengemeinde für die erwiesene Gastfreundschaft: Auf vielfältige<br />
Weise sei die <strong>Lebenshilfe</strong> bemüht, dass Menschen mit Behinderung persönliche Kontakte in unserem Gemeinwesen<br />
haben und sich zugehörig fühlen können. Dabei seien auch ihre religiösen Bedürfnisse sehr wichtig.<br />
Im Bild v. li. Josef Peitz, Pia Werner, Franz Gulder, Simona Hanselmann-Rudolph und Prof. Martin Lechner.<br />
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34 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong><br />
„Der schönste Faschingsball der<br />
ganzen Saison...“<br />
...so der Unisono-Kommentar der Ratsstuben-Wirte und ihrer Bedienungen: Die <strong>Lebenshilfe</strong> Kreisvereinigung feierte mit<br />
viel Stimmung, Musik und Tanz bis zur mitternächtlichen Stunde. Ein „Warm-Up“ benötigten die rund 220 Ballbesucher<br />
nicht, sie stürmten von Beginn an die Tanzfläche und verließen diese nur ungern in den Spielpausen des Duos „Er&Sie“.<br />
Iris Gallecker und Franz Heiss spielten zwar zum ersten Mal auf einem <strong>Lebenshilfe</strong>-Faschingsball, fanden aber auf Anhieb<br />
die richtige Mischung an Schlagern und Melodien. Groß war das Hallo beim lang erwarteten Auftritt der Penzberger<br />
Prinzengarde und der Hoheiten „Alexandra IV. die Lili von der Eselweide“ und „Thomas IV. der Zell-Kult-Urige“. Nicht<br />
nur sie brachten mit ihrem Auftritt die Stimmung zum Brodeln. Die Gardemädchen mit ihren mitreißenden Showeinlagen<br />
taten ein Übriges. Für die treuesten Fans der Penzberger Gauditruppe gab es wie jedes Jahr einige Faschingsorden.<br />
Bei der abschließenden Kostümprämierung sah man manchem Kostüm schon die durchtanzte Nacht an. sg<br />
MdL Streibl und Landrat Niedermaier<br />
besuchen <strong>Lebenshilfe</strong><br />
Anerkennung für „bürgerschaftliches Engagement“<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> darf auch in schwierigen Zeiten auf Unterstützung setzen<br />
Ein Bild von der in <strong>Lebenshilfe</strong>-Einrichtungen geleisteten<br />
Arbeit haben sich am 18. März der Landtagsabgeordnete<br />
Florian Streibl und Landrat Josef Niedermaier vor Ort gemacht<br />
und mit Vorstandsmitgliedern über aktuelle Herausforderungen<br />
in der Arbeit dieser gemeinnützigen Organisation<br />
diskutiert. Dabei ging es insbesondere um die finanzielle<br />
bzw. personelle Ausstattung von Frühförderstelle und Förderstätte<br />
sowie um das Thema Inklusion, d. h. die Teilhabe<br />
von Menschen mit Behinderung am gesellschaftlichen<br />
Leben.<br />
Angesichts eines zuletzt sechsstelligen Defizits der Frühförderstelle<br />
machte <strong>Lebenshilfe</strong>-Vorsitzender Prof. Martin Lechner<br />
klar: „Frühförderung ist uns ein so wichtiges Anliegen,<br />
dass der Verein bereit ist, ein Jahresdefizit von bis zu 60.000<br />
Euro auszugleichen.“ Mehr sei nicht möglich und überfordere<br />
auf Dauer die Leistungskraft der <strong>Lebenshilfe</strong>. „Die vom Staat<br />
vergüteten Entgeltsätze reichen nicht aus! Es kann nicht sein,<br />
dass die <strong>Lebenshilfe</strong> als Freier Träger die Defizite allein schultern<br />
muss, denn Frühförderung ist eine staatliche Pflichtaufgabe.“<br />
Auch bei ihrer Förderstätte in Geretsried hat die <strong>Lebenshilfe</strong><br />
ein Problem: Der Bezirk Oberbayern will hier den Personalschlüssel<br />
drastisch herunterfahren. Die <strong>Lebenshilfe</strong> sei hier<br />
zwar durchaus zum Entgegenkommen bereit, versicherte<br />
Prof. Lechner. „Aber mit den Vorstellungen des Bezirks ist<br />
eine gute Pflege schwerst mehrfach behinderter Menschen<br />
nach unseren Qualitätsstandards nicht zu leisten.“<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 35<br />
Im Schülercafe der Von-Rothmund-Schule: Die Schüler Andreas<br />
Thiel und Lisa Alkin bewirten ihre Gäste (v. li.) Vorstandsmitglied<br />
Angela Lössl, Florian Streibl MdL, <strong>Lebenshilfe</strong>-Vorsitzender<br />
Prof. Martin Lechner und Landrat Josef Niedermaier.<br />
Beim Thema „Inklusion“ machte der Vorsitzende deutlich,<br />
dass die <strong>Lebenshilfe</strong> hier eine „Entwicklung mit Augenmaß“<br />
wolle: „Wir verstehen bestehende Einrichtungen als Angebote,<br />
die man weiter entwickeln, aber keinesfalls auflösen sollte.“<br />
Sie würden ihre Berechtigung behalten neben neuen Angeboten,<br />
z. B. in Regelschulen oder am regulären Arbeitsmarkt.<br />
Mit Streibl und Niedermaier war sich Prof. Lechner einig,<br />
dass eine Regelbeschulung von Kindern mit geistiger Behinderung<br />
nur sinnvoll sei, wenn auch über den dafür notwendigen<br />
personellen und finanziellen Mehraufwand ein gesellschaftlicher<br />
Konsens bestehe. Die Gäste bedankten sich bei<br />
der <strong>Lebenshilfe</strong>-Vorstandschaft für deren „bemerkenswertes<br />
bürgerschaftliches Engagement“ und sicherten ihre weitere<br />
politische Unterstützung zu.<br />
Eingangs des Treffens war seitens der <strong>Lebenshilfe</strong> in Dankbarkeit<br />
an die langjährige verlässliche ideelle und politische Unterstützung<br />
aus dem Hause Streibl erinnert worden: bereits<br />
1977 hatte Irmingard Streibl den Grundstein für die Oberland<br />
Werkstätte in Gaißach gelegt. Ihr Ehemann und damaliger<br />
bayerischer Finanzminister Max Streibl hatte anno 1984 die<br />
Festansprache bei der Einweihung der Von-Rothmund-Schule<br />
gehalten und der <strong>Lebenshilfe</strong> in vielen schwierigen Situationen<br />
beigestanden. rb
36 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 37<br />
Paketzusteller UPS spendet 60.000 Dollar<br />
für Bauvorhaben Senioren-Tagesbetreuung<br />
Staatliche Zuschüsse gibt es für den Wintergarten eben-<br />
falls nicht, doch die <strong>Lebenshilfe</strong> konnte einen äußerst groß-<br />
zügigen Sponsor gewinnen: Der weltgrößte Paketzusteller<br />
„United Parcel Service“ (UPS) fördert unser Vorhaben mit<br />
60.000 Dollar – das sind umgerechnet rund 44.000 Euro!<br />
Im März hat eine hochrangige UPS-Delegation den Spendenscheck<br />
der Unternehmensstiftung an die <strong>Tölz</strong>er <strong>Lebenshilfe</strong><br />
überreicht. Bereits seit 2007 setzen sich UPS-Mitarbeiter<br />
ehrenamtlich für gemeinnützige Vorhaben der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
ein. Dieses freiwillige Engagement der Mitarbeiter ist Voraussetzung<br />
dafür, dass die UPS Foundation finanzielle Mittel<br />
bereitgestellt. „Es ist uns wichtig, dass bei unseren sozialen<br />
Aktionen nicht von Anfang an Geld fließt“, sagte Franz-Xaver<br />
Glückliche Gesichter wegen einer großzügigen Spende (v. li.):<br />
August Hiemeyer (Supervisor UPS <strong>Wolfratshausen</strong>), Roland<br />
Murach (Mitarbeiter UPS), Gottfried Schaller (Supervisor),<br />
Harald Rutzki (Divisionsmanager), Frank Schürmann (Operations-Manager<br />
Deutschland Süd), <strong>Lebenshilfe</strong>-Vorsitzender Prof.<br />
Martin Lechner und Vorstandskollegin Angela Lössl, Franz-Xaver<br />
Eckmann (UPS-Niederlassungsleiter <strong>Wolfratshausen</strong>, <strong>Lebenshilfe</strong>-Geschäftsführer<br />
Franz Gulder, kommissarische Wohnheimleiterin<br />
Manuela Hartmann sowie Maria Maier und Margot Johnson<br />
(beide UPS <strong>Wolfratshausen</strong>).<br />
Eckmann, UPS-Niederlassungsleiter in <strong>Wolfratshausen</strong>, und<br />
hob die Beteiligung der Mitarbeiter hervor: „Uns geht es ganz<br />
gut, und wir wollen ein bisschen von unserem eigenen Glück<br />
weitergeben.“ rb<br />
Inklusion soll keine ideologische Kampfparole sein<br />
„Überarbeitung des alten Grundsatzprogramms wäre der bessere Weg“<br />
Bei einem Treffen am 18. März haben die <strong>Tölz</strong>er <strong>Lebenshilfe</strong>-Vorstandschaft,<br />
Mitglieder und Eltern im Verein den<br />
umstrittenen Entwurf der Bundesvereinigung <strong>Lebenshilfe</strong><br />
für ein neues „Grundsatzprogramm“ der <strong>Lebenshilfe</strong> diskutiert.<br />
In mehreren örtlichen <strong>Lebenshilfe</strong>-Organisationen<br />
ist darüber bereits eine heftige Debatte entbrannt – auch<br />
in <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>: Auf der Grundlage der Diskussion hat die <strong>Tölz</strong>er<br />
