ProChip Ausgabe 6, Dezember 2008 - Initiative GeldKarte
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Hintergrund<br />
Kontaktlos am Zug:<br />
E-Ticketing as you go<br />
Dabei ist die berührungslose Kommunikation der <strong>GeldKarte</strong><br />
längst nicht mehr fremd. Technisch ist der Chip der deutschen<br />
Kreditwirtschaft zur kontaktlosen Übertragung bereit. Die<br />
erste Anwendung wurde bereits auf der CeBIT 2004 vorgestellt<br />
und seit etwas mehr als drei Jahren läuft im öffentlichen<br />
Personennahverkehr der Verkehrsverbünde Rhein-Sieg und<br />
Rhein-Ruhr das kontaktlose E-Ticketing mit dem <strong>GeldKarte</strong>-<br />
Chip. Jährlich nutzen mehr als 1,5 Milliarden Fahrgäste der<br />
26 Verkehrsbetriebe der Verkehrsverbünde zwischen Dortmund<br />
und Bonn den elektronischen Fahrschein auf dem Chip.<br />
Eine kontaktlose Überprüfung des Fahrscheins kann direkt<br />
beim Einstieg in Bus oder Bahn erfolgen.<br />
Nicht nur in Deutschland ist der öffentliche Nahverkehr ein<br />
Vorreiter beim Einsatz von Kontaktlostechnologie. Das kontaktlose<br />
E-Ticketing ist schnell und schont die Nerven der<br />
Fahrgäste. Die aufwendige Kontrolle der Fahrscheine und<br />
Stempelautomaten fällt weg. So können Verkehrsbetriebe bei<br />
den Betriebskosten sparen. Transportunternehmen haben<br />
daher bereits vor Jahren mit der Umstellung auf kontaktlose<br />
Tickets begonnen. Das mit inzwischen mehr als 10 Millionen<br />
Kontaktloskarten weltweite größte Projekt in diesem Umfeld<br />
ist die Oyster Card der Londoner U-Bahn. Sechstausend Busse<br />
und mehr als 270 U-Bahn-Stationen führten 2003 das kontaktlose<br />
Fahrkartensystem ein. Das E-Ticket wird auf der<br />
kontaktlosen Chipkarte gespeichert. Innerhalb des Bruchteils<br />
einer Sekunde wird die Karte an der U-Bahn-Schranke auf<br />
Gültigkeit geprüft und Zugang gewährt. Die kontaktlose<br />
Zahlung der Fahrt erfolgt an der Auslassschranke beim<br />
Verlassen des Zielbahnhofs.<br />
Schneller, einfacher, billiger<br />
Die Kontaktlostechnologie bietet Kartenherausgebern, Händlern<br />
und Karteninhabern viele Vorteile. Besonders im Handel<br />
sind schnelle Bezahlvorgänge für Kunden und Verkäufer von<br />
Nutzen. Mit der Einführung kontaktloser Zahlungsmittel verkürzen<br />
sich die Wartezeiten vor der Kasse. Händler haben dank<br />
der einfachen Handhabung die Chance auf erhöhte Verkaufszahlen<br />
sowie Einnahmen. Da weniger verwaltungsintensives<br />
Bargeld im Umlauf ist, profitieren die Händler zusätzlich von<br />
niedrigeren Bearbeitungskosten. Kontaktlose Zahlungsmittel<br />
gewährleisten zudem durch ihre geringe Abnutzung im täglichen<br />
Gebrauch eine erhöhte Leistungsfähigkeit sowie niedrigere<br />
Instandhaltungskosten.<br />
Kontaktloskarten ermöglichen neben der blitzschnellen Bezahlung<br />
auch zahlreiche andere Anwendungen mit ein und<br />
derselben Karte. Zur Identifizierung von Personen werden<br />
sie z.B. an Zugangskontrollen oder Skiliften eingesetzt.<br />
Auch die Altersverifikation für den Jugendschutz ist kontaktlos<br />
möglich – wie etwa mit der <strong>GeldKarte</strong>.<br />
Zahlen im Vorübergehen – Die neue Art einzukaufen liegt im<br />
Trend und die kontaktlosen Karten sind weltweit auf dem Vormarsch.<br />
Großes Wachstumspotential bietet in Europa auch<br />
der einheitliche europäische Zahlungsverkehrsraum (Single<br />
European Payment Area). Dank SEPA wird die deutsche<br />
Kreditwirtschaft voraussichtlich bis Ende 2010 alle Debitkarten<br />
mit dem <strong>GeldKarte</strong>-Chip ausgestattet<br />
haben. Dies stellt eine große<br />
Chance für die <strong>GeldKarte</strong> als Dual-<br />
Interface-Karte dar. Die kontaktlose Bezahlung<br />
wird dann dank des Chips mit<br />
allen Debitkarten möglich sein. Wenn<br />
sich in Deutschland der Bedarf am<br />
kontaktlosen Einsatz weiterentwickelt,<br />
steht die <strong>GeldKarte</strong> bereit.<br />
44 <strong>ProChip</strong> <strong>Ausgabe</strong> 6, <strong>Dezember</strong> <strong>2008</strong>