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Sachsenwald aktuell

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»Herzbrücke« nach Aumühle<br />

Seit dem 21. November wohnt<br />

der zwölfjährige Mohammad<br />

Taqi Murtaza aus der afghanischen<br />

Provinz Wardak bei Familie<br />

Schalück mit ihren drei<br />

Kindern in Aumühle. Sie und<br />

weitere 15 Familien aus dem<br />

Großraum Hamburg haben für<br />

zwei bis drei Monate ein herzkrankes<br />

afghanisches Kind bei<br />

sich aufgenommen. Als Gasteltern<br />

unterstützen sie damit<br />

das Projekt »Herzbrücke« der<br />

Albertinen-Stiftung.<br />

Andrea Schalück ist glücklich<br />

über den guten Start mit dem<br />

weitgereisten Gast. »Nach drei<br />

Tagen spricht Taqi schon die ersten<br />

Worte auf Deutsch. Und wir<br />

hoffen, dass er nach der Behandlung<br />

wieder ganz gesund<br />

ist.« Die »Herzbrücke« ermöglicht<br />

herzkranken Kindern aus Krisen- und<br />

Kriegsgebieten, die in ihrer Heimat nicht behandelt<br />

werden können, eine lebensrettende<br />

Operation im Herzzentrum des Albertinen-<br />

Krankenhauses. Seit 2005 konnte das Team<br />

um den Chairman des Albertinen-Herzzentrums<br />

und den Chefarzt der Klinik für Herzchirurgie,<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Friedrich-Chris-<br />

Schenkungsvertrag: Die Lohe ist gerettet<br />

Mit einem kurzen Termin im Rathaus endet<br />

eine mehr als zehn Jahre lange Geschichte,<br />

und es gab bei allen Beteiligten ein Aufatmen:<br />

Die Wentorfer Lohe ist gerettet und wird jetzt<br />

tatsächlich zum Naturschutzgebiet.<br />

Auf Einladung des Bundestagsabgeordneten<br />

Norbert Brackmann waren Axel Kunze als<br />

Vertreter des Vorstandes der Bundesanstalt für<br />

Immobilienaufgaben (BIMA), Dr. Kilian Delbrück<br />

aus dem Bundesumweltministerium,<br />

Dr. Walter Hemmerling,<br />

Vorstandsmitglied der<br />

Stiftung Naturschutz Schleswig-<br />

Holstein, und Umweltstaatssekretär<br />

Ernst-Wilhelm Rabius<br />

aus Kiel nach Wentorf gekommen.<br />

Bürgermeister Matthias<br />

Heidelberg empfing seine Gäste<br />

gemeinsam mit seinen Amtskollegen<br />

aus Wohltorf und<br />

Börnsen. »Die Wentorfer Lohe<br />

wird Bestandteil des Nationalen<br />

Naturerbes«, lautet die Botschaft,<br />

die Brackmann überbrachte.<br />

Der Schenkungsvertrag<br />

von der BIMA an die Stiftung<br />

Naturschutz Schleswig-Holstein<br />

soll im Frühjahr 2011 unterzeichnet<br />

werden. »Das The-<br />

60 AKTUELL | 12 | 10<br />

Familie Schalück mit Taqi. Foto: privat<br />

tian Rieß, 64 herzkranken Kindern eine zweite<br />

Chance zu leben schenken.<br />

Die Albertinen-Stiftung organisiert diese<br />

Hilfsaktionen, unterstützt die Gasteltern und<br />

sammelt Spenden zur Finanzierung der Herzbrücke.<br />

Neben den Nothilfe-Aktionen fördert die Stiftung<br />

über die Herzbrücke auch die medizini-<br />

ma Lohe war schwierig«, fasste Brackmann<br />

den langen Prozess zusammen. Jetzt soll ein<br />

Leitbild erstellt werden, in dem die Naherholungsfunktion<br />

festgelegt wird. Das Leitbild<br />

soll unter Beteiligung der Öffentlichkeit entstehen.<br />

»Ich sage Dankeschön für dieses Geschenk«,<br />

freute sich Rabius. Die Lohe habe ein<br />

hohes Potential, und nun solle Naturschutz<br />

um der Natur willen betrieben werden. Die<br />

Sie haben in Wentorf gute Nachrichten zum Thema »Lohe« überbracht: v.l.: Axel<br />

Kunze, Norbert Brackmann, Ernst-Wilhelm Rabius, Dr. Walter Hemmerling und<br />

Dr. Kilian Delbrück.<br />

sche Weiterbildung. Albertinen-<br />

Ärzte und -Pflegende geben dafür<br />

ihr Wissen und ihre Erfahrung<br />

an Kolleginnen und Kollegen<br />

aus der Heimat der Herzbrücke-Kinder<br />

weiter. So soll die<br />

medizinische Versorgung vor<br />

Ort gestärkt und wieder aufgebaut<br />

werden.<br />

Andrea Schalück freut sich vor<br />

allem über viele positive Reaktionen<br />

von Freunden und Nachbarn:<br />

»Die Solidarität, die wir<br />

zurzeit erfahren, ist umwerfend.<br />

Und ich hoffe, ein paar Leute<br />

lassen sich von unserem Beispiel<br />

anstecken. Denn die Herzbrücke<br />

lebt vor allem von Spenden<br />

und vom Engagement der<br />

Gastfamilien.«<br />

Weitere Informationen gibt es<br />

im Internet unter<br />

www.albertinen-stiftung.de, in der ZDF-Mediathek<br />

(»Herzbrücke«) oder auch persönlich<br />

bei Familie Schalück, Tel. 04104 - 69 02 80.<br />

Spendenkonto Herzbrücke:<br />

Kontoname: Albertinen-Stiftung Herzbrücke<br />

Kontonummer: 1144, Bankleitzahl: 25120510<br />

Kreditinstitut: Bank für Sozialwirtschaft<br />

(zrml)<br />

Lohe sei ein Geschenk, das man sich gerne geben<br />

lasse, bringe aber auch Pflichten mit sich.<br />

Die Pflege übernimmt die Stiftung Naturschutz,<br />

das Land Schleswig-Holstein kommt<br />

für die Personalkosten und die Beseitigung<br />

eventueller Altlasten auf. Deshalb richteten<br />

die Beteiligten eine Bitte an alle Bürger: »Gehen<br />

sie schonend mit der Lohe um.«<br />

»Wir arbeiten seit zehn Jahren an diesem Projekt,<br />

und es ist eine große Aufgabe<br />

für uns«, sagte Dr. Walter<br />

Hemmerling. Die Lohe sei ein<br />

Vorzeigeprojekt der Naturschutzpolitik,<br />

waren sich die Beteiligten<br />

einig und zu einhundert<br />

Prozent geeignet.<br />

Altlasten seien auf dem Gelände<br />

nicht zu erwarten, erklärte Rabius.<br />

Die Pflege und Betreuung<br />

des 240 Hektar großen Areals<br />

liegt in Zukunft in den Händen<br />

der Stiftung Naturschutz. Welche<br />

Maßnahmen in Bezug auf<br />

die Naherholung sich die Gemeinden<br />

Wentorf, Wohltorf<br />

und Börnsen wünschen, soll<br />

jetzt geklärt werden. Kosten<br />

kommen auf die drei Gemeinden<br />

nicht zu.<br />

Text und Foto: Stephanie Rutke

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