Vorstandschaft eine schriftliche Stellungnahme erarbeitet,<br />
über die noch die Mitgliederversammlung am 24.<br />
Juni beschließen soll, bevor sie dann an die Bundesvereinigung<br />
gehen soll. Die sehr differenzierte, mehrseitige<br />
Stellungnahme enthält eine ganze Reihe kritischer Anmerkungen<br />
zum Entwurf.<br />
In der Stellungnahme wird zunächst bemängelt, dass beim<br />
unklar definierten Begriff „<strong>Lebenshilfe</strong>“ eine Unterscheidung<br />
in Elternvereinigung, Fachverband, Gesellschafter bzw. Träger<br />
von Einrichtungen und Selbsthilfeorganisation unterblieb<br />
– unterschiedliche Aufgaben und Organisationsformen auch<br />
im juristischen Sinne (z. B Arbeits- und GmbH-Recht), die<br />
man nicht einfach vermischen darf!<br />
Am Entwurf wird sodann bemängelt, dass dort der Begriff<br />
Wir fahren zum Weltkongress<br />
„Inklusion International“<br />
„Inklusion“ in einem Ungleichgewicht ist – gewissermaßen<br />
„halbiert“ wird: Inklusion beinhalte nicht nur Rechte, sondern<br />
auch Pflichten. Weiterhin wird kritisiert, dass der Inklusionsgedanke<br />
mit vielen Forderungen verknüpft wird, die<br />
so ideologisch sind, dass sie – bei genauerem Hinsehen aus<br />
der Perspektive von Eltern – die Nagelprobe nicht bestehen:<br />
z. B. „Jeder Mensch lenkt sein eigenes Leben selbst“ (wer<br />
von uns kann das überhaupt?) oder „Inklusion bedeutet mit<br />
allen Bürgerrechten dazuzugehören ...“ (sollen alle behinderten<br />
Menschen auch den Führerschein machen und Auto<br />
fahren dürfen?).<br />
Weiterhin steht in der <strong>Tölz</strong>er Stellungnahme: „Die Inklusionsidee<br />
dient in diesem Entwurf leider auch als Kampfparole<br />
zur Abschaffung von Einrichtungen, vor allem der Schule<br />
und Wohnheime. Dem können wir uns aus Gründen des<br />
Elternwillens, der Wahlmöglichkeit für Menschen mit Behinderung<br />
und der Verantwortung für die Mitarbeiter/-innen<br />
in diesen Einrichtungen nicht anschließen. Wir würden uns<br />
wünschen, dass im Grundsatzprogramm die logische Argumentation<br />
durchgehalten wird, wie sie vorbildlich in der Passage<br />
über ‚Arbeit und Beschäftigung’ vorliegt (....) Inklusion<br />
Wir fahren zum Weltkongress „Inklusion International <strong>2010</strong>“, der vom 16.<br />
bis 19. Juni in Berlin stattfindet! Für die Reise in die Hauptstadt hat sich<br />
auch eine Gruppe unseres „Ambulant unterstützten Wohnens“ angemeldet.<br />
Sie verbindet die Teilnahme (dort gibt es natürlich auch Angebote für Menschen<br />
mit Behinderung) mit einer von Aktion Mensch geförderten, etwas<br />
länger dauernden Freizeitmaßnahme. Über die Berlinfahrt unserer Gruppe<br />
berichten wir in unserer nächsten Ausgabe! rb
38 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 39<br />
heißt für uns also nicht, Einrichtungen aufzulösen, sondern<br />
sie zu entwickeln – im Sinne einer Antwort auf individuelle<br />
Bedürfnisse und Behinderungsgrade.“<br />
Manche Forderungen im neuen Grundsatzprogramm seien<br />
unrealistisch, lautet die Kritik aus <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>: „(...) fragt man<br />
sich, welche behinderten Menschen man hier jeweils vor Augen<br />
hat. Dem Dokument muss man einen ideologisch verstellten<br />
Blick vorwerfen, dem zufolge behinderte Menschen<br />
als souverän denkend, entscheidend und handelnd betrachtet<br />
werden. (....) Typischerweise findet im vorliegenden Ent-<br />
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wurf zum Grundsatzprogramm die Gruppe der mehrfachschwerstbehinderten<br />
Menschen fast keine Erwähnung. Ist<br />
diese Ausblendung der Inklusionsidee geschuldet?“<br />
Das Resümee der <strong>Tölz</strong>er Eltern: „Wir stimmen mit dem Bundesvorstand<br />
darin überein, dass die UN-Konvention und<br />
deren Kerngedanke der Inklusion eine Fortschreibung des<br />
Grundsatzprogramms erforderlich macht. Allerdings gibt es<br />
dafür zwei Wege: ein völlig neues Grundsatzprogramm oder<br />
die Überarbeitung des geltenden GSP. Wir sind der Meinung,<br />
dass letzterer Weg der bessere wäre.“ lh/rb<br />
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unseren Einrichtungen<br />
„Offene Behindertenarbeit“ und „Familienentlastende Dienste“ werden ausgebaut:<br />
Mehr Planstellen – mehr Angebote – zwei Fachbereiche<br />
Staatlicher Kostenträger stellt deutlich mehr Mittel für ambulante Dienste bereit<br />
Das ist eine weitere sehr gute Nachricht für Eltern und Angehörige:<br />
Heuer kann die <strong>Lebenshilfe</strong> gGmbH ihre Angebote für<br />
die Offene Behindertenarbeit (OBA) und Familienentlastenden<br />
Dienste (FED) ganz deutlich verbessern. Einen entsprechenden<br />
einstimmigen Beschluss hat der Gesellschafter bereits<br />
gefasst. Möglich geworden ist dies dadurch, dass der seit<br />
2007 zuständige Bezirk Oberbayern jetzt mehr Geld für Ambulante<br />
Dienste bereit stellt und eine deutliche Aufstockung<br />
Bezirk möchte bei Förderstätte am WünschelWald den Rotstift ansetzen:<br />
Unsere Geretsrieder Förderstätte am WünschelWald besuchen<br />
28 schwerstmehrfach behinderte Männer und Frauen.<br />
Sie werden dort betreut, gepflegt und gefördert. Sie lernen dabei,<br />
soweit möglich, „lebenspraktische Dinge“ wie beispielsweise<br />
selbständig essen oder alleine auf die Toilette gehen.<br />
Das ist für die Beschäftigten eine harte und belastende Arbeit,<br />
die verständlicherweise einen beträchtlichen Personalaufwand<br />
erfordert. Finanziert wird die Einrichtung vom Bezirk<br />
Oberbayern. Und der ist in finanziellen Nöten und muss sparen:<br />
zunächst wollte der Kostenträger pauschal 33 Prozent<br />
des Personals einsparen. Dagegen hat sich die <strong>Lebenshilfe</strong><br />
energisch zur Wehr gesetzt, denn das würde die Qualität der<br />
Betreuung drastisch verschlechtern. Dass der Bezirk sparen<br />
bei unseren Planstellen genehmigt. Bisher gab es für beide<br />
Bereiche zusammen insgesamt eine 0,77 Vollzeitstelle für<br />
Leitungsaufgaben sowie 1,5 Vollzeitstellen für Durchführungskräfte.<br />
In Zukunft werden vom Bezirk insgesamt 4,8 Vollzeitstellen<br />
finanziert. Das neue Konzept der Geschäftsführung<br />
sieht jetzt eine gleichmäßige Aufteilung dieser Planstellen auf<br />
zwei eigenständige Fachbereiche OBA und FED vor. rb<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> sieht Betreuungsqualität in Gefahr<br />
Sparen ja – aber 33 Prozent Personalkürzung sind weitaus zu viel<br />
muss, sieht auch die <strong>Lebenshilfe</strong> ein – aber nicht in solch<br />
einem Umfang! Jetzt hat die <strong>Lebenshilfe</strong> zumindest eine kleine<br />
Atempause gewonnen: bis Herbst soll eine Arbeitsgruppe<br />
mit Expertenhilfe ein Verfahren entwickeln, das den individuellen<br />
Förderbedarf des einzelnen behinderten Menschen<br />
festlegen kann. Bis dahin bleiben die bisherigen Entgeltsätze<br />
bestehen. rb
40 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong><br />
Schülerinnen und Schüler üben in einem fünftägigen Wohntraining<br />
„Wohnen lernen...“<br />
Rotary Club <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong> spendet für Projekte der Von-Rothmund-Schule<br />
„Geh weg – wir holen dich wenn’s fertig ist“ sagt Stefan<br />
freundlich aber bestimmt und schiebt seinen Lehrer aus der<br />
Küche. Die jungen Erwachsenen bereiten gerade Salat, überbackene<br />
Toasts und auch noch Apfelstrudel als Nachspeise<br />
fürs Abendessen vor – und das ganz ohne Unterstützung des<br />
Lehrers, der diesen Abend mit im Wohntraining ist. Natürlich<br />
hat das Essen allen geschmeckt und auch den Abwasch erledigen<br />
die Schüler selbstständig.<br />
Seit zwei Jahren führt die Berufsschulstufe ein Wohntraining<br />
in einer <strong>Tölz</strong>er Ferienwohnung durch, um die Schülerinnen<br />
und Schüler auf die Aufgaben der nachschulischen Zeit vorzubereiten.<br />
Jeweils für eine Woche wohnen und leben sie in<br />
zwei Gruppen in einer Wohnung und erledigen alle Aufgaben<br />
und Tätigkeiten die zu einer weitgehend selbstständigen Lebensführung<br />
dazugehören. Die Schülerinnen und Schüler gehen<br />
Einkaufen, Kochen, Putzen, erledigen alle persönlichen<br />
Angelegenheiten und gestalten ihre Freizeit. Dabei werden sie<br />
