Lebenshilfe Aktuell 1/2010 - Lebenshilfe Bad Tölz-Wolfratshausen
Lebenshilfe Aktuell 1/2010 - Lebenshilfe Bad Tölz-Wolfratshausen
Lebenshilfe Aktuell 1/2010 - Lebenshilfe Bad Tölz-Wolfratshausen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
36 | 1/<strong>2010</strong> | <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 1/<strong>2010</strong> | 37<br />
Paketzusteller UPS spendet 60.000 Dollar<br />
für Bauvorhaben Senioren-Tagesbetreuung<br />
Staatliche Zuschüsse gibt es für den Wintergarten eben-<br />
falls nicht, doch die <strong>Lebenshilfe</strong> konnte einen äußerst groß-<br />
zügigen Sponsor gewinnen: Der weltgrößte Paketzusteller<br />
„United Parcel Service“ (UPS) fördert unser Vorhaben mit<br />
60.000 Dollar – das sind umgerechnet rund 44.000 Euro!<br />
Im März hat eine hochrangige UPS-Delegation den Spendenscheck<br />
der Unternehmensstiftung an die <strong>Tölz</strong>er <strong>Lebenshilfe</strong><br />
überreicht. Bereits seit 2007 setzen sich UPS-Mitarbeiter<br />
ehrenamtlich für gemeinnützige Vorhaben der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
ein. Dieses freiwillige Engagement der Mitarbeiter ist Voraussetzung<br />
dafür, dass die UPS Foundation finanzielle Mittel<br />
bereitgestellt. „Es ist uns wichtig, dass bei unseren sozialen<br />
Aktionen nicht von Anfang an Geld fließt“, sagte Franz-Xaver<br />
Glückliche Gesichter wegen einer großzügigen Spende (v. li.):<br />
August Hiemeyer (Supervisor UPS <strong>Wolfratshausen</strong>), Roland<br />
Murach (Mitarbeiter UPS), Gottfried Schaller (Supervisor),<br />
Harald Rutzki (Divisionsmanager), Frank Schürmann (Operations-Manager<br />
Deutschland Süd), <strong>Lebenshilfe</strong>-Vorsitzender Prof.<br />
Martin Lechner und Vorstandskollegin Angela Lössl, Franz-Xaver<br />
Eckmann (UPS-Niederlassungsleiter <strong>Wolfratshausen</strong>, <strong>Lebenshilfe</strong>-Geschäftsführer<br />
Franz Gulder, kommissarische Wohnheimleiterin<br />
Manuela Hartmann sowie Maria Maier und Margot Johnson<br />
(beide UPS <strong>Wolfratshausen</strong>).<br />
Eckmann, UPS-Niederlassungsleiter in <strong>Wolfratshausen</strong>, und<br />
hob die Beteiligung der Mitarbeiter hervor: „Uns geht es ganz<br />
gut, und wir wollen ein bisschen von unserem eigenen Glück<br />
weitergeben.“ rb<br />
Inklusion soll keine ideologische Kampfparole sein<br />
„Überarbeitung des alten Grundsatzprogramms wäre der bessere Weg“<br />
Bei einem Treffen am 18. März haben die <strong>Tölz</strong>er <strong>Lebenshilfe</strong>-Vorstandschaft,<br />
Mitglieder und Eltern im Verein den<br />
umstrittenen Entwurf der Bundesvereinigung <strong>Lebenshilfe</strong><br />
für ein neues „Grundsatzprogramm“ der <strong>Lebenshilfe</strong> diskutiert.<br />
In mehreren örtlichen <strong>Lebenshilfe</strong>-Organisationen<br />
ist darüber bereits eine heftige Debatte entbrannt – auch<br />
in <strong>Bad</strong> <strong>Tölz</strong>: Auf der Grundlage der Diskussion hat die <strong>Tölz</strong>er<br />
Vorstandschaft eine schriftliche Stellungnahme erarbeitet,<br />
über die noch die Mitgliederversammlung am 24.<br />
Juni beschließen soll, bevor sie dann an die Bundesvereinigung<br />
gehen soll. Die sehr differenzierte, mehrseitige<br />
Stellungnahme enthält eine ganze Reihe kritischer Anmerkungen<br />
zum Entwurf.<br />
In der Stellungnahme wird zunächst bemängelt, dass beim<br />
unklar definierten Begriff „<strong>Lebenshilfe</strong>“ eine Unterscheidung<br />
in Elternvereinigung, Fachverband, Gesellschafter bzw. Träger<br />
von Einrichtungen und Selbsthilfeorganisation unterblieb<br />
– unterschiedliche Aufgaben und Organisationsformen auch<br />
im juristischen Sinne (z. B Arbeits- und GmbH-Recht), die<br />
man nicht einfach vermischen darf!<br />
Am Entwurf wird sodann bemängelt, dass dort der Begriff<br />
Wir fahren zum Weltkongress<br />
„Inklusion International“<br />
„Inklusion“ in einem Ungleichgewicht ist – gewissermaßen<br />
„halbiert“ wird: Inklusion beinhalte nicht nur Rechte, sondern<br />
auch Pflichten. Weiterhin wird kritisiert, dass der Inklusionsgedanke<br />
mit vielen Forderungen verknüpft wird, die<br />
so ideologisch sind, dass sie – bei genauerem Hinsehen aus<br />
der Perspektive von Eltern – die Nagelprobe nicht bestehen:<br />
z. B. „Jeder Mensch lenkt sein eigenes Leben selbst“ (wer<br />
von uns kann das überhaupt?) oder „Inklusion bedeutet mit<br />
allen Bürgerrechten dazuzugehören ...“ (sollen alle behinderten<br />
Menschen auch den Führerschein machen und Auto<br />
fahren dürfen?).<br />
Weiterhin steht in der <strong>Tölz</strong>er Stellungnahme: „Die Inklusionsidee<br />
dient in diesem Entwurf leider auch als Kampfparole<br />
zur Abschaffung von Einrichtungen, vor allem der Schule<br />
und Wohnheime. Dem können wir uns aus Gründen des<br />
Elternwillens, der Wahlmöglichkeit für Menschen mit Behinderung<br />
und der Verantwortung für die Mitarbeiter/-innen<br />
in diesen Einrichtungen nicht anschließen. Wir würden uns<br />
wünschen, dass im Grundsatzprogramm die logische Argumentation<br />
durchgehalten wird, wie sie vorbildlich in der Passage<br />
über ‚Arbeit und Beschäftigung’ vorliegt (....) Inklusion<br />
Wir fahren zum Weltkongress „Inklusion International <strong>2010</strong>“, der vom 16.<br />
bis 19. Juni in Berlin stattfindet! Für die Reise in die Hauptstadt hat sich<br />
auch eine Gruppe unseres „Ambulant unterstützten Wohnens“ angemeldet.<br />
Sie verbindet die Teilnahme (dort gibt es natürlich auch Angebote für Menschen<br />
mit Behinderung) mit einer von Aktion Mensch geförderten, etwas<br />
länger dauernden Freizeitmaßnahme. Über die Berlinfahrt unserer Gruppe<br />
berichten wir in unserer nächsten Ausgabe! rb