individuell von Mitarbeitern der Tagesstätte und Lehrern der<br />
Berufsschulstufe begleitet.<br />
Große Freude und Dankbarkeit herrscht darüber, dass der<br />
Rotary Club <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong> das Wohntraining sowie Freizeitangebote<br />
der Von-Rothmund-Schule zunächst drei Jahre lang mit<br />
AZ Isar_Fahrdienst.qxd:Layout 1 26.11.2008 15:17 Uhr Seite 5<br />
Spenden von jeweils 2.000 Euro fördert. Der Unterstützungsbedarf<br />
ist von Schüler zu Schüler unterschiedlich, manche<br />
sind bereits sehr selbstständig und benötigen kaum Hilfe, andere<br />
sind bei der Körperpflege oder Mobilität auf umfassende<br />
Unterstützung angewiesen. Es gilt aber für alle der gleiche<br />
Grundsatz: So viel Unterstützung wie nötig – so wenig Unterstützung<br />
wie möglich.<br />
Bereits durch das gesamte Schuljahr hindurch werden verschiedene<br />
lebenspraktische Fähigkeiten eingeübt, um diese<br />
dann im Wohntraining ganz realitätsnah anwenden zu können.<br />
Die jungen Erwachsenen machen ein Einkaufstraining,<br />
üben die verschiedenen hauswirtschaftlichen Tätigkeiten<br />
oder erkunden Freizeitmöglichkeiten in einer Freizeitwoche.<br />
Die Kompetenzen für ein weitgehend selbstständiges Wohnen<br />
können so in möglichst realistischen Situationen weiter geübt<br />
und gefestigt werden, denn der normale Schulalltag stößt mit<br />
seinem engen Rahmen oft an Grenzen.<br />
Natürlich kann ein Wohntraining nur ein kleiner Beitrag zu<br />
einem möglichst selbstständigen und selbstbestimmten Leben<br />
sein – doch ein entscheidender, um anfänglichen Unsicherheiten<br />
beim Übergang ins nachschulische Leben zu<br />
begegnen. Matthias Aigner<br />
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Rotary Club <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong> geht Kooperation mit Von-Rothmund-Schule ein:<br />
„Geld ist in unserer Region gut angelegt“<br />
Finanzielle Unterstützung für Schüler aus bedürftigen Familien<br />
Der Rotary Club <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong> ist jetzt eine mehrjährige Koo-<br />
peration mit der Von-Rothmund-Schule der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
eingegangen: zunächst einmal bis 2012 unterstützt der<br />
vielfältig engagierte Sozialclub die Förderschule mit jährlich<br />
2000 Euro.<br />
Dieses Geld fließt nicht in den laufenden<br />
Schulbetrieb, sondern ist als personenbezogene<br />
Förderung allein dafür<br />
bestimmt, geistig behinderten Jugendlichen<br />
der Förderschule aus<br />
finanziell bedürftigen Familien<br />
die Teilnahme an Landschulheim-<br />
Aufenthalten, Wohntrainings und<br />
anderen Maßnahmen zu ermöglichen,<br />
die sie in ihrer Selbständigkeit<br />
und sozialen Integration voranbringen.<br />
Anlässlich der Spendenübergabe in der Von-<br />
Rothmund-Schule freute sich Rotary-Präsident<br />
Kilian Willibald über den Einstieg in diese Kooperation: „Sie<br />
ist das Beste, was wir uns vorstellen können: das Geld ist<br />
sehr gut angelegt, bleibt in der Region und wird von der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
gut verwaltet.“ Zuvor hatten Vorstandsmitglieder<br />
sowie Mitarbeiter der <strong>Lebenshilfe</strong> und ihrer Förderschule<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 41<br />
Freude herrscht bei <strong>Lebenshilfe</strong> und Von-Rothmund-Schule<br />
über drei 2000 Euro-Spenden des Rotary-Clubs. Unser Bild<br />
von der Spendenübergabe zeigt v. li. die drei Schüler Silvester,<br />
Andreas und Leonhard mit Schulleiterin Sabine Pfeifer, Klassenlehrer<br />
Matthias Aigner, <strong>Lebenshilfe</strong>-Vorstandsmitglied Angela<br />
Lössl, Präsident Kilian Willibald und Dr. Matthias Winter (Rotary),<br />
<strong>Lebenshilfe</strong>-Mitarbeiter Rainer Bannier und Geschäftsführer<br />
Franz Gulder.<br />
die Arbeit an ihrer Bildungseinrichtung<br />
vorgestellt und erläutert, wo<br />
genau individueller Unterstützungsbedarf<br />
für bedürftige Familien<br />
besteht.<br />
Bei der Spendenübergabe<br />
wurde Präsident Kilian Willibald<br />
von Dr. Matthias Winter<br />
begleitet, der heuer im Sommer<br />
den Vorsitz bei Rotary übernimmt.<br />
Neben der Von-Rothmund-Schule<br />
unterstützt der Rotary Club übrigens<br />
auch die <strong>Tölz</strong>er Stadtkapelle, die Organisation<br />
Alt & Selbständig sowie den Wiederaufbau von Schulen und<br />
Einrichtungen der medizinischen Versorgung im zerstörten<br />
Haiti. rb
42 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 43<br />
// Nikolaus kommt in den WünschelWald<br />
Der Nikolaus ist auch nach Geretsried zu den Menschen<br />
gekommen, die in Förderstätte und Wohnheim der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
am WünschelWald betreut werden, und hat ihnen kleine<br />
Geschenke mitgebracht. Viele Eltern und Geschwister<br />
haben teilgenommen. Beim Service haben zwei Mädchen<br />
aus der Schülerfirma mitgeholfen. Gruppenkraft Sabine<br />
Moosburger hat die Feier organisiert, Familie Leinauer hat<br />
für die musikalische Umrahmung gesorgt. Es gab auch einen<br />
Adventsmarkt mit Selbstgebasteltem aus den Gruppen.<br />
jp/rb<br />
// Von-Rothmund-Schule beim<br />
Christkindlmarkt in <strong>Bad</strong> Heilbrunn<br />
Bereits zum vierten mal hat die Berufsschulstufe unserer<br />
Von-Rothmund-Schule mit einem eigenen Verkaufsstand<br />
am Christkindlmarkt in <strong>Bad</strong> Heilbrunn teilgenommen. Dort<br />
hat sie Marmeladen und Soßen, Vogelhäuser, Getränketrä-<br />
ger, Kerzenständer, Taschen und vieles mehr verkauft, das<br />
sie zuvor im Unterricht hergestellt hatte. Zudem hatte die<br />
Mutter von Leonhard Ponholzer extra frisches Brot gebacken,<br />
das innerhalb kurzer Zeit ausverkauft war. Mittlerweile<br />
hat der Verkaufsstand der Von-Rothmund-Schule seine<br />
eigenen treuen Stammkunden. Die Schüler haben natürlich<br />
auch beim Verkauf geholfen: unser Bild zeigt Silvester Jacob.<br />
ed/rb<br />
// Benedikt Pfannenstiel (16) startet bei<br />
Special Olympics in Reit im Winkel<br />
Als einziger Schüler unserer Von-Rothmund-Schule mit<br />
Heilpädagogischer Tagesstätte ging Benedikt Pfannenstiel<br />
(2. v. rechts) aus Lenggries heuer im März bei den „Special<br />
Olympics“ in Reit im Winkel an den Start. Er kam auf Platz<br />
4 im Super G sowie auf Platz 6 im Slalom. Angefeuert haben<br />
ihn bei seinen Abfahrten nicht nur seine Mutter Gabriele<br />
(re.), sondern auch Tagesstättenleiterin Renate Wacker (3.<br />
v. re.) und Lehrkraft Elli Dietz zusammen mit Benedikts<br />
Klassenkameraden. rb<br />
// Fußballer kommt in BVS-Kader<br />
Ein Schüler unserer Von-Rothmund-Schule und Heilpädagogischen<br />
Tagesstätte ist jetzt in den Kader für die Bayernauswahl<br />
des BVS (Behinderten- und Rehabilitations-<br />
Sportverband Bayern) aufgenommen worden: Im Januar<br />
hatte Andreas Thiel an einem Sichtungslehrgang für junge<br />
Talente in Erlangen teilgenommen. Dabei hat der 16-Jäh-<br />
Mannschaftsbetreuer Christian Küster, Co-Trainer Mario Hermannsdörfer,<br />
die <strong>Tölz</strong>er Spieler Silvester Jacob und Andreas Thiel,<br />
Landestrainer Burkhard Wagner und Mannschaftsbetreuer Bernd<br />
Sebold beim Sichtungslehrgang in Erlangen.<br />
rige einen so guten Eindruck hinterlassen, dass er beim<br />
nächsten Auftritt der BVS-Mannschaft mit dabei sein soll.<br />
In Begleitung von Tagesstättenleiterin Renate Wacker durfte<br />
übrigens mit Silvester Jacob noch ein weiterer Schüler<br />
der Von-Rothmund-Schule und HPT am Sichtungslehrgang<br />
teilnehmen. rw/rb<br />
Ein Orientierungs jahr<br />
zwischen<br />
Schule, Ausbildung und<br />
Beruf<br />
† Michael Danner gestorben<br />
Im Alter von 66 Jahren ist am 17. April unser langjähriger<br />
Hausmeister Michael Danner völlig überraschend<br />
während eines Urlaubsaufenthalts auf<br />
Mallorca gestorben. Der Reichersbeurer war von<br />
1994 bis 2007 für unsere <strong>Tölz</strong>er Einrichtungen tätig.<br />
Kompetent, engagiert und gewissenhaft hat er<br />
alle ihm übertragenen Aufgaben wahrgenommen.<br />
Er hatte stets ein offenes Ohr für die Anliegen von<br />
Mitarbeitern, Eltern und Betreuten. Kollegium, Geschäftsleitung<br />
und Vorstand schätzten seine Loyalität<br />
zur <strong>Lebenshilfe</strong>, seine zupackende Art und sein offenes<br />
Wesen. Wegen seiner sehr liebenswerten und<br />
unkomplizierten Art genoss er allseits große Wertschätzung.<br />
Wir werden uns gern an „Michi“ erinnern<br />
und ihm ein ehrendes Gedenken bewahren. rb<br />
Freiwilliges Soziales Jahr<br />
& Zivildienst<br />
bei der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong><br />
www.lhtoelz.de
44 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong><br />
Aus den Oberland Werkstätten<br />
// Betrieb Gaißach<br />
Werkstätten zeichnen Betriebsjubilare aus<br />
Weihnachtsfeier im <strong>Tölz</strong>er Eisstadion<br />
Langjährige und verdiente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
sind im Rahmen der Weihnachtsfeier, die heuer erstmals<br />
außer Hause in der Gaststätte des <strong>Tölz</strong>er Eisstadions stattfand,<br />
mit Urkunden und Präsenten ausgezeichnet worden.<br />
Dabei würdigte Verwaltungsratsvorsitzender Dr. Jürgen Gutmann<br />
die Arbeitsleistung von Menschen mit Behinderungen<br />
in diesem gemeinnützigen Unternehmen. Unser Bild zeigt<br />
(vorne v. li.) Barbara Fritz (25 Jahre), Rudolf Dietl (35 Jah-<br />
re), Günther Schöpf und Lothar-Rudolf Hillmann (beide 30<br />
Jahre). Hinten v. li.: Hans Kloiber, Anna Jaud und Sepp Os-<br />
wald (alle 10 Jahre), Verwaltungsratsvorsitzender Dr. Jürgen<br />
Gutmann, Karl-Heinz Hösserich (10), Werkstattrat Christian<br />
Otto, Maria Bertl (20), Werkstattrat Manfred Gloning, Jür-<br />
gen Huber (20), Verwaltungsrätin Angela Lössl, Betriebslei-<br />
terin Carolin König, Wolfgang Schmidt (10), Betriebsleiter<br />
Alfred Tkaczik und Bettina Zoske (20). Nach der Ehrung<br />
haben dann Christian Otto, Monika Jagener und Martin<br />
Friesenegger noch ein Geschichte vorgelesen. rb<br />
Ehrung für Assistenz-Ausbildung<br />
Im Rahmen der Weihnachtsfeier sind auch Manfred Glo-<br />
ning und Josef Oswald dafür geehrt worden, dass sie eine<br />
Assistenz-Ausbildung absolviert haben. Herr Gloning ar-<br />
beitet im Lager, Herr Oswald in der Fertigung. Im Bild v. li.<br />
Werkstatträtin Claudia Mager, Ausbilder Anton Wohlmuth,<br />
Manfred Gloning und Sepp Oswald, Ausbilderin Hildegard<br />
Lehmeier und Betriebsleiter Alfred Tkaczik. rb<br />
„OLW-Kurier“ – Redaktionsteam informiert<br />
über das Geschehen im Betrieb Gaißach<br />
Ein sechsköpfiges engagiertes Redaktionsteam aus dem Betrieb<br />
Gaißach hat im Dezember wieder einen „OLW-Kurier“<br />
herausgebracht, in dem die Leserinnen und Leser viel Interessantes<br />
aus dem Betrieb erfahren können. Die 47-seitige<br />
Ausgabe Winter 2009 haben Ludwig Griebel, Elke Jakob,<br />
Monika Kleber, Hildegard Lehmeier, Josef Oswald und Bettina<br />
Zoske gestaltet. Sie stellen u. a. neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />
sowie Betriebsjubiläen vor und schreiben über<br />
den Start der neuen Wäscherei und über ihre Ausflüge. rb<br />
Abschlüsse nach dem 2. Berufsbildungsjahr<br />
Ihre zweijährige innerbetriebliche Berufsbildungszeit haben<br />
Max Eckmann, Martin Friesenegger, Steffi Mayer, Sonja<br />
Pöllmann und Andreas Huber (v. li.) erfolgreich abgeschlossen<br />
und sind dafür vom Betrieb mit einer Urkunde<br />
ausgezeichnet worden. Mit ihnen freuen sich Betriebsleiterin<br />
Carolin König (ganz links) und Werkstattrat Christian Otto<br />
(hinten Mitte). rb<br />
Moderner Wäscherei-Neubau in Gaißach eingeweiht:<br />
Eine richtig saubere Sache<br />
30 Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen<br />
In Anwesenheit der <strong>Lebenshilfe</strong>-Landesvorsitzenden, Landtagspräsidentin<br />
Barbara Stamm, ist am 7. Mai mit einer offiziellen<br />
Feier und einem „Tag der offenen Tür“ der moderne<br />
Wäscherei-Neubau der Oberland Werkstätten in<br />
Gaißach-Untergries eingeweiht worden. Das geschah<br />
nach Redaktionsschluss dieser neuen Ausgabe von<br />
„<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong>“. Dennoch möchten wir hier<br />
auf dieses wichtige Ereignis eingehen und Ihnen die<br />
neue Einrichtung vorstellen. Von der Feier selbst werden<br />
wir in unserer nächsten Ausgabe berichten.<br />
Rund 3,5 Millionen Euro haben die Oberland Werkstätten<br />
in den schmucken Neubau an der Erlenstraße<br />
investiert. 30 Arbeitsplätze für Menschen sind<br />
dort entstanden – zehn mehr als in der 25 Jahre alten<br />
Wäscherei im Haupthaus. Die Auslagerung war<br />
aus mehreren Gründen sinnvoll: Die bestehenden<br />
Räume waren aufgrund der guten Auftragslage viel<br />
zu eng geworden. Auch in technischer Hinsicht war<br />
die alte Wäscherei ein Sanierungsfall. Mit dem Neu-<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 45<br />
bau wurden die Arbeitsbedingungen für das Personal verbessert,<br />
die Energiebilanz optimiert und Umweltbelastungen<br />
reduziert. Zugleich ging es dem Unternehmen um Erhalt
46 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 47<br />
3,5 Millionen Euro haben die Oberland Werkstätten<br />
in die neue Wäscherei an der Erlenstraße investiert.<br />
und Ausbaufähigkeit solcher Arbeitsplätze für Menschen mit<br />
Behinderungen im Dienstleistungsbereich und nahe am ersten<br />
Arbeitsmarkt.<br />
Angebot für Gewerbebetriebe und Privatkunden<br />
Der neue Betrieb mit einer maximalen Kapazität von 1600<br />
Kilogramm Wäsche pro Tag ist auf Wäsche von gewerblichen<br />
Betrieben einschließlich Hol- und Bringdienst sowie auf Privatkundenwäsche<br />
fast aller Art mit Wäscheannahme und<br />
-ausgabe ausgerichtet.<br />
Drei Gruppenleiter stehen den behinderten Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern zur Seite (v. li.): die Gruppenleiter Helmut<br />
Richter, Barbara Nelson und Cornelia Sallai-Balogh.<br />
Ein Zertifikat belegt höchste Hygiene-Standards<br />
Zu den Kunden zählen auch Krankenhäuser, Arztpraxen<br />
und Reha-Einrichtungen. Weil dafür höchste Qualitätsanfor-<br />
derungen gelten (z. B. hinsichtlich der absoluten Keimfreiheit)<br />
haben die Oberland Werkstätten eine entsprechende<br />
Zertifizierung angestrebt und auf Anhieb erworben: Hygieneschleusen,<br />
spezielle Waschverfahren und Schutzkleider<br />
der Wäscherei-Beschäftigten stellen das sicher. rb<br />
Aus den Oberland Werkstätten<br />
// Betrieb Geretsried<br />
Ehrung für Betriebsjubiläen<br />
Weihnachtsfeier in den Ratsstuben<br />
Auch in Geretsried konnten bei der betrieblichen Weihnachtsfeier,<br />
die heuer ebenfalls außer Haus in den Ratsstuben<br />
stattfand, wieder zahlreiche langjährige Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter geehrt werden. Vorgenommen hat<br />
die Auszeichnung hier der Verwaltungsratsvorsitzende Dr.<br />
Jürgen Gutmann. Unter dem Applaus von Kolleginnen, Kollegen<br />
und Gästen wurden auf die Bühne gebeten: (vorne v.<br />
li.) Max Wurm, Ulrich Kretschmar und Renate Schwaiger<br />
(alle 20 Jahre), Margit Keller (35 Jahre), Hans Quien, Herbert<br />
Neumair und Nikolaus Kastenmüller (alle 20 Jahre),<br />
Johannes Kastenmüller (10 Jahre) und Annemarie Moosmang<br />
(25 Jahre). Hinten (v. li.) Paul Effnert, Frank Steinigen,<br />
Franz Lippert und Heidi Steinlechner (alle 30 Jahre),<br />
Manuela Car (25 Jahre), Richard Lutsch (10 Jahre) sowie<br />
Manfred Huber und Silvia Hiemeyer (beide 25 Jahre). Dr.<br />
Jürgen Gutmann und die beiden Betriebsleitungen Hermann<br />
Soyer und Dietlinde Schoch dankten ihnen für die geleistete<br />
Arbeit. sl/rb<br />
Abschlüsse zum 2. Berufsbildungsjahr<br />
Ihr zweites innerbetriebliches Berufsbildungsjahr haben kürzlich<br />
(vorne v. l.) Andrea Nejedly, Angelo Urban und Daniela<br />
Rahn sowie (hinten v. li.) Andreas Auhorn, Frauke Klos, Joachim<br />
Müller und Saskia Krämer erfolgreich abgeschlossen.<br />
Sie sind dafür vom Betrieb mit einer Urkunde ausgezeichnet<br />
worden. sl/rb<br />
Zuverlässiger Partner der<br />
Oberland Werkstätten<br />
VERKEHRSUNTERNEHMEN<br />
ANTON SCHERZ<br />
Valtl 3<br />
83646 Oberfischbach-Wackersberg<br />
Telefon 0 80 41 / 7 44 67<br />
Fax: 0 80 41 / 7 33 14
48 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong><br />
Assistenzausbildung erfolgreich abgeschlossen<br />
Alle freuen sich über die sechs erfolgreichen Abschlüsse bei<br />
einer Assistenz-Ausbildung: Betriebsleiter Hermann Soyer<br />
ehrt die drei neuen Fertigungsassistenten Frank Lehmler,<br />
Christian Weihrauch und Regina Heuschneider, den Lagerassistenten<br />
Peter Huber, den Verwaltungsassistenten Wolfgang<br />
Rudert und die Betreuungsassistentin Miriam Jöger.<br />
sl/rb<br />
„OLW-Kurier“ auch im Betrieb Geretsried<br />
Auch im Betrieb Geretsried brachte ein engagiertes Redak-<br />
tionsteam einen „OLW-Kurier“ heraus, in dem man viel Interessantes<br />
aus dem Geschehen im Betrieb erfahren kann,<br />
z. B. über den Start der Außenarbeitsgruppe bei Roche Diagnostics.<br />
Gemeinsam gestaltet haben die 36-seitige Jahresausgabe<br />
2009 (vorne v. li.) Gerhard Noske, Susanne Lanz-<br />
ner, Regina Heuschneider und Hans Ebensberger sowie<br />
stehend v. li. Gabi Bock, Wolfgang Rudert, Florian Keindl,<br />
Daniela Blaschek, Heinz Sokoll, Max Wurm und Roland<br />
Piegeler. Nicht im Bild Josef Graf. sl/rb<br />
† Martin Maier gestorben<br />
Kurz vor seinem 55. Geburtstag ist am 18. Januar<br />
der langjährige Mitarbeiter Martin Maier in den Räumen<br />
der Werkstätte gestorben. Sein plötzlicher Tod<br />
hat im Betrieb sehr große Betroffenheit ausgelöst.<br />
Der Verstorbene ist bereits 1972 als 17-Jähriger zu<br />
den Werkstätten gekommen, die damals noch provisorisch<br />
am <strong>Tölz</strong>er Schafreuterweg untergebracht<br />
waren. 1980 zog er dann mit in den Werkstatt-Neubau<br />
nach Gaißach um und war dort in der Holzbearbeitung<br />
tätig. Nicht ohne erheblichen Abschiedsschmerz<br />
wechselte er 1996 in den neu erbauten<br />
Betrieb Geretsried, der wesentlich näher an seinem<br />
Wohnort <strong>Wolfratshausen</strong> lag. Dort arbeitete Martin<br />
Maier in der Hausmeisterei, im Lieferdienst und in<br />
der Montage mit. Der Verstorbene war im Kollegenkreis<br />
sehr beliebt wegen seiner Hilfsbereitschaft, guten<br />
Laune und Geselligkeit. Die Oberland Werkstätten<br />
werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.<br />
ds/rb<br />
„Roche Diagnostics“ in Penzberg integriert Menschen mit Behinderung:<br />
Grundlage sind die Spielregeln des Marktes<br />
Oberland Werkstätten gehen mit Außenarbeitsgruppen weiteren Schritt in die Normalität<br />
Wie bereits in unserer Dezember-Ausgabe berichtet, hat der<br />
Betrieb Geretsried im Sommer letzten Jahres zwei Außenarbeitsgruppen<br />
auf dem Werksgelände von Roche Diagnostics<br />
in Penzberg eröffnet. Sie reparieren dort die Werksfahr räder<br />
von 4500 Beschäftigten, bereiten Verpackungsmaterial<br />
und Etiketten vor oder konfektionieren Reagenzgefäße. Erst<br />
nach einer erfolgreichen Probephase war das Projekt im Dezember<br />
der Öffentlichkeit offiziell vorgestellt worden, worüber<br />
dann auch die Presse ausführlich berichtet hat. Dabei<br />
wurde auch deutlich: die Leute aus der Außenarbeitsgruppe<br />
sind ganz stolz darauf, bei Roche zu sein!<br />
Bevor die Kooperation mit dem Weltkonzern besiegelt worden<br />
ist, mussten sich die Oberland Werkstätten einer Bewertung<br />
unterziehen, betonte Werksleiter Claus Haberda bei der Eröffnungsfeier.<br />
„Die Erfahrungen der ersten fünf Monate waren<br />
durchwegs positiv“, stellte er fest. Roche prüfe nun, ob die<br />
Außenarbeitsgruppen weitere Arbeiten übernehmen könnten.<br />
Dass „Qualität, Pünktlichkeit und ein ordentliches Preis-Leistungsverhältnis“<br />
wichtige Voraussetzungen für diese Kooperation<br />
sind, weiß natürlich auch Werkstätten-Geschäftsführer<br />
Martin Zeller: „Das ist die Grundlage, dass der Spaß am Projekt<br />
erhalten bleibt.“<br />
Roche mit Hauptsitz in Basel ist ein führendes, forschungsorientiertes<br />
Unternehmen und spezialisiert auf die Geschäftsfelder<br />
Pharma und Diagnostics. Es beschäftigt weltweit über<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 49<br />
Roche-Werksleiter Claus Haberda (re.) und Martin Zeller überzeugen<br />
sich vom handwerklichen Geschick des Werkstätten-Mitarbeiters<br />
Christian Friede, der mit seiner Außenarbeitsgruppe die<br />
Roche-Fahrräder repariert.<br />
80.000 Fachkräfte. Roche sei natürlich ein gewinnorientiertes<br />
Unternehmen, betonte Claus Haberda. Es wolle aber auch<br />
seine Verpflichtung in der Gesellschaft wahrnehmen. „Das<br />
schönste wäre, wenn unser Beispiel bei anderen Firmen<br />
Schule macht.“ Roche wolle einen „Beitrag leisten, um Menschen<br />
mit Behinderung in die Gesellschaft einzugliedern“, ergänzte<br />
Roche-Mitarbeiter Manfred Knauer. Der Geretsrieder<br />
Werkstatt-Betriebsleiter Hermann Soyer bestätigte, dass die<br />
Mitglieder der Außenarbeitsgruppen bei Roche schnell Fuß<br />
gefasst hätten: „Sie bewegen sich normal auf dem Werksgelände<br />
und sind voll integriert.“ Von einem „Vorzeigeprojekt“<br />
sprach der Penzberger Bürgermeister Hans Mummert, der<br />
sich für das Projekt eingesetzt hatte.<br />
„Das Essen ist hier besser“<br />
Die in den Außenarbeitsgruppen bei Roche tätigen 19 Menschen<br />
mit Behinderungen fühlen sich dort jedenfalls sehr<br />
wohl: „Die Fahrradreparaturen machen uns Spaß, weil sie<br />
so abwechslungsreich sind“, versicherten Stefan Leiß und<br />
Daniela Pohler. Und Andreas Lerch ergänzte stolz: „Roche<br />
hat einen Namen – und das Essen ist hier besser!“ Er hatte<br />
sich wie seine Kolleginnen und Kollegen in einer offenen Ausschreibung<br />
um einen dieser Arbeitsplätze beworben. pm/rb
50 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 51<br />
// Betrieb Polling<br />
Dritte Außenarbeitsgruppe in Planung<br />
Nach „ADZ“ Zweckform in Oberlaindern bei Holzkirchen und<br />
„Roche Diagnostics“ in Penzberg stehen die Werkstätten gegenwärtig<br />
in Verhandlung über die Eröffnung einer dritten<br />
Außenarbeitsgruppe bei einem Weilheimer Unternehmen.<br />
Mit solchen Projekten begeben sich die Werkstätten ganz<br />
dicht an den regulären Arbeitsmarkt heran. Zudem konnte<br />
zum 1. Mai ein weiterer Außenarbeitsplatz mit 24 Wochenstunden<br />
beim Bauhof der Stadt Weilheim akquiriert werden;<br />
bereits am 6. April hatte die Einarbeitungszeit vor Ort begonnen.<br />
po/rb<br />
Wir suchen nach den Fähigkeiten im Menschen,<br />
achten auf seine Individualität/Originalität und<br />
fördern sie.<br />
Aus unseren Unternehmensgrundlagen<br />
// Gesamtunternehmen<br />
Finanz- und Wirtschaftskrise:<br />
Die vier Betriebe zeigen sich erstaunlich gut erholt<br />
Von der Wirtschaftskrise im Gefolge der globalen Finanzkrise<br />
vom Herbst 2008 zeigen sich die vier Werkstätten in<br />
Gaißach, Geretsried, Polling und Miesbach mittlerweile erstaunlich<br />
gut erholt, die Auftragslage hat sich seither wieder<br />
deutlich stabilisiert. Probleme gibt’s am ehesten noch<br />
im Arbeitsbereich Metallbearbeitung: dort ist man weiterhin<br />
auf der Suche nach beständigen Aufträgen und Kooperationspartnern.<br />
mz/rb<br />
Feierstunde in Königsdorf mit Verabschiedung und Eh-<br />
rung von langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
Es ist bei den Oberland Werkstätten eine gute Tradition, zum<br />
Jahresende verdienten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für<br />
ihre langjährige Unternehmenszugehörigkeit zu danken. Die<br />
Feier fand am 18. November im Posthotel Hofherr in Königsdorf<br />
statt.<br />
Lorenz Mittermair (2. v. li.) ist nach 18-jähriger Tätigkeit als<br />
Gruppenleiter in den Gaißacher Arbeitsbereichen Metallbearbeitung<br />
und Montage in den Ruhestand gegangen. Dem<br />
Dank und den besten Wünschen seitens Betriebsleiterin Carolin<br />
König (li.) schlossen sich Verwaltungsratsmitglied Angela<br />
Lössl von der <strong>Tölz</strong>er <strong>Lebenshilfe</strong> und Geschäftsführer<br />
Martin Zeller an.<br />
Ebenfalls geehrt wurden für ihre jeweils zehnjährigen Betriebszugehörigkeiten<br />
die Geretsrieder Betriebsleiterin Dietlinde<br />
Schoch, Gruppenleiterin Maria Weiherer aus der Geretsrieder<br />
Wäscherei sowie Xaver Waldmann, Gruppenleiter<br />
der Gaißacher Küche. ik/rb<br />
Löhne der behinderten Beschäftigten sind erneut<br />
gestiegen<br />
Die monatlichen Durchschnittslöhne incl. Arbeitsförderungsgeld<br />
der beschäftigten Menschen mit Behinderungen sind im<br />
Jahr 2009 trotz der nachteiligen Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise<br />
erfreulicherweise nochmals um ein Prozent ange-
52 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 53<br />
stiegen (die Vorjahreszahlen stehen in Klammern); im Betrieb<br />
Geretsried lag das Plus sogar bei über drei Prozent: damit hat<br />
man dort zu den anderen Betrieben weiter aufgeschlossen.<br />
Betrieb Gaißach: 312,17 € (309,01 €)<br />
Betrieb Geretsried: 302,09 € (292,02 €)<br />
Betrieb Polling: 323,53 € (324,20 €)<br />
Betrieb Miesbach: 303,40 € (299,37 €)<br />
gGmbH-Gesamt: 311,37 € (308,23 €)<br />
Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Behinderung<br />
in den vier Betrieben hat Ende 2009 mit 540 einen<br />
neuen Höchststand erreicht. rb<br />
Zehn Jahre „Stiftung <strong>Lebenshilfe</strong>“:<br />
Langfristige Unterstützung für <strong>Lebenshilfe</strong>-Projekte<br />
Personelle Veränderungen im Stiftungsrat und Stiftungsvorstand<br />
Als zusätzliche, in die Zukunft wirkende Absicherung zu den<br />
Tätigkeiten der <strong>Tölz</strong>er <strong>Lebenshilfe</strong> ist vor zehn Jahren die<br />
„Stiftung <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong>“ errichtet<br />
worden. Aus den ihr zufließenden Vermögenserlösen und<br />
Spenden soll die Stiftung vordringliche Projekte zum Nutzen<br />
geistig behinderter Menschen unterstützen. Entsprechend<br />
den gesetzlichen Vorgaben darf das Grundstockvermögen<br />
dabei nicht angetastet werden. Grundsätzlich können Geldund<br />
Sachwerte zur Verfügung gestellt werden: Jeder Stifter<br />
kann selbst festlegen, für welchen Zweck seine Unterstützung<br />
verwendet werden soll. Mit Spenden, Schenkungen,<br />
Zustiftungen oder testamentarischen Nachlässen können<br />
Stifter ein Stück <strong>Lebenshilfe</strong>-Zukunft mitgestalten.<br />
Aufgrund der weltweiten Rezession und der in der Folge<br />
damit deutlich gesunkenen Zinserträge hat die Stiftung im<br />
letzten Jahr auf Ausschüttungen für <strong>Lebenshilfe</strong>-Projekte<br />
verzichtet: Die Zinserträge wurden dafür benötigt, um das<br />
Grundstockvermögen in seinem Realwert – d. h. auch unter<br />
Berücksichtigung der Inflationsrate – in vollem Umfang zu<br />
erhalten. Mehr Informationen zur Stiftung <strong>Lebenshilfe</strong> findet<br />
man auf unserer Webseite www.lhtoelz.de !<br />
Die Geschäfte der Stiftung führt ein ehrenamtlicher Vorstand.<br />
Er wird von einem ebenfalls ehrenamtlich tätigen<br />
Stiftungsrat beraten und kontrolliert. Bei der letzten Sitzung<br />
des Stiftungsrates im Dezember 2009 sind einige personelle<br />
Veränderungen im Stiftungsrat und im Stiftungsvorstand vollzogen<br />
worden: Der bisherige Stiftungsratsvorsitzende Manfred<br />
Nagler ist ausgeschieden, sein Nachfolger wurde der<br />
Geretsrieder Rechtsanwalt Thomas Luithlen (bislang stellv.<br />
Vorsitzender), neuer Stellvertreter wurde Heimo Leitner aus<br />
<strong>Bad</strong> Heilbrunn. Weitere Mitglieder im siebenköpfigen Stiftungsrat<br />
sind Hermann Metsch aus Münsing, <strong>Lebenshilfe</strong>-<br />
Vorsitzender Prof. Martin Lechner, Geschäftsführer Franz<br />
Gulder sowie Elisabeth Dräxl als Vertreterin der <strong>Lebenshilfe</strong>-<br />
Elternbeiräte sowie Wolfgang Eberhardt aus Penzberg. Den<br />
dreiköpfigen Stiftungsvorstand bilden Dr. Jürgen Gutmann<br />
(Vorsitzender), Angela Lössl (neu) und Rainer Bannier. Die<br />
Wahlperiode für beide Gremien dauert drei Jahre. rb<br />
Was der Geretsrieder TUS-Vorsitzende Stephan Heinle mit der Schülerfirma zu tun hat:<br />
Aus einer Idee wurde eine Erfolgsgeschichte<br />
Freiwilliges Engagement junger Leute für behinderte Menschen findet hohe Anerkennung<br />
Am Anfang stand eine Idee: Die hatte Stephan Heinle, Vor-<br />
sitzender des TUS Geretsried. Als es um eine möglichst<br />
zukunftsorientierte „Anlage“ der Einnahmen aus einem Benefiz-Fußballturnier<br />
ging, machte der Unternehmensberater<br />
folgenden Vorschlag: „Gründet mit diesem Grundstock eine<br />
Schülerfirma!“ Das ist inzwischen sechs Jahre her – und die<br />
soziale „Schülerfirma“ der <strong>Lebenshilfe</strong> ist inzwischen ein<br />
bundesweit beachtetes Erfolgsmodell!<br />
Im Dezember hat Stephan Heinle unsere Schülerfirma besucht<br />
und mit Verantwortlichen über deren Entwicklung diskutiert.<br />
Er kam in Begleitung von Wolfgang Wittmann, Wirtschaftsförderer<br />
der Stadt Geretsried. Auch den interessierte<br />
das Modellprojekt: „Dort lernen junge Menschen beispielhaft,<br />
wie Geschäftsbetrieb und Unternehmenskultur funktionieren.“<br />
Heinle und Wittmann hatten auch Spendenbeträge für<br />
die Schülerfirma mitgebracht. Das hatten sie so am Rande<br />
von Heinles Vortrag für Existenzgründer im Geretsrieder Rathaus<br />
ausgemacht.<br />
Für den Förderverein erläuterten Vorsitzender Franz Gulder,<br />
Thomas Gania und Josef Peitz als Mentor der aktiven Schüler<br />
die Erfolgsgeschichte der Schülerfirma: Schüler begleiten<br />
Menschen mit Behinderung in ihrer Freizeit und leisten<br />
knapp 4000 Betreuungsstunden pro Jahr. Dafür erhalten sie<br />
ein kleines Taschengeld, das je zur Hälfte die Nutzer und der<br />
Freuten sich darüber, was aus einer guten Idee geworden ist: Wirtschaftsförderer<br />
Wolfgang Wittmann, TUS-Vorsitzender Stephan<br />
Heinle, Franz Gulder, Thomas Gania, die aktive Schülerin Verena<br />
Waldinger und Josef Peitz (v. li.) mit dem schwerstbehinderten Robert<br />
Cornely. Auch er nimmt die Schülerfirma gerne in Anspruch.<br />
Förderverein tragen. Zwei ehrenamtlich tätige Erwachsene<br />
koordinieren die Einsätze der jungen Leute. Das Projekt wird<br />
ausschließlich aus Spenden finanziert. Das funktioniert, weil<br />
es bei großzügigen Gönnern auf so viel Sympathie stößt. rb<br />
Schülerfirma in Daten und Zahlen<br />
In der Schülerfirma unterstützen und begleiten sozial engagierte<br />
junge Leute behinderte Menschen bei Freizeitaktivitäten. Sie<br />
erhalten dafür eine kleine Aufwandsentschädigung. Die Jahresbilanz<br />
2009 weist aus: Die Leistungen haben sich nach Jahren<br />
starken Wachstums auf hohem Niveau eingependelt; im Raum<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong> werden mittlerweile ebenso viele Betreuungsstunden<br />
geleistet wie im Raum Geretsried. Die Verwaltungskosten betrugen<br />
dabei lediglich 3,8 Prozent der Gesamtaufwendungen.<br />
Betreute Menschen mit Behinderung: 170<br />
aktive Jugendliche: 65<br />
Betreuungsstunden und Begleitdienste: 3.433<br />
Arbeitsstunden ehrenamtliche Leitung: 1.450<br />
geleistete Gesamtstunden: 4.883<br />
Kontakt: Josef Peitz 08171/10558, jrpeitz@vr-web.de<br />
Homepage: www.schuelerfirma-fas.de
54 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 55<br />
Weihnachtsbasteln mit Schülerfirma<br />
Auch heuer fand in Kooperation mit unseren Offenen Hilfen,<br />
dem Katholischen Kreisbildungswerk und der Geretsrieder<br />
Pfarrei Maria Hilf wieder ein gemeinsames Weihnachtsbasteln<br />
statt. Seit Jahren wird vor dem Ersten Advent gebastelt<br />
und gewerkelt. Diesmal wurden Kränze und Gestecke gefertigt.<br />
Die sympathische Aktion brachte zwölf Bewohnerinnen<br />
und Bewohner aus <strong>Lebenshilfe</strong>-Wohnheimen mit Pfarreimitgliedern<br />
und mehrere Schülerinnen unserer Schülerfirma<br />
zusammen. Unser Bild zeigt Schülerin Manuela Ostermeier<br />
zwischen Annemarie Klüh (li.) und Sonja Biela, die beide in<br />
unserem Geretsrieder Haus St. Nikolaus wohnen. jp/sc<br />
Namen und Nachrichten von A bis Z<br />
// Ambulantes Wohnen fährt zum Weltkongress<br />
1300-ster Teilnehmer freut sich über Freikarte<br />
Im Rahmen einer Freizeit- und Bildungsmaßnahme unseres<br />
„Ambulant unterstützten Wohnens“ fährt Helmut Schottke<br />
im Juni zum 15. Weltkongress von „Inclusion International<br />
<strong>2010</strong>“ nach Berlin. Weit über tausend Teilnehmer aus über 50<br />
Staaten werden daran teilnehmen. Schwerpunktthema dieser<br />
Versammlung ist die UN-Konvention für die Rechte behinderter<br />
Menschen. Helmut Schottke freut sich darauf, dort mit<br />
anderen Teilnehmern darüber zu reden, wie Gesellschaft sich<br />
verändern muss, damit behinderte Menschen überall die gleichen<br />
Rechte haben wie nicht behinderte. Und der 50-Jährige<br />
hat einen weiteren Grund zur Freude: Als 1300-ster Teilnehmer<br />
am Weltkongress hat ihm Bundesgeschäftsführer Ulrich<br />
Bauch (li.) bei seinem Aufenthalt in <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong> eine Freikarte<br />
für den Eintritt zum Weltkongress überreicht. Darüber freuten<br />
sich auch (re.) <strong>Lebenshilfe</strong>-Vorsitzender Prof. Martin Lechner<br />
und Geschäftsführer Franz Gulder. Helmut Schottke bewohnt<br />
eine eigene Wohnung und wird dort von den Fachkräften unseres<br />
Ambulant unterstützten Wohnens betreut. Er arbeitet in<br />
der Wäscherei der Oberland Werkstätten Geretsried. rb<br />
// Freiwillige Zuwendung an <strong>Lebenshilfe</strong><br />
Dank an unsere Städte und Gemeinden<br />
Wie in jedem Jahr haben die Städte und Gemeinden unseres<br />
Landkreises auch im Jahr 2009 wieder eine freiwillige<br />
„Kommunale Zuwendung“ an die <strong>Lebenshilfe</strong> gezahlt, die<br />
abhängig ist von ihrer jeweiligen Einwohnerzahl: Seit mehr<br />
als 30 Jahren unterstützen die meisten Kommunen auf diese<br />
Weise die Arbeit unserer <strong>Lebenshilfe</strong>-Kreisvereinigung<br />
– durchschnittlich mit einem Betrag von zehn Cent pro<br />
Einwohner. Die <strong>Lebenshilfe</strong> weiß es sehr zu würdigen, dass
56 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong><br />
Städte und Gemeinden auch angesichts der bekannten aktuellen<br />
Finanznöte an dieser freiwilligen Leistung festgehalten<br />
haben. Unser herzlicher Dank gilt allen Bürgermeistern<br />
und gewählten Stadt- bzw. Gemeinderäten, die das im Sinne<br />
der <strong>Lebenshilfe</strong> wieder so beschlossen haben! rb<br />
// „Aktive <strong>Tölz</strong>er“ laden Tagesstättenkinder ein<br />
2200 Euro aus dem Erlös der Adventslotterie<br />
Zu einem Besuch beim <strong>Tölz</strong>er Adventsmarkt haben die „Ak-<br />
tiven <strong>Tölz</strong>er“ die Kinder aus unserer Heilpädagogischen Ta-<br />
gesstätte eingeladen. An den Ständen von Ulrich Wolf am<br />
Amortplatz und in der Marktstraße haben sie einen Kinder-<br />
punsch sowie praktische kleine Wärmesäckchen als persön-<br />
liche Geschenke bekommen. Unser Foto zeigt die Kinder am<br />
Stand in der <strong>Tölz</strong>er Marktstraße, zusammen mit Claudia Anzinger<br />
(2. Vorstand Aktive <strong>Tölz</strong>er), Geschäftsführer Jürgen<br />
Spiekermann und Standfrau Ingrid Eigner. Daneben gab<br />
dieser Adventsmarkt der „Aktiven <strong>Tölz</strong>er“ für die <strong>Lebenshilfe</strong><br />
noch einen weiteren Anlass zur Freude: Aus dem Erlös der<br />
wohltätigen Adventskalender-Lotterie hat auch die <strong>Lebenshilfe</strong><br />
(neben vier anderen Organisationen) einen Spendenbetrag<br />
von 2200 Euro erhalten. Ihn hat unsere Elternbeirätin<br />
Ulrike Mattarollo in Empfang genommen. Verwendet werden<br />
soll der Betrag für neue Möbel einiger <strong>Tölz</strong>er Wohnheimbewohner.<br />
Als Losverkäufer beim Adventsmarkt hatte sich<br />
übrigens auch <strong>Lebenshilfe</strong>-Geschäftsführer Franz Gulder<br />
zur Verfügung gestellt. rb<br />
// Behindertenhilfe in Deutschland ist<br />
Wachstumsbranche und Kostenfaktor<br />
In der Behindertenhilfe arbeiteten nach vorliegenden Zahlen<br />
von 2004 laut Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege<br />
242.830 Beschäftigte (davon 133.157 in Vollzeit<br />
und 109.673 in Teilzeit). Im Jahr 1970 waren es erst 19.011,<br />
im Jahr 1990 schon 96.659 und 2000 bereits 157.711 Be-<br />
schäftigte. Die Zahlen sind also kontinuierlich stark gestie-<br />
gen. Dies deute darauf hin, dass einerseits die Zahl der von<br />
Behinderung betroffenen Menschen zugenommen hat, dass<br />
andererseits bessere Standards in der Hilfe durchgesetzt<br />
werden konnten und dass damit letztlich Staat und Gesellschaft<br />
bereit waren, dem gewachsenen und geänderten Hilfebedarf<br />
mit der Bereitstellung von Mitteln zu begegnen. Die<br />
Ausgaben der Kommunen für soziale Leistungen insgesamt<br />
seien von 2002 bis 2009 von ca. 28 Mrd. auf etwa 39 Mrd.<br />
Euro gestiegen. Dabei spiele auch die demographische Entwicklung<br />
eine Rolle. fw/rb<br />
// Vater und Sohn spenden für Tagesstätte<br />
Helfen bereitet Freude und Stolz<br />
In unserer Von-Rothmund-Schule und Heilpädagogischen<br />
Tagesstätte wird auch Dominik Willibald aus Steinbach bei<br />
Arzbach gefördert. Voller Freude und Stolz hat der Bub kürzlich<br />
eine Spende von 300 Euro an Tagesstättenleiterin Renate<br />
Wacker überreicht. Sein Vater Josef hatte vor einiger<br />
Zeit zu einem kleinen Weinfest eingeladen und dessen Erlös<br />
für die <strong>Lebenshilfe</strong>-Einrichtung bestimmt. rb<br />
// Betreuerinnen unserer Kinderkrippe<br />
beweisen ihr Talent auf der Bühne<br />
Beim ersten „<strong>Lebenshilfe</strong>-Contest“ anlässlich der betrieblichen<br />
Weihnachtsfeier der <strong>Lebenshilfe</strong> gGmbH hat die<br />
Girl-Group aus unserer Kinderkrippe gewonnen: Das Trio<br />
begeisterte mit seinem originellen Kinderkrippen-Lied, das<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 57<br />
in zahlreichen lustigen Strophen und sehr authentisch den<br />
abwechslungsreichen Tagesablauf mit den lieben Kleinsten<br />
parodiert. Die weiteren Plätze beim Wettbewerb belegten<br />
das Kindergartenteam sowie Rita Ellert und Elisabeth<br />
Schöffmann aus der Geschäftsstelle mit heiteren bis sozialkritischen<br />
Weihnachtsgeschichten. rb<br />
// „No Limits“ für Menschen mit Behinderung<br />
Alpenvereinsjungend bringt sie in die Berge<br />
Die Jugend des Deutschen Alpenverein (JDAV) hat in ihrem<br />
Kursprogramm in Zusammenarbeit mit der Caritas auch<br />
Angebote für Menschen mit Behinderung und deren Familien<br />
aufgenommen. Der staatl. geprüfte Bergführer Thomas<br />
Listle aus Gaißach, ein ehemaliger Mitarbeiter bei den Oberland<br />
Werkstätten, leitet solche Angebote. Das letzte heuer im<br />
Winter hieß „Familie Integrativ“ und fand im Allgäu statt. Interessierte<br />
finden nähere Informationen unter www.jdav.de rb<br />
RATSSTUBEN GERETSRIED<br />
Restaurant – Saal – Biergarten – Kegelbahnen<br />
(Räumlichkeiten für Veranstaltungen bis 400 Personen)<br />
Karl-Lederer-Platz 1a<br />
82538 Geretsried<br />
Tel. 08171-62017, Fax: 63711<br />
www.ratsstuben-geretsried.de<br />
ratsstuben-geretsried@t.online.de
58 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 59<br />
// „Seelen-Blick“ im <strong>Tölz</strong>er Stadtmuseum<br />
ReAL Isarwinkel stellt Porträtbilder aus<br />
Der Einrichtungsverbund „ReAL Isarwinkel“ unterstützt<br />
Menschen mit psychischen Erkrankungen, Behinderungen<br />
und sozialen Schwierigkeiten mit ihren Einrichtungen und<br />
Angeboten. Der Fotograf Christoph A. Hellhake aus Dietramszell<br />
hat Porträtaufnahmen von 30 Männer und Frauen<br />
gefertigt, die von ReAL betreut werden. Diese Bilder sind im<br />
Januar im <strong>Tölz</strong>er Stadtmuseum ausgestellt worden. Etwas<br />
Vergleichbares hat es vor einigen Jahren auch bei der <strong>Tölz</strong>er<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> gegeben: mit Porträtbildern von <strong>Tölz</strong>er Wohnheimbewohnern,<br />
die damals an verschiedenen Orten ausgestellt<br />
worden sind. rb<br />
// Theaterbesuch im Lenggrieser Alpenfestsaal<br />
Dank an gastgebende „Hirschbachtaler“<br />
Eine Gruppe von rund hundert Besuchern aus <strong>Lebenshilfe</strong>-Einrichtungen<br />
(Oberland Werkstätten und Wohneinrichtungen<br />
in <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong> und Geretsried) hat im März auf Einladung<br />
der Theatergruppe des Lenggrieser Trachtenvereins<br />
„Hirschbachtaler“ eine Sondervorstellung des heiteren<br />
Schwanks „Zwoa harte Nüss“ im Alpenfestsaal besucht und<br />
war ganz begeistert. Dazu gab’s für alle Gäste auch noch<br />
Neue Mitglieder / Herzlich willkommen<br />
eine vorzügliche Bewirtung mit Kaffee und Kuchen. Namens<br />
unserer Besucher bei dieser Veranstaltung sagen wir den<br />
Hirschbachtalern und ihrer Schauspielertruppe ein ganz<br />
herzliches Dankeschön für die schon mehrfach erwiesene<br />
Gastfreundschaft! rb<br />
Gut versorgt und betreut<br />
in den eigenen Wänden<br />
“Wir bleiben so lange<br />
wie möglich aktiv und<br />
selbstständig. Die<br />
attraktiven Angebote<br />
vom Roten Kreuz<br />
machen es möglich!<br />
Dort sind wir rundum<br />
bestens versorgt.”<br />
4 Ambulante Pflege<br />
4 Hausnotruf<br />
4 Fahrdienst<br />
4 Essen auf Rädern<br />
4 Betreutes Wohnen<br />
Bayerisches Rotes Kreuz<br />
Kreisverband <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong> - <strong>Wolfratshausen</strong><br />
08041-7655-0 oder 08171-4306-0<br />
Im Jahr 2009 sind unserer <strong>Lebenshilfe</strong>-Kreisvereinigung 35 neue Mitglieder beigetreten! Als neue Vereinsmitglieder begrüßen<br />
wir Dr. Ulrich Baumann, Helga Bock, Georg Burger, Johann Echtler, Erika Effnert, Jora Fuchs, Elke Gerl, Irene Gilhuber,<br />
Margarete Hüttl, Georg Kronwitter, Doris Leitner, Georg Leiß, Johann Lippert, Ulrike Mattarollo, Bernhard Mayer, Bartholomäus<br />
Meier, Patricia Meiners, Christine Merz, Auguste Müller, Robert Pascher, Jens Pöllmann, Karoline Prestele,<br />
Antonie Probst, Heinz und Stefanie Rassbichler, Sofia Rau, Gudrun Richter, Beate Riedl, Angela Rücker, Christine Schatz,<br />
Maria Schwaiger, Alexander und Egon Streit, Georg Wirtensohn und Marlene Wolf.<br />
Der Verein hatte damit am 31. Dezember letzten Jahres 470 Mitglieder – ein plus von 15 gegenüber dem Stichtag des Vorjahres.<br />
Freizeit- und Bildungsprogramm <strong>2010</strong><br />
Unser Veranstaltungsprogramm <strong>2010</strong> haben Sie bereits mit der letzten Ausgabe von ‚<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong>’ als Beilage erhalten!<br />
Sie können es auch auf unser Webseite www.lhtoelz.de unter „<strong>Aktuell</strong>es“ herunterladen!<br />
Angebote unserer „Offenen Hilfen“<br />
Das Quartalsprogramm gibt’s als Heft und auf unserer Webseite<br />
Zum Anfang eines jeden neuen Quartals erscheint ein ausgedrucktes Programm mit zahlreichen interessanten Angeboten<br />
und Kursen, das bei den „Offenen Hilfen“ angefordert werden kann.<br />
Über das aktuelle Quartals-Programm kann man sich auch auf unserer Webseite www.lhtoelz.de informieren, dort ein<br />
Anmeldeformular ausdrucken und per Post oder E-Mail an die Offenen Hilfen senden.<br />
Leitung / Kontakt: Sonja Schulz<br />
Büro: Gustav-Adolf-Straße 20, 82538 Geretsried<br />
Tel. 08171-9198-25, E-Mail sonja.schulz@lhtoelz.de<br />
Fahrdienste auf Anfrage!<br />
Selbsthilfe-Initiative „Eltern für Eltern“<br />
Information, Beratung und Unterstützung durch„erfahrene“ Eltern.<br />
Ansprechpartnerinnen: Angela Lössl 08041/780048, Annette Zorawski 08041/1699<br />
Mitziehen.<br />
Durch Gemeinschaft gewinnen.<br />
Kommen Sie zu uns,<br />
und werden Sie Mitglied, wenn es darum geht, Ihr Recht gegenüber den Behörden<br />
und Sozialversicherungsträgern zu erstreiten. Bei Problemen mit der Rente,<br />
der Kranken- und Pflegeversicherung, dem Schwerbehindertenrecht, Hartz IV<br />
und anderen sozialrechtlichen Fragen beraten wir Sie, helfen Ihnen bei der<br />
Antragsstellung und vertreten Sie, wenn es sein muss, vor Gericht – und zwar<br />
durch alle Instanzen. Nutzen Sie die Vorteile einer starken Gemeinschaft – und<br />
das für nur 5 Euro im Monat. Werden auch Sie Mitglied im VdK.<br />
VdK Kreisverband <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />
Karwendelstr. 5<br />
83646 <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />
Tel. 08041/76 12 53<br />
Fax 08041/76 12 540<br />
eMail kv-bad-toelz@vdk.de<br />
www.vdk.de/kv-bad-toelz
Dank an unsere Spender<br />
Verein<br />
Sparkasse <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong><br />
Auguste Steinfelder-Stiftung, Rottach-Egern<br />
Quality First Software GmbH, Geretsried<br />
Staatliche Berufsschule <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong><br />
Helma Zauner, Kochel am See<br />
Martin Fiechtner, Königsdorf<br />
Gerlinde u. Dr. Jürgen Gutmann, Eurasburg<br />
Ilse u. Max Raeder, Lenggries<br />
Isar-Kurier, Geretsried<br />
Samm Bauleitung, Geretsried<br />
Michael Mittler, Iffeldorf<br />
Michael Wiedemann, <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />
Com-Case Schadt GmbH, Geretsried<br />
Eugenie u. Karl Heinz Müssig, Geretsried<br />
Anna u. Andreas Schwaighofer, Königsdorf<br />
Fesl Ludwig GmbH, <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />
Anna Staltmayr, <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />
Katholische Arbeitnehmer Bewegung Geretsried<br />
Oberland Werkstätten (Landkreis <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong>)<br />
HTEV Seeröserl Ammerland<br />
Sparkasse <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>-<strong>Wolfratshausen</strong><br />
Burschenverein Egling<br />
Kolpingfamilie <strong>Wolfratshausen</strong><br />
Dr. Josef Fabian-Krause, Greiling<br />
Sylvia Lössl, Lenggries-Schlegldorf<br />
Sebastian u. Johanna Quien, Egling<br />
Fischer Party & Festzelte, Geretsried<br />
Thomas Hölzl GmbH, Wackersberg<br />
Anna Staltmayr, <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />
Konrad Golling, Irschenhausen<br />
Hans Müller, Icking<br />
Dr. Franz Becker, Lenggries<br />
Thomas u. Annemarie Waldherr, Gaißach<br />
Dieter u. Erika Lutsch, Geretsried<br />
3700<br />
2500<br />
2500<br />
1300<br />
800<br />
500<br />
500<br />
500<br />
500<br />
500<br />
300<br />
300<br />
300<br />
260<br />
250<br />
224<br />
200<br />
200<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
700<br />
500<br />
500<br />
500<br />
410<br />
350<br />
300<br />
250<br />
250<br />
200<br />
200<br />
200<br />
Zahlreiche Privatpersonen, Vereine und Firmen haben uns auch<br />
2009 wieder in sehr großzügiger Weise mit Spenden unterstützt.<br />
Ohne solch hochherzige Hilfe könnte die <strong>Lebenshilfe</strong> ihre Aufgaben<br />
und Vorhaben sicher nicht verwirklichen. Nachfolgend nennen<br />
wir hier alle Spenden ab 200 €uro, die an den <strong>Lebenshilfe</strong> e. V.<br />
und die <strong>Lebenshilfe</strong> gGmbH, an die Oberland Werkstätten gGmbH<br />
und an den Förderverein unserer Schülerfirma geflossen sind:<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> gGmbH<br />
Alle Angaben in Euro. ek / ik / rb<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 60<br />
Reinhard Breuel, Fall<br />
Dr. Manfred Steinigen, Lenggries<br />
Stadtwerke <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />
Hotel Jäger von Fall<br />
Elektro Lax, <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />
Ulrich Jäger, Erlangen<br />
Dr. Ulrich Bruehl, Berg<br />
Kranzspenden Joachim Scholz +<br />
Wirtshaus in der Au, München<br />
Christine u. Georg Dreser, Sachsenkam<br />
Feierabend GmbH, <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />
Gudrun Beier, Geretsried<br />
Elternbeirat der Von-Rothmund-Schule<br />
Eltern der Heilpädagogischen Tagesstätte<br />
Katholische Arbeitnehmer Bewegung Geretsried<br />
Katholische Landfrauen Bichl<br />
Angelika Rein, Bleckhausen<br />
Paul Isenmann, <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong><br />
Maria Müller, Icking<br />
Helga u. Toni Juffert, Bleckhausen<br />
Katholische Landfrauen Wackersberg<br />
1500<br />
1500<br />
1250<br />
1000<br />
1000<br />
600<br />
600<br />
590<br />
506<br />
500<br />
500<br />
400<br />
400<br />
332<br />
300<br />
300<br />
300<br />
250<br />
250<br />
200<br />
200<br />
Aus Platzgründen können wir hier leider bei weitem nicht alle unsere<br />
Spender nennen. Doch auch alle kleineren Spenden freuen<br />
uns natürlich sehr, auch sie helfen uns weiter! Allen Spendern,<br />
auch den namentlich nicht genannten, sagen wir auch auf diesem<br />
Wege ein herzliches Vergelt’s Gott und erlauben uns die Bitte an<br />
Sie, uns auch in Zukunft gewogen zu sein. Herzlichen Dank sagen<br />
wir auch allen Zustiftern für unsere „Stiftung <strong>Lebenshilfe</strong>“ sowie<br />
dem Landkreis und den Städten und Gemeinden des Landkreises<br />
für die Gewährung freiwilliger Zuschüsse. rb